Montag, Januar 31, 2022

Warum fällt es Männern schwer, Nein zum Sex zu sagen?

Ähnlich wie gestern gibt es heute keine erwähnenswerten geschlechterpolitischen Nachrichten, weshalb ich erneut einen aktuellen Beitrag aus dem populärwissenschaftlichen Magazin Psychology Today übersetzt habe, wo man das Männerthema zunehmend zu entdecken scheint.

Quellenangaben zu verschiedenen Behauptungen findet man im verlinkten Original.



Manchmal wollen Männer keinen Sex. Das ist eine Aussage, die gleichermaßen radikal und selbstverständlich ist. Doch der Druck, der auf Männern lastet, immer Sex zu wollen oder jede sich bietende sexuelle Gelegenheit anzunehmen oder zu verfolgen, führt dazu, dass sie oft das Gefühl haben, nicht "nein danke, vielleicht ein anderes Mal" sagen zu können.

Für Männer ist es schwierig, sowohl zu gelegentlichen als auch zu festen Sexualpartnern Nein zu sagen. In einer Beziehung kann es schwierig sein, Nein zu sagen, weil man sich verpflichtet fühlt, immer auf die sexuellen Annäherungsversuche des Partners einzugehen, da man dies in der Vergangenheit bereits getan hat, und weil man befürchtet, die Gefühle des Partners zu verletzen oder Spannungen und Belastungen in der Beziehung zu verursachen.

- Woher kommt dieser Druck? -

Das heterosexuelle Standard-"Drehbuch", das einen Großteil unserer Sozialisation in Bezug auf Sex bestimmt, stellt Männer als opportunistische sexuelle Akteure in ihren Interaktionen mit Frauen dar - sie drängen, drängen und drängen zu immer mehr sexueller Intimität. Im Gegensatz dazu werden Frauen als sexuell zurückhaltend oder als "Torwächterinnen" dargestellt, die dafür sorgen, dass der sexuelle Zugang des Mannes begrenzt ist, bis die romantische Bindung an die Frau sichergestellt ist.

Ich kann mir vorstellen, dass die Leserinnen und Leser die Augen verdrehen, aber es ist schockierend, wie sich dieses traditionelle Skript über Zeit, Kulturen und Generationen hinweg hält. Eine kürzlich durchgeführte Untersuchung von 70 äußerst beliebten Fernsehsendungen für junge Erwachsene, die über eine Vielzahl von Streaming-Plattformen sowie über Rundfunk- und Kabelnetze ausgestrahlt wurden, ergab, dass diese Themen immer noch vorherrschend sind. Besonders bemerkenswert waren die folgenden Themen:

* Ein Thema, das das widerspiegelt, was wir als "sexuelle Doppelmoral" bezeichnen und das die Botschaft verstärkt, dass die Sexualität der Männer ihre Männlichkeit widerspiegelt, während die fehlende Sexualität der Frauen die Tugendhaftigkeit der Frauen widerspiegelt.

* Ein Thema, das sich um Fragen der Bindung dreht, insbesondere um die Ansicht, dass Männer hoch motiviert sind, eine romantische Bindung zu vermeiden, und Frauen hoch motiviert sind, eine romantische Bindung einzugehen. Diese Botschaften werden in vielen anderen Medien verstärkt, darunter Musikvideos, Pornografie und soziale Medien.

Diese Unterschiede bilden das Gerüst für die Machtdynamik zwischen Sexualpartnern. Diese Dynamik wirkt sich auch auf die Beziehungen vieler männlicher Paare aus. In vielen Fällen berichten schwule und bisexuelle Männer über einen größeren Druck als heterosexuelle Männer, immer zum Sex bereit zu sein. Es liegt eine gewisse Macht darin, in der Position des "Auserwählten" und nicht des Initiators zu sein, aber insgesamt schätzen und unterstützen wir die Vorstellung, dass Männlichkeit mit sexuellem Interesse und intensivem Streben nach sexuellen Gelegenheiten in Verbindung gebracht wird - was den Druck erhöht, "ja" zu sagen, selbst wenn ein Mann, wie jeder andere Mensch auch, einfach nur die Sendung zu Ende sehen, noch ein Spiel spielen, mit seiner Arbeit weitermachen oder sein Buch ungestört lesen möchte.

Die Forschung zeigt:

* Männer berichten, dass sie Interesse an Sex vortäuschen, Sex initiieren, den sie nicht wollen, und dem Sex mit einer Partnerin zustimmen, obwohl sie ihn nicht wollen.

* Männer berichten häufig, dass sie den Druck, in ihren festen Beziehungen immer der Initiator des Sex zu sein, nicht mögen.

* Sowohl Männer als auch Frauen halten das "Nein" von Männern eher für einen Schwindel, das heißt ihr "Nein" bedeutet "Ja".

* Viele Menschen glauben, dass Männer nicht zum Sex gezwungen werden können; wie bei Frauen gibt es auch bei Männern Mythen über ihren Körper und ihr Interesse (z. B. "Warum hat er eine Erektion bekommen, wenn er es nicht wollte?")

* Männer entscheiden sich im Vergleich zu Frauen eher dazu, einen Vorfall nicht zu melden, wenn sie sexuell belästigt wurden (und nach einem höheren Maß an sexueller Belästigung sind die negativen psychischen Symptome bei Männern schlimmer als bei Frauen)

* Männer, die berichten, von Frauen zum Sex gedrängt oder gezwungen worden zu sein, werden als weniger glaubwürdig und weniger sympathisch eingestuft als Frauen, die von solchen Erfahrungen berichten

- Warum wollen Männer keinen Sex? -

Es gibt viele Gründe, warum Männer manchmal (oder oft) keinen Sex wollen - wie bei jedem anderen Menschen auch. In den letzten Jahrzehnten haben wir einen stetigen Rückgang des Sexualverhaltens beobachtet, der mit einem stetigen Anstieg von Stress, Depressionen und Angstzuständen (die das sexuelle Verlangen oft erheblich verringern) sowie mit einem Anstieg der Medikamenteneinnahme zur Bewältigung von Stress, Depressionen und Angstzuständen einhergeht (Medikamente, die bekanntermaßen das Verlangen weiter verringern). Auf der positiven Seite sehen wir eine größere Akzeptanz weniger traditioneller Formen des Geschlechtsausdrucks - sogar eine Ablehnung hypermaskuliner Normen -, doch wird von Männern immer noch erwartet, dass sie ein hohes Verlangen haben und dieses auch zum Ausdruck bringen.

Das Gefühl, zu Sex gezwungen zu sein, der nicht erwünscht ist, ist mit einer Reihe von ungesunden Auswirkungen für Männer und ihre Beziehungen verbunden.

* Die Zustimmung zu unerwünschtem Sex kann negative psychische und physische Folgen für die Gesundheit haben. So fanden Forscher beispielsweise höhere Cortisolwerte (das "Stress"-Hormon) in Speichelproben bei denjenigen, die angaben, häufiger unerwünschtem Sex zugestimmt zu haben, als bei denjenigen, die häufiger erwünschten Sex hatten, was darauf hindeutet, dass die Zustimmung zu unerwünschtem Sex stressig ist.

* Gelegentliches Einverständnis mit unerwünschtem Sex - vor allem, wenn das Motiv eher darin besteht, dem Partner näher zu kommen, als einen Streit zu vermeiden - kann ab und zu in Ordnung sein, aber häufiges Einverständnis mit unerwünschtem Sex führt zu einer Vermeidungsspirale. Schon bald vermeidet man das Kuscheln auf der Couch oder eine kleine, unauffällige Zärtlichkeit, weil man befürchtet, dass dies zu einer Aufforderung zu größerer sexueller Intimität führen könnte.

* Wie bei der Vortäuschung eines Orgasmus ist es schwierig, zu gestehen, dass man keinen Spaß hatte. Keine Kommunikation, keine Lösung.

- Niemand muss Sex haben. -

Solange wir nicht dazu gezwungen werden, können wir ohne Sex leben. Wenn Sie trotz der Bereitschaft und des Interesses eines attraktiven Partners gelegentlich kein Verlangen nach Sex verspüren, ist das normal, und bei allem, was das Leben so mit sich bringt, sind Phasen geringen Verlangens durchaus zu erwarten.

- Wann ist geringes Verlangen ein Problem? -

Wenn Sie in Situationen, in denen Sie früher Lust verspürt haben, ständig keine Lust verspüren, und vor allem, wenn diese geringe Lust auf Sex Sie oder Ihren Partner belastet, dann ist es an der Zeit, mit Ihrem Partner (falls Sie einen haben) offen darüber zu sprechen. Ziehen Sie auch in Erwägung, mit einem vertrauenswürdigen Gesundheitsdienstleister oder Berater zu sprechen. Sie können Ihnen helfen, Antworten zu finden, die auf Ihre Situation zugeschnitten sind.




Sonntag, Januar 30, 2022

Die psychischen Probleme von Männern mittleren Alters

In einem aktuellen Beitrag beschäftigt sich das populärwissenschaftliche Magazin Psychology Today mit den psychischen Probleme von Männern mittleren Alters. Ich habe ihn für Genderama ins Deutsche übersetzt.



Es gibt viele psychiatrische Unterteilungen, die sich auf bestimmte Altersgruppen konzentrieren. Dazu gehören die Kinderpsychiatrie, die Jugendpsychiatrie und die Alterspsychiatrie. Es gibt jedoch kein Fachgebiet, das als "psychische Gesundheit im mittleren Lebensalter" oder "Psychiatrie des mittleren Alters" bezeichnet wird.

Dies ist besorgniserregend, da Statistiken zeigen, dass dies eine besonders gefährdete Phase sein kann. So sind die Selbstmorde in den westlichen Ländern in der Altersgruppe der 40- bis 60-Jährigen besonders ausgeprägt, wobei die Raten bei Männern mittleren Alters besonders hoch sind.

Es gibt Hinweise darauf, dass plötzliche Lebensereignisse, die häufig in den mittleren Lebensjahren auftreten, wie Arbeitsplatzverlust und Scheidung, die psychische Gesundheit von Männern besonders beeinträchtigen können. (Mehr dazu in meinem neuen Buch "Men's Issues and Men's Mental Health").

- Arbeitslosigkeit und Arbeitsplatzverlust -

In den Nachkriegsjahren kam es in der gesamten westlichen Welt zu massiven sozioökonomischen Veränderungen, vor allem in Form des Übergangs von einer Industrie- zu einer Wissenswirtschaft. Dieser Wandel hat zu einem starken Rückgang in Branchen wie der verarbeitenden Industrie geführt, die einst Arbeitern und weniger gebildeten Männern sichere und sinnvolle Arbeitsplätze boten.

Eine solche Arbeitslosigkeit kann schwerwiegende finanzielle Folgen haben und im schlimmsten Fall zu hohen Schulden, Konkursen und Zwangsvollstreckungen führen. Mehrere Studien zeigen, dass diese Faktoren das Risiko von Depressionen bei Männern in der Lebensmitte und von Selbstmord bei Männern im mittleren Alter erhöhen.

Einige Untersuchungen deuten darauf hin, dass sich Arbeitsplatzverlust und Arbeitslosigkeit auf Männer tendenziell negativer auswirken als auf Frauen. Eine bahnbrechende Studie mit mehr als tausend zweieiigen Zwillingspaaren untersuchte die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Entstehung von Depressionen und kam zu dem Ergebnis, dass belastende Lebensereignisse im vergangenen Jahr, die mit finanziellen, beruflichen und rechtlichen Problemen zusammenhingen, starke Risikofaktoren für Depressionen bei Männern, aber nicht bei Frauen waren.

Diese stärkere Auswirkung auf Männer wurde in verschiedenen Studien auf mehrere Faktoren zurückgeführt. Erstens tragen Männer in der Regel immer noch die Last des Haupternährers der Familie, und ihr Einkommen ist oft entscheidend für den Unterhalt eines Haushalts. Der Verlust dieses Einkommens kann verheerende Auswirkungen auf die Lebensqualität der Familie haben. Zweitens neigen Männer dazu, ihrer Arbeit mehr Sinn und Bedeutung beizumessen als Frauen, was bedeutet, dass der Verlust eines Arbeitsplatzes ein schmerzhaftes Vakuum schaffen kann. Drittens werden arbeitslose Männer in der Gesellschaft häufig stereotypisiert und stigmatisiert, was sich negativ auf die soziale Integration und das Selbstwertgefühl auswirken kann.

- Bildungsniveau und psychische Gesundheit im mittleren Lebensalter -

Es gibt Hinweise darauf, dass Menschen mittleren Alters mit niedrigem Bildungsniveau anfälliger für eine schlechte psychische Gesundheit sind als Menschen mit höherem Bildungsniveau. So ergab eine US-Studie, dass die Selbstmordrate bei Menschen mittleren Alters mit einem High-School-Diplom oder weniger 2,4-mal höher war als bei Menschen mit einem Hochschulabschluss.

Eine andere Studie untersuchte über 440.000 Selbstmorde in den USA und stellte fest, dass Erwachsene mit einem Hochschulabschluss die niedrigsten Selbstmordraten aufwiesen, während diejenigen mit nur einem High-School-Abschluss die höchsten Raten hatten. Andere Untersuchungen zeigen, dass Menschen mit einem High-School-Abschluss häufiger an Depressionen und Angstzuständen leiden als Menschen mit einem Hochschul- oder Berufsabschluss. Dies deckt sich mit anderen Studien, in denen festgestellt wurde, dass Schulabbrecher höhere Raten von Depressionen im Erwachsenenalter aufweisen als Schulabgänger.

Es gibt immer mehr Belege dafür, dass ein niedriges Bildungsniveau bei Männern viel häufiger ist als bei Frauen. Untersuchungen zeigen, dass Männer häufiger durch Prüfungen fallen und die Schule abbrechen und seltener eine Universität besuchen und einen Bachelor-Abschluss erwerben. Dieses Bildungsdefizit bei jungen Männern wird weitgehend verkannt und ist trotz seiner negativen Auswirkungen auf die Gesellschaft nicht zu einer politischen Priorität geworden.

