Montag, Mai 31, 2021

FOCUS: "Dann lieber eine Männerquote an der ALDI-Kasse" – News vom 31. Mai 2021

1. Am Freitag hat sich die Große Koalition auf die Einführung einer Frauenquote für Vorstände geeinigt. Damit setzt sich in einem Kommentar für den FOCUS Ulrich Reitz auseinander. Ein Auszug:

Zur Klarstellung: Gegen weibliche Vorstände ist nichts, aber auch gar nichts einzuwenden. 17 Prozent der Vorstände sind Vorständinnen. Wenn die Eigentümer das richtig finden, sollen sie meinethalben männerlose Vorstände aufstellen. Nur: Den Staat hat das nichts anzugehen. Der Staat haftet schließlich auch nicht dafür, wenn durch seine Direktive, Frauen in Vorstände zu holen, von Frauen Fehlentscheidungen getroffen werden.

(…) Die Frauenministerin Christine Lambrecht nennt die Koalitionsentscheidung einen "Meilenstein" für Frauen. Hat die Justizministerin, die Lambrecht in Personalunion schließlich auch noch ist, eigentlich sorgfältig geprüft, ob ihre Entscheidung überhaupt rechtskonform ist? Daran gibt es jedenfalls erhebliche Zweifel. Nicht nur, weil deutsche Gerichte zuletzt die "Parität" kassiert haben, also den Versuch von Regierungen, in die Listenaufstellung von Parteien zugunsten von Frauen einzugreifen.

(…) Richtig diskriminiert werden aber die Männer. Denn die müssen sich gefallen lassen, dass der dritte Vorstand nicht mehr nach Leistung bestimmt wird, sondern nach Geschlecht. Etliche Fragen bleiben nun offen. Zum Beispiel, was passiert, wenn ein Unternehmen keine Frau findet, die in seinen Vorstand will? Vielleicht gibt es auch deshalb so viel mehr Männer als Frauen in Dax-Vorständen, weil Männer sich mit dem Machtzuwachs, den ein Vorstandsposten bringt, zugleich auch die Zumutungen dieser Führungsposition antun wollen.

(…) Dann müssten eben die Arbeitsbedingungen frauenfreundlicher werden, argumentieren dann Frauenpolitiker gern. Will man jetzt den Firmen, noch einmal: den Privatfirmen, auch noch vorschreiben, wieviel Stunden dort Vorstände am Tag zu arbeiten haben und wie viele Konferenzen wann und mit wem abgehalten werden können, damit Vorstandsmütter sich persönlich um ihre Kinder kümmern können? Wenn das ein Unternehmen will, dann wird niemand es daran hindern. Aber es kann nicht Sache des Staats sein, das alles zu regulieren. Mir fällt auf, dass all die Jahre niemandem eingefallen ist, sich für die Väterrechte männlicher Vorstände in die Schlacht zu werfen. Ist Mutter sein so viel mehr wert als Vater sein?

(…) Wer einer bestimmten Gruppe leistungslose Vorteile verschafft, wird sie anderen Gruppen konsequenterweise nicht verweigern können. Es wird nicht bei einer Frauenquote bleiben. Identitätspolitische Minderheitenpolitik heißt, in Zukunft - erst recht, falls diese Zukunft grün ist - wird darüber entschieden werden müssen, was in der Politik mehr wiegt: das Geschlecht oder die Herkunft. Das wird dann auch gegen Frauen ausgehen. Und was schließlich die weiblich-männliche Gleichberechtigung angeht – was soll dann dieses Eliten-Projekt? Wem es mit der Gleichstellungspolitik wirklich ernst ist, der sollte statt einer Vorstandsfrauenquote doch lieber eine Lidl/Aldi-Männerkassenquote einführen.


Nun gibt es reizvollere Positionen als ausgerechnet die ALDI-Kasse, wo es jetzt schon einen starken Frauenüberhang gibt. Bezeichnenderweise ist auch dort von Forderungen nach einer Männerquote nichts zu hören.



2. Eine Woche vor der Wahl äußert sich Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) in einem Interview zur politischen Lage (Bezahlschranke):

Es gibt auf der linken Seite inzwischen eine sehr starke Tendenz, Themen zu zentralen Problemen zu erklären, die für viele Menschen ganz und gar nicht die Probleme sind, die sie bewegen und sie eher furchtbar nerven. Die in TV-Talkshows, im Radio aber mit einer Ausgiebigkeit diskutiert werden, obwohl sie in der Breite der Gesellschaft keine Akzeptanz finden. Das frustriert viele, die sich mit themen, die sie bewegen, gar nicht mehr ernst genommen fühlen, und dieses wachsende frustpotential wird von der AfD gehoben.

(…) Die linke Identitätspolitik und die Cancel Culture nehmen inzwischen zuweilen irrationale Züge an. Wenn jedoch bestimmte Dinge nicht mehr thematisiert werden dürfen, sondern tabuisiert sind, schadet das dem gesellschaftlichen Diskurs. Oder nehmen Sie die Gendersprache in Politik wie Medien. Wer will privat so sprechen? Wie das geradezu missionarisch durchgedrückt wird, nervt viele Leute, weil es mit den Lebenswelten vieler Menschen nicht mehr das Geringste zu tun hat. Im Osten definieren sich selbstbewusste Frauen über ihre Leistung und nicht über das Binnen-I.


Im Westen mehrheitlich allerdings auch.



3. In "The Australian", einer Tageszeitung aus Sydney, die als meistverkaufte des australischen Kontinents gilt, befindet Angela Shanahan: "Der neue Krieg des Feminismus gegen Männer wird uns allen schaden". Beurteilen Sie selbst, inwiefern sich das Geschilderte auf Deutschland übertragen lässt:

In Australien ist ein Krieg im Gange, der sich aus anderen Teilen der entwickelten Welt ausgebreitet hat, und es ist nicht der Kampf gegen Covid-19. Es ist ein Krieg gegen Männer. Er findet an mehreren Fronten statt. Die Gründe für diesen Krieg sind komplex. Es ist eine Mischung aus Machtergreifung durch eine neue Generation von Feministinnen, denen die Dinge ausgegangen sind, über die sie wütend sein können, der schieren Feigheit von Politikern und Entscheidungsträgern angesichts des neuen Feminismus und der Fehlinterpretation sozialer Probleme.

Vergewaltigung und häusliche Gewalt sind reale und drängende Übel, das waren sie schon immer, aber die Ursachen werden zu oft ganz bewusst als "geschlechtsspezifisch" fehlinterpretiert, vor allem zu Lasten des männlichen Geschlechts. Aber die Ursachen sexueller Gewalt sind komplex und haben oft mit den Pathologien zu tun, die unsere ganze Gesellschaft plagen, sowohl Männer als auch Frauen.

Nehmen Sie zum Beispiel eine der am weitesten akzeptierten "Tatsachen" über häusliche Gewalt: dass es immer Männer sind, die gegenüber Frauen und Kindern gewalttätig sind. Es wird angenommen, dass Frauen passive Opfer sind. Wir alle haben die schrecklichen Horrorgeschichten über Männer gelesen, die Frauen und Kinder - und sich selbst - umbringen. Die öffentliche Reaktion ist meist "diese Männer sind Monster". Die öffentliche Reaktion auf Gewalt durch Frauen ist jedoch ganz anders.

Vor kurzem kam ein Mann in Melbourne nach Hause und fand seine Kinder und seine Frau tot vor - und die Polizei nahm ihn in Gewahrsam. Der Grund? Normalerweise ist der Partner die Täterin. Aber in diesem Fall war es seine Frau, die die Kinder und sich selbst getötet hatte. War sie ein Ungeheuer?

Die Medienreaktion auf diesen Fall war ganz anders. Es wurde analysiert, warum eine Frau so etwas tun würde. Das ABC brachte einen Artikel, in dem es hieß, dass sie kein Opfer häuslicher Gewalt war und deshalb offensichtlich schwere psychische Probleme hatte, was in der Tat zutraf. Normalerweise gibt es eine mystifizierte und mitfühlende Analyse des mütterlichen Kindsmordes, aber nie, wenn der Täter der Vater ist. Warum eigentlich? Weil die Ideologie herrscht, diese Verbrechen einfach und nur in Bezug auf das Geschlecht zu betrachten. In den feministisch geprägten Medien werden hochkarätige, schreckliche Fälle von Vätern, die Ehefrauen und Kinder und meist auch sich selbst töten, durch die vereinfachende Trope des Geschlechts analysiert. Die Männer werden zu Symbolen der "geschlechtsspezifischen Gewalt": Männer als Monster.

Wir wissen, dass nicht alle Männer Monster sind, und Zahlen des australischen Instituts für Kriminologie zeigen, dass mehr Mütter ihre Kinder töten als ihre Väter. Die Erklärungen in der psychologischen Literatur reichen von realen Ursachen wie einer postpartalen Psychose bis hin zu der ungeheuerlichen geschlechtsspezifischen Vorstellung des "altruistischen Tötens". Aber keine Tötung ist altruistisch. Nach den Müttern sind die nächstgrößere Gruppe von Kindermördern in der Polizeisprache die "nicht verwandten männlichen Einwohner", die in den neueren australischen Statistiken leider als "Partner" in einen Topf geworfen werden. Am wenigsten wahrscheinlich ist der Vater des Kindes der Täter. Außerdem erleiden unverheiratete Frauen mehr Gewalt als verheiratete Frauen.

Aber serielle Nichtehelichkeit, familiäre Trennung, psychische Erkrankungen, Drogen, Alkohol - nichts davon kommt in der links/feministisch geprägten Analyse oder in einem Großteil der Medien vor, die das Geschlecht als alleinige Ursache für Gewalt verantwortlich machen, anstatt dass Gewalt oft als Folge komplexer Pathologien entsteht, die sowohl Männer als auch Frauen betreffen können. Tatsächlich ist extreme häusliche Gewalt, die Frauen und Kinder tötet, in Mittelaustralien eigentlich recht selten. In den Gemeinschaften der Aborigines ist sie nicht selten. Aber Gewalt in Aborigine-Gemeinschaften passt nicht in die Gender-Trope, und darüber zu reden, geht gegen die Race-Trope. Also sind es nur mutige Aborigine-Frauen, die darüber sprechen können.

Anti-Häusliche-Gewalt-Aktivisten wie Rosie Batty sind nicht generell männerfeindlich. Die meisten versuchen, ein notwendiges Gespräch zu beginnen. Feministische Extremisten haben sich jedoch daran angehängt und drängen auf eine Geschlechterpolitik in allen Bereichen des öffentlichen Lebens und der öffentlichen Politik, um mehr Mittel zu erhalten. Das sind nicht die Leute, die an vorderster Front in den Flüchtlingsunterkünften arbeiten, wo das Geld hingehen sollte. Das sind Leute, die in der Regierungspolitik arbeiten, einschließlich der Lehrpläne, in denen die "toxische Männlichkeit" so akzeptabel geworden ist, dass heranwachsende Schuljungen, anstatt ihnen klares, konsistentes Gentleman-Verhalten beizubringen, vor ihren Mitschülern vorgeführt werden und gezwungen werden, sich öffentlich zu entschuldigen.

In der Welt des neuen Feminismus ist nichts komplex. Uns wird sogar gesagt, dass wir alle Anschuldigungen von häuslicher Gewalt, egal ob sie leichtfertig sind und schließlich fallen gelassen werden, als gleich ernsthaft ansehen müssen. Jetzt wollen extremistische Aktivisten, dass das Gesetz geändert wird, um häusliche Kontrolle einzuschließen, obwohl es fast unmöglich ist, dies zu beweisen. Aber wer braucht schon Beweise? Unglücklicherweise ist ein Grundprinzip des Rechtsstaats bedroht, weil die Gender-Trope die einzige Art ist, wie wir diese Themen sehen dürfen.

Es gibt kein besseres Beispiel als die jüngsten Vorstöße zur Änderung der Beweisregeln bei Vergewaltigung. Zustimmung ist alles bei Vergewaltigung, aber das Gesetz kann keine Unterscheidungen über Beweise treffen, die auf willkürlichen Vorstellungen darüber beruhen, was während einer sexuellen Begegnung gesagt werden kann und sollte, wenn gesteigerte Emotionen und Instinkte alles sind, worauf sich ein Mann oder eine Frau verlassen können. Durch den Versuch, die Zustimmung zu einer positiven Bestätigung zu vereinfachen, werden zwei Dinge passieren. Es wird das "Er-sagt-sie-sagt"-Problem verschlimmern, nicht verringern. Aber schlimmer noch, es könnte es für einen Mann, der der Vergewaltigung beschuldigt wird, sehr schwierig machen, sich angemessen zu verteidigen. Aber das ist der Punkt. Oder etwa nicht?




4. Ein weiterer Artikel, den man in deutschen Zeitungen so schnell nicht finden wird: Die australische Daily Mail hat mehr als ein Dutzend männlicher Opfer von häuslicher Gewalt interviewt und schlagzeilt: "Rob wurde verprügelt, Aaron wurde vergewaltigt und Martin lebt auf dem Dachboden, um seiner Frau zu entkommen."



5. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir zu dem Interview mit der Professorin für Gender-Medizin Margarethe Hochleitner:

Lieber Herr Hoffmann,

die Ausführungen von Frau Professor Hochleitner widersprechen der Theorie, nach der Geschlechter eine reine soziale Zuschreibung sind. Wenn es keine biologischen Unterschiede zwischen Männern und Frauen gäbe, bräuchte man ja wohl keine speziell auf Frauen zugeschnittenen Therapien. Insofern ist es unsinnig, dass sie als Professorin für "Gendermedizin" bezeichnet wird (ich nehme an, die Bezeichnung stammt von den Journalisten), denn ihren Aussagen liegt die gute alte binäre Kategorie "Geschlecht" zugrunde. Wir sollten ihr dankbar sein, dass sie die Gendertheorie so überzeugend widerlegt. Dass sie überall nur Nachteile für Frauen sieht - geschenkt.


