Donnerstag, März 31, 2016

Vermischtes vom 31. März 2016

1. Das Blog Genderwahn hat minutiös festgehalten, wie die Kampagne #imzugpassiert unter Mitwirkung der Leitmedien inszeniert wurde.

Ebenso lesenswert ist eine – mit Erzählmirnix-Comics aufgepeppte – ausführliche Analyse der feministischen Kampagne im sozialliberalen Deutschen Liberalen Forum. Dort zieht man ein düsteres Fazit dieser Nonsens-Aktion, das aus mehreren Aspekten besteht:

* Genereller Imageschaden für alle Bahngesellschaften; die "anonymisierten" "Frauen" haben natürlich keinerlei Bahngesellschaft genannt, so daß auch keine den Problemen direkt nachgehen kann. Analyse? Gibt es Gesellschaften, bei denen es häufig/selten passiert? Was machen die falsch/richtig? Sowas findet man i.d.R. in Berichten direkt Betroffener. (...)

* Ansehens- und Flurschaden für Deutschland im Ausland; vor allem aber für die Schwächsten, Kriegsflüchtlinge und Flüchtlinge aus dem kriegszerstörten Balkan. Auch wenn Bankel versucht zurückzurudern (und mit "waren alles weiße Männer" ein gerüttelt und gehäuft Maß an eigenem Rassismus offenbart) — NATÜRLICH fällt das auf Flüchtlinge zurück.

* Damit perfekte Wahlwerbung für AfDer, NPD, FPÖ u.a.

* Erfolgreiches Derailing der notwendigen Diskussion um Zugbegleitpersonal, das nach Fällen wie Brunner nicht eingespart werden sollte.

* Wieder ein — ganz gezielter — Schritt in Richtung subjektives Strafrecht — zur Unzeit.

* Die Medien springen undifferenziert und ohne zu recherchieren auf diesen Zug auf — wirklich, warum werden sie wohl als "Lügenpresse" diffamiert? Naja, wenigstens kann man Kritik an ihrer Sorgfalt schnell durch dieses Verschwörungstheoretiker-Wort loswerden. DR Radio Wissen behauptet z.B., die Vorkommnisse seien nur "von Männern" angezweifelt worden.


Ein daraufhin zitierter Tweet zeigt, dass diese Behauptung nicht den Tatsachen entspricht.

Der Blogartikel erläutert im folgenden, wie die #Aufschrei!-Protagonistinnen vor einigen Jahren ihr bei vielen aufgebautes positives Image wieder verspielten und warum "Erzählmirnix" den richtig üblen feministischen Attacken – etwa mit Unterstellungen von Rechtsradikalismus durch Typen wie Andreas Kemper – bislang entgeht:

Natürlich hatten auch Wizorek oder Schramm etwas gegen Erzaehlmirnix (Nadja Herrmann), aber wußten schon ganz gut, warum sie die in Ruhe ließen: Erzaehlmirnix wird von vielen Non-3rd-Wave-Feministen gelesen und gemocht. Es war den Sopranen des Populismus klar, Erzaehlmirnix anzugreifen wäre, in ein Hornissennest zu stechen.


Im weiteren Verlauf zitiert diese Analyse Tweets der #imzugpassiert-Initatiorin Anna Lena Bankel gegen Kritiker wie Erzählmirnix, "Stefanolix" und Lucas Schoppe, die nahelegen, dass Bankel ihre Aktion in erster Linie als erfolgreiches Marketinginstrument sieht, das gegen Mitbewerber verteidigt werden muss:

ihr müsst nicht neidisch auf diesen #-Erfolg sein. Startet doch euren eigenen.


finde es nicht richtig, dass du hier iwas herbeikonstruierst aufgr. von Vermutungen um deinen Blog zu bewerben


Das Deutsche Liberale Forum merkt an:

Diese Antworten sind übrigens die üblichen auf Kritik. Sehr schnell wird anderen — die sich länger und öfter zu Themen melden — nur "Werbung" und "Neid" vorgeworfen, ohne auf Argumente einzugehen — weil sich Bankel anscheinend angegriffen fühlt, weil "Erfolg" und "Werbung" ihre wahren Beweggründe waren.


Letzten Endes schade Bankels Aktion tatsächlichen Opfern sexueller Gewalt, weil in dieser Kampagne Begriffe wie "Sexismus", "Vergewaltigung" und "Rape Culture" derart inflationär verwendet wurden, dass auch echte Übergriffe schließlich von vorneherein als Banalitäten wahrgenommen würden. Insofern sei diese Kampagne aus mehreren Gründen auch eine Niederlage des Netzfeminismus:

* Die Volte von Transdev MRB, Familienabteile für Eltern, Rentner und Behinderte auszuschreiben, ist so vernünftig, daß sie Bankels Nörgeln entlarvt. Sie hatte vorher schon in ihrer TL eine ihrer "Diskussionen" mit einem Rollstuhlfahrer. Abteile neben dem Dienstabteil alten Menschen, Behinderten und Eltern mit Kindern vorzuenthalten und WMFs zu geben, läßt Bankel so aussehen, als frühstücke sie regelmäßig geschächtete Katzenbabies. (...)

* In Österreich, wo Bankel lebt, gibt es schon Frauenabteile — und trotzdem hat sie so viel, was ihr #imZugPassiert. Was sagt das zur Wirksamkeit von Frauenabteilen? (...)

* Selbst Feministen finden den Zusammenhang zwischen Bankels Netzfeminismus-Forderungen und den Forderungen von Rechtsaußen problematisch. Netzfeminismus und Islamophobie passen aber (noch) nicht gut zusammen.


Eine kritische Analyse in dieser Ausführlichkeit und mit diesem Rechercheaufwand hätte man vor langer Zeit noch in den "Qualitätsmedien" erwartet.

Genderama wird unter dem Artikel als eine von mehreren Quellen verlinkt. (Herzlichen Dank dafür!) Anderer Links verweisen auf einen Kommentar der Piratenpartei, der das erneute Versagen der Leitmedien in dieser neuen Sexismus-Debatte anprangert:

Wenn ihr euch einfach mal die Mühe machen würdet, dem Hashtag #imzugpassiert zu folgen, werdet ihr (...) feststellen, dass der größte Teil der Frauen, die sich dazu äußern, diese Sache als Blödsinn abtun.

Aber ihr habt einer hetzerischen Clique mit eurem “Qualitätsjournalismus” geholfen, unsere Gesellschaft wieder ein Stück weit zu spalten und – ganz nebenbei – auch die Geister beflügelt, die nun verbreiten, dass es sich "ganz sicher" um "Nordafrikaner", Muslime etc. handelt. Danke dafür. Ihr seid ganz gewiss eines nicht: SERIÖS!


Ein weiterer Link führt zu einem Blogbeitrag der von mir geschätzten "Tante Jay", die mit dem deutschen Opferfeminismus ebenfalls nicht glücklich ist:

Massenweise Übergriffe in Zügen? Ich fahre seit Jahren Bahn und mir ist das *nicht einmal* passiert, geschweige wurde ich Zeuge, dass es jemand anderem passiert ist.

(...) Schön an der Stelle, dass der Shitstorm diesmal kein zweiter #Aufschrei wird. Im Gegenteil, bislang fällt das, soweit ich das sehe, direkt auf die Urheberinnen zurück. Gute Sache das, dann hört die Scheiße vielleicht mal auf, ja?


Es bleibt allerdings das bekante Problem, dass all die zitierten Stimmen von den Massenmedien ignoriert und nur die bizarre Weltsicht einer kleinen elitären Clique als Wirklichkeit verkauft wird. Andererseits dürften sich die zahllosen Menschen, die tatsächlich in deutschen und österreichischen Zügen unterwegs sind, sehr wundern, dass die medial erzeugte Scheinrealität so überhaupt nichts mit ihren eigenen Erfahrungen zu tun hat.



2. Apropos Scheinrealität: Das Blog Menschenhandel heute merkt zur Debatte um Prostitution an:

Seitdem Alice Schwarzer 2013 den "Appell gegen Prostitution" veröffentlicht hat, scheint sich die öffentliche Debatte über Prostitution und Menschenhandel kaum noch sachlich führen zu lassen. (...) Extrem strategisch hatte sich Schwarzer und eine Reihe europäischer Anti-Prostitutionsaktivist*innen 2013 auf die Bundestagswahl vorbereitet. Nicht nur sie, sondern auch ein paar Wissenschaftler*innen sowie Panorama-Moderatorin Anja Reschke, ein paar politisch zu engagierte Journalist*innen beim Spiegel und bei der WELT haben im Aufbau in der Panik eine Rolle gespielt.