- Familienstand und Scheidung -

Scheidungen und Trennungen sind in den mittleren Lebensjahren häufig anzutreffen. Viele Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass sich dies negativ auf die psychische Gesundheit auswirken kann. So ergab eine groß angelegte US-Studie, dass unverheiratete Männer im Alter von 40 bis 60 Jahren ein 3,5-mal höheres Risiko haben, durch Selbstmord zu sterben, als verheiratete Männer desselben Alters, wobei die Raten bei unverheirateten Männern deutlich höher sind als bei unverheirateten Frauen.

In der Forschungsliteratur gibt es mehrere Hinweise darauf, dass die psychosoziale Erfahrung einer Scheidung für Männer besonders schmerzhaft sein kann und einen akuten Stressfaktor mit chronischen Folgen darstellt. So wurde in einer Studie festgestellt, dass Männer nach einer Scheidung einen viel größeren Verlust an sozialer Unterstützung erleben als Frauen, vor allem weil Frauen während der Ehe in der Regel engere Beziehungen zu Freunden und Familie pflegen als Männer.

All dies kann dazu führen, dass geschiedene und getrennt lebende Männer gerade dann einsam und isoliert sind, wenn sie soziale Unterstützung am meisten brauchen. In der Tat sind Väter nach einer Scheidung in der Regel von ihren Kindern getrennt, wobei über 80 % der sorgeberechtigten Eltern in den USA und Kanada Mütter sind. Diese Trennung von den Kindern kann für die betroffenen Männer eine besonders schmerzhafte Leere bedeuten, die Scham, Schuldgefühle, Trauer, ein Gefühl des Versagens und psychische Probleme hervorrufen kann.

- Fazit -

Für viele Menschen sind die mittleren Jahre eine Zeit, in der sie die Früchte ihrer Ausbildung und Arbeit im Kreise ihrer Familie und Freunde genießen können. Für andere hingegen kann es eine Zeit großer finanzieller Belastungen, der Einsamkeit und der existenziellen Verzweiflung sein. Daher ist eine konzertierte Aktion erforderlich, um diese Probleme anzugehen.

Erstens sollte die Bereitstellung geeigneter Bildungs-, Ausbildungs-, Umschulungs- und Berufsmöglichkeiten in den mittleren Jahren als wesentlicher Bestandteil einer integrierten Politik zur psychischen Gesundheit betrachtet werden.

Zweitens besteht ein Bedarf an spezifischen und maßgeschneiderten geschlechtsspezifischen Unterstützungsmaßnahmen und -diensten, um gefährdeten Menschen im mittleren Lebensalter zu helfen, die unerwünschte Lebensübergänge wie Arbeitsplatzverlust und Scheidung erleben.

Drittens bedarf es einer gezielteren Forschung zur psychischen Gesundheit im mittleren Lebensalter und einer Evaluierung vielversprechender Programme, wobei geschlechtsspezifische Unterschiede besonders zu berücksichtigen sind.

Bislang gibt es noch kein Fachgebiet, das als "psychische Gesundheit im mittleren Lebensalter" bezeichnet wird, geschweige denn einen Schwerpunkt auf geschlechtsspezifischen Unterschieden. Das muss sich ändern.




Samstag, Januar 29, 2022

Schottische Regierungschefin: Welt wäre besser, wenn Frauen regieren würden – News vom 29. Januar 2022

1. Der schottischen Regierungschefin Nicola Sturgeon zufolge wäre es eine besser Welt, wenn Frauen statt Männern das Sagen hätten:

Die schottische Premierministerin sagte auch, dass Frauen immer noch "doppelt so hart" arbeiten müssen wie Männer, um "auch nur halb so ernst" genommen zu werden.

Die 51-jährige SNP-Vorsitzende ist jedoch der Meinung, dass es gut ist, dass Frauen so fleißig sein müssen - denn sie sind am Ende besser und arbeiten viel härter als ihre männlichen Kollegen.

(…) "Aber wenn man Frauen sieht - und ich spreche hier nicht von mir selbst, sondern von anderen Frauen in Führungspositionen -, dann sind sie im Großen und Ganzen besser als ihr männliches Pendant, und meistens mussten sie sich viel mehr anstrengen, um dorthin zu gelangen, wo sie sind.

"Ich denke oft, die Welt wäre ein viel besserer Ort, wenn sie von Frauen regiert würde.

"Ich denke, die meisten Frauen in Positionen wie der meinen - und das sind nicht sehr viele -, die die Wechseljahre durchgemacht haben, müssen viel härter arbeiten, um sie zu überwinden, um sicherzustellen, dass sie sich nicht in irgendeiner Weise einmischen.

"Vielleicht wäre die Welt ein viel, viel besserer Ort, wenn sie von Frauen in den Wechseljahren regiert würde."


Wie mich diese ständigen sexistischen Selbstbeweihräucherungen anöden! Es wundert mich wirklich, dass Frauen wie Nicola Sturgeon sich nicht selbst zu Tode damit langweilen, seit einem halben Jahrhundert dieselben Platitüden über die angebliche Überlegenheit des weiblichen Geschlechts abzuspulen. Vermutlich hält der ebenso endlose Applaus ihrer Claquere sie wach.



2. "Mehr Männer als Frauen verlassen die US-Arbeitswelt & die Folgen sind schrecklich für Familien und Wirtschaft" heißt es in der Schlagzeile eines Artikels von Allison Schrager:

Einblicke in die Wirtschaft lassen sich auch an überraschenden Orten finden. In einem Bordell zum Beispiel kann die Art und Weise, wie die Preise für Dienstleistungen festgelegt werden und wer dort arbeitet, viel über den Zustand der Konjunktur aussagen. Es spiegelt auch strukturelle Veränderungen in unserer Wirtschaft und Gesellschaft wider.

Als ich vor einigen Jahren während der Recherche für ein Buch Zeit auf der Moonlite Bunny Ranch in Nevada verbrachte, fiel mir auf, wie viele der Frauen aus Familien stammten, in denen die Männer nicht arbeiteten. Viele hatten Ehemänner, Freunde, Brüder und männliche Cousins, die nicht erwerbstätig waren - ohne Job und manchmal nicht einmal auf der Suche.

Dieses Muster ist in letzter Zeit in einer wachsenden Zahl amerikanischer Haushalte zu beobachten. Während jeder Rezession in den letzten 40 Jahren hat eine beträchtliche Anzahl von Männern - mehr als Frauen - die Erwerbsbevölkerung verlassen und ist nicht zurückgekehrt. Bislang gilt dies auch für die Pandemie, trotz steigender Löhne und der besten Arbeitsmarktlage seit Jahrzehnten. Die Erwerbsquote der Männer im Haupterwerbsalter - der Anteil der Männer im Alter von 25 bis 54 Jahren, die entweder arbeiten oder eine Arbeit suchen - ist im Laufe der Jahre von 96 % im Jahr 1970 auf etwa 89 % im Jahr 2020 vor der Pandemie gesunken.

Und trotz der vielen Möglichkeiten, die sich jetzt bieten, haben sich die Zahlen noch nicht wieder auf das Niveau vor der Pandemie erholt. Bei der letzten Schätzung im November 2021 waren nur 88,2 % der Männer im Haupterwerbsalter in den USA erwerbstätig. Das macht deutlich, dass wir einen neuen Ansatz für die Beschäftigung brauchen.

Männer mit niedrigem Bildungsniveau scheiden am ehesten aus dem Erwerbsleben aus; die Quote der männlichen High-School-Absolventen im Haupterwerbsalter ist immer noch um 1,37 Prozentpunkte niedriger als vor der Pandemie, und nur 84 % der Männer ohne Hochschulabschluss sind erwerbstätig. Auch einige Frauen verließen die Erwerbsbevölkerung, aber nicht so viele. Die Erwerbsquote der Frauen sank um 0,62 % - und das, obwohl sie die Hauptlast der unregelmäßigen Schulbildung zu tragen hatten. In einigen Gebieten sehen die Zahlen noch schlechter aus: Im November waren in West Virginia und Vermont nur 83 % der Männer im Haupterwerbsalter erwerbstätig, in Mississippi sogar nur 79 %, während in Utah 92 % der Männer im Haupterwerbsalter auf dem Arbeitsmarkt tätig waren.

Wirtschaftswissenschaftler haben viele Gründe dafür angeführt, warum immer weniger Männer in ihren besten Berufsjahren arbeiten. Einer davon ist, dass Technologie und Globalisierung die Routinejobs vernichtet haben, die vielen Menschen Beschäftigung boten. Die Idee ist, dass diese Arbeitsplätze verschwunden sind und die Männer nicht die Fähigkeiten erwerben, die sie brauchen, um in der neuen Wirtschaft erfolgreich zu sein. Einige Männer leben in Gegenden mit schlechten Berufsaussichten, und die Wahrscheinlichkeit, dass Amerikaner umziehen, ist geringer geworden. Eine andere Theorie besagt, dass bessere Freizeitangebote wie Videospiele den Wunsch zu arbeiten verringern.

Außerdem wurde es durch Änderungen im Invaliditätsprogramm einfacher, Leistungen zu beantragen und nie wieder auf den Arbeitsmarkt zurückzukehren, und die Amerikaner sind generell kränker: 35 % der behinderten Amerikaner berichten über eine psychische Störung und 30 % über Behinderungen, die möglicherweise mit Fettleibigkeit zusammenhängen. Auch Opioide spielen eine Rolle, aber wie sich das auswirkt, ist nicht klar. Die Belastung durch eine Opioidabhängigkeit könnte Menschen vom Arbeiten abhalten. Einige Ökonomen vermuten auch, dass ein düsterer Arbeitsmarkt, wie wir ihn zu Beginn der Pandemie hatten, mehr Menschen zu Drogen greifen lässt.

Unabhängig von der Ursache sind die Folgen für Familien und die Wirtschaft schrecklich. Arbeitsausfälle werden mit Depressionen und schlechter Gesundheit in Verbindung gebracht. Die Erhaltung von Beschäftigung und Produktivität ist auch wichtig für eine wachsende, lebendige, integrative Wirtschaft, die die Möglichkeit eines Aufstiegs bietet. Wenn Männer im Haupterwerbsalter weiterhin aus dem Erwerbsleben ausscheiden, riskieren wir eine dauerhafte Unterschicht, die nicht arbeiten kann, um voranzukommen.

Die Politik war bisher nicht sehr effektiv bei der Abschwächung dieses Trends. Meistens haben wir uns auf die Geldpolitik verlassen, in der Hoffnung, dass ein angespannter Arbeitsmarkt und höhere Löhne mehr Menschen zur Arbeit veranlassen werden. Aber die Geldpolitik ist nicht gut geeignet, um große strukturelle Probleme zu lösen. Der Arbeitsmarkt ist jetzt sehr angespannt, und wir haben immer noch ein Problem mit der Arbeitslosigkeit. Auch die von der Regierung Biden und einigen Konservativen vorgebrachten Ideen werden nicht greifen. Das Angebot von kostenlosen Volkshochschulen zur Vermittlung von Fertigkeiten hat beispielsweise eine gemischte Erfolgsbilanz - zum großen Teil deshalb, weil sie oft nicht die Fertigkeiten vermitteln, die die Menschen brauchen, und die Abbrecherquoten hoch sind. Garantierte Arbeitsplätze werden auch nicht ausreichen, denn das Problem ist nicht der Mangel an Arbeitsplätzen.

Wir müssen in größeren Dimensionen denken und eine Wirtschaft schaffen, in der Menschen aller Qualifikationsstufen gedeihen und ihr Potenzial ausschöpfen können. Und das beginnt mit einer besseren und strengeren Sekundarschulbildung und der Wiederbelebung beruflicher Gymnasien. Die Schulabbrecherquote ist rückläufig. In diesen Jahren ist es am einfachsten, junge Männer zu erreichen, sie zu engagieren und ihnen die erforderlichen Fähigkeiten zu vermitteln. Die Community-College-Lösung versucht lediglich, eine mittelmäßige bis schlechte High-School-Ausbildung auszugleichen. Es wäre effektiver, die in der Highschool verbrachte Zeit wertvoller und nützlicher zu gestalten.

Die Pandemie hat die Herausforderungen in unserer sich wandelnden Wirtschaft verschärft und noch mehr junge Männer von der Arbeit abgehalten. Sie hat auch gezeigt, dass wir etwas Neues ausprobieren müssen.


Darüber, dass in der westlichen Gesellschaft immer mehr Männer die Arbeitswelt verlassen und was die Gründe dafür sind, erörtere ich in Büchern wie "Plädoyer für eine linke Männerpolitik" seit Jahren.



3. Wir senken das Niveau wieder ein wenig:

Eine Frau hat eine Debatte ausgelöst, nachdem sie verraten hat, warum sie denkt, dass Frauen bei einem Date mit einem Mann nicht zahlen sollten.

In einem TikTok-Video, das im vergangenen November gepostet wurde, behauptete Kiera Breaugh, dass Männer nicht erwarten sollten, dass eine Frau die Rechnung bei einem Date teilt. Und wenn sie es doch tun, ist das ein "Effekt des Patriarchats".

"Eine der heimtückischsten und lächerlichsten Auswirkungen des Patriarchats ist, dass Frauen buchstäblich 50/50 zahlen", sagte Breaugh.

"Männer laufen herum und sagen: 'Es ist 2021, gleiche Rechte, richtig? Ihr müsst 50/50 zahlen", fuhr sie fort. "Die Tatsache, dass Männer 50/50 von Frauen erwarten, während Frauen nicht einmal 50 Prozent von irgendetwas bekommen."

Sie behauptete weiter, dass Frauen im Vergleich zu Männern nicht 50 Prozent des "Geldes", der "Sicherheit", des "Privilegs" oder des "Raums" erhalten.

"Aber zahlen Sie, zahlen Sie gleich viel, obwohl Sie nicht das gleiche Recht haben", fügte Breaugh hinzu. "Verstehen Sie, wie lächerlich das ist?"

Dann behauptete sie, eine Frau zu bitten, die Rechnung bei einem Date zu teilen, sei eine Möglichkeit für Männer, "so zu tun, als seien Frauen gleichberechtigt, bevor sie gleichberechtigt sind".

