Sonntag, Juli 31, 2016

Vermischtes vom 31. Juli 2016

1. Unter der Überschrift "Ihr sexistischen Bastarde!" ist in der ZEIT ein Interview mit dem weltweit renommierten Psychologen Professor Jonathan Haidt über die Radikalisierung an US-amerikanischen Universitäten erschienen. Ein Auszug:

Haidt: Wenn in US-Universitäten mehr Männer als Frauen Sport machen, heißt es: "Ihr sexistischen Bastarde!", und die Universität muss etwas dagegen tun. Das verlangt die Title-IX-Regelung, die für Geschlechtergerechtigkeit sorgen soll. Fühlt sich eine Studentin durch den Kommentar eines Professors unwohl, ist es sexuelle Belästigung und zieht Strafen nach sich. Als Konsequenz haben Professoren zunehmend Angst vor ihren Studierenden.

ZEIT: Welche Folgen hat das für die Dozenten?

Haidt: Wir unterrichten Dinge, die ideologisch richtig, aber faktisch komplett falsch sind, zum Beispiel, dass Frauen weniger verdienen als Männer.

ZEIT: Und für die Studenten?

Haidt: Die schreien schon "Belästigung!", wenn jemand "Trump 2016" mit Kreide auf den Campus krakelt, so wie an der Emory-Universität geschehen. Da sagte ein Student: "Ich hatte Todesangst!" Das ist bizarr. Und undemokratisch.




2. Franzjörg Krieg, einer der bekanntesten und engagiertesten deutschen Väterrechtler, beschäftigt sich in einem aktuellen Beitrag mit dem Thema Frauenförderung und Demokratie. Ein Auszug:

Es wurde in Sachen Frauenförderung durch einseitige flächendeckende Institutionalisierung von Frauenförderposten in allen Bereichen und auf allen Ebenen der Gesellschaft und mit ausschließlich weiblicher Besetzung eine Stimmungslage erzeugt, die Diskriminierung von Männern ("positive Diskriminierung") zum angemessenen Mittel der Regulierung der Gesellschaft in Sachen GM etablierte.

(...) In Sachen Gewaltschutz und Sexuellem Missbrauch von Kindern sind wir soweit, dass weibliche Täterinnenschaft vollkommen ausgeblendet wird und allein auf Männer als Täter fokusiert wird. Ich konnte in den letzten Jahren mehrfach erleben, dass ein Vater für eine Ohrfeige mehrere Tausend Euro bezahlen musste, um seine Täterschaft zu sühnen. Ich konnte aber auch mehrfach erleben, dass – auch beim Familiengericht und beim OLG – bekannt war, dass eine Mutter fortgesetzt die Kinder schlägt und dass absolut NICHTS unternommen wurde, um dies im weiteren Verlauf zu verhindern. Stellt der Vater eine Anzeige, wird er familiengerichtlich dafür abgestraft, dass er die Mutter seines Kindes nicht wertschätzt. Frauenförderung geht in diesem Fall soweit, dass Kinder weiter misshandelt werden, um eine Täterin unter den Teppich zu mogeln.

Ich habe sogar schon den Fall erlebt, dass eine gewalttätige Mutter eben nicht als Täterin das Haus verlassen musste, was nach badischer Doktrin ja auch nicht vorgesehen ist ("Gewalt zuhaus‘ – Mann muss raus!"). Stattdessen kamen die drei von der Mutter misshandelten Töchter auf Kosten des Steuerzahlers für mehrere Jahre in ein Heim. Die Mutter lebte mit dem zweiten Mann und deren gemeinsamem Sohn weiter, als wenn nichts geschehen wäre. Da es keinen Platzverweis gab, war die Mutter aus der Gewaltschutzstatistik herausgemogelt und wir als Steuerzahler haben monatlich weit über 10.000 Euro bezahlt, um damit Scheinwaisen zu erzeugen.

Was hätte diese Mutter bezahlen müssen, wenn ein Vater für eine Ohrfeige 3000 Euro zu bezahlen hat und wenn diese Mutter allein einer der drei Töchter eine brennende Zigarette auf der Backe ausdrückte? Ein Mann wäre dafür ins Gefängnis gekommen.

Was sagt das aus über Gleichstellung heute?


Der Artikel ist in Gänze lesenswert.



3. Die meisten Menschenhändler sind Frauen: keine neue Erkenntnis, aber bei all der Rhetorik von Frauen als besseren Menschen sollte man solche Dinge im Bewusstsein behalten.



4. Die Post. Einer meiner Leser macht mich auf eine Broschüre zum Opferentschädigungsgesetz aufmerksam, in der Männer sprachlich fast durchgehend eliminiert worden sind.

Wie das aussieht, veranschaulicht beispielsweise eine Passage auf Seite 29:

Stirbt die Betroffene infolge der Tat, haben Hinterbliebene unabhängig von einer eigenen Schädigung einen Anspruch auf Hinterbliebenenversorgung. Dies betrifft Witwen, frühere Ehepartnerinnen, Lebenspartnerinnen, die Partnerin einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft, die nach dem gewaltsamen Tod der anderen Lebenspartnerin unter Verzicht auf Erwerbsfähigkeit die Betreuung gemeinsamer Kinder übernimmt, Eltern, die nach der Tötung ihres Kindes voll erwerbsunfähig werden und Kinder, deren Eltern getötet werden (Halb- und Vollwaisen).


Mein Leser kommentiert:

Hierfür werden Steuergelder verschwendet, denn die vertreibenden Institute wären ohne Steuergelder nicht existent. Wer so etwas veröffentlicht, was eigentlich eine Anleitung für normale Menschen sein soll, der ist von seiner Selbstherrlichkeit verblendet.

Samstag, Juli 30, 2016

Vermischtes vom 30. Juli 2016

1. Österreichs Männerservice steht unter Beschuss.



2. Christian Schmidt analysiert besonders gründlich die aktuelle Kampagne zur Dämonisierung abweichender Meinungen.



3. "Ich bin Feministin – und ich hahe Hillary Clintons sexistische Kampagne satt" erklärt Andrea Peyser in der New York Post.



4. In Großbritannien hat sich jetzt auch die Mutter eines jungen Mannes das Leben genommen, der sich nach einer Falschbeschuldigung aufgehängt hatte. Aber von solchen Petitessen abgesehen sind Falschbeschuldigungen natürlich komplett harmlos, und es ist wohl nur durch Frauenfeindlichkeit zu erklären, dass wir Männerrechtler ständig darauf herumreiten.

Freitag, Juli 29, 2016

Vermischtes vom 29. Juli 2016

1. Thomas Walter, der Vorsitzende der geschlechterpolitischen Organisation MANNdat, berichtet von seiner Teilnahme an der Internationalen Männerrechts-Konferenz in London:

A Voice For Men (USA, Rumänien und andere), Justice for Men & Boys (UK), Canadian Association for Equality, Save Indian Family Foundation und viele mehr: Der Widerstand gegen eine Politik der Benachteiligung und Verunglimpfung von Männern und Jungen eint längst Männer und Frauen auf der ganzen Welt. Vom 7. – 11. Juli 2016 trafen sich 200 geschlechterpolitisch Aktive und Interessierte aus 20 Ländern zur zweiten "International Conference on Mens‘ Issues" (ICMI16) im Konferenzzentrum ExCeL in den Londoner Docklands. MANNdat war dabei.

Schon die Rednerliste machte Appetit auf die Konferenz: Paul Elam, promovierter Psychologe und Buchautor, gründete 2009 A Voice For Men. Philip Davies, Mitglied des britischen Unterhauses, setzte durch, dass am Internationalen Männertag 2015 das Parlament über Männeranliegen debattierte. Karen Straughan erreicht mit ihren YouTube-Videos ein Millionenpublikum. Erin Pizzey gründete 1971 das erste Frauenhaus und ist eine weltweit anerkannte Expertin für Gewalt in Familien.

Eröffnet durch Erin Pizzeys brillanten Vortrag "Familiengewalt zwischen Generationen kontra die große Lüge", wurde ein breites Spektrum von 20 Themen geboten. Hier eine Auswahl: "Wie gründe ich eine Männerorganisation an einer (amerikanischen) Universität?", "Der Krieg des Staates gegen die Väter", "Der Gender-Gerechtigkeits-Gap", "Wie Ideologie faire Strafprozesse und die Unschuldsvermutung bedroht", "Wo sind all die jungen Männerrechtler?" und – nichts für schwache Nerven – "Die Nachwehen der Beschneidung".


Hier geht es weiter.

Videos von den einzelnen Vorträgen werden nach und nach hier online gestellt.



2. Die WELT berichtet über eine angebliche Vergewaltigung in der Kölner Silvesternacht:

Sie sei nach einer Vergewaltigung in der Silvesternacht schwanger geworden, sagte eine 18-Jährige. Sie habe abtreiben lassen, aus Scham wollte sie den Täter nicht anzeigen. Doch es war alles erfunden.




3. Der gefälschte Lebenslauf von Petra Hinz war in der Essener SPD bekannt.



4. Berliner Studenten wollen All-Gender-Toiletten an ihren Hochschulen durchsetzen:

Eine dazu vor einem Monat gegründete Arbeitsgruppe der drei großen Berliner Unis strebt einen Dialog mit den Verwaltungsorganen an und will um Sensibilität werben, auch mit Workshops und Aktionen. "Das Studium muss ja nicht an der Toilette scheitern", sagt Anna Damm vom HU-Referat.




5. Zu der bizarren SPD-Kampagne "gegen Hate Speech" gibt es inzwischen auch einen Comic.



6. Die Europäische Kommission will keine Männer mehr einstellen, bis mehr Frauen in Führungspositionen vertreten sind.



7. Im Rennen um die US-Präsidentschaft liegt Donald Trump bei der Zielgruppe weißer Männer mit 56 gegenüber 25 Prozent deutlich vor Hillary Clinton. Clintons Parteigenossin Nancy Pelosi glaubt, das könne nur an den Themen Waffen, Schwule und Gott liegen. Klar, die Vermutung, es läge daran, dass Clinton kontinuierlich allein Frauen als Zielgruppe anspricht, ist wohl viel zu weit hergeholt ... Immerhin wird diese immense Geschlechterkluft bei den Demokraten allmählich als Problem erkannt, weshalb Pelosi Clinton rät, sie könnte ja auch mal einen Wirtschaftsplan vorlegen, der zu mehr Arbeitsplätzen beitragen soll.

Allerdings nehmen auch viele junge Feministinnen Clinton als eine Politikerin von gestern wahr:

At least among the college-educated, this is a proudly feminist generation, practiced in the language of patriarchy, rape culture, male privilege, and wage and childcare gender gaps. Yet a USA Today/Rock the Vote survey showed that by this spring, 61 percent of young women preferred Bernie Sanders to an abysmal 30 percent going for Hillary.


Die Journalistin Ashe Schow zerpflückt Pelosis Logik:

Let's flip the script and think of how it would look if a white male politician gave an interview and suggested women prefer Hillary because of "abortion, contraceptives and the belief that women are paid less than men for equal work." There would be outrage from certain feminist circles. Shouts of "no uterus, no opinion!" would echo.

Perhaps men should start responding with "no penis, no opinion!" when women try to speak for them.

One poll found that white men prefer Trump over Clinton 56 percent to 25 percent. That means 44 percent don't support Trump, and 19 percent don't support either candidate. Pelosi's comments about white men also insult the 44 percent who don't stand with Trump. Democrats have been trying to talk about "standing together" during the convention in Philadelphia, Pennsylvania, but insulting a large bloc of the population is no way to unify.

Her whole answer is exactly the kind of tone-deafness that has made so many Americans back Trump. Seeing the political elite imply they are dumb or pander to minority groups and women because they believe white men will always be there could make some people think twice about supporting those elites. Every demographic in this country experiences its own distinct set of issues, and politicians of both parties have been ignoring a very specific population in the name of social justice.

Now, some may lament that it's okay to disparage white men because they are oppressors, but that's a generalized statement and, frankly, sexist. Not every white man is powerful and wealthy (and not every powerful and wealthy white man is a soulless jerk). Middle-class and low-income white men face unique problems that aren't being addressed by politicians who favor outreach to women and minorities. The outreach is good and necessary, but it can be done without ignoring a large demographic.




8. Der britische Independent schlagzeilt: Es sind nicht Muslime oder Menschen mit seelischen Problemen, die Sie am ehesten bei einem Terrorangriff umbringen werden – es sind Männer. Warum sollte man auch gegen verallgemeinernde Feindbilder argumentieren, wenn es genügt, einfach zu einem Feindbild zu wechseln, das sozial erlaubt ist? Immerhin wird der Artikel in der Kommentarspalte darunter ordentlich zerpflückt.



