Sexismus-Vorwürfe ans ZDF: Sind die Mainzelmännchen frauenfeindlich? – News vom 28. Januar 2022
1. Das Blog Schwulissimo berichtet über den aktuellsten Aufschrei! wegen Sexismus. Angeklagt ist diesmal das Zweite Deutsche Fernsehen:
Es ist im Grunde nur eine kleine Frage, die der Zuschauer Tho P. dem ZDF via Facebook stellte – unter einem Bild mit einem der beliebten Zeichentrickfiguren der Mainzelmännchen schreibt er: "Sind das MainzelmännchenInnen? Warum ist da kein Mainzelfrauchen dabei?" Das ZDF hätte nun entspannt reagieren können, die Sache vielleicht als Witz oder Satire einordnen sollen oder angesichts der Anonymität des fragenden "Tho P." gar nicht antworten müssen. In der Realität sah sich das ZDF nun aber zu einer Stellungnahme genötigt und zeigt damit einmal mehr, zu was für einem politischen Minenfeld die Gender-Debatte inzwischen geworden ist und wie groß die Angst vor dem nächsten Shitstorm auch bei überregionalen Medienanstalten mittlerweile ist. So schreibt das ZDF via Facebook:
"Liebe/r Tho, bei den Mainzelmännchen handelt es sich um fiktive Trickfiguren, die nicht mit real existierenden Personen gleichgesetzt werden können. Sie sind seit dem 2.April 1963 im Programm des ZDF zu sehen. Seit dieser Zeit sind sie – abgesehen von einigen zeichnerischen Anpassungen – unverändert. In der Welt der Mainzelmännchen werden Themen wie Geschlecht, Religion, Ethnie, jegliche Formen von Beeinträchtigungen, kulturelle oder soziale Unterschiede sowie die sexuelle Identität etc. ganz bewusst nicht thematisiert. Die Mainzelmännchen erzählen kurze und stets positive Geschichten ohne jegliche Wertung. Das gehört zu ihrem Markenkern. Sie möchten den TV-Zuschauern ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern – ganz ohne Schadenfreude, Häme oder Sarkasmus. In diesem Sinne wird bei den Mainzelmännchen niemand benachteiligt, diskriminiert oder übervorteilt."
Die Reaktionen darauf ließen nicht lange auf sich warten – binnen kürzester Zeit kommentieren tausende User auf Facebook die Erklärung des Mainzer Fernsehsenders. Während die einen immer wieder darauf hinweisen, man möge bitte mit einem solchen "Schwachsinn" aufhören, wollen andere Menschen die Debatte gerade jetzt vertiefen. Antje E. beispielsweise erklärt, dass dies sehr viele Worte des ZDFs seien, um zu sagen, dass das ZDF das Problem nicht sehen wolle und auch keinen Grund erkenne, sich darüber Gedanken zu machen. Andere stimmen darin überein, stellen klar, dass es sich bei den Mainzelmännchen eben nur um Männer handle, wie die Namen bereits belegen würden und stellen klar: "Die Antwort ist also nur Gewäsch. Ehrlicherweise hätte man schreiben können, dass man sich seit 1963 keine Gedanken darum gemacht hat." Es sei eine "bedenkliche Antwort" des ZDFs, stimmen weitere ein und eine Suzanne S. kommentiert mit Blick auf andere Frauen, die diese Gender-Debatte für absurd halten: "Oh wow. Wie viele Frauen weiterhin gern unsichtbar bleiben."
2. Der Münchner Kardinal Marx gibt nach dem Gutachten zum Missbrauch vor allem von Jungen in seinem Bistum kein gutes Bild ab, findet man bei t-online, und hat dazu den Journalisten Matthias Drobinski interviewt, der Reporter beim christlichen Magazin "Publik-Forum" ist.
Auch die Tagesschau, die Süddeutsche Zeitung sowie das Internetportal der katholischen Kirche berichten und kommentieren.
3. Die Frauenzeitschrift Annabelle hat den Männerberater Markus Theunert zur Aufteilung der Hausarbeit in Partnerschaften interviewt.
4. Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) hat den Politikwissenschafter Wilfred Reilly, Assistenzprofessor für Politikwissenschaft an der Kentucky State University, zum Thema "Falschbeschuldigungen" befragt.