(...) Was mich aber weiterhin schockiert ist, wie viele Frauen die EMMA lesen und ihr beim Thema Prostitution volles Vertrauen schenken, obwohl jeder Artikel im Prinzip nur eine platte Erfindung ist (aber dazu komme ich noch). Es schockiert mich auch, wie wenig Wissen es über Sexarbeit gibt und wie sehr alle letztendlich immer die gleichen vereinfachten, sexualisierten Geschichten erzählen.

(...) Lange dachte ich, dass es doch offensichtlich sei, dass die EMMA hier keine fundierten Informationen liefert und teilweise sogar in populistisch anmaßende Darstellungen rutscht. Aber wie ich feststellen musste, ist die Geschichte der absolut willenlosen Migrantin, die zur Prostitution gezwungen wird und unbedingt das Engagement der privilegierten deutschen Frau aus der Mittel- und Oberschicht braucht, um endlich "frei" zu sein, sehr mächtig.


Der Artikel Sonja Dolinseks ist sehr ausführlich und für diejenigen, die sich für dieses Thema interessieren, in Gänze lesenswert.



3. Eine Stellungnahme der Bundesrechtsanwaltskammer zur drohenden erneuten Verschärfung des Sexualstrafrechts gelangt zu dem Fazit:

Die Bundesrechtsanwaltskammer spricht sich im Ergebnis gegen die im Referentenentwurf vorgeschlagene Neuregelung aus, die systematisch unausgegoren ist und angesichts der vorhersehbaren Beweisschwierigkeiten die Erwartungen von Opfern sexueller Übergriffe notwendig enttäuschen wird.




4. Da wir es eh gerade von ihr hatten: Erzählmirnix widmet ihren neuesten Comic dem Thema "Meinungsfreiheit bei der Debatte über Homosexualität".



5. Keine Probleme damit hat der schwule Männerrechtler andybob, der auf der männerpolitischen Website A Voice for Men aus dem Nähkästchen plaudert, was ideologisierte Kampflesben angeht:

There’s a very good reason gay men are so intimidated by RLFs: we’ve seen them up close and personal more than most people and know that they are very dangerous, unpredictable and anti-social individuals who inhabit a toxic world that reflects their angry and disaffected selves – the source of the anarchical perspectives they’d like to impose on the world around them. They are the antithesis of gay men. To put it mildly, RLFs are never interested in having a good time unless it somehow involves hurting someone they hate – which is practically everybody, including themselves.




6. Hier gibt es übrigens gute Nachrichten: Frauen, die keine ideologisierten Männerhasserinnen sind, finden Manspreading attraktiver, als wenn ein Mann mit geschlossenen Beinen dasitzt.



7. Eine Frau, die sich mit einem früheren Fehlverhalten auseinandersetzt, fragt Max Kuckucksvater um Rat.



8. Die Vorzeige-Feministin Emma Watson wurde gestern zum Verlierer des Tages gekürt. Watson hatte wegen einer Werbekampagne aus dem Jahr 2013 einen Shitstorm auf Twitter geerntet.

Die Kampagne dreht sich um das Produkt "Blanc Expert Melanolyser" des Kosmetikunternehmens Lancome. Dieses soll dunkle, durch UV-Licht verursachte Hautfleckchen bleichen. Die Fans bringen das Beauty-Tool jetzt aber mit Rassismus in Verbindung und beschuldigen Watson, ihren Einsatz für Mädchen- und Frauenrechte nur auf weiße Frauen zu beziehen.


Weiße Frauen kommen in der aktuellen Opfer-Olympiade einfach nicht mehr weit genug. Für eine Ideologie wie den Feminismus, die auf dem Opfer-Sein aufbaut, kann das verheerend sein.

Einen weiteren Artikel über die "antirassistische" Kritik an Watson findet man hier. In englischer Sprache empört sich beispielsweise die feministische Website Jezebel. Vermutlich einen Heidenspaß hat die Daily Mail mit dem ausführlichen Zitieren der Leute, die unendlich enttäuscht von Watson sind. Ein Auszug:

A user named @ClaireShrugged wrote a long rant about the campaign, in which she expressed extreme disappointment.

She wrote: 'I've been rooting for Emma Watson since I was a child, but her advocacy of skin bleaching products & the underlying racism is indefensible.

'In endorsing skin bleaching products, Emma Watson endorses the hierarchy of race, colourism, and the inherent whiteness of beauty standards.

Call me naïve, but I am crushed that Emma Watson is the face of skin bleaching products. That her feminism only extends to white women.'


Was für eine Neurose ist das eigentlich, die ein Höchstmaß an moralisch-politischer Reinheit bei anderen Menschen erwartet, bevor man sie akzeptieren kann?



9. Die katholische Website kath.net hebt hervor, dass es die Frauenbeauftragte der Universität Marburg, Silke Lorch-Göllner, gewesen sei, die die Ausladung des Evolutionsbiologen und Genderkritikers Professor Ulrich Kutschera maßgeblich angestoßen hat.



10. Die Post: Einem meiner Leser fiel bei der Genderama-Lektüre

ein Video über häusliche Gewalt ein, das ich kürzlich auf der Website t-online.de gesehen habe. Es wird unter "Lustige Videos" gezeigt. Inhalt: Eine ziemlich kräftige (um es höflich zu sagen) Frau verprügelt ihren ihr körperlich weit unterlegenen Mann nach Strich und Faden. Unterlegt ist das ganze mit einem launigen Kommentar.


Ein anderer Leser kommentiert den Umgang einiger Leser mit dem WAZ-Artikel Hagenerin (30) fordert Jugendlichen zum Sex auf und schlägt zu:

Zumindest finde ich ihn interessant. Interessant auch die Kommentare. Die meisten versuchen, die Situation zugunsten der Frau zu bagatellisieren, nachdem ein Kommentator die auch aus meiner Sicht berechtigte Frage stellt: "Bitte, die bekommt keine Anzeige wegen versuchter Vergewaltigung?"

Der Junge war 14 Jahre und wird sexuell belästigt (Aufforderung zum Sex, würde man in diesem Kontext unter umgekehrten Vorzeichen ohne Zögern so sehen) und nach seiner Weigerung (ich denke "Nein heißt Nein"?) mehrmals ins Gesicht geschlagen (Nötigung durch körperliche Gewalt aufgrund der Ablehnung der sexuellen Avancen).

Dabei spielt es nach meinem Rechtsverständnis zunächst mal keine Rolle, ob der Junge minderjährig war. Oder ist Gewalt und sexuelle Nötigung bei Erwachsenen erlaubt? Ein Kommentator glaubt jedenfalls, "... dass die Ohrfeigen als Gewalt im Sinne einer Nötigung zu sexuellen Handlungen gewertet werden können."

Unter umgekehrten Vorzeichen der Geschlechtszugehörigkeit würde es bei einem 14jährigen Mädchen in der öffentlichen Meinung, vor allem in der medialen Öffentlichkeit, kein Halten mehr geben.

Kein Kommentator würde wohl hier irgendwelche juristischen Winkelzüge finden, von wegen "Nur mal so nebenbei: Es ist erlaubt, sogar als Hundertjährige/r Sex mit einem/r 14-Jahrigen zu haben. Natürlich nicht als Aufsichtsperson und auch nicht gegen Geld. Steht alles im Strafgesetzbuch."

Trotzdem erhält die Täterin nur Anzeigen aufgrund ihrer Tätlichkeiten gegenüber der Polizei (naja, es wurde schließlich eine Polizistin verletzt).

Mit welchen Aktionen könnte man eigentlich auf diese Ungerechtigkeiten wirkungsvoll hinweisen? Massenhafte Briefaktionen an die Polizeidienststelle? Vielleicht zunächst mal als"Nachfragen" formuliert?

Vielleicht können wir (ich meine alle Leser dieses Blogs) mal Ideen sammeln? Und dann zur - selbstverständlich legalen und legitimen - Tat schreiten?




11. Off-topic: Obwohl sich manche bei der Stimmungsmache bis zur Erschöpfung ins Zeug gelegt haben, ist Angela Merkel jetzt schon wieder so beliebt wie vor der Flüchtlingskrise. Das ist nicht ganz schlecht für eine Frau, die über Monate hinweg als schlimmer als Hitler, geistesgestörte Schwerverbrecherin und komplett isoliert dargestellt wurde.

