Donnerstag, März 31, 2022

"3 Gründe, weswegen Katzen-Hasser sexistisch sind" – News vom 31. März 2022

1. Der #Aufschrei der Woche: Im feministisch inspirierten Magazin "wmn." erklärt Patricia Neumann, weshalb Menschen, die Katzen nicht besonders mögen, sexistisch sein könnten. Ein Auszug:

Die Geschichte zeigt zudem viele Parallelen beim Hass gegenüber Frauen und dem Hass gegenüber Katzen. Genauso wie bei Frauen wurden Katzen damals zu einer hohen Rate missbraucht. Auch heute noch ist der Katzen-Hass im Gegensatz zum Hund weit verbreitet.

(…) Einige Katzen lieben es zu kuscheln, andere mögen es gar nicht. Selbst wenn sie es mögen, haben sie nicht immer Lust dazu. Das wissen auch Menschen, die dieses Argument für ihren Katzen-Hass nehmen. (…) Na, erkennst du schon, worauf das hinausgeht? Die Situation ist nämlich vergleichbar mit denen von Frauen, deren Grenzen nicht respektiert werden. Daher vermuten Katzenbesitzer:innen, dass du ihre Grenzen nicht respektierst, wenn du das bei Katzen ebenfalls nicht tust und somit sexistisch bist.




2. Wir wechseln das Thema:

Gemäss der jüngsten Lohnstatistik des Bundes liegt der mittlere Frauenlohn rund 11 Prozent tiefer als der mittlere Männerlohn. Laut Analysen auf Betriebsebene lassen sich oft etwa vier Fünftel dieser Differenz mit "legitimen" Faktoren erklären. Der Rest kann Frauendiskriminierung spiegeln – muss es aber nicht.


Das erklärt heute die Neue Zürcher Zeitung. In dem Artikel heißt es weiter:

Die Aarauer Beratungsfirma Comp-on hat im vergangenen Herbst in einem ersten Zwischenbericht die Ergebnisse für 193 Betriebe mit zusammen über 150.000 Angestellten verkündet. Der mittlere Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern in den untersuchten Betrieben betrug fast 21 Prozent. Nach Berücksichtigung von Differenzen bei den Qualifikationsmerkmalen und der betrieblichen Funktion verdienten Frauen im Mittel "nur" noch 3,6 Prozent weniger als Männer.

(…) Comp-on verwendet gemäss Firmen-Mitgründer Marc Pieren für die Analyse das vom Bund zur Verfügung gestellte Instrument Logib. Dieses sorgt nicht bei allen Beratern für Begeisterung. Das Standardmodell des Bundes gebe "erste Anhaltspunkte, ist aber für genauere Analysen zu wenig fein austariert", sagt der Zürcher Salärberater Urs Klinger: "Wir verwenden ein feineres System, das auf dem Logib aufbaut." Klingler hat bisher Lohngleichheitsanalysen in rund 550 Organisationen durchgeführt; Korrekturbedarf habe es in ungefähr 12 Prozent der Fälle gegeben.

Ein eigenständiges System verwendet die Zuger Beratungsfirma Landolt & Mächler. Sie hat laut Firmeninhaber Thomas Landolt bisher knapp 240 Lohngleichstellungszertifikate ausgestellt. Im Mittel der untersuchten Betriebe verdienten für vergleichbare Tätigkeiten die Frauen 3,2 Prozent weniger als die Männer. Rund 80 Prozent der untersuchten Firmen erreichten gemäss Landolt die Lohngleichheit. "Von den Firmen, die das Ziel nicht erreicht haben, ist der grössere Teil am sachlich falschen Einbezug von Zulagen gescheitert." Vor allem der Einfluss von Schichtzulagen sei beachtlich: "Im Durchschnitt führen diese alleine zu einer Lohndifferenz der Geschlechter von 5 Prozent."

(…) Breite Erfahrung mit Lohngleichstellungsfragen hat auch die Beratungsfirma Cepec (Lausanne und Zürich). Schon vor Einführung der Analysepflicht hatte das Unternehmen 2018 auf Basis von Lohnanalysen in 280 Betrieben festgestellt, dass die durchschnittliche Lohndifferenz für vergleichbare Tätigkeiten etwa 2 bis 3 Prozent betrage. In den vergangenen Jahren gab es laut Schätzung eines Firmenvertreters weitere 50 bis 70 Lohnanalysen; keiner der untersuchten Betriebe habe die Toleranzschwelle von 5 Prozent überschritten. Cepec macht die Analysen laut eigenen Angaben jeweils mit dem Standardmodell des Bundes und mit einem feiner austarierten Modell: Die Ergebnisse lägen in der Regel nahe beieinander. Hinweise lieferte im vergangenen Jahr auch die Universität St. Gallen auf der Basis von Analysen zu rund 60 Unternehmen mit total 120.000 Lohnempfängern: 3 Prozent der untersuchten Firmen hätten die Toleranzschwelle überschritten.

Betriebliche Analysen zeigen in der Tendenz deutlich geringere Differenzen als gesamtwirtschaftliche Betrachtungen. Aber oft zeigen auch Betriebsanalysen noch einen unerklärten Rest der Lohndifferenz zuungunsten der Frauen. Dies kann diverse Gründe haben: Frauendiskriminierung, Diskriminierung der Leisen gegenüber den Lauten (was eher zulasten der Frauen geht, weil diese tendenziell weniger Lohnforderungen stellen) und/oder ein Restposten von betriebsrelevanten, aber nicht sauber erfassbaren Faktoren.




3. Aus einem aktuellen Artikel über die Macht der Personalabteilungen (auch: Human Ressources, kurz: HR):

So wacht das HR darüber, dass das Geschlechterverhältnis stimmt – und sortiert Bewerber über fünfzig schon einmal vorsorglich aus. Zur Verteidigung der Personalabteilungen muss man aber sagen, dass das Modethema Diversität von oben gesetzt wird. Seit börsenkotierte Unternehmen auch in der Schweiz eine informelle Frauenquote eingeführt haben, verzweifeln Personalmanager daran, dass Frauen geeigneteren männlichen Kandidaten vorgezogen werden müssen.




4. Klaus Podirsky von Twogether Wien liest auf Youtube aus seinem Buch zum Gender Education Gap.



5. Der linke Männerrechtler "Leszek" denkt eine Critical Race Theory für den Maskulismus an.



6. Gestern Abend sind die aktuellen GeschlechterNews mit einer Reihe interessanter Meldungen veröffentlicht worden. Dort könnt ihr also gleich im Anschluss weiterlesen.



Mittwoch, März 30, 2022

Studie: Unbeabsichtigte Folgen des Transgender-Aktivismus auf die Anliegen von Männern

Derzeit geht die Radikalfeministin Alice Schwarzer mit ihrer scharfen Kritik die Transgender-Bewegung durch die Medien – und wird dafür ihrerseits kritisiert. Ist es vorstellbar, dass Schwarzer vor allem deshalb gegen den Trans-Aktivismus aufbegehrt, weil sie instinktsicher erkennt, dass diese Entwicklung Privilegien von Frauen schwinden lässt – nicht nur beim Streit darüber, ob auch trans Personen die Frauenquote in Anspruch nehmen dürfen?

Lesenswert ist in diesem Zusammenhang Peter Wrights Studie "Unbeabsichtigte Folgen des Transgender-Aktivismus auf die Anliegen von Männern", die letztes Jahr im australischen Fachmagazin "New Male Studies" erschienen ist. Ihr sprachlicher Anspruch ist höher als die Beiträge, die ich sonst blogge – ich halte die Studie jedoch für belangreich, da sie eine frische Perspektive auf den Geschlechterkonflikt liefert. Deshalb veröffentliche ich diesen Fachbeitrag hier in der deutschen Übersetzung.



Debatten über die potenziell schädlichen Auswirkungen der Teilnahme von Transgender-Personen am Frauensport sowie über Hormonbehandlungen für "Transgender-Kinder" haben die öffentliche Diskussion über die Vorzüge der Transgender-Identifizierung dominiert. Dieser Fokus lässt jedoch viele andere Lebensbereiche außer Acht, an denen transsexuelle Menschen beteiligt sind. Der folgende Artikel untersucht weitere Kontexte, in denen Trans-Aktivismus eine potenziell positive Wirkung auf den Zugang von Männern zu sozialer Unterstützung, Teilhabe und größeren Lebensoptionen haben kann.

Die Gleichstellungsgesetzgebung schreibt vor, dass es illegal ist, die soziale Teilhabe von Personen aufgrund ihrer gewählten Geschlechtsidentität zu diskriminieren. Ein bemerkenswertes Ergebnis dieser Gesetzgebung ist die steigende Zahl von Transfrauen, die an Frauensportarten teilnehmen, eine Teilnahme, die die traditionellen Vorstellungen von Geschlecht und die darauf basierenden traditionellen Sportkonventionen neu definiert. In Bereichen wie Ringen, gemischte Kampfsportarten, Mountainbikefahren, Leichtathletik, Gewichtheben, Netzball und anderen gewinnen Transfrauen inzwischen den ersten Platz vor ihren weiblichen Konkurrentinnen.

Die Verdrängung geschlechtsspezifischer Kategorien hat einen Chor frustrierter sozialer Kommentare hervorgerufen, in denen die Sorge geäußert wird, dass die Einbeziehung von Transsexuellen sicherstellt, dass diese Personen das Podium in Frauensportarten auf unfaire Weise dominieren, was dazu führt, dass (biologischen) Frauen die Möglichkeit genommen wird, auf gleicher Augenhöhe Status und Auszeichnungen zu erreichen. Die materiellen Unterschiede, so die Kritiker, die sich über die traditionellen, auf Gewicht, Größe, Kraft, Schnelligkeit usw. basierenden Wettkampfklassen lustig machen, lassen sich zuverlässig anhand des Geschlechts eines Wettkämpfers differenzieren - und sollten es auch.

Im Allgemeinen haben sich die als Frauen geborenen Frauen (WBW) lautstark gegen diesen Trend ausgesprochen, zusammen mit den transfeindlichen radikalen Feministinnen (TERF) und den kulturellen Feministinnen, die sich besonders vehement gegen die Einbeziehung von von Männern geborenen Frauen in den Frauensport gewehrt haben - dies, so sagen sie, aufgrund der mangelnden sexuellen Sicherheit von Frauen in Sportumkleideräumen und -duschen und aufgrund der physiologischen Vorteile, die Transfrauen in der Sportarena besitzen. Einige Kritiker behaupten, dass Transfrauen biologisch gesehen immer noch Männer sind, die potenziell oder tatsächlich Sexualstraftäter sein können, und dass ihr einziges Interesse in traditionellen männlichen Formen der Dominanz über weibliche Konkurrenten liegt.

Diese populären Argumente sind jedoch weit davon entfernt, ein vollständiges Bild von den Auswirkungen des Transgender-Aktivismus auf die traditionellen Geschlechtergrenzen zu vermitteln. Abgesehen von den Debatten über die weiteren Vorzüge der Transgender-Ontologie werde ich mich im weiteren Verlauf dieses Artikels auf die störenden und in der Tat desintegrativen Auswirkungen des Transgender-Aktivismus auf die traditionellen geschlechtsspezifischen Privilegien von Frauen konzentrieren. Während es vernünftig ist, die oben erwähnten schädlichen Auswirkungen von Trans-Aktivismus in der Sportarena in Frage zu stellen oder die Befürwortung extremer medizinischer Eingriffe für Kinder, die als transgeschlechtlich angesehen werden, anzuprangern, kann sich Trans-Aktivismus in bestimmten Kontexten, die ich im Folgenden beschreibe, als vorteilhaft für Männer und Jungen erweisen.

Von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen, sind die Kommentatoren in den sozialen Medien und in den Mainstream-Medien mit der Frustration der Frauen im sportlichen Kontext verbündet. Aber was ist mit anderen Bereichen, in denen Frauen Exklusivität oder Privilegien genießen, wie z. B. der Löwenanteil der öffentlichen Mittel für medizinische Themen wie Brustkrebs (gegenüber vergleichbaren Gesundheitsproblemen von Männern), der Schutz vor häuslicher Gewalt und die damit verbundene Unterstützung bei der Wohnungssuche, exklusive politische Gremien, die ausschließlich auf die Bedürfnisse von Frauen zugeschnitten sind, und kostenlose Rechtsberatung "nur für Frauen"? Bei diesen und vielen anderen sozialen Themen ist das Mitgefühl für die Entmündigung von Frauen vielleicht weniger enthusiastisch und in der Tat weniger verdient.

Bevor wir weitergehen, müssen wir zunächst darüber nachdenken, wo die Zunahme des Trans-Aktivismus ihren Anfang nahm, was uns zu den Feministinnen der zweiten und dritten Welle zurückführt, die sich für den Abbau geschlechtsspezifischer Barrieren einsetzten, die ihrer Meinung nach auf unterdrückerischen und willkürlichen sozialen Konstruktionen beruhten. Durch die Beseitigung dieser Barrieren für Frauen und damit auch für kleinere Satellitenminderheiten, die als Maskottchen für die feministische Sache dienen könnten, stellten sich die Feministinnen eine utopische Gesellschaftsordnung vor, die sich durch uneingeschränkte Teilhabe und so genannte Inklusivität auszeichnen würde. In dieser Weltanschauung war jemand, der sich anmaßte, Frauen oder eine andere Bevölkerungsgruppe wie LGBTI-Personen oder ethnische Minderheiten vom Festmahl des Lebens auszuschließen, eindeutig ein Fanatiker.

Der Traum der Feministinnen von der uneingeschränkten Teilhabe von Minderheiten wird heute verwirklicht - und zwar nicht so sehr von den weißen Feministinnen, die das Projekt ins Leben gerufen haben (und die seit langem in den Genuss einer beispiellosen Teilhabe kommen), sondern von eben jenen Minderheiten, die jetzt die ursprünglichen Feministinnen zur Rede stellen. Farbige Feministinnen, Schwule, Lesben und Transgender-Personen fordern nun ihre ehemaligen weißen feministischen Retter auf, sich zurückzulehnen, die Klappe zu halten und etwas von der Macht zu teilen, die sie lange Zeit für sich beansprucht haben.