NZZ: Auffällig ist, dass angebliche Opfer manchmal auch dann noch von Aktivisten verteidigt werden, wenn sie offensichtlich lügen. Wie erklären Sie sich das?
Professor Reilly: Was zählt, ist die Erfahrung des Opfers. Wenn Sie sagen, Sie seien ein Opfer, dann sind Sie es, selbst wenn Ihre Geschichte vollkommen verrückt ist. Dieses Muster zeigte sich bereits bei einem der ersten Hoax-Fälle, jenem von Tawana Brawley. Sie behauptete unter grosser medialer Anteilnahme, ein Polizist und der stellvertretende Staatsanwalt hätten sie entführt und tagelang vergewaltigt. In Wahrheit ging es um ein 15-jähriges schwarzes Mädchen, das mit einem Freund ausgegangen war und Angst vor seinem Stiefvater hatte. Dennoch erklärte eine schwarze Bürgerrechtlerin, es sei irrelevant, ob Brawley die Wahrheit sage – irgendetwas Schreckliches müsse ihr widerfahren sein. Fakten sind also unwichtig. Stattdessen wird behauptet, es gebe da draussen etwas, was für alles Leid verantwortlich sei – die Männer, die Reichen, die Weissen oder was auch immer. Die Ideologien dahinter sind verwandt, Critical Race Theory, Critical Feminist Theory, Marxismus und so weiter.
Reilly kommt auch auf die Rolle der Medien in solchen Fällen zu sprechen:
NZZ: In Ihrem Buch schreiben Sie, dass die Medien in solchen Fällen als Brandbeschleuniger wirken und eine "erschreckende Gutgläubigkeit" gegenüber absurden Storys offenbaren. Wie erklären Sie sich, dass Journalisten nicht zuerst fragen, ob etwas wahr oder falsch ist?
Professor Reilly: Zunächst ist der wirtschaftliche Druck für die Medien grösser geworden. Es gibt auch in seriösen Medien einen starken Trend zum Sensationalismus, damit die Werbekunden Trucks und Penispillen verkaufen können. Lange Interviews mit Yasir Arafat sind da weniger gefragt, sexuelle Dinge und rassistische Konflikte dagegen sehr attraktiv, um Aufmerksamkeit zu erregen. Zweitens kann man die Tatsache nicht ignorieren, dass die Medien in den USA von der politischen Linken dominiert sind. Das zeigen auch Umfragen. Zusammen ergibt das, dass man auf Sensationsgeschichten fokussiert, welche die eigene Ideologie bestätigen.
Schwerpunkt des Interviews ist allerdings nicht das Thema "gender", sondern "race". Hier fällt auf, dass Professor Reilly ein Schwarzer ist, der – ähnlich wie der ebenfalls schwarze Professor für Lingustik John McWorther in seinem Buch "Woke Racism" – die aktuelle Lieblingsideologie vieler Linker zerpflückt und herausstellt, warum sie auch Schwarzen Schaden zufügt. Den Link zu dem Interview habe ich wiederum aus dem aktuellen Newsletter des ebenfalls schwarzen Journalisten Marcel Peithmann.
Bezeichnenderweise kommen solche Schwarzen mit ihren Meinungen und Einsichten in der den von unseren Leitmedien geführten Debatten zum Thema Rassismus kaum vor. Stattdessen erzeugen diese Debatten den Eindruck, als wären sämtliche Schwarzen ein monolithischer Block und würden – offenbar wegen derselben Hautfarbe – alle auch ähnlich denken. Diese Annahme jedoch ist tatsächlich rassistisch.
Genderama wird die Debatte über rassistische Diskriminierung nicht vertiefend behandeln, sondern sich weiter auf die Themen "Männer" und "Geschlechterdebatte" konzentrieren. Die oben zitierten Interviewpassagen lassen sich auch darauf wunderbar anwenden.
5. Wenn Beziehungen scheitern, sind Männer dem Risiko psychischer Erkrankungen ausgesetzt, berichtet die Universität von British Columbia:
Eine neue Studie der Universität von British Columbia bestätigt, dass für Männer, die aus einer Beziehung aussteigen, ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen wie Angstzustände, Depressionen und Selbstmord besteht.