Ein Leser aus Österreich schreibt mir zu dem Vorstoß der SPD in Hamburg, Verkehrszeichen zu gendern:

Sehr geehrter Herr Hoffmann!

Zum Thema Verkehrsschilder bin ich dem Link in Ihrem Artikel gefolgt, und finde dort u.a. die folgende Aussage: "Auch in Deutschland zeigen Verkehrszeichen bislang vornehmlich neutrale Abbildungen, die jedoch als männlich erkennbar sind."

Ich habe mir die Verkehrsschilder mal hier angesehen. Auf dem Schild Nr. 350 sieht man tatsächlich eine stilisierte und damit eigentlich geschlechtslose Figur. Einen Mann kann hier nur jemand erkennen, der das erkennen will. Ich frage mich, woran sich die Kritiker hier stören? Daß die Figur kurze (oder besser gesagt eigentlich keine) Haare trägt? Daß sie Hosen anhat? Wer sagt denn, daß Frauen immer lange Haare und Röcke tragen müssen? Bedient das nicht wieder jene Stereotype, gegen die man angeblich ist? Ich warte ja nur darauf, daß die Figur auf dem Schild Nr. 238 im Damensattel reiten muß.

Dagegen beschwert sich offenbar keiner, daß die Gehwege der Schilder 239 bis 241 anscheinend nur für Frauen und Kinder vorgesehen sind.

Ich habe schon sehr den Eindruck, daß es Leute gibt, die keine anderen Sorgen haben, als gezielt solche Probleme zu konstruieren, gegen die man dann mit Verve vorgeht.

In Linz hatten wir so etwas leider auch, da wurden Zusatztafeln wie "ausgenommen Radfahrer" gegendert. Einfacher wäre wohl gewesen, wenn man statt des Wortes "Radfahrer" einfach ein Fahrradsymbol dargestellt hätte - das ist auf jeden Fall geschlechtsneutral. Aber man läßt anscheinend keine Gelegenheit aus, die Wähler zu indoktrinieren, der Umstand, daß öffentlich finanzierte Stellen eigentlich weltanschaulich neutral sein sollten, ist offenbar niemandem mehr bewußt.




Sonntag, Mai 30, 2021

Hamburg: SPD lässt über Gender-Verkehrszeichen abstimmen – News vom 30. Mai 2021

1.
Von heute auf morgen wird sich die männliche dominierte Verkehrszeichen-Straßenwelt in Eimsbüttel wohl nicht ändern. Doch wenn es nach den Fraktionen von SPD, Linken und FDP in der Bezirksversammlung geht, grüßen am Zebrastreifen bald nicht mehr nur männliche Figuren vom Schild, sondern auch Frauen. Die Fraktionen wollen hierfür eine Änderung der Straßenverkehrsordnung erreichen.


Hier erfährt man mehr und kann sich ein paar dieser Schilder anschauen.



2. Auch die Debatte darum, die Öffentlich-Rechtlichen von der geschlechterseparierenden Sprache zu befreien, geht weiter. Das berichtete gestern die Bildzeitung:

FDP-Vize Wolfgang Kubicki (69) zu BILD: "Wenn Elitensprache benutzt wird, um Nachrichten zu übermitteln, dann nimmt man in Kauf, dass sich ein großer Teil der Menschen sprachlich ausgegrenzt fühlt."

Der CDU-Wirtschaftsrat will Gendersprache bei ARD und ZDF sogar verbieten. Generalsekretär Wolfgang Steiger (56) zu BILD: "Gerade Behörden und der öffentlich-rechtliche Rundfunk sind zur Neutralität verpflichtet, sie sollen grammatikalisch korrekt und ohne ideologischen Überbau kommunizieren."

Steiger will von den Moderatoren, dass sie "grammatikalisch korrekt" und "ohne ideologischen Überbau" sprechen. Verständlichkeit sei "das Wichtigste". "Gender-Sterne, Unterstriche oder Binnen-Is" verkomplizierten die deutsche Sprache noch mehr.




3. Der Kuddelmuddel wird aber noch ein wenig wilder:

Die Bildungsministerin von Schleswig-Holstein, Karin Prien (CDU), hat sich gegen zwangsweise Gendersprache in der Schule ausgesprochen. Gendersternchen, Binnen-I und Unterstrich entsprächen nicht den Regeln des Rates für deutsche Rechtschreibung und seien daher nicht korrekt, sagte sie den "Kieler Nachrichten".

An einer Kieler Schule hatte eine Pädagogin ihren Schülern ein Binnen-I in die Klassenarbeit korrigiert. Prien erklärte, dass dieser Lehrkraft schulaufsichtliche Maßnahmen drohen würden, wenn der Fall offiziell dem Bildungsministerium gemeldet werden würde.


Wenn ein Schüler also in der Schule dieselbe Rechtschreibung benutzt, wie er sie in zig amtlichen Dokumenten und Medienbeiträgen vorfindet, erhält er eine schlechtere Note.

Prien erklärte auch, sie könne es nachvollziehen, dass mancher sich dagegen verwehre, wenn die Gendersprache genutzt werde, um politische Auffassungen durchzusetzen: "Ich trage dafür Sorge, dass in meinem Bereich eine zwangsweise Veränderung der Sprache nicht stattfindet."



4. Margarethe Hochleitner, Professorin für Gender-Medizin an der Universität Innsbruck, fordert mehr Aufmerksamkeit für die Besonderheiten von Frauen, wenn es um Corona-Erkrankungen geht:

Erstens ist zu sagen, dass schon vor Corona allgemein bekannt war, dass Frauen zwar einen besseren Infektionsschutz haben – sie erleiden bei Ansteckung weniger schwere Verläufe als Männer -, aber sie haben bei allen Medikamenten, auch Impfungen, mehr Nebenwirkungen, Unverträglichkeiten und Allergien. Frauen bis einschließlich in die Wechseljahre sind die Gruppe, die am ehesten betroffen ist. Mich wundert, dass man nicht auf die Idee gekommen ist, zu sagen: Bei dieser Gruppe nehmen wir ausschließlich die Präparate, die weniger Nebenwirkungen hervorrufen. Das wurde niemals diskutiert, obwohl das Thema eigentlich hätte bekannt sein müssen.

Zweitens wissen wir auch, dass wesentlich mehr Long-Covid-Fälle bei Frauen auftreten. Wir brauchen deshalb auf sie zugeschnittene Anlaufstellen für Long-Covid. Reha-Zentren, in denen man über Wochen bleiben muss, sind von Frauen seit jeher wesentlich weniger akzeptiert als von Männern. (…) Deshalb wäre zu überlegen, eher lokale Ambulanzen und tagesklinische Angebote zu schaffen.


Die Gender-Medizinerin erzählt in den folgenden Absätzen von weiteren Gruppen, die besonders stark von Corona betroffen sind – Männer kommen als Gruppe, um die man sich besonders kümmern sollte, selbstverständlich nicht vor. Wer immer das Interview führte, interessiert sich auch nicht dafür, sondern fragt stattdessen zum Beispiel: "Frauen leben länger als Männer, aber schlechter. Stimmt das so noch?"

Das sei so, versichert die Gender-Medizinerin:

Der Fluch ist, dass Frauen diese Lebenserwartung um längeres Siechtum erkaufen müssen – was sie natürlich nicht wollen und die Gesellschaft auch nicht, weil das viel kostet und Pflegeprobleme aufwirft. Es sind die scheinbar nicht so dramatischen Leiden, die man rechtzeitig angehen muss. An Seh- und Hörstörungen, Knie- und Kreuzschmerzen oder Inkontinenz stirbt man nicht, aber damit landet man letztlich im Heim.


Die fiesen Männer hingegen haben sich im Patriarchat natürlich wieder den besten Platz gesichert: Ihnen bleiben all die Kreuzschmerzen im hohen Alter oft erspart, weil sie sich rechtzeitig vom Acker gemacht haben.



5. Heute Thema bei Christian Schmidt: Wer etwas erfindet, das Frauen schützt, ist ein Schwein.



6. Die Post. Eine meiner Leserinnen schreibt mir heute:

Lieber Herr Hoffmann,

die Gender-Befürworter argumentieren oft, dass es sich bei der gegenderten Sprache um natürlichen Sprachwandel handelt und dass alle Gegner des Genderns dann doch auch bitte Mittelhochdeutsch oder Ähnliches sprechen sollen.

Der Vergleich "Gendern" und "jahrhundertelanger, natürlicher Sprachwandel" scheint mir aber sehr unglücklich.

Ich würde das Gendern eher mit dem französischen Revolutionskalender vergleichen, bei dem "von oben" beschlossen wurde, dass man eine völlig neue Zeitrechnung und Kalenderstruktur einführen muss, um das Volk vom Joch der Unterdrückung zu befreien. Die Zeit wurde dezimalisiert (eine Woche hatte 10 Tage à 10 Stunden à 100 Minuten), weil das angeblich wissenschaftlicher und logischer sein sollte. Zudem wurden alle Monate und Tage umbenannt, um Verweise auf Religion oder römische Herrscher zu vermeiden. Christliche Feiertage wurden abgeschafft und durch (weniger) Revolutionsfeiertage ersetzt.

Wie man sich vorstellen kann, war das Volk eher weniger begeistert. Die Zehntagewoche und der Wegfall von Feiertagen bedeutete mehr Arbeit und es war extrem umständlich, das normale Zeit- und Kalendersystem in das neue umzurechnen.

In anderen Worten, man hat par ordre du mufti ein bewährtes System durch ein absolut umständliches ersetzt und sich dann selbst auf die Schulter geklopft, weil man gemeint hat, dass die Gesellschaft durch diese oberflächliche Veränderung freier und gerechter wird, während die Leute, die davon profitieren sollten, die Umstellung überhaupt nicht wollten.

Wenn das keine Parallele zum Gendern ist, weiß ich auch nicht :)

Napoleon hat den Kalender dann letztendlich wieder abgeschafft.

Kleines P.S.: Ich habe letzte Woche an einem wissenschaftlichen Workshop teilgenommen (kein Bezug zu Genderthemen) und habe festgestellt, dass hauptsächlich die bösen, alten, weißen Männer beim Vortragen gegendert haben, während die jungen Frauen das generische Maskulinum verwendet haben. Klar lässt sich das nicht verallgemeinern, aber es war doch eine interessante Beobachtung.




Samstag, Mai 29, 2021

CDU knickt vor SPD ein: Frauenquote für Vorstände kommt – News vom 29. Mai 2021

1.
Die große Koalition hat sich auf eine Frauenquote für die Vorstände von großen Unternehmen in Deutschland geeinigt. "Mit unserem Gesetz muss künftig ab vier Vorstandsmitgliedern mindestens eine Frau am Tisch sitzen", erklärte Justizministerin Christine Lambrecht. Die Vorlage könne nun im Bundestag verabschiedet werden."Das ist ein Meilenstein für die Frauen in Deutschland und bietet gleichzeitig eine große Chance sowohl für die Gesellschaft als auch für die Unternehmen selbst", betonte die SPD-Politikerin. Derzeit gebe es in den Vorständen immer noch häufig "reine Männerclubs, die gern unter sich bleiben".


Hier geht es weiter.



2. Während die CDU hier einmal mehr eine Position der SPD übernommen hat, streitet man sich mal wieder innerhalb der Partei: Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans verteidigt die Gendersprache, die er sich bei öffentlichen Auftritten selbst längst antrainiert hat.

Hier zeigt sich das seit mehreren Jahren bekannte Problem: Immer mehr CDUler übernehmen beim Buhlen um Wählerstimmen Positionen des "woken" Lagers und machen so im konservativen Lager Raum frei, der dann prompt von der AfD besetzt wird.



Freitag, Mai 28, 2021

Tamara Wernli: "Maskulinisten" neuster Kampfbegriff für unliebsame Männerstimmen – News vom 28. Mai 2021

1. Tamara Wernlis Artikel "Nicht weil sie eine Frau ist", veröffentlicht in der Schweizer "Weltwoche", enthält unter anderem diese Passage:

Ich kann verstehen, dass für feministisch versierte Journalisten nur schon Kritik an Baerbock wie Hass erscheint. Für einen Hammer sieht auch alles aus wie ein Nagel. Zudem eignet sich der Vorwurf der Frauenfeindlichkeit gut als Einschüchterungstaktik, um Kritiker verstummen zu lassen; wer will schon als Frauenfeind oder Sexist dastehen? "Maskulinisten": der neuste Kampfbegriff übrigens für unliebsame Männerstimmen, frisch ab Presse. Und Obacht, der Planet ist voll davon!


In derselben Ausgabe der "Weltwoche" findet sich auch der Beitrag, den Genderama gestern veröffentlichte und in dem Professor Hollstein erklärt, dass die korrekte Bezeichnung "Maskulisten" lautet.

Davon abgesehen gefällt es mir gut, dass sich "Maskulisten" inzwischen als der Begriff für Männer etabliert hat, die sich der vom Establishment in der Geschlechterdebatte verordneten Meinung nicht beugen – der mangelnden Behandlung dieses Themas durch unsere "Qualitätsjournalisten" zum Trotz.



2. Immerhin befragt Markus Becker auf Spiegel-Online die schwedische Ökonomin Eva Lindström wie ein Männerrechtler zum Sonderbericht des Europäischen Rechnungshof über Gender Mainstreaming im EU-Haushalt. Normalerweise wird Vertreterinnen der Gender-Fraktion lediglich ein Mikrofon zum Verbreiten ihrer Botschaft hingehalten. Becker hingegen stellt auch einige kritische Fragen:

SPIEGEL: Apropos Erasmus: Sie erwähnen in Ihrem Bericht, dass junge Frauen dort inzwischen überrepräsentiert sind. Sollte auch hier im Sinne der Geschlechtergerechtigkeit gegengesteuert werden?

Lindström: Natürlich. Gleichstellung ist nicht nur Frauenförderung, es gibt bekanntlich mehr als ein Geschlecht. Aber an Universitäten sind Frauen in manchen technischen Fächern auch nach wie vor unterrepräsentiert. Zudem zählt an Unis Leistung, und wenn Frauen dort im Schnitt mehr leisten, sollten sie im Erasmus-Programm auch überrepräsentiert sein.