Für einige Feministinnen wirkt der neu gewonnene Zugang und die Teilhabe von Minderheiten wie eine wahre Titanomachie, da diese Personen den ehemals exklusiven Platz der weißen Cis-Feministinnen an sich reißen und damit das reaktionäre Wachstum des TERF oder des "geschlechterkritischen Feminismus" auslösen, um die nun bedrohliche, polymorphe Perversität von Trans-Personen wieder in die Unterdrückung zu treiben (Berry, 1982). Anders ausgedrückt: Die Einbeziehung von Trans- und anderen Menschen in die traditionellen Privilegienbereiche von Frauen schwächt tendenziell die feministische Hegemonie in der Anglosphäre und ruft eine feindselige Reaktion hervor, die als verletzte gynozentrische Anspruchshaltung bezeichnet wird (Gouws, 2018);

Fairerweise muss man sagen, dass ein gewisses Maß an Verärgerung im Zusammenhang mit sportlichen Wettkämpfen, bei denen Frauen gezwungen sind, gegen Frauen männlichen Geschlechts anzutreten, angemessen erscheint. In anderen Bereichen weiblicher Exklusivität ist der Schmerz jedoch selbstverschuldet (insofern er sich aus der feministischen Philosophie der Inklusivität ergibt) und auch ein notwendiger Teil der Aufgabe hegemonialer Geschlechterprivilegien, die in einer gerechten Gesellschaft allen Menschen - einschließlich Männern und Jungen - gleichermaßen zugänglich sein sollten.

Männerrechtler haben die Ergebnisse des Transgender-Aktivismus eher ambivalent beurteilt. Einerseits stimmen sie tendenziell zu, dass es unangemessen ist, biologische Frauen in einen sportlichen Wettbewerb mit Transfrauen zu zwingen - und sie verabscheuen auch unnötige Experimente an Kindern mit Operationen und Hormonbehandlungen, die darauf abzielen, den Körper der Kinder an die vermeintliche Transgender-Identität anzupassen. Auf der anderen Seite können Männerrechtler einen gewissen Wert darin sehen, dass Transfrauen gynozentrische Barrieren durchbrechen, die sie in den letzten 200 Jahren des politischen Engagements für Männer nicht zu durchbrechen vermochten (Wright, 2017).

So haben beispielsweise Versuche, Transfrauen von verschiedenen Aktivitäten oder Privilegien auszuschließen, zu Protesten und manchmal zu rechtlichen Schritten gegen Frauendienste geführt. Zu den Beispielen für exklusive weibliche Privilegien gehören Dienste für häusliche Gewalt, Notunterkünfte, elitäre Fitnessstudios und Sportvereine nur für Frauen, Rechtsdienste und so weiter. Darüber hinaus haben einige rechtliche Schritte dazu geführt, dass Frauengruppen - oft unbeabsichtigt - aufgefordert wurden, ihre Dienste nicht nur für Transfrauen, sondern auch für Männer und Jungen zu öffnen - unter Androhung der Streichung von Mitteln oder weiterer Klagen, weil sie sich nicht an den Geist der Antidiskriminierungsgesetze gehalten haben. Im Folgenden werden vier Beispiele aus dem laufenden Jahr (2021) angeführt, die die durch Transaktivismus verursachte männliche Inklusion belegen:

UNTERSTÜTZUNGSDIENSTE FÜR OPFER HÄUSLICHER GEWALT WERDEN GESCHLECHTSEUTRAL

Erfolgreiche Anfechtungen von diskriminierenden Diensten für weibliche Opfer häuslicher Gewalt werden immer häufiger, wobei die Weigerung, die Gleichstellungsvorschriften einzuhalten, in einigen Fällen zum Verlust der Finanzierung führt. Diese Anfechtungen werden häufig von (oder im Namen von) trans Aktivisten eingeleitet, und ein solcher Aktivismus hat manchmal dazu geführt, dass Männer zum ersten Mal Zugang zu Diensten erhalten haben (Leo, 2021). Solche Sanktionen gelten auch für kostenlose Rechtsdienstleistungen, die ausschließlich für weibliche Opfer häuslicher Gewalt angeboten werden (Wong, 2021).

WOHNUNTERSTÜTZUNGSDIENSTE WERDEN GESCHLECHTSNEUTRAL

Es gab eine Debatte über die Notwendigkeit, Transfrauen und LGBT-Personen in die Wohnunterstützung einzubeziehen, die bisher nur biologischen Frauen vorbehalten war. Dazu gehören traditionell Krisenunterkünfte und Wohnungen für einkommensschwache und sozial benachteiligte Frauen. Bei den Diskussionen über den gleichberechtigten Zugang für Transfrauen wurde auch die Notwendigkeit des Zugangs von Männern zu dieser Art von Unterstützung erwähnt, wie ein kürzlich ergangenes Gerichtsurteil in Andhra Pradesh, Indien, zeigt. In diesem Fall wurde festgestellt, dass die "100 % für Frauen"-Wohnungspolitik der örtlichen Regierung verfassungswidrig war, weil sie sowohl Transgender-Personen als auch Männer diskriminierte. (Pathak, 2021) In solchen Fällen fragt man sich, ob Männer ohne die vorherige Arbeit von Trans-Aktivisten überhaupt Zugang zu Frauendiensten erhalten hätten.

FÖRDERUNG DER ANERKENNUNG VON "VATERMILCH"

Als Ergebnis von Aktivismus, der darauf abzielt, Elternrechte und die Anerkennung von Trans-Personen als voll beteiligte Eltern zu sichern, hat die Academy of Breastfeeding Medicine Richtlinien herausgegeben, die vorschlagen, Begriffe wie "Bruststillen", "Füttern mit menschlicher Milch", "Elternmilch" und "Vatermilch" zu verwenden, um das zu fördern, was sie als "geschlechter-einbeziehende Sprache" bezeichnet, und dies anstelle der ausgrenzenden Praxis zu tun, das Säuglingsgefühl nur mit biologischen Müttern zu verbinden. (Richardson, 2021) Diese Diskussion mag Leserinnen und Lesern, die mit Transgender-Konzepten und -Erfahrungen nicht vertraut sind, seltsam erscheinen; die überarbeiteten Richtlinien zur Säuglingsernährung brechen jedoch versteinerte gynozentrische Strukturen auf, was dazu beiträgt, dass sie für Männer und Männerrechtler von Wert sind: Insbesondere wird die berüchtigte "Zarte-Jahre-Doktrin" entgeschlechtlicht, die Frauen lange Zeit die Hegemonie über den Bereich der Kinderbetreuung zugestanden hat, während Männer im selben Bereich entmachtet wurden. (Hartenstein, 2016) Diese Hegemonie über den Bereich der Kinderbetreuung und ihre entfremdenden Folgen für die Beteiligung der Väter (insbesondere im Falle einer Trennung der Eltern) sind mindestens seit der Zeit des englischen Anwalts E. Belfort Bax ein Problem, der 1896 über die Ergebnisse der Sorgerechtskämpfe seiner Zeit Folgendes schrieb:


"So grundlegend und notwendig die Regel [der Verantwortung des Vaters für seine Kinder] auch sein mag, so sind die pro-feministischen Richter und Staatsanwälte Englands doch offenbar darauf bedacht, sie leichten Herzens zu ignorieren. Sie haben nicht nur die alte Regel beibehalten, wonach das Sorgerecht für Kleinkinder im zarten Alter bei der Mutter verbleibt, bis das Kind das siebte Lebensjahr vollendet hat. Sondern sie gehen viel weiter als das. Wie selbstverständlich und ohne die Interessen des Kindes oder der Gesellschaft insgesamt im Geringsten zu berücksichtigen, übertragen sie das Sorgerecht und die Erziehung aller Kinder der prozessierenden Ehefrau, wenn diese - was leicht zu bewerkstelligen ist - einen fadenscheinigen und oft absurden Fall von technischer 'Grausamkeit' nachweist. Der geschädigte Ehemann hat das Privileg, die Kinder ebenso wie sie selbst aus seinem Vermögen oder seinen Einkünften zu versorgen, und hat den zusätzlichen Trost, dass sie dazu erzogen werden, ihn zu verabscheuen.

Selbst in dem extremen Fall, dass eine verlassene Ehefrau die Kinder aus der Ehe mitnimmt, gibt es für den Ehemann außerhalb stark begrenzter Umstände praktisch keinen Rechtsbehelf. Die Polizeigerichte werden sich nicht einmischen. Das Scheidungsgericht ist, wie bereits erwähnt, so teuer, dass es sich verbietet. In jedem Fall muss sich der Ehemann einem Gericht stellen, das bereits zugunsten der Frau voreingenommen ist, und der damit verbundene Skandal eines Prozesses wird wahrscheinlich nichts anderes zur Folge haben, als seine Kinder und ihre zukünftigen Lebensaussichten zu schädigen." (Bax, 1896, S.16)

Während die Sprachänderung eine Anspielung auf Transmänner ist, die Milch aus biologisch weiblichen Brüsten produzieren können, erkennt sie indirekt an, dass auch andere Menschen als biologische Frauen Säuglinge mit Milch ernähren und trösten können. Dies sollte für eine Zivilisation, die Säuglinge seit mindestens 7.000 Jahren mit verschiedenen Arten von Tiermilch mit der Flasche gefüttert hat (Gannon, 2019; Dunne, et.al, 2019), wenig überraschend sein, da Männer sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart in vollem Umfang an der Säuglingspflege teilnehmen können. Der Sprachwechsel trägt somit dazu bei, die Einbeziehung von Transfrauen und biologisch männlichen Vätern mit anerkanntem sozialen Wert zu formalisieren. In anderer Hinsicht wird damit anerkannt, was schon lange der Fall ist: Väter sind aktiv an der Säuglings- und Kinderbetreuung beteiligt.

DER VITRUVIANISCHE FAKTOR: ALS MÄNNER GEBORENE FRAUEN NEHMEN AN SCHÖNHEITSWETTBEWERBEN TEIL UND GEWINNEN DIESE AUCH

Ein Bereich, der nicht unter den unverhältnismäßigen Wettbewerbsvorteilen der körperlichen Stärke leidet, sind Schönheitswettbewerbe, bei denen Transfrauen in letzter Zeit mit ihren weiblichen Konkurrentinnen konkurriert und diese sogar geschlagen haben (Staff, 2021; Gilmore, 2018; Reporter, 2013; Hall, 2010). Der Volksglaube besagt, dass biologische Frauen im Allgemeinen attraktiver sind als Männer, also durch das Glück eines XX-Chromosoms mit überlegenen ästhetischen Qualitäten ausgestattet sind. Dieser Konsens besagt, dass zwar einige seltene Männer in einem Wettbewerb des guten Aussehens gut abschneiden, Männer aber im Allgemeinen hinter dem Knochenbau und anderen Qualitäten der weiblichen Ästhetik zurückbleiben, wodurch das populäre Bild von der Schönen und dem Biest in seinen verschiedenen Ausprägungen verstärkt wird. Der oft beklagte Schönheitsmythos (Wolf, 2013) mit seiner Erwartung an weibliche Attraktivität hat als binäres Gegenstück die Annahme männlicher Unattraktivität - Männer als steife Anzugträger mit einem kastrierenden Bürstenhaarschnitt.

Die Teilnahme oder der Gewinn von Schönheitswettbewerben durch Frauen männlichen Geschlechts hat zu einer Revision dieser Annahmen und vielleicht zu einer Rückbesinnung auf klassische Bilder männlicher Schönheit geführt: der Marmor-David, der Vitruvianische Mensch, die Wikinger und Römer, die sich lange Haare wachsen ließen und sie kämmten, bevor sie in die Schlacht zogen, die Schönheit von Adonis, die sogar von den Göttern bewundert wurde. Die Attraktivität der männlichen Zähne und des Lächelns, der Augen, der Wangen, der langen Haare, der gebräunten Gliedmaßen - die männliche Schönheit reicht aus, um die sprichwörtlichen Blicke auf sich zu ziehen. Das sind die Männer aus Walt Whitmans "Song of Myself", robust, rein und der Poesie würdig.

Wenn Schönheit für rohe Macht steht (Freitag, 2014), dann gelingt es trans Frauen, kulturelle Konventionen aufzubrechen und uns zu lehren, dass sie nicht eine hegemoniale Macht bleiben muss, die einem biologischen Geschlecht vorbehalten ist. Ein solcher Wahrnehmungswandel ist jedoch nicht ohne ein gewisses Maß an verletzter Anspruchshaltung seitens der von Frauen geborenen Frauen zustande gekommen, die nun ein Verbot der Teilnahme von Trans-Frauen an künftigen Schönheitswettbewerben anstreben und erlassen (Mellor, 2015; Herron, 2019). So viel steht bei geschlechtsspezifischen Bräuchen auf dem Spiel. Trans-Aktivistinnen und -Aktivisten rütteln an den verkalkten Schönheitskonventionen, an die wir uns gewöhnt haben, und führen vielleicht zu einigen Vorteilen für Männer und Jungen im Bereich der ästhetischen Selbstwahrnehmung und ja, auch der sozialen Macht.

SCHLUSSFOLGERUNG

Die Transgender-Identität ist nach wie vor eine binäre Sichtweise, die dazu führt, dass die liebgewonnenen sozialen Bräuche, die mit dem biologischen Geschlecht assoziiert wurden, kolonisiert werden. Die Usurpation dieser geschlechtsspezifischen Privilegien und die verärgerte Reaktion der Frauen auf das Eindringen von Transfrauen gewähren Einblicke in soziale Strukturen, die die Gesellschaft bisher für selbstverständlich gehalten hat.

Die Praxis der Männerfeindlichkeit, die Beschämungsnarrative gegen Männer beinhaltet (Nathanson & Young, 2001), wurde von geschlechterkritischen Feministinnen und anderen gegen trans Frauen eingesetzt, indem sie behaupteten, dass trans Frauen einfach pervertierte Männer seien, vergleichbar mit den meisten anderen Männern, deren Ziel es ist, Frauenräume mit der Absicht der sexuellen Unterwerfung zu beherrschen. Überraschenderweise erweisen sich trans Frauen als weniger anfällig für diese männerfeindlichen Narrative, wenn es darum geht, gecancelt zu werden, was vielleicht daran liegt, dass auch trans Frauen als Frauen wahrgenommen werden, was ihnen einen kulturellen Schutz bietet, da jeder Versuch, die weibliche Identität anzugreifen, als frauenfeindlich gilt - im Grunde ein kulturelles Tabu.