9. Stoppt das Niedermachen von Männern – es ist Zeit, gegen den Feminismus anzukämpfen fordert Corrine Barraclough im australischen Daily Telegraph. Die Journalistin berichtet, sobald sie in einem kürzlich erschienenen Artikel darauf aufmerksam gemacht habe, dass häusliche Gewalt nicht nur von Männern ausgehe, sei sie als "Frauenfeindin", "Verräterin" und "Schande" beschimpft worden.



10. Eine französische Studie zeigt, dass weibliche Akademiker gegenüber Männern in "typisch männlichen" Fachbereichen keineswegs benachteiligt, sondern vielmehr bevorzugt behandelt werden:

Discrimination against women is seen as one of the possible causes behind their underrepresentation in certain STEM (science, technology, engineering, and mathematics) subjects. We show that this is not the case for the competitive exams used to recruit almost all French secondary and postsecondary teachers and professors. Comparisons of oral non–gender-blind tests with written gender-blind tests for about 100,000 individuals observed in 11 different fields over the period 2006–2013 reveal a bias in favor of women that is strongly increasing with the extent of a field’s male-domination. This bias turns from 3 to 5 percentile ranks for men in literature and foreign languages to about 10 percentile ranks for women in math, physics, or philosophy.




11. Wissenschaftler der US-amerikanischen Universität Harvard haben anhand einer Grundlage von 6300 untersuchten Paaren herausgefunden: Während Frauen immer weniger bestimmten Geschlechterrollen gerecht werden müssen, wird von Männern immer noch erwartet, der Familienernährer zu sein. Wenn Väter sich dieser Rolle entziehen und lieber zu Hause bleiben möchten, führt das häufig zu einer Scheidung. Offenbar haben viele Frauen den Eindruck, dass ein Mann, der zu Hause bleibt und sich um Haushalt und Kinder kümmert, seinen Teil eines ungeschriebenen Ehevertrages nicht erfüllt.



12. Zuletzt off-topic: Der britische Economist würdigt die Deutschen, weil sie nach den Schreckenstaten der letzten beiden Wochen "bemerkenswert ruhig und vernünftig" bleiben, von den üblichen Ausnahmen abgesehen. Auch mal schön zu lesen.

Donnerstag, Juli 28, 2016

Vermischtes vom 28. Juli 2016

1. Lucas Schoppe zerpflückt in einem Offenen Brief an Bundesministerin Manuela Schwesig und Bundesminister Thomas de Maizière deren nur scheinbar friedensstiftende Kampagne "No Hate Speech". Schoppe erklärt: Diese Kampagne richte sich vermeintlich an alle, während sie in Wahrheit nur die Positionen kleiner Interessensgruppen vertrete und alle abweichenden Meinungen als "Hass" brandmarke. Damit arbeite sie mit Freund-Feind-Mustern, die man eigentlich abbauen müsse – etwa wenn es gegen die Männerbewegung geht:

Ein wesentlicher Teil der Männerbewegung ist beispielsweise die Väterrechtsbewegung – und dass nichtverheirateten Vätern Grund- und Menschenrechte vorenthalten worden sind, haben die zuständigen Gerichte ja festgestellt. (...) Es gab Zeiten, in denen eine sozialdemokratische Familienministerin solche Situationen als Problem begriffen hätte. Heute aber setzt sie Steuergelder ein, um Väter, die den Kontakt zu ihren Kindern zu halten versuchen, im Netz lächerlich zu machen – und verkauft eine Frau mit neckischem Messer in der Hand auch noch als Kampf gegen den "Hass".

(...) Die Bilder, die ich hier bislang angesprochen habe, sind nicht nur Illustrationen auf einer Webseite – es sind "Memes", die leicht in Tweets, Facebook-Postings, Kommentare etc. einzubinden sind. Vorbereitete, kurze, verletzende, verhöhnende Nachrichten, die Menschen als "Konter" an andere schicken sollen, denen sie Hass unterstellen.

Das bedeutet: Sie stellen gleichsam aus Steuermitteln virtuelle Waffen für die Auseinandersetzung im Netz bereit und legitimieren das damit, dass diese Waffen gewiss nur als Verteidigungswaffen genutzt würden, gegen Menschen, die das verdient hätten.

(...) Dem Gegner "Hass" zu unterstellen, ist zudem eine klassischen Legitimation von Gewalt: Wer durch Hass motiviert ist, ist schließlich rationalen Argumenten und Gesprächen nicht zugänglich und kann nur bekämpft, nicht aber überzeugt werden.

Ungeheuer wichtig ist es in Konfliktsituation und auch sonst, sich selbst und die gemeinsame Situation aus der Perspektive anderer wahrnehmen zu können. Gerade das wird aber verhindert, wenn diese Perspektive der anderen so nachhaltig wie möglich diskreditiert und als Ausdruck des Hasses wahrgenommen wird.

(...) Sich selbst als Repräsentanten der Liebe, die anderen als Repräsentanten des Hasses wahrzunehmen – das ist ganz gewiss keine erwachsene Haltung und kein erwachsener Umgang mit Konflikten.

Tatsächlich steht im Mittelpunkt der Kampagne auch gar nicht die Überlegung, welche Rechte UND Pflichten alle Beteiligten im Netz haben sollten – sondern die Überlegung, welche Gruppen für den Hass stehen und welche für die Liebe. Dabei sind die Zusammenstellungen der Gruppen, die sich unter der Rubrik Gegen wen richtet sich Hate Speech? finden, durchaus willkürlich: Opfer von Hass sind hier Juden – die ja tatsächlich traditionelle Ziele politisch-religiösen Hasses sind – ebenso wie Moslems, ohne dass auch nur ein Seitenblick auf den muslimischen Antisemitismus geworfen würde. Unter dem Stichwort "Sexismus" werden dann – ausschließlich – die #aufschrei-, die #ausnahmslos- und die #heforshe-Aktivistinnen als Opfer des Hasses beschreiben. Als könne es an diesen Initiativen nicht auch sachliche Kritik geben, die mit Hass gar nichts zu tun hat.

(...) Wesentlich getragen wird No Hate Speech von Journalisten, den Neuen Deutschen Medienmachern. (...) Es liegt nahe, dass dabei Abhängigkeiten und journalistische Distanzlosigkeiten produziert werden, die für eine Demokratie nicht gesund sind. Der Verdacht lässt sich kaum vermeiden, dass hier Journalisten gleichsam gekauft werden und sich zum Kauf anbieten – gleich mehrfach auf Kosten Dritter, die das als Steuerzahler finanzieren, die als Bürger eine Erosion demokratischer Qualitäten erleben und die dabei möglicherweise auch noch als Betroffene öffentlich verhöhnt und verächtlich gemacht werden.

Dass Aggressionen im Netz bekämpft werden könnten, indem kleine Lobbygruppen unterstützt sowie diejenigen Gruppen identifiziert werden, die für den Hass stehen, und die, die für die Liebe stehen: Das kann eigentlich niemand als ernsthaftes politisches Programm betrachten.


Schoppe bietet eine Alternative zu dieser sozialdemokratischen Kindergarten-Politik an:

Anstatt kleine und begrenzte Lobbygruppen zu unterstützen, nutzen Sie doch Ihre Position, um Menschen ganz unterschiedlicher Richtungen zusammen zu bringen: Konservative, Linke, Moslems, Islamkritiker, Feminismuskritiker, Feministen. Die Diskussion im Netz leidet nämlich in ganz besonderer Weise darunter, dass Akteure unterschiedlicher Gruppen sich nur noch in ihren Filterbubbles und ganz eigenen Echokammern bewegen und Menschen anderer Meinungen zunehmend als feindlich und fremd wahrnehmen.


Auch der Blogger Stefanolix findet es problematisch, wenn eine journalistische Plattform wie die Neuen Deutschen Medienmacher vom Bundesfrauenministerium gefördert wird, was zu einer Verfilzung von Regierung und Medien führt.

Vor ein paar Tagen schon bloggte Stefanolix darüber, inwiefern die von SPD-Minister Maas initiierte Überwachung der sozialen Medien für eine Demokratie problematisch ist.



2. Vor einigen Wochen geisterte durch unsere Leitmedien die Behauptung, dass es sogar beim Taschengeld einen "Gender Pay Gap" gebe. Ich hatte damals nicht auf Genderama darüber berichtet, sondern lieber auf die vorhersehbare Widerlegung dieses neuen Märchens gewartet. Björn und Sören Christensen berichten:

In unserer kurzen Recherche zu Taschengeldunterschieden zwischen Jungen und Mädchen haben wir also neun Auswertungen gefunden. Bewertet man diese im Überblick, erscheint der Rückschluss auf ein höheres Taschengeld bei Jungen im Vergleich zu Mädchen (Pocket Money Gap) als vorschnell. Denn bei sieben der Studien finden sich keine oder nicht statistisch abgesicherte Hinweise auf ein höheres Taschengeld. Diese Studien wurden in den Medien allerdings kaum aufgegriffen.




3. Die Journalistin Ashe Schow berichtet über die von den US-Demokraten veranstaltete Krönungsmesse für Hillary Clinton:

Even as they decry the "doom and gloom" or "fear mongering" of the Republican National Convention, Democrats have spent the past few days trying to convince women in America that they are horribly oppressed.

Speaker after speaker has talked about the gender "wage gap," implying women are not paid equally for equal work (which isn't true). They're continually talking about paid family leave (because women can't help themselves without government, evidently) and access to abortion.

Then there was Rep. Maxine Waters, who made the claim that when (if) Hillary Clinton becomes president, suddenly all of the ills facing women will disappear.

"Women of America, women of the world, oh we're going to be treated with dignity and respect," Waters said. "We will not be judged by our appearance or our size or our accent. We will not be denied freedom of choice. We will demonstrate our talents and we will prosper."

Women aren't prospering now? And there's nothing Clinton can do to make people stop women (or men) for their appearance. People judge each other, people have beauty standards and no amount of "love your body" campaigns will change that. A woman president certainly won't change that.

(...) Maybe instead of all the "doom and gloom" being spread by Democrats, we accept that women in America are doing great, and doing better every year.




4. Die Post. Vorgestern wies mich einer meiner Leser auf einen Artikel bei Telepolis hin, der auf die "binäre Logik" des Slogans "Nein heißt nein" aufmerksam machte. "Binäre Logik" heißt in diesem Fall, dass es für Anhängerinnen dieses Denkens nur zwei Möglichkeiten gibt, sobald es um die Bereitschaft zum Sex geht: entweder ist der Schalter an oder aus. Der gesamte Graubereich dazwischen ("Ich hab ja im Moment nicht so richtig Lust, aber wenn du mir noch ein Glas Wein einschenkst und meinen Nacken weiter so kraulst, dann vielleicht ...") wird unsichtbar gemacht.

Jetzt haben Bettina und Alexander Hammer unter der Überschrift "Das "Nein" als anerzogenes Modell" mit einem zweiten Artikel nachgelegt. Darin erläutern sie, dass nicht unbedingt böser Wille dahinter steckt, wenn Frauen mit Männern Spielchen spielen – also "Nein" sagen, obwohl sie eigentlich "Ja" meinen, was immerhin knapp vierzig Prozent aller Frauen schon mal getan haben. Der Grund ist häufig vielmehr ein Jungfräulichkeitskult, der der sexuellen Revolution zum Trotz bis heute in der Erziehung nachwirkt:

Im Bereich der Sexualität gilt es, das "Nein" möglichst lange aufrechtzuerhalten. Obgleich der Jungfrauenkult im christlichen Kulturkreis nicht so stark vertreten sein sollte, ist bei vielen Erwachsenen die Sorge, die Tochter könnte (vor)schnell "ja" zum Sex sagen, ihre Jungfräulichkeit verlieren oder gar schwanger werden, groß. Die erste Verabredung mit einem Jungen wird dementsprechend oft von Misstrauen und Vorverurteilung begleitet.

Es ist logisch, dass der Wunsch, es den Eltern recht zu machen und als gute, brave Tochter zu gelten, nicht gesellschaftlich geächtet zu werden, oft genug mit dem, was selbst gewünscht wird, kollidiert. Das "Nein" stellt insofern so manches Mal eher den Willen der Eltern dar denn des Mädchen selbst. Das aber bedeutet, dass das strikte "Nein heißt Nein" gerade auch für die Mädchen und Frauen, die innerhalb dieser Konventionen agieren, zum Bumerang werden kann.

(…) Zwischenmenschliches ist, wie es ein Kollege formulierte, unscharf, es ist nur selten wirklich eindeutig und verschiedene Vektoren wirken in verschiedene Richtungen. Der Mensch agiert nur selten streng binär. Dies zu erwarten, hieße, ihn in ein Korsett zu zwängen, das alle Feinheiten, Mehrdeutigkeiten, jede Raffinesse und Verführung negiert.


Mein Leser kommentiert:

Mit anderen Worten: Was übereifrige Feministinnen mit "Nein heißt Nein" zu schützen versuchen, ist manchmal gar nicht der ureigene Wille des Mädchens, sondern – der Wille von deren Eltern!