SPIEGEL: Wenn Männer strukturell in der Überzahl sind, muss man also aus Gerechtigkeitsgründen gegensteuern, bei Frauen aber nicht?

Lindström: Die Frage ist, warum Mädchen schon in der Schule im Durchschnitt bessere Noten bekommen. Natürlich sind sie nicht intelligenter als Jungen. Vermutlich ist das Schulsystem einfach besser auf die Bedürfnisse von Mädchen eingestellt. Auch an dieser Stelle sollte man dahin gehend nachbessern, dass sowohl Jungen als auch Mädchen bestmöglich gefördert werden.

(…) SPIEGEL: Geht es auch unterhalb der Vorstände automatisch gerechter zu, wenn man mächtige weiße Männer über 60 mit mächtigen weißen Frauen über 60 ersetzt?

Lindström: Dazu gibt es viele Forschungsergebnisse, die in unterschiedliche Richtungen gehen. Ich würde mich da nicht festlegen wollen. Aber insgesamt ist mehr Diversität in den Vorständen wichtig, schon allein, um dort unterschiedliche Sichtweisen zu haben.




3. Eine vielsagende Passage gab am 25. Mai es in dem Radiotalk des SWR2-Forums zum Thema "Rassismus in den USA" zu hören. Die US-Schriftstellerin Dr. Nell Zink weiß nämlich (ab Minute 37) folgendes zu berichten:

Also falls es ein Trost ist: Mein Verleger und mein Lektor bei meinem Lieblingsmagazin in New York, für das ich so gerne geschrieben hab, also beides weiße Männer, und beide sind in den letzten sechs Monaten einfach abgesägt worden, also haben ihre Jobs verloren ohne Erklärung, die waren einfach weg vom Fenster (lacht), weil sie weiße Männer sind. Das klingt wie'n schlechter Witz, aber es scheint sie nicht weiter zu stören, die gehen auf Arbeitssuche und sehen das ein, dass sie einfach Platz machen müssen für was anderes.


Ach könnten doch alle weißen Männer so gefügig sein! Leider reagieren immer mehr von ihnen nach solchen Erlebnissen auf verstörende Weise aggressiv. Ist es das Testosteron? Ist es toxische Männlichkeit?



4. Ein enttäuschtes FDP-Mitglied berichtet und analysiert:

Die FDP-Frauen Nicole Bauer und Maren Jasper-Winter haben einen Post auf Facebook geteilt, in dem sie ihre feministischen Vorstellungen für das Parteiprogramm der FDP zusammengefasst haben.

Auch wenn der eine oder andere Punkt geschlechtsunabhängig sinnvoll wäre, klingt die Summe so, als hätte man bei den Grünen oder der SPD abgeschrieben, um beim Intersektionalen Bullshit-Bingo schnell "Bullshit!!!" rufen zu können und um deren Wähler anzuziehen. Dann hätte ich nicht in die FDP eintreten müssen, sondern gleich beim Original mitmachen können.


Hier geht es weiter mit dem Beitrag "FDP-Frauen auf grünen Abwegen".



5. Brad Pitt hat in einem Sorgerechtsprozess gegen Angelina Jolie einen Etappensieg errungen. Jolie greift nun den Richter an:

"Richter Ouderkirk hat Frau Jolie ein faires Verfahren verweigert und ihre für die Gesundheit, Sicherheit und das Wohlergehen der Kinder relevanten Beweise, die für ihren Fall von entscheidender Bedeutung sind, zu Unrecht ausgeschlossen", wird dort weiter ausgeführt. Um welche Beweise es sich dabei handelt, ging aus den Unterlagen nicht hervor. Laut Kodex sei es nachteilig für ein Kind, wenn das Sorgerecht an eine Person gehe, die häusliche Gewalt angewandt habe, erklärte Jolies Seite weiter. Auch hier wurden keine weiteren Details genannt.

Pitts Anwälte haben bereits darauf reagiert und erklärt, dass Ouderkirk in den letzten sechs Monaten "ein umfassendes Verfahren auf gründliche, faire Weise" durchgeführt und nach Anhörung von Experten und Zeugen eine "vorläufige Entscheidung und Anordnung getroffen" habe. In der Akte von Pitt heißt es, der Richter habe festgestellt, dass Jolies Aussage "in vielen wichtigen Bereichen nicht glaubwürdig war und die bestehende Sorgerechtsentscheidung zwischen den Parteien auf Wunsch von Herrn Pitt im besten Interesse der Kinder geändert werden muss". Wie die Sorgerechtsvereinbarung derzeit aussieht, ist nicht bekannt, da das Gericht die meisten Unterlagen versiegelt. Laut "Guardian" soll Jolie zu Anfang des Verfahrens das alleinige Sorgerecht, Pitt das gemeinsame gefordert haben.




6. Mike Buchanan kündigt die siebte internationale Konferenz für Männeranliegen an: Sie wird vom 18. bis zum 21. November wieder online stattfinden.



7. Eine aktuelle Studie zeigt, dass es bei Männern Aggressionen hervorrufen kann, wenn sie traditionellen Rollenerwartungen an Männlichkeit gerecht werden müssen:

In der heutigen Gesellschaft kann der soziale Druck, der mit dem Mannsein einhergeht, ziemlich schwierig sein. Laut einer Studie von Forschern der Duke University ist die Männlichkeit eines jungen Mannes stark von der Meinung anderer Menschen abhängig. Leider können diese Meinungen als eine Bedrohung wirken, die aggressives Verhalten auslöst.

"Wenn diese Männer das Gefühl haben, dass sie den strengen Geschlechternormen nicht gerecht werden, können sie das Bedürfnis haben, aggressiv zu handeln, um ihre Männlichkeit zu beweisen - um 'ein Mann zu sein'", sagt Hauptautor Adam Stanaland in einer Universitätsmitteilung.

Das Duke-Team verfolgte für seine Studie 195 Studenten und eine zufällige Auswahl von 391 Männern im Alter zwischen 18 und 56 Jahren. Die Teilnehmer beantworteten Fragen aus den Bereichen Sport, Automechanik und Hausreparaturen - dies wird als "Gender-Wissen" bezeichnet.

Im Anschluss an das Quiz teilten die Forscher den Männern nach dem Zufallsprinzip ihre Punktzahl mit, wobei sie auch angaben, ob ihre Punktzahl höher oder niedriger war als die des Durchschnittsmannes.

"Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein Mann umso aggressiver sein kann, je mehr sozialen Druck er verspürt, maskulin zu sein", berichtet Stanaland.

Die Forscher fügten reale Elemente der Bedrohung ihrer Männlichkeit hinzu, indem sie Männern mit niedriger Punktzahl sagten, sie seien "weniger männlich als der Durchschnittsmann".

Nach dieser Übung wurde die Gruppe gebeten, eine Reihe von Satzfragmenten zu vervollständigen, indem sie fehlende Buchstaben einfügten. Die fragmentierten Sätze halfen, den Gemütszustand jedes Teilnehmers zu enthüllen. Einige Männer präsentierten mit ihren Entscheidungen aggressive Gedanken, aber nicht alle. Zum Beispiel schrieben Männer mit fragilem Gemüt, denen Buchstaben wie "ha" zur Verfügung standen, "hate" statt "happy" und wählten eher gewalttätige als neutrale Antworten.

Die Studienautoren stellen fest, dass jüngere Männer (im Alter von 18-29 Jahren) die stärkste Gruppe von Aggressoren waren. Männer zwischen 30 und 37 Jahren waren leicht aggressiv und die über 38-Jährigen zeigten noch mildere Reaktionen.

Die Ergebnisse zeigten auch, dass Männer, die das Gefühl haben, dass ihre Männlichkeit von innen kommt und nicht von ihrem Wissen über das Geschlecht, nicht von niedrigeren Werten betroffen waren. Bei anderen, deren Männlichkeit sich auf äußere Werte zu stützen scheint, wirkten sich niedrige Werte deutlicher auf ihren Gemütszustand aus. Die Forscher sagen, dass die schwächeren Männer aufgrund des sozialen Drucks und des Wunsches, beliebt zu sein, "wie ein Mann" handelten.

"In diesen Jahren, in denen Männer versuchen, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden oder zu beweisen, kann ihre männliche Identität zerbrechlicher sein. Vielerorts bedeutet dies, dass jüngere Männer ständig mit Bedrohungen ihrer Männlichkeit konfrontiert sind. Sie müssen ihre Männlichkeit jeden Tag ihres Lebens beweisen", sagt Stanaland.

Weibliche Studenten zeigten keine ähnlich aggressiven Reaktionen, als die Studienautoren ihr Geschlechterwissen bedrohten.

Besorgniserregend ist, dass die Studie über die Ergebnisse des Fragebogens hinausging. Die Forscher berichten, dass einige männliche Teilnehmer mit niedriger Punktzahl Drohungen an die Studienautoren schickten, was die Ergebnisse des Teams weiter untermauert.

"Männer berichten von aggressivem Verhalten in allen möglichen Bereichen", schlussfolgert Stanaland. "Einige von ihnen versuchen, ihre eigene Männlichkeit zu beweisen, indem sie aggressiv sind. Gewalt von Männern, Terrorismus, Gewalt gegen Frauen, politische Aggression - fragile Männlichkeit kann viele dieser Verhaltensweisen erklären. Es ist in unser aller Interesse, dieses Phänomen besser zu verstehen."


Die beste Lösung scheint mir darin zu bestehen, Männer von dem beschriebenen Rollendruck zu entlasten.



Donnerstag, Mai 27, 2021

Mehrheit der Deutschen befürwortet Gender-Verbot – News vom 27. Mai 2021

1. Während sich letzte Woche bereits zeigte, dass die Mehrheit der Deutschen die Gendersprache ablehnten, zeigt eine aktuelle Umfrage: 53 Prozent aller Deutschen befürworten sogar ein Verbot des Gender-Deutschen für staatliche Stellen, wie es der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß gefordert hatte. Ploß hatte für seine Forderung viel Häme sowie ablehnende Reaktionen erhalten:

Kritik kam etwa von SPD-Chefin Saskia Esken, die der CDU vorwarf, vom "gesellschaftlichen Wandel überfordert" zu sein. FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner empfahl der CDU, sich statt eines möglichen Genderverbots lieber mit einer "Aufarbeitung der Wirtschaftspolitik" von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) zu befassen, wenn sie "konservative WählerInnen" gewinnen wolle.


Vor allem über das Irrlichtern der FDP-Spitze darf man sich mal wieder wundern: Fast drei von vier Wählern dieser Partei halten ein Gender-Verbot für richtig. Offenbar glaubt man in der FDP-Parteiführung, diese Leute bei der Bundestagswahl ohnehin im Sack zu haben, weshalb solche Aussetzer, die diskussionslose Aufnahme des Feminismus ins Parteiprogramm und eine eilfertige Distanzierung von den Liberalen Männern problemlos möglich ist. Man nimmt nicht mehr wahr, dass man der eigenen Basis durch solche Anbiederungen an Forderungen der Leitmedien kontinuierlich vors Schienbein tritt.

Im Vergleich dazu machte Christoph Ploß gestern eine gute Figur bei Lanz.

Auch der Vorsitzende der Gesellschaft für deutsche Sprache spricht sich gegen Gendersternchen in staatlichen Stellen aus. Die Norm, an die man sich in offiziellen Texten zu halten habe, seien immer noch die Regeln der deutschen Rechtschreibung. Dass das feministische Deutsch in all seiner Widersprüchlichkeit mit einer funktionierenden Sprache nichts zu tun habe, zeige, dass sich hinter den Forderungen für eine geschlechterseparierende Sprache in Wahrheit Machtkämpfe verbergen.

Zum selben Thema schreibt der Volkswirt und Historiker Oliver Stock:

Die Grünen wollen mit einem "Gender-Check" prüfen, ob ein Gesetz auch die Gleichberechtigung voranbringt. Eine Art Gender-Polizei soll die Bundesstiftung Gleichstellung werden. "Es wird Zeit für eine feministische Regierung", schreiben die Grünen im Wahlprogramm. Die Wortklauberei mit den Gender-Sternchen geht nun selbst manchem Grünen zu weit. Der Widerstand in der Bevölkerung wächst.


Hier geht es weiter.



2. Ein niedriger Testosteronwert erhöht bei Männern offenbar das Corona-Risiko. 'Das ist nicht ganz unironisch, wenn man bedenkt, dass in feministischen Diskursen vor allem ein vermeintlicher Überschuss an Testosteron mit "toxischer Männlichkeit" in Verbindung gebracht wird.



3. Ein Beitrag der Schweizer Zeitschrift "Annabelle" verkürzt häusliche Gewalt fast komplett auf Gewalt gegen Frauen und Kinder und belügt die Leser mit der Behauptung "In 9 von 10 Fällen sind die Täter männlich." Korrekt ist: Frauen und Männer teilen sich die Täterschaft hälftig. Offenbar muss man erwachsene Männer als Gewaltopfer unsichtbar machen, um Männer insgesamt zum Problemfall erklären zu können. In diesem Zusammenhang kommt auch der Schweizer Psychologe Markus Theunert zu Wort:

"Gewalt ist in der Soziologie von Männlichkeit verankert und nicht, wie so oft behauptet, in der Biologie des Mannes", so Theunert. "Hinzu kommt: Männer werden in unserem patriarchalen System im Irrglauben gelassen, sie seien wichtiger als alle andere. Sie sind der unhinterfragte Nullpunkt – und das ist gefährlich." Theunert fordert von den politischen Institutionen eine "Grundsatzauseinandersetzung mit dem Konzept von Männlichkeit" – sonst bekämpfe man nur Symptome. Dies müsse unter anderem in Form von Buben- und Männerarbeit geschehen. "Die Geschlechtsblindheit in der Politik ist zuweilen unerträglich."