Ich hoffe, mit dieser kurzen Analyse des Trans-Aktivismus gezeigt zu haben, dass die damit verbundenen Verschiebungen in der Sprache und in den Bräuchen Männern und Jungen einige unbeabsichtigte, kleine, aber deutlich erkennbare Vorteile bringen. Das Ausmaß, in dem Trans-Aktivismus die Männerproblematik beeinträchtigt oder anderweitig unterstützt, ist noch nicht vollständig geklärt, da ein solcher Aktivismus mit vielen noch unbekannten Folgen im Spiel ist. Wir können jedoch die vorläufige Schlussfolgerung ziehen, dass unser Verständnis von geschlechtsspezifischen Gepflogenheiten im Laufe des letzten Jahrhunderts zunehmend von einem gynozentrischen Revierkampf zwischen traditionellen Frauen und progressiven feministischen Kräften (Wright, 2020) bestimmt wurde, wobei der Trans-Aktivismus eine der wenigen neuen Kräfte ist, die aktiv daran arbeiten, ihn zu stören. Die Zeit wird zeigen, ob dieses Handgemenge mehr und bessere Optionen für Männer eröffnet.




Dienstag, März 29, 2022

Mädchen bestellt, Junge bekommen: Lesbisches Paar verklagt Klinik – News vom 29. März 2022

1. Ein lesbisches Paar, das ausdrücklich ein Mädchen als Nachwuchs bestellt hatte, verklagt die Fruchtbarketisklinik, nachdem stattdessen nur ein Junge geliefert wurde:

Heather Wilhelm-Routenberg sagte, sie würde nur dann Kinder mit ihrer Frau Robin (Robbie) Routenberg-Wilhelm haben, wenn sie Mädchen bekommen könnten - weil Heather immer noch traumatisiert war, nachdem sie nach dem College bei zwei verschiedenen Gelegenheiten sexuell angegriffen wurde. Heather und Robbie sagen, dass die CNY Fruchtbarkeitsklinik in Latham, NY, dem Paar aus Buffalo versicherte, dass dies kein Problem sein würde: Das Labor konnte das Geschlecht jedes Embryos bestimmen, das mit einer Eizelle von Robbie und Spendersamen erzeugt wurde, bevor es in Heather eingesetzt wurde.

Doch als Heather in der 15. Woche schwanger war - nachdem ihr die Klinik versichert hatte, dass der Embryo weiblich sei, wie sie sagt -, stellte sich heraus, dass sie einen Jungen im Leib trug. Die Nachricht stürzte sie in eine tiefe Depression.


Heather berichtet über den Alptraum, den sie durchlebte:

Das hat mich zu Tode erschreckt. Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll - es fühlte sich an, als würde ein Alien in mir leben.

Ich sagte zu Robbie: "Wenn es das Kind von jemand anderem ist, müssen wir es zurückgeben".

Unser Gynäkologe bot uns die Möglichkeit eines Abbruchs an. Ich respektiere die Entscheidungen anderer, aber das war nie eine Entscheidung, die ich unter diesen Umständen treffen konnte. Ich hoffte inständig, dass jemand unser Baby bekommen würde und wir nach der Geburt tauschen würden, und dass es eine glückliche Geschichte werden würde.

Für den nächsten Tag haben wir einen Ultraschalltermin vereinbart. Das war die schlimmste Nacht meines Lebens. Ich hatte dieses überwältigende Gefühl der Unbeweglichkeit. Ich weiß noch, wie ich in meinem Schlafzimmer lag und dachte: "Das kann doch nicht wahr sein!" Nicht nur, dass das Baby in meinem Körper nicht von uns war, sondern das Baby in meinem Körper war männlich, und es wurde gegen meinen Willen dort hineingelegt, genau wie bei einer Vergewaltigung.

(...) Wir wollten keinen Jungen haben, wegen der Übergriffe und wegen der Sozialisierung von Jungen - es wird ständig sozialisiert, was es bedeutet, ein "richtiger Mann" zu sein. Die Leute sagen: "Oh, er ist ein Junge, lass ihn dich schlagen", und all die Tarnungen und Waffen helfen nicht. Sie verstärken die Männlichkeit, und das ist jedes Mal eine Erinnerung an die Übergriffe.

Nachdem wir herausgefunden hatten, dass ich einen Jungen in mir trug, dauerte die interne Untersuchung, um festzustellen, wessen Embryo es war, sieben Wochen. Ich war die ganze Zeit davon überzeugt, dass es nicht unser Embryo war, weil die Klinik wusste, dass sie keinen männlichen Embryo übertragen durfte: Es war keine Vorliebe, sondern eine Notwendigkeit.

(...) In der Zwischenzeit waren unsere Familie und unsere Freunde alle so glücklich. Niemand verstand die Komplexität meiner Gefühle. Das war das Isolierendste - wir hatten ein gesundes Baby, aber ich hatte keine emotionale Bindung, und nun musste ich mich damit abfinden, ein Kind für immer zu haben, das ich nicht geplant hatte.

Während der gesamten Schwangerschaft konnte ich keine Verbindung zu dem Baby aufbauen. Ich hasse es, das zu sagen. Es ist schmerzhaft. Es war eine schreckliche Erfahrung.

Unser Sohn wurde im Dezember 2020 geboren und auf die Neugeborenen-Intensivstation gebracht. Wir besuchten ihn 19 Tage lang jeden Tag. Zu Hause habe ich versucht, ihn zu stillen, aber es war wirklich schwer. Ich wollte eine Haut-zu-Haut-Verbindung, aber ich trug schließlich Sachen, damit er meine Brust nicht berührte. Als er es dann doch tat, durchlief mich ein elektrischer Schock.

Ich begann, extreme Angst zu empfinden. Ich sah das Baby an und es verzerrte sich in die Gesichter all dieser erwachsenen Männer, die ich kenne. Das war so unheimlich. Immer, wenn das passierte, musste ich das Baby Robbie geben.

Ich dachte buchstäblich, ich würde wahnsinnig werden. Es gab mehrere Fälle von Selbstmordgedanken, von denen einige sehr gefährlich waren. Ich hatte eine komplexe postpartale Depression.

Ich möchte niemals undankbar erscheinen. Wenn ich das wäre, wäre er nicht hier.

Das Baby ist jetzt eineinhalb Jahre alt, und ich denke ständig an den Fehler. Er ist ein reizendes Kind. Er lächelt genau wie Robbie, er hat Robbies Grübchen, und das macht es leichter. Unser Sohn ist wie aus dem Ei gepellt. Er macht Dinge, um lustig zu sein - er benutzt bestimmte Töne in der Stimme und lacht, um uns zum Lachen zu bringen. Er ist witzig und ein einfaches Baby.

Ich glaube, wir haben Gemeinsamkeiten: Er ist ein sehr mitfühlendes Kind. Als er in meinem Bauch war, habe ich ihn immer mit in den Garten genommen und ihm erzählt, was ich anpflanzte, und jetzt lieben wir beide Bäume und Hunde. Ich habe das Gefühl, dass ich ihn kenne und weiß, wie er sich fühlt. Aber wenn wir draußen in der Welt sind, ist er ein Symbol für irgendetwas, weil er mit denselben Leuten sozialisiert wurde, die mir Schlimmes angetan haben.




2. Außer einer feministischen Außen- , wollen die Grünen jetzt auch eine feministische Umweltpolitik. Die "Welt am Sonntag" hat Umweltministerin Steffi Lemke gefragt, was das bedeuten soll:

WELT AM SONNTAG: Ihre Staatssekretärin hat diese Woche bei den UN für eine "feministische Umweltpolitik" geworben, analog zu Baerbocks "feministischer Außenpolitik". Was ist das, warum ist das wichtig?

Lemke: Klar ist doch, dass Frauen von Kriegs- und Krisensituationen besonders betroffen sind, auch in Hungerkrisen oder bei Wassermangel. Diese Perspektive mit in den Blick zu nehmen ist einfach wichtig. Nehmen wir die Chemikalien-Politik: Die Folgen von unsachgemäßem Umgang mit Chemikalien- und Abfallmanagement treffen überdurchschnittlich häufig Frauen. In Südostasien und der Subsahara ist es üblich, dass Frauen mit dem Waschen von Behältern beauftragt sind, in denen zuvor Pestizide ausgebracht wurden. Ihnen fehlt häufig die Kenntnis über deren Wirkungen für ihre Gesundheit.




3. Einer neuen, niederländischen Studie zufolge haben Jungen, die wegen ihres Aussehens verunsichert sind, als Erwachsene dreimal häufiger mit Depressionen zu kämpfen als Mädchen:

In der Studie, die von Forschern der Erasmus-Universität durchgeführt wurde, wurden 4 000 Teenager über mehrere Jahre hinweg beobachtet. Die Forscher fanden heraus, dass junge Männer eine um 285 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit haben, eine schwere depressive Episode zu erleiden, wenn sie als Teenager mit ihrem Körper unzufrieden waren.

Ihre weiblichen Altersgenossen waren ebenfalls betroffen, hatten aber eine lediglich um 84 % höhere Wahrscheinlichkeit, unter denselben Problemen zu leiden, wenn sie mit ihrem Aussehen unzufrieden waren. Weit mehr als die Hälfte der Teenager, nämlich 61 Prozent, sind mit ihrem Körper unzufrieden, was sie dem Risiko aussetzt, Essstörungen, ungesunde Verhaltensweisen und eine schlechte psychische Gesundheit zu entwickeln.

Die bisherige Forschung hat sich hauptsächlich auf junge Menschen in den Vereinigten Staaten konzentriert und die Millennials (zwischen 1981 und 1997 geboren) nicht berücksichtigt. Gerade diese Menschen sind mit den gut dokumentierten negativen Auswirkungen der sozialen Medien auf das Körperbild aufgewachsen.

"Es ist möglich, dass in der Ära der sozialen Medien und des zunehmenden Drucks auf Körperideale auch männliche Jugendliche empfindlich auf den Druck eines idealisierten Körperbildes reagieren, was sich in späteren depressiven Episoden niederschlagen kann", schreiben die Autoren.




4. Die New York Post berichtet über den wachsenden Widerstand gegen sexuelle Diskriminierung an US-amerikanischen Colleges. Ein Auszug aus dem Artikel:

Früher sprach man vom "Widerstand" gegen Präsident Donald Trump. Das ist ein alter Hut. Jetzt ist es der Widerstand gegen das woke Lager.

Und wir sehen mehr und mehr von diesem Widerstand. Der Wirtschaftsprofessor Mark J. Perry von der University of Michigan arbeitet mit zahlreichen Menschen im ganzen Land zusammen, um beim Bundesbildungsministerium Beschwerden über Chancengleichheit einzureichen, wenn Colleges und Universitäten aufgrund von Hautfarbe und Geschlecht diskriminieren.

Perry berichtet, dass er in drei Jahren Forschung mehr als 1.200 Verstöße gegen die Antidiskriminierungsgesetze Titel IX und Titel VI gefunden hat - und er deckt immer noch weitere auf. "Die signifikante und beunruhigende Häufigkeit von Verstößen gegen die Bundesbürgerrechtsgesetze in der Hochschulbildung zeigt, dass systemischer Sexismus und Rassismus unbehandelt bleiben und stärker ins Bewusstsein gerückt, aufgedeckt und rechtlich angefochten werden müssen", schreibt er.

Zu den "typischen und häufigen" Verstößen gegen Titel IX, "die jahrzehntelang unangefochten geblieben sind"gehören Perry zufolge "Frauen vorbehaltene Stipendien, Netzwerke, Auszeichnungen, Studienräume, Mentoring, Nachhilfe, spezielle Orientierungsveranstaltungen für Studienanfängerinnen, Branchentreffen, MINT-Sommerprogramme, MINT-Sommercamps, Programmierclubs, Führungsprogramme, Entrepreneurship-Programme, Sportstunden usw., die sich ausschließlich an Frauen richten, während Jungen und Männer rechtswidrig ausgeschlossen und diskriminiert werden."




Montag, März 28, 2022

Spiegel-Online: "Der Mann ist zu weich für die neue Wirklichkeit" – News vom 28. März 2022

1. Kaum ist in der Nähe Krieg, gibt es beim Gerede über "toxische Männlichkeit" eine Kehrtwende, und Spiegel-Online veröffentlicht einen Artikel, in dessen Teaser es heißt:

Der deutsche Großstadtmann kann kochen, trägt gepunktete Socken und hat sich von der Streitkultur seiner Väter verabschiedet. Ihm fehlt die nötige Härte für eine Welt, in der sich nicht jedes Problem wegdiskutieren lässt.


Danach beginnt bereits die Bezahlschranke, und sie stört mich diesmal nicht. Ich bin es so Leid, dass Männern immer wieder gesagt wird, warum sie jetzt schon wieder "falsch" sind, und dass sie beständig in unterschiedliche Richtungen gezerrt werden, was ihr Verhalten und ihre Persönlichkeit angeht.



2. In ihrem Artikel "Frau Fettnapf" beschäftigt sich Miriam Hollstein mit der mangelnden Eignung von Christine Lambrecht (SPD) zur Verteidigungsministerin. Ein Auszug:

Im Dezember kündigte Lambrecht in einem Interview in der "Bild am Sonntag" an, Frauenkarrieren in der Bundeswehr fördern zu wollen. Sie hoffe, dass es eine erste Frau General außerhalb des Sanitätsdienstes "hoffentlich in meiner Amtszeit" geben werde. Das sorgte für Kopfschütteln in der Truppe. Denn das wäre in der Praxis aufgrund des langen Vorlaufs für die Beförderung zum General laufbahnrechtlich gar nicht möglich. Das aber schien Lambrecht nicht bewusst zu sein.

(…) Sie soll auch deshalb den Zuschlag erhalten haben, weil Bundeskanzler Olaf Scholz aufgrund des öffentlichen Drucks Karl Lauterbach zum Gesundheitsminister machen musste und wegen der Geschlechterparität noch dringend eine Frau für ein Ministeramt benötigte. Die Juristin Lambrecht mit mehrjähriger Ministeriumserfahrung schien für die Bundeswehr, die auch ein riesiger Verwaltungsapparat ist, am besten geeignet. Außerdem galt das Ressort seit jeher als Schleudersitz, auf dem eh niemand etwas gewinnen kann.

