Haben fiese Männerrechtler feministische Gesprächsrunde torpediert? – News vom 30. Juni 2022
1. Eine Gesprächsrunde der feministischen Schriftstellerin Julie Bindel ist nnach einer politischen Kontroverse abgesagt worden:
Der Stadtrat von Nottingham hat bestätigt, dass er einen Vortrag in einer Stadtbibliothek aufgrund der Ansichten der Autorin über Transgender-Rechte abgesagt hat. Julie Bindel sollte am Samstag, den 25. Juni, in der Aspley-Bibliothek über "feministischen Aktivismus zur Beendigung männlicher Gewalt in Nottingham" sprechen.
Der Stadtrat erklärte jedoch, dass die Ansichten von Frau Bindel über Transgender-Rechte im Widerspruch zur Strategie der Behörde für Gleichstellung, Vielfalt und Integration stehen. In einem Beitrag auf Twitter schrieb die Autorin: "Ich wurde gebeten, vor (überwiegend arbeitenden/jungen) Frauen über feministischen Aktivismus zu sprechen, um männliche Gewalt in Nottingham zu beenden. Die Veranstaltung war sehr schnell ausverkauft und sollte in den @NottmLibraries stattfinden. Soeben wurden wir informiert, dass der Vortrag abgesagt wurde. Warum? Weil frauenfeindliche Männerrechtsaktivisten (die sich als Unterstützer von Trans-Rechten ausgeben) den Veranstaltungsort so sehr belästigt haben, dass man dort keine Unannehmlichkeiten mehr ertragen konnte."
Das ist ja mal eine nette Zwickmühle:
Männerrechtler, die sich für trans Personen einsetzen, sind voll schlimm, denn das richtet sich gegen transphobe Feministinnen und ist damit antifeministisch. Rechtes Pack!
Männerrechtler, die sich nicht für trans Personen einsetzen, sind voll schlimm, denn sie schweigen zur Diskriminierung einer sexuellen Minderheit. Rechtes Pack!
Wie auch immer sie sich verhalten: Männerrechtler sind mal wieder aus der Zeit gefallene, zurückgebliebene Horden des Hasses, die eine friedliche Gesellschaft überfallen.
Dabei haben Männerrechtler mit dem aktuellen Fall vermutlich nicht einmal etwas zu tun. Die Daily Mail etwa berichtet über die Kontroverse um Julie Bindel so:
Frau Bindel sollte heute in der Aspley Library in Nottingham über "feministischen Aktivismus zur Beendigung männlicher Gewalt in Nottingham" sprechen. Aber die Stadtverwaltung (…) bestätigte, dass sie den Vortrag aufgrund von Meinungsverschiedenheiten abgesagt hat. Die Behörde erklärte, dass die Ansichten von Frau Bindel über Transgender-Rechte im Widerspruch zu ihrer Strategie für Gleichstellung, Vielfalt und Integration stünden.
Das hielt die Autorin jedoch nicht davon ab, den Vortrag vor Dutzenden von Zuhörern außerhalb der Bibliothek zu halten, und das trotz der Anwesenheit von Aktivisten für Transgender-Rechte, die gegen sie protestierten.
(...) Mitglieder von "Nottingham Against Transphobia" protestierte gegen die Veranstaltung und bezeichnete die Autorin und ihren Vortrag als "hasserfüllt und transphob".
Der Beamte Liam McClelland, 34, sagte: "Transphobie ist kein neues Thema, keine neue Sache. Es ist einfach eine Schande, das zu sehen, wo doch im Moment so viel anderes in Großbritannien passiert."
Anna Preston, 34, Angestellte im Gastgewerbe, fügte hinzu: "Sie sagten dem Rat, sie würden ein Sicherheitsgespräch führen. Da wir wussten, wer sie waren, konnten wir uns an die Stadtverwaltung wenden, die sagte: 'Nein, Sie können in der Bibliothek keinen Hass verbreiten.' Wir sind hier, um anderen LGBTQ+-Anhängern zu zeigen, dass sie nicht allein sind und dass es immer eine schöne Trans-Flagge gibt, die weht, selbst wenn die Dinge dunkel erscheinen."
(...) Die stellvertretende Vorsitzende der Labour-Partei im Stadtrat von Nottingham, Adele Williams, und der Ressortinhaber für Nachbarschaft, Sicherheit und Integration, Neghat Khan, veröffentlichten eine gemeinsame Erklärung zur Absage: "Es handelte sich um eine private Buchung der Aspley-Bibliothek durch die Gruppe 'Nottingham Women for Change', und der gesamte Kartenverkauf und das Marketing für die Veranstaltung wurden unabhängig und ohne Zutun der Stadtverwaltung durchgeführt. Es war zwar bekannt, dass die Veranstaltung aus einer feministischen Perspektive stattfinden würde, aber der Bibliotheksdienst wurde nicht über die Ansichten der Rednerin zu Transgender-Rechten informiert. Als wir davon erfuhren, haben wir uns entschlossen, die Veranstaltung abzusagen. Nottingham ist eine integrative Stadt und als Stadtverwaltung unterstützen wir unsere LGBT-Gemeinschaft und haben uns verpflichtet, die Rechte von Transsexuellen als Menschenrechte zu unterstützen. Wir wollten nicht, dass die Nutzung eines unserer Bibliotheksgebäude für diese Veranstaltung, die während des Pride-Monats stattfand, als implizite Unterstützung für die Ansichten des Redners angesehen wird, die unserer Position zu den Rechten von Transgendern zuwiderlaufen."
2. Auch in Mecklenburg-Vorpommern ist der Weltfrauenkampftag jetzt ein Feiertag. Hugo Müller-Vogg kommentiert.
3. In meinem Lexikon der feministischen Irrtümer hatte ich ja bereits erläutert, dass dem aktuellen Forschungsstand nach und entgegen Behauptungen von Feministinnen wie Anita Sarkeesian sexualisierte Videospiele die Benutzer keineswegs frauenfeindlich werden lassen. Eine neue Studie bestätigt jetzt, dass diese Spiele keinen Schaden anrichten. Man hätte sich die ganze Aufregung vor ein paar Jahren prima sparen können.
4. Zuletzt:
Das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen befasst sich zurzeit mit dem Thema Gewalt gegen Männer in Partnerschaften und sucht ab sofort männliche Interviewpartner ab 18 Jahren, die Gewalt oder Übergriffigkeiten in aktuellen oder ehemaligen Beziehungen erlebt haben.