Donnerstag, November 30, 2006

Eva vs. Thea: Catfight im Taka-Tuka-Land

Die heutige Nachtstudio-Diskussion (0:55 bis 1:55 Uhr) zwischen Eva Herman und Thea Dorn lässt sich sehr kurz zusammenfassen: Eva Herman möchte, dass Frauen die Möglichkeit haben, zu Hause ihre Kinder zu erziehen, während ihr Mann arbeiten geht, und dafür ein „Hausfrauengehalt“ in Form eines Bürgergeldes zu erhalten. Thea Dorn möchte den „Skandal“ beenden, dass Frauen für dieselbe Arbeit 23 Prozent weniger Gehalt bekommen als Männer und davon schon ganz deprimiert sind. Dass bei diesen Prämissen nicht viel Konstruktives aus der Debatte entstand, verwunderte nicht.

***

Nachtrag am folgenden Tag: Ausführlichere Analysen zur Debatte gibt es inzwischen beim Oeffinger Freidenker und dem “Spiegel“.

Mittwoch, November 29, 2006

TV-Tipp: MANNdat im Fernsehen

Am morgigen Donnerstag scheint der Tag zu sein, an dem Männerrechtler ihren Weg auf die Mattscheibe finden: Dass ich selbst um 23:00 Uhr bei „Polylux“ (ARD) über Menschen ohne Beziehungserfahrung spreche, habe ich hier ja schon berichtet, aber für die Männerbewegung weitaus bedeutsamer wird der erste TV-Auftritt eines MANNdat-Vorsitzenden sein: Eugen Maus bezieht um 20:15 Uhr Stellung in der SWR-Sendung ”Ländersache” (SWR Baden-Württemberg wohlgemerkt, SWR Rheinland-Pfalz strahlt eine andere Sendung aus).

Und so wird die Sendung angekündigt:

Jetzt reicht es mit der jahrzehntelangen Förderung von Frauen, sagt der EU-Politiker Daniel Caspary. Der CDU-Mann aus Nordbaden will Jungen und benachteiligte Männer fördern, gegenüber stärkeren Frauen fielen Männer immer mehr zurück, schon in der Schule. Die PISA-Studie habe gezeigt, dass Jungs im Schnitt viel schlechtere Noten als Mädchen hätten, außerdem häufiger durchfielen als ihre Klassenkameradinnen. (...)

Müssen Jungs und auch Männer gezielt unterstützt werden? Sind sie das neue "schwache Geschlecht", muss es künftig Gleichstellungsbeauftragte für Männer geben? Sollen Frauen zurück an den Herd, und: was ist aus dem Feminismus geworden? Darüber diskutieren in LÄNDERSACHE Eugen Maus, der Begründer des Vereins für Männerrechte MANNdat.ev und die stellvertretende DGB-Landesvorsitzende Leni Breymeier, zuständig für Frauenpolitik.

Thea Dorn läuft wieder Amok

Nachdem Thea Dorn vor einigen Tagen ein Interview gegeben hatte, das ich so schlecht nicht fand, gibt sie sich nun wieder alle Mühe, ihrem Image gerecht zu werden. So schießt sie sich in Vorbereitung auf ihre heutige TV-Diskussion mit Eva Herman auf diese Autorin ein, indem sie sie in die Ecke der Nationalsozialisten schiebt. Hysterischer und diffamierender geht es nicht mehr. Natürlich darf in Dorns Suada ein Verweis nicht fehlen:

Die Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zeigt einmal mehr: Sexismus ist keine Einstellung, die mit Rechtsextremismus zufällig einhergeht wie meinetwegen Vegetarismus.


Zum Murks der Friedrich-Ebert-Stiftung – Motto: Wer glaubt, die Gleichberechtigung der Frau sei schon erreicht, ist „auch sonst“ ein Nazi – habe ich hier bereits alles Notwendige gesagt. Dass sie von etlichen Ideologinnen herbeigezogen werden würde, um selbst legitime unerwünschte Meinungen als „rechtsradikal“ unmöglich zu machen, war leider abzusehen.

„Der Mann ist sozial und sexuell ein Idiot“

Die “Frankfurter Rundschau“ dokumentiert einen Vortrag Thomas Gesterkamps, in dem dieser für einen Gender-Dialog plädiert, „der sich nicht auf Etikettenschwindel beschränkt, sondern die männliche Perspektive wirklich ernst nimmt.“ Dabei erläutert er, wie „in den letzten 20 Jahren eine Art kulturelle Umdeutung des Mannes vom geachteten Ernährer zum verspotteten Deppen stattgefunden hat“ und spricht über „die Machterotik des Bandscheibenschadens“. Ein Auszug:

Wie kann man im Sinne eines Gender-Dialogs mit solchen scheinbar "unbeweglichen" Männern ins Gespräch kommen? Sicher nicht, indem man erst mal den Grundsatz postuliert, dass sie alle "soziale Idioten" sind. Erreichen kann man Männer nur, wenn man nicht mit Vorwürfen und Beleidigungen beginnt. Ich versuche zum Beispiel stets deutlich zu machen, dass auch Vollzeit arbeitende Väter gute Väter sein können. Oder dass, entgegen der These vom durchweg "faulen Geschlecht", die männliche Erwerbsarbeit zugleich Familienarbeit ist, die Ernährerrolle als eine männliche Form der Sorge betrachtet werden kann.

Ebenso wichtig finde ich, die weibliche Beteiligung, ja Komplizenschaft an traditionellen Lebensentwürfen anzusprechen. Der Versorgertraum vom Märchenprinzen, der 10.000 Euro im Monat verdient und trotzdem früh nach Hause kommt, ist ja keineswegs ausgeträumt.

Nicht nur im privaten, auch im öffentlichen Gender-Dialog sind Frauen manchmal sehr ungeduldig mit Männern. Es fällt ihnen schwer, selbst "egalitär" orientierten männlichen Beiträgen mit Neugier und Interesse zuzuhören. Mit abgestandenen Frauentagungs-Witzen wie der "verbalen Aufgeschlossenheit bei weitgehender Verhaltensstarre" oder der ebenso gerne zitierten männlichen "Scheu vor dem feuchten Textil" wird man der Sachlage einfach nicht gerecht.


Herzlichen Dank an M.F. für den Hinweis!

Dienstag, November 28, 2006

Feministin schockiert über hohe Selbstmordraten bei jungen Männern - und die Gleichgültigkeit der Gesellschaft

Joan Ryan äußert im ”San Francisco Chronicle” ihre Fassungslosigkeit:

In a recent column about a UC Davis freshman who shot himself, I included a statistic from the national Centers for Disease Control and Prevention: Boys commit 86 percent of all adolescent suicides.

Eighty-six percent.

The number floored me, particularly as the mother of a son. Yet not a single e-mail, phone call or letter about the column mentioned the striking statistic.

It occurred to me that if 86 percent of adolescent suicides were girls, there would be a national commission to find out why. There'd be front-page stories and Oprah shows and nonprofit foundations throwing money at sociologists and psychologists to study female self-destruction. My feminist sisters and I would be asking, rightly, "What's wrong with a culture that drives girls, much more than boys, to take their own lives?"

So why aren't we asking what's wrong with a culture that drives boys, much more than girls, to take their own lives? Even in academia, where you can find studies on the most obscure topics, there is little research explaining why boys are disproportionately killing themselves.


Weiter geht es hier.

„Taz“ fordert Freispruch für Lynchmörderinnen

Eines der vielen Problemfelder, mit dem sich die Männerrechtebewegung beschäftigt, ist, dass internationalen Untersuchungen zufolge Frauen vor Gericht für das gleiche Delikt seltener verurteilt und milder bestraft werden als Männer. Feministinnen sehen die Sachlage allerdings genau andersherum.

So fand sich in der Berliner „taz“ von gestern der Artikel “Heimtückische Urteile” von Heide Oestreich. Darin heißt es: „Werden Frauen in der Rechtsprechung benachteiligt? Die Legal Gender Studies etablieren sich auch in Deutschland“. Diesem Artikel zufolge kommt dann einiges auf uns zu.

Der Text steigt mit folgender Passage ein:
Eine Frau ermordet den Ehemann, der sie jahrzehntelang gequält und geprügelt hat, als er schläft. Das Urteil: neun Jahre Knast. Ein Mann ermordet die Frau, die sich von ihm trennen will, aus Eifersucht. Das Urteil: zwei Jahre auf Bewährung. Irgendwie schräg? Das liegt, so argumentiert feministische Rechtswissenschaft, am von Männern gesetzten Recht.