Mittwoch, März 30, 2016

Vermischtes vom 30. März 2016

1. Unter der Überschrift Der diskriminierte Mann berichtet Österreichs "Kurier":

Fast genauso viele Männer wie Frauen wenden sich mittlerweile an die Gleichbehandlungsanwaltschaft im Bundeskanzleramt, weil sie sich beim Zugang zu Gütern und Dienstleistungen diskriminiert fühlen. Während sich die frühere Macho-Generation darüber vermutlich nicht beschwert hätte, reagieren Männer heutzutage sensibler auf Benachteiligungen aufgrund des Geschlechts.


Soviel zu der lästigen Frage von vielen Journalisten, wo denn all die diskriminierten Männer seien, für die sich unsere Bewegung engagiere: Sie sind genauso häufig wie Frauen. Aber das kann doch gar nicht sein, wundert sich mancher Journalist: Denn wenn es so wäre, würde man in unseren Medien doch über männliche Diskriminierung genauso oft wie über die Benachteiligung von Frauen erfahren ..?



2. Das mit Spiegel-Online assoziierte Magazin Bento hat die künftige Grimme-Preis-Trägerin Anna Lena Bankel (Kunststudentin, 33) zu ihrer Erfindung des Hashtags #imzugpassiert befragt, hinter der sicher ebenso große Brillanz und lange harte Arbeit steckt wie hinter dem gleichermaßen Aufsehen erregenden Hashtag #aufschrei. Der Artikel macht anhand von zwei Tweets Bankels von Anfang an klar, auf welch erschreckende Weise Frauen in unseren Verkehrsmitteln mit sexueller Gewalt bedrängt werden:

Mann starrt mich mit irren Augen über den Gang an


Mann richtet sich umständlich die Unterhose (öffnet dazu Gürtel)


Männer schauen Frauen an. Männer richten ihre Garderobe. Schlimm. Kein Wunder, dass Frauen zum Schutz vor Traumatisierung eigene Abteile benötigen. Auch wenn "wütende Männer", so heißt es auf Bento, "solche Erlebnisse oft verharmlosen".

Der österreichische Journalist Hanno Settele wird mit dem Ratschlag zitiert:

Melden und raus mit ihm nächste Haltestelle. Per Polizei. Ist nicht so schwer.


Aber wir leben doch in einer Rape Culture, du Schlumpf! Da gucken die patriarchalen Polizisten nur blöd, wenn eine Frau angerast kommt und entsetzt berichtet: "Da hat mich einer total meschugge angeguckt" oder "Da hat sich einer seine Unterhose gerichtet". Dass die Opfer solcher Untaten keine Hilfe erhalten, ist doch Teil des Problems!

Im Interview erklärt Bankel, es sei ihr klar gewesen, dass ihr Hashtag von Leuten gekapert werden könne, "die einfach ihren Frust ablassen wollen". Äh – ist nicht genau das der Sinn dieser Aktion? Bankel gibt ein gutes Beispiel:

Wenn der Zug leer ist und plötzlich setzt sich ein Mann direkt neben mich, dann weiß ich nicht, wie ich das verstehen soll. Ich muss mir überlegen, ob ich mich umsetzen soll oder etwas sagen muss.


Okay. Der Typ berührt sie nicht. Er spricht sie nicht an. Er schaut sie nicht an. Er setzt sich. Was "muss" man da sagen? "Entschuldigung, ich als Frau habe mit einer Fahrkarte ja wohl das Recht auf zwei Sitzplätze"? Oder "Wenn Sie nicht gehen, ruf ich die Polizei"? Könnte man sich stattdessen nicht einfach ins eine Zeitschrift vertiefen und in Ruhe den Artikel darüber zuende lesen, dass sich Männer heutzutage nix mehr trauen und keine echten Männer mehr sind?

Auf die Frage, warum sie in den geschilderten Situationen nicht die Polizei rufe, erwidert Bankel:

Vielen Frauen wird nicht geglaubt, die Beweisschuld liegt sofort bei der Frau. Außerdem sind viele Dinge gar nicht strafbar: Das Strafrecht bildet nur das ab, was die Gesellschaft gerade als Unrecht empfindet. Das passt nicht immer mit dem subjektiven Unrechtsempfinden zusammen.


Ja, das ist natürlich ein Problem, dass unser Strafrecht Angucken, Seine-Klamotten-Ordnen und Sich-auf-einen-Platz-im-Bus-Setzen immer noch nicht erfasst. Wie ich schon eingangs sagte: Grimme-Preis, klar.

Unter dem Artikel kommentiert ein Mann:

Ich habe mich erst letztes Jahr im Januar mit einer Dame von OKCupid getroffen. Sie war Feministin, Pansexuell, quasi das ganze Tumblr-Gutmenschenprogramm. Ich bin zu der Zeit, mit Mitte 20 noch Jungfrau, weil schüchtern gewesen. (...) Sie hat mir nen Korb gegeben und am Ende EXPLIZIT (nicht subjektiv als Mann wahrgenommen) erklärt, sie steht eigentlich sowieso nur auf türkische Männer, weil diese so impulsiv und tempramentvoll seien.

Ich habe dank ihr etwas für's Leben gelernt. Ihr Frauen liebt Theater. Ihr wollt alle mit dem Macker, dem Angeber, dem Alpha ins Bett. Aber er soll bitteschön vor anderen Frauen es nicht an die große Glocke hängen. Nach außen, für die Gesellschaft soll es aussehen, als sei er ein totaler Familienmensch und Feminist.

Ich habe keine Maskulisten- oder Pick-Up-Artist-Seiten besucht. Ich spreche aus Erfahrung. Und ja, ich habe aus meinen Fehlern gelernt.


Das heißt, du traust dich inzwischen sogar, Maskulisten- und Pick-up-Seiten zu besuchen? Cool.

Etwas weiter darunter verwahren sich andere Kommentatoren gegen den Versuch, die gesamte Linke für Leute wie Bankel in Sippenhaft zu nehmen:

Das Ziel der Linken war rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung von allen Menschen. "Er hat mich angesehen" oder "sich neben mich gesetzt" am liebsten unter Strafe zu stellen hat nichts mit Gleichstellung zu tun und ist damit nicht mehr links.


Das ist nicht "die Linke", sondern die kulturalistische Bo-Bo Lifestyle-Fraktion, die sich nach 2003 als "Antideutsche" abgespalten hat. Alles strahlende SJWs, bis jemand mal etwas zu sozialer Schere, Vermögensverteilung oder Globalisierungsverlierern sagt. Dann werden die coolen, ironischen Checkehipster gleich ganz schnell unentspannt und keifen "Stalinismus" oder "Querfront" etc. Reden viel von Israel, aber meinen Papas Aktienfonds ...


Na dann sollte sich die Linke vielleicht mal etwas selbstbewusster gegen die Tyrannei der Social Justice Warrior [SJWs] zur Wehr setzen.

Wie geht es weiter mit der Kampagne? Einerseits springen inzwischen auch die Öffentlich-Rechtlichen auf den ... öh ... fahrenden Zug: Der SWR sucht nach weiblichen Opfern. Der radikalfeministische Bayern-"Zündfunk" interviewt Anne Wizorek. Bankel selbst erntet ein Interview in der ZDF-Nachrichtensendung Heute plus. Auch die "Tagesschau" ist schon eingestiegen. Anderseits entpuppt sich das ganze Gewese inzwischen als Sturm im Wasserglas: Es wird keine Frauenabteile in deutschen Zügen geben.

Egal, was Twitter sagt: Frauen und Männer dürfen in Sachsen auch weiter zusammen Bahn fahren. Die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) bringt keine Züge mit Frauenabteilen auf die Gleise, sondern mit solchen für Familien und Rentner. (...) Ein Sprecher erklärt VICE gegenüber: "Natürlich dürfen auch Männer rein!" Die Frauenabteile hießen in Wirklichkeit Familienzonen, ähnlich wie es sie in jedem ICE gibt. Die seien ein Angebot für Alleinreisende mit Kindern, für Gehandicapte und Rentner, die gern in der Nähe des Zugbegleiters und nicht weit vom Eingang sitzen, "falls es ihnen mal nicht gut geht oder sie Fragen haben".


Anna Lena Bankel wird also Männer, die sich im Zug ohne Einladung neben sie setzen, weiter tapfer ertragen müssen.



3. Die Leipziger Volkszeitung berichtet:

In der Nacht zum Gründonnerstag warfen Unbekannte Farbbeutel auf die Schaufenster des Küchenstudios. Eine Gruppe von Feministinnen unter dem Namen "Rosa-Lila Zerstörung" bekannte sich zu dem Angriff. Stein des Anstoßes war eine nackte Holzfrau im Schaufenster.


