Sonntag, August 30, 2020

"Tagesschau" und "heute" zu Sprachpanschern des Jahres gewählt – News vom 30. August 2020

1. Unter anderem aufgrund der Verwendung gesprochener Gendersternchen wurden die Nachrichten-Flaggschiffe der Öffentlich-Rechtlichen mit einem Negativpreis bedacht:

4 106 Mitglieder des Vereins Deutsche Sprache (VDS) haben gewählt: Die Tagesschau und die heute-Nachrichten sind die "Sprachpanscher 2020". Mit insgesamt 1 996 Stimmen (49 Prozent) belegen die Nachrichtensendungen den 1. Platz. Prof. Walter Krämer, Vorsitzender des VDS, ist vom Ausgang der Wahl nicht überrascht: "Die meisten unserer Mitglieder kritisieren, dass die öffentlich-rechtlichen Sender ihrem Bildungsauftrag nicht gerecht werden und ihr Publikum stattdessen mit Wörtern konfrontieren, die unnötig sind." (…) Auch die verstärkte Verwendung von Gendersternchen als gesprochene Pause in den Nachrichten würde nicht der Lebensrealität der Zuschauer entsprechen: "ARD und ZDF ignorieren hier bewusst die amtlichen Regeln der deutschen Rechtschreibung, die Empfehlungen der Gesellschaft für deutsche Sprache und der vielen Umfragen, die es zu diesem Thema gibt", so Krämer, "Medien sollen Wirklichkeit darstellen und nicht versuchen, sie aus politisch vorauseilendem Gehorsam zu schaffen."


Hier findet man den vollständigen Beitrag.



2.
Kleinkinder sind Sache der Mama – dieses Bild hält sich hartnäckig in der Gesellschaft. Dabei belegen Studien etwas anderes.


Hier geht es weiter mit dem Artikel von Johannes Busse, dem Vorsitzenden des Verbands getrennterziehender Eltern e. V.



3. Einer aktuellen Studie zufolge sinkt die Qualität des Spermas bei Männern, die bis spät in die Nacht noch Smartphones und Tablets benutzen.



4. Das politische Magazin Cicero berichtet (hinter einer Bezahlschranke) über unseren Appell gegen die Cancel Culture.



5. Nachdem er wegen Mord und Vergewaltigung 37 Jahre unschuldig hinter Gittern gesessen hatte, wurde jetzt ein Mann aus einem Gefängnis im US-Bundesstaat Florida entlassen.



6. Das Schweizer Fernsehen zeigte vor einigen Tagen eine Talkrunde in der Reihe "Club" zum Thema "Was heißt es, Vater zu sein?"

Am 27. September stimmt die Schweiz über zwei Wochen Vaterschaftsurlaub ab. Längst überfällig? Oder ein weiterer Ausbau des Sozialstaates?

Klar ist: Die Wahrnehmung und das Selbstbild des Vaterseins haben sich in den letzten Jahrzehnten verändert. Was braucht es heute, um ein guter Vater zu sein? Und ist die Gesellschaft richtig aufgestellt, um den Wunsch vieler Männer, mehr für die Familie zu machen, erfüllen zu können? Ein "Club", in den nur Väter eingeladen sind.

Mit Barbara Lüthi diskutieren im "Club": Cédric Wermuth, Nationalrat SP/AG; Roger Köppel, Nationalrat SVP/ZH; Josef Dittli, Ständerat FDP/UR; Dominic Deville, Komiker; Sandro Bucher, Hausmann; und Martin Hafen, Soziologe.




7. In seinem Buch "Das Gären im Volksbauch" untersucht der Soziologe und Geschlechterforscher Professor Walter Hollstein, wie Wut und Frustration in großen Teilen der Bevölkerung ständig weiter wachsen. Urs Hafner bedenkt das Buch in der Neuen Zürcher Zeitung mit einem Verriss:

Mit Verweis auf eine der unzähligen Meinungsumfragen, die er in seinem Buch für seine Argumentation beizieht, behauptet er, die #MeToo-Debatte habe nur ein Prozent der deutschen Bevölkerung interessiert. Und sowieso: Die Männer arbeiteten viel härter als die Frauen – etwa in der schmutzigen Industrie – und würden daher auch früher sterben. Sie seien die wahren Opfer. Diese Larmoyanz ist schwer erträglich.


Nun ist es genau diese verachtungsvolle, geradezu demonstrative Empathielosigkeit einer selbsterklärten Elite und die daraus resultierende Missstimmung bei vielen Bürgern, die Hollsteins Buch offenlegt. Hafner selbst arbeitet nicht in einem der sogenannten "Todesberufe", kann, wie er schreibt, das Lesen über diese Männer kaum aushalten und tut deren Unmut deshalb leichter Hand als Wehleidigkeit ab. Man möchte ihm zurufen Urs, du darfst Mitgefühl mit anderen Männern haben, ohne Angst zu haben, dass du deswegen kein "ganzer Kerl" mehr wärst! Soziologisch reizvoll wäre nun, herauszuarbeiten, wie dieser Mangel an Empathie bei Journalisten wie Hafner entstanden ist.



8. In Kenia werden die Genitalverstümmelungen, die aus Jungen Männer machen sollen, auch während der Pandemie fortgesetzt.



9. Nicht nur in den USA werden Statuen umgestürzt, die Menschen ehren, die im historischen Rückblick eine zweifelhafte Rolle gespielt haben. Auch in Großbritannien wächst die Kritik an solchen dubiosen Denkmälern – beispielsweise an einer Statue der frühen Frauenrechtlerin Emmeline Pankhurst

Die Statue der Suffragette-Führerin Emmeline Pankhurst sollte von ihrem Ehrenplatz in Westminster entfernt werden, fordern politische Aktivisten, weil Pankhurst Tausende junger Männer gedrängt hat, in den Ersten Weltkrieg zu ziehen und dort zu sterben.

Die Gruppe "Fathers4Justice", die sich für die Gleichbehandlung von Männern bei Umgangsrecht und Scheidung einsetzt, hat darauf hingewiesen, dass die feministische Ikone Emily Pankhurst und ihre Tochter Christabel führende Mitglieder der "White Feather Campaign" waren. Im Gegensatz dazu war ihre jüngere Tochter Sylvia eine prominente Pazifistin. Die von Admiral Charles Fitzgerald und der prominenten Schriftstellerin Humphry Ward im August 1914 gegründete Weiße Feder-Kampagne prangerte Hunderttausende junger Männer öffentlich dafür an, dass sie nicht in den Schützengräben an der Westfront kämpfen wollten, selbst wenn sie der Reserve dienten.

Die Statue von Emily Pankhurst steht in den Victoria Tower Gardens neben dem Parlament, und Fathers4Justice plant, einen Kranz aus weißen Federn daneben niederzulegen, um der Opfer der Einschüchterungskampagne gegen junge Männer zu gedenken.

Hierzu kommentierte Matt O'Connor, Gründer von Fathers4Justice: "Die Bewegung der weißen Feder ist eine schreckliche Episode in unserer Geschichte, obwohl sie weitgehend ignoriert oder vergessen wird. Tausende von Männern, von denen einige bereits im Krieg geistige und körperliche Verletzungen erlitten haben, wurden von Emmeline Pankhurst und den Suffragetten öffentlich beschämt, indem sie als Feiglinge und unpatriotisch abgestempelt wurden.

Warum sie dies taten, ist unklar, aber einige haben angedeutet, dass es ein verzweifelter Versuch von Pankhurst war, sich bei den Machthabern beliebt zu machen.

Das Ergebnis ihrer Taten ist unbestritten, Hunderte, vielleicht Tausende von Männern wurden gedemütigt, sich den Kämpfen anzuschließen oder an die Front zurückzukehren, selbst diejenigen, die bereits die Narben des Konflikts trugen. Viele von ihnen würden nie zu ihren Familien oder in ihr geliebtes Land zurückkehren".

O'Connor zog das Fazit: "Wenn wir die Debatte darüber fortsetzen, wie wichtigen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens mit einer dunklen Vergangenheit gedacht wird, muss Emmeline Pankhurst einbezogen werden. Ihre Rolle beim Erkämpfen des Frauenwahlrechts darf uns nicht blind machen für das Blut Unschuldiger an ihren Händen.

Deshalb fordern wir die Regierung und den Stadtrat von Westminster auf, diese Statue einer umstrittenen Person zu entfernen und sie in ein Museum zu stellen, wo ihre guten und schlechten Leistungen erklärt und in einen Kontext gestellt werden können. Gleichzeitig kann das Leben all jenen Männern gedacht werden, die infolge ihrer Taten starben.

Wir Fathers4Justice werden unsere Forderungen nächsten Monat wiederholen, wenn wir eine Veranstaltung zum Gedenken an die vielen Opfer der weißen Feder abhalten. Wir hoffen, dass Mitglieder des Ausschusses für Frauen und Gleichberechtigung und andere Parlamentarierinnen und Parlamentarier mit uns gemeinsam einen Kranz niederlegen werden, um die dunklere Seite der Suffragette-Bewegung und die Leben, die sie gekostet hat, zu beleuchten."


Samstag, August 29, 2020

Von Günter Wallraff bis Necla Kelek: Europas Intellektuelle veröffentlichen Appell gegen Cancel Culture

Der Publizist Dr. Milosz Matuschek (Neue Zürcher Zeitung, Schweizer Monat) und der Schriftsteller Gunnar Kaiser haben gestern Abend auf der Website des neu gegründeten "Intellectual Deep Web Europe" einen Appell gegen die derzeit grassierende "Cancel Culture" veröffentlicht, zu dessen Erstunterzeichnern zahlreiche hochkarätige Intellektuelle und Meinungsführer des öffentlichen Lebens gehören.

In diesem Appell heißt es:

Befreien wir das freie Denken aus dem Würgegriff

Absagen, löschen, zensieren: Seit einigen Jahren macht sich ein Ungeist breit, der das freie Denken und Sprechen in den Würgegriff nimmt und die Grundlage des freien Austauschs von Ideen und Argumenten untergräbt. Der Meinungskorridor wird verengt, Informationsinseln versinken, Personen des öffentlichen und kulturellen Lebens werden stummgeschaltet und stigmatisiert. Es ist keine zulässige gesellschaftliche "Kritik" mehr, wenn zur Durchsetzung der eigenen Weltsicht Mittel angewendet werden, die das Fundament der offenen liberalen Gesellschaft zerstören.

Wir erleben gerade einen Sieg der Gesinnung über rationale Urteilsfähigkeit. Nicht die besseren Argumente zählen, sondern zunehmend zur Schau gestellte Haltung und richtige Moral. Stammes- und Herdendenken machen sich breit. Das Denken in Identitäten und Gruppenzugehörigkeiten bestimmt die Debatten – und verhindert dadurch nicht selten eine echte Diskussion, Austausch und Erkenntnisgewinn. Lautstarke Minderheiten von Aktivisten legen immer häufiger fest, was wie gesagt oder überhaupt zum Thema werden darf. Was an Universitäten und Bildungsanstalten begann, ist inzwischen in Kunst und Kultur, bei Kabarettisten und Leitartiklern angekommen.

Die Grenze des Erträglichen ist längst überschritten.

Inzwischen sind die demokratischen Prozesse selbst bedroht. Der freie Zugang zum öffentlichen Debattenraum ist die Wesensgrundlage eines jeden künstlerischen, wissenschaftlichen oder journalistischen Schaffens sowie die Basis für die Urteilskraft eines jeden Bürgers. Ohne unverstellten Zugang zu Informationen keine unverzerrte Urteilsfindung, keine wohlbegründete Entscheidung und keine funktionierende Demokratie. Wie wollen wir in Zukunft Sachfragen von öffentlichem Interesse behandeln? Kuratiert und eingehegt – oder frei?

In einer freien Gesellschaft ist das gezielte Ausüben von Druck auf Intellektuelle, Künstler und Autoren und auf jeden, der eine Meinung äußert, die dem aktuell Akzeptierten widerspricht, sowie auf Veranstalter, Verleger oder Arbeitgeber eine inakzeptable Anmaßung. Weder der Staat noch andere, seien es Einzelne oder eine Gruppe "Betroffener", dürfen den Zugang zum Debattenraum reglementieren. In der Demokratie gehört die Macht entweder dem Einzelnen, oder der Einzelne gehört der Macht.