Wobei dieser "Elternwille", da fehlerhafte Erziehung tatsächlich von einer Generation zur nächsten "vererbt" werden kann, mitunter vielleicht auch schon der Wille der Großeltern, Urgroßeltern, usw. war. Die feministische Sexualmoral trägt jedenfalls bemerkenswert oft viktorianische Züge. "Nein heißt Nein!" gilt als Verhaltensmaßregel folglich nicht nur für die Männer. Sie richtet sich genauso auch an Frauen, insbesondere an jene, die eigentlich ganz gerne "Ja" zu Männern sagen würden. Diese werden verschlüsselt daran erinnert, was "die Gesellschaft" angeblich von ihnen erwartet, nämlich Reinheit und Tugend.

Das dürfte wohl die Kehrseite der vielgerühmten "sozialen Kompetenz" und der "höheren Teamfähigkeit" der Frauen sein: Im Mittelpunkt stehen weniger die Rechte und das Wohlergehen des einzelnen Individuums (die Frau selbst oder ihr Partner), sondern die vermeintliche Pflicht gegenüber Kollektiven (Eltern, Familie, Nachbarn, "die Gesellschaft", ...), denen man Gehorsam bis in allerprivateste Dinge hinein zu schulden glaubt. So sorgt "weibliche Sozialkompetenz" für sozialen Sprengstoff. (Und über die totalitären Tendenzen des Feminismus braucht man sich da auch nicht mehr zu wundern.)


Wer sich dafür interessiert, wie stark die feministische Sexualmoral auf viktorianischem Denken beruht, dem kann man übrigens Rene Denfelds Buch The New Victorians. A Young Women's Challenge to the Old Feminist Order empfehlen.

Bettina und Alexander Hammer weisen darauf hin, dass das verschärfte Sexualstrafrecht sehr große Unsicherheit dahingehend in sich birgt, inwiefern schon eine Überredung, Beharrlichkeit oder ein Missverstehen strafbar sein können. Und sie vermuten, dass sich vor diesem Hintergrund "manche eher aus der Beziehungsarbeit per se verabschieden". Diese Vermutung dürfte berechtigt sein.

Mittwoch, Juli 27, 2016

Vermischtes vom 27. Juli 2016

1. Elena Rider legt einen der ersten ausführlicheren Berichte über die internationale Männerrechtlerkonferenz in London vor:

Google the term MRA (Men’s Rights Activist) and you’ll get more results than you’ll know what to do with, mostly telling you what evil misogynists they are. There is not time for me to cover all of that here, so instead I’ll say this and leave you to do the research and make up your own mind:

A few years ago, appalled by the bias and bigotry of modern feminism I decided to start a blog and needed help. In those days the MRAs were pretty much the only people out there who could offer me advice. I reached out and found a community of women and men, all of whom were supportive, helpful and concerned for my safety. It’s a scene I’m still proud to call myself a part of, and it includes people of every skin colour, LBGT people and trans women, all willing to undertake a task that brings with it all kinds of risk because they believe that modern society discriminates against men and boys in many ways.

This is not just a Sisyphean task. It is a dangerous task. So the gathering of some of the movement’s most influential voices is not to be undertaken lightly. The last conference – held in Detroit – was fraught with threats and sabotage and eventually had to be moved to a different venue at the last minute. It’s no secret that there are many who just don’t want men’s issues to be discussed outside a feminist framework and who will go to great lengths to silence those who see the world differently. But their tactics have changed – there was no trouble this year. Probably because these activists have realised all the protest videos make them look awful, and have a Streisand effect at the same time.


Hier geht es weiter.



2. Eine der bekanntesten Teilnehmerinnen dieser Männerrechtskonferenz war die Feminismuskritikerin Karen Straughan, die in diesem Interview Zuschauerfragen beantwortet. Ab Minute 7:30 geht es um die Frage, was Straughan speziell Menschen in Deutschland empfehlen kann.



3. Joachim Steinhöfel wärmt im European den längst widerlegten "Sex-Mob-Skandal" noch einmal auf.



4. Christian Schmidt analysiert einen gegen Männer gerichteten Beitrag Fabian Köhlers für die Grünen, der sich schließlich in offene Menschenverachtung hineinsteigert.



5. Ich lese gerade das Buch "Himmel auf Erden und Hölle im Kopf", in dem der Klinische Sexualpsychologe Christoph Ahlers dem Untertitel zufolge erklärt, "was Sexualität für uns bedeutet". In diesem Buch findet sich auch ein Kapitel über Transsexualität, wo Ahlers von seinem Co-Autor an einer Stelle gefragt wird, wie er eigentlich zu Diskussionen über geschlechtsspezifische Toiletten und entgenderte Endungen in akademischen Titeln ("Profssx") stehe.

Ahlers betont zunächst einmal, dass das Gender-Thema "nicht nur an der 5-Prozent-Hürde, sondern schon an der 0,5-Prozent-Hürde" scheitern würde, auch wenn der "gesellschaftspolitische Geschlechterdiskurs und die resultierende mediale Berichterstattung" fälschlich den Eindruck erzeugten, dass es jeden Zweiten beträfe. Zwar sei Häufigkeit kein Kriterium für Bedeutung, und auch der Schutz von Minderheiten stelle ein wichtiges Kulturgut dar. Trotzdem müsse man sich fragen, wie dieses enorme Missverhältnis zu erklären sei.

Ahlers bietet seine eigene Erklärung an: Die Vortäuschung, dass dieses Thema für unsere Gesellschaft immens relavant sei, komme seiner Einschätzung nach daher,

dass die Akteure und Akteurinnen auf diesem Spielfeld, durch die Befassung mit dem Gender Thema und entsprechende Einflussnahme auf Prozesse in der Mehrheitsgesellschaft, eine eigene Identität generieren. Das gelingt ihnen mit den moralischen Zeigefinger: "Wie? Du bist dagegen, dass es neben Männer- und Frauen-WCs eine dritte Toilettenkategorie mit gender-neutralem Türschild gibt? Dann ist das ein eindeutiger Fall von Diskriminierung, du bist ein Gender-Gegner!"

Wenn man dann aber vorsichtig darauf hinweist, dass dieses Toilettenproblem für 99,5 Prozent der Weltbevölkerung – und auch für Menschen mit Geschlechtsidentitätsstörungen – völlig irrelevant ist und man auch keinerlei Anlass dafür sieht, unter anderem mit Steuergeldern eine dritte Toilette anzubauen oder die Kloschilder umzutauschen: große Empörung!

Ich möchte noch mal ganz klar zum Ausdruck bringen: Minoritätenschutz ist eine soziokulturelle Errungenschaft. Das zivilisationskulturelle Niveau einer Gesellschaft lässt sich auch an ihrem Umgang mit Minderheiten ablesen und bemessen. (...) Hier aber geht es nicht um Minderheitenschutz, es geht wenigen Personen darum, möglicherweise vor dem Hintergrund eigener Identitätsprobleme, durch gesellschaftspolitisch motivierte Ambitionen in der Mehrheitsgesellschaft Einfluss auszuüben und dadurch eine eigene Identität zu gewinnen und diese durch so genannte Intervention zu stabilisieren. Ich bewirke, also bin ich...

Das Problem ist also ganz gewiss nicht das Toilettenschild. Wer sich durch Toilettenschilder diskriminiert fühlt, hat ein anderes, möglicherweise ein ausgeprägtes Identitätsproblem, das der Austausch von Türschildern nicht mildern oder lösen kann. Im Gegenteil: Der Anbau einer dritten Toilettenkategorie und Austausch von Türschildern wäre aus psychotherapeutischer Perspektive sogar ein kontraproduktives Co-Agieren.


Ahlers führt aus, was genau er damit meint:

Angenommen, eine kleine Personengruppe würde das Vorhandensein von Rolltreppen und Aufzügen kritisieren, weil es eine kleine Gruppe von Menschen gibt, denen Rolltreppen und Aufzüge Angst machen und die deswegen nicht mit diesen fahren können oder wollen. Und die Argumentation würde lauten: Weil bestimmte Phobiker keine Aufzüge und Rolltreppen benutzen können oder wollen, ist der Umstand, dass es nur diese beiden Optionen zur Etagenerreichung gibt, Diskriminierung! Darum fordern sie als dritte Möglichkeit phobikergeeignete Treppenhäuser ... Würde die Gesellschaft solche Treppenhäuser in öffentliche Gebäude bauen? Ich glaube nicht. Und zwar aus guten Gründen: Der Impuls, bei persönlichen Problemen die äußere Welt umbauen zu wollen, ist der falsche Ansatz. Nur in der Veränderung der inneren Welt ist Erleichterung und Linderung, vielleicht sogar Heilung zu erlangen. Der gesunde Weg für einen Phobiker besteht darin zu lernen, Aufzüge und Rolltreppen zu benutzen (was jeder lernen kann), nicht darin, die Welt umzubauen.


Nachdem Ahlers noch einmal darauf hingewiesen hat, dass die Toilettendebatte für Menschen, die mit echten Geschlechtsidentitätsproblemen zu tun haben, ein lächerliches Pseudoproblem darstellt, wendet er sich ohne Namensnennung – wiewohl jeder, der in der Debatte firm ist, weiß, um wen es geht – einem Berliner "Profx" für Genderstudien zu, der von seinen Studenten verlangt, auf "zweigendernde" Bezeichnungen zu verzichten und es damit bekanntlich bis hin zu Interviews mit Plattformen wie Spiegel-Online geschafft hat. (Das ist Männerrechtlern, die für volle 50 Prozent der Bevölkerung eintreten und oft über echtes Leiden sprechen, noch nicht gelungen.) Ahlers merkt zu dem Wirken dieses "Profx" an:

Was hier stattfindet, ist eine sozialnormative Gegensetzung, und zwar dahingehend, dass diejenigen, die nichts mit dem Problem zu tun haben, so sprechen sollen wie die 0,1 %, die damit und offenkundig mit sich selbst ein Problem haben. Hier will eine hochideologisierte Minderheit der Gesellschaftsmehrheit Sprachnormen oktroyieren. Und wer sich dem nicht beugt, setzt sich dem Vorwurf der Diskriminierung aus! Mit Toleranz, Minoritätenschutz und Gleichberechtigung hat das alles nicht das Geringste zu tun.


Abschließend erklärt Ahlers, warum er zu diesen Fragen derart klar Stellung bezieht:

Ich lege meinen Gegenstandpunkt (...) mit dieser Deutlichkeit dar, weil er meinem Eindruck nach so gut wie nicht vertreten wird. Meine Auffassung zu diesem Thema wird von vielen meiner Kolleginnen und Kollegen der Sexualwissenschaftlichen Fachgesellschaften geteilt, aber sie wird nicht nach außen mitgeteilt.


Joachim Ahlers Buch ist keinem politischen Lager zuzuordnen und, wie man auch an den 14 Fünf-Sterne-Rezensionen auf Amazon erkennt, für jeden mit Interesse am Thema "Sexualität in der Gegenwart" empfehlenswert.

Dienstag, Juli 26, 2016

Vermischtes vom 26. Juli 2016

1. "Ich möchte ja niemanden deprimieren", beginnt der Blogger Gunnar Kunz einen aktuellen Beitrag, "aber Tatsache ist, dass wir seit mindestens hundert Jahren gegen Männerverachtung und Frauenbevorzugung kämpfen, ohne einen Schritt voranzukommen."

Um dies zu illustrieren, weist Kunz auf Ereignisse aus den zwanziger Jahren wie etwa den ersten internationalen Kongress des Weltbundes für Männerrechte hin, der in den Leitmedien damals genauso abgewatscht wurde, wie es heute geschieht: Männer würden sich lediglich benachteiligt "fühlen", während es ihnen in Wahrheit natürlich um die Sicherung ihrer Privlegien ginge. Dass zu den maskulistischen Aktivisten auch Frauen gehören, lässt eine Journalistin, die darüber berichtet, fassungslos zurück. Der Mythos von der Frau als dem besseren Menschen war damals so lebendig wie heute – ebenso wie die Weißen Ritter, die jegliche Feminismuskritik als Frauenfeindlichkeit diffamierten. Diese Erkenntnisse führen Kunz zu einem deprimierenden Fazit:

Nichts hat sich geändert. Auch heute noch huldigen die Weißen Ritter vom Schlage Andreas Kempers, Thomas Gesterkamps und Hinrich Rosenbrocks, die Martin Rosowskis, Heiko Maas’ und Ulrich Wickerts dieser Welt, ganz zu schweigen von den Alice Schwarzers, Manuela Schwesigs und Anne Wizoreks, dem Zeitgeist und dem Geschlechterbild von vor hundert Jahren. Eine Veränderung scheint nicht in Sicht.




2. Dag Schölper, Geschäftsführer des Bundesforums Männer, erklärt aktuell im "Neuen Deutschland", warum sein Verein sich lieber für Frauen als für Männer einsetze: Das käme indirekt nämlich auch irgendwie Männern zugute. Das "Neue Deutschland" ist eine sozialistische Tageszeitung und war in der DDR das Zentralorgan der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED).