"Es kommt den Männern zugute, wenn sie sagen: 'Oh ja, ich bin Feminist, ich glaube daran, dass Frauen bei Verabredungen zum Essen 50/50 zahlen'", erklärte sie. "Und das ist das einzige Mal, dass sie an Gleichberechtigung glauben."

"Mach, dass ihm die Taschen weh tun", schloss das Video.

Es wurde bisher mehr als 480.100 Mal aufgerufen. In den Kommentaren stimmten TikTok-Nutzer Breaughs Standpunkt zu und behaupteten, dass Männer niemals andere Aufgaben mit Frauen teilen wollen, wie etwa "häusliche Pflichten".

"Eine Menge Männer wollen nur 50/50 in finanzieller Hinsicht, aber niemals 50/50 bei häuslichen Pflichten oder Kindererziehung", schrieb eine Person. "Oder noch schlimmer: Gleiche Rechte, gleiche Kämpfe."

Eine andere Person schrieb: "Weniger Geld verdienen als ein Mann, die gleiche Anzahl von Stunden arbeiten, 90 Prozent der Hausarbeit machen... 50/50 ist ein Betrug."

Viele Zuschauer behaupteten auch, dass es ein mögliches Warnsignal sein könnte, wenn ein Mann bei einem Date nicht für die Rechnung aufkommt.

"Verabredungen sind dazu da, die besten Seiten einer Beziehung zu zeigen", schrieb ein Zuschauer. "Wenn er jetzt schon Probleme damit hat, auswärts zu essen und für dich zu bezahlen, wird es nach der Hochzeit nur noch schlimmer werden."




4. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Lieber Arne Hoffmann,

ich verfolge Ihren Blog schon seit einigen Jahren mit Interesse.

Ich teile Ihre Sicht nicht in jedem Fall, aber sehr häufig sind Ihre Informationen und Links eine Bereicherung im politisch korrekten Mediensumpf.

Heute sende ich Ihnen den Link eines Radiofeatures, gesendet im WDR am vergangenen Wochenende, das das Thema Beschneidung erfreulich sachlich und vielfältig, in Teilen durchaus auch kritisch, beleuchtet.

Dies bin ich vom WDR kaum noch gewohnt.




Freitag, Januar 28, 2022

Sexismus-Vorwürfe ans ZDF: Sind die Mainzelmännchen frauenfeindlich? – News vom 28. Januar 2022

1. Das Blog Schwulissimo berichtet über den aktuellsten Aufschrei! wegen Sexismus. Angeklagt ist diesmal das Zweite Deutsche Fernsehen:

Es ist im Grunde nur eine kleine Frage, die der Zuschauer Tho P. dem ZDF via Facebook stellte – unter einem Bild mit einem der beliebten Zeichentrickfiguren der Mainzelmännchen schreibt er: "Sind das MainzelmännchenInnen? Warum ist da kein Mainzelfrauchen dabei?" Das ZDF hätte nun entspannt reagieren können, die Sache vielleicht als Witz oder Satire einordnen sollen oder angesichts der Anonymität des fragenden "Tho P." gar nicht antworten müssen. In der Realität sah sich das ZDF nun aber zu einer Stellungnahme genötigt und zeigt damit einmal mehr, zu was für einem politischen Minenfeld die Gender-Debatte inzwischen geworden ist und wie groß die Angst vor dem nächsten Shitstorm auch bei überregionalen Medienanstalten mittlerweile ist. So schreibt das ZDF via Facebook:

"Liebe/r Tho, bei den Mainzelmännchen handelt es sich um fiktive Trickfiguren, die nicht mit real existierenden Personen gleichgesetzt werden können. Sie sind seit dem 2.April 1963 im Programm des ZDF zu sehen. Seit dieser Zeit sind sie – abgesehen von einigen zeichnerischen Anpassungen – unverändert. In der Welt der Mainzelmännchen werden Themen wie Geschlecht, Religion, Ethnie, jegliche Formen von Beeinträchtigungen, kulturelle oder soziale Unterschiede sowie die sexuelle Identität etc. ganz bewusst nicht thematisiert. Die Mainzelmännchen erzählen kurze und stets positive Geschichten ohne jegliche Wertung. Das gehört zu ihrem Markenkern. Sie möchten den TV-Zuschauern ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern – ganz ohne Schadenfreude, Häme oder Sarkasmus. In diesem Sinne wird bei den Mainzelmännchen niemand benachteiligt, diskriminiert oder übervorteilt."

Die Reaktionen darauf ließen nicht lange auf sich warten – binnen kürzester Zeit kommentieren tausende User auf Facebook die Erklärung des Mainzer Fernsehsenders. Während die einen immer wieder darauf hinweisen, man möge bitte mit einem solchen "Schwachsinn" aufhören, wollen andere Menschen die Debatte gerade jetzt vertiefen. Antje E. beispielsweise erklärt, dass dies sehr viele Worte des ZDFs seien, um zu sagen, dass das ZDF das Problem nicht sehen wolle und auch keinen Grund erkenne, sich darüber Gedanken zu machen. Andere stimmen darin überein, stellen klar, dass es sich bei den Mainzelmännchen eben nur um Männer handle, wie die Namen bereits belegen würden und stellen klar: "Die Antwort ist also nur Gewäsch. Ehrlicherweise hätte man schreiben können, dass man sich seit 1963 keine Gedanken darum gemacht hat." Es sei eine "bedenkliche Antwort" des ZDFs, stimmen weitere ein und eine Suzanne S. kommentiert mit Blick auf andere Frauen, die diese Gender-Debatte für absurd halten: "Oh wow. Wie viele Frauen weiterhin gern unsichtbar bleiben."




2. Der Münchner Kardinal Marx gibt nach dem Gutachten zum Missbrauch vor allem von Jungen in seinem Bistum kein gutes Bild ab, findet man bei t-online, und hat dazu den Journalisten Matthias Drobinski interviewt, der Reporter beim christlichen Magazin "Publik-Forum" ist.

Auch die Tagesschau, die Süddeutsche Zeitung sowie das Internetportal der katholischen Kirche berichten und kommentieren.



3. Die Frauenzeitschrift Annabelle hat den Männerberater Markus Theunert zur Aufteilung der Hausarbeit in Partnerschaften interviewt.



4. Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) hat den Politikwissenschafter Wilfred Reilly, Assistenzprofessor für Politikwissenschaft an der Kentucky State University, zum Thema "Falschbeschuldigungen" befragt.

NZZ: Auffällig ist, dass angebliche Opfer manchmal auch dann noch von Aktivisten verteidigt werden, wenn sie offensichtlich lügen. Wie erklären Sie sich das?

Professor Reilly: Was zählt, ist die Erfahrung des Opfers. Wenn Sie sagen, Sie seien ein Opfer, dann sind Sie es, selbst wenn Ihre Geschichte vollkommen verrückt ist. Dieses Muster zeigte sich bereits bei einem der ersten Hoax-Fälle, jenem von Tawana Brawley. Sie behauptete unter grosser medialer Anteilnahme, ein Polizist und der stellvertretende Staatsanwalt hätten sie entführt und tagelang vergewaltigt. In Wahrheit ging es um ein 15-jähriges schwarzes Mädchen, das mit einem Freund ausgegangen war und Angst vor seinem Stiefvater hatte. Dennoch erklärte eine schwarze Bürgerrechtlerin, es sei irrelevant, ob Brawley die Wahrheit sage – irgendetwas Schreckliches müsse ihr widerfahren sein. Fakten sind also unwichtig. Stattdessen wird behauptet, es gebe da draussen etwas, was für alles Leid verantwortlich sei – die Männer, die Reichen, die Weissen oder was auch immer. Die Ideologien dahinter sind verwandt, Critical Race Theory, Critical Feminist Theory, Marxismus und so weiter.


Reilly kommt auch auf die Rolle der Medien in solchen Fällen zu sprechen:

NZZ: In Ihrem Buch schreiben Sie, dass die Medien in solchen Fällen als Brandbeschleuniger wirken und eine "erschreckende Gutgläubigkeit" gegenüber absurden Storys offenbaren. Wie erklären Sie sich, dass Journalisten nicht zuerst fragen, ob etwas wahr oder falsch ist?

Professor Reilly: Zunächst ist der wirtschaftliche Druck für die Medien grösser geworden. Es gibt auch in seriösen Medien einen starken Trend zum Sensationalismus, damit die Werbekunden Trucks und Penispillen verkaufen können. Lange Interviews mit Yasir Arafat sind da weniger gefragt, sexuelle Dinge und rassistische Konflikte dagegen sehr attraktiv, um Aufmerksamkeit zu erregen. Zweitens kann man die Tatsache nicht ignorieren, dass die Medien in den USA von der politischen Linken dominiert sind. Das zeigen auch Umfragen. Zusammen ergibt das, dass man auf Sensationsgeschichten fokussiert, welche die eigene Ideologie bestätigen.


Schwerpunkt des Interviews ist allerdings nicht das Thema "gender", sondern "race". Hier fällt auf, dass Professor Reilly ein Schwarzer ist, der – ähnlich wie der ebenfalls schwarze Professor für Lingustik John McWorther in seinem Buch "Woke Racism" – die aktuelle Lieblingsideologie vieler Linker zerpflückt und herausstellt, warum sie auch Schwarzen Schaden zufügt. Den Link zu dem Interview habe ich wiederum aus dem aktuellen Newsletter des ebenfalls schwarzen Journalisten Marcel Peithmann.

Bezeichnenderweise kommen solche Schwarzen mit ihren Meinungen und Einsichten in der den von unseren Leitmedien geführten Debatten zum Thema Rassismus kaum vor. Stattdessen erzeugen diese Debatten den Eindruck, als wären sämtliche Schwarzen ein monolithischer Block und würden – offenbar wegen derselben Hautfarbe – alle auch ähnlich denken. Diese Annahme jedoch ist tatsächlich rassistisch.

Genderama wird die Debatte über rassistische Diskriminierung nicht vertiefend behandeln, sondern sich weiter auf die Themen "Männer" und "Geschlechterdebatte" konzentrieren. Die oben zitierten Interviewpassagen lassen sich auch darauf wunderbar anwenden.



5. Wenn Beziehungen scheitern, sind Männer dem Risiko psychischer Erkrankungen ausgesetzt, berichtet die Universität von British Columbia:

Eine neue Studie der Universität von British Columbia bestätigt, dass für Männer, die aus einer Beziehung aussteigen, ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen wie Angstzustände, Depressionen und Selbstmord besteht.

"Die meisten Männer erlebten den Beginn oder die Verschlimmerung psychischer Krankheitssymptome während einer gestörten Beziehung oder nach dem Scheitern einer Beziehung", sagt der Hauptautor der Studie, Dr. John Oliffe, ein kanadischer Forschungslehrstuhl und Professor für Krankenpflege, dessen Arbeit sich auf die psychische Gesundheit von Männern konzentriert. Er wies darauf hin, dass eine Trennung in der Ehe das Selbstmordrisiko von Männern vervierfacht, und vermutet, dass gestörte Beziehungen sowie Trennung und Scheidung zu den psychischen Problemen von Männern beitragen.

Dr. Oliffe und das Team des Men's Health Research Program der UBC befragten 47 Männer zu ihren Erfahrungen mit dem Scheitern einer intimen Partnerbeziehung. Wenn sie mit Konflikten in ihren Beziehungen konfrontiert waren, neigten Männer dazu, Probleme herunterzuspielen, was dazu führte, dass die Beziehung noch weiter zerbrach.

"Stereotype Männlichkeitsvorstellungen spielen eine Rolle dabei, wie Männer auf eine zerbrochene Beziehung reagieren", sagt Dr. Oliffe, der auch den Forschungsexzellenzcluster Reducing Male Suicide der Universität leitet. "Die Unsicherheit der Männer, wie sie sich in einer Beziehung artikulieren und Probleme lösen können, führte beispielsweise dazu, dass viele Männer sich isolierten, anstatt Hilfe zu suchen. Die meisten Männer in der Studie kämpften mit Übergängen in der Partnerschaft - wie Trauer, Elternschaft oder Untreue - und ihr primäres Ziel war es, Konflikte zu vermeiden."

Die Studie ergab auch, dass Männer, die nach ihrer Trennung in Not waren, Substanzen, einschließlich Alkohol, verwendeten, um mit Gefühlen wie Wut, Bedauern, Traurigkeit, Scham und Schuldgefühlen fertig zu werden. Hinzu kommt die große Ungewissheit, wie das Leben mit weniger Kontakt zu den Kindern, finanziellen Herausforderungen und dem Verlust sozialer Bindungen aussehen könnte.

Erschwerend kommt hinzu, dass die durch die COVID-19-Beschränkungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit verursachte Isolation und Störung zu einem erhöhten Alkohol- und Substanzkonsum zu Hause führen und Konflikte verschärfen kann, was wiederum zu einer Verschlechterung der psychischen Gesundheit führt.

Positiv zu vermerken ist, dass die Studie ergab, dass Männer nach dem Scheitern einer Beziehung eine Vielzahl von Ressourcen in Anspruch nehmen, um ihre psychischen Bedürfnisse zu befriedigen.

"Die Bemühungen dieser Männer, sich Hilfe zu holen, waren vielfältig und umfassten individuelle oder einsame Bemühungen wie Sport, Lesen und Selbstfürsorge, während andere Männer bestehende Netzwerke anzapften oder ihre Bemühungen ausweiteten, um sich mit Selbsthilfegruppen in Verbindung zu setzen oder eine Therapie zu besuchen", erklärt Gabriela Montaner, die Projektleiterin und Mitautorin des Artikels.

Bei ihren Überlegungen zu den Auswirkungen auf die Dienstleistungen erklärte sie, dass Männer zwar dazu neigen, bis zur Krise zu warten, bevor sie Hilfe suchen, dass sie jedoch viel Zeit und Mühe investieren, um die Trennung zu überwinden und ihre Rolle dabei zu verstehen. "Wir müssen die Förderung der psychischen Gesundheit von Männern neu konzipieren, indem wir neben professionellen Diensten auch Selbsthilfe, informelle Ressourcen und Peer-Group-Dienste für Männer in Betracht ziehen.