Unterstützung erhält theunert von dem Jungen- und Mädchenpädagogen Ron Halbright, der findet, man müsse Buben beibringen, Konflikte friedlich und respektvoll zu lösen. So wie es jetzt laufe, sei es kein Zufall, dass ihre Gewaltbereitschaft um ein Vielfaches höher sei. (Auch das ist natürlich plumper Sexismus, der mit dem tatsächlichen Forschungsstand wenig zu tun hat.)

Es brauche mehr männliche Sozialarbeiter – sowie sogenannte Safe Spaces, in denen Schüler und Schülerinnen, mal getrennt voneinander, dann wieder zusammen, die Rollenerwartungen an Mann und Frau reflektieren können. (…) Mit geschlechtsspezifischer Präventionsarbeit müsse so früh wie nur möglich begonnen werden – flächendeckend und systematisch. Dass bisher dahingehend so wenig passiert, verwundert den Experten für Bubenarbeit wenig. "Viele Kantone haben nicht mal mehr ein Gleichstellungsbüro – die wurden bekämpft und mussten schliessen. Die SVP hat sich ausserdem mit Händen und Füssen dagegen gewehrt, dass im Lehrplan 2021 das Wort ‹Gender› steht."


Tatsächlich wünschenswert wäre eine Geschlechterpolitik, die Männer/Jungen und Frauen/Mädchen nicht von Anfang an auf der Grundlage längst widerlegter Statistiken immer noch in die Schubladen "Täter" und "Opfer" quetscht, um dann meint, denjenigen Jungen, die man als (künftige) Täter pseudodiagnostiziert hat, ihre Gewaltbereitschaft aberziehen zu müssen und das als "Präventionsarbeit" zu verkaufen. (Etwa nach dem Motto: "Guckt mal, all diese Jungen sind gar nicht zu Schlägern geworden! Das haben allein wir geschafft! Dass man das nicht nachweisen kann, nennt man Präventionsparadox! Gebt uns mehr Steuergelder!")



4. Die Fernsehsendung "buten un binnen" (Radio Bremen) hat den Kinderpsychologen Dr. Stefan Rücker zu den Folgen elterlicher Entfremdung für Trennungskinder interviewt.



5. Der Geschlechterforscher Professor Walter Hollstein hat Susanne Kaisers Buch "Politische Männlichkeit", das in den letzten Wochen von feministischen Journalisten stark gepusht wurde, für die aktuelle Ausgabe der Schweizer "Weltwoche" besprochen und seine Rezension dankenswerterweise auch Genderama zur Verfügung gestellt. Da es sich meines Erachtens eher um einen Gastbeitrag als einen Leserbrief handelt, hebe ich ihn, wie hier bei Gastbeiträgen üblich, durch Blauschrift hervor:



Uns allen steht eine grosse Gefahr ins Haus. Nein, nicht die Pandemie; nein, auch nicht der Klimawandel – vielmehr die männliche Weltverschwörung. Wir wissen das nur noch nicht, aber es gibt ja Susanne Kaiser, die es für uns alle weiss. Der Untertitel ihres Buchs lautet: "Wie Incels, Fundamentalisten und Autoritäre für das Patriarchat mobilmachen". Nachgerade überall rüsten sie auf, nicht nur verbal, sondern auch mit Waffen.

Konkrete Belege für diese finsteren Mächte sind für Kaiser etwa: Citizengo (laut Wikipedia eine rechtskonservative Stiftung, gegründet im September 2013 in Madrid), der ungarische Priester Ferenc Tomka, der norwegische Massenmörder Breivik, Elliot Rodger (ein Attentäter aus den USA), die Gruppierung "Die Wächter" (über die man nicht mal im Internet etwas findet), die Website "Wieviel ‹Gleichberechtigung› verträgt das Land?" und generell die "Maskulinisten" (korrekt wäre Maskulisten; es heisst ja auch nicht "Femininisten"), Roosh V. (ein Pick-up-Artist), Stephan Balliet (der Attentäter von Halle) oder "La Manif pour tous" (aus Frankreich).

Wiewohl sie allesamt nichts miteinander zu tun haben, subsumiert sie Kaiser unter der grossen Kapitelüberschrift der "Organisierten Misogynie": "Der autoritäre Backlash ist [. . .] nicht zufällig eine Form politisierter Männlichkeit. Misogynie ist nicht zufällig ein Merkmal autoritärer Einstellungen und ein Präsident wie Trump formuliert nicht zufällig eine Art Besitzanspruch auf Frauen. All dies ist vielmehr ein ganz wesentlicher Bestandteil – der autoritäre Backlash ist männlich."

An dieser Einordnung sind Zweifel erlaubt: Breivik zum Beispiel gab an, mit seiner Tat die regierenden Sozialdemokraten – und nicht die Frauen – "so hart wie möglich" treffen zu wollen, um sie für den "Massenimport von Moslems" nach Norwegen zu bestrafen. "La Manif pour tous" ist eine Bewegung, die sich in Frankreich gegen die gleichgeschlechtliche Ehe richtet. Abgesehen davon, dass sie von Frauen gegründet wurde, hat ihre Kritik, auch wenn sie rückwärtsgewandt sein mag, nichts mit Frauenfeindlichkeit zu tun. Balliet ist Antisemit und offenbar psychisch krank.

So wahllos Kaiser Personen und Bewegungen unter ihr Label der Misogynie zwingt, so wahllos reiht sie die Beispiele geografisch aneinander: Deutschland, die USA, Kolumbien, Brasilien, Polen, Ungarn – weniger wäre wohl mehr gewesen. Auch ihre Quellen – zumeist aus dem Internet – sind selektiv. Theoretisch rekurriert sie auf Raewyn Connells Konzept der "hegemonialen Männlichkeit", materialmässig auf Michael Kimmels "Angry White Men". Beide Bücher sind höchst umstritten, empirisch in keiner Weise belegt und triefen im Übrigen vor Männerfeindlichkeit. Connell war früher ein Mann, bevor er sich zur Frau hat "umgestalten" lassen.

Nun ist nicht daran zu zweifeln, dass es reichlich finstere Männer gibt. Aber das bloss anzuprangern, bringt wenig. Vielmehr müsste gefragt werden, was denn Männer in reaktionäre Winkel getrieben hat, wie das etwa Hanna Rosin ("Das Ende der Männer") oder Helen Smith ("Men on Strike") getan haben. Und es sollten Auswege aufgezeigt werden statt zu diabolisieren. Die Feministin Susan Faludi hat dazu vor Jahren in ihrem Buch "Stiffed" (deutsch bei Rowohlt) notiert, dass es darum geht, Männern den Gewinn einer veränderten Lebenseinstellung zu verdeutlichen. Dazu müsse man ihnen aber Wege weisen, die sie beschreiten könnten, so wie der Staat das gegenüber den Frauen seit den 1970er Jahren getan habe.

Es ist etwas verwirrend, dass ausgerechnet Suhrkamp ein solches Pamphlet publiziert –in diesem Verlag sind wegweisende Bücher zur Geschlechterfrage erschienen. Aber vielleicht ist auch das nun dem Zeitgeist geschuldet.




(Ich selbst habe Kaisers krude Propagandaschrift bei Amazon rezensiert.)



Mittwoch, Mai 26, 2021

Judith Basad: "Beim Gendern geht es vor allem darum, sich selbst als besseren Menschen zu inszenieren" – News vom 26. Mai 2021

1. Die Debatte um die geschlechterseparierende Sprache beherrscht derzeit die deutschen Medien, wenn es um Geschlechterpolitik geht. Kritisch dazu äußern sich Judith Sevinç Basad in der Neuen Zürcher Zeitung sowie Daniel Deckers in der Frankfurter Allgemeinen.

Das Stapel-Chips-Blog schließlich zerpflückt einen "taz"-Artikel Simone Schmollacks, die mit gewohntem Charme befindet: "Noch tun sich zwei Drittel der Deutschen schwer mit dem Gendern. Früher oder später werden sie sich aber doch damit arrangieren müssen." An solchen Passagen merkt man immer wieder, dass Schmollack vor dem Fall des Eisernen Vorhangs in Osteuropa studiert hat. Bedenklich bleibt, dass die Haltung von damals in Politik und Medien der Gegenwart die herrschende Haltung ist.



2. Die Deutsche Bank hat eine implizite Frauenquote von 50 Prozent für das höhere Management eingeführt – zu diesem Schluss kommt bezeichnenderweise kein deutsches Leitmedium, sondern die Financial Times:

Die Deutsche Bank muss etwa 50 Prozent der vakanten Positionen im oberen Management mit Frauen besetzen, um ihr neues Geschlechterziel für 2025 zu erreichen, wie eine Berechnung der Financial Times zeigt.

Deutschlands größter Kreditgeber versprach letzte Woche, den Frauenanteil unter seinen rund 600 obersten Führungskräften bis 2025 auf mindestens 30 Prozent zu erhöhen, statt wie bisher auf 24 Prozent.

Da jedoch nur eine begrenzte Anzahl dieser Positionen pro Jahr frei wird, kann dieses Ziel nur erreicht werden, wenn das Kreditinstitut bei mindestens jeder zweiten Einstellung und Beförderung weibliche Kandidaten auswählt.




3. MANNdat hat den Film "Antifeminist" rezensiert.



4. Kevin Spacey hat als eines der Opfer der MeToo-Kampagne sämtliche Rollen verloren (und wurde aus einem Film nachträglich herausgeschnitten), nachdem es unbelegte Vorwürfe sexueller Übergriffe gegen ihn gab. Jetzt wurde in dem italienischen Film "L’Uomo Che Disegnò Dio" eine kleine Nebenrolle wieder mit Spacey besetzt, was den feministischen Guardian besorgt von einem Aufstieg der "Uncancel Culture" raunen lässt: "So hat seine Rehabilitation begonnen. Aber das Filmgeschäft ist schon immer weich mit Alpha-Männchen-Stars umgegangen."



Montag, Mai 24, 2021

Hamburger CDU will Gender-Verbot für staatliche Stellen durchsetzen – News zum 25. Mai 2021

1. Wie jetzt auch der NDR berichtet, macht sich Hamburgs CDU-Chef Christoph Ploß für ein Verbot der Gendersprache bei staatlichen Stellen stark.

"Zu Hause am Abendbrottisch sollte selbstverständlich jeder, der das möchte, nach Herzenslust gendern können", sagte der Bundestagsabgeordnete in einem "Spiegel"-Interview. "Aber von Beamten, Lehrkräften und Dozenten erwarte ich, dass sie im Dienst gültige Regeln und Normen nicht einfach willkürlich verändern."

(…) Ploß betonte, er setze sich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ein und für eine Sprache, die zusammenführe. "Daher wehre ich mich dagegen, dass von Behörden, Ministerien, Schulen und Universitäten, also staatlichen Einrichtungen, eine grammatisch falsche, künstliche und ideologisch motivierte Gendersprache verwendet wird, die ständig das Trennende betont."

Sprache sei für die Kultur und das Zusammenleben von enormer Bedeutung. "Daher sollte dieser Punkt Eingang in das gemeinsame Regierungsprogramm von CDU und CSU finden."




2. Die Tagesschau ist bei diesem Thema gerade in der Trotzphase.



3. Der "Tagesspiegel" hat sich in einem aktuellen Artikel auf das Forum Soziale Inklusion eingeschossen (kein Link, Bezahlschranke, Artikel liegt mit im Volltext vor). Den Artikel von Sebastian Leber prägt eine Mischung aus Mitläufertum (er käut im wesentlichen frühere Artikel wieder, ohne eine neue Perspektive auf das Thema bieten zu können) und Ausgrenzung beziehungsweise Diffamierung Andersdenkender, wie sie inzwischen leider kennzeichnend für den "Tagesspiegel" geworden ist. Ein großer Teil der früher so genannten "vierten Gewalt" hat seine Funktion als kritische Überwachung der Regierung aufgegeben. Stattdessen stürzen sich Blätter wie der "Tagesspiegel" inzwischen auf regierungskritische Schauspieler und NGOs.



4. Reklame, inspiriert durch die Amadeo-Antonio-Stiftung: Eine Leserin bespricht meinen aktuellen Ratgeber "Quickies".



5. Der australische "Spectator" berichtet über einen neuen Vorfall der Sorte, von der Genderama in den letzten Monaten schon mehrfach berichtet hat:

Eine weitere Woche, eine weitere Beschämung von Jungen in Schulen. Letzten Montag stürmte ein Lehrer am Como Secondary College in Perth in eine Umkleidekabine und sagte zu Jungen, die einen Fußballsieg feierten, dass sie sich wie "ein Haufen testosterongesteuerter, frauenfeindlicher Jungs" anhörten.

Es war ermutigend, die umfangreiche Medienberichterstattung über dieses Ereignis zu sehen, ebenso wie die kürzliche Beschämung von Jungen in zwei Schulen in Victoria, wo Jungen aufgefordert wurden, sich für die Gewalt von Männern zu entschuldigen, und als männliche Unterdrücker angeprangert wurden.

Es ist merkwürdig, dass so viele mit Verwunderung reagieren, wenn man bedenkt, dass das Beschämen von Jungen als giftig, gewalttätig und gefährlich in Australien schon seit Jahren stattfindet und in vielen Bundesstaaten Teil des Lehrplans ist. Bei all dem Interesse am neuen nationalen Lehrplan und der Besorgnis über den wachsenden Einfluss der Identitätspolitik in den Schulen ist es bezeichnend, dass sich niemand auf die weit verbreitete Infiltration der feministischen Ideologie in die Schulprogramme konzentriert, wo das Männerbashing nun Teil des Schulunterrichts im ganzen Land ist.


Hier findet man den vollständigen Artikel.



Sonntag, Mai 23, 2021

Ablehnung der Gendersprache nimmt zu – News vom 23. Mai 2021

1. Die aggressive Weise, wie manche Ideologinnen ihre Marotte der Allgemeinheit aufdrängen, hat wenigstens einen Vorteil: Wie die "Welt" berichtet, wächst die Ablehnung einer geschlechterseparierenden Sprache immer mehr.