Oder vielleicht daran, dass man zwei unterschiedliche Fälle schlecht vergleichen kann, wenn man nicht mehr als nur die allergröbsten Hintergründe über sie weiß? Bezeichnenderweise fehlt jeglicher Hinweis, um welche Fälle es sich überhaupt handelt. Gegenchecken kann der Leser so nichts – alles, was er erfährt, ist, dass „dieses und andere Phänomene (...) am Wochenende auf einer Tagung der Berliner Humboldt-Universität erörtert“ wurde, „mit der das erste deutsche Studienbuch `Feministische Rechtswissenschaft´ vorgestellt wurde.“ Interessant ist jedoch vor allem der Schlussteil des taz-Artikels, in dem Oestreich implizit den Freispruch für eine bestimmte Gruppe von Gattenmörderinnen fordert:

Die Richter könnten auch annehmen, dass eine jahrelang verprügelte Frau, die immer noch bei ihrem Mann bleibt, offenbar psychisch so derangiert ist, dass sie keine andere Lösung sieht, als ihn umzubringen. Das Strafrecht kennt dafür den Terminus "Entschuldigender Notstand", nach dem eine solche Frau sogar freigesprochen werden könnte. Dazu allerdings müssten Richter Einblick in die besondere psychische Konstellation geschlagener Frauen haben, die die Soziologie als "battered women syndrome" beschreibt und die erklärt, warum geschlagene Frauen oft in einer Art psychischen Abhängigkeit vom Schläger verharren. Um so etwas zu berücksichtigen, müssten Richter sich aber überhaupt erst einmal fortbilden. Wozu der deutsche Staat sie nicht verpflichtet.


Ich bin kein Jurist, aber ob man das Töten eines schlafenden Menschen in einer Vielzahl von Fällen im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt als „entschuldigenden Notstand“ durchgehen lassen kann, halte ich dann doch für sehr zweifelhaft. Wäre es so, argumentiert die liberale Feministin Wendy McElroy, würde man damit private Lynchjustiz rechtfertigen – allerdings nur für Frauen. Zum “battered women syndrome” (BWS) erläutert McElroy:

Controversy swirls over whether BWS even exists or is a creation of feminist politics. Whatever is true, BWS is a legal defense available to women and de facto denied to men. Both women and men should be held equally accountable for their acts of violence. The courts should not bar anyone from a valid legal defense -- but is BWS valid?


Es gibt starke Hinweise darauf, dass das “battered women syndrome” eben nicht stichhaltig ist. Die englischsprachige Wikipedia (als Quelle sehr viel brauchbarer als die deutsche, in der ein Eintrag zum „battered women syndrome“ im übrigen nicht existiert) fasst jene Kritikpunkte zusammen, die zum Teil seit über zehn Jahren in der Forschungsliteratur zur häuslichen Gewalt vorliegen:

Critics claim that Walker's theory does not explain the killing of abusive partners. If a battered female suffers from learned helplessness, she would, by definition, behave passively (Griffith: 1995) with the suggestion that the model of a battered spouse as a "survivor" proposed by Gondolf (1988) might be more realistic. Killing abusive partners is not passive behaviour, so it contradicts, rather than supports, Walker's theory. Nor is the killing of abusing partners consistent with Walker's theory of "cyclical violence". McMahon (1999) and Warren (2002) argue that Walker's research methodology was suspect in that she selected a narrow group of victims in her original study, all of whom were American heterosexual females, most of them Caucasian, and most of them from similar socio-economic backgrounds, the data on perpetrators was provided from the victim's perspective only, and there was no control group. Finally, Walker's study has never been replicated. Indeed, Dutton & Painter (1993) and others have failed to find any evidence of the cycle of behaviour as predicted by Walker's theory.


Das “battered woman syndrome” ist damit nicht mehr als die Theorie einer einzigen feministischen Wissenschaftlerin, nicht einmal in sich selbst schlüssig, ihr Zustandekommen weist methodologisch enorme Schwächen auf und dementsprechend konnte sie auch niemals repliziert werden. Um so etwas zu wissen, müsste Heide Oestreich sich aber überhaupt erst einmal fortbilden. Wozu die „taz“ sie offenbar nicht verpflichtet.

Sonntag, November 26, 2006

MANNdat-Pressemitteilung: “Zypries will Väter bei Vaterschaftstests weiter entrechten“

Nun hatte Thorsten Jungholt in der „Welt“ vom 21. November zu den Verbotsplänen von Justizministerin Zypries hinsichtlich selbstbestimmter Vaterschaftstests noch eigens erklärt: „Mit Empörung muss Zypries dann nicht mehr rechnen.“ Diese Behauptung steht da wie vom Himmel gefallen - bei den deutschen Männerrechtlern nachgefragt, von denen bislang Empörung ausgegangen war, hatte Jungholt jedenfalls nicht. Andernfalls hätte er erfahren, dass diese sich über Zypries Pläne wenig begeistert zeigen, wie sie in der folgenden aktuellen Pressemitteilung öffentlich machen.

Stuttgart: Im Gegensatz zur Mutterschaft der Frau kann der Mann sich seiner Vaterschaft nie vollständig sicher sein. Es gehört deshalb zu den Grundbedürfnissen eines Mannes, selbstbestimmt über seine Vaterschaft Kenntnis zu erlangen. Diese Selbstbestimmung will Justizministerin Zypries jetzt durch ein Verbot selbstbestimmter Vaterschaftstests erneut beschneiden. Durch das Verbot selbstbestimmter Vaterschaftstests wird für einen Mann nicht nur die Gefahr wesentlich erhöht, lediglich als Versorger instrumentalisiert zu werden. Durch Offenbarung der fehlenden leiblichen Vaterschaft, wenn er z.B. als Versorger nicht mehr gebraucht werden sollte, kann die Kindsmutter leicht die Vater-Kind-Beziehung zerstören. In Deutschland ist nämlich das Sorgerecht von Vätern nicht ehelicher Kinder vom Willen und damit auch der Willkür der Mutter abhängig. Eine Beseitigung der Sorgerechtsdiskriminierung von Vätern ist in Deutschland nicht geplant.

"Das zeigt unseres Erachtens, dass die Familienpolitik in Deutschland trotz entgegengesetzter Lippenbekenntnisse den Vater als Versorger fest zementieren möchte. Man will ihn vermehrt in die Pflicht nehmen, ihm die Rechte jedoch vorenthalten", so Dr. Köhler vom Verein MANNdat e.V..

Im Gegenzug soll die Hürde für Gerichtsverfahren zur Vaterschaftsfeststellung erleichtert werden. Aber auch hier sieht dies MANNdat e.V. eher skeptisch, denn ein Gerichtsverfahren ist wesentlich teurer als ein selbstbestimmter Vaterschaftstest und deshalb kein gleichwertiger Ersatz zum selbstbestimmten Vaterschaftstest. Zudem äußert der Verein bedenken bei der Umsetzungspraxis: "Es könnte passieren, dass heute die selbstbestimmten Vaterschaftstests verboten werden, die Änderung des Verfahrens zur Feststellung der Vaterschaft sich jedoch sehr lange hinzieht, sodass die instrumentalisierten Väter faktisch kaum Möglichkeit der Vaterschaftsfeststellung haben werden."

Für Briten Frauengesundheit achtmal wertvoller

Es geht in diesem Artikel fast ein wenig unter, ist aber ein bemerkenswertes Missverhältnis:

A survey by the Institute of Cancer Research found that men knew more about breast cancer than about prostate cancer. Experts say the problem is that men are generally ignorant about their health and tend to be embarrassed about prostate and testicular problems. It is estimated that eight times as much money is spent on women's health than men's in the UK. However, in 1998 more men in the UK died from cancer than women.

Walter Hollstein: “Die deutsche Geschlechterpolitik ist auf dem männlichen Auge blind”

Von Walter Hollstein, dem Doyen der gegenwärtigen Männerforschung, gibt es im heutigen "Tagesspiegel" einen Artikel, der, wie es im MANNdat-Forum treffend heißt, „ebensogut eine Presseerklärung von MANNdat sein könnte“. (Heißt das eigentlich, wir sind schon nicht mehr radikal und vordenkerisch genug?)