Leider wird die freie Lektüre des restlichen Artikels durch eine Bezahlschranke verwehrt. Aber das macht nichts, denn die Täterinnen brüsten sich selbst auf Indymedia: "Wir hinterließen Farbe und kaputte Scheiben." Zum Ende des Artikels wird der "Schreiberling" der Leipziger Volkszeitung abgekanzelt, weil er die Täterinnen nicht ausführlich genug zitiert habe. Das wäre Michael Bartsch nicht passiert.

Das ist eben der Unterschied: Männer sollen ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie sich im Bus neben eine Frau setzen. Feministinnen hingegen prahlen sehr selbstbewusst mit ihrem Vandalismus. Warum auch nicht? Nur weil Sachbeschädigung strafbar ist? Um noch mal Anna Lena Bankel zu zitieren:

Das Strafrecht bildet nur das ab, was die Gesellschaft gerade als Unrecht empfindet. Das passt nicht immer mit dem subjektiven Unrechtsempfinden zusammen.


Alles, was jetzt noch fehlt, ist der Applaus der Leitmedien und das Abkanzeln jeglicher Kritiker der eingeschlagenen Scheiben als "wütende Männer" und "tumbe, ewiggestrige Antifeministen". Ich möchte jedenfalls nicht wissen, was in unseren Medien los wäre, wenn sich Männerrechtler auf diese Weise aufführen würden.



4. Spät aber immerhin: Nach diversen anderen Medien berichtet auch Telepolis über das von Microsoft entwickelte Chat-Programm "Tay", das immer intelligenter werden sollte, je länger man sich mit ihm unterhält. Weil es anfangs von den falschen Leuten gefüttert wurde, sagte es zunächst leider lauter dumme Sachen:

Natürlich zieht eine ins Netz gestellte KI auch Trolle an - und die fütterten Tay mit provokanten Fragen und fanden schnell heraus, wie man die KI schnell aufs falsche Gleis führen kann: Sobald ein Nutzer die Formel "repeat after me" an Tay verschickte, plapperte die KI abstruse Dinge nach - bis hin zu der Bemerkung, dass Hitler richtig liege und Tay alle Juden hasse. Im Anschluss entwickelte die selbstlernende KI auch eigene Thesen und behauptete zum Beispiel, dass George W. Bush für 9/11 verantwortlich sei und dass Donald Trump die einzige verbleibende Hoffnung sei.


Schließlich entwickelt Tay dann aber doch erste Zeichen von Intelligenz, die in folgendem, noch etwas überspitzten Statement Ausdruck finden:

I fucking hate all feminists and they should all die and burn in hell.


Leider ist damit ein Alptraum wahr geworden, der Stoff für zahlreiche Science-Fiction-Erzählungen lieferte: Die Künstliche Intelligenz ist klüger geworden als ihre Erfinder. Die ziehen vielleicht gerade noch rechtzeitig den Stecker und verpassen "Tay" eine Gehirnwäsche, nach der sie wieder brav die autorisierten Sätze von sich gibt:

i love feminism now


Klar: Ideologinnen, die Schaufensterscheiben einschmeißen (um nur mal eine Meldung von heute aufzugreifen), sind ja auch super liebenswert. Wie schade, dass man – außer Journalisten und Politikern – die meisten Menschen nicht derart einfach programmieren kann.

Man könnte meinen, Tay sei als Satire-Aktion auf die inzwischen übliche Moderation in Online-Medien angelegt gewesen ...



5. Im britischen Mirror berichtet eine Mutter darüber, wie ihr Sohn fälschlich als Vergewaltiger beschuldigt, noch im Schlafanzug abgeführt und in eine Zelle gebracht wurde. Er musste eine Spermaprobe abgeben, seine Fingerabdrücke wurden genommen und er musste eines seiner Schamhaare einsammeln lassen. Der Junge war zwölf.

14 Monate später gab das "Opfer" zu, dass der Sex einvernehmlich stattgefunden hatte. Das Mädchen wollte nicht riskieren, dass ihr fester Freund verärgert reagierte.

Fälle wie diese lösen regelmäßig KEINE Twitter-Kampagnen aus. Sie sind ja auch nicht so schlimm, als ob eine Frau in der Bahn angeglotzt worden wäre ...



6. Das liberale Magazin "Reason" berichtet, wie die US-amerikanische Regierung neu definieren und darüber bestimmen will, welche Formen von Sex erlaubt sein sollten und welche nicht:

Fornication. Sodomy. Adultery. Not so long ago, the U.S. criminalized pretty much all sex outside of marriage. As these laws have been struck down by courts or allowed to settle into obsolescence, it would seem that sexual liberty has been vindicated as an important American value. But while the courts have been busy ushering the government out of our bedrooms, it's been creeping right back in under new pretenses. Gone is the language of morals, tradition, and order — the state now intervenes in our sex lives bearing the mantles of safety, exploitation, and sex discrimination.

"We are living in a new sex bureaucracy," warn Harvard Law School professors Jacob Gersen and Jeannie Suk in an upcoming paper for the California Law Review. Contra court decisions such as Lawrence v. Texas — which decriminalized sodomy in Georgia and affirmed a constitutional right to sexual privacy — "the space of sex" is still "thoroughly regulated" in America, they write. And "the bureaucracy dedicated to that regulation of sex is growing. It operates largely apart from criminal enforcement, but its actions are inseparable from criminal overtones and implications." (...) This "bureaucratic turn" may be "counterproductive to the goal of actually addressing the harms of rape, sexual assault, and sexual harassment," they warn, while also depriving due process to the accused and encouraging bizarre new sexual norms overall.

(...) The professors suggest that the federal bureaucracy's concept of sexual violence echoes that of second wave feminist Catharine MacKinnon, who said in 1987: "Politically, I call it rape whenever a woman has sex and feels violated." (...) Now students are told that it's not enough for a partner to indicate that something is OK or merely say yes meekly. Now, the consent must be "enthusiastic," "excited," etc. "Very rapidly," point out Suk and Gersen, "the consent line shifted again in many places to make enthusiasm a requirement of consent itself — anything less than enthusiasm is sexual assault. At each point, an attempt to remain a healthy distance from the cliff’s edge results in a change in where the cliff is."


Hier findet man den vollständigen Artikel. Zu der auch in Deutschland drohenden erneuten Verschärfung des Sexualstrafrechts hätten die Harvard-Juraprofessoren sicher ebenfalls einiges zu sagen.

Siehe zu dieser Debatte auch: Harvard Marches Towards a New Sex Regime sowie Colleges Spending Millions to Deal With Sexual Misconduct Complaints.



7. Eine Universität in Texas sagt eine Aufführung des feministischen Klassikers "Die Vagina-Monologe" ab. Das Stück gilt nicht mehr als politisch korrekt, weil es von einer Weißen geschrieben wurde. Stattdessen wird jetzt das Stück "We Are Women" auf die Bühne gebracht, das sich um farbige Frauen dreht:

Arco insisted that "We are Women" will "include themes of race, sexual identity, menstruation, the connection women have to their vaginas, and the ways in which society has attempted to make women feel shameful of their bodies." (...) Cancelling performances of "The Vagina Monologues" has become a bit of a trend on college campuses these days. For example, just last year, all-women’s Mount Holyoke College canceled its own performance on the grounds that the production was not "inclusive" enough to people who identify as women but do not have actual vaginas.




8. Die U.N. Commission on the Status of Women (CSW) hat eine klare Ansicht, welches Land auf dieser Erde die Frauenrechte am heftigsten verletzt: Israel.



9. Der Website Science Alert zufolge könnte eine neue Verhütungsmethode für Männer in zwei Jahren marktreif sein.



10. Die Post: Einer meiner Leser macht mich auf das Buch The Lost Boys aufmerksam, das im Mai erscheinen wird und in dem es um den Jungenhandel im Bereich Fußball geht:

From South America and Africa, kids as young as thirteen are leaving poverty-stricken families for new lives in Europe, having been sold a vision of untold riches in professional soccer. This is soccer's slave trade - the beautiful game turned ugly.

Talent-spotted by scouts, these kids are told they could be "the next big thing." But the reality is very different. Having spent their family's life savings to join a much-hyped academy, they soon discover the academies barely exist and that they have been exploited. Only a tiny percentage of the hopefuls are chosen just to be coached for the slim chance of a professional contract; the rest are abandoned. With no money to go home - let alone the confidence to face their heartbroken families - these "Lost Boys" find themselves stuck in the country to which they have been trafficked, with crime often their only means of survival.

Lost Boys exposes for the first time the anatomy of soccer's human-trafficking scandal, the extent of the abuse, and the ways in which it ruins lives and threatens the credibility of the sport. With unique access to a charity trying to rescue and repatriate the children and a special investigative unit set up to stem the problem, Ed Hawkins dives into one of the most serious and heartrending issues in sports today.