Doch mehr noch als bei anderen Ministerien sind für die Führung des Verteidigungsministeriums viel Fachwissen und Strukturkenntnisse wichtig. Die brachten auch Ursula von der Leyen und Annegret Kramp-Karrenbauer nicht mit. Beide arbeiteten sich aber schnell und sehr zielstrebig ein. Lambrecht vermittelt im Haus hingegen das Gefühl, dass sie die Materie schlicht nicht interessiert.




3. Die Debatte, ob die Wehrpflicht zurückkehrt, hat sich immer noch nicht erledigt:

Der Krieg in der Ukraine treibt die Menschen in Deutschland um. Unter anderem diejenigen, die schon einmal im Einsatz waren für die Bundeswehr – die Reservisten. Michael Zimmermann ist Vorstandsmitglied in der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK). Er sagt, die Anfragen nach Beratung seien in den vergangenen Wochen massiv angestiegen.

Normalerweise gebe es von den Reservisten ein bis zwei Anfragen im Monat, jetzt seien es plötzlich bis zu zehn am Tag. "Sie bekommen angesichts des Krieges in der Ukraine Angst, dass die Nato doch eingreifen könnte und sie dann dran wären", sagt Zimmermann.

Aber es sind auch junge Menschen, die sich bei den Beratungsstellen per Telefon oder Internet melden. Sie wollen wissen, wie sie verweigern können - für den Fall, dass die Wehrpflicht nach mehr als zehn Jahren wieder eingesetzt wird. "Die Unsicherheit ist groß", sagt EAK-Geschäftsführer Wolfgang Burggraf.


Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil hält eine Wiedereinführung der Wehrpflicht für nicht umsetzbar:

In den vergangenen Jahren sei die Wehrpflicht "von innen heraus kaputtgemacht" worden, sagte er diese Woche bei einem Gespräch mit Parlamentsjournalisten in Saarbrücken. Es würde ewig dauern, überhaupt wieder Ausbildungsstrukturen zu schaffen. Laut Bundeswehr könnten junge Wehrpflichtige die speziellen Aufgaben in einer modernen Armee auch gar nicht ohne Weiteres erfüllen.

Unabhängig von der Wehrpflicht haben alle Menschen in Deutschland das Recht, den Kriegsdienst mit der Waffe aus Gewissensgründen zu verweigern. Laut Gesetz müsste zwar jeder Mann zwischen 18 und 60 Jahren im Kriegsfall das Land verteidigen. Es kann aber niemand dazu gezwungen werden, auf Menschen zu schießen. Wer den Dienst an der Waffe verweigert, könnte zum Beispiel im medizinischen Bereich oder in anderen Dienste ohne Waffe eingesetzt werden.

(…) Eine Alternative zur Wehrpflicht könnte auch die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht sein. Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) zum Beispiel befürwortet das – bei Hilfsorganisationen, sozialen Diensten, der Bundeswehr oder im ökologischen Bereich. Seiner Ansicht nach würden junge Frauen und Männer davon ebenso profitieren, wie die Gesellschaft insgesamt.




4. Unter der Schlagzeile "Warum hat Selenskyj keine Beraterinnen?" hat die Berliner Zeitung die schwedische Militärexpertin Annick Wibben dazu interviewt, was der Begriff "feministische Außenpolitik" konkret bedeutet. Ein Auszug aus dem Gespräch:

Berliner Zeitung: Wie unterscheidet sich feministische von traditioneller Außenpolitik?

Annick Wibben: (…) Wichtig ist in der feministischen Außenpolitik, dass die menschliche Sicherheit im Zentrum steht und strategische Interessen von Staaten auch mal hinterfragt werden. Die schwedische Vorstellung basiert auf drei Rs: Rechte, Ressourcen und Repräsentanz. Da geht es hauptsächlich darum, dass alles, was außenpolitisch passieren soll, vorab einer feministischen Analyse unterworfen wird. Praktisch ist dieser Ansatz aber oftmals minimal und es wird hauptsächlich geguckt, was mit den Frauen passiert. (…)

Berliner Zeitung: Was müsste feministische Rüstungspolitik oder Außenpolitik in der Ukraine konkret diskutieren?

Annick Wibben: Die Ukraine ist nicht unbedingt für ihre Gleichstellungspolitik bekannt. Die Rollen sind noch traditionell verankert, es gibt relativ viel häusliche Gewalt. Ein Beispiel wäre die Bürgermeisterin aus einer kleinen Stadt, die vor Beginn des Angriffskrieges viel dafür tat, Kleinwaffen aus dem Verkehr zu ziehen. Jetzt im Verteidigungsfall werden diese Waffen nun leider wieder notwendig. Aufgabe feministischer Politik ist es, wenn der Krieg irgendwann hoffentlich vorbei ist, dafür zu sorgen, dass diese Waffen wieder verschwinden. Das Schutzbedürfnis der Einzelnen – in diesem Fall der von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen und Kinder, nicht nur das des Landes – muss dann wieder diskutiert werden. Dafür müssen aber feministische Politikerinnen später auch am Verhandlungstisch sitzen. (…)

Berliner Zeitung: Der Krieg in der Ukraine begann nicht erst vor vier Wochen. Was hätte eine feministischere Außenpolitik seit 2014 anders machen müssen, um den Angriffskrieg zu verhindern?

Annick Wibben: Es ist nicht möglich, zu sagen, dass eine feministische Außenpolitik diesen Krieg hätte verhindern können. Die EU fördert bereits seit Jahren verschiedene Gleichstellungsprojekte in der Ukraine. Viele Ideen feministischer Außenpolitik – zum Beispiel, dass das Sicherheitsinteresse der Individuen im Zentrum steht – fanden sich da wieder.




Sonntag, März 27, 2022

Wie man mit einem Mann über seine geistige Gesundheit spricht

Das populärwissenschaftliche Magazin "Psychology Today" hat wieder einen männerfreundlichen Artikel veröffentlicht, den ich gern für Genderama übernehme.



Viele von uns kennen Männer, die mit psychischen Problemen zu kämpfen haben. Es könnte ein enges Familienmitglied sein, wie ein Ehemann, ein Sohn, ein Vater oder ein Bruder. Es könnte auch ein Freund, ein Kollege, ein Nachbar oder jemand anderes sein.

Bei einigen dieser Männer wurde vielleicht eine bestimmte psychische Störung diagnostiziert, z. B. eine Depression. Andere Männer haben vielleicht mit einer nicht diagnostizierten psychischen Störung oder mit anderen existenziellen Problemen wie Einsamkeit, Trauer, Burnout oder anderen psychosozialen Stressfaktoren zu kämpfen.

Wie in meinem kürzlich erschienenen Buch "Men's Issues and Men's Mental Health" (Springer, 2021) dargelegt, ist es ein Mythos, dass Männer nicht über ihre psychische Gesundheit sprechen wollen. Tatsächlich sehnen sich viele Männer mit psychischen Problemen nach einer Möglichkeit, über ihre Herausforderungen zu sprechen, und sind besonders daran interessiert, von anderen über mögliche Lösungen zu lernen.

Allerdings sind Männer oft vorsichtig, wenn es darum geht, zu viel über ihre psychischen Probleme preiszugeben, und zwar aus verschiedenen Gründen:

* Sie fragen sich, ob ihnen jemand zuhört und sich Zeit für sie nimmt

* Unbehagen, eine andere Person mit persönlichen Problemen zu belasten

* Angst vor Stigmatisierung, Verurteilung, Ablehnung und Lächerlichkeit

Angesichts dieser Situation gibt es verschiedene hilfreiche Maßnahmen, die Betroffene ergreifen können, um Gespräche mit Männern in ihrem Leben zu erleichtern, die möglicherweise unter psychischen Problemen leiden.

Wählen Sie eine gemeinsame Aktivität

Ein Großteil der Forschungsliteratur weist darauf hin, dass es wichtig ist, bei Gesprächen mit Männern über ihre psychische Gesundheit einen winkelförmigen Ansatz zu wählen (und nicht einen direkten Ansatz). Mit anderen Worten: Sich von Angesicht zu Angesicht hinzusetzen und direkt zu fragen: "Hast du psychische Probleme?" ist nicht immer der beste Einstieg.

Stattdessen zeigt eine wachsende Zahl von Forschungsergebnissen, dass Männer eher über ihre psychische Gesundheit sprechen, wenn sie einer gemeinsamen Aktivität nachgehen, deren Zweck nicht ausdrücklich mit der psychischen Gesundheit zu tun hat. Dieser "heimliche Gesundheitsansatz" kann besonders hilfreich sein, wenn die gewählte Aktivität eine persönliche Bedeutung hat und mit Selbstbeobachtung und Kontemplation verbunden ist.

Meine eigenen Forschungen haben einige überraschende gemeinsame Aktivitäten ergeben, die es Männern in Schwierigkeiten erleichtern können, über ihre psychische Gesundheit zu sprechen. Dazu gehören Angeln, die Erkundung historischer Stätten in der Stadt (z. B. Kirchen, Museen oder Galerien), ein Spaziergang im Wald oder eine lange Autofahrt durch landwirtschaftlich genutztes Land oder natürliche Wildnis.

Ein Schulter-zu-Schulter-Ansatz

Ein Schlüsselelement aller oben beschriebenen Aktivitäten ist, dass sie Schulter an Schulter und nicht von Angesicht zu Angesicht stattfinden. Dies wurde in der Forschungsliteratur als entscheidender Faktor für die Erleichterung der Diskussion über die psychische Gesundheit von Männern in Schwierigkeiten identifiziert.

In der Tat berichten viele Männer, dass sie sich bei der traditionellen klinischen Begegnung von Angesicht zu Angesicht unwohl fühlen, und ein Mann sagte mir, dass sie sich "unecht anfühlen und eher wie ein Vorstellungsgespräch als ein Heilmittel". Stattdessen werden Schulter-zu-Schulter-Aktivitäten von vielen instinktiv genossen, und der Vorrang der gemeinsamen Aktivität bedeutet, dass ein Mann nicht das Gefühl hat, eine Last zu sein, wenn das Gespräch auf die psychische Gesundheit kommt.

Interessanterweise hat sich eine solche Aktivität als entscheidender Bestandteil innovativer neuer Programme für die psychische Gesundheit von Männern erwiesen, wie z. B. Men's Sheds (eine Art Jugendclub für ältere Männer), deren Motto viel Weisheit enthält: "Männer reden nicht von Angesicht zu Angesicht, sie reden von Schulter zu Schulter".

Verwenden Sie eine nicht-klinische Sprache

Viele Forschungsergebnisse weisen darauf hin, wie wichtig es ist, eine männerfreundliche Sprache und Konzepte zu verwenden, wenn man versucht, Diskussionen über die psychische Gesundheit von Männern zu fördern. Im Allgemeinen bedeutet dies, die Sprache der offiziellen Psychiatrie zu vermeiden. Eine solche Sprache ist vielen Männern fremd, und sie fürchten auch die öffentliche Stigmatisierung und Ablehnung, wenn sie mit psychiatrischen Bezeichnungen versehen werden.

Stattdessen deuten einige aufregende neue Forschungsergebnisse darauf hin, dass die Bezeichnung von Therapien und Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit als "Programme", "Kurse", "Workshops für mentale Fitness", "mentales Training" oder "mentales Coaching" diese Therapien und Maßnahmen für viele Männer viel attraktiver macht.

In der Praxis bedeutet dies, dass die Verwendung dieser positiven Terminologie fruchtbarer sein kann, wenn man mit einem Mann ein Gespräch über psychische Gesundheit beginnt. Anstatt beispielsweise zu sagen: "Ich glaube, Sie sind klinisch depressiv, Sie sollten einen Psychiater aufsuchen", wäre es vielleicht besser zu sagen: "Es gibt hier in der Nähe einige großartige Programme, die Ihre psychische Widerstandsfähigkeit stärken können."

Fazit

Untersuchungen zeigen, dass viele Männer bereit sind, über ihre psychische Gesundheit zu sprechen, aber einfach auf die richtigen Bedingungen warten.

Für den einen ist das vielleicht ein langer Spaziergang im Wald mit seiner Frau. Für einen anderen könnte es ein Angelausflug mit seinem Vater sein. Für wieder einen anderen könnte es ein werktäglicher Besuch in einer örtlichen Kirche mit einem Freund sein.

Die Initiative zu ergreifen, um solche Themen mit einem männlichen Familienmitglied, Freund, Nachbarn oder Kollegen anzusprechen, ist ein mutiger Schritt, und Gespräche über psychische Gesundheit zu beginnen, ist nie einfach. Aber solche Gespräche sind unerlässlich, um gesunde Menschen, gesunde Familien und gesunde Gesellschaften zu gewährleisten.

Gibt es in Ihrem Leben einen Mann, dem Sie helfen können?




Samstag, März 26, 2022

Grünen-Politikerin beklagt Genderungerechtigkeit bei Spritpreis-Krise – News vom 26. März 2022

1. Die Bundestagsabgeordnete Swantje Michaelsen (Grüne) hat sich gegen einen Tankrabatt ausgesprochen, der die gestiegenen Spritpreise abfedern soll. Ein solcher Rabatt, so Michaelsen, verstoße nämlich gegen die Geschlechtergerechtigkeit:. "Denn Männer fahren häufiger Auto und längere Strecken als Frauen und würden daher überproportional davon profitieren."

Der Journalist Jan Fleischhauer gibt der Abgeordneten Recht und setzt noch einen drauf: "Ihr Frauen werft uns im Widerstand gegen Putin total zurück."

(Fleischhauers Argumentation ist meinem Eindruck nach nicht wirklich ernst gemeint, die von Swantje Michaelsen hingegen schon.)

Im weiteren Verlauf des verlinkten Gesprächs wendet sich Fleischhauer gegen die Opferolympiade der Geschlechter in der Debatte über den Ukraine-Krieg.



