Montag, Januar 24, 2022

Wenn Hass auf Obdachlose in Gewalt endet – News vom 24. Januar 2022

1. "Die Welt" berichtet:

In Deutschland wurden im vergangenen Jahr mindestens 16 Obdachlose getötet. Dies geht aus einer systematischen Presseauswertung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) hervor, die WELT vorliegt. Demnach waren die Täter in acht der tödlichen Gewaltfälle ebenfalls obdachlos.


Obdachlose werden Opfer von anderen Obdachlosen? Gut, in diesen Fällen ist es dann ja wohl auch egal. Zumindest wird mir, wenn immer ich in den sozialen Medien darauf hinweise, dass die meisten Opfer von Gewalt männlich sind, von den Verkörperungen von Licht, Weisheit und Güte regelmäßig geantwortet: "Ja, aber von ANDEREN MÄNNERN, du Spacko", womit sie die Diskussion für beendet halten. Offenbar zählen Opfer für das woke Lager nicht, wenn sie eine Gemeinsamkeit mit dem Täter aufweisen.

In dem "Welt"-Artikel heißt es weiter:

Von den tödlichen Gewalttaten im Jahr 2021 waren 15 Männer und eine Frau betroffen.


Das Zahlenverhältnis überrascht mich nicht.

Die BAGW dokumentierte zudem 142 weitere Gewaltfälle, bei denen 169 Menschen ohne Wohnung verletzt wurden. In beiden Statistiken geht der Dachverband der Wohnungslosenhilfe von deutlich höheren Dunkelziffern aus, da ausschließlich Fälle in ihre Dokumentation einfließen, über die lokale oder bundesweite Medien berichten.

Zudem gebe es viele wohnungslose Frauen, die unter sexualisierter Gewalt litten, die im Verborgenen passiere und in der Auswertung unsichtbar bleibe, da es weder Anzeigen noch Berichterstattung über einzelne Fälle gebe. So würden in sogenannten Mitwohnverhältnissen häufig sexuelle Dienste als "Gegenleistungen" verlangt oder erpresst.


Noch unsichtbarer sind übrigens die Männer, die unter sexualisierter Gewalt leiden. Die kommen nicht mal in der hier dargestellten Dunkelziffer vor.

"Gewalt gegen Obdachlose ist ein Dauerbrenner. Seit Beginn unserer Dokumentation im Jahr 1989 sind die schweren und tödlichen Gewaltfälle auf einem hohen Niveau", sagt die Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, Werena Rosenke. Von den nicht-wohnungslosen Tätern würden die Betroffenen häufig als minderwertig betrachtet, mit denen man machen könne, was man wolle, da sich sowieso niemand darum kümmere.

Offene Gewalt sei dabei nur das deutlichste Zeichen von Missachtung und Stigmatisierung. "Solange Menschen gezwungen sind oder sich gezwungen sehen, sich im öffentlichen Raum aufzuhalten, und solange diese Menschen stigmatisiert und diskriminiert werden, werden sie leicht zum Opfer", so Rosenke.

Es sind grausame Nachrichten, die der Verband das ganze Jahr über dokumentiert. Bei zahlreichen Fällen vermutet die BAGW einen sozialdarwinistischen Hintergrund. In solchen Fällen gehen die Täter davon aus, dass ihre Opfer aufgrund der Wohnungslosigkeit minderwertig, arbeitsscheu oder gar lebensunwert seien.


Es folgt eine kurze Darstellung einzelner Fälle und eine Erörterung, ob man Gewalt gegen Obdachlosen, die aus sozialdarwinistischen Gründen erfolgt, unter politische Gewalt fassen sollte.

Die Presseauswertung umfasst auch 74 Gewaltfälle unter Wohnungslosen. In den meisten Fällen sind dabei Obdachlosenunterkünfte die Tatorte, noch vor Bahnhöfen oder anderen Orten des öffentlichen Raums. Zu den Hintergründen ist dort etwa vermerkt: Streit unter Bekannten, Streit über die Aufteilung des Zimmers, Streit um einen trockenen Schlafplatz, Streit über geklaute Pfandflaschen, Geldschulden, Raub.