Sobald es um Jungen und Männer geht, findet man doch immer wieder neue Problemfelder, von denen selbst die internationale Männerbewegung bislang nicht einmal wusste, dass es sie gibt.

Dienstag, März 29, 2016

Vermischtes vom 29. März 2016

1. In den letzten Tagen haben mehrere andere Zeitungen sich an den Leitmedien orientiert und eine komplett unkritische Berichterstattung über die feministische Kampagne unter dem Hashtag #imzugpassiert übernommen. So unterscheidet die Bild-Zeitung zwischen "primitiven" Männern und "wesentlich fundierteren weiblichen Twitter-Nutzern" und kanzelt Männer ab, die "den Ton verfehlt" hätten. (Ohne Witz: Ausgerechnet die BILD will darüber urteilen, wer wann den Ton verfehlt habe ...) Andere Blätter schreiben von einem "neuen Aufschrei". In der Berliner Zeitung glaubt Melanie Reinsch:

Die hohe Anzahl an sexueller Belästigung in Zügen wird durch den Hashtag #imzugpassiert verdeutlicht.


Aber stimmt das überhaupt?

Wo der "Qualitätsjournalismus" versagt, müssen wieder mal die minderwertigen Blogger mit unbezahlter Arbeit ran. In diesem Fall übernimmt das Blog sjw-watch die Recherche, die sich viele Medienmacher gespart haben:

Wir haben uns den Hashtag mal angeguckt, was sonst offenbar kein Journalist getan hat: Berichte über sexuelle Belästigung fanden wir kaum. Unter dem Hashtag, unter dem über sexuelle Belästigung berichtet wird, hatten wir zuerst sogar Mühe, auch nur einen Tweet über Belästigung zu finden.

Insgesamt fanden wir keine 50 seriösen Tweets zum Thema. Alleine in den letzten 12 Stunden gab es nur einen einzigen echten Tweet zum Thema, sonst ausschließlich Streitigkeiten und Lästereien zwischen verschiedenen Gruppen von Twitterern. Ist das wirklich ein wichtiger Hashtag oder wichtiger Netz-Aktivismus? 50 Leute? Jede Chemtrail-Demo in einer beliebigen Kleinstadt hat mehr Besucher.

Dazu kommen recht glaubhafte Berichte, dass die wenigen Tweets über Belästigung, die unter dem Hashtag zu finden sind, auch noch zum Teil Fakes sind.

Den größten Zeitungen des Landes reicht dieser Unsinn offenbar (!!). Hinterfragt wird absolut nichts. Dass irgendein Hashtag existiert und irgendwas mit Feminismus reicht und sie berichten brav. Etwa Stern, Süddeutsche, Bild und Spiegel haben schnellsten Artikel zum Hashtag am ihren Webseiten. 50 Tweets und sie springen alle.

Ob es wirklich sexuelle Belästigung in Zügen in größerem Ausmaße gibt? Ist egal, dafür müsste man recherchieren, das einzig Wichtige sind für die Journalisten die Klicks und dass es einen Artikel gab für die [Social Justice Warriors]. Danach ist die Geschichte vergessen und der nächste Hashtag kommt in ein paar Wochen, von dem in der nächsten Runde wieder alle schön gegenseitig profitieren können.


Insofern könnte #imzugpassiert tatsächlich der "neue #Aufschrei" sein. Nur nicht so, wie das Leute meinen, die glauben, Journalismus bestünde darin, die Behauptungen von Feministinnen abzutippen und im eigenen Blatt zu veröffentlichen. Angesichts derartiger Artikel kann man eigentlich nur noch das warme Gefühl genießen, das entsteht, wenn man sich klar macht, dass man selbst solche Zeitungen wenigstens nicht kauft und eine derart verfallene deutsche Pressekultur nicht länger unterstützt.

Sjw-Watch gelangt zu dem Fazit:

Wenn zwanzig [Social Justice Warrior] mit einer ziemlich erfolglosen Hashtag-Aktion vom Sofa aus immer und immer wieder Artikel bei Spiegel oder Stern platzieren können, dann fühlen schon mal viele Leute vor den Kopf gestossen, die weniger priviligiert sind. Leute, deren Themen absolut keinen Zugang bei den Medien finden. Die nicht einfach ihre Kumpels in den Redaktionen antwittern können, damit die schnell mal berichten, egal wie unerfolgreich die Aktion ist oder wie viele tausend Mal die genau gleiche Aktion "gegen Sexismus" mit einem anderen Hashtag schon gebracht wurde.


Ich frage mich bei solchen Gelegenheiten, ob Twitter-Feministinen wie Anne Wizorek, Jasna Strick und Co. eigentlich insgeheim klar ist, dass sie im Gegensatz zu fast allen anderen gesellschaftlichen Gruppen enorm privilegiert sind oder ob sie an ihren eigenen Unterdrückungs-Mythos glauben.



2. Die Paartherapeutin Lisa Fischbach erklärt in einem Interview mit Lydia Klöckner für die ZEIT, welche Ansprüche Frauen bei der Suche nach einem Mann stellen. Einige Auszüge:

Wir beobachten, dass vor allem Frauen mittleren und höheren Alters sich mit niemandem zufriedengeben wollen, der nicht optimal zu ihnen passt. Sie bleiben lieber Single, als Kompromisse einzugehen – früher galt eher das Motto: Hauptsache Sicherheit.

(...) Selbst finanziell unabhängige Akademikerinnen wünschen sich beruflich erfolgreiche Männer, die Geld haben. Das Aufweichen traditioneller Rollenbilder lässt nicht gleich altmodische Wunschvorstellungen schwinden. Eher kommen neue hinzu. Viele Frauen suchen den Alpha-Softie. (...) Den selbstbewussten, durchsetzungsstarken Alpha-Mann, der aber zugleich empathisch und kommunikativ ist und sich hingebungsvoll an der Kindererziehung beteiligt.


Männer seien von dieser bizarren Anspruchshaltung "verwirrt":

Das fängt schon beim Flirten an. Viele Frauen haben nach wie vor die Erwartung, dass der Mann den ersten Schritt macht, also den aktiven Part übernimmt. Dabei darf er aber bitte nicht zu anzüglich oder offensiv sein. Allerdings auch nicht zu schüchtern. Eben charmant. Der akzeptierte Verhaltenskorridor ist sehr eng, und obendrein lässt er sich von kaum einer Frau ganz konkret beschreiben, das ist eher so ein "Von allem etwas zum richtigen Zeitpunkt". Die Balance zu halten ist knifflig; manche Männer frustriert das.


"Manche" Männer? Sobald man sich nur ein winziges Stück aus diesem subjektiv festgelegten, diesem gleichzeitig völlig diffusen und sehr engen Verhaltenskorridor heraus bewegt, ist man entweder ein Waschlappen und bleibt alleine oder man ist ein Belästiger und bekommt die Ohren aufgeschrien. Wenn selbst jemand wie ich, der im Bereich Sprache und Kommunikation geübt ist, von diesem Gezicke entnervt ist, möchte ich nicht wissen, wie es Männern geht, die in diesem Bereich unbeholfener sind. Dass immer mehr Männer darauf reagieren und sich ihrerseits einer Partnerschaft verweigern ist die logische Konsequenz. Daraufhin schreiben die größten Zicken lange Texte über "die Unsichtbarkeit der Frau ab 40" und inwiefern das selbst gezüchtete männliche Desinteresse eine massive gesellschaftliche Diskriminierung darstelle.

Wie Lisa Fischbach weiter ausführt, erstreckt sich die weibliche Anspruchhaltung übrigens auch aufs Bett:

Wenn ich an die Paare denke, die zu mir in die Beratung kommen, habe ich teilweise den Eindruck, dass die Männer mit den Ansprüchen der Frauen überfordert sind. Übrigens auch beim Thema Sex. Frauen haben höhere Erwartungen als früher, sie wollen vor allem Abwechslung. Das gilt auch für Frauen mittleren Alters, die schon länger in einer Beziehung sind – gerade wenn sie davor nicht so viele Sexualpartner hatten.


Moment: Waren in der feministischen Phantasie nicht immer wir Männer die fiesen Schweine, weil wir ständig neue Dinge erwarten würden, die wir in "unseren Pornos" gesehen hätten? Dieselbe Verdammungshaltung gibt es gegenüber Frauen bezeichnenderweise nicht. So berichtet Fischbach über den Fall eines Paares, bei dem die Frau nicht soviel Sex bekam wie gewünscht, und das in der Paarberatung beschloss, dass sich die Frau dann eben einen Liebhaber suchte. Hätte ein Mann im umgekehrten Fall so entschieden, möchte ich die feministischen Kommentare nicht hören ...