Hielten im vergangenen Jahr 56 Prozenten der Deutschen nichts von einer stärkeren Berücksichtigung unterschiedlicher Geschlechter in der Sprache, so sind es gegenwärtig 65 Prozent der Bevölkerung. Das ergab eine Umfrage, die Infratest Dimap Mitte Mai exklusiv für diese Zeitung erhoben hat. Diese 65 Prozent lehnen Formulierungen wie "Zuhörende" statt "Zuhörer" und die Nutzung des großen Binnen-I ("WählerInnen") oder des Gendersternchens in der Schriftsprache ebenso ab wie eine Kunstpause vor der zweiten Worthälfte ("Pendler_innen") in der gesprochenen Sprache.

Bei den Frauen, die die "geschlechtergerechte" Sprache insgesamt positiver bewerten als die Männer, stieg die Ablehnung von 52 auf 59 Prozent. Selbst bei den Anhängern der Grünen, die sich besonders für politische Korrektheit starkmachen, stellt sich eine knappe Mehrheit (48 Prozent) gegen die Gendersprache; 47 Prozent sind dafür. Bei den Anhängern aller anderen Parteien überwiegt die Kritik: Die SPD-Geneigten sind zu 57 Prozent dagegen, die Anhänger der Union zu 68 Prozent; danach folgen die Linken mit 72 Prozent, die FDP mit 77 und die AfD mit 83 Prozent Ablehnung.


Hier geht es weiter.



2.
Ein Mädchen ist vor Gericht endgültig damit gescheitert, in den nur von Jungen besetzten Staats- und Domchor Berlin aufgenommen zu werden. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg wies mit dem Urteil vom Freitag eine Berufung zurück. Das Mädchen hatte sich als damals Neunjährige um die Aufnahme in den Chor beworben. Der Chorleiter lehnte sie ab. Die Begründung: Sie erreiche nicht das vorausgesetzte Niveau, und ihre Stimme füge sich nicht in das Klangbild eines Knabenchors. Vor Gericht gezogen war die Mutter des Mädchens, weil sie das Recht ihrer Tochter auf Gleichberechtigung verletzt sah.


Die Frankfurter Allgemeine berichtet.



3. Aus der Unionsfraktion kommen Signale für eine Aufweichung des Blutspendeverbots für schwule Männer.



4. In Dresden wurde ein Islamist, der eine tödliche Messerattacke auf zwei schwule Männer durchführte, vor Gericht schuldig gesprochen. RP Online berichtet ausführlicher als andere Medien über den Prozess.



5. Das Blog "Feminismuskritisches" analysiert, welche Rolle der Feminismus für Annalena Baerbock und eine potentiell von ihr geführte Bundesregierung spielt.



6. Sky News Australia berichtet, inwiefern MeToo in Australien Ausmaße einer Hexenjagd angenommen hat und welche manipulativen Methoden dabei verwendet werden.



Samstag, Mai 22, 2021

Grüne und AfD einig bei Abstimmung im Bundestag – News vom 22. Mai 2021

1. Die FDP hat die Grünen und die AfD im Bundestag dazu gebracht, am selben Strick zu ziehen: so wie die anderen Partieien auch:

Der Bundestag hat am Donnerstag, 20. Mai 2021, mehrere Anträge der Opposition zur Familienpolitik abgelehnt. Ein Antrag mit der Forderung, das familienrechtliche Wechselmodell zum Regelfall zu machen (19/1175), wurde mit der breiten Mehrheit des Bundestages gegen die Stimmen der Liberalen zurückgewiesen.




2. Auch während Giffeys Rücktritt verweigert das Bundesfrauenministerium hartnäckig die Auszahlung der vom Bundestag bewilligten Förderung an das Forum Soziale Inklusion (FSI):

Möglicherweise werde der inklusive und ganzheitliche Ansatz des Vereins von den Verantwortlichen im Bundesministerium nicht verstanden, vermutet der Vorsitzende Gerd Riedmeier. "Das Ministerium legte bisher seinen Fokus überwiegend auf die Bedürfnisse von Frauen und Minderheiten, obgleich zu den Schwerpunkten der Bundesregierung der weitere Ausbau der Gleichstellungspolitik auch für Jungen und Männern gehört" bedauert Riedmeier und fordert eine "überfällige Öffnung des Diskurses."

Der aktuelle - mittlerweile vierte - Antrag auf Auszahlung datiert vom 18. April 2021, adressiert an Staatssekretärin Juliane Seifert. "Bedauerlicherweise steht seitdem jede Antwort aus", beklagt Riedmeier.

Der Verein vermutet hinter der Verzögerungstaktik Absprachen zwischen einflussreichen Verbänden und einzelnen Mitarbeitern in den Ministerien. So habe die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) kommunaler Frauenbüros versucht, die Politik dahingehend zu beeinflussen, die Auszahlung der Förderung an FSI zu verweigern. Da stelle sich die Frage, so Riedmeier, wer bestimmt die Politik in der Republik - der Bundestag als höchstes demokratisches Gremium oder eher ein Lobbyverband mit Partikularinteressen?

FSI zeigt sich irritiert durch ähnliche Erfahrungen in Bayern. Der Bayerische Landtag bewilligte FSI für 2021 einen Förderbetrag in Höhe von 20.000 EUR. Die zuständige Abteilung Gleichstellung im Bayerischen Staatsministerium verweigert jedoch die Auszahlung.

Wesentliches Anliegen des Forum Sozial Inklusion ist es, Kooperation und Kommunikation im Geschlechterverhältnis zu stärken, anstatt es als Spiel zu begreifen, in dem eine Seite nur dann gewinne, wenn die andere verliere. Besonders irritierend ist vor diesem Hintergrund der politische Umgang mit Trennungsfamilien. FSI setzt sich für die Bedürfnisse von beiden Elternteilen ein sowie für eine zeitgemäße Modernisierung des Familienrechts und erhält keine staatliche Förderung. Der Verband Alleinerziehender Mütter (VAMV) fokussiert bei Trennungsfamilien nur auf einen Elternteil, macht den zweiten Elternteil unsichtbar und erhält bundesweit Fördergelder in Millionenhöhe.

Für die Konfrontation zwischen den Geschlechtern werden damit wesentlich mehr öffentliche Gelder ausgegeben als für ihre Kooperation. FSI sieht dringend Korrekturbedarf.




3. "In der Demokratie darf Gendersprache nicht erzwungen werden", heißt es in der Berliner B.Z.



4. Der Genderwahn lasse den letzten Respekt für jüdische Menschen vermissen findet die Jüdische Rundschau.



5.
Aus feministischer Sicht mag man es begrüssen, dass Baerbock sich durchgesetzt hat. Sie spielte, als sie Habeck ausbootete, ohne zu zögern die Frauenkarte: "Emanzipation" nannte sie als einziges Kriterium dafür, dass die Wahl auf sie gefallen sei, als sie in Berlin ihre Siegespresskonferenz gab. Bis jetzt kommt Baerbocks Kandidatinnenstatus bei weiblichen wie männlichen Kommentatoren gut an – das gesellschaftliche Klima ist gegenwärtig mehr als feindselig gegenüber "alten weissen Männern". Und Baerbock quotiert ja gewissermassen das gesamte Feld der Kanzlerkandidaten. Ob besonders die Wählerinnen das am Ende honorieren werden, bleibt abzuwarten. Laut Wahlforschung ist es kein Automatismus, dass Frauen für Frauen stimmen. Und es bleibt abzuwarten, ob die Grünen sich bei der Bundestagswahl von einem alten Trauma befreien können: In der Vergangenheit waren sie oft stark in den Umfragen, schnitten am Wahltag jedoch überraschend schwach ab.


Warum es für Baerbock trotz des Dauerjubels vieler Leitmedien ebenfalls noch schiefgehen könnte, erörtert die Neue Zürcher Zeitung.



6. "Ich habe meine Wunden mit ihrer Schminke überdeckt", berichtet bei RTL ein Mann, dem von seiner Frau häusliche Gewalt angetan wurde.

Björn Süfke ist Leiter beim Hilfetelefon "Man-o-Mann" und weiß, dass Gewalt gegen das vermeintlich starke Geschlecht gar nicht so selten ist. Es gebe allerdings ganz viele Gründe, weshalb Opfer die Gewalt oft lange hinnehmen würden, ohne sich Hilfe zu suchen. "Das kann mit ganz einfachen Phänomenen wie wirtschaftlicher Abhängigkeit zu tun haben, es kann damit zu tun haben, dass Kinder im Spiel sind, dass der Verlust des Kontakts zu den Kindern droht", sagt er.

Es gebe aber auch die innerpsychischen Faktoren. "Wenn beispielsweise ein Opfer schon sein Leben lang Gewalt erfahren hat, dann hat es womöglich gar nicht das Gefühl, dass es es wert ist, ein gewaltfreies Leben zu haben." In Telefonaten gehe es häufig darum, das Selbstbild erst einmal "zurechtzurücken" und den Männern klarzumachen: Du bist es wert.




7. Dem US-amerikanischen Stand-up-Comedian Chris Rock zufolge ist die Cancel Culture respektlos gegenüber dem Punblikum.

Rock sagte, dass die Angst, abgesetzt zu werden, die Comedians "Angst davor einjagt, eine falsche Bewegung zu machen". Er fügte hinzu: "Was passiert, ist, dass sich jeder in Sicherheit bringt und wenn sich jeder in Sicherheit bringt und niemand etwas ausprobiert, wird es langweilig."

Er fuhr fort: "Ich sehe eine Menge unlustiger Comedians, ich sehe unlustige TV-Shows, ich sehe unlustige Preisverleihungs-Shows, ich sehe unlustige Filme, weil die Leute Angst haben, die falsche Bewegung zumachen, und das ist kein guter Ort, um sich dort zu befinden."




8. In Chile werden Frauen das Opfer einer Quotenpolitik, die ihnen geschlechtsbezogene Vorteile einbringen sollte:

Ein starkes Ergebnis für Frauen bei den Wahlen am Wochenende für ein Gremium, das eine neue Verfassung für Chile schreiben soll, endete zu Gunsten der Männer, wie eine Analyse der Ergebnisse gezeigt hat.

Von den mehr als 1.300 Kandidaten waren die Hälfte Frauen, und die Hälfte der 155 Sitze im neuen "Verfassungskonvent" war ebenfalls für Frauen reserviert.

Allerdings schien niemand zu erwarten, dass sie die Hilfe nicht brauchen würden.

Insgesamt wurden 84 Frauen in das 155-köpfige Gremium zur Ausarbeitung der Verfassung gewählt.

Aber angesichts der Entscheidung, die Sitze hälftig zu teilen, musste eine geschlechtsspezifische "Korrektur" vorgenommen werden, um Parität zu gewährleisten.

Sieben Männer ersetzten die ordnungsgemäß gewählten Frauen, wodurch die Gesamtzahl der Männer auf 78 stieg - einer mehr als die 77 weiblichen Mitglieder des Gremiums.




Donnerstag, Mai 20, 2021

"Bild"-Chef gewinnt vor Gericht gegen "Spiegel" – News zum 21. Mai 2021

1. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hatte im Frühjahr über angebliche Affären und sexistischen Machtmissbrauch von Julian Reichelt, leitendem Journalisten der Bildzeitung, berichtet. Reichelt wehrte sich gegen diese Unterstellungen und erhielt nun vom Landgericht Hamburg Recht. Der "Spiegel" habe gegen Grundsätze der zulässigen Verdachtsberichterstattung verstoßen und darf seine unter der Schlagzeile "Vögeln, fördern, feuern" aufgestellten Behauptungen nicht wiederholen.

Das Magazin berichtete von einem "System Reichelt", welches wie folgt funktioniert habe: "Volontärinnen und Praktikantinnen soll der Chefredakteur schon mal über Instagram zum Abendessen eingeladen haben. Junge Mitarbeiterinnen wurden mitunter rasch befördert. Ähnlich rasant gestaltete sich bisweilen ihr Absturz." (…) Wer in der Gunst des "Herrschers" oben gestanden habe, sei gelobt und bisweilen sehr schnell befördert worden, "Konkubinen inklusive". Andere seien "verbannt, geschnitten, traktiert oder blossgestellt" worden. Nach dem Beschluss des Landgerichts Hamburg ist fürs Erste der "Spiegel" blossgestellt.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Die Berichterstattung des "Spiegel" wurde von anderen Medien aufgegriffen. "Kommt Bild-Chef Julian Reichelt am Ende ungeschoren davon?" fragte etwa der Berliner Tagesspiegel in einem Artikel vom 12. März. Auch in dem Wikipedia-Artikel über Reichelt werden die Inhalte des "Spiegel"-Artikels ausgebreitet.



2. Die erste Ausgabe des "Journal of Controversial Ideas" ist erschienen:

Das Journal, das im Netz frei zugänglich ist und sich aus Spenden finanziert, will der rationalen Argumentation und dem ungehinderten Erkenntnisstreben einen Schutzraum vor politischen und religiösen Diskurswächtern bieten. Wer Anfeindungen, Drohungen oder berufliche Nachteile fürchtet, weil er deren Sprech- und Schreibgeboten nicht folgt, kann seinen Aufsatz unter Pseudonym veröffentlichen. Zählen sollen allein die Stringenz der Argumentation, die Stichhaltigkeit der Aussagen und der Erkenntniswert der Ergebnisse. Wie bei akademischen Zeitschriften üblich, muss ein Text vor seiner Publikation von Fachgutachtern akzeptiert werden. Von den eingereichten 91 Arbeiten haben es zehn in die erste Nummer geschafft.

Drei der Autoren haben unter Pseudonym veröffentlicht. Dass diese Option überhaupt existiert, ist die Frucht eines akademischen Klimas, in dem die Offenheit von Forschung, Lehre und Diskussion unter den Druck von Gender- und Identitätsideologen geraten ist und ganze Forschungsbereiche der moralischen Ächtung verfallen.

(…) Das kontroverse Potential mancher Themen erschließt sich allerdings nur dem, der zuvor die Labyrinthe der Trans-Queer-Gender-Theorien durchlaufen hat. Dazu gehört der Satz "Frauen sind erwachsene weibliche Personen", dessen Wahrheitsgehalt immerhin Stoff für zwei gegeneinander argumentierende Aufsätze liefert.




