Dienstag, Juni 21, 2022

Ahmad Mansour: "Nominierte Antidiskriminierungsbeauftragte pflegt Feindbild der alten weißen Männer" – News vom 21. Juni 2022

1. Der deutsch-israelische Psychologe Ahmad Mansour, Namensgeber und Geschäftsführer der Mansour-Initiative für Demokratieförderung und Extremismusprävention, hat sich in einem aktuellen Artikel der heißt umstrittenen Nominierung der Politologin und Publizistin Ferda Ataman als vorgeschlagene Antidiskriminierungsbeauftragte Deutschlands gewidmet:

Das Weltbild von Ferda Ataman ist nämlich sehr einfach: Deutschland ist durch und durch rassistisch. Dieses Gefühl bekommt man jedenfalls, wenn man sich ihre Artikel, Interviews und Aktivitäten anschaut. Demnach sind die alten, weißen Männer von Natur aus privilegiert, leben ihre Überlegenheit aus, handeln und denken rassistisch. Angehörige von Minderheiten können in diesem absolutistischen Schema nur das Opfer dieses Rassismus sein und werden als homogene Opfergruppe wahrgenommen, die vor den bösen Weißen geschützt werden müsste.

In diesem Weltbild existiert Rassismus, der von Nicht-Weißen ausgeht, nicht. In diesem Weltbild muss pauschal der alte weiße Mann der Rassist sein. Diese abstruse Fantasie von homogenen Opfer- und Tätergruppen ist ein Produkt der Identitätspolitik, die Frau Ataman leidenschaftlich vertritt. Hier reklamieren Minderheiten für sich eine Form von Artenschutz – oder sie wird ihnen zugeschrieben –, die selbst wieder biologistische Züge trägt: "Weil ich schwarz bin, können Weiße mich nicht verstehen! Also haben Weiße auch nichts dazu zu sagen". Dabei ist Rassismus keine Einbahnstraße. Mitnichten führt sie nur von den Weißen in Richtung der anderen.

Es ist eine beliebte Strategie unter linken Aktivisten, Debatten nur dann zu führen, wenn sie kaum bis gar keinen Gegenwind erwarten müssen. So träumen Ferda Ataman und ihr Verein "Die neuen deutschen Medienmacher" davon, eine Art Datenbank von Personen anzulegen, die als Talkshow-Gäste für alle möglichen Themen in Betracht gezogen werden können, und all jene, die konträre oder diskussionsunwürdige Standpunkte einnehmen, ausschließt. Die Deutungshoheit über diskussionswürdige und -unwürdige Standpunkte beansprucht sie dabei mit ihrem Verein für sich. Message dahinter: Wer nicht die "richtige" (ihre?) Meinung teilt, hat kein Recht auf Teilhabe an Debatten.


Hier geht es weiter.



2. Ein Artikel der Frankfurter Allgemeinen analysiert die Ursachen für die Gehaltslücke zwischen Frauen und Männern. Ein Auszug:

Gehalt steht bei der Stellensuche für Frauen seltener an oberster Stelle als für Männer. Manchen Frauen sind flexible Arbeitszeiten wichtiger, manchen eine kurze Pendelstrecke, manchen ein gutes Arbeitsklima – all diese Prioritäten werden von Frauen häufiger genannt als von Männern.

(…) Mitten in diese Debatte hinein ist in der vergangenen Woche ein neuer Beitrag erschienen. Natasha Burns, Kristina Minnick, Jeffry Netter und Laura Starks arbeiten an unterschiedlichen Universitäten im Süden der Vereinigten Staaten und haben in einem internationalen Vergleich untersucht, wie der Gehaltsunterschied tatsächlich entsteht. Dazu betrachteten sie nicht nur die klassischen Daten wie Unternehmensgrößen und Branchen. Sie analysierten auch Kultur und Werte in den unterschiedlichen Ländern. Mit den klassischen Daten ließ sich nur knapp die Hälfte des Gehaltsunterschiedes erklären. Als Kultur und Werte hinzukamen, war die Erklärung praktisch komplett – doch in den Werten wartet eine Überraschung.

(…) "Arbeit ist in meinem Leben wichtig" und "Die Arbeit macht das Leben lebenswert, nicht die Freizeit" sowie "Harte Arbeit ist eine wichtige Eigenschaft, die Kinder zu Hause lernen sollten" lauten die Sätze in dieser Kategorie – und je mehr Zustimmung sie in einem Land finden, desto eher schließen die Frauen mit ihren Gehältern zu den Männern auf.

