Vermischtes vom 18. Juli 2016
1.
"Wenn Täter nicht bestraft werden können, bedeutet das für die Opfer eine zweite bittere Demütigung", meint Justizminister Maas. Da hat er zweifellos Recht. Aber sofern das Gesetz zur Verschärfung des Sexualstrafrechts tatsächlich so vom Bundesrat bestätigt werden sollte, wird es eine ganze Mengen mehr dieser Demütigungen geben.
Hier geht es weiter mit dem Artikel des Rechtsanwalts Heinrich Schmitz – einem Artikel, der mit den Worten beginnt: "Um es gleich vorweg zu sagen, diese Reform ist Kappes." Männer dürften es noch schwerer haben als zuvor, sich gegen Falschbeschuldigungen abzusichern:
Man kann ja schlecht unmittelbar vorher zum Notar gehen und sich eine Einwilligung zum Geschlechtsverkehr ausstellen lassen. Und selbst wenn man eine solche hätte, könnte die natürlich jederzeit widerrufen werden. Eine Kamera mitlaufen lassen, ist auch nicht jedermanns Sache und wer weiß, vielleicht ruft die Frau dann mitten drin mal ein Nein, das sich vielleicht auf etwas ganz anderes bezieht, und schon ist der Beweiswert dahin.
Zum Ende des Artikels macht Schmitz ein paar Vorschläge, sexuelle Gewalt zu bekämpfen, die tatsächlich sinnvoll sind.
2. Die Welt berichtet über einen Abend, bei dem sich islamische und nicht-islamische Feministinnen zur Debatte getroffen haben:
An Berlins Technischer Universität wurde wieder einmal offenbar, in wie viele Fraktionen der Feminismus zersplittert ist. (...) Die Hälfte der Leute im Saal weiß, dass das jetzt gegen sie gerichtet ist, dass ihnen gerade das Recht abgesprochen wird, sich weiter als Opfer zu fühlen.
Gottseidank stellt ein gemeinsames Feindbild wieder Einigkeit her – zumindest kurz:
Endlich, da ist er, der "Mann". Es ist, als wäre ein allgemeines Aufatmen im Saal zu hören, als könnte man die schwer gewordenen Lasten endlich auf starken, männlichen Schultern verteilen. Doch die Erholungspause dauert nicht lange, da fällt schon der Name der wirklichen Feindin, "Alice Schwarzer". Und ganz fett wird die Botschaft: "Wer bestimmt mein Muslim_a* sein?" an die Wand projiziert.
3. Eine neue App, made in Germany, erlaubt es Frauen, die Zeit zu berechnen, die sie mit Männern verbringen:
Ohlala is an app for any woman who thinks she ought to be compensated for her time and efforts when she goes out with someone. It seeks to turn leisure time — a precious, dwindling commodity — into billable hours. In that sense, Poppenreiter’s right: her app isn’t really an "Uber for escorts." It’s a TaskRabbit for emotional labor. Perhaps that makes it more radical than anything else — with its tasteful design and young, hip founder, Ohlala suggests a world in which there’s no "kind of woman" who sells her time and affection, because every woman could be that kind of woman.
4. James Landry hat das empathielose und kenntnisfreie Gequassel von Social Justice Warriors auf Twitter satt, sobald es um männliche Opfer sexueller Gewalt geht.
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