1.
Sie sind noch nicht einmal 30 Jahre alt und greifen vermehrt zu Potenzmitteln, die ursprünglich für die Generation ihrer Väter gedacht waren. Warum machen sie das? Und ist das überhaupt schlimm?
Die
Neue Zürcher Zeitung berichtet.
2. Gestern berichtete Genderama über Brett Kavanaugh, der von US-Präsident Trump für einen Posten des Obersten Gerichtshofes vorgeschlagen wurde, woraufhin die Psychologin und Professorin für Klinische Psychologie Christine Blasey Ford öffentlich machte, dass Kavanaugh sie auf einer Party im Jahr 1982 zu vergewaltigen versucht haben soll. Inzwischen prophezeit die L.A.Times (leider nicht verlinkbar), dass es zu einem feministischen Volksaufstand kommen werde, falls Kavanaugh trotzdem zu einem der Obersten Bundesrichter ernannt werde.
Gleichzeitig wird die
Beweislage immer dünner:
Christine Blasey Ford hat behauptet, dass vier weitere Personen an einer kleinen Versammlung teilgenommen haben, bei der sie angeblich von Brett Kavanaugh angegriffen wurde. Drei dieser Personen, PJ Smyth, Mark Judge und Kavanaugh, haben bereits jede Erinnerung an den Besuch einer solchen Party geleugnet.
Am Samstagabend verweigerte Leland Ingham Keyser, eine Klassenkameradin von Ford an der Mädchenschule Holton-Arms und ihre letzte benannte Zeugin, jede Erinnerung an die Teilnahme an einer Party mit Brett Kavanaugh.
Vor dem Hintergrund dieser Kontroverse bekundet Rich Lowry, Herausgeber des einflussreichen konservativen (aber Trump häufig kritisierenden)
National Review, seinen Missmut angesichts der schwindenden Bedeutung fairer Prozesse, sobald es zu Anschuldigungen sexueller Übergriffe kommt:
Unser Justizsystem beurteilt jeden Einzelnen - den Ankläger und den Angeklagten - bestenfalls auf der Grundlage der Beweise und mit einem Gerichtsverfahren, das sich im Laufe der Jahrhunderte als der beste Weg erwiesen hat, um die Wahrheit zu ermitteln.
Das Problem ist, dass Fords Anschuldigung nicht gut beweisbar erscheint, und der Bund der Demokratischen Partei und ihren Medien nicht sehr daran interessiert ist, solche Beweise zu liefern. Sie will Fords Wahrhaftigkeit als gegeben betrachten, als eine Frage der kosmischen und geschlechtsspezifischen Gleichstellung.
"Ich glaube der Überlebenden", sagt Connecticut Senator Richard Blumenthal. Es wäre richtig, wenn er sagen würde: "Ich glaube, Ford ist eine Überlebende." Aber es geht darum, ihr angebliches Opfer-Sein rhetorisch und politisch auszunutzen, bevor es etabliert ist - ja, sie zu nutzen, um jede ernsthafte Frage, ob Ford ein Opfer ist oder nicht, auszuschließen.
Wir sehen hier das Einsickern der Scheinprozesse, die an Colleges stattfinden, um über solche Vorwürfe auch im Senat der Vereinigten Staaten zu urteilen.
(...) Nein, die Botschaft an die Frauen - und an die Männer – sollte lauten, dass es wichtig ist, zu versuchen, die Wahrheit zu finden, bevor man eine Anklage anerkennt. Dies war einst ein Grundsatz des [linken] Liberalismus – damals, als er das Arthur-Miller-Stück "The Crucible" feierte und die Old-School American Civil Liberties Union unterstützte. Linksliberal zu sein bedeutet heute, für kollektive Gerechtigkeit zu streiten, um historische Fehler zu korrigieren.
Matthew Dowd von ABC News kommentierte diesen Fall so: "Wenn es so ist, dass 'er' das eine behauptet und 'sie' das andere, dann lassen Sie uns in diesen Szenarien 'ihr' glauben. Sie hat nichts zu gewinnen und alles zu verlieren. Seit 250 Jahren glauben wir 'ihm' in diesen Szenarien. Genug ist genug."