Das Recht auf freie Rede und Informationsgewinnung sowie auf freie wissenschaftliche oder künstlerische Betätigung ist ein Recht und kein Privileg, das von dominierenden Gesinnungsgemeinschaften an Gesinnungsgleiche verliehen und missliebigen Personen entzogen werden kann. Es ist dabei unerheblich, auf welcher politischen Seite die Gruppierung steht, ob sie religiös, weltanschaulich oder moralisch motiviert ist – ein Angriff auf die Demokratie bleibt ein Angriff auf die Demokratie. Zuerst verarmt die öffentliche Debatte, dann kollabiert die vernunftgeleitete öffentliche Entscheidungsfindung.

Die erste "Spielregel" für einen offenen Diskurs muss deshalb lauten: Das Spiel findet statt!

Doch das Problem ist grösser.

Wir brauchen eine generelle Ent-Politisierung und Ent-Ideologisierung der öffentlichen Debatte. Sonst öffnen wir der Willkür des Zeitgeistes Tür und Tor. Politische Sprache ist ein Machtinstrument. Sie ist, wie schon George Orwell wusste, dazu geschaffen, "Lügen wahrhaftig und Mord respektabel klingen zu lassen und dem blossen Wind einen Anschein von Festigkeit zu verleihen." Besinnen wir uns stattdessen auf die Standards und die bewährten methodischen Werkzeuge des demokratischen Prozesses. Fördern wir, was der Wahrheitssuche und dem Erkenntnisinteresse dient und das Wissen aller vermehrt.

Gerade in unübersichtlichen Zeiten braucht es nicht weniger, sondern mehr unkonventionelles Denken. Noch nie in der Geschichte der Menschheit haben Zensur und Zurückhaltung von Informationen den Fortschritt befördert. Meinungsfreiheit gilt im Rahmen der grundgesetzlichen Ordnungen prinzipiell für alle Meinungen, und besonders für solche, die als anstößig, provokant oder verstörend eingestuft werden. Sonst bräuchte es die Meinungsfreiheit nicht.

Kein Thema von öffentlichem Interesse darf prinzipiell aus dem Debattenraum ausgeschlossen sein. Demokratie wird unter Schmerzen der Beteiligten geboren. Sie stirbt durch Monotonie und Konformismus oder wenn der Mut, eine unkonventionelle Ansicht zu vertreten, eine Art Berufsverbot zur Folge haben kann – und die Öffentlichkeit dazu schweigt.

"Freiheit ist ein Gut, dessen Dasein weniger Vergnügen bringt als seine Abwesenheit Schmerzen." (Jean Paul)

Seien wir generell skeptisch gegenüber Reinheitsfanatikern, die uns vor gefährlichen Ideen und Meinungen bewahren wollen. Stärken wir das Vertrauen in das intellektuelle Immunsystem unserer Gesellschaft – wir schwächen es, wenn wir es abschotten und quasi vor "Erregern" unkonventioneller Ideen bewahren wollen. Werden wir immun gegenüber Herdenmentalität und Konformismus: Beide führen letztlich in die Unfreiheit, gleich unter welchem Etikett.

Entziehen wir dem öffentlichen Debattenraum die Angst und bringen wir den Mut zurück! Entgiften wir das Meinungsklima und schaffen wir ein Klima der anregenden, redlich geführten Auseinandersetzung, sowie von kultureller Vielfalt, intellektueller Neugier, Gedankenfrische und Spass am geistigen Schaffen.



Wir fordern sämtliche Veranstalter, Multiplikatoren oder Plattformbetreiber auf, dem Druck auf sie standzuhalten und nicht die Lautstarken darüber entscheiden zu lassen, ob eine Veranstaltung stattfindet oder nicht.

Wir solidarisieren uns mit den Ausgeladenen, Zensierten, Stummgeschalteten oder unsichtbar gewordenen. Nicht, weil wir ihre Meinung teilen. Vielleicht lehnen wir diese sogar strikt ab. Sondern weil wir sie hören wollen, um uns selbst eine Meinung bilden zu können. Wir senden ein Signal des Mutes an alle Personen des öffentlichen Lebens, sich mit betroffenen Kolleginnen und Kollegen zu solidarisieren. Erhöhen wir gemeinsam den Preis für Feigheit und senken wir den Preis für Mut.

Wir beenden hiermit das unselige Phänomen der Kontaktschuld. Ohne sie wäre die Absageunkultur nicht möglich. Kontakt ist nicht geistige Komplizenschaft. Die Nutzung einer gemeinsamen Plattform oder Bühne ändert nichts daran, dass jeder für sich spricht und auch nur dafür verantwortlich ist, was er oder sie sagt.

Auch die Unterzeichner dieses Appells sprechen jeweils nur für sich selbst. Uns eint vielleicht nichts, außer die Sehnsucht nach einer aufregenden, für beide Seiten erhellenden Konversation und nach einem vielfältigen Kulturangebot, was auch immer jede und jeder darunter verstehen mag.


Zu der Liste der Erstunterzeichner gehören:

Hamed Abdel-Samad, Politikwissenschaftler und Publizist

Götz Aly, Historiker und Publizist

Jörg Baberowski, Historiker und Gewaltforscher

Michèle Binswanger, Journalistin ("Tagesanzeiger")

Norbert Bolz, emeritierter Professor für Medienwissenschaft, TU Berlin

Raphael Bonelli, Psychiater und Autor

Vince Ebert, Wissenschaftskabarettist

Giuseppe Gracia, Autor und Kolumnist ("Blick")

Alexander Grau, Philosoph und Kolumnist ("Cicero")

Bettina Hagen, Malerin

Green Rabbit, Youtuber

Lars Hartmann, Kulturjournalist und Blogger

Michael Hofreiter, Professor für Zoologie/Universität Potsdam

Arne Hoffmann, Wissenschaftsjournalist und Männerrechtler

Helmut Holzhey, emeritierter Professor für Philosophie, Universität Zürich

Alexander Horn, Publizist und Geschäftsführer des Politikmagazins "Novo"

Erwin Jurtschitsch, Journalist, Unternehmer, Mitgründer der "tageszeitung" ("taz")

Markus J. Karsten, Verleger (Westend-Verlag)

Necla Kelek, Soziologin und Publizistin

Sandra Kostner, Forscherin, PH Schwäbisch Gmünd

Markus Krall, Wirtschaftspublizist

Walter Krämer, Ökonom, Professor, Autor

Monika Maron, Schriftstellerin

Reinhard Merkel, Strafrechtsprofessor, langjähriges Mitglied im Ethikrat

Axel Meyer, Professor für Zoologie/Evolutionsbiologie, Universität Konstanz

Rebecca Niazi-Shahabi, Sachbuchautorin

Gunther Nickel, Professor für Literatur, Universität Mainz

Haralampi G. Oroschakoff, Künstler

Robert Pfaller, Philosoph und Kulturtheoretiker, Universität Linz

Sascha Reh, Schriftsteller

Michael Schmidt-Salomon, Philosoph, Publizist/Giordano Bruno Stiftung

Susanne Schröter, Professorin für Ethnologie, Universität Frankfurt

Gerhard Schwarz, Publizist, Progress Foundation

Wolfgang Sofsky, Soziologe und Essayist

Thomas Sevcik, Architekt

Cora Stephan, Schriftstellerin

Ulrike Stockmann, Journalistin ("Jüdische Rundschau")

Andreas Thiel, Kabarettist

Maritta Tkalec, Journalistin ("Berliner Zeitung")

Raymond Unger, Künstler und Blogger

Daniel von Wachter, Professor für Philosophie, Liechtenstein

Günter Wallraff, Journalist und Schriftsteller

Alexander Wendt, Autor, Journalist ("Tichys Einblick")

Tamara Wernli, Youtuberin, Kolumnistin ("Weltwoche")

Stephan Wirz, Titularprofessor für Ethik und Publizist

Michael Zöller, emeritierter Professor für Soziologie, Universität Bayreuth

Christian Zulliger, Hayek Club Zürich

Die vollständige Liste der Unterzeichner wird am 25. September 2020 veröffentlicht.

Bis dahin kann jeder diesen Appell mit seiner Unterschrift unterstützen, kommentieren, bewerben und weiterverbreiten.

In einem knapp einstündigen Gespräch auf Youtube beschäftigen sich Tamara Wernli und Gunnar Kaiser ausführlicher mit der Notwendigkeit zu diesem Aufruf.

Für die nächsten Wochen stehen weitere Videos an, außerdem Kolumnen, Schwerpunkte in Zeitschriften, Interviews und Radiobeiträge, die sich um diesen Appell drehen.

Auf politischer Ebene freue ich mich, dass über meine Mitwirkung auch die Männerrechtsbewegung einen Platz in diesem neuen liberalen Aufbruch gefunden hat. Sie ist eine der am stärksten wachsenden politischen Bewegungen unserer Zeit, obwohl sie von Journalisten der Leitmedien verfemt oder totgeschwiegen wird. Gerade die letzten Wochen haben uns allen noch einmal vor Augen geführt, wie sehr mit Kontaktschuld und persönlichen Diffamierungen gearbeitet wird, um eine freie, offene und an Sachargumenten orientierte Debatte zu unterbinden. Die entsprechenden Beiträge hätten die Notwendigkeit für unseren Appell nicht besser unterstreichen können, wenn sie eigens dafür bestellt worden wären. Würde man einigen Linken auch nur die Kontaktschuld als Argument-Ersatz wegnehmen, würden sie komplett hilflos durch die politische Landschaft irren und könnten ausschließlich auf Gewalt zurückgreifen, um ihre Meinung durchzusetzen.

Ganz persönlich freue ich mich darüber, an dieser Initiative mit vielen Menschen zusammenzuwirken, die für die intellektuelle Debatte dieses Landes prägend sind. Wer zum Beispiel meinen Lebenslauf kennt, weiß, dass meine Medienkritik ganz ursprünglich, also noch im Teenageralter, von Günter Wallraff angestoßen wurde. Ich finde es großartig, mich heute mit ihm und anderen bedeutenden Publizisten für eines der wichtigsten politischen Anliegen unserer Zeit einsetzen zu können.

Europas Intellektuelle haben im Engagement gegen die Cancel Culture nun eine klare Vorlage geliefert. Allmählich könnten jetzt auch die Politiker liberaler Parteien wie der FDP all ihren Mut zusammennehmen und daran anknüpfen. (Und nicht immer nur Herr Kubicki, bitte!)

Da die Männerrechtsbewegung ganz essenziell von der Cancel Culture betroffen ist, wird Genderama auch weiter über diesen Kampf für Demokratie und Meinungsfreiheit berichten.



Freitag, August 28, 2020

Kramp-Karrenbauer: "Dass ich eine Frau bin, hat sicher geholfen." – News vom 28. August 2020

1.
Die Parteichefin der CDU, Annegret Kramp-Karrenbauer, verdankt ihre Politikerlaufbahn der Tatsache, dass sie eine Frau ist. Im von der Audio Alliance produzierten Podcast "Wickert trifft." des Journalisten, Autors und Ex-Tagesthemen-Moderators Ulrich Wickert verrät sie, dass sie zweimal von solchen Chancen profitiert hat: "Ich habe zum ersten Mal für den Bundestag kandidiert, weil da auf einem Platz eine Frau gesucht wurde - und ich war gerade zur Stelle." Auch bei ihrer Ernennung zur ersten deutschen Innenministerin unter Ministerpräsident Peter Müller sei ihr Geschlecht von Vorteil gewesen, so AKK.


Hier geht es weiter.

Aktuell soll Kramp-Karrenbauer gezielt nach einem weiblichen Nachfolger für den CDU-Parteivorsitz suchen. Unterstützt werde dies Medienberichten zufolge durch die Chefin der Frauen-Union Widmann-Mauz und Kulturstaatsministerin Monika Grütters, die sich am "Testosteron-Rennen" der derzeitigen männlichen Bewerber stören. Als potentielle Nachfolgerin wird Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner genannt, die jedoch erklärte, nicht antreten zu wollen: "Es sind genügend Kandidaten da."

Auf die Frage, warum es keine Frau als Kandidatin gebe, entgegnete Klöckner "Weil sich schlicht bislang keine dieses Mal beworben hat." Das scheint für Klöckner auch kein besonderes Problem darzustellen: "Auch Männer dürfen Kanzler und Parteivorsitzende werden."



2. Bundesfrauenministerin Giffey (SPD) drängt die Berliner Regierungskoalition zu einer raschen Einigung auf Frauenquoten in Unternehmensvorständen.

"Die Frauen im Land, und nicht nur sie, erwarten von der Regierung ein klares Bekenntnis für gerechte Aufstiegschancen im Beruf", erklärte sie am Mittwoch in Berlin. Ausdrücklich begrüßte sie, dass sich die Koalitionsspitzen am Vorabend "nach beharrlichem Widerstand aus der Union" auf die Einsetzung einer Arbeitsgruppe zu dem Thema verständigt hatten. Dies mache sie "zuversichtlich, dass wir nun doch noch in diesem Herbst zu einer Einigung kommen", erklärte Giffey.