Hollsteins Intro: „Die Dinge scheinen klar: Männer besetzen noch immer die wichtigsten Positionen in Wirtschaft, Politik, Kirche und Kultur; Männer verdienen im gesellschaftlichen Durchschnitt nach wie vor mehr als Frauen. Also müssen sie das mächtige Geschlecht sein. In seinem Abschiedsbrief notiert der 18-jährige Amokläufer von Emsdetten: `Das Einzigste , was ich intensiv in der Schule beigebracht bekommen habe, war, dass ich ein Verlierer bin.´ Sind die Dinge vielleicht doch nicht so klar?“

Den vollständigen, unkastrierten Text kann man hier nachlesen. Denn in der Veröffentlichung des „Tagesspiegels“ fehlen einige Passagen des Originals, die Walter Hollstein als „wichtig“ bezeichnet. Von kleineren redaktionellen Eingriffen abgesehen, wurden die folgenden Absätze vom „Tagesspiegel“ weggekürzt:

--- Die Bildungsforscherin Heike Diefenbach von der Universität München weist darauf hin, dass Jungen heute die Verlierer des deutschen Schulsystems sind: „Weil Jungen viel häufiger als Mädchen einen niedrigwertigen oder keinen Schulabschluss erwerben, haben sie deutlich schlechtere Chancen auf eine berufliche Bildung, deutliche höhere Chancen, eine Erwerbstätigkeit im Niedriglohnsektor und somit unsichere Jobs aufzunehmen, und damit eine höhere Wahrscheinlichkeit, arbeitslos zu werden. Arbeitslosigkeit wiederum führt früher oder später in eine `Fördermaßnahme´ des Arbeitsamts, in die Sozialhilfe oder in die Nichtsesshaftigkeit“. ---

--- (Auch hier ist wiederum interessant, wie mit diesem Problem öffentlich umgegangen wird. Es ist ja in den west- und nordeuropäischen Staaten üblich geworden, Sexualität bis in die intimsten Details auszuleuchten; über die dramatisch gestiegene Impotenz bei Männern wird hingegen geschwiegen). ---

--- Die französische Feministin Elisabeth Badinter konstatiert in ihrem jüngsten Buch „Die Wiederentdeckung der Gleichheit“, dass sich die Männer inzwischen „jeder Eigenheit beraubt“ fühlen und sich „nur noch als Adressaten widersprüchlicher Erwartungen“ von Frauenseite erleben. Die Männer „haben oft den unangenehmen Eindruck, dass ihre Identität gegenüber den Frauen ihre klaren Konturen verliert. Die Frauen zögern nämlich immer weniger, sich wie die Männer von früher zu verhalten, ja sogar ihnen ihr Gesetz aufzuzwingen“. ---

--- In diesem Kontext reicht es auch nicht aus, Erziehungszeiten für Männer finanziell besser zu alimentieren, wenn die traditionelle Männerrolle unangetastet bleibt. ---

--- Heike Diefenbach hat den „Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der Nachteile von Jungen und dem Anteil von Grundschullehrerinnen“ empirisch belegt: „Je höher der Anteil von Grundschullehrerinnen, desto größer die Nachteile von Jungen“. Nur konsequent sind Forderungen nach mehr männlichem Erziehungspersonal in Vorschulen und Schulen. Pädagogen haben darauf auch immer wieder hingewiesen; ihre durchaus dringlichen Appelle sind von der deutschen Geschlechterpolitik aber nie aufgenommen worden. ---

--- Männer und vor allem Jungen fühlen sich gegenwärtig allein gelassen. Mit diesem Tatbestand kann verschieden umgegangen werden. Männerrechtler, wie sie sich beispielsweise zuhauf bei „Manndat.de“ im Internet äußern, haben für den Dezember die Gründung der ersten deutschen „Männerpartei“ angekündigt. Überlegt werden könnte auch, inwiefern das Antidiskriminierungsgesetz der Bundesregierung gegen sie selbst angewandt werden kann; denn das Bundesministerium für Familien, Frauen, Senioren und Jugend spart Männer und Jungen aus allen politischen Bemühungen aus und diskriminiert damit ein ganzes Geschlecht. ---

--- Dass Männer in der offiziellen Geschlechterpolitik bisher fast nur als Objekt der Kritik ins Visier geraten sind, ist vielfach problematisch. Grundsätzlich läuft es der demokratischen Verfasstheit eines Staatswesens zuwider, wenn ein ganzes Geschlecht aus politischen Bemühungen ausgespart bleibt. Überdies hat sich diese Praxis auch als kontraproduktiv erweisen, weil Frauenpolitik ohne Männerpolitik nicht wirklich vorankommen kann. Wenn Männer kein Terrain räumen und keine Machtaufgaben mit Frauen teilen, wenn Männer sich nicht auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zum eigenen Thema machen, dann können sich Frauen nicht wirklich befreien. ---

Warum wohl gerade diese Passagen herausgenommen wurden?

TV-Tipp: Eva vs. Thea

Dieser Hinweis erreichte mich gerade per Lesermail:

Das Thema des kommenden "Nachtstudio" (ZDF, Mittwoch Nacht um 0:35 Uhr) ist "Brauchen wir einen neuen Feminismus?" Angekündigt sind u.a. Eva Herman und Thea Dorn.

Samstag, November 25, 2006

Hört auf, Kinder und Männer zu separieren!

Die liberale Feministin Wendy McElroy widmet ihren neuesten Kommentar der nicht nur bei British Airways, sondern auch anderen Fluggesellschaften praktizierten Maßnahme, Männer nicht neben Kindern sitzen zu lassen. (Genderama berichtete darüber.)

Wendy führt aus: „Over the course of decades, Western culture has so thoroughly identified maleness itself with violence and abuse that major airlines feel free to openly treat them as predators. (…) Why is the tendency dangerous and not merely insulting? Because men are becoming increasingly reluctant to help a child in need, to act as teachers and caregivers, or to offer protection. (…) The policy harms children in a more subtle manner; they may no longer trust men per se enough to ask for help when they need it. They may hesitate to approach a policeman or fireman who are, after all, still men. That is the message airlines are sending to children. And how is that message being heard by the boys who will grow into men? Seating men as though they were sexual predators is a vicious and discriminatory practice that has no basis in fact or logic. Indeed, if the illogic of the policy were consistently spun out, it would mean 'women and children only' flights and the restricted seating of men at theaters or concerts. Stop segregating children from men!”

Und noch einer ...

Einmal mehr entlastet ein DNA-Test einen vermeintlichen Vergewaltiger. CNN berichtet:

--- Pendleton demanded DNA testing after his arrest, but police lab analyst Pamela Fish said there wasn't enough genetic material to test the evidence. Pendleton was convicted based on the victim's identification. The expert who conducted the new tests, Brian Wraxall of Serological Research Institute, said Wednesday he was surprised at Fish's report "because I found a reasonable amount of DNA." ---

Freitag, November 24, 2006

Schwerkrankem wird Medikament verweigert, weil er männlich ist

Die Daily Mail berichtet über John Verrier Jones, einen Briten, der an der äußerst schmerzhaften Knochenkrankheit Osteoporose erkrankte und dem ein Medikament verweigert wird, das ihm bereits geholfen hatte. Es ist nur für Frauen zugelassen.

Väterrechte mit Füßen getreten: Drei Richter wegen Rechtsbeugung angeklagt

„Das Oberlandesgericht Naumburg steht vor einem Skandal“ berichtet die “Frankfurter Rundschau“. Denn: „Es steht der Vorwurf im Raum, dass drei Richter den Familienrechtsstreit des türkischen Vaters Görgülü bewusst an sich gezogen haben, um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen. Weil sie - in Allianz mit dem zuständigen Jugendamt - dem leiblichen Vater auf keinen Fall das Umgangsrecht geben wollten, ignorierten die Richter die Verfahrensvorschriften und entschieden trotz fehlender Zuständigkeit.“

Der Fall Görgülü ist einer der Fälle, in denen besonders deutlich wurde, wie sehr vom deutschen Staat Väterrechte offenbar bis hin zur gezielten Rechtsbeugung mit Füßen getreten werden. Insofern war die deutsche Väterbewegung hier sehr aktiv. Dass über diesen Skandalfall jetzt mehrere Zeitungen berichten, ist sehr erfreulich.