3. Wenig politisch korrekt ist auch eine neue Studie, der zufolge sich Frauen besser fühlen, die Geschlechterdiskriminierung nicht für ein Problem halten. Diese Erkenntnis kann man jedoch dann in etablierten Fachzeitschriften veröffentlichen, wenn man ihren Ergebnissen einen feministischen Spin gibt, damit sie ideologisch wieder passen:

Forschungen, die im European Journal of Social Psychology veröffentlicht wurden, haben konsistente Beweise dafür gefunden, dass Frauen, die Geschlechterdiskriminierung leugnen, über ein größeres Wohlbefinden berichten. Die Forscher vermuten, dass das Leugnen von Geschlechterdiskriminierung als Bewältigungsmechanismus dienen kann, der unbeabsichtigt die Ungleichheit der Geschlechter verstärkt.

Geschlechterdiskriminierung wirkt sich negativ auf das Leben von Frauen und Mädchen in allen Teilen der Welt aus. Als Gruppe sind Frauen benachteiligt, wenn es um Löhne, Politik und gesetzliche Rechte geht, und sie sind häufig Opfer von Gewalt durch Männer. Die Studienautorinnen Jaime L. Napier und ihre Kolleginnen weisen auf das Ausmaß des Problems hin und bezeichnen die Geschlechterdiskriminierung als "das mit Abstand am weitesten verbreitete Problem der sozialen Gerechtigkeit in der Welt."

Obwohl es Beweise dafür gibt, dass die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern nach wie vor stark ist, haben Sozialpsychologen begonnen, den weit verbreiteten Glauben zu dokumentieren, dass Geschlechterfragen der Vergangenheit angehören. Napier und Kollegen wollten erforschen, warum insbesondere Frauen die Geschlechterdiskriminierung leugnen könnten. Die Forscher vermuten, dass die Verleugnung von Geschlechterfragen als Bewältigungsmechanismus dienen könnte, um das Wohlbefinden zu schützen.

Um dies zu erforschen, führten die Forscher eine erste Studie unter 793 Einwohnern der USA durch. Es zeigte sich, dass Frauen, die geschlechtsspezifische Diskriminierung leugneten (z. B. "Arbeitende Frauen werden von ihrem Chef/Vorgesetzten schlechter behandelt als Männer im Allgemeinen."), eine größere Lebenszufriedenheit hatten als diejenigen, die eine solche Diskriminierung zugaben.

Interessanterweise zeigten die Ergebnisse auch, dass dieser Effekt durch die Wahrnehmung, dass das System fair ist, vermittelt wurde. Mit anderen Worten: Frauen, die geschlechtsspezifische Diskriminierung leugneten, empfanden die amerikanische Gesellschaft eher als gerecht, was wiederum mit einer höheren Lebenszufriedenheit zusammenhing. Bei Männern hingegen stand die Verleugnung von Geschlechterdiskriminierung in keinem Zusammenhang mit der selbstberichteten Lebenszufriedenheit.

Eine Folgestudie wiederholte einen Großteil der oben genannten Ergebnisse in einer repräsentativen Stichprobe von 5.225 Amerikanern. Auch hier waren Frauen, die geschlechtsspezifische Diskriminierung leugneten, zufriedener mit ihrem Leben als Frauen, die das Problem anerkannten. Interessanterweise waren in dieser Studie die Männer, die geschlechtsspezifische Diskriminierung leugneten, weniger zufrieden mit ihrem Leben als die Männer, die sie zugaben.

(…) Schließlich führten Napier und ihr Team eine ähnliche Analyse mit Daten aus 23 Ländern durch, um zu sehen, ob sich die Ergebnisse auf Länder außerhalb der USA verallgemeinern lassen. Auch hier fanden die Forscher heraus, dass das Ignorieren der Diskriminierung, mit der Frauen konfrontiert sind, mit größerem Wohlbefinden verbunden ist, insbesondere bei Frauen.

(…) Napier und Kollegen sagen, dass das Erkennen von geschlechtsspezifischer Diskriminierung psychologische Vorteile auf der individuellen Ebene zu bieten scheint. Die Autoren warnen jedoch davor, dass diese Strategie die Erfahrungen von Frauen, die mit Diskriminierung konfrontiert sind, herunterspielt, kollektives Handeln untergräbt und wahrscheinlich die Geschlechterdiskriminierung verewigt.




Übelster Frauenhass fordert neue Opfer: Giffey tritt zurück, Baerbock meldet Nebeneinkünfte nach – News vom 20. Mai 2021

1. Der Hass auf Frauen in der Politik hat ein erschreckendes Ausmaß angenommen. Nachdem Frauenministerin Franziska Giffey (SPD) über Jahre hinweg wegen dem Betrug bei ihrer Doktorarbeit verfolgt wurde, weiß sie sich jetzt nur noch durch einen Rücktritt vor den fiesen Nachstellungen zu schützen. Gleichzeitig muss die grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock bis zu 25.000 Euro an Nebeneinkünften nachmelden, was zuvor "versehentlich noch nicht erfolgt war".

Klar: Wem von uns ist es schließlich noch nicht passiert, beim Blick auf seine Finanzen 25.000 Euro schlicht übersehen oder vergessen zu haben? Genau: Noch keinem. Das beweist einmal mehr: Annalena Baerbock ist einfach "erfrischend anders". Um in eine Situation zu kommen, in der man schon mal 25.000 Euro verschusselt, muss man dermaßen reich sein, dass man sich sogar das Wahlprogramm der Grünen leisten kann.

Komplett unbestätigten Gerüchten zufolge verfolgen Redakteure von Spiegel-Online inzwischen die naheliegende Theorie, dass frauenhassende Maskulisten Baerbock diese Summe untergeschoben haben, um ihrem Ruf zu schaden. Dann wären die Aktionen gegen Giffey und Baerbock Teil der bekannten Verschwörung, Frauen einzuschüchtern und sie von Machtpositionen fernzuhalten. Bei Männern in der Politik gibt es ein derartiges Mobbing bekanntlich nicht. Kein einziger Journalist hätte zum beispiel Friedrich Merz kritisiert, wenn er irgendwo 25.000 Euro übersehen hätte. Warum erwartet unsere Gesellschaft von Frauen dermaßen unmenschlich viel, nur weil sie zum Beispiel Bundeskanzlerin werden wollen?

Wie man es stattdessen auch einordnen kann, wenn eine betrügerische Ministerin bis zum Ende ihrer Legislaturperiode heldenhaft durchhhält, zeigen beispielhaft "Die Zeit" mit dem lobenden Kommentar "Ein Rücktritt, der nach vorne führt". Giffey wird in dem Artikel als "konsequent", "brav", zukunftsweisend, "beliebt" und Frau mit eisernem Willen gefeiert. Bravo: So sieht Frauenpower aus!

Dieselbe anbetungswürdige Energie zeigt Sawsan Chebli, wenn sie auf Twitter klarstellt:

Der Rücktritt von Franziska Giffey ist konsequent. Sie hält damit ein, was sie versprochen hat. Das ist glaubwürdig. Jetzt konzentrieren wir uns auf einen starken Wahlkampf in Berlin und kämpfen dafür, dass Franziska Giffey nach der Wahl im Roten Rathaus die neue Chefin wird.


Klar, dass das Ulf Poschardt gleich wieder ätzen muss:

Für das Amt von Ernst Reuter, Willy Brandt oder Richard von Weizsäcker reicht es demnach allemal.


Ja natürlich: Giffey ist von ganz anderem Format als all diese alten weißen Kerle.

Aber können sich unerschrockene Frauen wie Chebli wirklich gegen die patriarchal-maskulistische Weltverschwörung behaupten – etwa gegen Stefan Kuzmany, der Giffey für ihren Rücktritt gar "politisches Kalkül" unterstellt?:

Wir sind gerade Zeugen eines bemerkenswerten politischen Zaubertricks. Franziska Giffey hat beim Verfassen ihrer Doktorarbeit zumindest unsauber gearbeitet, wahrscheinlich unredlich geschlampt, womöglich wissentlich betrogen. Und doch hat sie die Chuzpe, sich im Abgang als absolut vertrauenswürdige, integre Politikerin zu inszenieren.

(…) Und als sei Giffeys Wortgelterei nicht schon arg dick aufgetragen, wiederholt die Legion ihrer Parteifreunde die Formel bis zum Überdruss: "Franziska Giffey (hat) gezeigt, wie man Wort hält und damit höchste Ansprüche an politische Integrität definiert", lässt ihr Berliner Co-SPD-Chef Raed Saleh wissen. "Der Schritt zeigt: Sie steht zu ihrem Wort", sagt der SPD-Fraktionsvize Achim Post, ebenso der Fraktionschef Rolf Mützenich ("Sie steht zu ihrem Wort") und der Ex-Regierende Klaus Wowereit ("… hält damit Wort und bleibt ihrer Linie treu"). Der SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil variiert leicht: "Die Menschen können sich auf Franziska Giffey und ihr Wort verlassen."

Tatsächlich kostet das vielfach gepriesene gehaltene Wort Giffey nicht viel, sieht man einmal vom Verlust der ministeriellen Privilegien ab. Denn Familienministerin wäre sie, Doktortitel hin oder her, ohnehin längstens noch wenige Monate geblieben, bis zur Bildung einer neuen Regierung nach der Bundestagswahl. Der Amtsverzicht soll offenbar wirken wie eine Buße, in Wahrheit jedoch hat sie ihn nur billig vorverlegt, wie jemand, der ein gemietetes Auto mit großer Geste zwei Stunden vor Ablauf der Frist zurückbringt: "Der Autovermieter hat schon jetzt Anspruch auf Klarheit und Verbindlichkeit." Zumal Giffeys nächste Fahrgelegenheit bereits mit laufendem Motor auf sie wartet: Jetzt kann sie sich ganz auf den Berliner Wahlkampf konzentrieren.

(…) Sollte Giffey ein passables Ergebnis einfahren und womöglich sogar Regierende von Berlin werden, dann hätte sie geschafft, was vor ihr niemandem gelungen ist: Sie hätte das Doktorplagiat nicht nur überstanden, sondern würde befreit davon in die erste Reihe ihrer Partei rücken, irgendwann vielleicht sogar mit Aussichten auf die Kanzlerkandidatur. Das muss man Franziska Giffey lassen: Die nötige Abgebrühtheit bringt sie mit, für jedes denkbare Amt.


Einer Frau Abgebrühtheit zu unterstellen: Wird der sexistische Hass jemals enden? Auch Axel Vornbäumen vom Stern scheint zu den "verunsicherten Männern" zu gehören, die einfach nicht mit erfolgreichen Betrügerinnen umgehen können. Er schreibt:

So widerwillig hat sich schon lange keiner mehr dem vermeintlichen öffentlichen Druck gefügt. Die SPD-Politikerin gibt sich nicht mal Mühe, das rein taktische Manöver zu kaschieren. Giffey hat Ballast abgeworfen, mehr nicht. (…) Diesem viel zu späten Abgang wohnte kein Zauber inne. Giffeys Posten im Ministerium wird denn auch nicht neu besetzt. Lohnt nicht mehr.


Die Frankfurter Allgemeine berichtet, wie lobenswert einvernehmlich und solidarisch das die Berliner Damen das Schlamassel untereinander angehen:

Wie die F.A.Z. aus Regierungskreisen erfuhr, war Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nicht der Meinung, dass Giffey unbedingt zurücktreten müsse. Merkel sagte am Mittwoch, sie nehme Giffeys Rücktritt "mit großem Respekt, aber auch mit ebenso großem Bedauern entgegen". Sie habe immer "sehr gut und vertrauensvoll" mit der Ministerin zusammengearbeitet, wofür sie ihr "von Herzen" danke.

In der SPD-Führung herrschte allerdings die Ansicht vor, dass es für Giffeys Wahlkampf in Berlin zur Belastung werden könne, sollte sie ihre Ankündigung aus dem ersten Prüfverfahren nicht wahrmachen, beim Entzug des Doktorgrades zurückzutreten. Die SPD wird allerdings keinen Nachfolgerin für das Amt der Familienministerin benennen. Die Leitung des Ministeriums soll bis zur Bundestagswahl kommissarisch Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) übernehmen, hieß es in den Regierungskreisen.


Leider sitzen die fiesen Maskulinisten inzwischen sogar in der FAZ. "Es bleibt in der Giffey-Affäre der fahle Nachgeschmack", urteilt dort Jasper von Altenbockum, "dass Täuschung bis ins Kanzleramt hinein als lässliche Sünde bemäntelt wird, gerade so, als sei man mal ohne Fahrkarte gefahren."

Etwas Besseres hätte Franziska Giffey gar nicht passieren können. Die Bundeskanzlerin – sie ist Mitglied der CDU – verabschiedet die SPD-Politikerin summa cum laude in den Berliner Wahlkampf, aus dem Giffey im Herbst als Regierende Bürgermeisterin herauskommen möchte. Die Töne, die Merkel nach Giffeys Rücktritt als Bundesministerin anschlug, waren so voll des Lobes, dass es fast schon als Unverständnis oder gar Verärgerung über die Gründe dieses Rücktritts gelesen werden kann.


Wie gut, dass sich das Berliner Old-Girls-Netzwerk gegen diese Lawine an frauenfeindlichem Unflat derart gut behaupten kann!



Weiter geht es mit News zu anderen Themen.



2. Die "IG Jungen, Männer, Väter" hat Programmbeschwerde gegen den SWR eingelegt:

Am 30.03.2021 hat der SWR3 den ganzen Tag über häusliche Gewalt berichtet.

Hierbei wurde gegen §6 des Staatsvertrags über den Südwestrundfunk verstoßen. Daher beantragen wir, die Redaktion und die Intendanz des Senders SWR3 für diesen Verstoß zu rügen und eine Richtigstellung anzuordnen.

Die Fakten:

In der Berichterstattung werden nur Männer als Täter dargestellt. Frauen werden ausschließlich als Opfer dargestellt.