3. Nach dem Rücktritt des irischen EU-Handelskommissars Phil Hogan hat Kommissionschefin Ursula von der Leyen (CDU) die Regierung in Dublin aufgefordert, zwei Kandidaten für seine Nachfolge zu benennen. Wie schon bisher bitte sie darum, sowohl eine Frau als auch einen Mann als Bewerber vorzuschlagen, sagte von der Leyen am Donnerstag in Brüssel. Sie hielt sich dabei auch die Möglichkeit offen, das Handelsressort an ein anderes Land zu vergeben.



4.
In Österreich wird derzeit eine hitzige Debatte darüber geführt, ob Frauen von der Corona-Krise stärker betroffen sind als Männer. So schreibt die österreichische Ausgabe der "Zeit" am 13. August: "Ende Februar, bevor Schulen und Geschäfte zugesperrt wurden, waren in Österreich rund 399.000 Menschen arbeitslos, Ende Juni waren es 64.000 mehr. 85 Prozent dieser sogenannten Corona-Arbeitslosen waren laut Daten des Arbeitsmarktservice Frauen." Ähnlich berichten unter anderem "Der Standard", "Die Presse" und "Kontrast". Doch es ist falsch, aus dem relativ stärkeren Anstieg der absoluten Arbeitslosigkeit österreichischer Frauen seit Februar die Schlussfolgerung zu ziehen, dass Frauen von der Krise stärker betroffen sind als Männer.


Weiter geht es mit der aktuellen "Unstatistik des Monats" beim Informationsdienst Wissenschaft.



5. In ihrem aktuellen Youtube-Video setzt sich Tamara Wernli gekonnt mit Margarete Stokowskis lustiger Behauptung auseinander, die Cancel Culture gebe es gar nicht.



6. Die Männermode für Herbst und Winter ist da.



7. Unter der Schlagzeile "Wie Frauen in rechten Ideologien zum Hassobjekt werden" berichtet der Deutschlandfunk über "Feminismus als Feindbild". Ein Auszug:

Sie hören Musik mit frauenverachtenden Texten und drehen Videos, die keinen Zweifel an ihrem Fanatismus lassen. Dann schreiten sie zur Tat: Toronto, Christchurch, Halle, Hanau – diese Ortsnamen stehen für vier der schlimmsten Terrorangriffe in den vergangenen zweieinhalb Jahren. Die Täter sind Rechtsextremisten: Alleinstehende Männer, Mitte 20 oder Anfang 40, die Muslime und Juden verachten – und: Frauen.


Im weiteren Verlauf des Beitrags heißt es zum Thema Antifeminismus:

Er artikuliert sich unter anderem in der Arbeit von einschlägigen Verbänden, Initiativen und Blogs. Ein Beispiel: Die Bundesvereinigung "Liberale Männer". Sie betreibt eine eigene Facebook-Seite. Dort erschien vor wenigen Tagen ein Eintrag, der die Genderforschung als "Hassideologie" diffamiert. Der Internet-Auftritt ist in den türkis-magenta-gelben Farben der FDP gehalten, doch Daniel Föst, familienpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, zieht eine scharfe Trennlinie zum Verein:

"Zur FDP gibt es keine Verbindung. Es gibt keine organisatorische Überlagerung. Wir teilen keine Inhalte. Dezidiert – nach dem, was ich da gelesen habe, lehnen wir viel von dem, was da geschrieben steht, auch ab. Der Begriff 'liberal' ist nicht geschützt. Da ist kein Platz mit dieser Ideologie innerhalb der FDP."


Damit man sich einen Eindruck von dem Horror machen kann: Die Website, der Liberalen Männer, von denen Daniel Föst sich so entschieden distanziert, findet man hier, die Facebookseite hier.

Wenn Sie nichts Anstößiges finden, seien Sie nicht überrascht. Offenkundig war das einzig Schlimme, was man der Deutschlandfunk finden konnte, die Etikettierung der Genderforschung als "Hassideologie" (über den Kontext erfahren wir keine Silbe), und das reicht natürlich um Liberale in einen Zusammenhang mit Massenmördern zu stellen.

Drei Dinge fallen hier auf:

* Ähnlich wie vor wenigen Wochen im unsäglichen Artikel des "Tagesspiegel" dient für die Skandalisierung zunächst rechtsradikaler Terror als Aufhänger, Ziel des Angriffs werden aber im Verlauf des Beitrags recht bald bald Liberale. Es scheint so einige "woke" Journalisten in den Redaktionsstuben gehörig umzutreiben, dass Liberale Männeranliegen und eine Kritik an autoritären Ausprägungen des Feminismus als Thema entdecken. Anscheinend möchte man dieser Entwicklung einen Riegel vorschieben. Wer zum Beispiel auf Twitter unterwegs ist, weiß ohnehin, dass Liberale im autoritären Segment der Linken ähnlich verhasst wie Neonazis sind.

* Den Vorstand der Liberalen Männer leiten FDP-Mitglieder wie Dr. Anton Beer und Sebastian Meding. Dem unbenommen äußert Daniel Föst schärfste Kritik und Distanzierung (("Zur FDP gibt es keine Verbindung.") gegenüber seinen Parteikollegen über den "Deutschlandfunk", wobei er den Eindruck erweckt, der Begriff "liberal" sei bösartig von Außenstehenden gekapert worden. Da hat sich Christian Lindner zu Thomas Kemmerich um einiges diplomatischer geäußert, aber sich vom rechtsradikalen Flügel der AfD wählen zu lassen scheint im Vergleich zu Kritik an den Genderstudien bei der FDP eine deutlich geringere Verfehlung zu sein.

* Die Verlautbarung des Deutschlandfunk-Intendanten vor wenigen Wochen hatte eine extrem kurze Halbwertszeit. Wir erinnern uns::

Aufgabe der Öffentlich-Rechtlichen sei es – auch nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts – Vielfalt zu sichern. "Wir haben nicht die Gesellschaft eindimensional oder zweidimensional darzustellen, sondern wir haben viele Einschätzungen, Meinungen, Überzeugungen auch zu spiegeln und zu diskutieren", sagt der Deutschlandradio-Intendant.


Aber vermutlich gilt das alles nur für anständige deutsche Bürger und nicht für eine so offenkundige rechtsextreme Terrorgruppe in Lauerstellung wie die "Liberalen Männer".

Eigentlich hätte die FDP hier eine wunderbare Gelegenheit, sich klar für Meinungsvielfalt zu positionieren. Aber ähnlich wie beim aktuell heiß umstrittenen Thema "Cancel Culture" geschieht das bei den Freidemokraten nicht. Warum verteidigen Linke lautstark sogar den Vergleich von Polizisten mit Müll, während im liberalen Lager eine große Verzagtheit bei Meinungen besteht, die vom Mainstream abzuweichen scheinen? Weshalb möchte die FDP auf keinen Fall über die fünf bis sechs Prozent hinausgreifen, die sie seit einiger Zeit schon in den Wahlumfragen hat.



8. Der britische Guardian warnt vor den Men Going Their Own Way (MGTOW), also Männern, die keine Partnerschaft eingehen möchten, als toxischer Separatistenbewegung.

Das ist besonders bemerkenswert, nachdem Feministinnen, die mit Männern nichts zu tun haben wollten (früher mit Slogans wie "Eine Frau braucht einen Mann wie ein Fisch ein Fahrrad"), als besonders autonom, unabhängig und befreit gefeiert wurden. Auch der Guardian weiß diesen Lebensstil sehr zu schätzen, solange Frauen ihn führen.

Der Guardian-Artikel kommt auch auf Parallelen zwischen den MGTOW und Männerrechtlern zu sprechen:

Beide Gruppen glauben, dass Frauen eine unmittelbare Bedrohung für alle Männer darstellen. Die Männerrechtler glauben, dass Frauen so untreu und unwahrhaftig sind, dass sie die Männer oft zwingen, die Kinder anderer Männer aufzuziehen, und ihnen damit finanziell "Hörner aufsetzen". (...) Sowohl die MGTOW als auch die Männerrechtler betrachten Scheidung als zutiefst einseitig und erlauben es Frauen, unschuldige Männer um Geld, Eigentum und in einigen Fällen auch um Kinder zu berauben.


Ideen haben diese Leute. Als ob es irgendwelche enrstzunehmenden Hinweise darauf gäbe, dass es Kuckuckskinder, unfaire Scheidungen und elterliche Entfremdung wirklich gibt.



9. In Irland kam es während der Kontakteinschränkungen wegen Corona zu einem rapiden Anstieg von häuslicher Gewalt gegen Männer:

Men's Aid Ireland berichtet, dass es während des Lockdowns an einigen Tagen "bis zu 100% mehr Anrufe" gegeben habe.

Die Organisation wies darauf hin, dass es in Irland keine Zufluchtsorte oder sichere Betten für Männer und ihre Kinder gebe, die häuslicher Gewalt entgehen wollten.

"Seit Mitte März sind die Anrufe bei der Men's Aid-Helpline von durchschnittlich 12 Anrufen pro Tag auf 16 bis 26 gestiegen", sagte Andrea McDermott, die Leiterin des Sozialbetreuungsteams der Hilfsorganisation.

Sie sagte, dass sie seit des Lockdowns 2.018 Kontakte zu der Helpline und dem E-Mail-Support erhalten haben.

Sie sagte, dass die Männer, die sie kontaktierten, über alle Arten von Misshandlungen berichteten, darunter Schläge, Boxhiebe, Ohrfeigen, Bisse und Tritte. Vor allem seien Männer mit Waffen geschlagen worden.

Sie fügte hinzu: "Männer berichten, dass sie geschlagen werden, wenn sie verletzlich sind, wenn sie ihrem Partner den Rücken zugedreht haben oder im Bett schlafen". Sie sagte, dass Männer berichten, emotional, geistig, finanziell, sexuell misshandelt und kontrolliert worden zu sein.

(…) "Vor dem Lockdown würden sie für eine Nacht zu einem Freund oder Familienmitglied geflüchtet sein, um den Misshandlungen zu entgehen, aber wegen der sozialen Distanzierung war dies nicht mehr möglich. Männer kontaktierten Men's Aid von ihren Autos aus, in denen sie geschlafen hatten, oder vom örtlichen Park. McDermott zufolge berichteten Männer über häufigere Fälle von Alkoholmissbrauch durch ihre Partnerinnen, was gewalttätige Situationen entfacht habe.

McDermott habe auch mehr Anrufe bekommen, bei denen es um "elterliche Entfremdung" gehe. Hierbei versucht ein Elternteil, die Ablehnung eines Kindes gegenüber einem anderen Elternteil zu fördern.

Sie sagte, dass dieses Verhalten neben dem Schaden, der dem betroffenen Elternteil zugefügt wird, auch schwerwiegende Folgen für die Kinder haben kann.

"Studien haben gezeigt, dass elterliche Entfremdung dem Kind negative Zuschreibungen über seinen Wert vermittelt und bei dem Kind Gefühle der Wertlosigkeit hervorruft. Diese Kinder fühlen sich fehlerhaft, ungeliebt und unerwünscht und dass sie nur nötig seien, um den betroffenen Elternteil zu verletzen", sagte sie.

"Jugendliche, die berichten, dass sie sich zwischen ihren Eltern gefangen fühlen, zeigten eine schlechtere Entwicklung, darunter Angst, Depression und abweichendes Verhalten".

Sie fügte hinzu: "Von Mitte März bis Mitte August 2020 gaben 121 Männer an, elterliche Entfremdung erlebt zu haben. Im selben Zeitraum des letzten Jahres hatten wir etwa 70 Berichte".


Schlimm, wie Frauenhasser hier offenbar aufgrund Selbstwertproblemen und toxischer Fragilität Frauen als gewalttätige Furien darstellen. Da braucht man sich über rechtsextreme Massenmorde nun wirklich nicht mehr zu wundern.



Donnerstag, August 27, 2020

New York Times: Wie man Männer besser vor Corona schützen kann – News vom 27. August 2020

1. Die New York Times berichtet über neue medizinische Kenntnisse zu der Frage, warum vor allem Männer so sehr unter Corona leiden und wie man entgegenwirken kann:

Das Coronavirus kann jeden infizieren, ob jung oder alt, aber bei älteren Männern ist die Wahrscheinlichkeit, schwer zu erkranken und zu sterben, bis zu doppelt so hoch wie bei gleichaltrigen Frauen.