Dies ist ein Aufruf an die Menschen, ihre Vernunft und moralische Urteilskraft einer sozialen und politischen Agenda unterzuordnen. Nicht alle Frauen sind glaubwürdig, unabhängig von den Sünden der Vergangenheit des Patriarchats. Die Duke-Lacrosse-Spieler waren nicht schuldig. Die Geschichte der Bruderschaft an der University of Virginia war nicht wahr. Die Studentin der Columbia University, die eine Matratze als Symbol für ihre angebliche Vergewaltigung herumtrug, beschuldigte ihren mutmaßlichen Angreifer fälschlicherweise.
Das bedeutet natürlich nicht, dass man Frauen grundsätzlich nicht glauben sollte. Es bedeutet, dass Anschuldigungen wegen sexuellen Fehlverhaltens - wie jede andere Anschuldigung auch - von Fall zu Fall und auf der Grundlage der Fakten bewertet werden sollten. Das ist nicht die Opferung der Ankläger. Es dient der Sache der Gerechtigkeit.
Senator Mazie Hirono aus Hawaii fasste die aktuelle Stimmung der Linken zusammen, als sie sagte: "Ich möchte den Männern dieses Landes sagen: Halt die Klappe und tritt vor und tu das Richtige." Das sagt mehr über sie - und ihre eigene Eignung für hohe Ämter - aus als über Brett Kavanaugh. Er ist nicht verpflichtet zu schweigen - auch wenn etwa die Hälfte seines Publikums im Senat das Interesse an einem fairen Prozess verliert.
3. Das Mantra "glaubt den Frauen" ist weniger beliebt, wenn es feministischen Kampagnen entgegen läuft. Aktuelles Beispiel: Woody Allens Ehefrau Soon Yi Previn spricht über erlittene
Misshandlungen durch Mia Farrow. Das führte zu heftigen Feindseligkeiten in jenem Segment der "sozialen Medien", in dem Woody Allen als Missbrauchstäter und Mia Farrow als glaubwürdige Anklägerin gesehen wird.
4. Die männlichen Mitarbeiter der Huffington Post zeigen, wie man ein guter feminsitischer Verbündeter ist: Sie lassen sich von ihren Kolleginnen offenbar bereitwillig
mit Gegenständen bewerfen. Hier sind Feministinnen in den "sozialen Medien" voll des Lobes.
5. Ein neuer Bericht dokumentiert die
weit verbreitete Vergewaltigung von männlichen Tamilen.
6. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir zu dem
Männerkongress, der dieses Wochenende in Düsseldorf stattgefunden hat:
Ich hatte bislang die Aktivitäten von Professor Franz positiv verfolgt, aber das diesjährige Kongressprogramm wird doch sehr politisch und polemisch vorgetragen mit "wir Normalen gegen die pathologischen Populisten, Maskulinisten und so weiter." So stellte sich der Vortrag von Herrn Pohl zu den Grenzen zwischen Flirt und sexuellem Übergriff als Rant gegen Pick-up-Artists heraus. Auch du wurdest genannt als Teil der Pick-up-Artist-Maskulisten-Antifeministen-Rechtspopulisten-Menschenfeinde-Szene, die alle undifferenziert zusammengeworfen wurden. Und zusammen mit Trump wurden dann auch alle Mitglieder dieser Szenen als pathologische Narzissten bezeichnet und das gesamte Reservoir abwertetender pathologisierender Begriffe verwendet, was teilweise mit zustimmendem Johlen aus dem Publikum unterstützt wurde. Mich hat es doch sehr gewundert, so einen Referenten auf einer Konferenz von Professor Franz anzutreffen. Ich frage mich, ob die politische Lage mittlerweile so aufgeladen ist, dass man solche Referenten ein breites Forum bieten muss, um nicht Gefahr zu laufen, Opfer von Hetzkampagnen aus Medien und Studentenschaft zu werden. Auch sonst gab es viele Vorträge, die über die Pathologie von Trump Anhängern oder Populisten in Europa herzogen, anstatt Möglichkeiten einer besseren Unterstützung von Männern zu thematisieren.