2. Eine neu entwickelte Verhütungspille für Männer hat sich im Tierversuch als zu 99 Prozent wirksam erwiesen:

Wissenschaftlern aus den USA ist ein möglicher Durchbruch bei der Entwicklung einer Antibabypille für den Mann gelungen. Studien an Mäusen hätten eine 99-prozentige Wirksamkeit des Mittels YCT529 gezeigt, sagte der Doktorand Abdullah Al Noman von der Universität von Minnesota am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Nebenwirkungen seien bei den Studien nicht festgestellt worden.

Präsentieren wollte das Forscherteam um Noman und die Professorin Gunda Georg seine Studienergebnisse bei der Frühjahrstagung der Amerikanischen Chemischen Gesellschaft. Klinische Studien an Menschen sollen demnach im dritten oder vierten Quartal dieses Jahres beginnen.

Georg sagte, sie sei optimistisch, dass eine Marktzulassung bereits in den kommenden fünf Jahren erfolgen könnte. "Es gibt keine Garantie, dass es klappt", räumte sie ein. "Aber ich wäre wirklich überrascht, sollten wir nicht auch bei Menschen eine Wirksamkeit feststellen."


Ich bin hier skeptisch. Meldungen darüber, dass ein neuartiges Verhütungsmittel für Männer jetzt aber wirklich kurz vor dem Durchbruch stünde, gibt es länger als Genderama. Sehr lange gibt es auch in anderen pharmazeutischen Bereichen Meldungen, dass irgendein neuer Wirkstoff bei Mäusen erfolgreich funktioniere. In der marktschreierischen Berichterstattung übergehen Journalisten gerne, wie immens in solchen Fragen die Kluft zwischen Mäusen und Menschen ist. Es gibt seit Jahren sogar einen sarkastischen Twitter-Account, der solche Verheißungen regelmäßig aufgreift: "justsaysinmice".



3. Die Ruhrbarone kommentieren die Verstiegenheiten der postmodernen ("woken") Ideologen. Ein Auszug:

Es sind kleine Minderheiten bürgerlicher Jugendlicher an den geisteswissenschaftlichen Fachbereichen der Universitäten, die sich mit Begeisterung der postmodernen Backenbläserei hingeben. Es ist wichtig, den meisten Menschen klarzumachen, dass sie mit der Ablehnung dieses Unsinns nicht alleine stehen und dass es für die Ablehnung gute, mit Fakten belegte, Gründe gibt. Erklärt werden sollte allerdings auch, dass es sich sich bei der postmodernen Ideologe nicht um einen Spaß einiger Nachwuchsakademiker handelt, sondern um eine radikale Ideologie, deren Ziel die Vernichtung der offenen Gesellschaft ist. Gleichzeitig ist es aber auch richtig, die Protagonisten der Postmoderne lächerlich zu machen, denn sonst bringt man ihnen ein Maß an Respekt entgegen, das sie nicht verdient haben. Jemand kann nun einmal zugleich gefährlich und der Dorftrottel sein.




4. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Lieber Herr Hoffmann,

die Europäische Kommission hat einen Vorschlag für eine Richtlinie über die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt vorgestellt.

Erfreulich daran ist zumindest, dass häusliche Gewalt nicht einfach unter Gewalt gegen Frauen subsummiert wird. Im "Explanatory memorandum" heißt es sogar:

"Domestic violence is a form of violence against women as it disproportionately affects women. [...] However, anyone can be a potential victim of such violence, regardless of their sex or gender. In the case of domestic violence, in particular, it can affect any person, including men, younger or older people, children and LGBTIQ1 persons." (S. 1).

Nun könnten Sie wahrscheinlich einige Argumente dafür anführen, dass häusliche Gewalt nicht gar so überproportional (disproportionately) Frauen trifft, aber seien wir nicht kleinlich. Immerhin wird ausdrücklich anerkannt, dass auch Männer Opfer häuslicher Gewalt sein können. Und zumindest steht dort nicht expressis verbis, dass die Täter ausschließlich Männer seien ...

Damit meint die Kommission offenbar, der Gleichberechtigung, die ihr angeblich so wichtig ist, Genüge getan zu haben, denn bei Vergewaltigungen geht es nur noch um weibliche Opfer. Vergewaltigung wird in Artikel 5 definiert als

"(a) engaging with a woman in any non-consensual act of vaginal, anal or oral penetration of a sexual nature, with any bodily part or object; (b) causing a woman to engage with another person in any non-consensual act of vaginal, anal or oral penetration of a sexual nature, with any bodily part or object." (S. 35)

Ob den Verfassern bei dieser Definition ein wenig unwohl war? Seltsam ist zumindest, dass sie nicht bei den anderen Definitionen in Artikel 4 steht. Aber wie dem auch sei, Männer können nach Auffassung der Kommission offenbar nicht vergewaltigt werden oder es ist ihr kein Anliegen, dafür zu sorgen, dass die Vergewaltiger von Männern bestraft werden und ihre Opfer Hilfe erhalten. Das Virtue signalling zum internationalen Frauentag scheint die Missachtung männlicher Opfer zu erfordern (und natürlich auch aller sonstigen Personen, die sich nicht als Frauen sehen).

Könnte man anführen, wenn jemand wissen will, was "gender empathy-gap" bedeutet.

Ich bin gespannt, ob die Richtlinie in dieser Form verabschiedet wird – es würde mich leider nicht wundern.




Freitag, März 25, 2022

taz fordert Sex-Abgabe für Heteromänner – News vom 25. März 2022

So, dann wollen wir das Bloggen doch mal wieder probieren. Vorher lässt sich nicht sagen, ob es klappt oder nicht. Es wird aber anfangs vermutlich holpriger als zuvor, also nicht in gewohnter Routine fast jeden Vormittag ein neuer Blogpost.

In aller Kürze zu meiner gesundheitlichen Situation: Die These mit psychischen Problemen oder einem "Impfschaden" ist vom Tisch. Mir wurden zwei Medikamente verschrieben, die einander spinnefeind sind (eines zur Schmerzsenkung, eines für den Nachtschlaf), worauf eines in meinem Körper und vor allem meiner Psyche herumwütete wie Putin in der Ukraine. Musste schleichend abgesetzt werden. Bei dem orthopädischen Grundproblem scheint mein Physiotherapeut auf einer heißen Spur zu sein, was die Quelle des Übels angeht, und ist zuversichtlich, das Problem lösen zu können. Während mir letzte Woche also nur Notschlachten als sinnvollste Maßnahme erschien, habe ich jetzt wieder eine Perspektive.

Damit kommen wir zu den aus meiner Sicht wichtigsten beziehungsweise den bizarrsten geschlechterpolitischen Meldungen der letzten Woche:



1. "Heterosex ist nicht natürlich" befindet die Berliner "taz" unf fordert:

die medizinischen Kosten umverteilen, die insbesondere Frauen durch Heterosex entstehen. Zum Beispiel durch eine Sex-Abgabe für Heteromänner.


Klar, Baby. Warum sollte ich nicht dafür zahlen müssen, wenn du mit deinem Partner Sex hast?

Nimmt sich die "taz" überhaupt selbst noch ernst?

Die Kommentarspalte unter dem Artikel hat das Blatt jedenfalls bereits geschlossen.



2. Die Grünen weisen Rücktrittsforderungen an Frauenministerin Anne Spiegel wegen ihres Versagens vor der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal als "sexistisch und chauvinistisch" zurück.

Die Reaktionen auf Twitter sind eher nicht so begeistert.



3. Der Fridays-for-Future-Sprecherin Luisa Neubauer zufolge ist das Patriarchat schuld an der Klimakrise.

Ich bezweifle, dass man die Klimaprobleme am besten dadurch angeht, dass man ein Schlachtfeld der Ideologien daraus macht.

In der Ausrüstung der Bundeswehr als Reaktion auf Putins schwer vorhersehbare Untaten sieht Neubauer im übrigen einen "patriarchalen Rückschritt".



4. Auch als Erwiderung auf Luisa Neubauer kritisiert die Journalistin Anna Schneider in einem Videogespräch der "Welt" das Konzept der feministischen Außenpolitik.



5. Auch die Website "Men's Mental Health" sieht dezidiert feministische Politik auf dem Prüfstand.



6. Annalena Baerbock kontert derartige Positionen: "Feministische Außenpolitik ist kein Gedöns". Denn: Frauen müssten vor Vergewaltigungen geschützt werden.

Christian Schmidt kommentiert knapp und treffend.



7. Die deutsche Wehrbeuaftragte Eva Högl (SPD) ist überrascht:

Initiativen wie die weiblicher geschnittene Uniform oder die Umbenennung der bekannten Essensration "Einmannpackung" (EPa) in eine geschlechtsneutrale "Einpersonenpackung" scheint daran wenig zu ändern, dass die Bundeswehr kein attraktiver Arbeitgeber für Frauen ist und sich daran trotz erheblicher Personalnöte nichts verbessert.


Was denn – nicht mal der Schwangerenschutz beim Panzerfahren?



8. Der Blick ins ferne Ausland geht diesmal nach Nigeria, wo die Geschäftsführerin der Organisation "Boys Lives Matter" berichtet, wie Jungen sexuell missbraucht werden und welche Folgen das für die Gesellschaft haben kann:

Es gibt so viele herzzerreißende Geschichten von Jungen, die missbraucht wurden, als sie noch sehr jung waren. Es gibt den Fall von Dr. Edet, heute 42 Jahre alt, der sexuell missbraucht wurde, als er etwa 8 oder 9 Jahre alt war. Er wuchs mit seinen Eltern und Geschwistern in einem Vorort von Lagos auf und wurde mehrmals von der 24-jährigen Tochter des Vermieters belästigt. Mit der Zeit fing er an, das Ganze zu genießen.

Es handelte sich um drei gleichaltrige Jungen, die sie belästigte und denen sie immer Geld gab, um Süßigkeiten zu kaufen. Dr. Edet wurde süchtig, als die inzwischen verstorbene Frau ihm sagte, dass seine anderen Freunde besser seien als er, und so begann er, sich auf den Akt zu freuen, um seine anderen Freunde auszustechen.

Das hatte negative Auswirkungen auf Dr. Edet, denn er verlor das Interesse an Frauen und wurde auch sehr arrogant ihnen gegenüber. Seine Geschichte ist ein Weckruf an die Eltern, auf ihre Jungen aufzupassen, besonders im zarten Alter, denn es gibt viele Raubtiere, die bei jeder Gelegenheit zuschlagen können.

Es gibt noch eine andere traurige Geschichte eines kleinen Jungen von etwa 4 Jahren, der von einem Verwandten, der in ihrem Haus half, sexuell belästigt wurde. Das Erlebnis, das ihn fast unheilbar geschädigt hat, geschah, als er 12 Jahre alt war.

Ihm zufolge war er in ein Wohnheim gegangen, um eine Nachricht zu überbringen, traf aber die Person, der er die Nachricht überbringen sollte, nicht an und wurde von ihren Mitbewohnern aufgefordert, auf sie zu warten. Leider wurde er an die Koje gefesselt, und nachdem sie die Tür verschlossen hatten, vergewaltigten ihn alle 5 Mädchen im Zimmer abwechselnd.

Danach wurde er depressiv und aggressiv gegenüber allen weiblichen Personen, einschließlich seiner Schwester und seiner Cousinen. Er drehte völlig durch. Er hatte jedoch das Glück, jemanden zu treffen, der ihn auf unvorstellbare Weise berührte und ihn wieder ganz machte. Sie ist jetzt seine Frau.

Der Fall eines etwa 6-jährigen Jungen, der mit etwa 9 Jahren zum Sexualtäter wurde, ist ein weiterer trauriger Fall. Er wurde von zwei verschiedenen Hausmädchen und der älteren Schwester eines Freundes sexuell missbraucht, und zwar in drei verschiedenen Lebensabschnitten.

(...) Wir sagen den Jungen nicht, dass sie sowohl von männlichen als auch von weiblichen Sexualstraftätern sexuell missbraucht werden können. Außerdem sieht die Gesellschaft Jungen in einem schlechten Licht; deshalb werden sie ständig von der Polizei belästigt. (...) Auch die Gesellschaft ist schuldig. Jahrzehntelang haben wir nur den Mädchen und Frauen kritische Aufmerksamkeit geschenkt und die Jungen vernachlässigt. Wir schaffen Plattformen, Programme und Befähigungsmaßnahmen für Mädchen. Kein Wunder, dass wir einen gravierenden Anstieg von Mobbing, Kultismus, Sektenkonflikten, Drogenmissbrauch, Internetkriminalität und sexueller Gewalt erleben.


~ Ich bin mir sicher, dass feministische Außenpolitik hier helfen wird. ~



Samstag, März 19, 2022

Stellvertretung für Genderama

Ich denke ein paar Minuten am PC für das Wichtigste sollten heute drin sein:

1. Ganz herzlichen Dank für all die lieben Genesungswünsche und die Unterstützung!

2. Mit den Geschlechternews gibt es jetzt einen Ersatz für Genderama, der mir sehr gut gefällt. Herzlichen Dank auch dafür! Vielleicht werde ich dorthin zukünftig alle News weiterleiten, auf die ich beim Surfen mit dem Smartphone stoße und die ich relevant finde.

3. Das Forum Soziale Inklusion enthüllt, wohin in der Geschlechterpolitik die Gelder fließen.

4. Das Blog Gesund.men hat einen neuen Beitrag veröffentlicht: Frau Baerbock und der Gender Empathy Gap.



Mittwoch, März 16, 2022

In eigener Sache: Krankmeldung

Es widerstrebt mir sehr, aber leider muss ich mit Genderma aus gesundheitlichen Gründen eine Pause einlegen. Auf ärztlichen Rat hin soll ich soweit irgend möglich auf PC-Arbeit verzichten. Der Hauptgrund ist orthopädisch bedingt. Eine psychische Belastung durch die letzten beiden Jahre spielt offenbar ebenfalls mit hinein. (Verschiedene private Kontakte halten auch eine Impfreaktion für denkbar, aber Ärzte, mit denen ich gesprochen habe, lehnen diese Erklärung ab.)

Es tut mir Leid für alle Leser, ist aber derzeit nicht zu ändern. Das Ende von Genderama muss das nicht bedeuten: 2012 legte dieses Blog eine Pause von einem halben Jahr ein und kam dann in neuer Form wieder.