Warum? Die erste Studie, die die Immunantwort nach Geschlecht untersuchte, hat einen Hinweis ergeben: Männer erzeugen eine schwächere Immunreaktion auf das Virus als Frauen, folgerten die Forscher.

Die Ergebnisse, die am Mittwoch im Wissenschaftsmagazin "Nature" veröffentlicht wurden, deuten darauf hin, dass Männer, insbesondere diejenigen über 60 Jahren, möglicherweise stärker auf Impfstoffe angewiesen sind, um sich vor der Infektion zu schützen.

"Die natürliche Infektion versagt eindeutig", sagte Akiko Iwasaki, eine Immunologin an der Universität Yale, die die Arbeit leitete, um angemessene Immunreaktionen bei Männern auszulösen.

Die Ergebnisse stimmen mit dem überein, was über Geschlechtsunterschiede nach verschiedenen Herausforderungen für das Immunsystem bekannt ist.

Frauen zeigen schnellere und stärkere Immunreaktionen, vielleicht weil ihr Körper für die Bekämpfung von Krankheitserregern, die ungeborene oder neugeborene Kinder bedrohen, gerüstet ist.

Aber mit der Zeit kann ein Immunsystem, das sich in einem ständigen Zustand hoher Alarmbereitschaft befindet, schädlich sein. Die meisten Autoimmunkrankheiten - gekennzeichnet durch eine übermäßig starke Immunantwort - treten bei Frauen wesentlich häufiger auf als beispielsweise bei Männern.

"Wir betrachten zwei Seiten derselben Medaille", sagte Dr. Marcus Altfeld, Immunologe am Heinrich-Pette-Institut und am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf in Deutschland.

Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, dass Unternehmen, die Coronavirus-Impfstoffe einführen, ihre Daten nach Geschlecht analysieren und die Entscheidungen über die Dosierung beeinflussen können, so Dr. Altfeld und andere Experten.

"Man könnte sich Szenarien vorstellen, in denen eine einzige Impfung bei jungen Menschen oder vielleicht bei jungen Frauen ausreicht, während ältere Männer drei Impfungen benötigen", sagte Dr. Altfeld.


Hier findet man den vollständigen Artikel.



2. Einer US-amerikanischen Studie zufolge werden Männer auf der Suche nach einem Job stärker diskriminiert als Frauen. Der Studie zufolge werden Frauen benachteiligt, wenn sie einen Beruf als Arbeiter suchen ("blue collar job"), während Männer sowohl bei Berufen der Arbeiterschicht als auch bei höhergestellten Berufen ("white collar jobs") benachteiligt werden. Insgesamt suchen Arbeitgeber stärker nach Bewerbern mit weiblichen Eigenschaften (was nachvollziehbar ist, schließlich gilt Männlichkeit inzwischen als "toxisch").



3. Und noch eine Studie: Die höhere Risikobereitschaft von Männern bescherte ihnen bei einer Simulation des Aktienmarktes größere finanzielle Erfolge.



4. Einem angeblichen Insiderbericht zufolge möchte sich der Disney-Konzern aufgrund der letzten Misserfolge an der Kinokasse von "woken", also politisch besonders korrekten, Erzählungen lösen. Diese Entscheidung soll auch vor dem Hintergrund der massiven finanziellen Einbußen durch die Corona-Pandemie gefällt worden sein. Derzeit krankt diese Meldung ganz erheblich daran, dass sie auf einer einzigen anonymen Quelle beruht. Allerdings werden wir alle in den nächsten Jahren selbst sehen, ob sie zuverlässig war oder nicht.



5. Die Berliner "tageszeitung" ("taz") kritisiert die Ächtung und Ausgrenzung von Kritikern der Cancel Culture. Isolde Charim, die Autorin des Artikels, erkennt hier einen Konflikt "zwischen altem und neuem Liberalismus". Während der alte Liberalismus noch durch rationale Argumente überzeugen wolle, trachte der neue Liberalismus danach, den Gegner zu strafen, zu isolieren und zu stigmatisieren: "Statt um Auseinandersetzung geht es ums Stummstellen, um den Ausschluss aus dem öffentlichen Raum. Statt auf Vernunft setzt sie auf Moral und Empörung."

Charim befindet: "Alter und neuer Liberalismus nähren sich aus derselben Quelle, aber Letzterer ist überschießend. Er kehrt als Fratze wieder." Dabei betrachtet sie diese Haltung deshalb als schädlich, weil der neue Liberalismus oft kontraproduktiv sei: Wer ausgegrenzt werde, erhalte durch seinen Protest dagegen oft eine größere Bühne, als wenn man ihn gar nicht beachtet hätte.

In den Kommentaren unter dem Artikel wird kritisiert, dass Vertretern der Cancel Culture überhaupt eine liberale Haltung zugebilligt wird, während sie in Wahrheit erkennbar autoritär seien.



6. Eine Studentin der Universität Aachen hat einen Fragebogen zum Gendern im mündlichen Sprachgebrauch online gestellt und bittet um rege Teilnahme.



7. Eine Umfrage zur Eltern-Kind-Entfremdung findet man hier.



Dienstag, August 25, 2020

Wurzeln von Incels und toxischer Männlichkeit entdeckt – News vom 25. August 2020

1. Der Deutschlandfunk berichtet, die Wurzeln von Incels und "toxischer Männlichkeit" entdeckt zu haben. Und nein, es sind diesmal nicht Männer, die dreist eigene geschlechterpolitische Forderungen stellen. Sondern die TV-Serien "Friends" und "The Big Bang Theory". Beide Serien zeigten, dass sich Hartnäckigkeit beim Werben um eine Frau auszahlen kann, und bildeten so die Grundlage für eine spätere Radikalisierung hin zum frauenhassenden und massenmordenden Incel.



2. Väterrechtler kritisieren die Pläne der Bundesregierung zum neuen Sorgerecht. Mit im Boot ist diesmal das traditionell sonst unkritische Bundesforum Männer.



3. MANNdat prangert an, wie die Öffentlich-Rechtlichen unsere Gebühren dazu verwenden, gegen Männer-Aktivisten Stimmung zu machen.



Sonntag, August 23, 2020

Neue Zürcher Zeitung: "Wenn Frauen ihre Männer hassen" – News vom 23. August 2020

1.
Hass ist ein archaisches Gefühl. Und er ist, wie man bei Trennungen sieht, kein Gegensatz zur Liebe, sondern ihre Fortsetzung. Frauen sind darin genauso gut wie Männer.


Hier geht es weiter mit dem aktuellen Artikel von Birgit Schmid, der auch den Konflikt zwischen Johnny Depp und Amber Heard erwähnt.



2. In der Berliner Zeitung äußert sich Milosz Matuschek zu den Themen "Cancel Culture" und "Intellectual Dark Web":

"Ach, ihr Linken! Gebt doch endlich Gedankenfreiheit".



3. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Hallo Arne,

zunächst wieder einmal vielen Dank für Deine unermüdliche Arbeit mit Genderama! Für mich ist die Seite tägliche Pflichtlektüre und führt mich immer wieder zu interessanten weiterführenden Informationen. Ich weiß von einer Menge Leuten die das ebenso halten, nachdem ich ihnen den Link geschickt habe und recht häufig liefern die Links Anlass zu interessanten Diskussionen zu diesen Themen. Ich bin froh, dass Du Dich von den teilweise grotesken Anfeindungen nach wie vor nicht beeindrucken lässt und stattdessen für mehr "Miteinander" einstehst.

Hier eine kleine Anekdote, da Du ja immer wieder das grause Thema "gendergerechte Sprache" aufnimmst:

Ich war letzte Woche einmal wieder, wie mehrmals im Jahr, in Berlin und habe mir dieses Mal endlich die Zeit genommen, das "Futurium" in der Nähe des Reichstags anzusehen. Inhaltlich durchaus interessant, Wenngleich politisch/ideologisch recht eindeutig links- bzw. ökolastig, aber das war nicht das. was mich gestört hat. Unerträglich hingegen waren die komplett durchgegenderten deutschen Texte. Nicht nur, dass es den Lesefluss erheblich ruiniert, es liefert auch (sicherlich gezielt) vollkommen falsche Informationen: selbst wenn belegbar (z.B. bei der Erfindung bestimmter Prozessoren oder sonstiger Techniken) keine einzige Frau involviert war, wird konsequent von "Forscher*innen", "Wissenschaftler*innen" usw. usf. gesprochen. Es fehlt eigentlich nur noch, dass die Vornamen der "Hauptpersonen" abgekürzt werden, um zu verschweigen dass es sich dabei fast ausnahmslos um Männer handelt.

Neben/unter den deutschen PC-Elaboraten stand jeweils die (unverstümmelte) englische Übersetzung, und ich frage mich - gerade in einem solchen Fall wo man zwingend sehen MUSS, dass es diesen ganzen Irrsinn im Englischen nicht gibt - ob den Textern die Lächerlichkeit ihrer Sprachvergewaltigung wenigstens gelegentlich bewusst geworden ist. Ich war schon nach wenigen Minuten froh, dass ich - sofern nicht durch Genderei verhunzt - kaum mehr wahrnehme, ob ich einen Text auf deutsch oder englisch lese und habe mich bemüht die verschandelten deutschen Texte auszublenden.

Und ich habe, freilich ohne die geringste Hoffnung, dass es etwas bewirkt, entsprechendes Feedback hinterlassen. Unter anderem habe ich darauf hingewiesen, dass es bei einer Art Aushängeschild der Stadt, das viele Nicht-Muttersprachler (die vielleicht aber unsere ohnehin nicht ganz simple Sprache zu lernen versuchen) besuchen, gegenüber diesen sehr unhöflich sei diese nirgends sonst praktizierten und vor allem nicht regelkonformen Schreibweisen zu verwenden.


Samstag, August 22, 2020

Schoppe: "Kindessorge statt Klientelversorgung" – News vom 22. August 2020

1.
Die Reformen der Familienpolitik, die Justizministerin Lambrecht ankündigt, bestätigen das Altbekannte. Welche Bedeutung aber haben Familien in einer modernen Gesellschaft – und wie kann eine moderne Politik für Familien aussehen?


Hier geht es weiter mit dem aktuellen Beitrag von Lucas Schoppe.



2. Die Neue Zürcher Zeitung zieht eine Zwischenbilanz zum neuen Sexualstrafrecht in Schweden samt dem dafür erfundenen Straftatbestand der "fahrlässigen Vergewaltigung":

Für die Urteilsfindung vor Gericht spielt also eine Rolle, ob auf Klägerseite eine Einwilligung – verbal oder anders – ausgemacht werden kann. Ist das nicht der Fall, liegt eine Vergewaltigung vor. Und zwar auch dann, wenn der Angeklagte den Eindruck hatte, der Sex sei einvernehmlich gewesen. Bei sogenanntem "Nörgelsex", bei dem die Frau zwar einwilligt, aber auf Drängen hin, muss nicht einmal ein Ja vor dem Richter Bestand haben. Denn das Ja erfolgte ja nicht ganz freiwillig.

(…) Was also tun, damit das Einverständnis klar und dokumentierbar ist? Im Technologie-affinen Schweden kommt auch schon mal die Idee auf, dass eine Smartphone-App weiterhelfen könnte. Das wurde in einer Fernsehdiskussion zum Thema angeregt. Eine App würde das Smartphone dann allerdings zum ständigen Bettgenossen machen: Bei jedem Stellungswechsel gälte es den grünen Knopf neu zu drücken. Denn das aktive Einverständnis kann, so wie das Gesetz derzeit interpretiert wird, jederzeit auch während des Sexualverkehrs zurückgezogen werden.


"Den grünen Knopf zu drücken"? Sorry, aber kann das nicht auch die Folge von anhaltender Närgelei gewesen sein? Wasserdicht kann eine solche Vorichtung doch wohl nur sein, wenn eine Frau bei jedem Stellungswechsel ein hörbar enthusiastisches "Ja, ich will!" in ein Mikrofon brüllt und diese Begeisterung jeweils per Zeitstempel dokumentiert wird.

Dann hat man im Alter auch mal etwas, das man noch seinen Enkeln an launigen Familienabenden vorspielen kann.



3. Auch in Deutschland tobt seit einigen Wochen eine Debatte darüber, ob es in unserer Gesellschaft eine Cancel Culture gibt oder nicht. Wer behauptet, es gebe keine, argumentiert gerne so: Jeder, der es schaffe, diese Unkultur zu kritisieren, sei ja offenkundig nicht "gecancelt", was die Existenz dieser Kultur widerlege. (Dieser Logik folgend wäre die Cancel Culture erst dann bewiesen, wenn sie niemand mehr zur Sprache bringt.) Was die vielen Menschen, die eine Cancel Culture beklagten, in Wahrheit störe, sei lediglich, dass sie kritisiert werden, was sie offenkundig nicht ertragen könnten.

