Samstag, August 15, 2020

Vor allem Männern Zugang zu Gesundheitsversorgung versperrt – News vom 15. August 2020

1. Die Linke berichtet:

Im Jahr 2019 waren in Deutschland 143.000 Menschen ohne Krankenversicherungsschutz, davon 89.000 Männer und 55.000 Frauen. Im Vergleich zum Jahr 2015 hat sich die Zahl der Nicht-Krankenversicherten um fast 79 Prozent erhöht.

(…) Sabine Zimmermann, Sozialexpertin der Fraktion DIE LINKE, hatte eine Anfrage zu den aktuellen Zahlen zu Menschen ohne Krankenversicherungsschutz gestellt und kommentiert die Angaben des Statistischen Bundesamtes: "Es ist nicht akzeptabel, dass so vielen Menschen aufgrund einer nicht vorhandenen Krankenversicherung der reguläre Zugang zur Gesundheitsversorgung versperrt wird. Die Bundesregierung muss dringend dafür sorgen, dass für jeden Mensch das Recht auf medizinische Versorgung gewährleistet wird."


Wären die Zahlenverhältnisse zwischen den Geschlechtern umgekehrt, gäbe es landauf, landab Artikel darüber, dass Frauen besonders betroffen sind. Bei Männern fehlt dafür jegliches Interesse.



2. In der Legal Tribune nennt Justizministerin Lambrecht (SPD) ihre Gründe, warum sie unverheirateten Vätern trotz des eindeutigen Votums einer BMJV-Arbeitsgruppe kein automatisches Sorgerecht einräumen will. Die Väterrechtler Franzjörg Krieg und Markus Witt kommentieren.



3. In der Neuen Zürcher Zeitung beschäftigt sich Birgit Schmid mit Männern, die sich sterilisieren lassen, weil sie feministisch handeln möchten. Nicht jede Frau freut sich darüber.



4. Ruandas Tageszeitung "The New Times" schlagzeilt: "Nur vierzig Prozent von Ruandas Männern sind beschnitten, wir wollen mehr, sagt Gesundheitsministerium". Die für Beschneidungen zuständige Politikerin Arlette Nikokeza argumentiert damit, dass Beschneidung vor der Verbreitung von HIV schütze. Ich zitiere hierzu einmal aus dem Kapitel, das die Feministin Robin Urban für unser Buch "Gleichberechtigung beginnt zu zweit" verfasst hat:

Gleichzeitig hat sich die angeblich präventive Wirkung einer Beschneidung gegen Infektionen wie HPV und HIV – etwas, das jahrelang regelrecht propagiert worden ist und auch heute noch gerne als Pro-Argument dient – nach näherer Betrachtung in Luft aufgelöst. Schlimmer noch: Unter dem Deckmantel der Aids-Prävention werden in afrikanischen Staaten tausende minderjährige Jungs zwangsbeschnitten – gefördert von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und unterstützt mit deutschen Geldern. Von der offensichtlichen Menschenrechtsverletzung abgesehen (deren möglicherweise rassistischer Hintergrund mal eine nähere Betrachtung wert wäre) verschärft diese Praxis das Problem aber noch: Weil die Menschen nicht richtig aufgeklärt werden und glauben, sie könnten nach der Beschneidung auf Kondome verzichten, steigt die HIV-Rate in Ländern wie Uganda seit dieser Maßnahme sogar wieder.


In Malawi sind beschnittene Männer sogar besonders stark von HIV betroffen.

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