Ein zweiter Artikel der “Frankfurter Rundschau“ erläutert die Hintergründe: „Ein kompletter Senat des Oberlandesgerichts (OLG) Naumburg ist wegen Rechtsbeugung angeklagt worden. Der Fall ist in Deutschland bislang beispiellos.“

Einen höchst lesenswerten Kommentar sowie weitere Beiträge zu diesem Fall findet man via MANNdat (leider ohne Quellenangabe): „Die nun von der Staatsanwaltschaft erhobene Anklage ist einmalig, denn Rechtsbeugung bedeutet willkürliche und vor allem vorsätzliche Rechtsanwendung. Pikant dabei: ausgerechnet Richtern wird vorgeworfen, Rechtsbeugung zu begehen. Das dürfte das letzte Mal in der düstersten Zeit deutscher Geschichte passiert sein. (...) Sollte es (...) zu einer Verurteilung kommen, drohen den Juristen Haftstrafen zwischen einem und fünf Jahren. (...) Dass der Fall Görgülü, in dem ein türkischer Vater seit sieben Jahren um seinen Sohn kämpft, den die Mutter ohne seine Zustimmung zur Adoption freigegeben hat und der seitdem bei Pflegeeltern wohnt, schon lange als Schand- und Skandalfall in der deutschen Rechtsgeschichte gilt, dürfte unbestritten sein. Mehr als 30 Gerichtsverfahren musste Kazim Görgülü über sich ergehen lassen, gegen den Vertreter der Pflegeeltern, den Hamburger Rechtsanwalt Peter Hoffmann, wird wegen Untreue und Kinderhandel ermittelt und die vom Gericht eingesetzte Sachverständige Kerstin von Gehlen ist aktuell wegen offensichtlicher Begutachtungsfehler im Fall des toten Benjamin aus Schlagenthin in die Negativ-Schlagzeilen geraten. Wäre noch zu erwähnen, dass dem verantwortlichen Jugendamt samt Landrat die Kompetenz in diesem Fall entzogen worden ist und seit zwei Jahren die Kommunalaufsicht übernommen hat. Hat es etwas gebracht? Nein. Noch immer kämpft Görgülü darum, seinen Sohn sehen zu dürfen.“

Damit ist er kein Einzelfall.

„Das Böse schleicht auf Hauspantoffeln“

Vermutlich wird die Männerbewegung ihren Kampf darum, dass auch geprügelte Männer von der Politik als Opfer wahrgenommen werden, schon deshalb verlieren, weil wir einfach nicht gegen einen institutionalisierten und mit staatlichen Geldern massiv geförderten Feminismus ankönnen, der in immer neuen Studien ausschließlich Frauen als immer mehr von Gewalt betroffen zeichnet – und eine Presse, die das dankbar aufnimmt und ebenfalls nur weibliche Opfer zum Thema macht.

Bestes Beispiel ist heute die linke Wochenzeitung „Freitag“, in der wir diesen ebenfalls ziemlich linken Artikel finden. Ein paar Auszüge: „Im vergangenen Jahr wurden erstmals Daten einer ersten großen, repräsentativen Studie diskutiert, die deutschlandweit in nennenswertem Umfang Frauen in ihren Haushalten über eigene Gewalterfahrungen befragte. Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland hieß die Forschung und wurde vom Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung der Universität Bielefeld durchgeführt. 10.000 Frauen im Alter von 16 bis 85 Jahren wurden interviewt. (...) Es stellte sich zunächst heraus, dass Deutschland im europäischen Vergleich nicht etwa auffallend friedlich, zivil, emanzipiert abschneidet, sondern in punkto Prügelquote im `mittleren bis oberen Feld´ rangiert.“ Das Schreckensbild, das dabei herauskam, zeichnet der Artikel in grellen Farben.

Nun inszeniert sich der „Freitag“ gerne als kritische Zeitung, aber geradezu faszinierend unkritisch tippt seine Autorin offenbar alles nieder, was ihr von den Forscherinnen aufs Blatt diktiert wurde. Nachrecherchieren, hinterfragen? Fehlanzeige. Es geht doch um Gewalt gegen Frauen!! Sehr hübsch ist insofern der Satz: „Das ist alarmierend - und bestätigte in etwa Dunkelfeldschätzungen der Frauenpolitik und Frauenprojektebewegung - die stets für hoch gegriffen gehalten worden war.“ Motto: Wir haben´s ja schon immer gesagt, aber jetzt haben wir eine Studie als Beweis. Dass die Studie von denselben Leuten angefertigt wurde, die mit den alarmistischen Schätzungen ihren Kopf bereits weit aus dem Fenster gehängt hatten, braucht da nicht zu interessieren.

Das besonnene Nachfragen, das man sich vom „Freitag“ gewünscht, wenn auch nicht erwartet hätte, hatte schon zwei Jahre zuvor die “Welt“ geleistet und so bei der Bielefelder Studie einige handfeste Kritikpunkte aufgetan: „Auch gut gemeinte Statistiken müssen stimmen. So geht es um die Frage, wie hier welche Phänomene gemessen wurden. Zum einen galt eine Frau als von Gewalt betroffen, wenn sie `eine Gewaltform mindestens einmal im Erwachsenenleben´ erlebt hatte. Da hier - anders als in allen europäischen Vergleichsstudien - auch Frauen bis zum 85. Lebensjahr befragt wurden, tauchen in der Statistik also auch alle schrecklichen, aber historischen Kriegs- und Vertreibungserlebnisse dieser Generation auf. Sie tragen zu der Zahl von `37 Prozent´ bei, die heute so verkauft wurde, als wäre ein Drittel aller Frauen permanenter Gewalt ausgesetzt.“ Dass Deutschland als Ergebnis dieser abweichenden Befragung im „mittleren bis oberen Feld“ der Gewalt gegen Frauen rangiert, wie der „Freitag“ schreibt, verwundert dann nicht mehr. Und weiter: „Zudem wird `Gewalt´ von den Autorinnen der Uni Bielefeld doch sehr weit gefasst. So gilt bereits `Werfen von Gegenständen´ und `wütendes Wegschubsen´ als statistisch relevantes Gewalterlebnis. Das ist zwar alles nicht besonders freundlich - aber ob es die präzise Grundlage für eine heutige Erfassung von Gewalt gegen Frauen ist, ist doch fraglich. So betreibt das Ministerium einen Klassiker moderner Klientelpolitik: Eine Opfergruppe wird künstlich ausgeweitet, auf dass noch mehr Forschungs- und Aktionsgelder fließen. Sicher, so kann man Politik begründen. Seriös ist das jedoch nicht. Und dem Anliegen Tausender tatsächlich auch heute verprügelter Frauen ist damit auch nicht gedient.“

Noch deutlicher wird, ebenfalls in der „Welt“, Professor Gerhard Amendt: “Jetzt leiden sie wieder. Was die aktuellen Zahlen zur häuslichen Gewalt über die Forscherinnen aussagen“.

„Gewalt an Frauen ist die wohl stillste aller schweren Menschenrechtsverletzungen“ heißt es im „Freitag“. Bei dieser Masse an Forschung, Propaganda und Artikeln darüber ist dieser Satz reiner Nonsens. Die stillste aller Menschenrechtsverletzungen ist noch immer häusliche und sexuelle Gewalt gegen Männer. Auch in diesem Artikel kommt sie mit keiner Silbe vor. Im Gegenteil: Mit der fahrlässigen Dämonisierung von Männern als „das Böse“ trägt der „Freitag“ einen Gutteil zu solcher Gewalt bei.

Mittwoch, November 22, 2006

Zypries: Vaterschaftstests verbieten, Anfechtung erleichtern

Die „Welt“ berichtet: „Heimliche Vaterschaftstests sollen nach den Plänen von Justizministerin Brigitte Zypries verboten und unter Strafe gestellt werden. (...) Nach Vorstellung der Ministerin sollen im Gegenzug die Hürden zur Feststellung der Vaterschaft gesenkt werden. Bislang können Männer die Gerichte nur selten davon überzeugen, dass es Zweifel an ihrer Vaterschaft gibt. Nach Plänen der Regierung muss ein Mann in Zukunft seinen Antrag nicht mehr begründen, sondern nur noch behaupten, dass er nicht Vater ist. Der Regierungsentwurf für die Reform soll Anfang 2007 fertig sein. Mit Empörung muss Zypries dann nicht mehr rechnen.“

Wie die Mainzer „Allgemeine Zeitung“ hinzufügt, erwägt Ministerin Zypries zudem, ob neben der Möglichkeit, die Vaterschaft komplett anzufechten, auch ein gerichtliches Verfahren zur bloßen Feststellung der Abstammung geschaffen werden solle.

Im Jahr 2005 war Zypries Vorhaben, diskrete Vaterschaftstest zu verbieten, als sogenannter „Schlampenparagraph“ auf heftige Proteste der Männerbewegung gestoßen. Dabei hatte diese die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich. Auch aktuell erklärt in einer nicht repräsentativen Umfrage der „Tagesschau“ die weit überwiegende Mehrheit der Befragten, auch heimlich durchgeführte Vaterschaftstests sollten vor Gericht zugelassen werden.