Dr. Oliffe fügte hinzu: "Die längste Zeit haben wir Trennung und Scheidung als demografische Daten behandelt, um das Risikofaktorpotenzial für psychische Erkrankungen und Suizid bei Männern zu untersuchen. Die aktuellen Studienergebnisse liefern wichtige Zusammenhänge und Anhaltspunkte dafür, wie wir Männer beim Aufbau besserer Beziehungen unterstützen können, und das ist der Schwerpunkt unserer aktuellen Arbeit mit Movember."




Donnerstag, Januar 27, 2022

Hunderte Jungen menschliche Schutzschilde bei Gefängnisausbruch des Islamischen Staats – News vom 27. Januar 2022

1. Der Islamische Staat hat ein syrisches Gefängnis angegriffen, in dem mutmaßliche Mitglieder der Gruppe untergebracht sind. Über die Eskalation des Konflikts berichtet der britische Guardian:

Das Schicksal von mehr als 700 Jungen und jugendlichen Häftlingen steht im Mittelpunkt der Belagerung eines von Kurden geführten Gefängnisses in Syrien, das am Freitag von Dschihadisten überrannt wurde. Ihnen wird vorgeworfen, die Jungen als menschliche Schutzschilde zu benutzen.

Als die Belagerung des Ghwayran-Gefängnisses in der kurdisch geführten Stadt Hasakah im Norden des Landes in den fünften Tag ging, zogen darin befiindliche Gefangene des Islamischen Staates in einen Schlafsaal ein, in dem die Jungen, von denen einige erst 12 Jahre alt sind, untergebracht waren. Damit wollten sie einen Angriff der draußen stationierten kurdischen Streitkräfte unterbinden.

Führende Vertreter der kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) erklärten, es habe mehrere Tote und Verletzte unter den gefangenen Kindern gegeben. Save the Children, das die Gefangenen in den vergangenen drei Jahren unterstützt hat, drängte auf erneute Anstrengungen zur Rückführung der Jungen, von denen viele von außerhalb Syriens stammen und als Kinder von IS-Mitgliedern den Aufstieg und Fall des sogenannten Kalifats miterlebt haben.

Die Belagerung und der Vorwurf des Einsatzes menschlicher Schutzschilde haben die Praxis der Inhaftierung von Kindern und die Weigerung ausländischer Regierungen, ihre Bürger zurückzubringen, erneut ins Licht gerückt - fast drei Jahre, nachdem der IS sein gesamtes verbliebenes Territorium in den fernöstlichen Wüsten Syriens verloren hat.

"Was wir aus dem Ghwayran-Gefängnis hören, ist zutiefst erschütternd", sagte Sonia Khush, die Leiterin der Syrien-Reaktion von Save the Children. "Berichte, dass Kinder getötet oder verletzt wurden, sind tragisch und empörend. Die Verantwortung für alles, was diesen Kindern zustößt, liegt auch bei den ausländischen Regierungen, die dachten, sie könnten ihre Kinder in Syrien einfach im Stich lassen. Das Risiko von Tod oder Verletzung steht in direktem Zusammenhang mit der Weigerung dieser Regierungen, die Kinder nach Hause zu bringen. Alle ausländischen Kinder müssen - zusammen mit ihren Familien - ohne weitere Verzögerung repatriiert werden. Die internationale Gemeinschaft darf nicht das Blut eines dieser Kinder an ihren Händen haben."

Farhad Shami, der Leiter der SDF-Medien, sagte: "Sie sind größtenteils keine Syrer und wir haben sie während des Falls von Baghouz [der letzten Bastion des IS Anfang 2019] gefangen genommen. Wir haben zunächst Lager für sie in der Nähe von Raqqa und Deir Azzour eingerichtet, dann wurden sie in dieses Gefängnis verlegt."

Viele der Jungen sollen in die Reihen der sogenannten "Jungen des Kalifats" eingezogen worden sein, einer Kinderarmee, die von den IS-Führern als Kanonenfutter oder als Saboteure eingesetzt wurde, um leichter in zivile Gebiete eindringen zu können. "Diese jungen Menschen wurden von Isis [IS] für Selbstmordattentate und andere Militäroperationen ausgebildet", so Shami. "Jetzt hat Isis die Kontrolle über diesen Teil des Gefängnisses übernommen und wir können sie nicht bekämpfen oder bombardieren."

(…) Save the Children gab an, im Besitz von Tonaufnahmen zu sein, auf denen ein Junge um Hilfe fleht. Die Organisation hat den Kindern Erholungsräume, Hilfsgüter und frische Lebensmittel zur Verfügung gestellt und sie psychologisch betreut. Die Rehabilitierung von Kindern, die von den Schrecken des IS betroffen sind, stellt eine große Herausforderung für Nichtregierungsorganisationen und kurdische Behörden dar, die nach eigenen Angaben nicht über die Kapazitäten für eine solche psychologische Betreuung verfügen.

"Die Jungen müssen die medizinische Unterstützung erhalten, die sie für die bei dem Angriff erlittenen Verletzungen brauchen, und sie müssen Zugang zu psychologischer Unterstützung haben, um ihre Erlebnisse zu verarbeiten und sich davon zu erholen", so Khush. "Es ist von entscheidender Bedeutung, dass alle diese Kinder dabei unterstützt werden, sich zu erholen und sich wieder sicher in ihre Gemeinschaften zu integrieren, damit sie ihr Leben neu aufbauen können."




2. Das Forum Soziale Inklusion hat den Bundesministern der Justiz (BMJ) Dr. Marco Buschmann und für Familie (BMFSFJ) Anne Spiegel sein Positionspapier zur überfälligen Reform des Familienrechts geschickt.



3. Der TV-Star und Schriftsteller Michael Degen kritisiert in einem aktuellen Interview Dinge, die er für Fehlentwicklungen im gesprochenen Deutsch hält:

"Zu denken, bevor man etwas formuliert, wäre hilfreich - und Sätze bilden zu können, die aus mehr bestehen als Subjekt, Prädikat und Objekt. Wenn ich auf der Straße höre: 'Ey Digga, gehst Du Edeka?', schüttelt es mich. Wenn allerdings in den Medien auf Teufel komm raus gegendert wird, auch. Sprache muss und wird sich im täglichen Gebrauch weiterentwickeln. Es wäre nur schön, wenn sie dabei nicht bis zur Unkenntlichkeit zerbeult würde."




4. In Großbritannien wird die Bekämpfung von Corona inzwischen gefördert, indem Impfstunden ausschließlich von und für Frauen stattfinden, damit dabei jeder Kontakt mit Männern vermieden werden kann. Anscheinend ist das nötig, weil viele Frauen Männer bedrohlicher als einen tödlichen Virus finden.



5. Die Post. Einer meiner Schweizer Leser schreibt mir zur dortigen Rentenlücke, die bei Alleinstehenden inzwischen zu Lasten der Männer geht, und mit Bezug auf die unterschiedlichen Lebenserwartungen der Geschlechter:

Zu Deinem Beitrag über die Rente in der Schweiz (NZZ 26.01.) möchte ich noch ergänzen, dass Frauen hierzulande ein Jahr früher in Rente gehen. Sprich sie zahlen ein Jahr kürzer ein und haben eine höhere Lebenserwartung. Bei den erwähnten Medianrenten ergibt sich somit folgendes Bild:



Männer

Lebenserwartung 76.9 Jahre

Eintrittsalter: 65 Jahre

Rentendauer: 11.9 Jahre = 142.8 Monate

Medianrente pro Monat: 1.874 CHF

Totalrente bis zum Tod: 267.607 CHF



Frauen

Lebenserwartung 82.6 Jahre

Eintrittsalter: 64 Jahre

Rentendauer: 18.6 Jahre = 223.2. Monate

Medianrente pro Monat: 1.926 CHF

Totalrente bis zum Tod: 429.883 CHF



Die durchschnittliche Frau erhält also insgesamt 162‘276 CHF (oder 60.6 %) mehr Rente als der durchschnittliche Mann – und das, obwohl sie ein Jahr kürzer einbezahlt hat.




Dienstag, Januar 25, 2022

Von wegen Rentenlücke: Ledige Frauen haben die Männer überholt – News vom 25. Januar 2022

1. Unter der Überschrift "Von wegen Rentenlücke: Ledige Frauen haben die Männer überholt" berichtet die Neue Zürcher Zeitung über eine aktuelle Schweizer Debatte:

Wer die linke Rhetorik im Kampf um die Renten ernst nimmt, könnte tatsächlich auf die Idee kommen, verheiratete Männer würden ihre Frauen im Alter darben lassen und ihre Renten allein verprassen. Von den Gewerkschaften über die SP bis zu den Grünen: Alle sprechen gerne von der "Rentenlücke" der Frauen, die sie wahlweise als "besorgniserregend" bis "skandalös" bezeichnen. Es ist ihre stärkste Waffe gegen die geplanten Reformen der AHV und der Pensionskassen, über die demnächst das Volk entscheiden soll.

Routiniert rechnet die Linke vor, wie viel tiefer die Renten der Frauen seien. In der AHV gibt es kaum geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Rentenhöhe, umso grösser sind sie in der beruflichen Vorsorge, in den Pensionskassen – zumindest auf den ersten Blick. Diese Woche hat die Linke mit der Neurentenstatistik 2020 neue Munition erhalten. Schon im Titel seiner Mitteilung weist das Bundesamt für Statistik auf die Unterschiede zwischen den Geschlechtern hin.

Konkret: Bei den neuen Pensionskassenrenten des Jahres 2o20 beträgt der Medianwert für die Frauen lediglich 1167 Franken im Monat. (Sprich: Die eine Hälfte der Frauen erhält höhere Renten, die andere tiefere.) Bei den Männern ist der Wert mit 2081 Franken massiv höher. Prompt meldete die "Aargauer Zeitung", die "Rentenlücke" öffne sich weiter. Der "Blick" rundete auf und titelte: "Frauenrenten sind nur halb so hoch". Das klingt hochgradig ungerecht. Weshalb gehen die Rentnerinnen nicht längst auf die Barrikaden?

Vermutlich weil die meisten verheiratet sind – und dies mit Männern, die ihre Renten mit ihnen teilen. Fast zwei Drittel aller Neurentner leben in einer Ehe. Dass für sie die Differenzen zwischen den Geschlechtern eine weitgehend irrelevante Grösse ist, findet in der amtlichen Mitteilung keine Erwähnung.

Wer lange sucht, entdeckt jedoch weit unten in den Excel-Tabellen der Statistiker folgenden Hinweis: "Die meisten Bezügerinnen und Bezüger sind verheiratet. In diesen Fällen ist der Haushalt in der Regel eine ökonomische Einheit, wodurch die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel zwischen den Geschlechtern wesentlich ausgeglichener verteilt sein dürften als die individuell ausbezahlten Beträge."

Es gäbe somit gute Gründe, die Verheirateten bei der Berechnung auszublenden. Die "Lücke" wäre in diesem Fall wesentlich kleiner. Aussagekräftiger wäre zum Beispiel der Vergleich der Renten von Alleinstehenden, die in der Regel selber für ihren Lebensunterhalt aufkommen müssen. Hier haben die Frauen die Männer im Jahr 2020 erstmals überholt, wenn auch nur knapp: Bei den ledigen Frauen, die neu eine Pensionskassenrente beziehen, beträgt der Medianwert 1926 Franken im Monat. Bei den Männern sind es 1874 Franken.


Hier findet man den vollständigen Artikel.



2. In einem weiteren Artikel erörtert die Neue Zürcher Zeitung, warum die Linke so vehement für eine staatliche Unterstützung der Medien kämpft. Auch hieraus ein Auszug:

Studien über Journalisten zeigen regelmässig, dass sich die Mehrheit der Medienschaffenden politisch links verortet. So auch eine Drei-Länder-Untersuchung zu Deutschland, Österreich und der Schweiz, die vor ein paar Jahren erschienen ist. (…) Eine 2020 in Deutschland durchgeführte Umfrage unter den Volontären des öffentlichrechtlichen Fernsehsenders ARD ergab, dass 57 Prozent des journalistischen Nachwuchses die Grünen wählen würden, weitere 23 Prozent sprachen sich für die Linke aus, 11 Prozent für die SPD – eine überwältigende politische Homogenität also, die für einen öffentlichrechtlichen Sender problematisch ist.

(…) Journalisten sollen als Vertreter der vierten Gewalt die herrschenden Machtverhältnisse kritisch hinterfragen, Politik und Wirtschaft kontrollieren und Missstände anprangern. Doch wie geht das, wenn ihre politischen Einstellungen eine klare Tendenz haben und sich von jenen der Gesellschaft deutlich unterscheiden? (…) Medienforscher finden zwar meist, dass politische Journalisten zwischen ihrer Privatmeinung und ihrer beruflichen Rolle unterscheiden könnten. Auch wird zur Verteidigung angeführt, dass die Chefredaktoren in der Regel rechter positioniert seien als das journalistische Fussvolk. Als Untergebener passe man sich den gesetzten Grenzen an und vertrete keine Positionen, die weit von jener des Arbeitgebers abweichen würden, heisst es. Auch gebe es Standesregeln und publizistische Leitlinien, welche die Informationsvermittler zur Professionalität verpflichteten; die eigene Sicht könne nicht einfach zum Massstab gemacht werden.

Ist das plausibel? Zweifel sind angebracht. Zwar wird kaum ein Journalist einen Kommentar verfassen, welcher der Meinung des Chefs oder des Hauses offen widerspricht. Überall sonst aber ist die Autonomie gross. Das zeigen die erwähnten Umfragen: Die meisten Journalisten fühlen sich frei, zu entscheiden, welche Geschichten sie behandeln und welche Aspekte sie dabei in den Vordergrund rücken wollen. Die Neigung zum linken Weltbild und die Distanz zur bürgerlichen Gesellschaft können also durchaus relevant sein für die Art und Weise, wie Ereignisse dargestellt werden. Und sie sind es auch – das merkt jeder, der Zeitung liest oder Fernsehen schaut.