Auch Mails kann ich derzeit leider nicht beantworten.



Berliner Zeitung: "Was passiert, wenn in Deutschland Krieg herrscht? Sollen nur Männer kämpfen?" – News vom 16. März 2022

1.
Kaum jemand spricht über die Kriegspflicht für ukrainische Männer. Es wird Zeit, über die Rolle der Geschlechter in Zeiten des Krieges zu reden.


Und zwar hier. Interesante Passage:

Nur während es um den Gender-Care- und den Gender-Pay-Gap immerhin eine Debatte gibt, ist es um den Kriegsdienst-Gap derzeit sehr still. Das könnte daran liegen, dass sich der "Mann als Opfer der Umstände" weder mit selbstherrlich-patriarchalen Rollenbildern noch mit manchen verkürzten feministischen Positionen und den modischen Diskursen dazu verträgt.


Genau das ist der Grund, warum die Männerbewegung zwischen rechtem und linkem Lager unbehaust ist.



2. Die Lesefähigkeiten der Viertklässler haben sich während der Pandemie deutlich verschlechtert - bei Jungen und Mädchen gleichermaßen, aber damit liegen die Jungen natürlich immer noch hinten.



3. Im nordrhein-westfälischen Warendorf gibt es jetzt eine Männerschutzwohnung.



4. Tamara Wernli behandelt in ihrem neuen Youtube-Video Männer als "das missachtete Geschlecht". Dabei widmet sie besonderes Augenmerk dem "schwachen", "neuen" Mann.



5. Einer neuen Studie zufolge sind Klischeevorstelungen, die Männer als brillanter oder von Natur aus talentierter als Frauen darstellen, in entwickelteren und geschlechteregalitären Ländern stärker ausgeprägt. Die Forscher gelangen "zu dem Schluss, dass diese Stereotypen systematischer als mögliche Erklärung für die gläserne Decke in Betracht gezogen werden sollten."



Dienstag, März 15, 2022

"Mit 22 wurde mir die Vorhaut entfernt. Vorher war der Sex eindeutig besser" – News vom 14. März 2022

1. In der Neuen Zürcher Zeitung berichtet Clemens Setz von seiner Vorhautentfernung. In den folgenden Absätzen schildert er seine Erfahrungen nach der Operation:

Masturbation wurde zu einer sehr schwierigen Arbeit. An einigen wenigen Stellen leiteten die verbliebenen Nervenreste noch irgendeinen verlorenen erogenen Impuls weiter, den ich, nach langer Übung, innerlich festzuhalten, zu verstärken und zu verwenden lernte. Insgesamt würde ich den Verlust an Gefühl mit etwa 90 Prozent angeben.

Zusätzlich entstand eine interessante neurologische Körpergrenzen-Illusion. Da die Nerven alle entfernt wurden, habe ich, wann immer meine Erektion in ihrer ganzen Länge umschlossen und stimuliert wird, das Gefühl, als besässe ich nur einen wenige Millimeter kurzen Stumpf, auf dem ganz minimal hin und her gerutscht wird. Erst wenn ich hinblicke, korrigiert mein Gehirn sofort den Eindruck, und ich interpretiere meine Längenverhältnisse wieder korrekt. Wenn ich dann die Augen schliesse, kehrt die kuriose Stauchungsillusion nach einer Weile zurück.

Ich kenne also Sex mit und ohne Vorhaut. Und um gleich das Offensichtliche klarzustellen: Mit Vorhaut ist er um Welten intensiver. Gar kein Vergleich. Die meisten beschnittenen Männer kennen diesen Unterschied allerdings nicht, da die Operation, ob medizinisch oder religiös begründet, an ihnen im Kindesalter vorgenommen wurde. Ihr Gehirn vernetzt sich daher, wie man annehmen darf, schon zu Beginn der Pubertät sozusagen zu hundert Prozent mit den bestehenden Nervenenden – und der sexuelle Genuss wird niemals als vermindert erlebt. Insofern kann man festhalten, dass man sie keiner Genussfähigkeit beraubt.

Der Brauch, gesunde Babys zu beschneiden, erschliesst sich mir dennoch nicht im Geringsten, denn er scheint mir weder der Abwehr eines drohenden noch der Korrektur eines bestehenden Unheils zu dienen. Seine Häufigkeit in so vielen Kulturen der Welt lässt mich immer wieder staunen.

Also, lieber Jugendlicher in derselben Situation: Sollst du dir deinen skandalös gestalteten Penis zurechtschneiden lassen? Oder ist am Ende doch alles in Ordnung mit dir? Das hängt natürlich vom Grad der Verengung ab. Mein Rat wäre in jedem Fall: Schau dir erst einmal die Alternativen an. Die kannst du sogar, falls du, wie ich, grosse Scham empfindest, geheim und ganz für dich ausprobieren.

(…) Also, da ist zuerst einmal Stretching, unterstützt von Kortisonsalbe. Dazu kannst du Hunderte Menschen auf Foren befragen. Sie werden dir bestätigen, dass es sehr gut funktioniert hat, auch in Fällen von ausgeprägter Phimose. Wenn du täglich ins Fitnessstudio trainieren gehen und dich dort stretchen kannst, dann kannst du auch deine Vorhaut dehnen. Halbe Stunde am Tag genügt. Und du kannst es sogar mit Masturbation kombinieren. Also schau nicht so verzagt.

Falls du keine Lust zur manuellen Dehnung hast, kannst du die Aufgabe auch an spezielle Dehnungsringe übergeben, die man unter die Vorhaut schiebt und deren Umfang man in kleinen Schritten erhöht. Die trägst du unter der Kleidung, und keiner bekommt irgendwas mit. Dünnes Gewebe wie die Vorhaut kann in fast allen Fällen weit gedehnt werden. Denk an Ohrläppchen. Betrachte es als «body modification». Paar Monate, dann sollte es gehen.

Erst der nächste Schritt sollten dann minimale operative Eingriffe sein, bei denen der Grossteil der Vorhaut erhalten bleibt. Die "totale Zirkumzision" müsste, so wie ich das nach langem, grimmigem Studium der Materie sehe, praktisch gar nie angewendet werden. Selbst bei der im Alten Testament erwähnten Beschneidungspraxis entfernte man lediglich das Akroposthion, also den obersten Teil der Vorhaut. Wozu auch je das Frenulum entfernen? Kompletter Unfug. Es erfüllt eine wichtige Aufgabe, es hat Sinn, es ist ein richtiges kleines Nervenzentrum.

Zieh vielleicht auch die Möglichkeit in Betracht, dass, abgesehen von erhöhtem Pflegebedarf der verengten Hautstellen, eigentlich nichts – ich wiederhole –, gar nichts an deiner Physiologie falsch ist und dass man nicht alle empfindsamen Stellen deiner Genitalien entfernen muss, nur damit dein Penis aussieht wie alle anderen. Ich weiss, das ist nicht so leicht zu akzeptieren. Aber glaub einem älteren Mann ohne Nervenenden.

(…) Und das kosmetische Argument? "Viele Frauen/Männer mögen den Anblick eines beschnittenen Glieds lieber." Das hört man in der Tat immer wieder. Aber, mit Verlaub, das ist deren Problem, nicht deines.




2. Jan Böhmermann hat einen "einen ethisch korrekten, queer-feministischen Hochglanzporno" fürs ZDF gedreht.



3. Die Website CinemaBlend hat eine Besprechung des Pixar-Films "Rot" nach Vorwürfen des Rassismus und Sexismus gelöscht. Die Heldin des Films, die 13jährige Mei Lee, verwandelt sich mit Einsetzen ihrer Pubertät immer wieder in ein emotionsgetriebenes Untier.

Nachdem er die Handlung des Films kurz zusammengefasst hatte, erinnerte O'Connell daran, dass "Domee Shi und ihre Co-Drehbuchautorin Julia Cho in 'Rot' immer wieder Witze und Anspielungen einstreuen, die Teenager-Mädchen direkt ansprechen, sei es ihre Verbundenheit mit kitschigen Popsongs oder ihr heißes Verlangen nach älteren Teenager-Typen."

(...) "Auch hier ist die Protagonistin ein hormongeschwängerter Teenager, der verzweifelt versucht, jeden Gefühlsausbruch zu unterdrücken, um zu verhindern, dass sie sich in einen echten Panda verwandelt", fuhr er fort. "'Rot' muss also sein Nervensystem hochfahren und sich direkt in die Gedankenwelt einer jungen Frau hineinversetzen. Das ist ... eine Menge. 'Rot' muss auf eine 11 hochfahren und dort bleiben. Das hat mich erschöpft."

"Es gibt da draußen ein Publikum für 'Rot'", schloss er seine Rezension. "Und wenn dieses Publikum den Film findet, wird es ihn zweifellos als das einzigartige Tier feiern, das er ist. Meiner Meinung nach ist dieses Publikum jedoch relativ klein, und ich gehöre nicht dazu."

(…) Es überrascht nicht, dass O'Connell kurz nach dem Tweeten seiner Kritik - obwohl seine Meinung frei von jeglicher Bösartigkeit oder Wut ist und er lediglich die Tatsache akzeptiert, dass andere mehr von dem Film haben als er - mit Anschuldigungen überschwemmt wurde, dass seine Gleichgültigkeit gegenüber "Rot" auf Sexismus und Rassismus beruhe, weil er ein weißer Mann sei.

(…) Schließlich löschte O'Connell seinen ursprünglichen Tweet und entschuldigte sich in einem Folgeposting: "Es tut mir aufrichtig leid für meine Besprechung. Vielen Dank an alle, die sich mit Kritik gemeldet haben, egal wie hart sie war."

"Es ist klar, dass ich mich nicht annähernd genug mit dem Film auseinandergesetzt habe, noch habe ich meine Sichtweise gut erklärt", fügte er hinzu. "Ich weiß euer Feedback wirklich zu schätzen."

O'Connells Entschuldigung trug jedoch wenig dazu bei, die Flammen der Empörung zu ersticken, und schien sie sogar noch weiter anzufachen.

"Verstehen Sie, wie schädlich dieser Tweet war?", fragte Critics Choice-Mitglied Teri Hart. "Wie sehr dies in Problemen mit systemischen 'Ismen' in der Filmkritik verwurzelt ist. Warum Frauen nicht in der Lage waren, sich selbst in Filmen dargestellt zu sehen. Wenn du einen Filmpodcast mit zwei anderen weißen Männern moderierst, hast du Zugang zu vielen anderen."


Nachdedm der Shitstorm unter anderem von einem Mitarbeiter der New York Times unterstützt wurde, löschte Cinemablend die gesamte Filmbesprechung.

Am 8. März entschuldigte sich der Chefredakteur von CinemaBlend, Mack Rawden, bei den Empörten auf Twitter und gab zu: "Wir haben es versäumt, diese Rezension ordnungsgemäß zu bearbeiten, und sie hätte nie veröffentlicht werden dürfen."

"Wir haben die Veröffentlichung rückgängig gemacht und jemand anderem zugewiesen", verkündete er dann. "Wir haben auch neue Ebenen der redaktionellen Aufsicht hinzugefügt. Vielen Dank an alle, die sich zu Wort gemeldet haben."




Montag, März 14, 2022

Vereinte Nationen fordern Ukraine auf, Männer ausreisen zu lassen – News vom 13. März 2022

1. Der britische Guardian berichtete schon voergangene Woche:

Die UNO hat die Ukraine aufgefordert, bei der Durchsetzung des Kriegsrechts "mitfühlend und menschlich" vorzugehen, nachdem Berichte über ukrainische Männer aufgetaucht sind, die versuchen, in die Nachbarländer zu gelangen, um dort Asyl zu beantragen.

Männern im wehrpflichtigen Alter zwischen 18 und 60 Jahren wurde nach dem russischen Einmarsch am 24. Februar die Ausreise aus der Ukraine untersagt, aber es gab mehrere Berichte über Männer mit ukrainischer Staatsbürgerschaft, die versuchten, nach Ungarn, Polen und Rumänien zu gelangen. Es ist unklar, wie viele sie passieren durften.

Die ukrainische Regierung zwingt die Männer nicht zu kämpfen, sondern nur im Land zu bleiben, aber es wird befürchtet, dass sie zwangsrekrutiert werden, wenn die Gewalt weiter anhält.

Berichten von Helfern zufolge sind viele der Ausreisewilligen nicht in der Ukraine geboren und hielten sich aus beruflichen oder familiären Gründen im Land auf, als der Krieg begann.

Der "Guardian" sprach mit einem Mann, der in Weißrussland geboren wurde und in Deutschland lebte, bevor er die ukrainische Staatsbürgerschaft annahm, um im Land zu arbeiten.

"Ich stamme nicht aus der Ukraine, und das ist nicht mein Krieg", sagte Alexander, der nicht mit seinem richtigen Namen genannt werden wollte. "Ich habe in Deutschland und Polen gelebt und bin im Besitz einer polnischen Aufenthaltskarte, was bedeutet, dass ich bis zu 10 Jahre in Polen leben kann. Aber weil ich ukrainischer Staatsbürger bin, kann ich nicht ausreisen. Ich bin verzweifelt. Ich bin kein Feigling, aber ich habe keine Blutsverwandtschaft mit der Ukraine. Es ist mir gelungen, mit den polnischen Behörden zu sprechen, die mir sagten, sie könnten nichts tun, weil die ukrainischen Behörden zuständig seien. Ich habe eine Frau und einen Sohn, aber sie will nicht ohne mich gehen."

Er sagte, er wolle nicht versuchen, die Grenze nach Polen zu überqueren, aus Angst, von den ukrainischen Behörden verhaftet zu werden.

"Ich weiß, dass viele [Männer] versuchen, die Grenze zu überqueren. Viele von ihnen bezahlen Schmuggler für die Überfahrt. Ich habe gehört, dass einige es bis nach Polen geschafft haben, aber die meisten sind gescheitert. Sie wurden aufgehalten oder verhaftet. Und ich weiß nichts über das Schicksal derjenigen, die verhaftet worden sind."

Mehr als eine Million Ukrainer sind seit Beginn der russischen Invasion nach Polen geflohen, darunter 142.300 allein am Sonntag, wie die polnische Grenzpolizei mitteilte.