Die Berliner „taz“ kommentiert die jüngsten Entwicklungen wie folgt: „Selbst wenn die heimlichen Vaterschaftstests verboten werden sollten, wird es sie weiterhin geben, denn die DNA-Tests sind billig und leicht durchzuführen. Damit kann man leben, denn in der Regel sind die heimlichen Tests für die Familie besser zu verkraften als offizielle gerichtliche Gutachten. Immerhin stellt sich in 80 Prozent der Fälle heraus, dass der zweifelnde Mann tatsächlich der Vater ist. Und weil der Test heimlich war, ist auch der Familienfrieden nicht gestört. Folgen hat der heimliche Test nur, wenn sich der Zweifel bestätigt. Dann dürften viele Väter ein offizielles Anfechtungsverfahren nachschieben, ohne den heimlichen Test zu erwähnen. Schon jetzt ist absehbar, dass dieses offizielle Anfechtungsverfahren vom Gesetzgeber erleichtert wird, ist doch politischer Konsens, dass die `biologische Wahrheit´ mehr Gewicht bekommen müsse, auch wenn heimliche Tests verfassungswidrig sein sollten.“

Sonntag, November 19, 2006

Wasserdichter Ehevertrag

Wie schließt man einen Ehevertrag ab, damit er im Fall der Fälle juristisch standhält? Einige wichtige Regeln finden wir bei Freenet.

Samstag, November 18, 2006

„Feminismus hat ein schlechtes Image“

Thea Dorn gibt der „taz“ ein Interview mit durchaus lesenswerten Passagen – und zeigt so, dass man sie immerhin ernster nehmen kann als Alice Schwarzer.

New Yorker Polizei warnt vor Terroristinnen

Normalerweise werden sexistische Vorurteile wie „Nur Männer neigen zu Gewaltverbrechen“ stillschweigend übergangen, weil damit kein größerer Nachteil verbunden ist als die ohnehin gängige Diffamierung einer Hälfte der Menschheit. Aber im Zeitalter der terroristischen Bedrohung kann dieses Klischee weit fatalere Folgen haben. Deshalb spricht die New Yorker Polizei jetzt deutliche Warnungen aus: „Die Bedrohung durch Frauen ist real, und wir haben nicht länger den Luxus, 50 Prozent der Bevölkerung zu übersehen“ erklärte Rachel Weiner, eine Expertin des Geheimdienstes.

„Männer, Männer, Männer“ hatte die „Emma“ nach den Gewalttaten des 11. September noch getitelt. Ein Jahr später, als 41 militante Tschetschenen die Besucher eines Moskauer Theaters als Geiseln nahmen, waren 19 von ihnen weiblich. Daraus machte die „Emma“ keine große Nummer.

Donnerstag, November 16, 2006

Männer müssen draußen bleiben

Die Separation der Geschlechter schreitet voran: Ähnlich wie Tiefgaragen und Parkhäuser richten immer mehr Hotels Etagen "Nur für Frauen" ein, berichtet die “Welt“. Nicht jede Gästin ist begeistert über diesen neuen Service. So befindet eine PR-Managerin aus Frankfurt: „Ich brauche kein Getto für Frauen.“

In Australien erhält Jungenerziehung Priorität

Auch in australischen Schulen hinken die Jungen den Mädchen seit einigen Jahrzehnten mit ihren Leistungen hinterher – und der Abstand vergrößert sich. Jetzt widmet sich eine 19,4 Millionen schwere Regierungsinitiative diesem Problem.

Männer weniger beratungsresistent

"In den vergangenen Jahren ist (...) ein starker Bewusstseinswandel festzustellen. Die Männer werden selbstbewusster, sie stellen sich ihren Problemen.“

Die “taz“ berichtet über positive Entwicklungen bei Pro Familia.

Leserpost

Wieder einmal melden sich Genderama-Leser zu Wort. Ich veröffentliche natürlich nicht jede Mail, freue mich aber über jede Rückmeldung (Cagliostro3@hotmail.com).

Norbert schreibt mir: „Ich hab im Internet eine für deutsche Verhältnisse seltene Werbeaktion gesehen. Das Cinestar bietet am 19.11. für den Film "Spiel auf Bewährung" mit der Aktion CineMen einen Bonus nur für Männer an - ein (gesponsortes) Gratisbier. Ohne auf die Beweggründe einzugehen finde ich die Aktion an sich schon mal bemerkenswert. Bleibt zu hoffen, dass sie kein Einzelfall bleibt. Hier ist der Link (der bestimmt bald nicht mehr aktuell ist).“

Gratisbier? Endlich hat Genderama mal einen greifbaren Nutzwert.

Stefan macht mich auf einen neuen „Zeit“-Artikel über „Frauen und Macht“ aufmerksam.

Thomas schließlich hat beim Deutschen Werberat gegen eine Reklame der „Sparkasse“ protestiert, in welcher der Mann mal wieder als Trottel gezeigt wurde. Der Werberat sah keinen Anlass zur Beanstandung: „Der Deutsche Werberat, die selbstdisziplinäre Einrichtung der Werbewirtschaft in Deutschland, beanstandet eine werbliche Maßnahme dann, wenn sie gegen die herrschenden gesellschaftlichen Grundüberzeugungen verstößt.“ Thomas amüsierter Kommentar: „Völlige Zustimmung zu der Einschätzung, dass das Lächerlich-Machen von Männern in den Medien mit den `herrschenden gesellschaftlichen Grundüberzeugungen´ kompatibel ist.“

Mittwoch, November 15, 2006

Muslime sagen Genitalverstümmelungen von Mädchen und Frauen den Kampf an

Eine feine Sache: Nächsten Mittwoch treffen sich in Kairo hohe muslimische Theologen, um weibliche Genitalverstümmelungen zu ächten. Dass sogar der ägyptische Grossmufti Dr. Ali Gomaa als Schirmherr gewonnen werden konnte, wird, wie Jörg Lau berichtet, geradezu als Sensation empfunden. Noch sensationeller allerdings wäre es, bei diesem Thema nicht einzig und allein und ausschließlich von den weiblichen Opfern dieser Praxis die Rede wäre – sondern auch von Jungen und Männern.

Gewaltorgie unter Frauen

Gewalt, insbesondere sexuelle Gewalt unter Erwachsenen, wird heute noch als rein männlich phantasiert. Störfeuer in dieser Ideologie sind immer wieder Artikel wie dieser aus den ”Kieler Nachrichten”: Er berichtet über eine junge Frau, die von zwei weiblichen Bekannten entführt worden sein soll, woraufhin sie der jetzt erhobenen Anklage zufolge gequält, sexuell erniedrigt, als Prostituierte angeboten und über Tage hinweg gefangen gehalten wurde. Eine der Angeklagten ließ zum Prozessauftakt über ihren Anwalt mitteilen, sie könne sich ihr Handeln heute überhaupt nicht mehr erklären. Die Sache habe sich "aus falsch verstandener Freundschaft" unter Alkohol "hochgeschaukelt".

New York Times: Männergesundheit weiter vernachlässigt – Ärzte fragen sich, warum

Zum Lesen dieses Artikels ist ein kostenloses und unkompliziertes Log-In erforderlich. Er dürfte sich lohnen. Ein paar Auszüge:

--- In recent years, women’s health has been a national priority. Pink ribbons warn of breast cancer. Pins shaped like red dresses raise awareness about heart disease. Offices of women’s health have sprung up at every level of government to offer information and free screenings, and one of the largest government studies on hormones and diet in aging focused entirely on older women. Yet statistics show that men are more likely than women to suffer an early death. Now some advocates and medical scientists are beginning to ask a question that in some circles might be considered politically incorrect: Is men’s health getting short shrift?

(…) Men’s health advocates say that men are silently suffering through what may be a serious health crisis. “We’ve got men dying at higher rates of just about every disease, and we don’t know why,” said Dr. Demetrius J. Porche, an associate dean at Louisiana State University’s Health Sciences Center School of Nursing in New Orleans, and the editor of a new quarterly, American Journal of Men’s Health, that will publish its first issue next March. (…) “We keep throwing out lifestyle as an explanation for the differences in longevity, saying that men come in later for care and have unhealthy behaviors, but I’m not sure we really know the reason,” Dr. Porche said. “And we haven’t answered the question: Is there a biological determinant for why men die earlier than women?”

