"Es wäre unfair, einem Mann zu sagen, dass er wegen seines Geschlechts nicht kandidieren darf" – News vom 10. August 2020

1. Das Magazin "jetzt", das zur "Süddeutschen Zeitung" gehört, hat den CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß dazu interviewt, warum er eine Frauenquote in seiner Partei für den falschen Weg hält.



2.

Das Thüringer Verfassungsgericht hat vor einigen Wochen das Paritätsgesetz gekippt. Die einzigen beiden Richterinnen waren für das Gesetz. Das lenkt den Blick auf die Justiz: Entscheiden Richterinnen anders? Braucht gerade die Justiz mehr Frauen in Führungspositionen?

Hier geht es weiter mit dem Beitrag "Juristinnenbund für Parität an deutschen Gerichten". Zu deutsch: Als nächstes wird die Justiz durchgequotet werden.



3.

Eine Frau verführt einen jungen Mann. Und wird schwanger. Unfall, sagt sie. Absicht, sagt er. Und fühlt sich von Gesetz und Gesellschaft im Stich gelassen.

Hier geht es sehr ausführlich weiter, wobei der "Stern" überraschenderweise die Position des Mannes einnnimt. "So wurde Alex M. das Opfer einer sexuellen Intrige" lautet die Überschrift, und der Vorfall wird als "Stealthing" eingeordnet.



4. Auch die Stadt Mannheim hat inzwischen die "gendergerechte Sprache" eingeführt und verwendet Ausdrücke wie "Mitarbeitende", "Lehrende" und "Teilnehmende".

"Die Mitarbeitenden sind angehalten, in sämtlichen Schreiben darauf zu achten", betont eine Sprecherin der Stadt. Es seien "verbindliche Empfehlungen" für sämtliche Schriftstücke.



5. Frauenministerin Giffey (SPD) droht inzwischen ein erneutes Plagiatsverfahren.



6. Beim WDR findet sich ein sechsminütiger Radiobeitrag über die Auswüchse der Cancel Culture. Er endet mit dem klaren Appell, dem aggressiven Druck einer kleinen, aber sehr lauten Minderheit Stand zu halten.

Dazu passt die folgende Meldung: Die Kabarettistin Lisa Eckhart darf jetzt doch an einem Hamburger Literaturwettbewerb teilnehmen:

Die Betreiber des für Lisa Eckhardts Lesung im September vorgesehenen Veranstaltungslokals "Nochtspeicher" hatten die Befürchtung, der "Schwarze Block" der Antifa werde aufmarschieren. Unter Polizeischutz wolle man die Veranstaltung nicht durchführen, weil dies die Geschäftstätigkeit in dem "linken" Hamburger Viertel, in dem das Lokal angesiedelt ist, verunmögliche. So teilte es das Harbour Front Literaturfestival auf Anfrage mit. Die Betreiber des "Nochtspeichers" äußerten sich auf Anfrage zunächst nicht, veröffentlichten dann aber eine Erklärung.

In dieser heißt es, man begrüße, "dass die Ausladung Lisa Eckharts vom Harbour Front Literaturfestival zu einer öffentlichen Debatte führt, diese gesellschaftliche Debatte ist überaus wichtig, um der bedrohlich um sich greifenden ,Cancel Culture' Einhalt zu gebieten." Es sei "alarmierend, wenn Künstler unter dem Damoklesschwert der sozialen Ächtung arbeiten oder sogar eine 'Kontaktschuld' durch einen gemeinsamen Auftritt mit einer unliebsamen Person befürchten müssen; wenn Auftritte gesprengt oder gewaltsam verhindert werden." Diese Erfahrung habe man schon 2016 machen müssen, bei einer Lesung Harald Martensteins, "bei der ein Grüppchen ,Aktivisten', einheitlich in schwarzen Bomberjacken uniformiert, zunächst versuchte, die Veranstaltung zu sprengen, wegen angeblicher 'Frauenfeindlichkeit' Martensteins".

Womöglich dient die Unterstellung von Frauenfeindlichkeit als Türöffner für die generelle Repression politisch missliebiger Künstler und Autoren, der schließlich auch Frauen selbst zum Opfer fallen.



7. In einer deutschen Studie zur Lebenserwartung zeigt sich eine auffällige Korrelation zwischen einer geringeren Lebenserwartung und extrem benachteiligten Bevölkerungsschichten.



8. Für Hajo Schumacher sind die Pick-up-Artists für die Entstehung von Incels verantwortlich. Und die Tipps für selbstbewusstes Auftreten in Frauenzeitschriften führen dann zu alten Jungfern und männerhassenden Radikalfeministinnen? Gut, dass unsere Medien immer jemanden finden, der sich mit solchen Themen auskennt.



9. Inzwischen liegen nähere Details über die Internationale Konferenz für Männeranliegen 2020 vor.