3. Der Start für den eigentlich als Krönungsmesse für Hillary Clinton inszenierten Parteitags der US-Demokraten ist in schwieriges Fahrwasser geraten. Dazu tragen Meinungsumfrage bei, die Clinton nicht gut dastehen lassen. Bei dem Parteitag war die vermeintliche Lohnlücke zu Lasten von Frauen Dauerthema.



4.
Girls are ganging up on boys in a new cyberbullying craze called "roasting", a digital safety expert has warned.

The new bullying takes place via mobile apps such as WhatsApp, Instagram or Facebook, where girls pick on a boy and vent the most offensive abuse until the victim "completely cracks".


Hier geht es weiter mit dem Artikel über Täterinnen, denen in der Debatte über Online-Bullying qua Geschlecht sonst das Opfer-Abo ausgestellt wird.



5. Der Feminismuskritiker Milo Yiannopolous erklärte in einem aktuellen Interview seine Unzufriedenheit mit der einseitigen Zensur auf Twitter:

"From the fact that they apply their own rules so capriciously and so inconsistently ... there is only one possible explanation," Yiannopoulos added. "Twitter is perfectly happy to host ISIS, to host death threats against Donald Trump supporters … but you make a joke about a feminist, or you dislike the new 'Ghostbusters' movie, or you have the audacity to dislike the work of someone in Hollywood who happens to be black or happens to be a woman, and then you get suspended. That's absurd."


Das Weiße Haus erklärte, sich in diese Kontroverse nicht einschalten zu wollen:

"The United States government, and President Obama, and the Obama administration are quite obviously strongly committed to First Amendment protections," Earnest replied. "At the same time, social media companies like Twitter have to make their own decisions and set their own policies for the use of their technology. And obviously the U.S. government has been able to work effectively with the social media companies in many instances to combat individuals who might try to capitalize on this technology to propagate a hateful ideology and inspire people to carry out acts of violence," he added. "I think what is also true with Twitter is that they also ... recognize that having some rules of the road, some terms of use allows for a more effective tool."




6. Die Post. Einer meiner Leser weist mich auf den Beitrag Die Binarisierung des Lebens hin, mit dem sich Alexander Hammer auf Telepolis zu der binären Logik äußert, die hinter dem neuen Sexualstrafrecht steckt, und die er er als weltfremd und unrealistisch ablehnt. Hammer ist der Ansicht, dass das Beharren auf Abschottung und "Safe Spaces" Frauen mit seelischen Problemen sogar eher schaden als nützen könnte:

Was genau soll "nein heißt nein" aussagen? Klar, wenn der Wille ignoriert wird und dann mit Zwang oder Drohung oder weil der oder die andere Angst hat, sexuelle Handlungen vorkommen, die nicht gewollt sind, so sollte dies auch zu ahnden sein. Aber das war es ja schon. Ist es denn automatisch schlimm, wenn ein "Nein" ignoriert wird? Kann sich nicht die Ansicht ändern, ohne dass jemand dazu gezwungen wird? Kann sich nicht auch jemand weigern, das "Nein" zu akzeptieren, weil er den anderen liebt?

Ich kann nicht für jede Beziehung sprechen, aber hier gibt es immer auch Fälle, in denen ich das "Nein" meiner Frau auch im Bereich Intimität ignoriere bzw. versuche, ihre Meinung zu ändern. Das klingt jetzt, als sei ich ein typischer Vertreter der Gattung Mann. Brutal, gemein, ignorant, egoistisch. Die arme Frau! Wird gezwungen, ihr Wille nicht ernstgenommen, sie unter Druck gesetzt.

Eigentlich ist es oft eher anders rum. Dass ich ihr "Nein" nicht akzeptiere, ist Zeichen dafür, dass ich sie liebe und für sie da sein möchte. Ein Beispiel: Ich möchte sie in den Arm nehmen, doch sie ist (was durchaus vorkommt) in einer Phase, in der sie sich selbst ablehnt. Nähe ist da für sie nichts, was sie will. Das heißt nicht, dass sie unzurechnungsfähig ist. Soll ich dann Nähe vermeiden, bis es ihr besser geht, weil sie dies so will? Ich finde, dass es in diesem Moment falsch wäre, ihr "Nein" hinzunehmen, ich nehme sie trotzdem in den Arm. Die Erfahrung hat mir auch gezeigt: Das ist eine gute Lösung, sie hilft. Ab und an muss ich ein "Nein" ignorieren, damit sie sich nicht einigelt.

Nicht in jeder Beziehung gibt es psychische Probleme bei einem Partner. Aber wird dadurch dieser Fall so spezifisch? In welcher Beziehung wird nicht auch einmal versucht, jemanden zu überreden, etwas zu tun, was er anfangs nicht möchte, egal ob in sexueller Hinsicht oder nicht? Fragt nie jemand ein zweites Mal, wenn er anfangs ein "Nein" hörte?


In diesem Artikel wird meines Erachtens deutlich, wie unterschiedlich die Perspektive auf Sexualität sein kann. Für Alexander Hammer hat Sex in erster Linie mit Liebe zu tun. Für viele Netzfeministinnen (und Sozialdemokraten) ist Sex in erster Linie etwas, das Männer Frauen antun und wovor diese Frauen besser geschützt werden müssen. Für Amibalenz ist in dieser Ideologie kein Platz mehr. Nein heißt Nein, schattierungen und Grautöne sind undenkbar; es regiert ein dogmatischer Fundamentalismus der Ablehnung.

Mein Leser kommentiert Hammers Beitrag:

Das Besondere an diesem Artikel ist zum einen, dass Alexander Hammer auf Telepolis bislang ausschließlich zu Themen aus dem Bereich Informatik geschrieben hat - daher auch sein quasi fachlicher Hinweis auf die binäre und wenig alltagstaugliche Schwarzweißlogik, die hinter "Nein heißt Nein" steckt.

Zum anderen ist Alexander Hammer der Ehemann von Bettina Hammer, die zu den Themen Sexualität und Feminismus schon zahlreiche auch auf Genderama verlinkte Artikel verfasst hat. Bettina Hammer ist auch im Kommentarbereich von Telepolis häufig mit Beiträgen zu finden, und hat dort durchaus schon mal durchblicken lassen, dass sie früher schwere persönliche Probleme hatte, bei deren Überwindung ihr ihr Mann mit viel Liebe und Geduld geholfen hat.

Zu der technoid-inhumanen "binären Logik", die hinter "Nein heißt Nein" steckt, könnte man ironisch anmerken, dass die Netzfeministinnen offenbar zuviel Zeit im Internet und zu wenig unter echten Menschen verbringen. Und dass sie ihre Filterblase nun tatsächlich auf die ganze Welt auszudehnen versuchen. Jedenfalls funktioniert "Nein heißt Nein" wirklich nur dann, wenn man wortwörtlich binär denkt, und zwar so: Frau = gut. Mann = böse.

Montag, Juli 25, 2016

Vermischtes vom 25. Juli 2016

1. Der Amoklauf von München wurde schnell für sexistische Attacken ausgeschlachtet, da der Täter männlich war. Don Alphonso seziert einen entsprechenden Tweet des Grünen-Politikers Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn. Für großen Widerspruch im Kommentarbereich sorgte ein Statement des Comiczeichners Ralph Ruthe auf Facebook. Sachkundiger geht Professor Walter Hollstein das Thema an. Statt so wie andere zu suggerieren, dass Gewalt männlich und Männer daher irgendwie "böse" seien, analysiert er die möglichen Gründe dafür, dass besonders schwere Gewalttaten häufig von Männern begangen werden:

Es sind junge Männer mit Problemen, häufig in therapeutischer Behandlung, sozial schlecht integriert, einsam, mit dem PC als bestem Freund, Gewaltspiele und –fantasien, miese Schulkarriere, schlechte Chancen auf dem Ausbildungsmarkt, dementsprechend viel Frust und Aggressionspotential. Klar, das alles sind jeweils Einzeltäter. Aber als Einzeltäter sind sie die Spitze des Eisbergs, der "Jungenkrise" heißt.


Hollstein zitiert hierzu den Jungenpsychologen William Pollack:

"Gemeinsam mit anderen Forschern musste ich in den letzten Jahren erkennen, dass sehr viele Jungen, die nach außen hin ganz unauffällig wirken, in ihrem Inneren verzweifelt, orientierungslos und einsam sind."


Wer zukünftige Amokläufe und andere Gewalttaten unterbinden möchte, muss über die wachsende Verzweiflung bei Jungen und Männern sprechen. Das allerdings macht hierzulande keine politische Partei und kein Bundesforum Männer. Stattdessen wird eine politische Bewegung, die diese Probleme anspricht, von eben diesem Bundesforum ebenso wie von SPD und Grünen so aggressiv wie möglich denunziert. Wir können uns auf den nächsten Amoklauf jetzt schon gefasst machen.



2. Milo Yiannopoulos habe die Schauspielerin Leslie Jones auf Twitter rassistisch beschimpft lügt die Feministin Laurie Penny jetzt auch auf Spiegel-Online und schafft es nicht, in ihrem Artikel, der Yiannopolous schier endlos als Monster darstellt, diese Behauptung zu belegen, was doch die einfachste Methode wäre, wenn man einen Menschen als völlig inakzeptabel zeichnen möchte. Auch dem in dem Spiegel-Online-Text verlinkten FAZ-Artikel gelingt das nicht, ebensowenig US-amerikanischen Medien, die Yiannopolous unter Beschuss genommen haben. Laurie Penny, vor der viele deutsche Feministinnen auf Knien liegen, ist insofern entweder eine infame Verleumderin oder eine unfassbar dumme Tratschtante, die Halbverstandenes gerne weitererzählt, solange sie dabei nur genüsslich über Menschen herziehen kann, die nicht so sind wie sie. Wieso findet man bei den Wortführerinnen des Feminismus eigentlich immer derart armselige Gestalten?

Differenzierter und sachkundiger sind wie immer die Abweichlerinnen des Mainstream-Feminismus wie etwa in diesem Fall die liberale Feministin Cathy Young. Auch ohne rassistische Kommentare von Yiannopolous zu erfinden, äußert sie ihren Eindruck, dass der konservative Aktivist zwar viele bewundernswerte Züge besäße, sich aber auch immer bedenklicher entwickelt habe:

Milo is a very smart, talented, charismatic man. I still believe he was on the right side when he joined the fight against the crypto-totalitarian "social justice" cult. But I've always thought that, unfortunately, any backlash against "progressive" cultural politics was likely to be a magnet for actual racism, misogyny, and other bigotries. Today, Milo is actively boosting these malignant forces.


Young wird ausführlicher mit ihrer Schilderung, was konkret sie damit meint. Warum bekommen die Wortführerinnen des Feminismus solche Beiträge nicht hin, sondern steigern sich in eine Darstellung ihrer Gegner herein, bei der jeder dieser Gegner nur anzumerken braucht, dass das Behauptete nicht stimme?

Cathy Young verschweigt im übrigen auch eines nicht:

Even if Milo fully deserved to get banned, there is little doubt that Twitter's management has double standards favoring "marginalized people" and the Social Justice left.


Gegen Aktivistinnen wie Laurie Penny argumentiert Dushan Wegner auf den Seiten von Roland Tichy. Dabei kommt er auch auf die problematischen Aspekte von Twitter zu sprechen, wobei er seine Behauptungen durch Links belegt:

Der Chef von Twitter, Jack Dorsey, ist relativ offen in seiner Unterstützung von "Third Wave Feminismus" und "Black Lives Matter". Er sagt, er wolle zivilisierte Umgangsformen auf Twitter durchsetzen. So zweischneidig dieses Ansinnen sein kann: Würde es ausgeglichen angewandt, könnte es auf seine eigene Weise fair sein.

Doch es stimmt nicht, was Dorsey sagt. Extremistische Feministinnen rufen regelmäßig via Twitter dazu auf, Männer zu töten. (Sie können ja mal nach "kill all men" auf Twitter suchen.) Wenn Extrem-Feministinnen milde gestimmt sind, beschränken sie sich darauf, ihre Gegner ob vorgeblich unzureichender Größe des Gemächts zu beschimpfen. Extremistische Anhänger von "Black Lives Matter" rufen immer wieder zum Mord an Weißen auf. Wenn sie mal milde sind, begnügen sich jene Aktivisten damit, "Weißer" als Schimpfwort zu benutzen. So wie es Leslie Jones selbst tat, wieder und wieder. Sie drohte auch mal Schwarzen mit Gewalt, wenn sie sich neben weiße Frauen setzten. Sie forderte ihre Follower auf, ihre Gegner fertigzumachen – "get her!". Kurz: Sie postete rassistischen Hass und hetzte Menschen gegeneinander auf. Aber sie ist Feministin. Für sie braucht es einen Tweet an Twitter und ihr Gegner, Milo Yiannopoulos, wird zum Schweigen gebracht. Schöne neue Welt der sozialen Medien. (...) Für Yiannopoulos ist dieser neue Netz-Feminismus de facto ein von Lügen und Hass gespeister anti-freiheitlicher, anti-intellektueller, global agierender gefährlicher Mob.