(…) But the mere suggestion that men need their own health bureau or that they must advocate for their rights like a victimized minority rankles some women’s health advocates, and some politicians are reluctant to take men’s health on as a cause, for fear of alienating women. (…) ---

Dienstag, November 14, 2006

„Chance verspielt“: SPIEGEL findet Männerdiskriminierung okay

„Der Spiegel hat mal wieder eine Chance verspielt, Männerbenachteiligung zu thematisieren - stattdessen macht er sich wieder einmal darüber lustig.“

So urteilt Norbert gerade zutreffend im MANNdats-Internetforum. In der Tat liest sich ein aktueller SPIEGEL-Artikel zum Antidiskriminierungsgesetz mehr als seltsam:

„Als ein Dortmunder Unternehmen eine `engagierte Sekretärin´ suchte, fühlte sich H. gleich angesprochen. Er schickte seine Bewerbung ab; das Unternehmen antwortete erwartungsgemäß mit einer Absage. Per Einschreiben mit Rückschein gab H. am 24. Oktober den zweiten Brief zur Post. Die Stellenbeschreibung, so belehrte er das Unternehmen, sei exklusiv an Frauen gerichtet worden, ein glatter Rechtsbruch. Er fühle sich als Mann diskriminiert. Nun steht eine Entschädigungsklage im Raum; es geht um drei Monatsgehälter.“

Völlig selbstverständlich scheinen die SPIEGEL-Autoren davon auszugehen: Geschlechtsbezogene Benachteiligung in Stellenanzeigen ist ein Missstand, gegen den man etwas unternehmen muss, wenn Frauen davon betroffen sind. Sind Männer die Benachteiligten, dann ist das vollkommen in Ordnung, und wer dagegen protestiert, missbraucht dieses Gesetz. So sind für den SPIEGEL alle Menschen vor dem Gesetz gleich – nur manche eben etwas gleicher.

British Airways macht Ernst beim Schutz gegen Pädophile

„Kommen Sie bitte mit, mein Herr“ sagte die Stewardess. „Ein Mann darf nicht neben Kindern sitzen.“ – „Aber er ist doch unser PAPA!“ protestieren die Kleinen.

Kein kranker Witz, sondern ein Bericht des britischen Daily Telegraph. Gebt uns noch ein paar Jahre, und Männer dürfen nicht nur in Flugzeugen nicht mehr neben Kindern sitzen, sondern auch in Bussen und Bahnabteilen. Und dann in Restaurants, in Kinos und auf Parkbänken. Dann sind unsere Kinder endlich sicher.

Spanien: Gleichberechtigung auch auf Verkehrsschildern

Vor einigen Jahren versuchte die damalige Hamburger Justizsenatorin Peschel-Gutzeit, ein sogenanntes „Straßennamengleichberechtigungsprogramm“ durchzusetzen. Die Idee dahinter war folgende: Um gegen die Überzahl prominenter Männernamen auf Straßenschildern vorzugehen, sollen diese jetzt um die Namen weiblicher Verwandter der betreffenden Herren ergänzt werden, also etwa mit Beethovens Frau und Bachs Oma. Leider brauchte es nur wenige Monate süffisanten Gelästers in den Medien, bis von dieser genialen Idee nichts mehr zu hören war, die das Selbstbewusstsein der weiblichen Bevölkerung bestimmt massiv angehoben und so zu vielen neuen weiblichen Bachs und Beethovens (oder zumindest Frau Bachs und Frau Beethovens) geführt hätte.

In Spanien, dem Vaterland des Machismo, hat sich inzwischen nicht auf Straßenschildern, sondern auf Verkehrszeichen die Gleichberechtigung endlich durchgesetzt. Dort sagte, wie Yahoo berichtet, ein Stadtrat dem Sexismus den Kampf an, indem er verordnete, dass die Hälfte aller Ampeln und Verkehrszeichen weibliche Figuren mit Röcken und Zöpfen zeigen müssen. Ob die Spanier sich wohl von den berühmten Dresdner Ampelmädchen haben inspirieren lassen? Wie schön, dass die allerbesten deutschen Ideen auf europäischer Ebene solchen Anklang finden.

Pflegeleichter Papppapa

Die “Süddeutsche“ berichtet über einen potentiellen Verkaufsschlager. In den USA dient Vatis Doppelgänger aus Pappe vor allem den Trost von Kindern aus Soldatenfamilien:

„Psychologen glauben, dass die Pappsoldaten ein guter Nähe-Ersatz sein können und dass sie besonders für Kinder eine wichtige Rolle spielen, erläutert Sergeant Barbara Claudel. Auch hätten mehrere Mütter bestätigt, dass es nur Flat Daddy zu verdanken sei, wenn ihre Kleinkinder den eigenen Vater nach einem langen Auslandsaufenthalt überhaupt wiedererkennen.“

Vielen deutschen Zivilisten-Vätern geht es nach jahrelangen Sorgerechtsprozessen ähnlich. Und insofern tut sich für dieses Produkt auch hierzulande eine enorme Marktlücke auf: Mütter, die ihre Partner aus ihrem Leben entsorgt haben, dürften an diesem Papa, der weder widerspricht, noch eigene Ansprüche stellt, ihre helle Freude haben.

Indische Gesetzesvorlage: Sarkastische Kommentare von Ehemännern jetzt „häusliche Gewalt“

Wenn viele Deutsche an Indien denken, kommen ihnen vermutlich genauso leicht Klischees von „Frauenunterdrückung“ und „Witwenverbrennung“ in den Sinn wie viele Amerikaner mit dem Stichwort „Deutschland“ wohl zuerst Trachtenjacke und Schuhplattler assoziieren. Beides ist ja durchaus auch ein Teil der Wirklichkeit, aber eben nur ein kleiner Teil. Aktuell steht Indien beispielsweise ein „Gewaltschutzgesetz“ ins Haus, welches das deutsche noch in den Schatten stellt.

Indien verfügt allerdings auch über einen Starreporter, an dem sich so mancher hiesige Journalist eine Scheibe abschneiden könnte, einen Mann namens Karan Thapar, der vor allem für seine kritisch-forschen Interviews bekannt wurde. Thapar verschonte weder Condoleeza Rice noch den Dalai Lama mit seinen Fragen – und auch nicht die indische Frauenministerin Renuka Chowdhury in einem vieles enthüllenden Interview. Dabei nimmt er sie so sehr ins Kreuzverhör, das sie ihn schließlich selbst beschuldigt, mit seinen Fragen „berufliche Gewalt“ gegen sie auszuüben.



Einige Kostproben des Gesprächs:

- Let me explain why this Act is imprecise. For instance, emotional and verbal abuses are defined to include insults and ridicule. That means you can’t be sarcastic to your wife, it means you can’t call you brother-in-law an ass or a mother-in-law a nag even if both are those are correct. Surely, that’s a level of silliness, but it’s a part of your Bill.

- Under that language, if a husband was to sell the family television at a time when his marriage was going through a bad patch, it should be deemed to be domestic violence. Now, that’s ridiculous, but it is very much a part of the Act.

- It means - let me interpret this for you - that a husband cannot threaten to verbally abuse. Note the words: just threaten to verbally abuse the step-brother of a former girlfriend who he parted with 10 years ago.

- And what your law does - because of the wide ambit of the definition of domestic violence and because of the long range of people it covers - it tends to convert innocent husbands into offenders and criminals, and worse, it gives the power to motivated women who want to be vicious, or forgive me bloody-minded, to get away with such behaviour.

- Clause 17 of the Act gives divorced women and former separated girlfriends - and I use that language very carefully: divorced women and former separated girlfriends - the right to claim residence in the home of their former husband or their former partner even though the Act says they may not have any right, title or beneficial interest in the same. What’s the justification for that?

Das komplette Interview findet man bei IBN Live.

Montag, November 13, 2006

„Väter sind Volltrottel“

Eine neue Studie des österreichischen Ministeriums für Generationen bestätigt jetzt, was die Männerbewegung seit langem thematisiert: eine breitgefächerte Herabsetzung von Männern in den Medien. Das “Hamburger Abendblatt“ und der “Wiesbadener Kurier“ berichten darüber.

Sonntag, November 12, 2006

Programmtipp: Waffe Kind

Heute nachmittag um 17:30 bringt die ARD einen Bericht über Eltern im Scheidungskrieg.

Frauen verurteilen Gewaltstudie der Vereinten Nationen

Letzten Monat präsentierten die Vereinten Nationen eine Studie, aus deren Titel ”Violence Against Women” bereits hervorgeht, dass sie weibliche Täter und männliche Opfer ausblendet. Dieser Sexismus erregt nicht nur bei Männern Ärger: Mittlerweile engagieren sich Frauen aus aller Welt, um gegen diese Einseitigkeit zu protestieren.