Der US-amerikanische Journalist Jonathan Rauch hat nun sechs Warnsignale zusammengestellt, anhand derer man beurteilen kann, ob in einem bestimmten Fall lediglich Kritik oder tatsächlich eine Cancel Culture vorliegt. Mit dieser Handreichung kann zum Beispiel auch jeder Genderama-Leser beurteilen, ob die Männerrechtsbewegung bloßer "Kritik" oder einer demokratie- und freiheitsfeindlichen Cancel Culture ausgesetzt ist. Wer den Umgang mit der maskulistischen Bewegung schon ein paar Jahre beobachtet hat, ist hier gegenüber einem kursorischen Leser stark im Vorteil.

Die sechs Warnsignale sind die folgenden:

(1) Wunsch, jemanden zu bestrafen

Werden Sie gegenüber Ihrem Arbeitgeber, Ihren Berufsgruppen oder Ihren sozialen Verbindungen denunziert? Werden Sie von Arbeitsplätzen und sozialen Möglichkeiten auf eine schwarze Liste gesetzt? Hat das, was zu oder über Sie gesagt wird, das Ziel - oder die vorhersehbare Wirkung -, Ihren Lebensunterhalt zu gefährden oder Sie sozial zu isolieren?

Eine kritische Kultur versucht zu korrigieren, statt zu bestrafen. In der Wissenschaft besteht die Strafe für Unrecht nicht darin, dass Sie Ihren Job oder Ihre Freunde verlieren. Normalerweise besteht die einzige Strafe darin, dass man das Argument verliert. Sogar das Phänomen des Zurückziehens von Papieren ist neu und zu Recht umstritten, denn die übliche - und sehr effektive - Methode bestand darin, dass die Wissenschaft Fehler einfach verwarf und weitermachte. Falsche Antworten und schlechte Wissenschaft sterben am Rebstock und verschwinden. Die Anreize sind meist positiv, nicht strafend: Wer Recht hat, gewinnt Zitate, Beförderungen, Ruhm und schicke Preise. Eine strafende Haltung gegenüber Fehlern untergräbt den wissenschaftlichen Prozess, weil das Wissen durch Versuch und Irrtum voranschreitet.

Canceln hingegen zielt eher darauf ab, zu bestrafen als zu korrigieren - und oft eher für einen einzigen Fehler als für eine lange Erfolgsgeschichte des Scheiterns. (…) Es geht darum, die Fehlenden leiden zu lassen. (…)

(2) Entziehen einer Plattform

Versuchen Aktivisten, Sie daran zu hindern, Ihre Arbeit zu veröffentlichen, Reden zu halten oder an Treffen teilzunehmen? Behaupten sie, Ihnen Gehör zu verschaffen, sei Gewalt gegen sie oder mache sie unsicher?

Eine kritische Kultur toleriert Dissens, anstatt ihn zum Schweigen zu bringen. Sie versteht, dass Dissens unausstehlich, schädlich, hasserfüllt und, ja, unsicher erscheinen kann. Um unnötigen Schaden zu minimieren, bemüht sie sich sehr, die Menschen zu ermutigen, sich zivilisiert auszudrücken. Sie versteht aber auch, dass ein unerträglich Andersdenkender von Zeit zu Zeit Recht hat - und lehnt es daher ab, ihn zum Schweigen zu bringen.

Canceln hingegen versucht, die Ziele zum Schweigen zu bringen und niederzuschreien. Annullierer definieren den bloßen Akt der Uneinigkeit mit ihnen oft als eine Bedrohung ihrer Sicherheit oder sogar als einen Gewaltakt. (…)

(3) Organisation

Scheint die Kritik organisiert und zielgerichtet zu sein? Rekrutieren die Organisatoren andere, um jemanden massenweise anzugehen? Werden Sie von Schwärmen und Brigaden überfallen? Jagen Menschen durch Ihre Arbeit und durchforsten soziale Medien, um Munition zu finden, die sie gegen Sie verwenden können?

Eine kritische Kultur beruht auf Überzeugungsarbeit. Der Weg, ein Argument zu gewinnen, besteht darin, andere davon zu überzeugen, dass Sie Recht haben. Häufig bilden sich natürlich Denkschulen, und die Auseinandersetzungen zwischen ihnen können hitzig werden; aber die Organisation von Druckkampagnen gegen politische oder ideologische Ziele gilt gewöhnlich als illegitim.

Im Gegensatz dazu ist es üblich, dass Canceler Hunderte von Petitionsstellern oder Tausende von Benutzern sozialer Medien organisieren, um eine Schwachstelle auszugraben und eine Anklage zu verfolgen. (…)

(4) Sekundäre Boykotte

Gibt es eine explizite oder implizite Drohung, dass Menschen, die Sie unterstützen, die gleiche Strafbehandlung erhalten wie Sie? Üben Menschen Druck auf Arbeitgeber und Berufskollegen aus, damit sie Sie entlassen oder aufhören, mit Ihnen zu verkehren? Müssen Personen, die Sie verteidigen oder die Kampagne gegen Sie kritisieren, negative Konsequenzen befürchten?

Eine kritische Kultur, die sich verpflichtet, ein breites Spektrum von Ideen zu untersuchen und Irrtümer zu korrigieren, sieht keinen Wert darin, ein Klima der Angst zu schaffen. Aber Angst einzuflößen ist das, worum es beim Canceln geht. Indem man Ziele unvorhersehbar auswählt (fast alles kann eine Kampagne auslösen), keine sicheren Häfen zur Verfügung stellt (selbst Konformisten können getroffen werden) und implizit jeden bedroht, der sich auf die Seite derer stellt, die das Ziel sind, sendet die Absage die Botschaft aus: "Sie könnten der Nächste sein." (…)

(5) Moralische Selbstdarstellung

Ist der Ton des Diskurses ad hominem, repetitiv, rituell, posierend, anklagend, empört? Werden Differenzierungen abgeflacht, wird man dämonisiert, werden einem aufhetzende Etiketten angeheftet? Wird mit "Ich bin moralischer als du" argumentiert? Ignorieren die Leute das, was Sie tatsächlich sagen - und reden sie über Sie, aber nicht mit Ihnen?

Gerade weil Reden verletzend sein kann, schreckt kritische Kultur vor extremer Rhetorik ab. Sie ermutigt die Menschen, einander zuzuhören, Beweise und Argumente zu nutzen, sich vernünftig zu verhalten und persönliche Angriffe zu vermeiden.

Die Cancel-Kultur hingegen ist viel stärker auf das ausgerichtet, was die Philosophen Justin Tosi und Brandon Warmke als "moralische Selbstdarstellung" bezeichnen: die Zurschaustellung moralischer Empörung, um die eigene Peer-Gruppe zu beeindrucken, andere zu dominieren oder beides. Moralische selbstdarsteller, die jemanden verurteilen, sind nicht daran interessiert, ihn zu überzeugen oder zu korrigieren; tatsächlich sprechen sie überhaupt nicht wirklich mit ihm. Vielmehr benutzen sie sie als ein bequemes Objekt in einer Kampagne, um ihren eigenen Status zu erhöhen. (…)

(6) Lässiger Umgang mit der Wahrheit

Sind die Dinge, die über Sie gesagt werden, unzutreffend? Scheinen sich die Leute, die sie sagen, nicht einmal um ihre Wahrhaftigkeit zu kümmern? Fühlen sie sich frei, Ihre Worte zu verdrehen, Korrekturen zu ignorieren und falsche Anschuldigungen zu erheben?

Die Sorge um Genauigkeit ist der Polarstern einer kritischen Kultur. Nicht jeder kriegt jede Tatsache richtig hin, noch sind sich die Menschen immer darüber einig, was wahr ist; und doch versuchen die Menschen in einer kritischen Kultur, ihre eigenen und die Standpunkte anderer ehrlich und genau darzulegen. Auch wenn ich diesem Anspruch in einigen Fällen vielleicht nicht gerecht werde, erkenne ich an, dass ich auf das eingehen sollte, was Sie tatsächlich gesagt haben, und nicht auf eine aufrührerische Karikatur oder ein aus dem Kontext gerissenes Zitat.

Einer von vielen Gründen, warum Donald Trump eine Bedrohung für die Demokratie darstellt, ist, dass er die Wahrheit instrumentell betrachtet, als etwas, das je nach den Bedürfnissen des Augenblicks benutzt, missbraucht oder ignoriert werden kann. Er wiederholt immer wieder diskreditierte Behauptungen - oder wechselt das Thema, wenn eine Behauptung endgültig entkräftet wird. Canceler verwenden oft die gleiche Art von Rhetorik.

(…) Beim Canceln geht es nicht darum, die Wahrheit zu suchen oder andere zu überzeugen; es ist eine Form der Informationskriegsführung, in der "Kommt schon so ungefähr hin" ausreicht, wenn es der Sache dient.

Das sind meine sechs Warnzeichen. Wenn Sie eines oder zwei erkennen, sollten Sie befürchten, dass eine Cancel Culture vorliegt; wenn Sie fünf oder sechs sehen, können Sie sicher sein.




Freitag, August 21, 2020

Urteil: Vater darf auch während Corona Zeit mit seinem Kind verbringen – News vom 21. August 2020

1. Die Legal Tribune berichtet über ein aktuelles Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt zum Umgangsrecht: "Vater darf auch in Coronakrise Zeit mit seinem Kind verbringen ".

Auch viele andere Medien berichten, darunter die Frankfurter Allgemeine, Süddeutsche, Focus und Bild.



2. Der Berliner "Tagesspiegel" kritisiert die mangelhafte Sorgerechtsreform unter der Schlagzeile "Gesetzliches Misstrauen gegen Väter". Weiß die "Tagesspiegel"-Redaktion etwa nicht, dass derart männerrechtlerisches Denken direkten Weges in den Rechtsterrorismus führt?

Die Süddeutsche Zeitung beschäftigt sich mit demselben Thema: Der Artikel "Nur wenn die Mutter will" stellt von Anfang an klar: "Unverheiratete Väter werden weiter benachteiligt."

Die Väterrechtsbewegung ist im journalistischen Mainstream angekommen; die Männerrechtsbewegung insgesamt (die hierzulande auch zehn Jahre später gestartet ist) hat es noch vor sich.



3.
Das Landesverfassungsgericht will erst Ende Oktober über die Zulässigkeit des Brandenburger Paritätsgesetzes entscheiden. Der Verkündungstermin werde auf den 23. Oktober festgesetzt, sagte der Präsident des Verfassungsgerichts, Markus Möller, am Donnerstag zum Schluss der mündlichen Verhandlung.

Das Gesetz verpflichtet die Parteien, bei künftigen Landtagswahlen ihre Kandidatenlisten in abwechselnder Reihenfolge mit gleich vielen Frauen und Männern zu besetzen. Dem Verfassungsgericht liegen zwei Klagen der NPD und der AfD vor, die durch das Gesetz die Freiheit der Wahl und die Organisationsfreiheit der Parteien gravierend beeinträchtigt sehen. Zudem haben vier AfD-Landtagsabgeordnete Verfassungsbeschwerden eingelegt.


Hier geht es weiter.

Die Berliner "taz" ist bereits skeptisch, ob das Gesetz Bestand hat:

Die Anhörung der Potsdamer Verfassungsrichter zur Frauenquote offenbart: Das Gesetz dürfte es auch in Brandenburg schwer haben.




4. Die Moderator… PausePausePause … innen von Radio "Fritz" (ARD) wollen das Gendersternchen jetzt auch in den Nachrichten sprechen. Auf Beschwerden von Zuhörer… PausePausePause … innen ist man bereits eingestellt: "Die Redaktion selbst will nach ein paar Monaten die Rückmeldungen auswerten und darüber beraten, wie es mit dem Gendern weitergehen soll."



5. In der "Zeit" findet man einen vernünftigen Artikel über die Cancel Culture und wie man dagegen vorgehen kann:

Erstens ist es immer verlockend, sich nur dann vor Opfer der Cancel-Culture zu stellen, wenn sie eine persilreine Weste haben. Aber das ist ein Fehler, denn das Problem mit der Cancel-Culture ist nicht etwa das Ziel, auf das sie sich einschießt, sondern ihre Methode. Deshalb sollten zum Beispiel auch diejenigen, die Dieter Nuhr für langweilig und Lisa Eckhart für geschmacklos halten, für deren Redefreiheit einstehen.