Nach einer Studie der EKD (s.u. Link) wird 50% der häuslichen Gewalt von Täterinnen verübt. Dies wird aber in der Berichterstattung verschwiegen. Daraus ergibt sich, dass der Opferschutz von Männern, die Gewalt erleben, nach §6 (2) hier vernachlässigt wird.

Die Ehre der Männer wird verletzt, da diese ausschließlich als Täter dargestellt werden. Es wird verschwiegen, dass die Zahl der Opfer und der Täter zwischen den Geschlechtern ungefähr gleich verteilt ist. Dies stellt einen Verstoß gegen die Gleichstellung von Frau und Mann gem. §6 (2) dar. Männer werden dadurch erheblich diskriminiert. Dies verstößt gegen die Verpflichtung zu einem diskriminierungsfreien Miteinander gem. §6 (2).

Die Berichterstattung suggeriert, dass nur Männer die Täter und nur Frauen die Opfer sind. Da werden starke Vorurteile der Redaktion sichtbar. Dies verstößt gegen den Grundsatz der gewissenhaft recherchierten, wahrheitsgetreuen und sachlichen Berichterstattung zu der sich der SWR gem. §6 (3) verpflichtet hat. Darüber hinaus verstößt es gegen die Gleichstellung von Frau und Mann gem. §6 (2).

Durch die Missachtung der Tatsache, dass es ähnlich viele Täterinnen wie Täter gibt, dies aber verschwiegen wird, erleben wir hier eine sehr einseitige auf die Interessen einer Gruppe ausgerichtete Berichterstattung. Das Gebot der journalistischen Fairness wird hier außer Acht gelassen. Darin liegt ein Verstoß gegen §6 (3) und §6 (4).

Auf Grund dieser eklatanten Verstöße gegen §6 des Staatsvertrags sehen wir es als notwendig an, dass die Verantwortlichen gerügt werden und eine Richtigstellung erfolgt. Eine solche Art der einseitigen Berichterstattung darf gerade in einem öffentlich-rechtlichen Sender nicht geduldet werden.


Die Leitmedien, insbesondere die öffentlich-rechtlichen Sender, bleiben bei der Bekämpfung von Gewalt eines der größten Probleme.



3. Die Klage gegen Audi wegen des Gender-Zwangs wurde inzwischen eingereicht.



4. Die Frauenquote im Profifußball soll bis 2024 umgesetzt werden.



5. Ein Bundesgericht in den USA urteilte, dass Joe Bidens 29 Millarden schwere Wirtschaftshilfe speziell für Firmen, die von Frauen und ethnischen Minderheiten geführt werden, weiße Männer diskriminiert.



6. Die Post. Nachdem Caroline Wiedemann gestern Männerrechtlern eine Hasskampagne gegen Annalena Baerbock vorwarf, statt maskulistischer Websites aber nur das Blog "Journalistenwatch" als Übeltäter:in nennen konnte, schreibt mir dazu ein Leser:

"Journalistenwatch" gehört zu den Seiten, die ich aus Übersichtsgründen halbwegs regelmäßig überfliege.

Das ist GAR KEINE maskulistisch orientierte oder interessierte Seite. Sie gehört streng genommen noch nicht einmal richtig nach rechts, sondern bietet dumpfes einseitiges flaches rechtsspießiges Gepöbele, das derartig borniert Quellen ignoriert, die nicht ins jeweilige Konzept passen, dass diese Seite gar nicht zur Meinungsbildung taugt. Bestenfalls ist diese Seite als "Trüffelschwein" nutzbar.

Journalistenwatch als maskulistisch zu bezeichnen ist, als würde man iranische Gegnerinnen der Verschleierung mit Alice Schwarzer gleichsetzen.


Des weiteren kommentiert der "Welt"-Mitarbeiter Don Alphonso auf Twitter:

Die Gastautorin Carolin Wiedemann, die im Spiegel kritische Nachfragen zu Frau Baerbocks Studium als Hasskampagne von Männern brandmarkt, hat längere Zeit für die grünennahe Böll-Stiftung geschrieben - was der Spiegel zu erwähnen vergisst.




Mittwoch, Mai 19, 2021

Spiegel-Online: "Sexistische Attacken auf Baerbock: Die Hasskampagne der Maskulinisten" – News vom 19. Mai 2021

1. Der Spiegel-Online-Gastkommentatorin Caroline Wiedemann zufolge ist die Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, "Ziel einer Online-Hetzkampagne" in der Form von Männerrechtlern gestreuten Falschmeldungen: etwa dass Baerbock sich als Erotik-Modell habe ablichten lassen. Für die Behauptung, Männerrechtler würden solche Behauptungen streuen, fehlt in dem Artikel jeder Beleg.

Derartige Aktionen seien, so Wiedemann, typisch für Männerrechtler im Internet. Sie zeigten aber unseren Einfluss auf den politischen Diskurs. Auch für diese Behauptungen fehlt jeglicher Beleg.

Das übergeordnete Ziel dieser bösen Menschen bestehe darin, nicht nur Baerbock zu delegitimieren, sondern Frauen generell einzuschüchtern und von Machtpositionen fernzuhalten. Für die Behauptung, dies sei ein Ziel von Männerrechtlern, fehlt aus nachvollziehbaren Gründen ebenfalls jeder Beleg.

An der Stelle maskulistischer Websites nennt Wiedemann beispielhaft die Website "Journalistenwatch", die nicht von der Männerrechtsbewegung betrieben wird. Ich habe mir die Seite kurz angesehen und finde dort überhaupt keine Männerrechtler-Themen, was eine versehentliche Verwechslung dieser Website mit tatsächlichen Seiten der Männerrechtsbewegung nicht gerade nahelegt. Der letzte Artikel, der das Gender-Thema auch nur streift ("Uni Kassel: Wer nicht gendert, bekommt schlechtere Noten"), stammt vom 30. März.

Solche Dinge sind allerdings nur durchschaubar, wenn man sich ein wenig mit der Männerrechtsbewegung und ihren tatsächlichen Forderungen auskennt. Bei Menschen, denen dieses Thema fremd ist, hat der Artikel durchaus das Potential, zu der Diffamierung von Menschen beizutragen, die sich für die Anliegen von Jungen und Männern einsetzen.

Warum sich Spiegel-Online nicht mit Aussagen und Forderungen beschäftigt, die Männerrechtler tatsächlich getätigt haben, bleibt dubios. Eine Erklärung wäre, dass wir inzwischen ein Stachel im Fleisch der herrschenden Meinung sind, man mit uns aber eine seriöse Auseinandersetzung scheut wie der Teufel das Weihwasser. Darüber hinaus bedient Wiedemanns Artikel vor allem eine Maxime, nach der sich immer mehr Medien richten: Wut klickt gut.



2.
In einem Beitrag zur Gewalteskalation in Israel gendert die ARD Hamas-Kommandeure. Es gibt aber keine Hamas-Kommandeurinnen. Die ARD korrigiert sich mehrfach.


Die Berliner Zeitung berichtet.



3. Warum lassen sich Männer "zu Quotendeppen machen", fragt der Philosoph, Managementberater und Autor Reinhard K. Sprenger in der Neuen Zürcher Zeitung. Wie können Minderheiten einer Mehrheit derart ihren Willen aufzwingen, wie das momentan geschieht?

"Falls du glaubst, dass du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche einmal, zu schlafen, wenn eine Mücke im Raum ist." Ein tibetisches Sinnbild. Es lässt sich übertragen auf die Gegenwartsdebatten, die von minoritären Interpretationseliten beherrscht werden.

Diese Minderheiten kommen richtungspolitisch von rechts oder von links, begründen sich mit Identität oder Religion oder Nation oder Menschenrechten, mit Hautfarbe, Rasse oder Geschlecht, mit Werten, Natur oder Sprache. Bekenntnisvirtuos belehren sie die Mehrheit darüber, welchen Partikularinteressen nunmehr allgemeine Geltung zu verschaffen sei und was man sagen oder tun dürfe. Und was nicht. Die Fähigkeit dieser ebenso lautstarken wie zum Teil winzigen Minderheiten, der Restgesellschaft ihre Denk- und Sprechmuster aufzuzwingen, ist aufmerksamkeitsökonomisch so erfolgreich, dass sie sogar zur "gefühlten" Mehrheit wird.

Voraussetzung für diese Aufmerksamkeit ist nicht Leistung, sondern Benachteiligung. Dafür wird die Welt eingeteilt in Opfer und Täter. Um zum Opferklub zu gehören, muss man nicht diskriminiert werden, es reicht, sich diskriminiert zu fühlen oder sich moralisch zu mandatieren, im Namen von Opfern zu sprechen. Historisches oder strukturelles Unrecht wird dramatisiert, weil nur das Zugang zu den grossmedialen Sprachrohren garantiert, die wiederum das Wertverständnis der Gesellschaft neu organisieren. Aus dieser Opferposition fordert man Rettung oder Wiedergutmachung.


Hier geht es weiter.



4. Das Forum Soziale Inklusion wurde von den im Bundestag vertretenen Parteien dazu eingeladen, acht Wahlprüfsteine im Hinblick auf die Bundestagswahlen 2021zu formulieren und sie den Parteien zur Beantwortung zu übersenden. Für diese Wahlprüfsteine hat sich die NGO entschieden.



5. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Sehr geehrter Herr Hoffmann,

vielen Dank für die Verlinkung des Artikels bei Krautreporter über den Männerüberschuss in Ostdeutschland. Interessant fand ich dabei auch die interaktive Karte, v.a. wenn man betrachtet, wo es in Deutschland Frauenüberschuss gibt. Bei der Betrachtung Süddeutschlands (im Norden und in der Mitte kenne ich mich leider nicht so aus) fiel mir dabei nämlich eine Sache auf:

Neben den Großstädten sind es vor allem Universitätsstädte, in denen Frauenüberschuss herrscht (Konstanz, Freiburg, Tübingen, Heidelberg, Würzburg, Bamberg, in Erlangen gleicht der Technikkonzern Siemens die Sache evtl. etwas aus). Wer nur schon beim Betrachten dieser Karte keine bildungspolitische Schieflage erkennt, ist entweder blind oder verschließt die Augen vor etwas, was er nicht sehen will.

Mit freundlichen Grüßen und danke für ihre wichtige Arbeit.




Dienstag, Mai 18, 2021

"Die Welt" zu Annalena Baerbock: "Die Ära der Männer-Diskriminierung hat begonnen" – News vom 18. Mai 2021

1. "Frauenquote à la Baerbock – Die Ära der Männer-Diskriminierung hat begonnen" , befindet Dorothea Siems in der "Welt". In dem Artikel heißt es:

Annalena Baerbock, Kanzlerkandidatin der Grünen, verdankt ihren Sieg über den Co-Parteichef Robert Habeck vor allem ihrem Geschlecht. Beide wollten den Spitzenplatz. Doch bei den Grünen hat die Frau stets den ersten Zugriff.

Wie fundamental die parteiinterne harte Frauenquote wirkt, zeigt sich daran, dass die unterschiedliche Qualifikation der beiden offensichtlich überhaupt keine Rolle spielt.

Im Gegensatz zu Baerbock kann Habeck Regierungserfahrung vorweisen. Er hat Koalitionsverhandlungen geführt und war Minister und stellvertretender Ministerpräsident. Und er führte bis zu der Personalentscheidung auch in sämtlichen Meinungsumfragen deutlich. Selbst diese harte Währung zahlte sich für den Grünen-Chef aber nicht aus.

(…) Parteien haben die Freiheit, selbst zu entscheiden, wie sie ihre Spitzenleute auswählen. Allerdings ist die Politik längst dabei, die Quotenregel auch auf anderen Feldern durchzusetzen. Bei gleicher Qualifikation Frauen stets den Vorzug zu geben, ist vielerorts die Regel.

Doch die Gleichstellungsverfechter wollen Parteien und Unternehmen zwingen, auch Frauen, die gegenüber männlichen Konkurrenten schlechtere Voraussetzungen mitbringen, die begehrten Posten und Mandate zu sichern.

Man kann diese positive Diskriminierung von Frauen gut finden – oder sich Sorgen machen, falls man Söhne hat oder selbst ein Mann mit Karriereambitionen ist.




2. Auch Rechtsanwalt Markus Kompa steigt in die Baerbock-Debatte ein:

Vorab: Für ein politisches Amt benötigt man keinen formalen Bildungsabschluss, weitaus wichtiger sind Auffassungsgabe, Teamfähigkeit und Charakter. Ich kenne Volljuristen, die zugleich auch Vollpfosten sind.

Wer aber mit einer geflunkerten Ausbildung renommiert, muss sich der Kritik stellen. Der Vorwurf, Kritik hieran sei perfide oder geschlechtsspezifisch, leuchtet nicht ein.


Hier geht es lesenswert weiter.



3. "Lange Arbeitszeiten kosten Hunderttausende jährlich das Leben" schlagzeilt die Süddeutsche Zeitung mit Bezug auf eine Studie der Vereinten Nationen. Es fällt auf, dass diesmal unerwähnt bleibt, welches Geschlecht von unmenschlichen Arbeitszeiten hauptsächlich betroffen ist.



4. Die Chefredakteurin des Obdachlosenmagazins "Hinz & Kunzt" wirft ihren Job nach nur fünf Monaten hin. Von Anfang an habe es Debatten um die Verwendung der Gendersprache gegeben.

Erst gestern hatte MANNdat die Arbeit von "Hinz & Kunzt" gewürdigt, weil das Magazin dazu beigetragen habe, dass die rot-grüne Regierung Hamburgs nach anfänglichem Widerstand eine Unterbringung von Obdachlosen in leerstehenden Hotels erlaubte, wie es CDU und Linkspartei gefordert hatten.



5. Die Leiter von DAX-Magazinen vermeiden das Gendern häufig in den sozialen Medien:

In allen analysierten 318 Beiträgen, die auf Englisch verfasst wurden, wurde das Thema Gendern demnach vermieden. Statt Pronomen wie "he" oder "she" zu verwenden, setzten die Manager und ihre PR-Berater meistens auf Pluralformen wie "we", "they" oder "us".