So ist es kein Zufall, dass man sich vor allem rechts der Mitte über das öffentlichrechtliche Radio und Fernsehen enerviert und den Vorwurf der Unausgewogenheit und der Indoktrination erhebt. Um ein Beispiel zu nennen: Grosser Quell von Ärger ist die Sprache, genauer die Gendersprache, die seit ein paar Monaten auf allen Kanälen zu hören ist. In der "Tagesschau" erfährt man beispielsweise, dass die "Hongkongerinnen und Hongkonger" eine schwierige Zeit durchmachten und die "Primarschülerinnen und die Primarschüler" die Maskenpflicht gar nicht schlimm fänden. Manch ein Zuschauer dürfte sich ob der Penetranz der Gendersprache eher im Erziehungs- denn im Informationsfernsehen wähnen. Bei privaten Medien kann man sich den sprachlichen Zumutungen entziehen, indem man nicht zum Abonnenten wird. Bei öffentlichrechtlichen Medien muss man zwar nicht zusehen und nicht zuhören, aber trotzdem Gebührengelder zahlen.

Trotz allen Relativierungen von Medienforschern ist es letztlich eine Illusion, anzunehmen, Journalismus könne neutral und unparteiisch sein und Journalisten seien die objektiven Vermittler von Informationen und Analysen. Die individuellen Überzeugungen und Wertungen färben auf die Arbeit ab. Das fängt bei der Themensetzung an, kommt in der Wahl eines Interviewpartners zum Ausdruck oder zeigt sich beim inflationären "Faktencheck", bei dem die Journalisten mit Vorliebe Aussagen der politischen Gegenseite sezieren.




3. Vorgestern meldete Genderama über die Erklärung des Magistrat von Bremerhaven, der aus einer SPD-CDU-FDP-Koalition besteht, Vorlagen mit Gender-Sternen grundsätzlich nicht zu beraten, damit die Dokumente einfach lesbar seien. Daraufhin ernteten sie lautstarke Empörung der Landesfrauenbeauftragten, die Grünen erklärten, sie wollten diesen Beschluss "für nichtig erklären", und es erschien ein Artikel mit der Schlagzeile "Bremerhavens Politik schießt sich ins Vorgestern zurück":

Warum auch die Bremerhavener CDU gendersensible Sprache ablehnt, ist schnell erklärt: Ein Blick auf die Seite der Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung zeigt drei – klar, Männer. (…) Bei der FDP sieht es noch düsterer aus: Unter den drei Stadt-Parlamentariern ist überhaupt keine Frau. (…) Und das erklärt wiederum die Angst des Kreisvorsitzenden Hauke Hilz, bei der Einführung von Genderzeichen nicht mehr Mann sein zu dürfen. (…) Ganz im Ernst: Wie können sich gleich drei Parteien so ins Abseits schießen? (…) Das ist Denken von vorgestern, gegossen in Machtgehabe aus den Achtzigern. Auch das ist übrigens: rein männlich.


Dass sich in einer Umfrage nach der anderen die Mehrheit der Bevölkerung gegen die Gendrsprache ausspricht, kommt in dieser sexistischen Polemik nicht vor. Dass auch Frauen und trans Personen die Gendersprache aus guten Gründen ablehnen, wurde ebensowenig erwähnt. Wer allerdings unsere Politiker kennt, kann sich denken, wie die Sache nach derart untergriffigen Attacken ausging:

Der Bremerhavener Magistrat nimmt sein umstrittenes Verbot des Gender-Sternchens in Behördenschreiben wieder zurück. Das haben die Chefs der Koalitionsfraktionen von SPD, CDU und FDP in der Stadtverordnetenversammlung mitgeteilt. Der Magistratsbeschluss zu gendersensibler Sprache wird umgehend aufgehoben. (…) Die unterschiedlichen Reaktionen auf den Magistratsbeschluss hätten ihnen gezeigt, dass der gewählte Weg nicht der richtige gewesen sei, so die Fraktionsvorsitzenden Sönke Allers (SPD), Thorsten Raschen (CDU) und Hauke Hilz (FDP).

(…) "Dass über den Ausschluss von Sonderzeichen der Eindruck entstanden ist, geschlechtliche Vielfalt, die sich auch in gendersensibler Sprache abbildet, sei uns egal, war weder unsere Absicht, noch deckt sich das mit unseren politischen Überzeugungen", so die Fraktionsvorsitzenden.

Nun soll demnach der Magistrat beschließen, dass er vom Bremer Senat einen Vorschlag zu einer verbindlichen gesetzlichen Regelung für die Verwendung gendersensibler Sprache für das Land Bremen erwartet.




4. Wie die Nachrichtenplattform "Arab News" berichtet, entwirft Großbritannien einen Plan zur Inhaftierung von auf See gefundenen männlichen Migranten:

Männliche Migranten, die versuchen, den Ärmelkanal zu überqueren, sollen nach einem neuen Vorschlag der britischen Regierung inhaftiert werden, berichtete die Times am Samstag.

Premierminister Boris Johnson beauftragte Innenministerin Priti Patel mit der Ausarbeitung neuer Pläne, um Migranten von der Überquerung des Ärmelkanals abzuhalten.

Der Plan sieht vor, dass männliche Migranten, die auf See aufgegriffen oder auf britischem Staatsgebiet entdeckt werden, in Haftanstalten für Einwanderer untergebracht werden.

Regierungsbeamte glauben, dass der Plan Migranten davon abhalten wird, die gefährliche Reise über den Ärmelkanal anzutreten.

(…) Patel und die französische Regierung haben behauptet, dass etwa 70 Prozent aller Migranten, die den Kanal überqueren, alleinstehende Männer unter 40 Jahren sind.

Aufgrund internationaler Gesetze können Migranten, die im Ärmelkanal abgefangen werden, nicht rechtmäßig inhaftiert werden, im Gegensatz zu denjenigen, die Großbritannien erreichen und oft vorübergehend in Hotels untergebracht werden.

Die meisten Migranten, die den Ärmelkanal überqueren, tun dies auf legale Weise, da sie abgefangen werden, bevor sie die britische Küste erreichen. Nur ein Bruchteil landet an den Stränden, was nach britischem Recht illegal ist.

Die neuen Regierungspläne sehen jedoch vor, dass die britischen Behörden Migranten, die auf See abgefangen werden, festhalten und anschließend abschieben oder inhaftieren können.


Der Artikel schweigt darüber, warum explizit die 70 Prozent der männlichen Migranten inhaftiert werden sollen, und was mit den verbliebenen 30 Prozent an weiblichen Zuwanderern geschieht.



Montag, Januar 24, 2022

Wenn Hass auf Obdachlose in Gewalt endet – News vom 24. Januar 2022

1. "Die Welt" berichtet:

In Deutschland wurden im vergangenen Jahr mindestens 16 Obdachlose getötet. Dies geht aus einer systematischen Presseauswertung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) hervor, die WELT vorliegt. Demnach waren die Täter in acht der tödlichen Gewaltfälle ebenfalls obdachlos.


Obdachlose werden Opfer von anderen Obdachlosen? Gut, in diesen Fällen ist es dann ja wohl auch egal. Zumindest wird mir, wenn immer ich in den sozialen Medien darauf hinweise, dass die meisten Opfer von Gewalt männlich sind, von den Verkörperungen von Licht, Weisheit und Güte regelmäßig geantwortet: "Ja, aber von ANDEREN MÄNNERN, du Spacko", womit sie die Diskussion für beendet halten. Offenbar zählen Opfer für das woke Lager nicht, wenn sie eine Gemeinsamkeit mit dem Täter aufweisen.

In dem "Welt"-Artikel heißt es weiter:

Von den tödlichen Gewalttaten im Jahr 2021 waren 15 Männer und eine Frau betroffen.


Das Zahlenverhältnis überrascht mich nicht.

Die BAGW dokumentierte zudem 142 weitere Gewaltfälle, bei denen 169 Menschen ohne Wohnung verletzt wurden. In beiden Statistiken geht der Dachverband der Wohnungslosenhilfe von deutlich höheren Dunkelziffern aus, da ausschließlich Fälle in ihre Dokumentation einfließen, über die lokale oder bundesweite Medien berichten.

Zudem gebe es viele wohnungslose Frauen, die unter sexualisierter Gewalt litten, die im Verborgenen passiere und in der Auswertung unsichtbar bleibe, da es weder Anzeigen noch Berichterstattung über einzelne Fälle gebe. So würden in sogenannten Mitwohnverhältnissen häufig sexuelle Dienste als "Gegenleistungen" verlangt oder erpresst.


Noch unsichtbarer sind übrigens die Männer, die unter sexualisierter Gewalt leiden. Die kommen nicht mal in der hier dargestellten Dunkelziffer vor.

"Gewalt gegen Obdachlose ist ein Dauerbrenner. Seit Beginn unserer Dokumentation im Jahr 1989 sind die schweren und tödlichen Gewaltfälle auf einem hohen Niveau", sagt die Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, Werena Rosenke. Von den nicht-wohnungslosen Tätern würden die Betroffenen häufig als minderwertig betrachtet, mit denen man machen könne, was man wolle, da sich sowieso niemand darum kümmere.

Offene Gewalt sei dabei nur das deutlichste Zeichen von Missachtung und Stigmatisierung. "Solange Menschen gezwungen sind oder sich gezwungen sehen, sich im öffentlichen Raum aufzuhalten, und solange diese Menschen stigmatisiert und diskriminiert werden, werden sie leicht zum Opfer", so Rosenke.

Es sind grausame Nachrichten, die der Verband das ganze Jahr über dokumentiert. Bei zahlreichen Fällen vermutet die BAGW einen sozialdarwinistischen Hintergrund. In solchen Fällen gehen die Täter davon aus, dass ihre Opfer aufgrund der Wohnungslosigkeit minderwertig, arbeitsscheu oder gar lebensunwert seien.


Es folgt eine kurze Darstellung einzelner Fälle und eine Erörterung, ob man Gewalt gegen Obdachlosen, die aus sozialdarwinistischen Gründen erfolgt, unter politische Gewalt fassen sollte.

Die Presseauswertung umfasst auch 74 Gewaltfälle unter Wohnungslosen. In den meisten Fällen sind dabei Obdachlosenunterkünfte die Tatorte, noch vor Bahnhöfen oder anderen Orten des öffentlichen Raums. Zu den Hintergründen ist dort etwa vermerkt: Streit unter Bekannten, Streit über die Aufteilung des Zimmers, Streit um einen trockenen Schlafplatz, Streit über geklaute Pfandflaschen, Geldschulden, Raub.


Schockierend: Hier wurden "Testosteron", "Patriarchat" und "toxische Männlichkeit" als Motive komplett vergessen! Die meisten Obdachlosen sind ja Kerle. Und wenn Kerle gewalttätig werden, fragt man doch längst nicht mehr nach sozialen Ursachen.



2. Der Fall des Luzerners, der sein Geschlecht änderte, um nicht finanziell erheblich benachteiligt zu werden, sollte Schule machen, fordert Florian Schwab in der Schweizer "Weltwoche":

Die Rendite des zehnminütigen Behördengangs kann sich sehen lassen: gegen 30.000 Franken – ein ganzes Jahr AHV-Rente, abzüglich 75 Franken an staatlichen Gebühren für den Federstrich in der Amtsstube.

Als das Parlament die Gesetzesänderung beriet, welche unbürokratische Geschlechtsänderungen erlaubt, wurde das Missbrauchspotenzial als gering angesehen. Niemand lasse aus opportunistischen Gründen sein Geschlecht ändern, versicherte Justizministerin Karin Keller-Sutter (FDP).

Allerdings: Wirtschaftliche Gründe, heutzutage lieber als Frau durchs Leben zu gehen, gibt es viele: kein Militärdienst, Karriere-Förderung à gogo, Frauenquoten hier und da, ein zusätzliches Jahr AHV.

Am besten nähert man sich der Sache mit Sarkasmus: Warum lassen sich nicht grad alle Schweizer zur Papierli-Frau umetikettieren?

Das hätte erstens den Vorteil, dass es die Absurdität der neuen gesetzlichen Regelung offenlegen würde. Und zweitens wäre damit ein für allemal die müssige Diskussion um Frauenquoten und angebliche Lohn-Diskriminierung beendet.




3. Weiter geht jedoch die Diskussion um Alice Schwarzers Gezeter über die trans Abgeordnete Tessa Ganserer, die per Frauenquote in den Bundestag kam:

Das Magazin von Alice Schwarzer hat seinen transfeindlichen Online-Artikel klammheimlich und ohne Hinweis an die Leser*innen geändert – eine Behauptung war dann doch zu offensichtlich erfunden.


Womit Schwarzer jetzt wieder gemogelt haben soll, erfährt man in dem Beitrag "Wie EMMA lügt und täuscht".



4. Nachdem Zeitschriften wie der SPIEGEL unter anderem wegen extrem einseitiger Berichterstattung immer weniger gekauft werden, rufen ihre Verleger jetzt umso lauter nach staatlicher Förderung. Das wudert mich nicht: Mit einer Finanzierung durch Steuergelder könnten Journalisten die Presse weiterhin als Plattform zum Predigen ihrer eigenen Ideologie benutzen, und auch diejenigen, die von diesen Journalisten ausgegrenzt, unsichtbar gemacht oder herabgewürdigt werden, müssten dafür bezahlen.



5. Im akademischen Betrieb der Schweiz gibt es einen kleinen Skandal:

Zwei Professorinnen vergassen, nach der Online-Vorlesung die Aufnahme zu stoppen, und zeichneten ihre privaten Gespräche im Anschluss an die Veranstaltung gleich mit auf. Die Plaudereien sorgten für einen Aufschrei unter den Studierenden und zogen eine Sexismus-Debatte nach sich, wie das "St. Galler Tagblat"» (Bezahlartikel) berichtet.

Der Grund: Die Professorinnen unterhielten sich rund sieben Minuten über einzelne Studierende, wobei ein Student als "Herzchen" bezeichnet wurde. Zudem besprachen die beiden, warum die Männer allgemein interessierter scheinen. Das Gespräch gipfelte in der Aussage: "Ja, die Frauen sind komplett verloren."

Die ungewollten Aufzeichnungen sorgten insbesondere unter den Studentinnen für Entrüstung. "Es ist ein Skandal, dass Frauen so über andere Frauen sprechen", sagt eine betroffene Masterstudentin. Laut dem "St. Galler Tagblatt" habe sich die Studierendenschaft gerade von den weiblichen Dozierenden mehr Unterstützung erhofft.