Das Dorf Medyka im Südosten Polens ist der wichtigste Grenzübergang zur Ukraine. Tausende von Flüchtlingen überqueren täglich mit Bussen, Autos und zu Fuß die Grenze, vor allem Frauen und Kinder. Der Massenexodus führt zu langen Warteschlangen an der Grenze, die sich über 14 km erstrecken und Wartezeiten von bis zu 40 Stunden aufweisen.

Nach Angaben von Flüchtlingen auf der ukrainischen Seite der Grenze werden die Wartezeiten durch die ukrainischen Behörden verschärft, die alle Grenzgänger kontrollieren, um sicherzustellen, dass keine Männer mit ukrainischer Staatsangehörigkeit die Grenze passieren.

"Wir erkennen an, dass Staaten sowohl nach der UN-Charta als auch nach dem Völkergewohnheitsrecht ein Recht auf Selbstverteidigung haben und dass Staaten ihre Bürger unter bestimmten Kriterien und Bedingungen im Einklang mit dem Völkerrecht auch zum Militärdienst verpflichten können", sagte Matthew Saltmarsh, Leiter der Abteilung Nachrichten und Medien beim UNHCR, dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen.

"Gleichzeitig sind wir uns bewusst, dass es sich um sehr schwierige Umstände handelt, und wir rufen zu einem mitfühlenden und humanen Umgang mit denjenigen auf, die fliehen wollen und Sicherheit und Schutz brauchen."

Nach der Verhängung des Kriegsrechts postete der ukrainische Innenminister in der Messaging-App Telegram: "Heute ist der Moment, in dem jeder Ukrainer, der seine Heimat schützen kann, zu den Waffen greifen muss. Nicht nur, um unseren Soldaten zu helfen, sondern um die Ukraine ein für alle Mal vom Feind zu säubern."

Hunderttausende von ukrainischen Männern haben sich seit Beginn der russischen Invasion freiwillig zum Kampf gemeldet.

Die polnische Grenzpolizei, die angesichts der sich am schnellsten entwickelnden Flüchtlingskrise in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs unter enormem Druck steht, erklärte, dass das Verbot für Ukrainer nicht für Polen gelte und das Land jede Person, die die Ukraine verlasse, ungeachtet des Geschlechts, gerne aufnehmen werde. Die polnischen Behörden erklärten auch, dass ukrainische Männer, die die Grenze überquert haben, kein Asyl beantragen müssen.

"Für uns sind alle Menschen an der Grenze gleich", sagte Piotr Zakielarz, Sprecher der südlichen Abteilung der polnischen Polizei.

Zakielarz sagte, die polnischen Grenzbehörden wüssten bisher nicht, wie viele Männer die Grenze überquert hätten. "Wir gehen nicht durch die Statistiken. Im Moment interessieren mich die Statistiken nicht".

Nach ukrainischem Recht gibt es Ausnahmen vom Verbot für Männer, das Land zu verlassen. Männliche ukrainische Staatsangehörige können die Grenze überqueren, wenn sie drei oder mehr Kinder unter 18 Jahren finanziell unterstützen, alleinerziehende Väter von Kindern unter 18 Jahren sind oder Kinder haben bzw. Vormünder von Kindern mit Behinderungen sind.




2. Patrick Breyer von der Piratenpartei weiß folgendes über geplante Änderungen im Europawahlrecht zu berichten:

Die Verhandlungsführer der größten Fraktionen im Europäischen Parlament haben sich (…) auf einen Deal zur Reform des Europawahlrechts geeinigt. Dieser Deal soll Deutschland zur Einführung einer Sperrklausel zur Europawahl von 3,5% schon ab 2024 zwingen und über den Vorrang des Europarechts mehrere Urteile des Bundesverfassungsgerichts zur Verfassungswidrigkeit von Sperrklauseln aushebeln. (…) Gleichzeitig [soll] eine Geschlechterquote für Wahllisten zur Europawahl vorgeschrieben werden.




3. Australiens größte Stiftung für medizinische Forschung schließt die Universität Melbourne von der Finanzierung eines Programms aus, nachdem dort sechs weiße Männer die Ehrendoktorwürde erhalten haben. Die Stiftung erklärte, dass sie die Beziehungen zu der Einrichtung abbricht, bis die Universität ihr Engagement für geschlechtliche und kulturelle Vielfalt unter Beweis gestellt habe.



Sonntag, März 13, 2022

Bettina Arndt: Die Wegwerfmänner der Ukraine

Die australische Männerrechtlerin Bettina Arndt hat dieser Tage den folgenden Artikel über die Situation der Männer in der Ukraine online gestellt.



Das tragische Video des ukrainischen Vaters, der bei der Verabschiedung von seiner Familie zusammenbricht, war herzzerreißend. Aber selbst als es weltweit Aufmerksamkeit erregte, schien niemand die offensichtliche Frage zu stellen: Wie kommt es, dass das Leben dieses jungen Vaters als entbehrlich angesehen wird, während die meisten fitten, fähigen ukrainischen Frauen in aller Eile in Sicherheit gebracht werden?

Wo bleibt die Forderung des Feminismus nach Gleichbehandlung von Frauen, wenn jeder Mann zwischen 18 und 60 Jahren gezwungen wird, zu bleiben und "sein Land zu verteidigen"?

Eine einzelne männliche Stimme auf TikTok wagte es, das Schweigen der Feministinnen anzuprangern; er zog eine Welle der Kritik auf sich und sein Video wurde entfernt. Der TikTok-Nutzer @notpoliticalspeaking hatte die Frechheit, darauf hinzuweisen, dass die angegebenen 32.000 Frauen im ukrainischen Militär gar nicht so viele sind - wenn man bedenkt, dass das Land nach seiner Schätzung 17 Millionen erwachsene Frauen hat.

In den sozialen Medien wurden Dutzende von Artikeln veröffentlicht, in denen behauptet wurde, dass der TikToker "für seine Ignoranz und Frauenfeindlichkeit gerügt" werde. In vielen Kommentaren wurde darauf hingewiesen, wie viele mutige Frauen sich jetzt zur Armee melden, und es wurden Fotos von Soldatinnen und Großmüttern mit Maschinengewehren gezeigt.

(…) Aber nichts von alledem widerlegt den Punkt, den der TikToker gemacht hat. Es ist bezeichnend, dass es so wenig intelligente Kommentare zu der Art und Weise gibt, wie die Ukraine-Krise die eklatante Heuchelei des heutigen Feminismus entlarvt, wo Feministinnen von Gleichberechtigung reden, aber fröhlich die altmodische Ritterlichkeit ausnutzen, die verlangt, dass nur Männer entbehrlich sind.

"Frauen sind zu wertvoll, um im Kampf eingesetzt zu werden", sagte Caspar Weinberger, US-Verteidigungsminister, in den 1980er Jahren, einer Zeit, in der militärische Führungskräfte noch solche Dinge sagen durften. Heute verbieten Feministinnen solche Äußerungen und fordern, dass Frauen sogar an der Front eingesetzt werden dürfen. Sie sehen jedoch schweigend zu, wie die Ukraine ihre gesamte erwachsene männliche Bevölkerung zur Verteidigung ihres Landes zwingt, während die wertvollen Frauen geschützt werden. Traditionell wird dies mit dem evolutionären Argument gerechtfertigt, dass die Größe der nächsten Generation durch die Anzahl der fruchtbaren Weibchen begrenzt wird und eine Spezies den Verlust von Männchen leichter verkraften kann als den Verlust von Weibchen.

Niemand wagt es, darauf hinzuweisen, dass dies wohl kaum auf all die alleinstehenden Frauen um die vierzig zutrifft, die das gebärfähige Alter überschritten haben und die wir dabei beobachten konnten, wie sie sich in die überfüllten Züge aus dem Land drängten.

Die anderen Argumente für den besonderen Schutz von Frauen sind einfach nicht mehr stichhaltig. Die aktive Rolle, die Frauen im Militär spielen, macht die traditionellen Argumente über die mangelnde Stärke von Frauen hinfällig - und geschlechtsspezifische Stärke ist irrelevant, wenn man es mit den meisten modernen Waffen zu tun hat.

Seien wir ehrlich: Niemand würde bestreiten, dass es notwendig ist, Kinder und wohl auch ihre Mütter zu schützen, aber die Auffassung, dass Frauen eine geschützte Klasse sind, ist einfach ein Erbe des traditionellen, ritterlichen Denkens, das für Feministinnen viel zu nützlich ist, um es aufzugeben. Sie nutzen jede Gelegenheit, um so zu tun, als ginge es nicht um die Ausbeutung von Männern, indem sie behaupten, Frauen würden ebenfalls leiden - vielleicht sogar mehr als Männer.

(...) In diesem Zusammenhang kann man etwa einen Artikel von AP News lesen, der die Qualen von Frauen und Kindern beleuchtet, die gezwungen waren, allein zu fliehen, weil ihre Männer nicht gehen durften - ein ganzer Artikel darüber, wie schwer es für die Frauen war, dass die Männer ihnen nur bis zur Grenze helfen konnten, bevor sie gezwungen wurden, umzudrehen und sich dem möglichen Tod auf dem Schlachtfeld auszusetzen.

Die "Frauen leiden mehr"-Taktik wurde von Hillary Clinton bekannt gemacht, die erklärte: "Frauen waren schon immer die Hauptopfer des Krieges", weil sie "ihre Ehemänner, ihre Väter, ihre Söhne im Kampf verlieren" und weil sie "oft mit der Verantwortung für die Erziehung der Kinder allein gelassen werden".

Warren Farrell erwähnt in seinem Buch "Mythos Männermacht" einen Artikel in der Zeitschrift "Parade" über die 40 Millionen russischen/sowjetischen Männer, die zwischen 1914 und 1945 getötet wurden. Der Artikel trug den Titel "Das kürzere Ende gezogen" und bezog sich nicht auf die sterbenden Männer, sondern auf die Frauen, die aufgrund des Verlusts so vieler Männer in Fabriken und als Straßenkehrerinnen arbeiten mussten.

Während sich die schreckliche Situation in der Ukraine zuspitzt, häufen sich in den sozialen Medien die Meldungen über die Notlage der Frauen, wobei die Männer oft kaum erwähnt werden. Ein Artikel im Guardian etwa berichtet über die ungewisse Zukunft der "Frauen, Kinder und anderen, die evakuiert werden" beschreibt. ANDERE? Vermutlich gehören dazu auch lästige, nicht erwähnenswerte Männer - wie Männer, die zu alt sind, um zu kämpfen.

Aber das Hauptthema ist eine Feier des Mutes der Frauen (...).

Es gab auch Nachrichtenberichte, in denen behauptet wurde, dass Transfrauen in der Ukraine in der Falle sitzen. Sie können das Land nicht verlassen, weil in ihren Pässen steht, dass sie männlich sind. Natürlich wird mit keinem Wort erwähnt, dass ihre Körper eigentlich männlich sind - und deshalb haben ihre Führer natürlich beschlossen, dass sie entbehrlich sind.

(...) Ich bin nie über die Wahrheit hinter der Berichterstattung über die Entführung der 200 Schulmädchen durch die nigerianische Islamistengruppe Boko Haram hinweggekommen. Erinnern Sie sich noch an die ganze Glitzerwelt, die sich anstellte, um gegen dieses Ereignis zu protestieren? Wie kommt es, dass wir nie erfahren haben, dass Boko Haram zwei Monate zuvor ein Schulwohnheim in Brand gesetzt hat, wobei 59 schlafende Jungen getötet wurden - die dritte Tragödie dieser Art in nur acht Monaten. Und warum wurden wir nicht informiert, als die Angriffe auf Jungen weitergingen? Warum hat ABC nicht berichtet, als vor gut einem Jahr über 330 Jungen entführt wurden?

(...) Das Leben von Jungen ist weniger wert. Oder ziemlich wertlos in den Augen der westlichen Medien. In der Ukraine verschließen die meisten Medien die Augen vor der Tatsache, dass Jungen der Umgang mit Sturmwaffen beigebracht wird - ein Verstoß gegen die Menschenrechte. Der Internationale Strafgerichtshof definiert den Einsatz von "Kindersoldaten" (Kinder unter 15 Jahren) als Kriegsverbrechen.

Einer der wenigen feministischen Beiträge zu dieser Diskussion, auf die ich gestoßen bin, war ein Artikel der Daily Mail-Kolumnistin Amanda Platell, in dem es um das Foto eines ukrainischen Vaters Serhii geht, der die Leiche seines toten 15-jährigen Sohnes in den Armen hält.

Sie schreibt: "In unserer Forderung nach Gleichberechtigung hier in Großbritannien haben wir Frauen jahrzehntelang versucht, Männer zu entmannen, den Krieger auszumerzen und von ihnen zu verlangen, dass sie mit ihrer weiblichen Seite in Kontakt kommen. Doch wir haben uns so sehr getäuscht. Was für eine Arroganz von uns Feministinnen, darauf zu bestehen, dass sie mehr Gefühle zeigen sollten. Versuchen Sie, das dem armen Serhii zu sagen, während er seinen toten Sohn in den Armen wiegt. Hoffen wir, dass das Gute an diesem schrecklichen Krieg sein wird, dass wir im Westen endlich das Gute, den angeborenen Anstand und den Mut der Männer anerkennen."

Eine seltene und rührende Einsicht inmitten der scheuklappenartigen Berichterstattung über die Rolle der Männer in dieser schrecklichen Tragödie. Und ich konnte mir ein schiefes Lächeln bei diesem sehr aufschlussreichen Meme nicht verkneifen:

"Wenn die Barbaren vor den Toren stehen, ist Männlichkeit nicht länger toxisch."

Sagt das nicht alles?




Samstag, März 12, 2022

Wenn der Vater nach der Trennung in die Armut rutscht – News vom 12. März 2022

1. "Die Welt" beschäftigte sich dieser Tage mit der finanziellen Katastrophe, die eine Scheidung für einen Vater bedeuten kann:



Norbert Rott gehört zu den Menschen, die man "späte Väter" nennt. Demnächst wird er 61 Jahre alt, seine drei Söhne sind zwölf, 14 und 17 Jahre alt. Als er vor zwölf Jahren mit seiner damaligen Frau vom Ruhrgebiet nach Ostfriesland zog, war das Familienleben noch intakt. Sogar ein Haus konnten die Erzieherin und der Schulassistent sich für die Familie leisten.