Auch in deutschen Beiträgen dominierte die Vermeidungsstrategie. In 68 der untersuchten 123 Texte haben die Vorstände das Thema durch Ausdrücke wie "wir", "Team" oder "Menschen" umschifft. 16 Texte – oder 13 Prozent – verwendeten das generische Maskulinum. In 39 Beiträgen – 32 Prozent – wurde dagegen gegendert. Dazu zählt die Studie etwa Formulierungen mit "und" (etwa "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", 19 Texte), mit einem Doppelpunkt (Mitarbeiter:innen, 8) mit Sternchen (6) oder mit "Innen" (5).




6. "Was sich wie ein weiterer Feminismustext anmutet, thematisiert tatsächlich einige der Benachteiligungen von Männern", schreibt mir einer der Leser zu einem aktuellen Artikel, den ich gar nicht erst gelesen habe, weil ich das übliche Männer-Bashing erwartete. Tatsächlich schimmert in einem aktuellen Beitrag des Krautreporters zwar immer wieder durch, dass traditionelle Männlichkeit "falsch" sei, aber man findet dort auch Erkenntnisse wie diese:

Die Forscher vom Berlin-Institut haben 2015 im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung erforscht, ob es Geschlechtsunterschiede beim Lernen gibt. Ihr Fazit: "Es besteht eine erhebliche Benachteiligung junger Männer im allgemeinbildenden Schulsystem der neuen Bundesländer."

(…) Ein Grund dafür ist offenbar, dass in Ostdeutschland fast das gesamte Lehrpersonal an Grundschulen weiblich ist. Je höher der Anteil weiblicher Grundschullehrer, desto mehr Jungen finden sich unter den Hauptschülern beziehungsweise den Hauptschulabbrechern – und desto weniger sind sie unter den Abiturienten vertreten, fanden die Forscher des Berlin-Instituts heraus. Ihr Fazit: "Jungen Männern fehlt es an positiven männlichen Vorbildern. Hinzu kommt, dass auch der Anteil alleinerziehender Mütter in den neuen Bundesländern besonders hoch liegt."

(…) Der Kinderarzt Herbert Renz-Polster erklärt im Interview mit Kollege Bent Freiwald sehr eindrücklich: "Jungs werden öfter geschlagen und härter angefasst. Sie machen auch öfter die Erfahrung zu versagen. Wer bricht die Schule ab, wer leidet häufiger an psychischen Erkrankungen, wer hat Verhaltensprobleme, wer landet in Hilfsprogrammen? Jungs sind da immer in der Mehrzahl. Wenn man im Kindergarten vor die Tür gesetzt wird und Servietten falten muss, weil man sich daneben benommen hat, oder in der Schule vor die Tür geschickt wird: Wer sitzt da in der Regel? Ein Junge. Und das hat Auswirkungen: Je weiter man an den autoritären, rechten Rand schaut, desto mehr Männer findet man."


Wir Maskulisten warnen seit Jahrzehnten vor dieser Entwicklung. Dafür versuchen Demagogen, und selbst an den rechten Rand zu schreiben.



7. Wie man mit einer Reklame für Männer komplett danebenliegen kann, hat vor allem die Firma Gilette gezeigt. Geschickter stellt es derzeit L'Oreal an.



8. David Wonschewski hat Judith Sevinç Basads Buch "Schäm Dich!" rezensiert. Ein Auszug:

Was die studierte Germanistin in "Schäm Dich!" sagt, das sei daher bewusst einmal gerafft und nur angerissen runtergetuckert, da eigentlich bekannt: Dass gerade der Anti-Rassismus derzeit mit mitunter eindeutig rassistischen Gebrüll daherkommt und dafür sogar Belobigungen und Auszeichnungen einheimst. Dass die Anti-Sexismusbewegung bei aller Daseinsberechtigung einen nur schwerlich zu ertragenden Sexismus offenbart und jene Bewegungen, die am lautesten nach einer offenen und toleranten Gesellschaft rufen, so einiges sind – nur halt tolerant und weltoffen eher selten. Dass sich paradoxerweise in jenen Kreisen, die für freie Entfaltungsmöglichkeiten eintreten, eine bizarre Vorliebe für totalitäre Methoden breitmacht, dass anti-rassistische Feministinnen immer öfter den bemerkenswerten Dreh hinbekommen die westlich-kritische Beurteilung islamisch geprägter Frauenunterdrückung (bis hin zum widerlichen Ritual der Genitalverstümmelung) maßzuregeln, da, Rama Lam, europäische Kolonialisten hier aus einer Warte der Arroganz urteilen und besser mal die Schnauze halten sollten, anstatt sich selbstherrlich für kleine afrikanische Mädchen einzusetzen, Ding Dong.

Dann: Dass der Gender Pay Gap von "über 20 Prozent" aber mal so richtig Rocky Sharpe-mäßig berechnet ist, mittlerweile derart klar ist, dass jene, die auf Demonstrationen dennoch weiterhin entsprechende Plakate hochhalten, das auch gerne tun können – aber eben nicht ihre Alu-Hütchen vergessen sollten, bevor sie losmarschieren (der Gender Pay Gap liegt bei unter 3 Prozent, und auch selbst die lassen sich nur dann mit Sexismus erklären, wenn man das andere halbe Dutzend plausibler Gründe denn unbedingt ignorieren will). Noch was? Ach ja: Dass die Gendersprache von über 70 Prozent der Deutschen abgelehnt wird, also das Projekt eines letztlich kleineren und auffallend homogenen Zirkels ist, dass sich zwischen SPIEGEL, ZDF und Deutschlandfunk mittlerweile allzu viele Journalisten positioniert haben, die ihren Job zuvorderst pädagogisch auffassen, was zwar nicht gleich "Fake News" ergibt, aber zumindest einmal ein enorm fragwürdiges Berufsethos. Dass nichts weiblicher Gleichstellung so sehr im Wege steht wie das Beharren auf und Zementieren des eigenen Opferstatus. Und, gerade in diesen Tagen nicht zu vergessen, dass anti-semitische Tendenzen gerade in diesen "woke"-Kreisen, das habe ich schon während meines eigenen Islamwissenschaftsstudiums vor 20 Jahren erlebt, zumindest mal sehr salonfähig sind. Ja, man muss es so hart sagen, es gibt in diesem Land viele sich als tolerant und diskriminierungssensibel begreifende Menschen, die Juden absprechen je (je!) diskriminierende Erfahrungen gemacht zu haben. Begründung: Zu gut integriert, beruflich zu erfolgreich, zu weiß.




9. Twitter hat einen spanischen Politiker gesperrt, weil er dort behauptete, dass Männer nicht schwanger werden können. Das gelte als "Hate Speech". Mehrere Twitter-Nutzer reagierten auf dieses Canceling mit dem Hashtag #AManCannotGetPregnant.



10. "Not just women rights, men’s lives matter too!" titelt die indische Hindustan Times. In dem Artikel heißt es:

Häusliche Gewalt gegen Männer nimmt sprunghaft zu, und der Lockdown wegen dem neuartigen Coronavirus hat zu den Vorfällen von Gewalt gegen das "starke Geschlecht" beigetragen.

Die meisten Fälle von häuslicher Gewalt gegen Männer werden nicht gemeldet, da sie sich zu sehr gedemütigt fühlen, um Missbrauch anzuzeigen und falsche Anschuldigungen gegen sie als Vergeltung fürchten. Männerrechtler fordern Gesetze, die geschlechtsneutral und nicht frauenzentriert sind, weil die bestehenden Gesetze oft missbraucht werden, um Ehemänner zu erpressen und zu belästigen.

Diese Gesetze sind verantwortlich für die hohe Selbstmordrate unter verheirateten Männern, die von ihren Ehefrauen und deren Verwandten gequält werden. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage ergab, dass etwa 65.000 verheiratete Männer durch Selbstmord gestorben sind, gegenüber 28.000 verheirateten Frauen. Dies zeigt sicherlich, dass sich der Trend der häuslichen Gewalt umkehrt. Wenn eine verheiratete Frau innerhalb von sieben Jahren nach der Eheschließung Selbstmord begeht, werden ihr Ehemann und seine Familie in Polizeigewahrsam genommen, während kaum etwas unternommen wird, wenn ein Mann sein Leben aufgrund der Folter durch seine Frau und Schwiegereltern beendet.




11. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir zu dem deutlichen Unterschied bei Notrufnummern für weibliche und männliche Opfer von häuslicher Gewalt, über den Genderama gestern berichtete:

Hallo Herr Hoffmann,

ich komme beruflich aus dem administrativen und technischen Umfeld von Callcentern. Daher habe ich mich mit dem Hinweis auf die unterschiedlichen Notrufnummern im heutigen Genderama etwas näher beschäftigt. Folgendes ist mir aufgefallen bzw. hat mich überrascht:

Es ist technisch überhaupt kein Problem, hinter einer Kopfnummer (hier: 0800 222 555) ein Telefonauswahlmenü (IVR) zu realisieren. Der Anrufer oder die Anruferin ruft an und kann dann per Tastendruck das gewünschte Ziel auswählen (Männerinfo oder Frauenhelpline). Das ist ein bekannter Branchenstandard, den inzwischen jedes 5-Personen-Callcenter oder jeder Büroservice anbieten kann. Diesen Ansatz würde ich wählen, wenn ich eine solche Helpline realisieren sollte. Hierfür zwei getrennte Nummern zu verwenden, macht eigentlich keinen Sinn. Ich habe mich auch gewundert, warum es "Frauenhelpline" aber "Männerinfo" heisst.

Also habe ich mal bei beiden Nummern angerufen. Es stellte sich heraus, dass es, neben den unterschiedlichen Kosten, einen weiteren Unterschied gibt. Während die Frauenhelpline 24/7 und an 365 Tagen im Jahr erreicht werden kann, hat die Männerinfo-Nummer Öffnungszeiten. Öffnungszeiten ist etwas übertrieben, denn eigentlich sind es "Zeitfenster", in denen "Mann" dann anrufen kann. Details findet man auf der ausschließlich deutschprachigen Startseite der zur Nummer gehörenden "Männerberatung Wien" (maennerinfo.at). Es ist offensichtlich, dass hier eine Männerinitiative in Eigenregie versucht, eine Beratungshotline auf die Beine zu stellen. In Anbetracht dessen wird verständlich, warum hier ein gewisser Betrag für das Telefonat gezahlt werden muss.

Die Frauenhelpline hingegen scheint ein offizielles Angebot des österreichischen Innenministeriums (https://bmi.gv.at/614/start.aspx) und/oder des Bundeskanzleramtes (bundeskanzleramt.gv.at/agenda/gewalt-gegen-frauen.html) zu sein. Ob dahinter tatsächlich Angestellte des öffentlichen Dienstes stehen oder, letztlich, nur ein "geförderter" Dienstleister ("Callcenter mit geschultem Personal") kann ich nicht sagen. Die Hotline ist 24/7 und an 365 Tagen im Jahr erreichbar, richtet sich an alle Frauen in jedweder Lebenssituation und unabhängig von Herkunft, sexueller Orientierung und Religion. Ob Transfrauen anrufen können und Hilfe erhalten konnte ich nicht ermitteln. Der Website-Footer der Frauenhelpline läßt mich aber ahnen, dass ausschließlich biologische Frauen angesprochen werden sollen. Es ist anzunehmen, dass ein deutlich größeres Budget dahintersteht und dass sich die dort arbeitenden Menschen ausschließlich mit diesem einen Thema beschäftigen. Es gibt auch für dieses Angebot auf der Seite des Kanzleramtest auch Übersetzungen in unterschiedliche Sprachen.

Es stehen also zwei völlig unterschiedliche Organisationen hinter diesen Nummern.

Ich weiß nicht, ob es auf Basis der beiden Dienste auch Statistiken gibt und ob sie irgendwo "verargumentiert" werden. Wenn, dann wären sie aus o.g. Gründen schlicht nicht vergleichbar, denn beide Rufnummern werden technisch und organisatorisch völlig unterschiedlich gehandhabt.


Wen der von mir verlinkte Tweet indes rhetorisch überspitzt formuliere, die 0720 (bzw. +43720) Vorwahl sei eine "halbe Pornonummer", treffe dies nicht zu:

Laut https://www.rtr.at/TKP/was_wir_tun/telekommunikation /konsumentenservice/information/informationen_fuer_konsumenten /TKKS_Rufnummern.de.html handelt es sich um eine "standortunabhängige Rufnummer mit geregelter Entgeltobergrenze" wobei der Anruf "quellnetztarifiert" wird. Diese Art von Vorwahl wird von Anbietern genutzt, die möchten, dass die Anrufer nur den für ihren eigenen Provider üblichen Ortstarif bezahlen. Und zwar völlig unabhängig davon, von wo aus sie anrufen. Der Anbieter der 0720-Nummer "verdient" an der Stelle keinen Cent. Die nächste anruferfreundlichere Tarifstufe wäre schon eine 0800-Nummer, die für den 0800-Betreiber aber mit Kosten verbunden wäre. Diese Kosten sind in der Regel auch vom Anrufaufkommen abhängig und können daher schnell "erheblich" werden. Es ist absolut verständlich, dass das "Männerbüro Wien" selbst keine 0800er-Nummer anbieten kann/will.

Pornorufnummern sind in der Regel Mehrwertrufnummern. Sie sind "zielnetztarifiert". Nicht der Provider des Anrufers bestimmt hier den Tarif, sondern der Provider des Anbieters (des Angerufenen). In Abhängigkeit von der konkreten Mehrwertrufnummer (in Österreich beginnend mit 0900, 0901, 0930, 0931, 0939) werden dann Anteile der durch die Anrufer generierten Einnahmen dem Hotlinebetreiber gutgeschrieben. Je teurer die Hotlinenummer und je länger die Anrufe, desto mehr "verdienen" die Betreiber.

Ich mache mir deshalb die Mühe das aufzuschreiben, weil das "Männerbüro Wien" nach diesem Tweet im schlimmsten Fall in einem Shitstorm landen könnte, obwohl es nur einen Beratungsservice für Männer in Not zur Verfügung stellen will.




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