Sonntag, Januar 23, 2022

Aufbruch ins Morgen: M&Ms endlich stärker gegendert – News vom 23. Januar 2022

1. Unter der Überschrift "Bessere Gender-Repräsentation: M&Ms überarbeitet berühmte Fernseh-Maskottchen" berichtet der "Stern" von einer Verbesserung, auf die wir lange gewartet haben:

Meist sind es zwei M&M's im Streitgespräch: Seit 1954 flimmern personifizierte Schokolinsen als Maskottchen der Süßigkeiten-Marke über die Bildschirme. Anfangs waren es nur "Red" und "Yellow", also das rote und das gelbe M&M-Männchen, später kamen noch andere dazu. Unter anderem zwei weibliche Figuren.

Die Firma hinter den M&M's, Mars Wrigley, findet die Erscheinung einiger Maskottchen allerdings inzwischen nicht mehr zeitgemäß und hat den bunten Figuren nun ein Make-over verpasst. So bekommt eins der weiblichen Maskottchen mit dem Namen "Green" statt Overknees-Stiefel jetzt Sneaker angezogen. "Brown" bekommt etwas niedrigere Absätze. Die Firma wolle insbesondere die weiblichen Charaktere "aktueller" und "repräsentativer für unsere Kunden" machen, erklärt Anton Vincent, Präsident von Mars Wrigley North America, gegenüber CNN Business. (…) Außerdem wolle man die weiblichen Charaktere besser in der Werbung repräsentieren, erklärt die Firma.


Mars Wrigley erklärte, mit diesen Maßahmen wolle man seine Marke neu positionieren und inklusiver machen. Auch solle fortan eine integrativere Schrift verwendet werden.

Wer immer geglaubt hat, Großkonzernen ginge es nur um den Profit, und sie kümmerten sich nicht um die Probleme und Anliegen kleiner Leute, wurde damit eines Besseren belehrt. Endlich können sich auch Frauen in den Schokolinsen wiederfinden und ein Teil ihrer bunten Gemeinschaft sein. Eine größere Integration auch von trans Personen – etwa in Form eines Smarties, das als Schokolinse gelesen wird – ist vermutlich der nächste, längst überfällige Schritt. Zeitschriften wie der "Stern" dürften diese Entwicklung weiterhin mit der gebotenen Anerkennung würdigen, damit wir alle über die sozialpolitische Mission von M&Ms gut unterrichtet bleiben.

Nur ewiggestrige, rechte Boulevardmedien wie die "Bild" verschließen sich diesem Aufbruch und berichten so:

Eine der weiblichen Schokolinsen bekommt zum Beispiel statt High Heels jetzt Turnschuhe angezogen, um "Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein als starke Frau" widerzuspiegeln, teilt das Unternehmen mit. (Welche Frau identifiziert sich schließlich nicht mit einer aus Zucker, Kakaomasse und Magermilchpulver bestehenden Süßigkeit?)

(…) Es gehe darum, das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken sowie den Gedanken der Inklusion. Der "Tonfall" der Marke solle "integrativer, einladender und vereinender" werden, so Mars. Eine Kostprobe: "Ich denke, wir gewinnen alle, wenn wir mehr Frauen in führenden Rollen sehen, also übernehme ich gerne die Rolle einer unterstützenden Freundin." Wer das sagt? Das grüne M&M.


Dem britischen "Guardian" indes geht der Aufbruch von Mars Wrigley noch nicht weit genug. Das Blatt berichtet, dass das grüne M&M Opfer von Slut Shaming werde und fordert eine "bisexuelle Freundin" für jede Schokolinse. Außerdem heißt es in dem Artikel:

Mars hat auch bestätigt, dass M&Ms "von einer einzigen Körpergröße weggehen" und ihre Präfixe abschaffen werden, um "ihre Persönlichkeiten und nicht ihr Geschlecht" hervorzuheben. (...) Auf der M&Ms-Website gibt es jetzt für jede Süßigkeit ein kurzes Interview, das mehr über ihre Persönlichkeit verrät. Green verkündet zum Beispiel, dass ihre beste Eigenschaft jetzt darin besteht, "eine Hypefrau zu sein", während Blue einen Beyoncé-Song von vor acht Jahren zitiert.


Yay, Feminismus! Es mag also noch Potential für Verbesserungen geben, aber insgesamt scheint Mars Wrigley es begriffen zu haben und wandelt jetzt auf dem selben Weg wie viele Leitmedien seit mehreren Jahren. Wir alle dürfen uns von dem Süßigkeiten-Produzenten eingeladen fühlen: Engagieren wir uns für ein geschlechtergerechteres Morgen, indem wir mehr M&Ms essen als je zuvor!



2. Und was macht derweil der Magistrat von Bremerhaven, der aus einer SPD-CDU-FDP-Koalition besteht? Er erklärt, Vorlagen mit Gender-Sternen grundsätzlich nicht zu beraten.

"Wir möchten, dass Dokumente einfach lesbar sind", argumentiert FDP-Fraktionsvorsitzender Hauke Hilz. Er stellt aber auch klar: "Es ist nicht unsere Absicht, Menschen auszuschließen." Er schlägt geschlechtsneutrale Formulierungen wie Lehrkäfte statt Lehrerinnen und Lehrer vor.

"Es besteht keine Notwendigkeit, in Wörtern mit Doppelpunkten und Ähnlichem zu arbeiten. Es gibt kreativere Lösungen", sagt auch CDU-Fraktionsvorsitzender Thorsten Raschen. Man könnte zum Beispiel mit einem Sternchen am Ende eines Textes ergänzen, dass dieser für alle gedacht sei, schlägt Raschen vor. Die SPD war auf Nachfrage nicht zu erreichen.


Natürlich erntet dieses rückwärtsgewandte Denken scharfe Kritik von der M&Ms-Fraktion:

Bremens Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm kritisiert diese Haltung scharf. So etwas sei ihr aus keinem Senatsressort bekannt. Sie sei irritiert, dass der Bremerhavener Magistrat wissentlich ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2017 zur gendergerechten Sprache ignoriere.

Auch die Bremerhavener Grünen sind "fassungslos über die Borniertheit dieser Entscheidung". "Damit wird Diskriminierung aufgrund der geschlechtlichen Identität bei uns quasi zur Staatsräson", ärgert sich Doris Hoch, Fraktionsvorsitzende der Grünen. Zudem kritisiert Hoch, dass sich die Koalition in die Arbeit der Verwaltung einmische – "und das auch noch mit rechtswidrigen Forderungen". Hoch will das nicht hinnehmen: "Wir werden das auch per Antrag in der Stadtverordnetenversammlung thematisieren. Diesen Beschluss wollen wir für nichtig erklären."




3. Im Teaser eines Artikels der Süddeutschen Zeitung heißt es:

Der Psychiater Josef Aldenhoff erklärt, woran man Missbrauch in der Kindheit erkennt, warum Täter sich nicht schämen und wieso Männer eine Menge Erziehung brauchen, um gute Menschen zu sein.


Kurz danach endet der Artikel hinter einer bezahlschranke, aber dieser Sexismus macht bereits deutlich, warum Männer so häufig vor einem Besuch beim Psychotherapeuten zurückscheuen und in Großbritannien unlängst eigens ein Zentrum für männerfreundliche Psychologie gegründet wurde.



4. Heinrich Schmitz kommentiert den massenhaften Missbrauch vor allem von Jungen in der katholischen Kirche.



5. In Alice Schwarzers "Emma" herrscht immer noch Empörung darüber, dass eine trans Politkerin einen Frauenquotenplatz besetzt: "Im Parlament sitzt ein Mann, dem das Mandat nicht zusteht." Der Focus berichtet über die daraus entstandene Debatte, die recht lebhaft wurde. Beispielsweise warf die feministische Publizistin Anne Wizorek den Schwarzer-Feministinnen vor, "nichts anderes als Dienerinnen des Patriarchats" zu sein.



6. Wie "Faktenchecker" und linkspopulistische Propaganda in der Presse die Menschen manipulieren, berichtete in der Sendung "American Thought Leaders" die Investigativ-Journalistin und fünffache Emmy-Preisträgerin Sharyl Attkisson. Christian Albrecht fasst Attkissons zentrale Gedanken im Mitmach-Magazin "Publikum" zusammen:

Attkisson kommentierte diese Zusammenhänge im Gespräch: "Ist es ein Zufall, dass ein politischer Aktivist kurz vor dem Präsidentschaftswahlkampf eine gemeinnützige Organisation gründet, die den Begriff ‚Fake News‘ übernimmt? Wenn man sich die Website dieser gemeinnützigen Organisation ansieht, meint sie mit ‚Fake News‘ ausschließlich konservative Falschnachrichten. Aus ihrer Sicht gab es keine liberale Form von Falschnachrichten."

(…) Die Journalistin (…) kritisierte im Gespräch mit Jan Jekielek auch die Rolle der Presse. "Journalisten – ich glaube nicht einmal, dass es Journalisten sind – sind heute zu selten Journalisten, sondern Schreiber, die unkritisch und oft auf Kosten der Sorgfalt das verbreiten, was etablierte Wissenschaftler oder etablierte Politiker mitteilen lassen wollen. Sie plappern einfach das nach, was ihnen aufgetragen wird, um es an die Öffentlichkeit weiterzugeben. Sie agieren eher als Propagandisten denn als Journalisten und Reporter." Vor einigen Jahren haben Attkisson zufolge die Leitmedien nie unkritisch wiedergegeben, was Regierungspolitiker verkünden. Sondern die Presse fragte früher nach, sei skeptisch gewesen, suchte nach Beweisen, forderte andere Sichtweisen ein. Heute versuchten Journalisten "als Sprachrohr der Regierung" dagegen sogar, die Menschen regelrecht davon zu überzeugen, dass die Regierungsmeinung die Wahrheit sei. Für Attkisson gibt es "kaum noch einen nennenswerten Unterschied zwischen den Leuten, die eine Botschaft verbreiten wollen, und den Boten in den Medien".

(…) Sie riet den Menschen bei Themen, die ihnen wichtig sind, sich mit den Originalquellen zu beschäftigen, eigene Recherchen zu machen, selbst zu denken und auf ihre "kognitive Dissonanz" zu vertrauen. Damit meinte sie: Wenn man einen Widerspruch empfindet zwischen dem, was die Medienwelt vermittelt, und seiner eigenen Wahrnehmung, soll man das ernst nehmen. Attkisson: "Du wirst damit öfter recht haben, als du denkst."




7. Unser internationaler Blick schweift heute schließlich zu einem Fall in Malta:

Nachdem eine ausländische Frau ihren Ehemann wegen Vergewaltigung angezeigt hatte, wurde bei Ermittlungen in Malta ein 18-minütiges Video entdeckt, das zeigt, dass sie in Wirklichkeit ihn körperlich misshandelt hat.

TVM berichtete, dass die 36-jährige Frau, die bei der Foundation of Educational Services arbeitet, deren Name und Staatsangehörigkeit jedoch aufgrund einer gerichtlichen Verfügung nicht genannt werden dürfen, wegen häuslicher Gewalt angeklagt wurde, weil sie ihren Mann angegriffen und ihm anschließend leichte Verletzungen zugefügt hatte. Sie plädiert auf nicht schuldig.

Ihre angeblichen Misshandlungen kamen ans Licht, nachdem bei Ermittlungen, die durch ihre eigene Anzeige wegen Vergewaltigung ausgelöst worden waren, eine Kamera in ihrer Wohnung gefunden worden war, die Videoaufnahmen von häuslicher Gewalt gegen den Mann enthielt, wobei seine Frau ihn mit den Händen, einem Schlagstock, einer Bratpfanne und einem Kessel mit heißem Wasser angriff.

Der Staatsanwaltschaft zufolge wurden die Kinder des Paares im Alter von sieben und 14 Jahren Zeugen der Misshandlungen und sprachen mit der Polizei darüber.

Die Staatsanwaltschaft erklärte, dass Falschmeldungen über Vergewaltigung und häusliche Gewalt die sehr realen und sehr schädlichen Fälle anderer Frauen stark beeinträchtigen. Generell besteht die Gefahr, dass die Fortschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter und der Aufklärung über geschlechtsspezifische Gewalt um Jahre zurückgeworfen werden.


Öhm, es ist offenbar nebensächlich, aber: Schadet häusliche Gewalt, die gegen Männer begangen wird, nicht irgendwie auch … Männern?



Samstag, Januar 22, 2022

Luzerner lässt sich zur Frau erklären, um Benachteiligung zu umgehen – News vom 22. Januar 2022

1.
Ein Mann Anfang 60 ist seit dem 5. Januar eine Frau – zumindest auf dem Papier. Der Luzerner habe sein Geschlecht ändern lassen, um früher an die AHV-Rente zu kommen, berichtet die "Luzerner Zeitung". [Bezahlschranke] ötig waren bloss 75 Franken und ein zehnminütiges Gespräch beim Zivilstandsamt. Dabei wurden seine Identität, die Urteilsfähigkeit und der angegebene Wohnsitz überprüft.

Nun ist der Mann im Personenstandsregister als Frau eingetragen. Der Grund für die Geschlechtsänderung war ein rein finanzieller, wie der als Provokateur bekannte Luzerner zugibt. Denn: Frauen können die AHV-Rente, die derzeit 28.680 Franken im Jahr beträgt, ein Jahr früher beziehen als Männer.


Hier geht es weiter.



2. Der Rapper Cashisclay "beichtet", so heißt es in der verlinkten Meldung, dass ihn seine Freundin geschlagen hat.

"Beichten" bedeutet übrigens, ein Fehlverhalten zuzugeben, weil man es bereut. "Beichtet" also demnächst eine Großbank einen Banküberfall, dem sie zum Opfer fiel? Trotz dieser unglücklichen Wortverwendung in der Schlagzeile zeigt der Artikel selbst jedoch großen Respekt vor dem Rapper:

Aufgrund der Gewalt wandte er sich eigenen Angaben nach Kokain und Alkohol zu. So offen und ehrlich hat vermutlich noch kein Rapper über dieses Thema gesprochen. Vor einigen Monaten offenbarte Pa Sports ähnliche Probleme mit seiner Ex-Frau, die ihn vor allem emotional unter Druck setzte. Stark, dass Cashisclay sich traut, seine Geschichte so offen auszusprechen.