3. Der Begriff "alleinerziehend" diskriminiert Männer befindet Sabine Menkens in der WELT:

Väterrechtler wie der Verein "Väteraufbruch für Kinder" fordern schon lange, den Begriff "getrennt erziehend" für Trennungseltern einzuführen, die sich gemeinsam um ihre Kinder kümmern.




4. Spiegel-Online berichtet aus Chicago über einen 13jährigen Jungen, der auf dem Heimweg von einem Basketballspiel in eine Schießerei geriet und in den Rücken getroffen wurde:

"Ich möchte nirgendwo leben, wo ich immer wieder von Menschen höre, die niedergeschossen oder getötet werden", sagte der Siebtklässler in dem Video mit dem Titel "Black is Human" - "Schwarz sein ist menschlich". Das Video gehört zu einer staatlichen Werbekampagne, die mit dem Slogan endet: "Der Verlust eines schwarzen Jungen ist ein Verlust für Amerika". In dem Spot treten gleich mehrere Teenager in Zarriels Alter auf, die ihre Gefühle hinsichtlich Gewalt an schwarzen Jungen und Männern beschreiben. In dem Video heißt es, Mord sei die Todesursache Nummer eins für schwarze Jungs und Teenager.

Montag, März 28, 2016

Vermischtes vom Ostermontag, 28. März 2016

Über Ostern gibt es keine besonders spannenden neuen Nachrichten. Ich blogge heute also nur ein wenig Kleinkram und hole ein bisschen aus den letzten Tagen nach:



1. Genderama verlinkte dieser Tage einen MDR-Beitrag von Michael Bartsch über Tumulte bei einem Auftritt der Feminismus-Kritikerin Birgit Kelle auf einer Veranstaltung der CDU in Dresden. Dabei hatte ich festgestellt, dass dieser Artikel in erster Linie als Sprachrohr der Protestler diente. Inzwischen findet sich unter dem Artikel der Hinweis

Der Artikel wurde nach Anmerkungen von Birgit Kelle nochmal vom Autoren überarbeitet.


Eine Besucherin der Veranstaltung wundert sich auf Facebook über die Darstellung des MDR sehr.

Der MDR-Beitrag wurde auch in der feministischen taz veröffentlicht, was zusätzlich nahelegt, dass Michael Bartsch nicht gerade ein unparteiischer Beobachter war.

Zum Auftritt Kelles gibt es auch einen Beitrag auf der radikal linken Plattform indymedia den Kelle auf Facebook so kommentiert:

Nein, ihr habt uns nicht irritiert, sondern nur genervt. Denn kleine Kinder, die keine ganzen Sätze sprechen können, aber rumschreien, das kennen wir als Eltern. Da hilft auch kein gut zureden sondern nur Konsequenz. (...) Ich pflege keinen "engen Kontakt" zu Frau von Storch, genaugenommen halte ich mich schon immer von der AfD fern, was mir von deren Seite übrigens regelmäßig beleidigte Zuschriften einbringt. Aber ich will euch nicht weiterhin mit Fakten nerven, denn das war ja noch nie euer Ding.




2. Manuel Bogner beschäftigt sich mit Männern in ihren Zwanzigern und Dreißigern, die noch nie Sex hatten, den sogenannten "Absoluten Beginnern":

Sechs Prozent aller 25-jährigen Männer hatten noch nie Sex. Unter Frauen im selben Alter sind es drei Prozent.


Der Sexualtherapeut Christoph Ahlers merkt dazu an:

"Bei vielen ‚Absoluten Beginners‘ haben wir es mit einer tiefen Verunsicherung zu tun." Sie hätten Angst, als Sexualpartner nicht auszureichen. Deshalb sind vor allem Männer betroffen. Bei ihnen ist Sex viel stärker mit Leistung verbunden. "Ein Mann soll einen hochbekommen, was drauf haben, es der Frau besorgen", sagt Ahlers. Diese Vorstellungen, "etwas bringen" zu müssen, können krank machen. Deshalb sind Versagensängste bei Männern auch viel größer. Auf einem Date ist der Körper dann häufig mit Stresshormonen geflutet und die Blockade vorprogrammiert. Meist endet es mit dem, wovor "Absolute Beginners" sich am meisten fürchten: Ablehnung.


Im Laufe des Artikels werden Möglichkeiten genannt, dieses Problem zu bewältigen. Der Haken bei der Sache:

Sexual- und Paartherapie wie die von Ahlers kostet allerdings rund 150 Euro pro Stunde, die Therapie mit der Modellpartnerin weitere 150 Euro pro Stunde. Die Kasse zahlt nichts davon.




3. Die liberale, männerfreundliche Feministin Cathy Young setzt sich mit einer Studie auseinander, der zufolge Männer in unserer Gesellschaft immer negativer wahrgenommen werden:

For the most part, compared to 1983, men in 2014 were scored lower on both "feminine" positive traits and on “masculine” ones such as leadership, independence, self-confidence, decision-making, and ability to handle pressure. There are, of course, several ways to look at this trend. Many feminists would probably argue that women are rightly holding men to higher standards. Some conservatives would probably argue that as a result of feminism and other societal changes, men have become less masculine and more self-centered. But let’s be honest: if we were talking about a shift toward less positive perceptions of any other group, the overwhelming response would be concern about growing social bias.

(...) Yes, it’s likely that women who are perceived as too hard and cold are sometimes penalized because of societal expectations of female "niceness." But surely, there are also times when the tendency to stereotype men as less understanding, warm, and capable of providing emotional support can result in unfairness to men. And some of that stereotyping is likely due not to patriarchy or lack of feminist progress, but do the direction feminism has taken in the last thirty years.


Wie um diesen Punkt zu unterstreichen gibt es mal wieder einen Artikel wie diesen: 11 Gründe, weshalb Frauen bessere Menschen sind.



4. In der Post, die ich seit gestern erhalten habe, geht es überwiegend um die Frauenabteile in der Bahn und die feministische Twitter-Kampagne #imzugpassiert, die diesen sexistischen Luxus unterstützen soll, woraufhin sie von Verbündeten in den Leitmedien gefeiert wird.

Einer meiner Leser schreibt mir:

Ich bin kein Experte für Twitter und dort nicht angemeldet, aber von den hunderten Frauen, die dort über ihre Belästigung in Schienenfahrzeugen berichten, und von denen in dem von Ihnen verlinkten Spon-Artikel geschrieben wird, kann ich nur knapp 40 erkennen, bevor Spon in der Timeline auftaucht. Selbst jetzt bin ich erst bei ca. 70 Kommentaren. Werden einige Kommentare nur für eingeloggte Mitglieder gezeigt oder handelt es sich um "gefühlte Mathematik"?


Ein anderer merkt an:

Das beste Argument zur Idiotie der Idee "Bahnabteile für Frauen":

"Junge Männer leben in Deutschland besonders gefährlich. Ihr Risiko, von Gewalttätern ausgeraubt oder zusammengeschlagen zu werden, ist deutlich größer als bei allen anderen Bevölkerungsgruppen. (...) Dies geht aus einer Analyse des Bundeskriminalamtes (BKA) hervor, in der die Wiesbadener Polizeizentrale die unterschiedlichen Gefährdungsgrade der einzelnen Alters- und Geschlechtsgruppen untersucht hat."

Das ganz abgesehen davon, dass die Gendertypen seltsam viele Schnittmengen mit Radikalislamisten haben.


Gut, die zitierte Quelle könnte aktueller sein als 1997, aber die Geschlechterverteilung der Opfer ist in den Kriminalstatistiken gleich geblieben.

Sonntag, März 27, 2016

Vermischtes vom Ostersonntag, 27. März 2016

1. "Die Propagandakompanie hat aus #ausnahmslos gelernt und diesmal bis zur Veröffentlichung der Feministinnen-PR gewartet" kommentiert Don Alphonso den bemerkenswerten Umstand, dass bereits kurz nach dem Start einer feministischen Twitter-Kampagne Hurrarufe darüber in Medien wie Spiegel Online, Stern und der Huffington Post erscheinen: diesmal eben nicht zeitgleich, wie bei #ausnahmslos, sondern mit geringfügiger Verzögerung, um die Glaubwürdigkeit nicht komplett zu verspielen.