Schockierend: Hier wurden "Testosteron", "Patriarchat" und "toxische Männlichkeit" als Motive komplett vergessen! Die meisten Obdachlosen sind ja Kerle. Und wenn Kerle gewalttätig werden, fragt man doch längst nicht mehr nach sozialen Ursachen.



2. Der Fall des Luzerners, der sein Geschlecht änderte, um nicht finanziell erheblich benachteiligt zu werden, sollte Schule machen, fordert Florian Schwab in der Schweizer "Weltwoche":

Die Rendite des zehnminütigen Behördengangs kann sich sehen lassen: gegen 30.000 Franken – ein ganzes Jahr AHV-Rente, abzüglich 75 Franken an staatlichen Gebühren für den Federstrich in der Amtsstube.

Als das Parlament die Gesetzesänderung beriet, welche unbürokratische Geschlechtsänderungen erlaubt, wurde das Missbrauchspotenzial als gering angesehen. Niemand lasse aus opportunistischen Gründen sein Geschlecht ändern, versicherte Justizministerin Karin Keller-Sutter (FDP).

Allerdings: Wirtschaftliche Gründe, heutzutage lieber als Frau durchs Leben zu gehen, gibt es viele: kein Militärdienst, Karriere-Förderung à gogo, Frauenquoten hier und da, ein zusätzliches Jahr AHV.

Am besten nähert man sich der Sache mit Sarkasmus: Warum lassen sich nicht grad alle Schweizer zur Papierli-Frau umetikettieren?

Das hätte erstens den Vorteil, dass es die Absurdität der neuen gesetzlichen Regelung offenlegen würde. Und zweitens wäre damit ein für allemal die müssige Diskussion um Frauenquoten und angebliche Lohn-Diskriminierung beendet.




3. Weiter geht jedoch die Diskussion um Alice Schwarzers Gezeter über die trans Abgeordnete Tessa Ganserer, die per Frauenquote in den Bundestag kam:

Das Magazin von Alice Schwarzer hat seinen transfeindlichen Online-Artikel klammheimlich und ohne Hinweis an die Leser*innen geändert – eine Behauptung war dann doch zu offensichtlich erfunden.


Womit Schwarzer jetzt wieder gemogelt haben soll, erfährt man in dem Beitrag "Wie EMMA lügt und täuscht".



4. Nachdem Zeitschriften wie der SPIEGEL unter anderem wegen extrem einseitiger Berichterstattung immer weniger gekauft werden, rufen ihre Verleger jetzt umso lauter nach staatlicher Förderung. Das wudert mich nicht: Mit einer Finanzierung durch Steuergelder könnten Journalisten die Presse weiterhin als Plattform zum Predigen ihrer eigenen Ideologie benutzen, und auch diejenigen, die von diesen Journalisten ausgegrenzt, unsichtbar gemacht oder herabgewürdigt werden, müssten dafür bezahlen.



5. Im akademischen Betrieb der Schweiz gibt es einen kleinen Skandal:

Zwei Professorinnen vergassen, nach der Online-Vorlesung die Aufnahme zu stoppen, und zeichneten ihre privaten Gespräche im Anschluss an die Veranstaltung gleich mit auf. Die Plaudereien sorgten für einen Aufschrei unter den Studierenden und zogen eine Sexismus-Debatte nach sich, wie das "St. Galler Tagblat"» (Bezahlartikel) berichtet.

Der Grund: Die Professorinnen unterhielten sich rund sieben Minuten über einzelne Studierende, wobei ein Student als "Herzchen" bezeichnet wurde. Zudem besprachen die beiden, warum die Männer allgemein interessierter scheinen. Das Gespräch gipfelte in der Aussage: "Ja, die Frauen sind komplett verloren."

Die ungewollten Aufzeichnungen sorgten insbesondere unter den Studentinnen für Entrüstung. "Es ist ein Skandal, dass Frauen so über andere Frauen sprechen", sagt eine betroffene Masterstudentin. Laut dem "St. Galler Tagblatt" habe sich die Studierendenschaft gerade von den weiblichen Dozierenden mehr Unterstützung erhofft.




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