Tom Todd, der zweite Vorsitzende der geschlechterpolitischen Organisation AGENS, fotografierte eine Wandprojektion dieses Vortrags, auf der unter anderem das von dem Flirt-Coach Maximilian Pütz und mir verfasste, bei Heyne erschienene Buch
Das Gesetz der Eroberung sowie mehrere Webadressen zu Pick-up-Websites und zu diesem Blog hier zu sehen sind. Genderama wird vorgestellt als "Blog des antifeministischen Männerrechtlers Arne Hoffmann". Tom Todd schreibt mir hierzu:
Professor Pohl hat in seinem Vortrag ein sehr abwertendes Bild der sogenannten Pickup-Künstler gezeichnet. Relevant ist hier auch, dass du, Arne, mit deinem Anspruch, Maskulist zu sein, in einen Topf mit den Pickup-Künstlern geworfen wirst und von diesen wiederum im Vortrag behauptet wurde, sie seien auch rückwärtsgewandte, frauenfeindliche und anti-feministische Maskulisten. Dies liegt wohl daran, dass du zwei Bücher zum Thema (mit)verfasst hast.
Die Pickup-Künstler wurden als Neoliberale mit manipulativen, sexistischen Ansichten dargestellt, die in teueren Workshops die Erlernung von Psychotechniken anbieten, mit denen Männer Frauen nach der Methode "EAAK" (erfassen, annähern, anmachen, klarmachen) ins Bett kriegen können sollen. Sie würden in ihrem gesteigertem Narzissmus auch pseudobiologische Rechtfertigungen aufstellen, indem sie essentialistisch einen Fortpflanzungsdruck zitieren, dessen Wirkung diesen Männern keine andere Wahl lässt, als Frauen auch übergriffig anzumachen.
Man hat den Eindruck gewonnen, dass diese Pickup-Männer tatsächlich solche sind, die Frauen an den Brüsten und sonstigen Körperteilen begrapschen, wie Trump auch mal behauptet hat, dass es möglich wäre, wenn man einmal "angekommen", also eine große Nummer ist.
Der folgende Redner hat zurecht davor gewarnt, diese Gruppe überzubewerten, und persönlich finde ich die Verteufelung von Pohl wenig hilfreich und gewisse nicht einer wissenschaftlichen Erklärung für eine fehlgeleitete Männlichkeit zuträglich. Letztendlich wird aber vor allem suggeriert, dass der politische Widerstand gegen die schon längst evidente Männerfeindlichkeit, sofern dieser sich maskulistisch definiert, vom gleichen Schlage wie die Pickup-Künstler ist: eine Sammlung von frauenfeindlichen, übergriffigen Narzissten, die ihr schwaches, männliches Selbstbild durch die Abwertung von Frauen aufzuwerten suchen.
Man kann halten, was man will vom Maskulismus (und finde ihn persönlich nicht der Königsweg); zu suggerieren jedoch, dass der glaubwürdig geäußerte Unmut über Benachteiligungen von Jungen und Männern nur als narzisstisch gekränkte, frauenfeindliche und repressive Abwehrreaktion widerlichster Art zu verstehen ist, ist skandalös.
Erfreulicherweise gab es differenziertere Vorträge vor allem zur Verbesserung der Methodik in der Psychotherapie für Männer und Jungen, die auch eine positive Wertschätzung männlicher Bewältigungsstrategien und -fähigkeiten zum Inhalt haben sollte in den Augen der Referenten.
