„Das Böse schleicht auf Hauspantoffeln“
Vermutlich wird die Männerbewegung ihren Kampf darum, dass auch geprügelte Männer von der Politik als Opfer wahrgenommen werden, schon deshalb verlieren, weil wir einfach nicht gegen einen institutionalisierten und mit staatlichen Geldern massiv geförderten Feminismus ankönnen, der in immer neuen Studien ausschließlich Frauen als immer mehr von Gewalt betroffen zeichnet – und eine Presse, die das dankbar aufnimmt und ebenfalls nur weibliche Opfer zum Thema macht.
Bestes Beispiel ist heute die linke Wochenzeitung „Freitag“, in der wir diesen ebenfalls ziemlich linken Artikel finden. Ein paar Auszüge: „Im vergangenen Jahr wurden erstmals Daten einer ersten großen, repräsentativen Studie diskutiert, die deutschlandweit in nennenswertem Umfang Frauen in ihren Haushalten über eigene Gewalterfahrungen befragte. Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland hieß die Forschung und wurde vom Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung der Universität Bielefeld durchgeführt. 10.000 Frauen im Alter von 16 bis 85 Jahren wurden interviewt. (...) Es stellte sich zunächst heraus, dass Deutschland im europäischen Vergleich nicht etwa auffallend friedlich, zivil, emanzipiert abschneidet, sondern in punkto Prügelquote im `mittleren bis oberen Feld´ rangiert.“ Das Schreckensbild, das dabei herauskam, zeichnet der Artikel in grellen Farben.
Nun inszeniert sich der „Freitag“ gerne als kritische Zeitung, aber geradezu faszinierend unkritisch tippt seine Autorin offenbar alles nieder, was ihr von den Forscherinnen aufs Blatt diktiert wurde. Nachrecherchieren, hinterfragen? Fehlanzeige. Es geht doch um Gewalt gegen Frauen!! Sehr hübsch ist insofern der Satz: „Das ist alarmierend - und bestätigte in etwa Dunkelfeldschätzungen der Frauenpolitik und Frauenprojektebewegung - die stets für hoch gegriffen gehalten worden war.“ Motto: Wir haben´s ja schon immer gesagt, aber jetzt haben wir eine Studie als Beweis. Dass die Studie von denselben Leuten angefertigt wurde, die mit den alarmistischen Schätzungen ihren Kopf bereits weit aus dem Fenster gehängt hatten, braucht da nicht zu interessieren.
Das besonnene Nachfragen, das man sich vom „Freitag“ gewünscht, wenn auch nicht erwartet hätte, hatte schon zwei Jahre zuvor die “Welt“ geleistet und so bei der Bielefelder Studie einige handfeste Kritikpunkte aufgetan: „Auch gut gemeinte Statistiken müssen stimmen. So geht es um die Frage, wie hier welche Phänomene gemessen wurden. Zum einen galt eine Frau als von Gewalt betroffen, wenn sie `eine Gewaltform mindestens einmal im Erwachsenenleben´ erlebt hatte. Da hier - anders als in allen europäischen Vergleichsstudien - auch Frauen bis zum 85. Lebensjahr befragt wurden, tauchen in der Statistik also auch alle schrecklichen, aber historischen Kriegs- und Vertreibungserlebnisse dieser Generation auf. Sie tragen zu der Zahl von `37 Prozent´ bei, die heute so verkauft wurde, als wäre ein Drittel aller Frauen permanenter Gewalt ausgesetzt.“ Dass Deutschland als Ergebnis dieser abweichenden Befragung im „mittleren bis oberen Feld“ der Gewalt gegen Frauen rangiert, wie der „Freitag“ schreibt, verwundert dann nicht mehr. Und weiter: „Zudem wird `Gewalt´ von den Autorinnen der Uni Bielefeld doch sehr weit gefasst. So gilt bereits `Werfen von Gegenständen´ und `wütendes Wegschubsen´ als statistisch relevantes Gewalterlebnis. Das ist zwar alles nicht besonders freundlich - aber ob es die präzise Grundlage für eine heutige Erfassung von Gewalt gegen Frauen ist, ist doch fraglich. So betreibt das Ministerium einen Klassiker moderner Klientelpolitik: Eine Opfergruppe wird künstlich ausgeweitet, auf dass noch mehr Forschungs- und Aktionsgelder fließen. Sicher, so kann man Politik begründen. Seriös ist das jedoch nicht. Und dem Anliegen Tausender tatsächlich auch heute verprügelter Frauen ist damit auch nicht gedient.“
Noch deutlicher wird, ebenfalls in der „Welt“, Professor Gerhard Amendt: “Jetzt leiden sie wieder. Was die aktuellen Zahlen zur häuslichen Gewalt über die Forscherinnen aussagen“.
„Gewalt an Frauen ist die wohl stillste aller schweren Menschenrechtsverletzungen“ heißt es im „Freitag“. Bei dieser Masse an Forschung, Propaganda und Artikeln darüber ist dieser Satz reiner Nonsens. Die stillste aller Menschenrechtsverletzungen ist noch immer häusliche und sexuelle Gewalt gegen Männer. Auch in diesem Artikel kommt sie mit keiner Silbe vor. Im Gegenteil: Mit der fahrlässigen Dämonisierung von Männern als „das Böse“ trägt der „Freitag“ einen Gutteil zu solcher Gewalt bei.
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