Dann aber trennten sich die Eheleute – und für Rott begann das, was er rückblickend als Abstieg in die Armut bezeichnet.

Denn er ist das, was man im Unterhaltsrecht einen "Mangelfall" nennt: Von seinen rund 2000 Euro netto bleibt ihm abzüglich von Selbstbehalt, berufsbedingten Ausgaben und den nötigen Medikamenten für seine chronische Krankheit trotz seines Vollzeitjobs nicht genug Einkommen übrig,um den Mindestunterhalt für die drei Teenager-Söhne zu bezahlen. Nach der von den Oberlandesgerichten erstellten Düsseldorfer Tabelle, die als Richtschnur für den Unterhaltsbedarf dient, wären das 1266 Euro.

Schlimmer noch: Weil er vor knapp zehn Jahren ein baufälliges 90-Quadratmeter-Häuschen gekauft und hergerichtet hat, um ein Kinderzimmer für seine Söhne zu haben, muss Rott auch noch einen kleinen Kredit bedienen. Der aber übersteigt die Pauschale, die Unterhaltspflichtigen für ihre Wohnkosten zugebilligt wird, bei Weitem.

1160 Euro stehen berufstätigen Unterhaltspflichtigen als Selbstbehalt zu. Darin ist für Wohnkosten eine Warmmiete von 430 Euro vorgesehen. "Von dem Geld würde ich nicht einmal eine Einzimmerwohnung finden", sagt Rott. "Ich möchte aber auch, dass meine Kinder ein Zimmer haben, wenn sie bei mir sind."

Abzüglich des reduzierten Unterhalts, den er derzeit für die Kinder zahlt, und der laufenden Fixkosten blieben ihm derzeit gerade einmal 200 Euro für Essen und Leben, sagt Rott. Und jetzt fordert das Jugendamt auch noch Tausende Euro Unterhaltsvorschuss zurück, mit dem der Staat in die Bresche gesprungen ist, weil Rott das Geld für seine Söhne nicht aufbringen kann. Die erhöhten Aufwendungen für die Wohnung lässt das Amt nicht gelten.

"Wenn das durchkommt, muss ich das Häuschen verkaufen und mit meinen Kindern im Wohnwagen schlafen", klagt der Schulassistent. Seine Altersvorsorge wäre dann perdu. "Das wiederum kann nicht das Ziel unseres Unterhaltsrechts sein, das eben keinen Rückgriff auf den Staat wünscht", sagt seine Anwältin Maren Waruschewski.

Was Norbert Rott nicht in den Sinn will: Wäre er arbeitslos, stünde ihm nicht nur der Hartz-IV-Regelsatz, sondern auch eine größere Wohnung zu, da er dann an den Umgangstagen in einer sogenannten temporären Bedarfsgemeinschaft mit seinen Kindern leben würde. 653 Euro für eine Wohnung plus 121 Euro Heizkosten stünden ihm dann zu, hat er herausgefunden. Diese offensichtliche Diskrepanz zwischen Unterhaltsrecht und Sozialrecht verärgert ihn zutiefst.

"Ich hege eigentlich keinen Sozialneid", sagt der 60-Jährige. "Aber es kann doch nicht sein, dass Menschen, die den ganzen Tag arbeiten gehen, in Steuerklasse 1 sind und sich um ihre Kinder kümmern, schlechter gestellt werden als jemand, der gar nicht arbeiten geht."

Beim Interessenverband Unterhalt und Familienrecht (ISUV) kennt man zahllose Fälle von Unterhaltspflichtigen, meist Väter, die unter den finanziellen Verpflichtungen drohen zusammenzubrechen. "Über der Hälfte von ihnen verdienen so schlecht, dass sie nach der Düsseldorfer Tabelle als Mangelfall gelten", sagt Verbandssprecher Josef Linsler.

Bei zwei Kindern sei das bei einem Nettoeinkommen von weniger als 1900 Euro gegeben. "Das bedeutet, dass die Kinder nicht den vollständigen Mindestunterhalt bekommen und der Unterhaltspflichtige selbst auf den Selbstbehalt zurückgeworfen ist."

Die 1160 Euro, die er von seinem Nettoverdienst behalten dürfe, müssten für Wohnen, Essen, Kleidung, soziokulturelle Teilhabe und die Betreuung der Kinder reichen, sagt Linsler. "Das lässt sich mit 1160 Euro nicht stemmen. Wer nicht auf die Eltern oder die Großeltern zurückgreifen kann, ist im wahrsten Sinn des Wortes bitterarm.“"

Während der Mindestunterhalt für Kinder seit 2008 um 40 Prozent gestiegen sei, habe sich der Selbstbehalt nur um 28 Prozent erhöht, merkt der Verband an. Vor allem die Wohnkostenpauschale von 430 Euro warm mache den Trennungseltern zu schaffen."„Die Mieten sind allgemein angestiegen, in den Städten geradezu explodiert", sagt Linsler. In einigen Städten sei damit nicht einmal eine Single-Wohnung zu finanzieren. "Gerade wenn jemand mehrere Kinder hat und mitbetreut, braucht er eine größere Wohnung."

Theoretisch könnten Unterhaltspflichtige zwar eine angemessene Wohnung einklagen. In der Praxis handelten die Gerichte allerdings ausgesprochen restriktiv. Der Verband spricht sich deshalb für eine Erhöhung der Wohnkostenpauschale auf 500 Euro aus.

Dass der Selbstbehalt oftmals nicht mehr zum Leben reicht, hat auch die Unterhaltskommission des Deutschen Familiengerichtstages in ihrer jüngsten Stellungnahme vom Juni 2021 festgestellt. Sie regte an, den Satz auf 1230 Euro für Erwerbstätige und 1000 Euro für nicht Erwerbstätige anzuheben.

Zudem hält die Kommission die darin enthaltenen Sätze bei mehreren Kindern für zu hoch angesetzt: Schon jetzt reiche ein Einkommen von 1900 Euro nicht mehr aus, um zwei Kinder angemessen zu unterhalten, heißt es in der Stellungnahme. Wenn die Düsseldorfer Tabelle auch weiterhin als Maßstab für die Bemessung des Kindesunterhaltes gesellschaftlich akzeptiert werden solle, müsse sie grundlegend überarbeitet werden.

Dagegen wiederum protestierte der Verband Alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV). "Unterm Strich bedeuten die Vorschläge der Kommission Kürzungen für unterhaltsberechtigte Kinder beim Unterhalt und mehr Mangelfälle", sagte die Bundesvorsitzende Daniela Jaspers. Bereits jetzt sei der Kindesunterhalt systematisch zu niedrig. Letztlich sind die Oberlandesgerichte den Vorschlägen deshalb auch nicht gefolgt.

Heinrich Schürmann war lange Sprecher des Familiengerichtstages. Der pensionierte Richter am Oberlandesgericht Oldenburg ist auch heute noch Mitglied der Unterhaltskommission. Ihm bereitet die zunehmende Verarmung der Trennungsfamilien Sorgen. Solange Eltern mit ihren Kindern zusammenlebten, hätten sie bei zu niedrigem Verdienst Anspruch auf Leistungen wie Wohngeld und Kinderzuschlag, sagt er WELT. Das Problem sei allerdings, dass diese Leistungen an das Vorhandensein von Kindern im Haushalt gebunden seien.

"Trennt sich die Familie und bleiben die Kinder bei der Mutter, hat der Vater kein Anrecht mehr darauf, sofern er mehr verdient als seinen Selbstbehalt. Zusätzlich muss er Unterhalt leisten. Das führt bis in die mittleren Einkommensgruppen hinein zu finanziellen Problemen."

Ihn stört vor allem, dass die Gerichte sich strikt an die in der Düsseldorfer Tabelle festgehaltenen Pauschalen halten und nicht in jedem Einzelfall prüfen, ob die Wohnkosten angemessen berücksichtigt sind. "Die Pauschalbeträge sind Leitlinien, keine festen Vorgaben. Hat ein Vater regelmäßigen Umgang mit seinen Kindern, braucht er eine größere Wohnung, um sie angemessen unterbringen zu können. De facto tun sich die Gerichte aber schwer damit."

Auch der Mehrbedarf für Essen und Freizeitbeschäftigungen, der fällig wird, wenn die Kinder beim Vater sind, werde regelmäßig nicht beachtet. "Im Sozialrecht wird dieser Mehrbedarf hingegen berücksichtigt: in Form der temporären Bedarfsgemeinschaft. Diese Logik muss für das Unterhaltsrecht auch gelten", so Schürmann. "Es darf nicht sein, dass man als Sozialhilfe-Empfänger besser gestellt ist als jemand, der jeden Tag arbeiten geht."

Im Grunde brauche es eine große Reform, um das Unterhaltsrecht an die veränderten Familienverhältnisse anzupassen. Doch das sei schwieriger als die Quadratur des Kreises, ahnt Schürmann. "Denn letztlich reicht das Geld in Trennungsfamilien oft hinten und vorne nicht: weder für die Kinder, noch für die Unterhaltspflichtigen."

Wie auch der ISUV setzt er deshalb seine Hoffnung in ein anderes Instrument: Die von der Ampel-Regierung geplante Kindergrundsicherung. Sie müsse als eigenes Einkommen des Kindes unangetastet bleiben: mit dem Kindergeld als Basisbetrag und aufstockenden Leistungen für bedürftige Familien bis zum Mindestbedarf des Kindes. "Bei getrennt lebenden Eltern kann die Einführung einer Kindergrundsicherung die Abhängigkeit von Unterhaltszahlungen vermeiden oder zumindest reduzieren", so Schürmann. "Dies kann auch Trennungskonflikten entgegenwirken."

Auch Norbert Rott wäre damit wohl geholfen. Demnächst sind seine drei Jungs wieder einige Wochen bei ihm, weil die Mutter in einer Kur ist. Dafür sei sie ihm auch dankbar, sagt er. Dass sie ihm in dieser Zeit Unterhalt und Kindergeld überlässt, glaubt Rott hingegen nicht. "Beim Geld hört der Spaß bekanntlich auf."


Ich kann mir die Reaktionen mancher Leute und Verbände auf diesen Artikel gut vorstellen: "Typisch Väter – denen geht's nur ums Geld …"



2. Eine neue Studie hat ergeben, dass fast 22 Prozent der Väter während des ersten Lebensjahres ihres Kindes mindestens einmal unter starken Angstzuständen und Depressionen leiden.

Die in der Zeitschrift Depression and Anxiety veröffentlichte Studie unter kanadischer Leitung von Experten der Universität Toronto begann mit der Rekrutierung von 2.500 Vätern in den ersten Wochen nach der Geburt ihres Kindes. Die Teilnehmer wurden anschließend zwei Jahre lang beobachtet.

Die kanadische Kohortenstudie führte zu dem Ergebnis, dass eine beträchtliche Anzahl von Vätern unter postpartalen Ängsten und Depressionen leidet.

"Die hohen Raten der Komorbidität unter Vätern in den ersten zwei Jahren nach der Geburt zeigen, wie wichtig ein perinatales psychisches Gesundheitsmanagement auf Familienebene ist", so die Autoren der Studie.

"Die Identifizierung wichtiger modifizierbarer Risikofaktoren für Komorbidität weist auf Bereiche hin, in denen weitere Forschung und die Entwicklung von Interventionen zur Unterstützung der psychischen Gesundheit von Vätern erforderlich sind, um die Ergebnisse für Kinder und Familien zu optimieren.




3. Das Child and Family Blog widmet sich in einem Beitrag, der für eine Übersetzung nun wirklich zu lang ist, der Eltern-Kind-Enmtfremdung nach einer Trennung. Ausreichend kurz für eine Übersetzung sind jedoch den Fachleuten zufolge zehn häufige Fehler, die Betroffene vermeiden sollten, weil sie die Situation schlimmer machen:

* Verlieren Sie nicht die Beherrschung, verhalten Sie sich nicht zu aggressiv und kritisieren Sie Ihre Kinder nicht zu hart.

* Spiegeln Sie die Zurückweisung Ihrer Kinder nicht, indem Sie ihnen sagen, dass wenn sie Sie nicht sehen wollen, Sie Ihre Kinder auch nicht sehen möchten.

* Lassen Sie nicht passiv zu, dass die Kinder und Ihr eEx Ihnen die Bedingungen für den Umgang mit ihnen diktieren. Warten Sie nicht geduldig, bis sich die Kinder "beruhigt" haben oder "die Zeit reif" ist, um Sie zu sehen. Entfremdete Eltern lernen zu spät, dass der richtige Zeitpunkt nie gekommen ist.

* Verschwenden Sie Ihre Zeit mit den Kindern nicht mit dem Versuch, ihnen ihre negative Einstellung auszureden. Lassen Sie sich stattdessen auf konfliktfreie, angenehme Interaktionen ein.

* Tun Sie die Gefühle der Kinder nicht ab und sagen Sie ihnen nicht, dass sie nicht wirklich wütend sind oder Angst vor Ihnen haben. Auch wenn das stimmt, könnten die Kinder das Gefühl haben, Sie würden sie nicht verstehen.

* Werfen Sie den Kindern nicht vor, dass sie nur wiederholen, was der andere Elternteil ihnen gesagt hat. Auch dies mag zwar stimmen, aber die Kinder werden es vehement bestreiten und sich von Ihnen angegriffen fühlen.

* Machen Sie Ihren Ex nicht schlecht.

* Verlangen Sie von Ihren Kindern keine Entschuldigung für ihr früheres respektloses Verhalten. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Beziehung in der Gegenwart und in der Zukunft.

* Bestehen Sie nicht darauf, dass falsche Anschuldigungen aus der Vergangenheit als Vorbedingung für ein Weiterkommen richtig gestellt werden. Die Kinder müssen nicht zustimmen, dass Sie zu Unrecht verleumdet wurden. Dies kann sie in Ihrer Nähe übermäßig ängstlich machen und kontraproduktiv sein.

* Zögern Sie nicht, rechtliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die Erwartungen in Bezug auf den Umgang mit Ihren Kindern durchzusetzen und sie aus einem toxischen elterlichen Umfeld zu befreien.




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