3. In Österreich werden Aufnahmetests vereinfacht, damit mehr Männer Kindergärtner werden:



4. An einer Schule im britischen Manchester wurden die Türen der Jungentoiletten ausgehängt, um die Räumlichkeiten besser überwachen zu können. Die Türen der Mädchentoiletten bleiben natürlich unberührt. Wie man sich denken kann, fühlen sich die Jungen nicht besonders wohl dabei, wenn sie beim Verlassen der Toilette von Mitschülerinnen darauf angesprochen werden, dass diese alles mitbekommen konnten.



5. Wie das Boulevardblatt "Sun" berichtet, ist eine Britin empört über die Reaktion ihres Abschleppdienstes, nachdem ihr Wagen auf der Straße liegengeblieben war und sie keine bevorzugte Behandlung erhielt, obwohl sie eine Frau war:

"Ich fragte den Sachbearbeiter, warum sie Männer und Frauen gleich behandelten und alleinstehenden Frauen keinen Vorrang einräumten. Sie sagten, es gäbe keinen Unterschied und sie sagten nur, das sei Gleichberechtigung. Sie sind darauf trainiert worden, das zu sagen."


Nun darf "Gleichberechtigung" natürlich nicht als Argument dafür benutzt werden, Privilegien von Frauen abzubauen. Auch in diesem Fall entpuppt sich dieses Wort schnell als Lippenbekenntnis.

Nachdem andere Mitglieder eine Klarstellung gefordert hatten, sagte AA-Präsident Edmund King: "Wir nutzen den gesunden Menschenverstand und geben Frauen den Vorrang, aber nach dem Buchstaben des Gesetzes können wir das nicht sagen."

Eine Sprecherin des AA kommentierte: "Wir akzeptieren, dass die Formulierung unserer ersten Antwort nicht gut war und haben uns entschuldigt. In der Tat geben wir allen gefährdeten Personen Vorrang, aber in den meisten Fällen sind es alleinstehende Frauen."




6. Die Gesundheits-Website "Very well Health" beschäftigt sich in einem aktuellen Beitrag mit der krankhaften Angst vor Männern (Androphobie). Zur Behandlung werden unter anderem Verhaltenstherapei, Konfrontationstherapie, bestimmte Medikamente und Entspannungsübungen empfohlen.



Freitag, Januar 21, 2022

Neue Studie: Toxische Weiblichkeit tötet Männer - News vom 21. Januar 2022

1. Die Nachrichtenseite Business Insider berichtet:

Eine Aufsehen erregende Studie der Universität Kopenhagen zeigte, dass Männer mit einer nörgelnden Partnerin eine drastisch verkürzte Lebenszeit haben. Ihre Sterberate ist sogar deutlich höher als bei Frauen, die mit einem nörgelnden Mann zusammen sind. Laut den Forschern liegt das an dem Stresshormon Cortisol, das bei Männern stärker ausgeschüttet wird und sich auf Herz und Kreislauf auswirkt.

Wenn Männer über ihre Unzufriedenheit reden, ist es oft zu spät. Sie haben ihre Entscheidung, zu gehen, schon getroffen. Es kann aber auch anders gehen, wie die Geschichte einer Internetnutzerin zeigt.

Die Frau erzählte auf dem Portal Reddit von dem Moment, als ihr bewusst wurde, dass sie ihren Mann jahrelang unbewusst durch ihre Nörgeleien gedemütigt hatte:

"Er hat immer etwas falsch aufgeräumt. Oder etwas weggelassen. Oder völlig vergessen, etwas zu tun. Und ich war immer da, um ihn darauf hinzuweisen. Warum mache ich das? Was bringt es mir, dass ich meinen Ehemann ständig niedermache? Den Mann, den ich als Partner in meinem Leben habe. Den Vater meiner Kinder. Den Menschen, den ich an meiner Seite haben will, wenn ich alt werde. Warum mache ich das, was Frauen so oft vorgeworfen wird und warum versuche ich, die Art zu ändern, wie er jede Kleinigkeit macht?"

Sie erzählt von Momenten, die ihr die Augen geöffnet haben. Zum Beispiel, als sie eine Glasscherbe auf dem Boden fand und ihren Mann fragte, was passiert ist. Er gestand, dass er am Tag zuvor ein Glas kaputt gemacht und schnell die Scherben wegeräumt hätte, damit sie nicht wieder völlig ausrastet.

Oder als sie ihn beschimpfte, weil er Hackfleisch mit dem falschen Fettgehalt gekauft hatte. "Warum hast du nicht die gesündere Variante gekauft", fragte sie ihn. Und: "Hast du überhaupt das Etikett gelesen? Warum kann ich dir nicht vertrauen?" Er sah sie nur an, resigniert und traurig.

Weil sie begriff, was sie bei ihrem Mann durch ihre Missachtung ausgelöst hatte, änderte sie ihr Verhalten. Sie will anderen Frauen einen Rat mitgeben:

"Wenn wir weiterhin erreichen wollen, dass sich unsere Ehemänner klein fühlen, oder dumm, oder ungeschickt, weil sie vielleicht etwas in Unordnung gebracht haben, dann hören sie irgendwann auf, Dinge zu versuchen. Oder schlimmer, sie denken, dass sie wirklich klein oder dumm sind. Ich rede hier über den Mann, mit dem ich seit zwölf Jahren verheiratet bin. Der Mann, der mir meinen Autoreifen im Regen gewechselt hat. Der Mann, der meinen Kindern das Fahrradfahren beigebracht hat. Der Mensch, der mit mir die ganze Nacht im Krankenhaus war, als meine Mutter krank war. Der Mann, der immer hart gearbeitet hat, um mir ein anständiges Leben zu ermöglichen und der seine Familie immer unterstützt hat."

Kritik ist laut dem Psychologen und Paarberater Steven Stosny nur scheinbar harmlos. Man dürfe dem Partner doch sagen, wenn einem etwas nicht passe, denken sich viele. Und merken nicht, was sie anrichten.

"Kritik fängt in engen Beziehungen ganz beiläufig an und eskaliert mit der Zeit", schreibt Stosny. "Sie wird zu einer Abwärtsspirale und löst immer größere Abneigung aus. Die kritisierte Person fühlt sich kontrolliert, was den kritisierenden Partner frustriert. Er kritisiert noch mehr, der andere fühlt sich noch stärker kritisiert und so weiter."


Natürlich ist die Überschrift des heutigen Blogbeitrags ("Toxische Weiblichkeit tötet Männer") polemisch zugespitzt; ich glaube genausowenig an "toxische Weiblichkeit" wie an "toxische Männlichkeit". Aber genau solche Überschriften würden wir sehen, wenn Frauen aufgrund ihrer Ehemänner eine deutlich verkürzte Lebensdauer hätten – ohne das Zugeständnis, dass diese Überschrift zugespitzt ist.



2. Die folgende Meldung dürftet ihr alle mitbekommen haben, aber für ein Blog, das sich für männliche Opfer sexueller Gewalt einsetzt, wäre es obskur, diese Nachricht einfach so zu übergehen:

Das Gutachten zum sexuellen Missbrauch im Erzbistum München und Freising ist vorgestellt worden. Dabei haben die Gutachter schwere Vorwürfe gegen Papst Benedikt XVI. und Kardinal Marx erhoben.

Am Donnerstag um 11 Uhr wurde ein mit Spannung erwartetes Gutachten zum Umgang mit sexuellem Missbrauch in der Diözese vorgestellt. Dabei sollte die Verantwortung, aber auch die individuelle Schuld der Kirchenvertreter geklärt werden.

Besonders Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI. steht im Mittelpunkt des Gutachtens. "Seine anfängliche Ablehnung gegenüber dem Gutachten hat Ratzinger im Laufe der Erstellung abgelegt", so Martin Pusch, Rechtsanwalt der zuständigen Kanzlei. Dennoch seien ihm zwei Vergehen vorzuwerfen. Trotz der Kenntnis von Taten zweier Kleriker beließ er sie in ihrem Amt. Beide Priester seien in der Seelsorge tätig geblieben, kirchenrechtlich sei nichts unternommen worden. Ein Interesse an den Missbrauchsopfern sei bei Ratzinger "nicht erkennbar" gewesen.

(…) Der heutige Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, hat sich gegen eine Teilnahme an der Veranstaltung entschieden. "Wir bedauern sein Fernbleiben sehr", so Marion Westphal, zuständige Rechtsanwältin, bei ihrer Eröffnungsrede. Besonders die Betroffenen des Missbrauchs hätten ein Interesse daran gehabt, von Kardinal Marx wahrgenommen zu werden.

(…) "Wesentlicher Bestandteil unseres Gutachtens ist die Feststellung von Verantwortlichkeit und Verantwortlichen, aber auch die individuelle Schuld. Es gilt, die Vertuschung zu beleuchten", so Westphal über das Gutachten, das auf mehr als 1.000 Seiten die Missbrauchsfälle in der Diözese zwischen 1945 und 2019 behandelt.

Etwa 500 Betroffene hätten ihre Erfahrungen für das Gutachten geschildert, so Pusch. Dabei ginge es vorwiegend um männliche Betroffene, die beschrieben, in jungen Jahren von Vertretern der Kirche missbraucht worden zu sein.

Pusch stellt die erschreckenden Zahlen um das Gutachten vor. So gebe es mindestens 235 mutmaßliche Täter – darunter 173 Priester und 9 Diakone. Allerdings sei dies nur das sogenannte Hellfeld. Es sei von einer deutlich größeren Dunkelziffer auszugehen. Etwa 40 Kleriker seien nach Bekanntwerden ihrer Taten wieder in der Seelsorge eingesetzt worden, 18 davon sogar nach einschlägiger Verurteilung. "Betroffene wurden nicht wahrgenommen. Wenn, dann nicht wegen ihres Leids, sondern weil man sie als Bedrohung für das Erzbistum ansah", so Pusch.

(…) Auf Nachfrage von Journalisten hält Westphal nochmals fest: Ein Einräumen von Fehlverhalten oder Anzeichen von Reue, habe es bei den Beschuldigten nicht gegeben. Demnach habe niemand eingeräumt, dass er gewünscht hätte, damals anders gehandelt zu haben.




3. Die Bremerhavener Politiker von SPD, CDU und FDP wollen keine politischen Beschlüsse fassen, wenn in den Schriftstücken Genderstern oder Doppelpunkt auftauchen.



4. Die Stadt Freiburg hingegen verstößt ab sofort gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, indem sie Stellenausschreibungen nur noch in der weiblichen Form formuliert. Dahinter steht ein "(a)" für "alle", also zum Beispiel: "Vermessungsingenieurin (a)".

Die Genderpause ("Ingenieur…innen") war offenbar nur eine Zwischenstufe.



5. Der Männerrechtler Aloys Osewold bietet auf Twitter morgen einen Themenspace Häusliche Gewalt an: "Ich möchte in einem Vortrag die wichtigsten Fragen zu häuslicher Gewalt klären und mich anschließend mit euch darüber unterhalten." Auch Gewaltopfer sind eingeladen, sich bei bei Osewold zu melden, um ihre Geschichte zu erzählen. Die kostenlose Veranstaltung beginnt um 20:00, ab 19:45 hat man Zugang.



Donnerstag, Januar 20, 2022

Prominenter britischer Professor: Männer sollten Lizenz benötigen, um sich in freier Gesellschaft aufhalten zu dürfen – News vom 20. Januar 2022

1. In Irland wurde Mitte Januar die 23jährige Lehrerin Ashling Murphy beim Joggen in der Kleinstadt Tullamore (etwa 80 Kilometer westlich von Dublin) von einer unbekannten Person getötet. Die Tat sorgte landesweit für Entsetzen – und eine besonders bizarre Wortmeldung von einem Mediziner, der in Großbritannien ähnlich bekannt ist wie etwa die Virologen Drosten, Kekulé und Streeck hierzulande:

Die Äußerungen von Professor Sam McConkey im RTE-Radio, in denen er vorschlug, dass Männer eine Lizenz benötigen sollten, um "soziale Bereiche" zu betreten, haben einen Sturm von Reaktionen in den sozialen Medien ausgelöst.

McConkey, der bekannte Experte für Infektionskrankheiten, sagte am Sonntag in der Sendung RTÉ Radio 1 mit Brendan O'Connor, dass Ashling Murphys Ermordung "uns sprachlos, kalt und wütend macht".

"Ich bin der Meinung, dass man radikal sein sollte", sagte er. "Man braucht 12 Stunden, um Autofahren zu lernen. Man braucht einen Führerschein, um ein Auto zu fahren. Man muss einen Test machen. Brauchen wir eine Art von Qualifikation, eine Lizenz, eine Ausbildung für Männer, um in den sozialen Bereich zu gehen?"

Er fügte hinzu: "Die Leute würden sagen, ist das ein Eingriff in unser Recht auf Freizügigkeit? Und wir haben das natürlich alle schon durch Covid erlebt. Aber wie wir gerade gehört haben, fühlen sich viele Frauen in ihrer Freizügigkeit eingeschränkt, weil sie sich in Gefahr befinden."

Ein Tweet, der sich auf die Äußerungen von Professor McConkey bezog, löste im Internet eine heftige Reaktion aus, wobei die Mehrheit der Menschen ihn für seine Meinung kritisierte.

"Die 'Experten' tappen im Dunkeln", schrieb eine Person, die McConkey widersprach. "Was werden sie als nächstes sagen?"

"Das ist der Typ, der gesagt hat, dass über 100.000 Menschen in der ersten Welle sterben würden - warum, oh warum, wird er immer noch nach 'irgendeiner' Meinung gefragt?"

Ein anderer fügte hinzu: "Das ist die extremste verrückte Idee, die ich in meinem ganzen Leben gehört habe. Es beunruhigt mich sehr, dass die Mainstream-Medien so etwas unangefochten zulassen. Wow."