"Die meisten Männer erlebten den Beginn oder die Verschlimmerung psychischer Krankheitssymptome während einer gestörten Beziehung oder nach dem Scheitern einer Beziehung", sagt der Hauptautor der Studie, Dr. John Oliffe, ein kanadischer Forschungslehrstuhl und Professor für Krankenpflege, dessen Arbeit sich auf die psychische Gesundheit von Männern konzentriert. Er wies darauf hin, dass eine Trennung in der Ehe das Selbstmordrisiko von Männern vervierfacht, und vermutet, dass gestörte Beziehungen sowie Trennung und Scheidung zu den psychischen Problemen von Männern beitragen.
Dr. Oliffe und das Team des Men's Health Research Program der UBC befragten 47 Männer zu ihren Erfahrungen mit dem Scheitern einer intimen Partnerbeziehung. Wenn sie mit Konflikten in ihren Beziehungen konfrontiert waren, neigten Männer dazu, Probleme herunterzuspielen, was dazu führte, dass die Beziehung noch weiter zerbrach.
"Stereotype Männlichkeitsvorstellungen spielen eine Rolle dabei, wie Männer auf eine zerbrochene Beziehung reagieren", sagt Dr. Oliffe, der auch den Forschungsexzellenzcluster Reducing Male Suicide der Universität leitet. "Die Unsicherheit der Männer, wie sie sich in einer Beziehung artikulieren und Probleme lösen können, führte beispielsweise dazu, dass viele Männer sich isolierten, anstatt Hilfe zu suchen. Die meisten Männer in der Studie kämpften mit Übergängen in der Partnerschaft - wie Trauer, Elternschaft oder Untreue - und ihr primäres Ziel war es, Konflikte zu vermeiden."
Die Studie ergab auch, dass Männer, die nach ihrer Trennung in Not waren, Substanzen, einschließlich Alkohol, verwendeten, um mit Gefühlen wie Wut, Bedauern, Traurigkeit, Scham und Schuldgefühlen fertig zu werden. Hinzu kommt die große Ungewissheit, wie das Leben mit weniger Kontakt zu den Kindern, finanziellen Herausforderungen und dem Verlust sozialer Bindungen aussehen könnte.
Erschwerend kommt hinzu, dass die durch die COVID-19-Beschränkungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit verursachte Isolation und Störung zu einem erhöhten Alkohol- und Substanzkonsum zu Hause führen und Konflikte verschärfen kann, was wiederum zu einer Verschlechterung der psychischen Gesundheit führt.
Positiv zu vermerken ist, dass die Studie ergab, dass Männer nach dem Scheitern einer Beziehung eine Vielzahl von Ressourcen in Anspruch nehmen, um ihre psychischen Bedürfnisse zu befriedigen.
"Die Bemühungen dieser Männer, sich Hilfe zu holen, waren vielfältig und umfassten individuelle oder einsame Bemühungen wie Sport, Lesen und Selbstfürsorge, während andere Männer bestehende Netzwerke anzapften oder ihre Bemühungen ausweiteten, um sich mit Selbsthilfegruppen in Verbindung zu setzen oder eine Therapie zu besuchen", erklärt Gabriela Montaner, die Projektleiterin und Mitautorin des Artikels.
Bei ihren Überlegungen zu den Auswirkungen auf die Dienstleistungen erklärte sie, dass Männer zwar dazu neigen, bis zur Krise zu warten, bevor sie Hilfe suchen, dass sie jedoch viel Zeit und Mühe investieren, um die Trennung zu überwinden und ihre Rolle dabei zu verstehen. "Wir müssen die Förderung der psychischen Gesundheit von Männern neu konzipieren, indem wir neben professionellen Diensten auch Selbsthilfe, informelle Ressourcen und Peer-Group-Dienste für Männer in Betracht ziehen.
Dr. Oliffe fügte hinzu: "Die längste Zeit haben wir Trennung und Scheidung als demografische Daten behandelt, um das Risikofaktorpotenzial für psychische Erkrankungen und Suizid bei Männern zu untersuchen. Die aktuellen Studienergebnisse liefern wichtige Zusammenhänge und Anhaltspunkte dafür, wie wir Männer beim Aufbau besserer Beziehungen unterstützen können, und das ist der Schwerpunkt unserer aktuellen Arbeit mit Movember."
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