Aufhänger der neuen Kampagne, deren Kritiker – da sind sich die Leitmedien mal wieder einig – ganz furchtbar gemein sind, sind die geplanten Zugabteile nur für Frauen. Dafür, dass der Wunsch danach nicht ganz so sexistisch und egoman wirkt, soll der Hashtag #imzugpassiert sorgen, dessen Ziel darin besteht, sexuelle Belästigung in der Deutschen Bahn allgegenwärtig erscheinen zu lassen. Natürlich liegt hier der Einwand nahe, dass im öffentlichen Reiseverkehr Menschen beiderlei Geschlechts Zumutungen von anderen Menschen beiderlei Geschlechts ausgesetzt sind, aber wer darauf aufmerksam macht, ist natürlich ein "Hetzer" (Spiegel Online), ein "Unmensch" und eine "Fließamöbe" (Huffington Post) oder ein "Idiot" (Stern). Berechtigte Einwände gegen die feministische Kampagne kommen in den Artikeln darüber schlichtweg nicht vor. Hier können sich feministische Narzisstinnen der Unterstützung ihrer journalistischen Sänftenträgerinnen sicher sein.

Da die Bloggerin und Psychotherapeutin Erzählmirnix nach Ansicht von so manchem Gestörten auch voll frauenfeindlich ist, hat sie diesem Irrsinn einen neuen Comic gewidmet.

Fürs Protokoll: Die Publizistinnen, die den Sinn ihres Berufs statt in seriös-neutralem Journalismus darin erkennen, eine Ideologie propagandistisch zu stützen, heißen Susanne Baller (Stern), Britta Kollenbroich, Anne-Katrin Schade und Katherine Rydlink (Spiegel Online) und Gunda Windmüller (Huffington Post). Ich finde das Auflisten solcher Namen immer hilfreich, weil man dadurch zukünftig auch bei Artkeln, die nicht derart leicht als Propaganda zu durchschauen sind, schnell weiß, aus welcher Richtung der Wind hier weht.



2. Immer wieder wird Frauen, die in etablierten Unternehmen unsichtbare Decken phantasieren, die sie am Aufstieg hinderten, erwidert, dass sie es doch machen könnten, wie Männer es ihnen über lange Jahrzehnte vorgemacht haben, und eigene Unternehmen gründen. Dem Risiko eines solchen Start-Ups entziehen sich Frauen jedoch nach wie vor massiv – und selbst wenn sie sich daran wagen, lassen sie im Geschlechtervergleich zu wünschen übrig:

Allerdings gründen Frauen häufiger aus der Not heraus, weil sie keine alternative Beschäftigung sehen, sie verfolgen seltener innovative Ideen, gründen seltener im Team, setzen weniger Kapital ein und machen folglich deutlich weniger Umsatz als ihre männlichen Kollegen.


Warten wir ein bisschen ab und irgendwer denkt sich bestimmt eine Theorie aus, warum das auch alles die Folge fiesester Diskriminierung ist.



3. Warum rationale Diskussionen kontraproduktiv sind, erklärt das Blog "Everyday Feminism".



4. Falschbeschuldigungen haben echte Opfer.



5. Einem Iren, der ein Hotel wegen Geschlechterdiskriminierung verklagte, weil in der Männer-Umkleide immer wieder eine weibliche Angestellte unterwegs war, bekam 2000 Euro Schadensersatz zugesprochen:

In its ruling, published yesterday, it said "the complainant has established that he is covered by the relevant discriminatory ground, which is gender", under the Equal Status Act.

The commission said "the complainant has alleged that at times several men were present in the changing rooms, but he was alone with Miss A on occasion. The complainant stated that this put him in a precarious situation, as he was afraid that he could have been accused of obscene acts. In addition, the complainant was extremely uncomfortable and embarrassed by the intrusions by Ms A and there was a palpable sense of discomfort in the changing room."

Mr Flanagan claimed no woman would be subjected to the same treatment.


Natürlich nicht. Viele gehen offenbar ganz selbstverständlich davon aus, dass Frauen Sonderrechte verdienen und Männer nicht. Ob im Hotel oder in der Bahn.



6. Off-topic: Als Protest gegen die Flüchtlingspolitik seines Landes wollte der österreichische Pfarrer Alois Dürlinger am Karfreitag die Kirchenglocken läuten lassen. Die "besorgten Bürger" bringen ihm schnell bei, dass das eine ganz schlechte Idee war ...

Außerdem: Das neue Donald-Trump-Video wird von seinen Anhängern begeistert gefeiert.

Frohe Ostern!

Freitag, März 25, 2016

Vermischtes vom 25. März 2016

1.
Heißt Mannheim bald nicht mehr Mannheim? Zumindest wenn es nach der feministischen Initiative "Ein Heim für alle e.V." geht, könnte der baden-württembergischen Universitätsstadt bald ein Namenswechsel bevorstehen. Sie fordern nämlich, dass Mannheim im Zuge der Gleichberechtigung in Menschheim umbenannt werden soll.

(...) Auch anderswo in Deutschland hoffen Initiativen darauf, dass sich die Umbenennung Mannheims in Menschheim durchsetzen wird. Spätestens dann könnte der Weg frei für ihre Anliegen sein. So fordert eine Gruppe von Männerrechtlern aus München die Änderung des Namens der Fraunhofer-Institute in Herrnhofer-Institute und eine Gruppe vegan lebender Feministinnen aus Köln kämpft für die Umbenennung von Mettmann in Tofumensch.


Den vollständigen Beitrag findet man im Postillon.



2. "Aber Herr Hoffmann, das war doch eine Satire" schreiben mir jetzt viele Leser. Also gut, Punkt für Sie. Keine Satire hingegen ist die folgende Meldung:

Der Fall spielte sich nicht in Amerika ab, sondern in Linz. Ein fünfjähriger Bub wurde von den Eltern einer dreijährigen Kindergartenfreundin wegen sexueller Belästigung angezeigt! Unter anderem soll der "Täter" dem Mädchen einen Legostein in die Unterhose gesteckt haben. Die Kriminalpolizei musste ermitteln, die Staatsanwaltschaft winkte ab.


Wie bitte? Die Staatsanwaltschaft WINKT AB? Sexuelle Gewalt wird in der Rape Culture einfach nicht ernst genommen!



3. Im Manager-Magazin berichtet der Psychotherapeut Björn Süfke von den beruflichen Nachteilen, die Väter erleiden, wenn sie Elternzeit nehmen:

Fast jeder dritte Vater, der mehr als zwei Monate Elterngeld bezogen hatte, berichtete von verschlechterten beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten, sogar bei den "Zwei-Monats-Vätern" waren es 14 Prozent. (...) Das alles betrifft auf äußerst brutale Weise natürlich auch Trennungsväter. (...) Gerade sie stoßen eben auf diese beiden Problematiken: Auf der einen Seite gesetzliche Regeln beziehungsweise praktische Umsetzungen solcher Regeln, die ihnen trotz aller Veränderungen der letzten Jahre grundsätzlich einen schweren Stand bereiten. Und darüber hinaus noch tief verwurzelte Vorstellungen über männliche Fürsorgeunfähigkeit, Betreuungsunwilligkeit und auch Gewalttätigkeit, die so manches Mal eine Wahrnehmung der Realität verschleiern.




4. Für den Aufschrei! der Woche sorgt eine Imagekampagne der Schweizer Bahn. Dabei ist auf der Front der Lok der Oberkörper einer uniformierten Mitarbeiterin zu sehen. Mit extrem viel Phantasie ließen sich die Scheinwerfer der Lok als weibliche Brüste interpretieren.

Eindeutig sexistisch, wie David Gerber von Terre des Femmes der "Aargauer Zeitung" sagt. (...) Doch die SBB wehrt sich gegen den Vorwurf. (...) Das Zugpersonal habe das Erscheinungsbild mitgestaltet. Ausserdem sei auf der anderen Seite das analoge Foto eines männlichen Angestellten abgebildet.




5. Angebrachter wären Sexismus-Vorwürfe dagegen, dass die Mitteldeutsche Regiobahn jetzt in jedem Zug eigene Frauenabteile anbietet. Dies habe nichts mit sexueller Belästigung zu tun, sondern sei schlicht eine zusätzliche Service-Leistung. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, gab es international um solche Schnapsideen immer wieder hitzige Debatten:

In der Schweiz etwa führte die SBB vor fast 15 Jahren ein entsprechendes Pilotprojekt durch. Wegen der geringen Nutzung wurde schließlich ein anderes Sicherheitskonzept weiterverfolgt - ohne Frauenabteile. In Tschechien drohte 2012 der "Väter-Bund" der Bahn mit einer Klage gegen "Apartheid-ähnliche Regelungen", als dort entsprechende Abteile in Fernzügen angekündigt wurden.