Etwas spekuliert ließe sich daraus folgern: Die Gesellschaft sollte nicht darauf warten, dass Unternehmen die Arbeit leichter machen. Wenn die Bürger stattdessen bereit sind, selbst mehr Arbeit in ihren beruflichen Erfolg zu investieren, dann schließt sich auch die Gehaltslücke zwischen Männern und Frauen schneller.




3. Eine Sauna, die die "Zeit"-Mitarbeiterin Anna Mayr besucht, ist einmal die Woche nur für Frauen zugänglich – Männer müssen draußen bleiben. Diese Lösung findet Mayr unglücklich:

Das Prinzip "Damensauna" ist letztlich auch bloß eine weitere Form der Unterdrückung öffentlicher weiblicher Nacktheit: Man will Frauen einen sicheren Ort bieten, ohne Belästigung, wenigstens einmal die Woche, also am Donnerstag. Und sorgt damit versehentlich dafür, dass von Freitag bis Mittwoch ungefähr null Frauen in die Sauna gehen. Denn ihnen wird durch das Angebot der Damensauna suggeriert, dass sie eigentlich nur am Donnerstag wirklich sicher sind. Vor ekligen Blicken, vor Belästigung, vor Männern an und für sich. Wenn die Sauna ein Ort wäre, an dem man sich als Frau ohne Bedenken aufhalten kann, dann bräuchte es keinen Frauentag. Der Frauentag schafft nämlich nicht nur einen sicheren Raum für Frauen am Donnerstag. Er schafft gleichzeitig einen sicheren Raum für Männer an allen anderen Tagen: Sie können sich dann verhalten, wie sie wollen, und sie müssen keine große Rücksicht auf Frauen nehmen. Denn erstens sind eh keine Frauen da. Und zweitens können die ja einfach am Donnerstag gehen, anstatt sich zu beschweren. Ich hätte als Lösung für dieses Problem einen leicht umsetzbaren Vorschlag: "Herrensauna". An einem Tag in der Woche.


Diese Forderung lässt sich leicht auf andere Fälle übertragen. Beispielsweise verfügt die Universität Mainz über eine von Feministinnen geführte Frauenbilbiothek, die von allen Studenten finanziert wird, aber nur Frauen nutzen dürfen. Diese Bibliothek wird als "safe space" rechtfertigt, so als ob in allen anderen universitären Bibliotheken Frauen gefährdet seien. Daran könnte die Argumentation der "Zeit" leicht anknüpfen:

Das Prinzip "Frauenbibliothek" ist letztlich auch bloß eine weitere Form der Unterdrückung öffentlicher weiblicher Belesenheit: Man will Frauen einen sicheren Ort bieten, ohne Belästigung, wenigstens einen einzigen Raum. Und sorgt damit versehentlich dafür, dass sich in allen anderen Bibliothekn ungefähr null Frauen finden. Denn ihnen wird durch das Angebot der Frauenbibliothek suggeriert, dass sie eigentlich nur dort wirklich sicher sind. Vor ekligen Blicken, vor Belästigung, vor Männern an und für sich. Wenn die Bibliothek ein Ort wäre, an dem man sich als Frau ohne Bedenken aufhalten kann, dann bräuchte es keine Frauenbib. Die Frauenbib schafft nämlich nicht nur einen sicheren Raum für Frauen. Sie schafft gleichzeitig einen sicheren Raum für Männer in allen anderen Bibliotheken: Sie können sich dann verhalten, wie sie wollen, und sie müssen keine große Rücksicht auf Frauen nehmen. Denn erstens sind eh keine Frauen da. Und zweitens können die ja einfach in die Frauenbibliothek gehen, anstatt sich zu beschweren. Ich hätte als Lösung für dieses Problem einen leicht umsetzbaren Vorschlag: "Herrenbibliothek". In einem einzigen Raum.




4. Eine ungewöhnliche Meldung aus Österreich:

Die Stadt Klagenfurt sorgt mit ihren Stellenausschreibungen in der aktuellen Zeitung der Stadt für Aufsehen. Nach den neutral formulierten Ausschreibungstexten folgt der Hinweis, dass die Bewerbung von Männern besonders erwünscht sei.


Hier geht es weiter.



kostenloser Counter