Anders als etwa Laurie Penny fasst Dushan Wegner zusammen, wie die Kontroverse zwischen Yiannopolous und Jones tatsächlich abgelaufen ist:

Ein Fan von Frau Jones schrieb, dass Yiannopoulos der "Onkel Tom der Schwulen" sei. Eine üble Beleidigung, rassistisch dazu. Jones retweetete das, machte es sich zu eigen. Daraufhin schrieb Yiannopoulos: "wieder von einem schwarzen Kerl abgelehnt." ("rejected by yet another black dude") Jones nahm den Retweet zurück. Erst log sie, ihr Account sei einen Tweet lang gehacked worden. Dann nahm sie die Lüge wieder zurück. Die Aufregung des Krieges, nehme ich an. Ohne in Details zu gehen, kann man sagen: Yiannopoulos ist kein Rassist. Bei Frau Jones ist das nicht so sicher.


Aber natürlich wird nicht Wegners informativer Artikel auf Spiegel-Online veröffentlicht, sondern die bizarre Hetze von Laurie Penny, die in zunehmend religiösen Tönen von der letzten Parteiveranstaltung der US-Republikaner berichtet – einer Veranstaltung, die schon in der Überschrift des Spiegel-Online-Beitrags als "siebter Stock der Hölle" bezeichnet wird. Laurie Penny schreibt dazu: "Das hier ist ein teuflischer Ort, ohne Luft, ohne Seele, wie das Innere von Pamela Gellers Kopf." Ohne Warnung vor dem Feuer ewiger Verdammnis, sobald man DIESE LEUTE an die Macht lässt, geht es nicht mehr. So etwas verkauft uns Spiegel-Online allen Ernstes als politische Analyse. Mit Laurie Penny auf der einen und evangelikalen Rechten auf der anderen Seite hätten sich die beiden Richtigen gefunden. Vielleicht ist es diese Rhetorik Pennys, die zur kultischen Verehrung dieser Publizistin im deutschen Feminismus führt.

Insofern kann man Wegner in einem Punkt klar zustimmen:

Die öffentliche Debatte wird dümmer, sie infantilisiert. Ich erlaube mir, Menschen, die sich selbst nicht reflektieren, "freiwillig dumm" zu nennen. Social Justice Warriors und religiöse Fanatiker eint die Weigerung, über sich selbst nachzudenken, sich zu prüfen und zu korrigieren. Wer aber sein Selbst nicht reflektiert, dessen Selbstbild ist notwendigerweise fragil. (...) Deshalb verlangen gewisse neue Bewegungen "Trigger Warnings" auf Büchern. Deshalb richtet man "Safe Spaces" ein, intellektuelle Gummizellen, in die sich Unreflektierte freiwillig selbst einweisen.


Problematisch ist, wenn Vertreter der Leitmedien und führende Politiker die gesamte Gesellschaft zu einem solchen Safe Space machen möchten, indem sie nur ein Bruchteil derjenigen Ansichten vorkommen lassen möchten, die in einer politischen Debatte vollständig legitim sind. Laurie Penny & Co. haben für solche Abweichler derzeit vor allem einen Begriff: Trolle. In ein paar Jahren könnten es "Dämonen" sein.



3. Das Magazin Rolling Stone hat seine Mitarbeiterin Sabrina Erdely gefeuert, die der Falschbeschuldigung einer Studentenverbindung eine internationale Plattform verschaffte. In einem weiteren Artikel hierzu heißt es:

New court documents filed in the defamation lawsuit against Rolling Stone reveal that disgraced reporter Sabrina Erdely knew her story about a gang rape at the University of Virginia (UVA) was deeply flawed, but refused to change it because improving it would simply be too much work.




4. Christian Schmidt lädt anhand eines zuvor auf Genderama verlinkten Artikels zur Diskussion darüber ein, ob das Herziehen über Männer bei Feministinnen den Zweck erfüllt, sich als tugendhaft zu präsentieren.

Samstag, Juli 23, 2016

Vermischtes vom 23. Juli 2016

1. Telepolis berichtet unter der Überschrift Türkische Verhältnisse bei Twitter über die Verbannung des Feminismuskritikers Milo Yiannopolous aus dem sozialen Netzwerk::

Jahrelange Twitter-Erfahrung zeigt: Das soziale Netz entfernt Konten mit vielen Followern fast immer, wenn sie nicht in die eigene Weltsicht passen oder wenn Druck aus den Medien kommt. Vor allem die Konten weißer Männer werden gesperrt. Rassisten dunkler Hautfarbe, Hate Speech von bekannten Feministen und die Verirrungen von liberalen und sogar linksextremen Politikern werden gerne übersehen.




2. Donald Trumps Tochter Ivanka erklärt in einer Rede, ihr Vater werde als US-Präsident das Arbeitsrecht ändern, um Frauen zu nutzen:

She (...) suggested he would adopt a number of positions traditionally backed by Democrats, including equal pay for women.

(...) In her speech, she claimed her father backs equal pay for equal work, and said she would "fight for this, too, right alongside of him."




3. Toni Airaksinen ist Studentin an einem Frauencollege. Sie findet: Der feministische College-Krieg gegen Männer muss enden.

As a student at a women's college, there is nothing more disturbing for me to see than the male-bashing pervasive throughout my campus culture. From jokes about the fragility of masculinity to giving trigger warnings for any mention of men, I see an absurd level of distrust, scorn and contempt towards men coming from my feminist peers.

While the male-bashing antics at my school may be exceptional, since I'm at a women's college, this type of competitive male-bashing happens at other colleges too. At every institution, men are demonized while women are exalted.

This paradigm pervades society. Male bashing is sacrosanct to feminist virtue signaling. Feminists demonize men, particularly college men, to establish their own moral high ground. Nowhere is this more common than on college campuses.

This feminist war on college men must end. Not only is it unjust, but it is disastrous for gender harmony.

(...) According to contemporary feminism, the choice religion among female college students, men can't do anything right. They manspread, they mansplain, they are all potentially violent, and they suffer from the incurable ailment of toxic, yet fragile, masculinity.

When college begins, males lose the inculpability that childhood confers just as their female compatriots discover feminism. Since children can do no wrong, boys aren't problems in feminist parlance until they become men. Where do boys become men? Often, this happens on college campuses. As soon as they become men, they are under attack.

So, how can feminists end the disastrous war they've waged on college men?

First, to borrow an imperative from safe-space culture, feminists must assume good-intentions from men. The world will never be a safe space for men if feminists fail to uphold safe space guidelines with interacting with them. Failing to assume good intentions leads to an environment where male bashing becomes a competitive sport.

As Nahema Marchal wrote in Heat Street, "To use social justice terms, the only thing [male bashing] does is essentialize and alienate an entire demographic to the point of harming the very cause of progress."

Indeed, this harms progress. Feminists should not promote rhetoric that casts men as a class in a negative light. Men's Rights Activists would benefit their cause if they stopped denigrating women as a class, too.

(...) Second, feminists must support due process for men facing allegations of sexual misconduct. Since the release of the 2011 Dear Colleague Letter, there have been dozens of cases of men suspended from college without due process. Feminists have tarnished the public image of men to the point where men are often assumed to be guilty before they can even claim innocence. Due process ameliorates this unfortunate circumstance.

(...) Feminists can still support rape-victims while supporting due process. The two are not mutually exclusive.

Finally, feminists must adopt men's causes as their own. These causes include poor male academic achievement, discrimination in the court and legal system, and many other issues. With this, men will stop being resentful that their interests have been forgotten by mainstream activism movements.




4. Dem Lifestyle- und Entertainment-Magazin Cairo Scene zufolge stehen Ägyptens Frauen international auf Platz Eins, was häusliche Gewalt gegen Männer angeht.



5. Wie die Hindustan Times berichtet, verabschiedet der südindische Bundesstaat Karnataka neue Leitlinien für eine vorzeitige Freilassung von Strafgefangenen bei guter Führung. Demnach können Männer, die zu Lebenslänglich verurteilt wurden, vorzeitig entlassen werden, wenn sie zu mindestens 14 Jahre Haft verurteilt wurden, aber erst wenn sie 10 Jahre ihrer Haftstrafe tatsächlichen abgesessen haben. Für Frauen gelten kürzere Zeiten. Bei ihnen reicht eine Verurteilung von 10 Jahren, von denen sie 7 Jahre abgesessen haben müssen. Auch können Männer im Alter ab 65 auf eine Begnadigung hoffen, wenn sie 14 Jahre inhaftiert waren. Für Frauen gilt das schon ab 60 Jahren und wenn sie 12 Jahre inhaftiert waren.

Freitag, Juli 22, 2016

Vermischtes vom 22. Juli 2016

1. Die Augsburger Allgemeine berichtet über einen Kripo-Beamten, der nicht länger schweigen will:

Helmut Sporer hat länger darüber nachgedacht, ob er über ein Phänomen sprechen soll, mit dem die Ermittler immer wieder konfrontiert sind: falsche Missbrauchs- und Vergewaltigungsvorwürfe. Er hat sich entschieden, es zu tun. Denn es gehört zur Realität im Alltag der Kripobeamten. Es gibt Frauen, denen Furchtbares angetan wurde. Opfer, die schlimmste Taten erlebt haben. Aber es gibt eben auch die Fälle, in denen sich die Vorwürfe als haltlos oder fragwürdig erweisen.

Über die Jahre hinweg hat sich daran nicht viel geändert, sagt Helmut Sporer. Bei etwa zehn Prozent der angezeigten Sexualstraftaten, die bei der Kripo bearbeitet werden, lässt sich nach einiger Zeit nachweisen, dass die Vorwürfe nicht stimmen.


Andere Ermittlungsbeamte berichten von einer weit höheren Rate als zehn Prozent. Auch sollte man erwähnen, dass unter Falschbeschuldigungen, diejenigen, die tatsächlich als falsch BEWIESEN werden, vermutlich verschwindend gering sind. In den allermeisten Fällen steht Aussage gegen Aussage. Eine Lüge oder eine Fehlwahrnehmung werden niemals aufgedeckt. Es erfolgt lediglich ein Freispruch mangels Beweisen. Diese Fälle gehen in feministische Statistiken häufig als Fälle von Vergewaltigungen ein, die unbestraft bleiben.



2. In der Huffington Post erklärt ein Sadomasochist, um dem verschärften Sexualstrafrecht zu entsprechen, sollten Frauen und Männer in ihre erotischen Begegnungen Praktiken einbauen, die bisher nur in SM-Beziehungen verwendet werden: Safewords und Ampelcodes.



3. Ein Leser meines Buches "Plädoyer für eine linke Männerpolitik" führt ihn zu genau einem der Zwecke zu, für die es gedacht ist, und berichtet auf Amazon darüber:

Habe dieses Buch für einen Gender Studies Kurs in der Uni benutzt. Wobei der Kurs eigentlich mehr Feminismus Studies war ... Nach meinem Vortrag mit Hilfe dieses Buches gab es einige offene Mäuler. Gerade der alltägliche Sexismus gegen Männer wurde da erst vielen bewusst.


Dass meine Arbeit Bestandteil des Bereichs Geschlechterforschung werden sollte, fand schon vor über zehn Jahren die Underground-Filmemacherin Maria Nicoli. Die groteske Einseitigkeit in diesem Fach muss endlich einer ganzheitlichen Perspektive Platz machen.



4. "Hysterischer Feminismus hilft nicht beim Kampf gegen häusliche Gewalt" befindet Corrine Barraclough im australischen Daily Telegraph. Der Artikel gelangt zu folgendem Fazit:

You cannot fight for an end to domestic violence by pushing a sexist agenda anymore than you can achieve equality by male bashing.

Respect may be at the very heart of tackling domestic violence, but it’s overly simplistic to imply it stands alone. Insecurity, ego, poor communication, misguided belief that toxic relationships can have happy endings, alcohol and substance abuse, anger management issues — these are all threads woven into the complex tapestry of DV.

Yet, these are being silenced because feminism has cast a one-man show and are hellbent on a hysterical performance.

We are stronger if we unite our efforts and energy.

We are more powerful if we all tackle domestic violence together.


Das sage ich seit bald 20 Jahren. Das Resultat waren Beschimpfungen als "anti-emanzipatorisch", "frauenfeindlich" und "rechts". Ich bin gespannt, ob Australier wie Corinne Barraclough mehr Erfolg haben werden.