Zweitens müssen Entscheidungsträger den Mut haben, an ihren Prinzipien festzuhalten. Beugen sie sich unrepräsentativen Twitter-Mobs, begehen sie Verrat an ihrer Verantwortung und holen sich letztlich nur noch mehr Ärger ins Haus. Ein selbstbewusstes Nein kann dagegen Wunder wirken.

Und drittens hat Deutschland von der AfD bis zu Corona-Skeptikern viel größere Probleme. Aber das ist kein Grund, die Cancel-Culture zu ignorieren. Denn über kurz oder lang profitieren, wie in den USA schmerzlich zu sehen ist, gerade die wahren Feinde der Demokratie, wenn Demokraten es versäumen, konsequent für Werte wie die Meinungsfreiheit einzustehen.




6. Das Blog "Feminismuskritisches", das " für eine Geschlechterpolitik jenseits des Feminismus" plädiert, hat einen durchdachten und ausführlichen Beitrag zu Joe Biden und den Feminismus veröffentlicht.

Hier findet man die redaktionellen Grundsätze dieses Blogs, das viele von euch noch nicht kennen dürften.



7. Eine neue Studie zeigt: Frauen nehmen Männer als weniger maskulin und weniger als jemanden für ein Date wahr, wenn diese Männer eine Katze in ihrem Schoß sitzen haben.



8. Auch durch viele deutsche Medien ging die Behauptung, dass Länder mit einer weiblichen Führung bislang besser durch die Corona-Pandemie gekommen seien. Eine aktuelle Studie scheint dies nun bestätigt zu haben. Sind Frauen also doch bessere Menschen? Riesen-Überraschung: Die Studie erweist sich als parteiisch und fehlerhaft.



9. In London findet am 12. September ein Marsch für Jungen und Männer statt. In einer Verlautbarung der Veranstalter heißt es:

Bei diesem Marsch gehen Männer und Frauen Seite an Seite, Einzelpersonen, Fachleute und Organisationen machen auf die Ungleichheit der Wahlmöglichkeiten und Chancen für Männer und Jungen aufmerksam.

Väter, Söhne, Brüder, Ehemänner, Onkel, beste Freunde, Kollegen: Sie haben ein Recht darauf, an der Formulierung von Dienstleistungen mitzuwirken, und ein Recht auf Zugang zu dem, was sie brauchen. Wir können die bestehende Situation nicht länger zulassen.

Einige der Bereiche, in denen die Rechte der Männer zutiefst vernachlässigt werden, finden sich in den Bereichen Gesundheit - Gerichtsverfahren - Bildung - häuslicher Missbrauch - Selbstmord – Obdachlosigkeit. Die Liste ist endlos, die Beweise sind eindeutig.




Mittwoch, August 19, 2020

Frauenquoten im Parlament: SPD-Politiker klagt in Karlsruhe – News vom 19. August 2020

1.
Der Streit um eine Frauenquote in deutschen Landesparlamenten beschäftigt nun auch das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Eine Gruppe von 13 Männern und Frauen aus Thüringen hat am Montagabend Verfassungsbeschwerde gegen das Paritätsurteil des Thüringer Verfassungsgerichtshofes eingelegt. Prominentestes Mitglied der Gruppe ist der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, der aus der Landeshauptstadt Erfurt stammt.

(…) "Die Zeit, in der man einen Männerüberhang in Parlamenten achselzuckend hingenommen hat, sind glücklicherweise ein für alle Mal vorbei", sagte Schneider dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). "Abwechselnd mit Männern und Frauen besetzte Wahllisten sind der einfachste und sicherste Weg, für mehr Gleichberechtigung zu sorgen", so Schneider weiter. Es sei deshalb wichtig, die Regelung in Karlsruhe zur Prüfung vorzulegen. "In einer für das ganze Land bedeutenden Frage sollte das Bundesverfassungsgericht und nicht ein einzelner Landesgerichtshof das letzte Wort haben", sagte der Sozialdemokrat.


Hier findet man den vollständigen Beitrag.



2.
Ein Teil der Linken in Medienlandschaft, Bildungssystem und Kulturbetrieb nennt sich ja deshalb "woke", weil sie Dinge sehen können, die anderen verborgen sind. Früher war das zum Beispiel die "rape culture", mit der man Männern pauschal eine Neigung zu Gewalt gegenüber Frauen unterstellen konnte. Die verblendeten Anderen hingegen waren schnell einmal Leugner; hier übernahm man eine Bezeichnung, die bis dato nur für Holocaustleugner galt, und gab ihr einen neuen Anstrich: Klimaleugner, Covid-19-Leugner und so weiter. Da das mit dem Balken im eigenen Auge so eine Sache ist, gibt es nun auch auf der Linken die unselige Kategorie des Cancel-Kultur-Leugners.


Hier geht es weiter mit dem Artikel von Milosz Matuschek, der auch einen Appell "Cancel Culture" canceln online gestellt hat. Darin heißt es:

Das freie Denken befindet sich im Würgegriff

(…) Inzwischen ist die Grenze der Unerträglichkeit überschritten. Der Debattenraum wird gerade auf alarmierende Weise verengt, der Prozess der Wahrheitsfindung gestört. Seminare werden verhindert, Künstler ausgeladen, Kabarettisten zensiert. Öffentliche Institutionen legen einen erbärmlichen Umgang mit der Meinungs- und Kunstfreiheit an den Tag. Am Ende gewinnt nicht das Informationsbedürfnis der Bevölkerung, sondern wer am Lautesten war. Es herrscht das Klima der Cancel Culture.

Wenn wir das nicht länger hinnehmen wollen, müssen wir etwas dagegen tun, nämlich: den Preis des Muts der Betroffenen senken und den Preis für Feigheit erhöhen.

Eine Gruppe von Intellektuellen, Künstlern, Youtubern und Wissenschaftlern sammelt sich gerade in Europa, um den Auswüchsen von Cancel Culture entgegenzutreten und ein Zeichen zu setzen für freie Urteilsfindung und offene Debattenräume.


Für Ende August kündigt Matuschek einen von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens gestützten öffentlichen Appell an, der sich gegen Cancel Culture und für freie Debattenräume ausspricht. Des weiteren geplant seien ein Unterstützungsfonds sowie Rechtshilfe für Künstler und alle, die von Cancel Culture betroffen sind, Aufklärungskampagnen über Cancel Culture an Schulen, Universitäten und sonstigen Bildungseinrichtungen sowie diverse Publikationsprojekte.

Die Themen "Männerrechte" und "Ideologiekritik am Feminismus" waren schon von der Cancel Culture betroffen, lange bevor es die Bezeichnung gab. Ob sie im Rahmen von Matuscheks Aktivitäten ebenfalls einen Raum finden, wird sich zeigen.



3. "Ich wollte männliche Verhaltensweisen verlernen" , berichtet JJ Bola in einem Reklame-Artikel zu seinem Buch "Sei kein Mann" auf Spiegel-Online. Männliche Verhaltensweisen? Also Risikobereitschaft und Verantwortungsgefühl? Ach was, es geht um folgendes:

Das gesamte Rollenbild "Mann" in unserer Gesellschaft basiert auf falschen Vorstellungen. Wenn wir sagen: Sei ein Mann! Dann meinen wir eigentlich: Sei stark, weine nicht, kämpfe für dich. Dabei haben auch Männer Gefühle, genau wie Frauen. Ich sage darum: Sei kein Mann.


Diese Rhetorik wird durchaus kritisch gesehen:

Wenn man "Sei kein Mann" sagt, obwohl man "Sei kein Schläger und achte auf Dich" meint, dann betreibt man das Geschäft der Misandristen, deren Zerrbild von Männlichkeit ausschließlich die Bad Bank der menschlichen Eigenschaften darstellt.


Immerhin geht es im weiteren Verlauf des Interviews auch um die Benachteiligungen von Männern, obwohl es offenkundig absurd ist, diese Nachteile mühevoll in den Verschwörungsmythos vom Frauen unterdrückenden Patriarchat zu rammen:

Bei Problemen versuchten [Männer] anfangs, hart zu sein. Wenn die Probleme größer wurden, gingen manche daran kaputt. Im Alter schlägt sich das bei vielen auf die Psyche. Von Obdachlosigkeit, Drogenmissbrauch und Selbstmord sind Männer im Schnitt stärker betroffen als Frauen. Männer sollen im Patriarchat für sich selbst sorgen und allein mit ihren Problemen klarkommen. Wenn sie älter werden, haben viele deshalb zum Beispiel kein soziales Netzwerk, das sie auffangen könnte.


Es ist wirklich traurig: Männer möchten gerne über Geschlechterfragen diskutieren, finden aber nur die unzureichenden Werkzeuge des Feminismus vor. Statt sie zu hinterfragen, müht Mann sich mit ihnen ab, bis die gesamte Einrichtung krumm und schief dasteht.

Wir Männer wissen auch um die Privilegien, die wir haben, und wollen die wenigen Vorteile, die wir in diesem System haben, nicht einfach aufs Spiel setzen.


Immerhin sind es nur "wenige Vorteile". Aber welche Vorteile genau ich habe und womit ich sie aufs Spiel setzen würde, hat mir in den 20 Jahren, in denen ich an diesem Thema arbeite, noch niemand erklärt. Ich behaupte mal, wenn ich eine Frau wäre, hätte ich es bei dem, was ich tue, deutlich leichter.

Das Interview ist heute auch Thema bei Christian Schmidt.



4. "Ich bin weiß und männlich und kann nichts dafür!" lautet die Schlagzeile eines aktuellen Beitrags im Deutschlandfunk. Darin beschäftigt sich der Philosoph und Soziologe Christian Schüle mit dem "quasireligiösen Befreiungsmoralismus, den man Identitätspolitik nennt".



5. Der Väteraufbruch für Kinder fordert: "Gemeinsames Sorgerecht ab Geburt ist eine Selbstverständlichkeit, Schluss mit dem Geschlechterkampf!" Der Beitrag beginnt mit einem Blick zurück darauf, wie beharrlich Deutschland Vätern (im vermeintlichen "Patriarchat"!) ein Menschenrecht vorenthalten hat:

Jahrzehntelang konnten Väter in Deutschland, die nicht mit der Mutter verheiratet waren, das gemeinsame Sorgerecht nur erhalten, wenn die Mutter dem zustimmte. Nicht mit den Menschenrechten vereinbar entschied 2009 der europäische Gerichtshof für Menschenrechte. Es müsse mindestens eine rechtliche Möglichkeit geben prüfen zu lassen, ob der Vater nicht doch das gemeinsame Sorgerecht erhalten könne. Die bestehenden Gesetze wurden durch das Bundesverfassungsgericht für derart unvertretbar mit den Menschenrechten gehalten, dass es selbst eine vorläufige Regelung erließ, bis der Gesetzgeber seiner Pflicht nachkommt.

Was folgte, war eine unwürdige Debatte. Vor allem Mütterverbände wehrten sich erbittert gegen das automatische Gemeinsame Sorgerecht. Es gäbe ja auch Fälle von Gewalt, die Eltern müssten miteinander kommunizieren können, die Mütter würden ja einen guten Grund haben, wenn sie gegen das gemeinsame Sorgerecht seien. Die gemeinsame Sorge würde dem Kindeswohl widersprechen, wenn sich die Eltern darum streiten würde.

So im Wesentlichen das damalige Mantra. Dies ging, wie selbstverständlich, davon aus, dass all die problematischen Umstände wohl nur von den Vätern ausgehen könnten – das Erziehungsprimat der Mutter wurde zu keinem Zeitpunkt hinterfragt, ebenso wenig, ob die von ihr vorgetragenen Gründe gegen die gemeinsame Sorge entweder von ihr selbst herbeigeführt worden sein könnten (Kommunikationsprobleme) oder aber von ihr ausgingen (z.B. Gewalttätigkeit). In der Diskussion war klar: das Problem könne nur der Vater sein. Dass eine Mutter die elterliche Sorge aus rein egoistischen Gründen ablehnen könnte? Es schien (und scheint), als ob es hierzu ein Denkverbot geben würde.

Allein die Art und Weise der Problembeschreibung hätte schon hellhörig werden lassen müssen, war diese doch in höchstem Maße diskriminierend und mehr an den Interessen der Mütter als an denen der Kinder orientiert, von den Grund- und Menschenrechten der Väter einmal gar nicht zu sprechen.


Hier geht es weiter bis zur Gegenwart, wo das Problem immer noch nicht vom Tisch ist.