Samstag, November 11, 2006

Friedrich-Ebert-Stiftung: Sexismus aus der Mitte der Gesellschaft

Breite Aufmerksamkeit in den Medien erntet derzeit die sogenannte Rechtsextremismus-Studie der SPD-nahen Friedrich-Ebert Stiftung wegen ihrer erschreckend hohen Werte: ”Jeder vierte ist ausländerfeindlich” schlagzeilte etwa die „Süddeutsche Zeitung“. Insgesamt wurden die Ergebnisse dieser Studie in mehr Medien verbreitet, als man innerhalb eines Tages verlinken könnte, oft unter Überschriften wie „Der Rechtsextremismus kommt aus der Mitte der Gesellschaft“. So mancher Berichterstatter scheint die Behauptungen, die die Verfasser dieser Studie aufstellen, recht unkritisch für bare Münze nehmen. Ein hübsches Beispiel gibt es hier mit dem Einleitungssatz, die Studie „hat herausgefunden“ (es ist also fraglos wahr), „dass rechtsextreme Einstellungen weit verbreitet sind“ (statt: „weit verbreitet seien“). Immerhin werden die Ergebnisse der Studie noch im selben Artikel, wenige Absätze später, problematisiert: Ist ein starkes Nationalgefühl tatsächlich Indikator für Rechtsextremismus? Auch in den Kommentarsektionen guter Blogs diskutieren Leser sehr intensiv darüber, ob diese Studie mit ihren Fragestellungen überhaupt Sinn ergibt.

Und das ist auch gut so. Wenn man sich diese Studie nämlich einmal per pdf herunterläd und sie näher unter die Lupe nimmt, stößt man auf Seite 68 auch auf einen Fragebogen, mit dem Sexismus in unserer Gesellschaft ermittelt werden soll. Darin zeigt sich unter anderem: 63 Prozent aller Befragten im Westen (49 Prozent im Osten) befanden, dass die Diskriminierung von Frauen in Deutschland noch immer ein Problem darstelle. (Nach der Diskriminierung von Männern wurde erst gar nicht gefragt, womit die Forscher ironischerweise selbst sexistisch vorgingen.) Die verbleibenden 37 bzw. 51 Prozent - im statistischen Mittel also immer noch fast die Hälfte der Bevölkerung, und das trotz massiver gegenläufiger Berichterstattung in den Medien! - bekamen für ihre Auffassung, die Gleichberechtigung der Geschlechter sei inzwischen erreicht oder die Rollenverteilung gehe heute gar zu Lasten des Mannes, den Stempel „sexistisch“ aufgedrückt. Ob und wie sie diese Auffassung begründen konnten, blieb uninteressant. Bei der Frage „Die jetzige Beschäftigungspolitik benachteiligt die Frauen“ sieht es ähnlich aus, nur äußerten sich die Befragten hier noch politisch korrekter (74 Prozent im Westen und 56 Prozent im Osten stimmten zu). In einem späteren Fragebogen auf Seite 77 werden diese Antworten an die Erkenntnisse über eine „rechtsextreme Einstellung“ der Befragten gekoppelt. Offenbar stehen Menschen, die befinden, Frauen würden hierzulande nicht mehr benachteiligt, für die Forscher schon einmal grundsätzlich in dem Verdacht, auch „sonst“ den Neonazis recht zugeneigt zu sein. Schließlich stellt eine Tabelle auf Seite 81 der Studie „Sexismus“ (mit obiger Definition) und Rechtsextremismus als „verwandte Konzepte“ miteinander in Korrelation. Und auf Seite 83 heißt es: „Auch der Sexismusfragebogen macht deutlich, welches antidemokratische Potential bei Menschen mit rechtsextremer Einstellung zu finden ist. Hinter der Ablehnung der Emanzipation von Frauen von Herd und Ehemann steht offensichtlich auch ein rechtsextremes Weltbild“.

„Offensichtlich“ ist das natürlich nur, wenn man von Anfang an daran glaubt. Und wenn man es für „demokratisch“ hält, nur Meinungen zu vertreten, die das Forscherteam der Friedrich-Ebert-Stiftung für richtig befindet. Dass man mit einem solchen Herangehen schließlich zu dem Ergebnis kommt, ein immenser Teil unserer Bevölkerung sei in irgendeiner Form „extremistisch“, verwundert nicht.

Donnerstag, November 09, 2006

„POLYLUX“ SUCHT MENSCHEN OHNE BEZIEHUNGSERFAHRUNG

Ich wurde gebeten, folgende Mail in meinem Blog zu veröffentlichen, was ich hiermit gerne tue:

--- Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin Redakteurin beim ARD-Zeitgeistmagazin "Polylux" und würde gern einen Beitrag zum Thema "Unberührt - Menschen ohne Beziehungserfahrungen" machen, im Prinzip das Thema, welches auch Arne Hoffmann in seinem gleichnamigen Buch beschreibt.

Der Beitrag soll eine Reportage werden, das Thema soll seiner Ernsthaftigkeit auch angemessen behandelt werden. Satirisches wird darin nicht vorkommen. "Polylux" ist ja durchaus für seine "spitze Zunge" bekannt, in der Rubrik "Reportage" berichten wir aber ohne jegliche Häme über durchweg ernste Themen.

Für diesen Beitrag suche ich betroffene "Unberührte", die bereit sind, mir vor der Kamera ihre Geschichte zu erzählen, warum sie unberührt geblieben sind, was es für sie bedeutet, was sie vielleicht dagegen tun etc. Da das Thema sehr intim ist, kann ich nachvollziehen, dass man unerkannt bleiben möchte. Das könnte ich garantieren. Wenn wir drehen und es wird gewünscht, zeigen wir keine Gesichter bzw. arbeiten mit Unschärfe.

Herr Hoffmann sagte mir bereits, dass große Skepsis gegenüber den Medien herrscht, was ich voll und ganz nachvollziehen kann. Falls Sie Interesse oder weitere Fragen haben, können wir zunächst ganz unverbindlich telefonieren. Meine Kontaktdaten finden Sie weiter unten in der Mail. Rufen Sie kurz durch oder schreiben eine kurze Mail, dann rufe oder maile ich zurück. Über ein Feedback würde ich mich freuen.

Vielen Dank und herzliche Grüße aus Berlin,
Claudia Bäckmann

Kobalt Productions
Redaktion Polylux
Torstr. 105-107
10119 Berlin
Tel: +49-30-24089625
Fax: +49-30-24089626
E-Mail: claudia.baeckmann@kobalt.de ---

Falls sich der eine oder andere jetzt fragt: „Ausgerechnet Polylux - war Arne nicht vor ein paar Wochen noch voll am Abkotzen über die?“ kann die Hintergründe zu diesem Mail in meinem Autorenblog nachlesen.

Wer aus welchen Gründen auch immer statt direkt mit Claudia Bäckmann lieber zuerst mit mir Kontakt aufnehmen möchte, kann das gerne tun. Meine Mailadresse ist bekannt: Cagliostro3@hotmail.com.

Freitag, November 03, 2006

WELTMÄNNERTAG WIRD WEITGEHEND IGNORIERT

Business as usual: Anders als beim Weltfrauentag, von dem so manche Illustrierte schon Wochen vorher berichtet, wird der Weltmännertag auch dieses Jahr von den meisten Medien übergangen. Lediglich eine Mitteilung des Statistischen Bundesamtes, der zufolge Männer auf dem Campus immer seltener werden, erweckt ein wenig müde Aufmerksamkeit. Dass neue Themen geradezu auf der Straße liegen (nicht dass die alten Themen auch nur im Ansatz abgearbeitet wären), beweist jedoch eine aktuelle Pressemitteilung der Bürgerrechtsinitiative Manndat: Männergesundheit bei vielen gesetzlichen Krankenkassen Fehlanzeige.

(Falls einer der Leser im Laufe des Tages doch noch eine Pressemeldung oder ähnliches zum Weltmännertag entdeckt oder im Radio darüber hört, freue ich mich über einen Eintrag in der Kommentarspalte.)