5. In den Emiraten ist mal wieder ein Junge an den Folgen einer Genitalverstümmelung ("Beschneidung") gestorben.



6. Hillary Clintons Crew beginnt, die ersten gewählten Abgeordneten zu entfernen, weil es Männer sind.



7. Lieber Himmel, jetzt fangen sogar linke Feministinnen an, den neuen "Ghostbusters"-Streifen niederzumachen.



8. Die Post. Der Süddeutschen Zeitung zufolge, wurde in der SPD "fleißig weggeguckt", wenn es um die Hochstaplerin Petra Hinz ging:

Allerdings betraf das nicht ihre Vita. Sondern ihr Verhalten als Chefin. Bereits im Juni berichtete das Essener Informer Magazine, das den ganzen Fall ins Rollen gebracht hat, über einen offenen Brief ehemaliger Mitarbeiter, die ihre frühere Chefin des Mobbings bezichtigten und ihr unter anderem ständige Überwachung und Maßregelung vorwarfen. Wie sich nun herausstellt, waren diese Umstände in der Fraktion seit Längerem bekannt - schon allein wegen des auffallend hohen Verschleißes an Mitarbeitern im Büro Hinz. Das ging so weit, dass die Mitarbeiter-Vertretung im Oktober 2013 auf eine Stellenausschreibung hin eine interne Mail verschickte: Wer sich dort bewerben wolle, "sollte sich vorher mit uns in Verbindung setzen". Danach aber passierte weiter nichts. Bis nun die Sache mit dem Lebenslauf hochkam.


Ach, das werden hauptsächlich misogyne Kerle gewesen sein, die von Natur aus ein Problem mit weiblichen Chefs haben. Kennt man doch. Vermutlich waren die alle nicht so kompetent wie Petra Hinz ...

Ein SPD-Mitglied unter meinen Lesern schreibt mir nun:

Sehr geehrter Herr Hoffmann,

wahrscheinlich bin ich ein Unverbesserlicher, aber ich habe heute an den SPD-Parteivorstand einige Fragen gerichtet, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.

Höchstwahrscheinlich wird darauf keine Anwort kommen, aber ich in der Meinung, dass die Damen und Herren durchaus wissen sollten, was in ihrer Partei so gedacht wird. Ich kann in vielen Gesprächen feststellen, dass in der SPD 'vor Ort' ein sehr ordentliches Potential von Leuten zum Thema Genderismus, Feminismus und Quote eine ausgeprägt kritische Haltung haben. Diese manifestiert sich aber nicht, weil diese Leute die Auseinandersetzung (noch) scheuen. In einem Gespräch, warum das so ist, erhielt ich vor kurzem die Antwort: "Wenn Frauen in Gremien abstruse Gedanken zu diesen Fragen äußern, geht man einfach darüber hinweg und widerspricht nicht. Würde ein Mann solchen Unsinn erzählen, erhielte er Widerspruch und Gegenwind, dass ihm Hören und Sehen verginge, bervor er zu Ende gesprochen hätte." Man sollte die Kerle dazu bringen, einfach den Mund aufzumachen ohne Ansehen der Person.

"Hallo lieber Parteivorstand,

als langjähriges Mitglied habe ich mal einige Fragen: hat in Zusammenhang mit dem Fall 'Petra Hinz' schon einer daran gedacht, ob es nicht zielführend sein könnte, einmal zu untersuchen, in wie weit Feminismus, Genderismus und Quote dazu führen, dass solch ein Phänomen über einen derart langen Zeitraum unentdeckt vorkommen konnte? Wird denn noch ergründet, ob und wie deutlich diese Momente dazu beigetragen haben, dass hier unserer Partei Qualität vorenthalten wurde, weil andere Kandidaten ausgeschieden wurden, die über die vorgegebenen Kompetenzen und Qualitäten verfügt haben? Ist denn daran gedacht, wissenschaftlich fundiert zu prüfen, ob dies nicht sogar einen systemimmantenten Fehler darstellt, weil das Dogma Quote grundsätzlich vor die Kategorie Qualität gerückt wurde und deshalb ein Gefährdungspotential für unsere Partei vorliegt? Es würde mich freuen, wenn diese Fragen wenigstens ein Stück in unseren Focus rücken würden. Ihre Beantwortung sollte aber nicht der Abteilung Schwesig in unserer Partei überlassen werden."


Die SPD braucht einen Aufstand der Basis gegen die Machthaberinnen ihrer Partei. Ich käme mir verarscht vor, wenn ich in einem der Ortsverbände für sozialdemokratische Ideale schuften würde, während die Lobbypolitik der Parteispitze dafür sorgt, dass sich die Wähler scharenweise abwenden.

Donnerstag, Juli 21, 2016

Vermischtes vom 21. Juli 2016

1. Auf Telepolis fragt Florian Rötzer anlässlich der Untaten von Orlando, Nizza und Würzburg:

Nach einem medialen Drehbuch scheinen immer wieder junge Männer mit einem blutigen Spektakel ihre Leben beenden zu wollen. Ist das politisch?

(...) Viel beunruhigender wäre es, diese jungen Männer, oft mit Migrationshintergrund oder Minderheiten angehörig, also mit verunsicherter Identität, als implosives Produkt der Gesellschaft sehen zu müssen. Fragen müsste man sich, warum zunehmend mehr junge Männer – und nicht ältere Männer, Mädchen oder Frauen – , sich mit einem finalen Spektakel verabschieden wollen. Was zeigen sie mit der Missachtung des eigenen und fremden Lebens dem Rest der Gesellschaft damit, die davon ebenso geängstigt wie fasziniert ist?

(...) Der IS könnte für junge Männer aus dem Westen lediglich zu einem Script geworden sein, wie sie dies auch aus den westlichen Medienprodukten kennen, um ihr entgleistes und nicht zufriedenstellendes Leben zu beenden. Damit könnten sie auch zeigen, dass derzeit etwas fundamental falsch läuft, dass radikale Kulturkritik heute nur noch den Ausweg im nihilistischen Massenselbstmord findet.




2. Gestern ging der erlogene Lebenslauf der SPD-Politikerin Petra Hinz durch die Medien. Der Frontberichterstatter erörtert, ob hier nicht ein generelles geschlechterpolitisches Problem besteht.



3. Die Kritik am verschärften Sexualstrafrecht reißt auch in den Leitmedien nicht ab. In der Frankfurter Allgemeinen äußert der Münchner Richter Markus Löffelmann schwerste Bedenken gegen das neue Gesetz. Der Artikel ist in Gänze lesenswert, hier einige Auszüge:

Der Deutsche Bundestag hat die Reform des Sexualstrafrechts mit überwältigender Einstimmigkeit und stehendem Applaus beschlossen. Bewertet man die Umsetzung des "Nein heißt nein"-Prinzips, an dem sich die Politik kollektiv berauscht hat, mit der gebotenen juristischen Nüchternheit, so kann man nicht umhin, sich Sorgen zu machen. "Nein heißt nein" ist in jeder Hinsicht ein Paradigmenwechsel: Es macht den bloßen Willen eines Rechtsgutsträgers zum Anknüpfungspunkt der Kriminalisierung, was im deutschen Strafrecht eine seltene Ausnahme darstellt; es nimmt bewusst fundamentale Beweisschwierigkeiten in Kauf; es akzeptiert als "Kollateralschaden" die Kriminalisierung im weitesten Sinne sozialadäquater Verhaltensweisen in bisher nicht dagewesenem Ausmaß; und es sprengt in mancherlei Hinsicht die Verhältnismäßigkeit schuldangemessenen Strafens. Die Konsequenzen der Reform sind also gravierend. Die Geschwindigkeit, mit der sie durchgesetzt wurde, steht dazu in krassem Gegensatz.

(...) Allein die Zahl der von den Familiengerichten an die Strafgerichte verwiesenen Fälle wird deutlich zunehmen, denn das Bekenntnis, man habe in einer bereits zerrütteten Ehe sexuelle Handlungen über sich ergehen lassen, ohne sie noch zu wollen und dies selbstverständlich zu erkennen gegeben, wird in Zukunft den Anfangsverdacht einer Straftat begründen.

(...) Beklemmend an dem Reformgesetz ist dreierlei: Erstens die allzu rasche Bereitschaft, mit der die Freiheit der Intim- und Privatsphäre vor staatlichen Eingriffen dem Schutz der sexuellen Selbstbestimmung untergeordnet wird, obwohl der Anteil der Sexualstraftaten an der Gesamtkriminalität bisher noch nicht einmal ein Prozent betrug. Zweitens die Leichtigkeit und Lebensferne, mit der schwerste Freiheitsstrafen vom Gesetzgeber als schuld- und tatangemessen gewertet werden. Und drittens, dass sich gegen die mit dem gutgemeinten Reformgesetz zwangsläufig einhergehende Masseninkriminierung von Jungen und Mädchen, Frauen und Männern aller Gesellschaftsschichten keinerlei Widerstand regt.




4. Die permanente Sperrung des Feminismuskritikers Milo Yiannopolous auf Twitter führt zu einer großen Kontroverse über den Wert von Meinungsfreiheit. Das liberale Magazin Reason berichtet.

Mittwoch, Juli 20, 2016

Vermischtes vom 20. Juli 2016

1. Das Hamburger Abendblatt wirft einen vielsagenden Blick in eine feministische Familie.



2. Nach all den analytischen Artikeln über das verschärfte Sexualstrafrecht wurde jetzt endlich ein Beitrag mit praktischen Tipps veröffentlicht. Der Fachanwalt für Sexualstrafrecht Alexander Stevens nennt sechs Dinge, die man beim Sex jetzt besser lassen sollte.

Der Blogger "Aranxo" merkt hierzu an: Das neue Sexualstrafrecht hat auch gute Seiten für Männer.



3. Das Deutsche Jugendinstitut hat ein über 40 Seiten starkes Bulletin zum Thema Neue Väter online gestellt.



4. Wie entsteht Männergewalt? "Wir sitzen auf einer Zeitbombe" erklärt die Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie Professorin Eva Möhler anlässlich des 17jährigen Flüchtlings, der mehrere Zugreisende mit einer Axt verletzte.



5. Eine neue Studie aus Großbritannien lässt aufhorchen: Auch bei den Jungen, die frisch eingeschult werden, vergrößert sich die Geschlechterkluft dramatisch.

"The difference in outcomes for boys and girls is having a devastating impact; nearly a million boys have fallen behind with their early language skills since 2006. That is nearly a million 5-year-olds who may struggle with skills like explaining what they think and how they feel, and engaging with the adults and children around them."

(...) Gareth Jenkins, Director of U.K. Poverty at Save The Children, said: "In England, too many children, especially boys, are slipping under the radar without the support they need to reach their potential. They’re falling behind before they even get to school and that puts their life chances at risk. In 2016, this is unacceptable. A whole generation of boys is being failed."


Die Jungenkrise ist natürlich kein auf Großbritannien beschränktes Prblem. Ich habe sogar den Eindruck, dass sie dort entschiedener angegangen wird als hierzulande. Ausführliche Informationen dazu findet man in meinem E-Book Rettet unsere Söhne.



6. Auch der Feminismuskritiker Milo Yiannopolous und die liberale Feministin Cathy Young beziehen Stellung zum feministischen Ghostbusters-Film.

Dienstag, Juli 19, 2016

Vermischtes vom 19. Juli 2016

1. Wie die BILD-Zeitung mit reißerischen Artikeln über einen in Wahrheit unbegründeten "Sex-Mob"-Alarm in Schwimmbädern Vorlagen für rechte Hetzer liefert, analysiert aktuell das Bildblog. Das Märchen von einem enormen Anstieg von Vergewaltigungen durch Flüchtlinge ist auch Thema in dem medienkritischen Blog Übermedien. Boris Rosenkranz hat hierzu Matthias Oloew, Unternehmenssprecher der Berliner Bäder, interviewt. Oelew berichtet, dass es in den letzten Jahren entgegen anderslautender Propaganda keine Fälle von Vergewaltigungen in Berliner Bädern und nicht mehr als einen Fall von sexuellem Missbrauch gab. Oelew schildert das dennoch starke mediale Interesse an diesem Thema:

Seit der Silvesternacht in Köln haben wir vermehrt solche Anfragen, und zwar immer in Wellen. Meistens heißt es, Kinder und Frauen würden in unseren Bädern vergewaltigt, und das können ja nur Flüchtlinge sein. Ich kann aber reinen Gewissens sagen, dass das bei uns nicht vorkommt. An dem Fall von sexueller Misshandlung im vorigen Jahr war kein Flüchtling beteiligt. Und neulich hat die ägyptische Betreuerin einer Gruppe einen ihrer Schützlinge angezeigt, von dem sie sich unter Wasser unsittlich berührt gefühlt hat. Aber sonst: keine Vergewaltigung, von niemandem, Ausländern wie Einheimischen.