6. Die Publizistin Claudia Klinger verwahrt sich dagegen, dass sie in einem Blogbeitrag auf Genderama als Feministin bezeichnet wurde:

Ich verdiene die Zuschreibung "Feministin" mangels eines entsprechenden Schwerpunkts nicht, sehe sogar manche Positionen im heutigen Feminismus recht kritisch (was allerdings auch "unter Feministinnen" nicht ungewöhnlich ist).


Wenn sich jemand auf Genderama unangemessen dargestellt fühlt, genügt übrigens eine Mail an mich. Hier war es eher Glück, dass ich diese Korrektur zeitnah entdeckt habe. Das Hauptziel von Genderama ist, zutreffende Informationen zu liefern.



7. Toni Van Pelt, Präsidentin der US-amerikanischen NOW (der größten und einflussreichsten feministischen Organisation der Welt) ist von ihrem Posten zurückgetreten. Vorausgegangen waren breit diskutierte Vorwürfe wegen Rassismus sowie dem Schaffen einer toxischen Arbeitsumgebung. Zahlreiche NOW-Mitarbeiterinnen hatten Van Pelt ein "illegales, moralisch verwerfliches, unehrliches, destruktives Verhalten" vorgeworfen. Van Pelt begründet ihren Rücktritt mit gesundheitlichen Beschwerden.



8. Die Times of India berichtet:

Obwohl die Regierung die Menschen während der Pandemie wiederholt aufgefordert hat, im Haus zu bleiben, feierten über 100 Personen in einer Lounge in Oshiwara die ganze Samstagnacht hindurch. In der Lounge, Bombay Brute, traf in den frühen Sonntagmorgenstunden ein Polizeiteam ein. Neben einem Manager und drei Kellnern wurden fünfundsechzig männliche Gäste verhaftet. Achtundzwanzig weibliche Gäste durften nach Verwarnungen nach Hause gehen.


Man merkt: Gerade in Indien unterdrückt das Patriarchat die Frau mal wieder ganz schlimm.



Montag, August 17, 2020

Kölner Stadt-Anzeiger: "Herr M. wehrt sich nicht mehr" – News vom 17. August 2020

1. Der Kölner-Stadtanzeiger berichtet über häusliche Gewalt gegen Männer:

Für Männer, die in der Partnerschaft angegriffen werden, gibt es kaum Unterstützung oder Unterschlupf.

"In den meisten Fällen heißt es: Warum hast du dich nicht gewehrt?", sagt Klaus Schmitz, der als Berater beim Kölner Sozialdienst katholischer Männer (SkM) mit Opfern häuslicher Gewalt arbeitet.

Doch ein ganz typischer Ablauf sei laut dem Männerberater: Die Frau erpresst den Mann, weil sie im Fall eines Sorgerechtsstreits die besseren Chancen hat.

Ein Betroffener berichtet.


Leider verschwindet der Artikel nach ein paar Absätzen hinter einer Bezahlschranke. Vorher wird immerhin deutlich, warum das Dunkelfeld in diesem Bereich so groß ist und Gewalt gegen Männer von den BKA-Statistiken nur zum Teil erfasst wird:

Irgendwann überwindet sich Herr M. Mit Blutergüssen am Arm geht er zur Polizei. "Die Reaktion war: Was soll das? Wieso kommen Sie erst jetzt?", erzählt Herr M. Als ob das so leicht wäre. Er denkt zu diesem Zeitpunkt ja selbst, dass er ein Weichei ist. Der skeptische Blick des Polizisten, nachdem er erfahren hat, woher die Wunden stammen, bestätigt sein eigenes Urteil. Die Anzeige wegen häuslicher Gewalt zog er wieder zurück, sagt er, weil seine Frau Druck machte.




2. Ähnlich gewalttätig, nur auf einer anderen Ebene, war bekanntlich der jüngste "Tagesspiegel"-Artikel über Männerrechtler und Feminismuskritiker, der die Bedeutung genau solcher Themen wie Gewalt gegen Männer unter einer Lawine von Ad-personam-Attacken begräbt. Welche Wirkung er bei einigen Lesern auslöste, wird in einem gestern veröffentlichten Beitrag der Feministin Claudia Klinger deutlich, die sich daraufhin jedoch deutlich kritisch zu dem Artikel positioniert. Ein Auszug:

Sebastian Leber lässt allerdings in seinem Artikel keine Zweifel aufkommen, was von den "Männerrechtlern" zu halten ist. Er benennt und zitiert die bekannten Extremisten und Rechtsaußen der Szene, tut dann aber alles, um den Eindruck zu erwecken, auch alle anderen seien lediglich aus strategisch-taktischen Gründen um ein seriöses Mäntelchen bemüht.

Wer hat nach einem solchen Rundumschlag noch Lust, sich mit männerrechtlichen Positionen zu befassen? Lebers Artikel ist nur ein Beispiel für viele Publikationen, denen man leicht anmerkt, dass sie keineswegs an ehrlicher Auseinandersetzung interessiert sind. Ganz im Gegenteil werden Feminismus-kritische Blogger entweder ignoriert oder als lächerlich, unglaubwürdig bzw. krass frauenfeindlich dargestellt.

Dass dieser Eindruck bei weitem nicht auf alle männerbewegten Blogger und alle von ihnen vertretenen Positionen zutrifft, hat mir meine Lektüre der "Geschlechterblogs" [Aufruf dauert] über die Jahre gezeigt. Ich erwarte dort auch nicht vornehmlich, dass sie sich "mit dem Thema Männlichkeit in einem konstruktiven Sinne befassen", denn es geht ihnen um Anliegen, die aus ihrer Sicht vom derzeitigen Feminismus übergangen, ignoriert oder geleugnet werden. Sie sind also tatsächlich "Feminismus-kritisch" und dürfen das auch sein. Frau kann ja widersprechen, was ich hier und dort auch getan habe (übrigens ohne gelöscht zu werden wie in manchen feministischen Blogs). Der Begriff "Antifeminist" wird allzu gerne auch allen angehangen, die sich Feminismus-kritisch äußern. Er fungiert somit als Kampfbegriff, der Voreingenommenheiten erzeugt und ernsthafte Debatten verhindert.


Die "bekannten Extremisten und Rechtsaußen der Szene" werden allerdings nur sehr, sehr kurz in dem Artikel erwähnt. Die hauptsächlich dargestellten männerpolitischen Aktivisten Gunnar Kunz und Matthias Enderle sind genauso wenig rechts oder gar extrem wie ich.

Es kann gut sein, dass Lebers aktueller Artikel dasselbe Schicksal hat, wie sein Danke-Antifa-Artikel: Etliche Leser klicken ihn nur an, weil sie sich über die reißerisch-unfaire Darstellung und die bizarre Weltsicht ärgern. Ob das ein Teil des Marketing-Kalküls des "Tagesspiegls" ist, kann ich natürlich nicht sagen. Zutrauen würde ich es der Redaktion angesichts der momentanen Pressekrise allemal.



3. Zu dieser Debatte passt der aktuelle Youtube-Beitrag von Tamara Wernli: "So bist auch DU ein guter Mensch ("Woke" in 10 Schritten)".



Sonntag, August 16, 2020

Linke empört: Browser-Plugin entfernt Gendersprache – News vom 16. August 2020

1.
Sehr viele Autoren und Blogger befürchten negative Kritik ihrer Leserschaft und verfassen ihre Texte daher stets gendergerecht. Dies erhöht jedoch nicht nur den Arbeitsaufwand beim Erstellen der Texte, das Lesen wird dadurch auch umständlicher und dauert länger. Ein einfaches Browser-Plugin löst dieses Problem und empört zeitgleich die Linke Fraktion.


Das Magazin "Forschung und Wissen" berichtet über ein Plugin, das es schon seit einiger Zeit gibt, mit der aktuellen Flut an gegenderten Texten jedoch gerade einen "regelrechten Boom" erlebe. Der Artikel enthält natürlich auch die nötigen Download-Links.



2. "Meine Tochter lehnt mich ab" berichtet in der auflagenstarken Schweiter Gratis-Zeitung "20 Minuten" ein Vater, der trotz Sorgerecht keinen Kontakt zu seinem Kind erhält.



3. Das Blog "Die Demokratie in den Zeiten des Feminismus" beschäftigt sich mit dem Plagiatsfall Koppetsch und damit, was er über die "Wissenschaftlichkeit" der Genderstudien aussagt.



4. Das Blog Uepsilonniks veröffentlicht eine Analyse Billie Coens darüber, wie linke Privilegierte an ihren Privilegien festhalten, ohne dadurch ihr gutes Gewissen zu verlieren.



5. Das französische Nachrichtennnetzwerk France24 schlagzeilt: "Männlichkeit muss warten: Virus verzögert Südafrikas Beschneidungsrituale". Tenor: Wegen der Corona-Pandemie kommen Südafrikas junge Männer nicht so schnell in den Genuss der Verstümmelung ihres Penis, obwohl sie sich schon so sehr darauf freuen. Immerhin erwähnt der Artikel, dass jedes Jahr – allein in Südafrika – Dutzende von Heranwachsenden an dieser Prozedur sterben. Da diese Rate infolge Corona noch steigen könnte, wird das Ritual, durch das aus Jungen "verantwortungsvolle Männer" werden, diesmal verschoben.



6. Australische Verbraucherschützer finden heraus: Männer über 30 müssen für den Premium-Service von Tinder mehr bezahlen. Am günstigsten fahren nicht-heterosexuelle Frauen unter 30 Jahren. Die unterschiedlichen Tarife würden nirgendwo auf der Website von Tinder, in der Datenschutzerklärung oder in den Geschäftsbedingungen öffentlich gemacht.



Samstag, August 15, 2020

Vor allem Männern Zugang zu Gesundheitsversorgung versperrt – News vom 15. August 2020

1. Die Linke berichtet:

Im Jahr 2019 waren in Deutschland 143.000 Menschen ohne Krankenversicherungsschutz, davon 89.000 Männer und 55.000 Frauen. Im Vergleich zum Jahr 2015 hat sich die Zahl der Nicht-Krankenversicherten um fast 79 Prozent erhöht.

(…) Sabine Zimmermann, Sozialexpertin der Fraktion DIE LINKE, hatte eine Anfrage zu den aktuellen Zahlen zu Menschen ohne Krankenversicherungsschutz gestellt und kommentiert die Angaben des Statistischen Bundesamtes: "Es ist nicht akzeptabel, dass so vielen Menschen aufgrund einer nicht vorhandenen Krankenversicherung der reguläre Zugang zur Gesundheitsversorgung versperrt wird. Die Bundesregierung muss dringend dafür sorgen, dass für jeden Mensch das Recht auf medizinische Versorgung gewährleistet wird."


Wären die Zahlenverhältnisse zwischen den Geschlechtern umgekehrt, gäbe es landauf, landab Artikel darüber, dass Frauen besonders betroffen sind. Bei Männern fehlt dafür jegliches Interesse.



2. In der Legal Tribune nennt Justizministerin Lambrecht (SPD) ihre Gründe, warum sie unverheirateten Vätern trotz des eindeutigen Votums einer BMJV-Arbeitsgruppe kein automatisches Sorgerecht einräumen will. Die Väterrechtler Franzjörg Krieg und Markus Witt kommentieren.



3. In der Neuen Zürcher Zeitung beschäftigt sich Birgit Schmid mit Männern, die sich sterilisieren lassen, weil sie feministisch handeln möchten. Nicht jede Frau freut sich darüber.



4. Ruandas Tageszeitung "The New Times" schlagzeilt: "Nur vierzig Prozent von Ruandas Männern sind beschnitten, wir wollen mehr, sagt Gesundheitsministerium". Die für Beschneidungen zuständige Politikerin Arlette Nikokeza argumentiert damit, dass Beschneidung vor der Verbreitung von HIV schütze. Ich zitiere hierzu einmal aus dem Kapitel, das die Feministin Robin Urban für unser Buch "Gleichberechtigung beginnt zu zweit" verfasst hat:

Gleichzeitig hat sich die angeblich präventive Wirkung einer Beschneidung gegen Infektionen wie HPV und HIV – etwas, das jahrelang regelrecht propagiert worden ist und auch heute noch gerne als Pro-Argument dient – nach näherer Betrachtung in Luft aufgelöst. Schlimmer noch: Unter dem Deckmantel der Aids-Prävention werden in afrikanischen Staaten tausende minderjährige Jungs zwangsbeschnitten – gefördert von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und unterstützt mit deutschen Geldern. Von der offensichtlichen Menschenrechtsverletzung abgesehen (deren möglicherweise rassistischer Hintergrund mal eine nähere Betrachtung wert wäre) verschärft diese Praxis das Problem aber noch: Weil die Menschen nicht richtig aufgeklärt werden und glauben, sie könnten nach der Beschneidung auf Kondome verzichten, steigt die HIV-Rate in Ländern wie Uganda seit dieser Maßnahme sogar wieder.