Sollten die mir zugetragenen Inhalte von Pohls Vortrag zutreffen (und ich habe keinen Grund daran zu zweifeln), kann ich nur sagen: Wow. Dass sich ein Akademiker, der das Geschlechterthema als Schwerpunkt behandelt, dermaßen vergaloppiert, das Cover eines Buches in seinem Vortrag zu präsentieren, dessen Inhalt er offenbar entweder nicht kennt oder bewusst verfälschend darstellt, ist ohne Frage ein neuer Tiefpunkt. Wie man sich beispielsweise schon durch einen bloßen Blick auf das bei Amazon einsehbare Inhaltsverzeichnis des Buches hätte informieren können, gibt es darin – anders als in jedem anderen Flirtratgeber, den ich kenne, und das sind etliche Dutzend – ein eigenes, zehn Seiten umfassendes Kapitel zum Thema "Wo verläuft die Grenze zur sexuellen Belästigung?" Dieses Kapitel liefert Männern nachvollziehbare Ratschläge, um im Überschwang ihres Interesses für eine Frau gerade NICHT übergriffig zu werden, und orientiert sich wie alle Kapitel meines Ratgebers an der anerkannten Fachliteratur. Dieser Ratgeber ist insofern sogar nicht weniger, sondern sogar mehr feministisch korrekt als der weit überwiegende Teil der Flirt-Ratgeber-Literatur, ob innerhalb oder außerhalb der Unterkategorie "Pick up". Selbstverständlich ist in meinen Ratgebern weder von "EAAK" noch von einem "Fortpflanzungsdruck" die Rede, der Männer quasi zu Übergriffen zwinge (eine gleichermaßen männer- wie frauenfeindliche Weltsicht). Auch in anderen meiner Bücher, etwa in
"Nummer Sicher", stelle ich in langen Kapiteln Strategien GEGEN solche Übergriffe von Tätern beiderlei Geschlechts dar. Hier wird also das exakte Gegenteil von dem nahegelegt, was sich tatsächlich in meinen Veröffentlichungen findet.
Wenn hier nicht differenziert, sondern pauschalisiert und sogar konträre Strömungen zusammengerührt wurden, dann handelte es sich nicht mehr um Wissenschaft, sondern um billigen Populismus.
Genauso irre ist das Zusammenrühren von Pick-Up, also dem Herstellen von erotischen Beziehungen, mit Maskulismus. Ich definiere "Maskulismus" in der Einleitung meines
"Plädoyers für eine linke Männerpolitik" sehr klar:
Weltsicht und Theoriegebäude der Männerrechtsbewegung. Ihr zufolge verdient auch ein Mann Zuwendung und Unterstützung, wenn er diskriminiert wird, zum Opfer wird oder aus anderen Gründen leidet. Maskulisten geht es darum, Benachteiligungen, soziale Problemlagen und Menschenrechtsverletzungen in Bezug auf alle Menschen einschließlich der Männer zu erforschen, herauszufinden, was die möglicherweise vielfältigen Ursachen dafür sind, und realistische Lösungsstrategien zu entwickeln, die dann in einer gerechten Politik zur Anwendung kommen.
Was um alles in der Welt das mit Flirt-Ratgebern zu tun haben soll, wird das Geheimnis von Rolf Pohl bleiben.
Nun machte Professor Franz vor einigen Jahren in dem von ihm und André Karger herausgegebenen wissenschaftlichen Sammelband "Neue Männer - muss das sein?" deutlich, dass er die Spielchen, die hier betrieben werden, komplett durchschaut. In einer Passage zu Thomas Gesterkamp, der aus derselben ideologischen Ecke wie Pohl kommt, erklärt Professor Franz:
Männer, die auf problematische Benachteiligungen von Männern hinweisen oder vielleicht sogar das männliche Monopol auf Gewalttätigkeit infrage stellen, müssen mit ausgesprochen heftigen Abwehrreaktionen rechnen. Diese nehmen zuweilen auch unsachlichen oder denunziativen Charakter an. Ein markantes Beispiel hierfür liefert der Publizist Thomas Gesterkamp. Im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung unternimmt er den erstaunlichen Versuch, die enttabuisierende Öffnung des Geschlechterdiskurses aus männlicher Sicht – also auch unter Benennung von Benachteiligungen von Männern – als rechts-restauratives Rollback zu diffamieren. Dies geschieht auch gegenüber einigen Autoren dieses Buches mittels nicht recherchierter, suggestiver Andeutungen und interessanterweise auch durch die Unterstellung von Homophobie und Frauenfeindlichkeit. Dieses Anathema hat in Deutschland immer noch einen terminierenden Charakter. Es kann als ultimativer Vorwurf völlig belegfrei jede weitere Diskussion zum Thema devaluieren. Ein solches Vorgehen lässt eigentlich nur auf tieferliegende politische oder auch persönliche Motivlagen schließen, die bewusst oder unbewusst diesen spannungsreichen und häufig durch Eigenbetroffenheit gekennzeichneten Diskurs immer auch mitbestimmen. So wird zum Beispiel die empirische Studie Gerhard Amendts auf das bislang zumeist verleugnete weibliche Gewaltpotenzial vielleicht als so bedrohlicher Tabubruch erlebt, dass auch erwachsene Söhne noch in einem loyalen Mutterschutzreflex die Beendigung der Debatte durch schrille Brandmarkungen ('Geschlechterkampf von rechts') herbeizuführen versuchen.