(...) Gewundert hat mich dann aber schon, dass bei den Kolleginnen und Kollegen, die sich hier gemeldet haben, von Anfang an so eine Grundskepsis gab: Kann das stimmen, was der mir erzählt? Keine vergewaltigten Frauen? Keine missbrauchten Kinder? Hm? Besonders auffällig war der MDR. Der Kollege sagte am Telefon: "So, Herr Oloew, dann erzählen Sie mal. Bei ihnen werden doch Frauen vergewaltigt." Als ich ihm gesagt habe, dass das nicht stimmt, sagte er, dass er mir das nicht glaube. Ich habe ihn gefragt, weshalb nicht. Woraufhin er sagte: "Naja, Sie haben doch so viele Flüchtlinge in Berlin." Das fand ich schon bemerkenswert.




2. In Österreich berichtet ein Prozent der befragten jungen Männer, zum ersten Mal gezwungen worden zu sein (junge Frauen: drei Prozent).



3. Katrin Göring-Eckardt, Fraktionsvorsitzende der Grünen, attackiert ihren Parteifreund Jürgen Trittin mit sexistischer Polemik.



4. Einer aktuellen Studie zufolge greifen schon neun Monate alte Kinder zu geschlechtsspezifischem Spielzeug.



5. Und zum Abschluss mal wieder ein Comic.

Montag, Juli 18, 2016

Vermischtes vom 18. Juli 2016

1.
"Wenn Täter nicht bestraft werden können, bedeutet das für die Opfer eine zweite bittere Demütigung", meint Justizminister Maas. Da hat er zweifellos Recht. Aber sofern das Gesetz zur Verschärfung des Sexualstrafrechts tatsächlich so vom Bundesrat bestätigt werden sollte, wird es eine ganze Mengen mehr dieser Demütigungen geben.


Hier geht es weiter mit dem Artikel des Rechtsanwalts Heinrich Schmitz – einem Artikel, der mit den Worten beginnt: "Um es gleich vorweg zu sagen, diese Reform ist Kappes." Männer dürften es noch schwerer haben als zuvor, sich gegen Falschbeschuldigungen abzusichern:

Man kann ja schlecht unmittelbar vorher zum Notar gehen und sich eine Einwilligung zum Geschlechtsverkehr ausstellen lassen. Und selbst wenn man eine solche hätte, könnte die natürlich jederzeit widerrufen werden. Eine Kamera mitlaufen lassen, ist auch nicht jedermanns Sache und wer weiß, vielleicht ruft die Frau dann mitten drin mal ein Nein, das sich vielleicht auf etwas ganz anderes bezieht, und schon ist der Beweiswert dahin.


Zum Ende des Artikels macht Schmitz ein paar Vorschläge, sexuelle Gewalt zu bekämpfen, die tatsächlich sinnvoll sind.



2. Die Welt berichtet über einen Abend, bei dem sich islamische und nicht-islamische Feministinnen zur Debatte getroffen haben:

An Berlins Technischer Universität wurde wieder einmal offenbar, in wie viele Fraktionen der Feminismus zersplittert ist. (...) Die Hälfte der Leute im Saal weiß, dass das jetzt gegen sie gerichtet ist, dass ihnen gerade das Recht abgesprochen wird, sich weiter als Opfer zu fühlen.


Gottseidank stellt ein gemeinsames Feindbild wieder Einigkeit her – zumindest kurz:

Endlich, da ist er, der "Mann". Es ist, als wäre ein allgemeines Aufatmen im Saal zu hören, als könnte man die schwer gewordenen Lasten endlich auf starken, männlichen Schultern verteilen. Doch die Erholungspause dauert nicht lange, da fällt schon der Name der wirklichen Feindin, "Alice Schwarzer". Und ganz fett wird die Botschaft: "Wer bestimmt mein Muslim_a* sein?" an die Wand projiziert.




3. Eine neue App, made in Germany, erlaubt es Frauen, die Zeit zu berechnen, die sie mit Männern verbringen:

Ohlala is an app for any woman who thinks she ought to be compensated for her time and efforts when she goes out with someone. It seeks to turn leisure time — a precious, dwindling commodity — into billable hours. In that sense, Poppenreiter’s right: her app isn’t really an "Uber for escorts." It’s a TaskRabbit for emotional labor. Perhaps that makes it more radical than anything else — with its tasteful design and young, hip founder, Ohlala suggests a world in which there’s no "kind of woman" who sells her time and affection, because every woman could be that kind of woman.




4. James Landry hat das empathielose und kenntnisfreie Gequassel von Social Justice Warriors auf Twitter satt, sobald es um männliche Opfer sexueller Gewalt geht.

Samstag, Juli 16, 2016

Vermischtes vom 16. Juli 2016

1. Christian Schmidt hat einen starken Artikel im Zusammenhang mit einer maskulistischen Filmkritik aufgetan.



2. Der Professor für Statistik Walter Krämer warnt seine Studenten eindringlich vor der Benutzung der Wikipedia:

Zitate aus der deutschen Wikipedia sind ab jetzt in akademischen Abschlussarbeiten an meinem Institut nicht mehr erlaubt. Anders als die englische wird die deutsche Wikipedia von Ideologen dominiert.


Es spricht sich immer mehr herum. Ob die Wikimedia-Foundation nicht wenigstens hätte versuchen sollen, den Neutral Point of View ihres Lexikons zu retten, statt auf eine Ideologie aufzuspringen, die den Leuten dort zusagt?



3. Einer neuen Studie zufolge finden Frauen Männer besonders attraktiv, denen ihre Gesundheit herzlich egal ist.



4. Hadmut Danisch erklärt, warum sich die SPD zur radikalfeministischen Partei entwickelt hat.



5. Der Schwulemiker kommentiert die Kriminalisierung des heterosexuellen Mannes in Großbritannien.



6. In der Neuen Zürcher Zeitung kommentiert Milosz Matuschek, wie mit dem neuen Sexualstrafrecht Gefühlte Wahrheit als alleiniger Maßstab gilt. Sein Fazit der Debatte lautet:

Am Ende hat der Feminismus bekommen, was er wollte, den selbstgeschaffenen Beweis der Vergewaltigungskultur qua Erweiterung des Begriffs des Sexualdelikts ("Grapschen"). Als letzter Akt folgt dann in wenigen Monaten die "Krise des Mannes" auf den Titelseiten: Was ist nur mit ihm los? Er ist ein so softer, zurückhaltender Langweiler geworden, flirtet kaum und traut sich nichts mehr. Da helfen nur noch Freundinnenferien in Süditalien, wo echte Kerle leben.




7. "Alle Männer im neuen Ghostbusters-Film sind komplette Idioten" berichtet der Business Insider, der den "subversiven Feminismus" des Films feiert.



8. Nicht Polizisten, Schwarze, Muslime oder reaktionäre Provinzler seien für die Gewaltkultur in den USA verantwortlich sondern Männer, schlagzeilt Melissa Warnke in der L.A. Times. Yay, wir haben eine Gruppe gefunden, bei der es politisch korrekt ist, sie zu hassen.



9. Während weiterhin zunehmend mehr Frauen als Männer die Hochschulen besuchen, wird das Video eines Vierziehnjährigen viral, der sein "White Boy Privilege" beklagt.



10. Clinton und Trump liegen in den Umfragen wieder Kopf an Kopf. Dabei genießt Trump vor allem unter männlichen College-Studenten Unterstützung.

Donnerstag, Juli 14, 2016

Vermischtes vom 14. Juli 2016

1. Ohne jeden Zweifel die Top-Schlagzeile des heutigen Tages: Männerrechtler haben keine Ahnung von Comics. Boah, ich höre mir ja vieles in Ruhe an, aber jetzt ist wirklich Polen offen! Das ist ja fast schon ein Aufruf zu einer Battle! Oh, Moment, der Beitrag beginnt mit "Der linke Männerrechtler Arne Hoffmann, den ich tatsächlich sehr gerne lese ..." Alles klar, herzlichen Dank für den Link!

(Ich musste hier ernsthaft einen ausführlichen Exkurs über Superhelden-Comics bloggen, um von Nerdcore verlinkt zu werden? Ich hätte diesen Absatz fast wieder gestrichen, weil er mir komplett ausgeufert war und ich dachte, dass sich wohl sowieso kaum ein Genderama-Leser näher für dieses Thema interessiert.)

Sehr interessant, dass, wie René Walter berichtet, inzwischen fast die Hälfte der Comicleser weiblich ist! Ich bekomme natürlich mit, dass z.B. im Frankfurter Terminal Entertainment, wo ich gelegentlich einkaufe, inzwischen zwei weibliche Verkäufer arbeiten, und kenne mehrere weibliche Comicfans, aber das schien mir eine relativ neue Entwicklung zu sein, von der ich nicht wusste, dass sie schon so weit vorangeschritten ist.

Kurz zu einem Einwand des Nerdcore-Artikels:

Was mich wirklich ärgert sowohl bei Arne als auch bei Herrn Toy Soldier: Beide erwähnen mit keinem Wort, dass die Marvel-Comics der letzten Jahre mit zum kreativsten gehören, was der Markt so hergibt.


Naja. Ich hatte durchaus erwähnt:

Vermutlich sieht sich Marvel eher in der Tradition, innovative Comics zu produzieren, als darin, Social Justice Warriors glücklich zu machen.


Das hätte ich weiter ausführen können, aber ich fand meinen Comic-Exkurs für Genderama eigentlich ohnehin schon zu lang. Ich glaube allerdings, René Walter und ich sind in unseren Auffassungen, was dieses Thema angeht, tatsächlich nicht so weit auseinander.



2. Nachdem die wesentlichen Fragen, die unsere Gesellschaft bewegen, hiermit geklärt sind, kommen wir jetzt zu trivialeren Themen. Beispielsweise hält auch eine Woche nach der vom Bundestag einstimmig beschlossenen Verschärfung des Sexualstrafrechts die Kritik an dem neuen Gesetz an.

So spricht Don Alphonso in einem neuen Beitrag von einem Lex Borderline-GinaLisa: "Inzwischen haben die Opfer es auch mit einer Generation zu tun, die nicht mehr einfach nur Lügen erzählt. Generation TeamGinaLisa geht da planmässig und überlegt vor."

Währenddessen argumentiert die Strafrechtsprofessorin und Kriminologin Monika Frommel Wider die Remoralisierung des Strafrechts.



3. Frauen hinterherzupfeifen gilt in einem Teil Großbritanniens jetzt ebenso als Hate Crime wie rassistische Beschimpfungen:

The NWC's centre manager Melanie Jeffs said: "We’re pleased to see Nottinghamshire Police recognise the breadth of violence and intimidation that women experience on a daily basis in our communities. Understanding this as a hate crime will help people to see the seriousness of these incidents and hopefully encourage more women to come forward and report offences."

A force spokesman said: "Unwanted physical or verbal contact or engagement is defined as exactly that and so can cover wolf whistling and other similar types of contact. If the victim feels that this has happened because they are a woman then we will record it as a hate crime. This doesn’t necessarily mean that a criminal offence has been committed, but means we will carry out risk assessments and offer support as we would to any victim of a hate crime."




4. Und dann gibt es Leute, die von ernsthafteren Hate Crimes betroffen sind, als dass ihnen jemand hinterher pfeift. In diesem Zusammenhang: Ist das hier das Foto der Woche?



5. Bei unserem Blick über die männerpolitische Situation in Ländern, über die in der Geschlechterdebatte selten berichtet wird, schauen wir heute nach Rumänien:

Dozens of vulnerable men and boys were kidnapped, chained up, whipped, fed scraps of food and forced into manual labor or fighting for entertainment over an eight-year period in rural southern Romania, prosecutors said Wednesday.

(...) Organized crime prosecutors say they are investigating 40 suspects who they say exploited some 40 people with physical and mental disabilities or who were very poor, and made them chop wood, beg or look after animals.

A statement said some victims were snatched from railway and bus stations, outside churches or even from their own homes and transported to private homes by members of the group. Some of them performed domestic chores while others were made to transport and sell wood that had been illegally chopped.

It said the captives were sometimes held in chains, whipped, beaten and threatened, underfed or made to eat off the ground, and coerced into fighting each other for entertainment. They were locked up overnight to prevent them escaping. Some were stripped naked and doused with hot or cold water. There are suspicions some were raped or sexually abused.

(...) Investigators have located about 30 suspects, including women, and are in the process of questioning them.


Gilt das jetzt eigentlich auch als Hate Crime, oder wäre das anmaßend, weil in unserer patriarchalen Gesellschaft nur weibliche Opfer zählen sollten (Wizorek)?



6. Und zum Abschluss mal wieder ein Cartoon.

Mittwoch, Juli 13, 2016

Vermischtes vom 13. Juli 2016

1. Auch Lucas Schoppe erörtert jetzt das vom Bundestag verschärfte Sexualstrafrecht: "Dass es keine einzige Gegenstimme gab, ist rätselhaft.". Wir haben zwar schon viele Artikel zu diesem Thema gelesen, allerdings finde ich diesen neuen Beitrag so brillant argumentiert, dass ich ihm trotzdem den Spitzenplatz in den heutigen News gegeben habe. In einer vernünftigen Welt würe ein Artikel mit dieser Qualität beispielsweise auch in der ZEIT erscheinen, statt nur in einem von unseren Blogs.