In Malawi sind beschnittene Männer sogar besonders stark von HIV betroffen.

Freitag, August 14, 2020

Neue Studie: Politiker für Wählerinnen stärker aufgeschlossen – News vom 14. August 2020

1. In der Zusammenfassung einer Studie, die in der Fachzeitschrift "Journal of Experimental Political Science" erschienen ist und von der Universität Cambridge am Montag online veröffentlicht wurde, heißt es:

Reagieren gewählte Amtsträger stärker auf Männer als Frauen, wenn diese sich nach dem Zugang zu staatlichen Dienstleistungen erkundigen? Frauen werden in vielen Bereichen der Politik diskriminiert, aber es gibt nur wenige Belege dafür, ob sich diese Diskriminierung auch auf die Interaktion zwischen Frauen und gewählten Amtsträgern erstreckt. (…) Wir untersuchen die geschlechtsspezifische Voreingenommenheit mit dem ersten groß angelegten Prüfungsexperiment in fünf Ländern in Europa (Frankreich, Deutschland, Irland, Italien und den Niederlanden) und sechs in Lateinamerika (Argentinien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Mexiko und Uruguay). Ein angeblicher Bürger, dessen Geschlecht nach dem Zufallsprinzip bestimmt wird, kontaktiert Parlamentsabgeordnete bezüglich Arbeitslosengeld oder Gesundheitsdiensten. Die Ergebnisse sind überraschend. Die Gesetzgeber reagieren deutlich mehr auf Frauen (+3%-Punkte), insbesondere in Europa (+4,3%-Punkte). In Europa antworten vor allem weibliche Gesetzgeber deutlich mehr auf Frauen (+8,4%-Punkte).


Ja, das glaube ich, dass für euch diese Erkenntnisse "überraschend" waren, wenn ihr tatsächlich denkt, dass Frauen "in vielen Bereichen der Politik diskriminiert" werden. Liegt das an den vielen Männerministerien, männerpolitischen Sprechern, Männerförderprogrammen und so weiter, die ihr offenbar allerorts halluziniert?



2. Auch die Gesellschaft für deutsche Sprache spricht sich klar gegen die Verwendung von Gendersternen und anderen "problematischen Formen" wie den Doppelpunkt oder den Unterstrich mitten im Wort aus:

Die Verwendung unterschiedlicher genderneutraler Formen führe zu einer uneinheitlichen Rechtschreibung, bemängelte die GfdS etwa. Auch sei unklar, wie Worte wie "Leser*in" ausgesprochen werden sollen. Für die Sprechenden und Zuhörenden entstünden Unsicherheiten, hieß es. Bei der Verwendung würden zudem falsche Formen wie "Ärzt*in" entstehen.




3. In einem Artikel der Neuen Zürcher Zeitung erörtert Claudia Wirz das Problem, wie man mit Fundamentalisten ein vernünftiges Gespräch führen kann, das nicht automatisch zu einem Austausch von Predigt und Gegenpredigt gerät.



4. Die Richard Dawkins Foundation hat aus dem Wall Street Journal einen Artikel über die ideologische Korruption der Wissenschaft übernommen. Darin wird ein Fall erwähnt, der auch auf Genderama Thema der Berichterstattung war:

Einem italienischen Wissenschaftler am internationalen Laboratorium CERN, das den Large Hadron Collider beheimatet, wurde sein geplantes Seminar über statistische Ungleichgewichte zwischen den Geschlechtern in der Physik abgesagt und seine Stelle im Laboratorium entzogen, weil er vermutete, dass offensichtliche Ungleichheiten möglicherweise nicht direkt auf Sexismus zurückzuführen seien.


Gemeint ist natürlich Professor Alessandro Strumia, über den nicht nur unsere Leitmedien, sondern sogar Spektrum der Wissenschaft fabulierte, er habe "Frauen beschimpft" – natürlich ohne eine einzige angebliche Beschimpfung zitieren zu können. Die ideologische Korruption der Wissenschaft ist schon ziemlich weit fortgeschritten.



5. Der Kampf um Gleichberechtigung für Männer in den USA hat eine Niederlage erlitten: Ein föderales Berufungsgericht in New Orleans hat den auf Männer begrenzten Zwangseinzug zum Militär für verfassungsgemäß erklärt. Die Männerrechtler-Organisation "National Council for Men" hatte gegen diese Zwangsrekrutierung Klage eingereicht. Beteiligt daran war der vor wenigen Wochen ermordete Rechtsanwalt Marc Angelucci. Die Aktivisten wollen nun mit ihrem verbliebenen juristischen Beistand beraten, wie man weiter vorgehen sollte.



6. Das Jüdische Forum für Männerrechte in Israel fordert eine Anhörung in der Knesset (dem israelischen Parlament) über von Frauen begangene Gewalt: "Studien zeigen, dass häusliche Gewalt von Frauen der von Männern ausgeübten Gewalt gleichkommt oder diese übertrifft, aber das wird unter den Teppich gekehrt." Anstoß für diese Forderung war ein publik gewordenes Video einer Überwachungskamera, das zeigte, wie Kindergärtnerinnen ihre Schützlinge misshandelten.



7. In eigener Sache: Ich hatte ja bereits all jenen gedankt, die mich nach meiner Spendenakquise auf den diffamierenden "Tagesspiegel"-Artikel hin unterstützt haben. Erfreulicherweise reicht der Gesamterlös sogar aus, um die Erstellung meiner neuen Website zu finanzieren. Jörg Gerster, der sie für mich gestaltet hat, ist ein Unterstützer der Männerbewegung und hat mir deshalb freundliche Konditionen gewährt. Auch dir vielen Dank, Jörg!

Dass indirekt auch der "Tagesspiegel" zur Finanzierung dieser Website beigetragen hat, ist nicht ganz ohne Ironie: Immerhin ist aus dieser Hassattacke damit zumindest ein wenig Positives erwachsen.

In erster Linie dient meine Website, da gibt es kein Vertun, meiner Selbstdarstellung. Bei all dem irreführenden Umfug, der über mich inzwischen im Umlauf ist, ist es dazu allerdings auch höchste Zeit. Ich schildere lieber selbst, wie mein politischer Werdegang tatsächlich abgelaufen ist, bevor z.B. Andreas Kemper noch in einer Biographie über mich "aufdeckt", wie ich die Wehrsportgruppe Hoffmann gegründet habe. (Was eine ganze Reihe von Qualitätsjournalisten bedenkenlos abschreiben würden.) Und für Leute, die Männerrechtler für potentielle rechtsradikale Terroristen halten, zeigt meine politische und publizistische Biographie immerhin, was im Leben eines Menschen schiefgegangen sein muss, um eine zentrale Figur in dieser gefährlichen Bewegung zu werden.

Auf meiner Website verrate ich auch ein paar Dinge über mein Privatleben, die ich zuvor noch nicht publik gemacht habe. Außerdem findet man dort ein paar Sachartikel, die man für eigene Aufklärungsarbeit verwenden kann: etwa zum Thema Menschenrechte, die bisherigen Erfolge der Männerrechtsbewegung und über die Top Ten Tabu-Themen der deutschen Leitmedien in der Geschlechterdebatte.

Donnerstag, August 13, 2020

Gender-Duden, blutrünstige Weiber, Umerziehung weißer Männer - News vom 13. August 2020

1. Der "Verein deutsche Sprache" (VDS) sieht die aktuelle Duden-Ausgabe mit ihren "Hinweisen zum gendergerechten Sprachgebrauch" kritisch:

"Der Duden lehnt sich damit weit aus dem Fenster", kritisiert Prof. Walter Krämer, Vorsitzender des VDS, das Vorgehen. "Viele Menschen nehmen das, was im Duden steht, für bare Münze und werden glauben, dass Gendersternchen und ähnliche Konstrukte echte Bestandteile der deutschen Sprache seien." Allerdings sind keine der verschiedenen Zeichen, die mittlerweile in Deutschland zum Zwecke des Genderns im Umlauf sind (zum Beispiel: _*•:) Teil der amtlichen Rechtschreibung. "Das, was einige Städte beim Gendern treiben, ist vorauseilender Gehorsam einer vermeintlich politisch korrekten Sprache, die in der Bevölkerung keinen Rückhalt hat", beklagt Krämer, "Es muss endlich Schluss damit sein, dass Einzelne von oben herab entscheiden wollen, wie sich Sprache zu entwickeln hat."




2. "Die Welt" berichtet in ihrer Rubrik "Geschichte" über die Vorgänge bei der Französischen Revolution, die Geschlechterklischees über sanftmütige Frauen einmal mehr Lügen straften. Der Artikel "Weiber wühlten in den Leichen und verstümmelten die leblosen Teile" zitiert einen Augenzeugen der Geschehnisse:

"Die Weiber sind es, welche in allen stürmischen Auftritten der Revolution immer zuerst Entsetzlichkeiten ersannen und ausübten oder Männer zu frischen Qualen und Mordtaten aufmunterten. In der auf den schrecklichen Tag folgenden Nacht sollen sie sich auf den Leichnamen preisgegeben, die Glieder der Getöteten gebraten und den Vorschlag, sie zu fressen, gemacht haben. Noch am Morgen des elften habe ich Weiber in den Leichnamen wühlen und die leblosen Teile verstümmeln sehen. Diesen Hang zur Ausschweifung bemerkt man selbst in der gebildeten Klasse des Geschlechts."


Die Schilderungen bestätigen den wissenschaftlichen Forschungsstand, dem zufolge Frauen dann genauso aggressiv oder aggressiver als Männer sind, wenn es sozial nicht sanktioniert wird.



3. Die Süddeutsche Zeitung berichtet über den Unwillen von Justizministerin Lambrecht (SPD), das Sorgerecht gründlich zu reformieren, und bezieht klar Stellung: "Unverheiratete Väter werden weiter benachteiligt."

Die FDP-Politikerin Katrin Helling-Plahr kritisierte die Pläne scharf. Der Ministerin sei Ideologie offenbar wichtiger als eine kindeswohlorientierte Familienpolitik: "Sie schlägt sich auf die Seite von Frauenrechtsaktivisten und vergisst dabei die Kinder."




4. Der US-amerikanische Journalist Christopher Rufo zitiert geleakte Dokumente über ein dreitägiges Umerziehungscamp, das ein Labor, das Kernwaffen entwickelt, für weiße Männer eingerichtet hat:

In der einleitenden Denkarbeitssitzung fordern die Ausbilder, dass die Männer eine Liste von Assoziationen über die Kultur der weißen Männer erstellen. Die Trainer schreiben "weiße Rassisten", "Ku-Klux-Klan", "Aryan Nation", "MAGA-Hut", "Privilegierte" und "Massenmorde".

Die Ausbilder bestehen darauf, dass weiße Männer "hart arbeiten müssen", um ihr "weißes Privileg", "männliches Privileg" und "heterosexuelles Privileg" zu verstehen. Sie behaupten, dass weiße Männer von positiven Stereotypen profitieren, die "die Tim McVeighs und Ted Kaczynskis der weißen Männlichkeit bei weitem überwiegen".

Als nächstes müssen die weißen männlichen Angestellten die "Wurzeln der Kultur der weißen Männer" entlarven, die aus "schroffem Individualismus", "einer "Schaffen-wir-Haltung", "harter Arbeit" und "Streben nach Erfolg" besteht - was gut klingt, aber in Wirklichkeit "verheerend" für Frauen und People of Color ist.

Tatsächlich behaupten die Ausbilder, dass die "weiße Männerkultur" zu "verminderter Lebensqualität bei der Arbeit und zu Hause, reduzierter Lebenserwartung, unproduktiven Beziehungen und hohem Stress" führt. Außerdem zwingt sie Frauen und Minderheiten diesen "Weiße-Männer-Standard" auf.

In einer anschließenden Sitzung müssen die weißen Männer öffentlich eine Reihe von "Aussagen über weiße Privilegien" und "Aussagen über männliche Privilegien" vortragen. Sie müssen ihre Komplizenschaft im System der weißen Männer und ihre Rolle bei der Schaffung von Unterdrückung akzeptieren.

Schließlich müssen die weißen Männer, wie das Umerziehungslager beschließt, Briefe schreiben, "die an weiße Frauen, Farbige und andere Gruppen gerichtet sind und die die Bedeutung dieser Erfahrung betreffen". Sie entschuldigen sich für ihr "Privileg" und versprechen, "bessere [Verbündete] zu werden".


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