Da Professor Franz derartige Polemik durchschaut, erschien er mir bislang in dieser Hinsicht über jeden Zweifel erhaben. Mir ist von ihm zu Beginn des Jahres der Link auf die Website seines Männerkongresses zugemailt worden, so dass ich ebenso darauf aufmerksam machen konnte wie auf seine bisherigen Männerkongresse. Bei all diesen Veranstaltungen gab es bislang auch nicht das Geringste zu beanstanden. Ich werde mich bei ihm jetzt danach erkundigen, ob Pohl auf dem Kongress tatsächlich derart aus der Spur geraten ist, wie mir hier berichtet wird, und was Professor Franz dazu zu sagen hat. Dass ich hier immer wieder auf einen Kongress hinweise, nur um daraufhin dort in den oben erwähnten Zusammenhang gerückt zu werden, ist ein Unding. Sollte Professor Franz zu den Behauptungen, Pohl habe dermaßen anstandslos gepoltert, keine gute Antwort haben, wird es hier keine Hinweise auf seine Kongresse mehr geben. Wir brauchen nicht ständig neue Eskalationen in der Männerszene, nur weil manche Akteure mehr an Feindbildern als an Fakten interessiert sind.
Der Nebeneffekt meiner Anfrage wird sein, dass Professor Franz darüber informiert wird, wie abschreckend solche Vorträge auf den nicht johlenden Teil ihrer Zuhörer wirken.
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Mehr Post. Ein weiterer Leser schreibt mir zu dem gestern von Genderama veröffentlichten Leserbrief zu den Vorwürfen sexueller Übergriffe bei der Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen:
Wie es der Zufall will, hatte ich gestern mit Klaus Wiegrefe vom SPIEGEL Kontakt aufgenommen. Es ging darum, dass ich als ehemaliger Mitarbeiter der Gedenkstätte Hohenschönhausen und der Behörde für die Stasiunterlagen in dem aktuellen Fall eher ein generelles Führungsproblem sehe und das auch in beiden Fällen beschrieben habe. Auch als Clash der Generationen. Und dann lese ich heute den von dir veröffentlichten Brief, der meine Sicht zu bestätigen scheint.
Da kommen viele Themen zusammen. Die ältere Generation, die die DDR noch erlebt hat, und die junge Generation, bei der das nicht der Fall ist. Die tägliche Beschäftigung mit einer oftmals belastenden Thematik. Meine Tätigkeit dort ist schon zehn Jahre her, aber ich kann mir gut vorstellen das die älteren Mitarbeiter auch heute noch viele psychische und seelische Probleme mit sich herum schleppen. Hinzu kommt, das das Geschlechterverhältnis in der DDR ein anderes war als heute. Die beschriebenen Verhaltensweisen waren in der DDR gang und gäbe. Wenn eine Frau etwas nicht wollte, konnte sie sich damals meistens wehren,
aufgrund ihrer Sozialisation.
Ich habe Herrn Wiegrefe auf den Brief aufmerksam gemacht.
(Der SPIEGEL ist inzwischen mit mir in Kontakt getreten.)