2. Die Feministin Julia Schramm fabuliert an der Berliner Humboldt-Universität von einem Zusammenfinden der Männerrechtler mit der sogenannten Identitären Bewegung (einer Bewegung, die so knallrechts ist, dass sich sogar die AfD-Jugend von ihr distanziert). Belege für ein angebliches Überschneiden dieser komplett unterschiedlichen Bewegungen werden in einem entsprechenden Beitrag Cornelius Wiillenkempers für den Deutschlandfunk allerdings keine genannt:



"Ich bin keine Rassist, aber..." - dieser Satz, der eigentlich immer schlecht endet, steht laut Michael Brumlik konstitutiv für das ideologische Gerüst der Neuen Rechten und der Bewegung der sogenannten "Identitären". Diese sehen sich selbst eben nicht als Rassisten, da ihre Idee eines "Ethno-Pluralismus" ausdrücklich jedem "Volk" seine genetische und kulturelle Existenzberechtigung zuspricht, dabei aber jede Form der "Vermischung" als "Verrat am Volk" ablehnt. Alles, was dieser Auffassung des "Völkischen" widerspreche, werde von der Neuen Rechten bekämpft, so Julia Schramm, Ex-Piratin und heute Referentin der Amadeu Antonio Stiftung für Zivilgesellschaft und demokratische Kultur. Dazu gehören neben Homosexualität auch der Feminismus und eine multikulturelle Gesellschaftsstruktur.

"Das Erstaunliche und das Gefährliche ist, dass das sehr viel Anklang findet. Wir haben in den sozialen Medien momentan verschiedene Formen von Ressentiments. Beispiel: die Männerrechtler. Die kommen in den meisten Fällen gar nicht aus einer klassisch rechten Ecke, und die treffen jetzt auf Kader von den Identitären und plötzlich amalgamiert das zusammen. Vor eineinhalb Jahren war das große Narrativ die Abwehr, also dieses 'wir müssen uns schützen', und mittlerweile hat sich das geändert und wir sind an dem Punkt, an dem es um den Staatsumsturz geht."


Weiß irgendjemand, wer von uns den "Staatsumsturz" plant, von all den anderen Phantasmen einmal abgesehen? Alles, wovon diese Frau da spricht, muss mir komplett entgangen sein.



3. Thomas Gesterkamp kommt offenbar nicht mehr umhin, sich den Positionen von uns Männerrechtlern inhaltlich anzunähern, auch wenn er zugleich weiterhin versucht, Abstand zu halten. In einem Artikel für den Freitag spricht er inzwischen davon, dass auch Männer Diskriminierungen erfahren, männerpolitische Anliegen kein bloßes Anhängsel der Frauenförderung sein dürfen, dass bislang sogar feministische Männer kaum eigene Anliegen vorbringen dürfen und das "Täter-Opfer-Schema" (Opfer-Abo) des Feminismus überwunden werden müsse. Gesterkamp führt weiterhin aus:

Im Gegensatz zur österreichischen Situation, wo die Grundsatzabteilung isoliert im Sozialministerium platziert wurde, ist das deutsche Männerreferat fest integriert in die Abteilung Gleichstellungspolitik im Familienministerium. Die strukturellen Voraussetzungen für einen geschlechterpolitischen Dialog sind also gegeben, ein produktiver Austausch mit der Frauenpolitik könnte beginnen. Doch gibt es dafür genügend Spielräume in einer eher unbeweglichen Behörde? Auf jeden Fall brauchen die interessierten Akteurinnen und Akteure in den Institutionen zivilgesellschaftliche Unterstützung von außen.


Im wesentlichen ist das eine verklausulierter formulierte Kritik an unserem Frauenministerium, die ich seit Jahren vertrete, und es würde mich freuen, wenn ich dazu beigetragen haben sollte, Gesterkamp gedanklich in Bewegung zu setzen. Er könnte sich allerdings noch ein bisschen mehr trauen. Immerhin weist Gesterkamps Formulierung "ein produktiver Austausch mit der Frauenpolitik könnte beginnen" darauf hin, dass dieser Austausch selbst aus Sicht des Bundesforums Männer, dem Gesterkamp nahesteht, noch gar nicht begonnen hat! Die Botschaft lautet: Wir würden ja gerne, aber das erstarrte System lässt uns nicht.

Vielleicht weil Gesterkamp das feministische Lager irgendwie befrieden muss, äußert er sich zu unserer Bewegung, obwohl er eben noch zivilgesellschaftliche Unterstützung eingefordert hat, zwiegespalten:

Einige der Themen, die von Männerrechtlern ständig skandalisiert werden, sind in der Tat brisant – auch wenn die abenteuerliche maskulinistische Interpretation, schuld daran sei ein "feministischer Gouvernantenstaat", alles andere als gesprächsbereit daherkommt.


Naja, es ist eine These, die gut belegbar ist. Das Thema der "Gesprächsbereitschaft" ist indes durchaus interessant. Ich werde darauf in ein paar Wochen hier auf Genderama noch ausführlich eingehen.

(Und unsere Bewegung positioniert sich natürlich "maskulistisch", nicht "maskulinistisch". Das ist ein Unterschied, der beständig verwischt wird)

Während ich hier mit meiner gewohnten Gutmütigkeit immerhin eine Entwicklung in die richtige Richtung sehe, wird Gesterkamp in einem der ersten Leserkommentare unter dem Artikel scharf kritisiert.



4. In dem Artikel Wenn Väter nicht zahlen der Badischen Zeitung findet Thomas Walker, dass der Staat säumigen Unterhaltszahlern "viel hartnäckiger als bisher zu Leibe rücken" solle. Als Beleg dafür, dass hier tatsächlich ein erheblicher Misstand besteht, dient ihm Schwesigs Forderung nach einem Führerscheinentzug für diese Menschen:

Dass Schwesig ein so drastisches Mittel ins Gespräch bringt, zeigt, wie gravierend das Problem ist.


Solche Journalisten kann man sich als Politiker doch nur wünschen, oder? Ob irgendetwas der Fall ist oder nicht wird dadurch bewiesen, dass ein Politiker irgendwas fordert. Großartig.

In einem Bundestagsantrag der FDP aus dem Jahr 2006, der mir heute zugesandt wurde, heißt es übrigens:

In Repräsentativumfragen gaben ca. 26 Prozent der kindesunterhaltsberechtigten Frauen mit minderjährigen Kindern an, keinen Kindesunterhalt von den Vätern zu bekommen. (...) Von den kindesunterhaltsberechtigten Männern erhalten sogar ca. 84 Prozent den Kindesunterhalt nicht.


Aber ein Artikel mit der Überschrift "Wenn Mütter nicht zahlen" ist für populistisch ausgerichtete Zeitungen natürlich kaum denkbar.



5. In der Frankfurter Allgemeinen liest man im Teaser eines Beitrags von Winand von Petersdorff-Campen:

"Boomerang Kids" heißen die jungen Menschen, die zu ihren Eltern zurückziehen. Sie werden immer zahlreicher. Und die Männer haben daran Schuld.


Ja, natürlich, warum ausgerechnet daran nicht? Und zwar deshalb:

Im goldenen Jahr 1960 waren 84 Prozent der jungen Männer in Lohn und Brot. 55 Jahre später waren es nur noch 71 Prozent. Dazu kam, dass die Löhne der jungen Männer sich seit 1970 im Abwärtstrend befinden, besonders signifikant sind sie zwischen 2000 und 2010 gesunken, notiert Pew Research.

Ihr wirtschaftlicher und sozialer Abstieg hat aber zugleich ihre Aktien an der Heiratsbörse abstürzen lassen und damit zu jener Veränderung bei der Heiratswilligkeit beigetragen. Für junge Frauen dagegen stellt sich die Realität anders da: Ihre Löhne und ihre Beschäftigungsquote steigen seit den sechziger Jahren beständig, zugleich leben sie trotzdem häufiger bei ihren Eltern als früher. Hier ist die These, dass sie lange keine geeigneten Männer finden.


Ich lasse den gedanklichen Amoklauf dieses Artikels den Leser kommentieren, der ihn mir zusandte und der die Argumentationslinie des Beitrags schon "spektakulär absurd" findet:

Also wenn ich das richtig verstehe ist das so: Die Einkommen der Frauen gleichen sich denen der Männer an, was ja gut und überall gefördert und gefordert wird. Und dadurch finden Frauen keine Partner mehr. Warum eigentlich? Weil sie nicht bereit sind, mit einem Partner zusammen zu sein, der weniger als sie verdient? Und Schuld sind daran die Männer. Genau.


Wenn Männer ans Geldverdienen denken und die Ernährerolle übernehmen, sind sie aus feministischer Sicht scheiße, erfüllen sie diese Erwartungen nicht mehr, sind sie aus Sicht so ziemlich aller Frauen scheiße. Verdienen Männer mehr als Frauen, sind sie schuld an der Unterdrückung der Frau, verdienen sie nicht länger mehr als Frauen, sind sie Schuld an der wachsenden Einsamkeit in unserer Gesellschaft und dem Verfall der Familie. Es ist irre. Egal was sie tun, Männer sind eigentlich immer irgendwie minderwertig in unserer bekanntermaßen himmelschreiend frauenfeindlichen Gesellschaft.



6. Mädchen aus bildungsfernen Haushalten profitieren von der Arbeitslosigkeit ihres Vaters, Jungen hingegen nicht. Warum ist das so? rätselt Tobias Kaiser, Wirtschaftsredakteur der WELT.



7. Kann man bei seelischen Problemen von typischen "Männerstörungen" und typischen "Frauenstörungen" sprechen, fragt Spektrum der Wissenschaft.



8. Es gibt mal wieder ein neues Urteil in einem Kachelmann-Prozess. Der Springer-Verlag muss für seine Art, mit Kachelmann umzugehen, eine Summe zahlen, die zunächst hoch klingt, sich aber deutlich unter den Vorstellungen von Kachelmann und seinen Verteidigern bewegt, weshalb erwartet wird, dass beide Prozessparteien in die nächste Instanz gehen:

Kachelmanns Anwalt Ralf Höcker bezeichnete die vom Gericht angedachte Entschädigungssumme als zu niedrig. "Das sind Beträge, über die die Beklagte (Springer) lacht", sagte er. Damit von dem Verfahren eine präventive Wirkung ausgehe, müsse die Entschädigung dem Springer-Konzern weh tun. "Objektiv war diese Berichterstattung darauf angelegt, Herrn Kachelmann zu zerstören."




9. Na so was: Die SPD verliert so viele Mitglieder wie keine andere Partei.



10. Bekanntlich kommt dieser Tage ein neuer "Ghostbusters"-Film in die Kinos, bei dem das beliebte Team durchgehend durch Frauen ersetzt wurde. Der Trailer dieses Films auf Youtube wurde der am schlechtesten bewertete Trailer aller Zeiten. Dahinter könne nur Frauenfeindlichkeit stecken, tobten viele Feministinnen und waren damit in den Medien durchaus erfolgreich. Beispielsweise erklärte das Newsmagazin "Time", das früher erfrischend unparteiisch, seit neuestem aber auch auf einem dezidiert feministischen Trip ist, der neue Ghostbuster-Film sei gerade wegen der "frauenfeindlichen" Reaktionen ein absolutes "must-see". Der Kinobesuch sollte hier praktisch als politisches Signal dienen. Auch die Washington Post schlagzeilt: Going to see the all-female ‘Ghostbusters’ is now a political act.

Inzwischen zeichnet die Internet Movie Database ein erstes Stimmungsbild der Kinobesucher. Sie geben dem Film im Durchschnitt 3,8 von 10 möglichen Punkten. Damit liegt der Streifen beispielsweise deutlich unter dem nach allgemeiner Ansicht grotesk misslungenen Fantastic-Four-Film von 2015, der schlechtesten mir bekannten IMDB-Bewertung eines als Blockbuster angelegten Kinofilms, sowie ebenso deutlich unter der Bewertung des Films The Human Centipede, zu dem ich mir wohl jede Erläuterung sparen kann. Normalerweise gelten schon Filme unter einem Durschnittsrating von 5,0 auf der IMDB als jenseits von Gut und Böse. Auch die Chicago Sun Times, immerhin Plattform des kürzlich verstorbenen Kinokritik-Papstes Roger Ebert, spricht bei dem Ghostbusters-Film von einer "horrifying mess". Begeistert hingegen sind der feministische Guardian, wo die Kritiker des Films als "Trolle" gelten, und natürlich das Magazin Time.



11. Abschließend: Von den Leuten, die die Internationale Konferenz der Männerrechtler in London besucht haben, liegen mir inzwischen geradezu euphorische Rückmeldungen vor. Auch darüber wird in den nächsten Wochen noch ausführlicher zu berichten sein.

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