Durch zahlreiche Medien geht heute allerdings eine neue Studie, der zufolge fast der Hälfte der jungen Männer in Deutschland ihre Freizeit wichtiger sei, als eine Familie zu gründen. Dabei sei dieser Anteil in den letzten Jahren stark gestiegen und liege nun fast doppelt so hoch wie bei den Frauen. Aber noch immer gilt in unserer Gesellschaft die bekannte Doppelmoral: Verweigern sich Frauen bestimmten Bereichen der Arbeitswelt, diskutiert Gott und die Welt, wie man es ihnen einfacher machen könnte und wirft ihnen Milliarden Euro als Anreiz vor die Füße, verweigern sich Männer der Familie, muss der Fehler wohl bei ihnen liegen: Der in den heutigen Medienberichten breit zitierte Trendforscher Opaschowski etwa spricht vielen von ihnen schlicht den nötigen Mut für die Vaterschaft ab. Um das Thema Männerdiskriminierung machen so fast alle Journalisten noch immer einen großen Bogen. Warum immer mehr Männer in Wahrheit von Frau und Familie die Schnauze voll haben, erfährt man besser bei Astrid von Friesen, Ulla Rahn und Wolfgang Wenger.

Zu den „Skandalfotos“ von Bundeswehrsoldaten, die mit Totenschädeln posieren, hat Sibylle Tönnies einen Text verfasst, der vom Ansatz her gut und gerne auch ein maskulistischer Kommentar hätte werden können. Zumindest mit Passagen wie diesen: „Von jeher stellt das Militär blutjunge Kerle an die Waffen (die Genfer Konvention erlaubt das Einziehen von Fünfzehnjährigen). Von jeher macht sich das Militär die Gehorsams- und Sterbebereitschaft zunutze, die das Ergebnis von Unreife ist. Will man diesen Vorteil nutzen, so darf man sich andererseits nicht über frivole Verspielheit beklagen. (...) Wenn ein Tabu gebrochen wird und die Angst vor Frevel aufkommt, werden Sündenböcke gebraucht. Man macht sich sauber, indem man sie verdrischt. So schicken die Deutschen ihre Jungens wieder hinaus in den bösen alten Tanz – aber erlauben ihnen nicht, die damit verbundenen Belastungen auf ihre jugendliche Weise, nämlich frivol und obszön, zu kompensieren. Sie dürfen töten – aber sie dürfen sich nicht dadurch entlasten, dass sie den Tod auf die Schippe nehmen.“

CDU-Politiker entdecken den Feministen in sich, und Männer hinken den Frauen um Jahre hinterher: So berichtet die ”Zeit” über die neuesten Entwicklungen im Kopftuchstreit.

In der aktuellen ”Jungen Freiheit” (hier ziziert via Manndat-Forum) findet sich ein ausführlicher Beitrag über die jüngst herausgegebene „Bibel in gerechter Sprache“.

Ein kleiner Skandal, ein schlechter Scherz oder schlicht ein Armutszeugnis für die holde Weiblichkeit? Bundespräsident Köhler führt jetzt auch beim Bundesverdienstorden die Frauenquote ein. Vermutlich ist das dringend notwendig, damit die armen Frauen nicht weiterhin von „patriarchalen Seilschaften und Männerbünden“ sowie einer „gläsernen Decke“ von sozialem Engagement abgehalten werden.

„Trotz Feminismus, Frauenförderung und Quote entscheiden sich in Deutschland nach wie vor nur sehr wenig Frauen für ein natur- oder ingenieurwissenschaftliches Studium“ berichtet Sybille Nitsche im ”Tagesspiegel”. Jetzt tut sich das Berliner Hochschulkarrierezentrum für Frauen mit Drehbuchautoren und Medienwissenschaftlern zusammen, um in TV-Serien, Soaps und Fernsehdramen attraktive Bilder von Frauen in naturwissenschaftlichen und technischen Berufen zu integrieren. Schließlich seien in England nach einer BBC-Serie über Gerichtsmediziner die Bewerbungen für ein entsprechendes Studium sprunghaft angestiegen. Da müssen doch auch deutsche Frauen zu einer Karriere etwa in der Informatik zu manipulieren sein, wenn man der Heldin ihrer Lieblingssoap doch nur einen entsprechenden Job geben würde?

Amnesty international zieht eine positive Bilanz, was ihr Engagement gegen häusliche Gewalt in der Schweiz angeht. Zitat aus dem Schweizer “Tagesanzeiger“: „Männer auf das Thema anzusprechen war indes keine einfache Sache. `Viele sehen sich gleich in einer Täterrolle festgenagelt´, stellte AI-Kampagnenkoordinatorin Stella Jegher fest. Häusliche Gewalt werde von Männern aus allen Schichten verübt.“ Von häuslicher Gewalt durch Frauen ist nicht die Rede – Menschenrechte sind für „Femnesty international“ eben noch immer eine Frage des richtigen Geschlechts.

Aber warum sollte Amnesty auch kein männerfeindliches Pseudowissen verbreiten, wenn sogar die Vereinten Nationen dasselbe tun? “UN-Gewaltbericht als vorsätzlich parteiisch kritisiert” lautet eine aktuelle Meldung, die möglichst viele lesen und weiterverbreiten sollten.

Wie ich immer wieder berichtet habe, ist eine sexistische Einseitigkeit indes nicht allein auf die Wahrnehmung häuslicher Gewalt beschränkt. So erfahren wir in diesem Artikel über einen interessanten Report des US-Erziehungsministeriums über sexuelle Übergriffe an Schulen: Während nur vier Prozent der Lehrkräfte, gegen die ermittelt wurde, weiblich waren, geben Schüler in Umfragen an, dass 43 Prozent „unangemessenen Verhaltens“ von Lehrerinnen ausgehen. Allem Anschein nach zeigen Jungen solche Vorfälle lediglich weit seltener an.

Eine kuriose News zum Thema Frauengewalt gibt es aus Bulgarien, wo sich 23 Teenagerinnen um einen offenbar recht attraktiven Jungen geprügelt haben – mit Schlagringen, Ketten und Bierflaschen. Währenddessen fragt sich das britische Boulevardblatt „Sun“, warum so viele weibliche Superstars von Björk bis Naomi Campbell in den letzten Jahren durch Ausbrüche körperlicher Gewalt auffielen. Vielleicht fällt es bei den Promis nur mehr auf? Auch der weltbekannte Physiker Stephen Hawking soll Opfer häuslicher Gewalt durch seine Frau (von der er sich jetzt scheiden lässt) geworden sein. Das Pikante an diesem Fall: Hawking selbst streitet es ab, seine Pflegerinnen jedoch erheben schwere Anschuldigungen. Ein weiterer lesenswerter Artikel!

Dem Dachverband-Verein der Autonomen Österreichischen Frauenhäuser wird vorgeworfen, Zahlen in der Anruf-Statistik der "Frauenhelpline gegen Männergewalt" verfälscht zu haben, um sich auf diese Weise öffentliche Gelder zu ergaunern. In einer ersten Stellungnahme wies der Verein den Betrugverdacht entschieden zurück.

Auf Wendy McElroys Website illustriert Carey Roberts an einem Halloween-Scherz besonderer Art, wie destruktiv es ist, Frauen mit illusorischen Bedrohungen in Angst und Schrecken zu versetzen.

Und wieder wurde ein angeblicher Vergewaltiger durch einen DNS-Test
entlastet – nach zwei Jahrzehnten Haft. Eine Satire zu diesen sich häufenden Vorfällen gibt es nun im Magazin „The Onion“: ”DNA Evidence Frees Men After 15 Years of Marriage”.

Weniger witzig ist, dass ein amerikanischer Soldat entführt und ermordet wurde, weil er an einer Gruppenvergewaltigung teilgenommen haben soll – eine Vergewaltigung, die nie stattgefunden hatte, wie sich danach herausstellte.

Eva Herman tourt derweil immer noch mit ihrem feminismuskritischen Buch durch die Lande, stößt bei ihrem Publikum dabei aber auch auf eher unwillige Reaktionen. „Sie stigmatisieren Feministinnen fast so, wie schon einmal Menschen in Deutschland stigmatisiert wurden!“ wurde ihr etwa bei einer Lesung im Mainzer Schloss vorgehalten - offenbar eine wenig subtile Anspielung auf die Judenverfolgung im Dritten Reich. Offenbar um zu verhindern, dass Alice Schwarzer und Co. dank Eva Herman bald einen gelben Stern tragen müssen, protestierten die Grünen mit einer Mahnwache gegen die Veranstaltung. (Interessante Nebenbemerkung in diesem Artikel: „Das eigentliche Manuskript für das Buch hätte es schon länger gegeben, aber erst durch die Aufmerksamkeit nach dem Cicero-Artikel hätten Verlage Interesse gezeigt.“ Glaub ich sofort.)

Nachtrag zur Mittagsstunde: Inzwischen gibt es doch noch zwei weitere Artikel zum Weltmännertag, allerdings vom gewohnten Niveau. Dafür illustrieren diese Beiträge bestens, warum immer mehr Männer Frauen mittlerweile den Stinkefeiger zeigen.

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