"Das ist verrückt", fügte ein anderer hinzu. "Warum bekommt dieser Typ überhaupt Sendezeit?"

Eine Person scherzte halb: "Wenn ich eine Zeitmaschine hätte, würde ich ins Jahr 2007 zurückreisen und jemanden, irgendjemanden, ins Jahr 2022 bringen und ihn das hören lassen. Der Anblick, wie ihnen die Kinnlade herunterklappt, wäre unbezahlbar.

Eine Person, die seine Ansicht zu unterstützen schien, erklärte jedoch: "Um fair zu sein, so wie der Autoritarismus auf dem Vormarsch ist, könnten in zehn Jahren alle Menschen markiert oder mit einem Mikrochip versehen sein. Wenn wir in einer freien Gesellschaft leben wollen, müssen wir ein gewisses Risiko akzeptieren....".

Ein anderer schlug vor: "Ich glaube, wir brauchen jetzt eine Parallelgesellschaft. Eine, in der Menschen nicht nach ihrer Hautfarbe oder dem, was sie zwischen den Beinen haben, beurteilt werden, sondern nach dem Inhalt ihres Charakters."


Auch auf der irischen Nachrichtenplattform Gript ist ein Autor entsetzt darüber, wie Professor McConkey unwidersprochen zum Männerhass aufzustacheln versucht.

Können Sie sich auch nur eine Sekunde lang vorstellen, was los wäre, wenn jemand vorschlagen würde, dass Einwanderer oder Muslime oder irgendeine andere Gruppe gezwungen wäre, ihre Unschuld zu beweisen und von der Gesellschaft ausgeschlossen würde, wenn sie nicht eine spezielle, von der Regierung ausgestellte Lizenz hätten?

Wenn Sie einen solchen Vorschlag auch nur andeuten würden, würde jeder in diesem RTÉ-Panel sofort Schaum vor dem Mund bekommen vor Wut darüber, wie bigott und hasserfüllt Sie sind. Man würde Ihnen vorwerfen, dass Sie eine ganze Gruppe pauschalisieren, und Sie würden als rückständiges, voreingenommenes, abscheuliches Individuum beschimpft. Wenn jedoch Männer die Zielscheibe genau derselben Andeutung sind, sieht niemand auch nur das geringste Problem.

Tatsächlich sagte Alison O'Connor vom Irish Examiner zu Beginn des Beitrags, dass "es zwar nicht alle Männer sind, aber für Frauen könnte es jeder Mann sein".

"Es könnte jeder Mann sein" - das heißt vermutlich, wenn Sie als Mann zu Hause sind und dies lesen, haben Sie das Potenzial, eine junge Frau auf der Straße wahllos zu Tode zu prügeln. Oder wenn Sie eine Frau sind, könnte jeder Mann, den Sie kennen - Ihr Vater, Ihr Bruder, Ihr Ehemann, Ihr Sohn - eines Tages aufwachen und beschließen, Sie grundlos mit bloßen Händen zu töten. In jedem Mann schlummert ein gewalttätiger, mörderischer Psychopath - vielleicht kommt es nicht bei allen zum Vorschein, aber bei allen lauert es unter der Oberfläche.

Noch einmal: Ersetzen Sie "Mann" durch irgendeine andere Bevölkerungsgruppe in der Gesellschaft und sehen Sie, wie lange es dauert, bis Sie von denselben Leuten gecancelt werden. Das ist schockierend.

(…) Unabhängig davon ist es bemerkenswert, dass er Covid als Präzedenzfall für eine derartige Politik anführt und damit verdeutlicht, wie sehr die Bürgerrechte in den letzten zwei Jahren ausgehöhlt worden sind. Er gibt im Grunde zu, dass die Bewegungsfreiheit aller Männer eingeschränkt werden sollte, weil sich einige Frauen unsicher fühlen.

(…) Menschen, die einen anderen Menschen grundlos zu Tode prügeln, sind Menschen, denen es krankhaft an Empathie mangelt. Die Tatsache, dass sie einen anderen Menschen töten, hat weniger damit zu tun, dass sie Männer sind, sondern eher damit, dass sie psychotisch sind. Man schätzt, dass etwa ein Prozent der Bevölkerung Psychopathen sind. Das sind Menschen, die praktisch nicht in der Lage sind, Empathie für andere Menschen zu empfinden.

(…) Das Problem mit solchen Leuten ist nicht, dass sie männlich sind. Es besteht darin, dass mit ihrem Gehirn etwas nicht stimmt. Sie sind nicht normal, per Definition. Sam McConkeys Anti-Mord-Kurs wird die Probleme, die sie in ihrem Inneren haben, nicht beheben.

Ich halte es nicht für einen Whataboutism, darauf hinzuweisen, dass es unzählige Beispiele für weibliche Mörder gibt - Frauen, die ihre Ehemänner, Kinder, andere Frauen usw. ermordet haben. Natürlich ist das seltener, aber das männliche Geschlecht hat kein Monopol auf diese Taten.

Hier in Irland hatten wir die Scissor Sisters, die verurteilt wurden, weil sie den Freund ihrer Mutter ermordet und zerstückelt hatten. Sie schnitten dem Mann mit einer Stanley-Klinge den Kopf und den Penis ab, nachdem sie ihn mit einem Hammer erschlagen hatten. Aber niemand würde versuchen, alle Frauen nach diesen extremen Aunahmefällen zu beurteilen, und das sollte man auch nicht. Wer würde behaupten, dass diese Personen repräsentativ für das weibliche Geschlecht im Allgemeinen sind oder dass alle Frauen dieses Potenzial in sich tragen?

Es gibt prominente Persönlichkeiten in diesem Land, die aufgrund des Todes einer Frau die Hälfte der Bevölkerung gegeneinander ausspielen und versuchen, die Tragödie einer Familie mit einer aberwitzigen politischen Agenda zu unterfüttern.

Was wir in Irland haben, ist vor allem ein Problem mit Gewaltverbrechen, das Familien zerstört. 81,1 % der registrierten Opfer von sexueller Gewalt in Irland sind Frauen. 81,6 % der Mordopfer sind Männer. Beide Zahlen sind erschreckend. Keinem von beiden wird genügend Aufmerksamkeit geschenkt.

(…) Das ist ein Verbrechensproblem, Punkt. Wir brauchen härtere Strafen, eine strengere Polizeiarbeit und so weiter. Das ist keine Entschuldigung dafür, auf 50 Prozent der Bevölkerung loszugehen. Und wenn Leute versuchen, daraus ein Problem zwischen Männern und Frauen zu machen, indem sie es als Gelegenheit nutzen, ihre krude Weltsicht in den Schmerz anderer Menschen zu rammen? Das ist verwerflich.




2. Das Auswärtige Amt kümmert sich um die Menschen Frauen in Afghanistan:

Es gibt so viele unglaublich mutige Frauen auf der ganzen Welt, die unter schwierigsten Bedingungen in Kriegen oder Konflikten für ihre Rechte eintreten und dabei ihr Leben riskieren und manchmal sogar verlieren.

Denken wir an Frozan Safi, die letzten November im Alter von 29 Jahren in Nordafghanistan ermordet wurde. Denken wir an Hanan al-Barassi, die im gleichen Monat in Bengasi durch 30 Kugeln getötet wurde. Denken wir an Berta Cáceres, die 2016 in ihrem Haus in La Esperanza, Honduras, ermordet wurde.

Diese Frauen traten für Landrechte, Menschenrechte, LGBTQI-Rechte und Umweltschutz ein. Sie forderten Gewaltökonomien und bestehende Machtstrukturen heraus. Sie organisierten Grassroots-Bewegungen und erhoben ihre Stimme gegen sexuelle und rassistische Diskriminierung aus. Es gibt viele solcher Frauen, manche sind bekannt, manche unbekannt.

Es ist wichtig, dass wir Frauen wie Frozan, Hanan und Berta würdigen und dass wir diejenigen unterstützen, die trotz aller Gefahren ihrem Beispiel folgen. Den Fonds für Maßnahmen im Bereich Frauen, Frieden und humanitäre Maßnahmen ("Women’s Peace and Humanitarian Fund") zu unterstützen, ist ein Weg, dies zu tun. Ich bin sehr froh, dass der WPHF letztes Jahr deutlich mehr Mittel erhielt.

Das neue Finanzierungsfenster, das wir heute für Afghanistan einrichten, verfolgt einen speziellen Zweck: einzelnen Menschenrechtsverteidigerinnen und Friedensaktivistinnen, die in finanzieller Not sind oder ihre Länder aufgrund von Todesdrohungen verlassen mussten, unbürokratische Hilfe zu gewähren.

Afghanistan ist heute sicher eines der schwierigsten Gebiete für Menschenrechtsverteidigerinnen. Die Ziele, Rechte und Chancen einer ganzen Generation von Frauen und Mädchen sind seit der Machtübernahme durch die Taliban in Gefahr.

Aus diesem Grund bin ich sehr froh, dass Deutschland 2 Mio. Euro für das neue Finanzierungsfenster zur Unterstützung afghanischer Menschenrechtsverteidigerinnen im Land und außerhalb des Landes zur Verfügung stellen kann. Es ist außerordentlich wichtig, dass wir diese mutigen Frauen nicht im Stich lassen. Seit ihrem Amtsantritt im Dezember hat die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock diesem Thema hohe Priorität eingeräumt; es ist eines der Kernelemente von Deutschlands neuem Afghanistan-Aktionsplan.

Lassen Sie mich zum Schluss versichern, dass Deutschland auch weiterhin Menschenrechtsverteidigerinnen auf der ganzen Welt konsequent unterstützen wird. Lassen Sie uns gemeinsam Frauen, die für Frieden, Gleichberechtigung und eine sicherere Welt kämpfen, unterstützen.


Ich kann mir nicht helfen: Irgendeine Personengruppe scheint mir in diesem Text zu fehlen.



3. In Marokko ist der Anteil von Absolventinnen der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) höher als bei uns. Was von manchen Feministinnen sofort ausgeschlachtet würde, um zu zeigen, wie sehr Deutschland in Sachen Geschlechtergerechtigkeit hinterm Mond lebe, wird in dem Blog Ökonomenstimme von drei Autorinnen sachkundiger behandelt:

Zwar nimmt mit dem Wohlstand eines Landes generell der Anteil an (männlichen und weiblichen) MINT-AbsolventInnen ab, aber der Abstand zwischen den Geschlechtern wird um so grösser, je reicher und egalitärer ein Land ist. Dies steht im Gegensatz zur geläufigen Vermutung, dass sich mit dem Wohlstand und dem Entwicklungsstand eines Landes die Präferenzen zwischen Männern und Frauen angleichen. Es handelt sich um das sogenannte "Gender Equality Paradox", nach welchem in reichen, egalitären Ländern die Lücke zwischen dem Anteil an männlichen und weiblichen MINT-Studierenden grösser ist als in ärmeren, weniger egalitären Ländern.

(…) In der Schweiz, in Österreich, und in Deutschland verdienen Männer ca. 20 Prozent mehr pro Stunde als Frauen (Eurostat, n.d.). Diese Lohnlücke ist heute nur noch in geringem Masse Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt, d.h. ungleichem Lohn für gleiche Arbeit, zuzuschreiben. Vielmehr ist sie u.a. darin begründet, dass Frauen deutlich weniger in gut bezahlten MINT-Fächern ausgebildet sind. So verdienen in Deutschland Absolventinnen und Absolventen in akademischen MINT-Fächern 17 % mehr als solche in nicht-MINT-Fächern.


Um mehr Frauen in MINT-Fächer zu bekommen, schlagen die Autorinnen folgendes vor:

Zum ersten könnten Ausbildungsinstitutionen versuchen, MINT-Fächer mit solchen Studieninhalten zu kombinieren, die den vorherrschenden weiblichen Rollen-Stereotypen besser entsprechen. (…) Zum zweiten könnten Konsequenzen aus neueren Ergebnissen der Gender Economics gezogen werden, welche zeigen, dass insbesondere leistungsstarke Mädchen den Wettbewerb gegen Jungen in Männerdomänen – insbesondere in MINT-Fächern – scheuen (…). Empirische Befunde zeigen, dass sich durch eine Reduktion des Wettbewerbs der Anteil von Frauen in solchen Bereichen beträchtlich erhöht. Eine Möglichkeit dazu wären Frauenquoten (…). Allerdings sind diese unpopulär, weil sie von Männern als umgekehrte Diskriminierung empfunden werden und Frauen befürchten, dass Quoten negative Stereotype verstärken könnten (…). Eine vielversprechende alternative Lösung wäre die qualifizierte Zufallsauswahl von Bewerberinnen und Bewerbern, d.h. mit dem Los aus einer sorgfältig ausgewählten "shortlist". Im Laborexperiment hat sich gezeigt, dass sich mit einem solchen Verfahren etwa drei Mal mehr leistungsstarke Frauen beworben haben als bei herkömmlichen Auswahlverfahren (…). Die Ankündigung eines qualifizierten Losverfahrens bei der Bewerbung um MINT-Studienplätze oder -berufe könnte demnach bewirken, dass mehr Frauen zu einer Karriere in MINT-Fächern ermutigt werden.




4. Das Kommunikations-Magazin KOM schlagzeilt: "Journalist*innen lehnen Gendern in Pressemitteilungen ab". In dem Artikel heißt es:

Laut einer Umfrage lehnt eine Mehrheit von Wirtschaftsjournalist*innen in Deutschland gender-neutrale Formulierungen, die gegen die gängigen Rechtschreibregeln verstoßen, in der Unternehmenskommunikation ab. (…) Unter den Befürworter*innen geschlechtergerechter Sprache sind der Gender-Stern (15 Prozent) und der Doppelpunkt (14 Prozent) am beliebtesten. Kritisiert wird unter anderem eine schlechtere Lesbarkeit von Texten. Unternehmenskommunikation solle "klar und schnell zu erfassen sein", dies sei durch die Verwendung von Gender-Zeichen nicht gegeben.




5. Von dem männerpolitischen Blog Man Tau gibt es weiterhin keine aktuellen Beiträge, aber die bisherigen Texte stehen unter einer einer neuen Adresse wieder online.



kostenloser Counter