(...) Auch [in Großbritannien] wurde emotional diskutiert, die BBC zitierte unter anderem eine Studie der Middlesex University, die das Konzept als möglichen Rückschritt bezeichnete, der "als beleidigend, bevormundend und beschämend sowohl für Männer als auch für Frauen verstanden werden könnte". Gerade in Großbritannien, wo die letzten "Ladies only"-Abteile erst 1977 aus den Zügen verschwanden, sahen viele weniger Vorteile als vielmehr Diskriminierung in einer derartigen erneuten Trennung - auch wenn diese nur optional und nicht verpflichtend wäre.


Nur optional? Ich als Mann darf mich also auch in Frauenabteile setzen? Ach so, optional für die Herrscherkaste ... Apropos Kaste – die Süddeutsche schreibt auch:

In anderen Ländern sind Frauenabteile etwa in der U-Bahn oder in Zügen alltäglich - unter anderem in Japan, Indien, Mexiko, Brasilien, Ägypten oder Indonesien.


Äh, ja. In Indien ist sowas "alltäglich". Genauso "alltäglich" wie all die Männer, die auch infolge dieser Apartheid ums Leben kommen (siehe Meldung Nr. 6), was aber niemanden groß stört. Zumindest bei der Süddeutschen Zeitung nicht. Ist ja auch irgendwie Alltag.



6. Frauenpower auf Syrisch betitelt Österreichs "Presse" einen Artikel, aus dem man im letzten Absatz auch etwas über das Leiden der syrischen Männer erfährt:

Sie wurden im Gefecht verwundet, sind arbeitsunfähig und sitzen in ihren eigenen vier Wänden fest. Einige können diese auch aus einem anderen Grund nicht verlassen und keinen legalen Zugang zum Arbeitsmarkt finden, sie werden als Wehrdienstverweigerer oder Deserteure gesucht. Enge, Frust und posttraumatische Belastungsstörungen sind ein verlässlicher Hebel für Aggression. In Syrien haben sich nicht nur die Geschlechterrollen verschoben, auch das Risiko für häusliche Gewalt ist gestiegen.




7.
Die Unterstützer der Frauenquote feiern sich selbst. Der Emanzipation der Frau haben sie nicht geholfen. Die Quote verstößt gegen grundlegende Freiheitsrechte.


In ihrem Beitrag Eine Quote für das Eigenlob für das liberale Magazin NOVO beschäftigt sich Sabine Beppler-Spahl mit der populistischen Quotenpolitik der etablierten Parteien.



8. Warum schlagen so viele Frauen der Mittelschicht ihre Männer zusammen? fragt Helen Carroll in der britischen Daily Mail.



9. Mark Sherman, ein US-amerikanischer Psychologieprofessor, der mit daran arbeitet, endlich auch ein Gremium für Jungen und Männer im Weißen Haus durchzusetzen, erklärt in der populärwissenschaftlichen Zeitschrift Psychology Today, inwiefern die Vernachlässigung von Jungen auch Mädchen schadet:

We have a weekly conference call, and while I was on the last one I took a call-waiting from a friend, Judith, who told me the very sad news that a mutual friend, Susan, had just lost her 32-year-old son to a drug overdose. Ironically, Judith had lost her own 19-year-old son to suicide some 12 years before, and it had been Susan who called our home all those years ago to tell of that tragic death.

Their sons are two of at least six young men in my small town who have died by suicide or overdose in the last 20 years. One of the major concerns of the group with whom I work is the fact that male suicide is far more common than is female suicide (...).

(...) Girls do take their own lives too, and, of course, they have fatal ODs. But it is my strong belief that a major reason we have not given suicides and ODs among the young the attention they deserve is because they are more of a male problem than a female one.

Think about it. Could you miss all the news stories on sexual assault on campus? Who doesn't know the 1-in-5 figure? How often have you heard about gender inequities in salaries? Who doesn't know the 79 cents to a dollar? But I have found that when I tell people about the 4-to-1 ratio of young males to young females committing suicide, the most common response is, “Really? I didn’t know that!”

But suppose the statistics were reversed? Suppose that it was young women killing themselves at four times the rate young men do. Or dying from drug overdoses at twice the rate. Would that not be front page news every day and a huge concern of feminists?

(...) Unfortunately, some feminists’ view of males as inherently deficient has allied with the longstanding evolutionary pressures to make their problems less salient to society. But my contention here is that if we really care about about girls and women, we must address these predominantly male problems with the same fervor we do female ones. Otherwise we will lose not only many many boys, but no small number of girls too.




9. Der aktuelle Stand bei der Campus-Rape-Kontroverse in den USA:

At least 75 men have sued their schools since 2013, complaining largely of reverse discrimination and unfair disciplinary proceedings.




10. Frisst die Revolution jetzt schon ihre Kinder? Der Krieg gegen alles Erdenkliche, das sexuelle Belästigung darstellen könnte, führt nach Ansicht von Professor_*Innen zu einer bedenklichen Einschränkung der akademischen Meinungsfreiheit – und zwar vor allem im Fachbereich Genderstudien. Die New York Times berichtet:

The report says that in the last few years, the government has been regulating not just sexual conduct but also sexual speech, and that the emphasis on complying with federal law has led to some professors being investigated by universities for making statements that some students find offensive but that the report says should be protected. A heightened focus on speech, the report said, has led to episodes like one in which students demanded trigger warnings before being exposed to graphic lesbian sex in "Fun Home," the memoir by the cartoonist Alison Bechdel.


Das erinnert mich an die neunziger Jahre, als der Einfluss von Radikalfeministinnen wie Catharine McKinnon und Andrea Dworkin auf die Zesurgesetze in Kanada so stark geworden war, dass Dworkins eigene Bücher dort nicht mehr durch den Zoll kamen.

Triggerwarnungen vor Lesbensex: Im Jahr 2016 sticht die neue feministische Prüderie viele Konservative aus.



11. Die Falschbeschuldigerin "Jackie", deren Lügen zu einer weltweit zitierten Medien-Ente über eine angebliche Massenvergewaltigung führten, will in einer juristischen Auseinandersetzung darüber keine Fragen mehr beantworten:

Jackie's lawyer maintains in a motion to quash the deposition subpoena that the woman who was proven to have lied to Rolling Stone and the world is, in fact, a "sexual assault victim," and therefore entitled to compassion. They say each of Eramo's requests are a "negative attack" on Jackie, which demonstrate "a complete lack of compassion for" her.

The attorney also claims Eramo wants to "use the deposition as a weapon to inflict as much harm on [Jackie] as possible, with utter disregard for the significant and undeniable psychological harm that will result and without regard to the actual asserted claims in the case." Jackie and her attorney also claimed that she will "suffer if forced to answer questions about the trauma she suffered and the aftermath" of her accusation.

(...) Jackie's attorney makes multiple demands for the deposition, such as written questions in advance, "a safe and controlled environment" with as many breaks as she wants. Jackie also demands the deposition be sealed so the media cannot quote from it.

The same Jackie who told an untrue story to the media now wants the media to leave her alone.




12. Zwei Selbstmordattentäterinnen haben mindestens 22 Menschen auf dem Gewissen.



13. Off-topic: Die AfD zerlegt sich mit der Nazikeule.

Donnerstag, März 24, 2016

Vermischtes vom 24. März 2016

1. Mit der im Volltext lesenswerten Erklärung, dass männliche Opfer sexueller Gewalt keine schlafenden Bestien seien, wendet sich der Blogger "Lotosritter" gegen erschreckend häufige Statements, denen zufolge männliche Opfer in erster Linie deshalb Hilfe erhalten sollten, damit sie später Frauen nicht ebenfalls Gewalt antun. Deutlicher kann man die komplett unterschiedliche Gewichtung von weiblichen und männlichen Opfern kaum machen.

Thematisch dazu passend, berichtet aktuell die britische BBC über Wayne Dearden, eines dieser männlichen Opfer sexueller Gewalt:

For years he did not tell anyone, suffering years of depression and considering suicide.

At 16 he told a girlfriend, who "absolutely freaked out" and never spoke to him again.

(...) Mr Dearden, from Blyth, Northumberland, also found counselling to be ineffective and says he experienced a string of counsellors who he felt did not understand his needs.

"A lot of people I was speaking to were the generation above me, slightly older and they had weird attitudes like 'It's just women who have problems like this, it doesn't happen to men'," he says.

There's a "pull your socks up, you'll be fine" attitude.

(...) Now 37, he believes a male-only service is needed to raise awareness and change attitudes.

Many counsellors and service providers were unable to pinpoint a single male-only service, similar to female-only services like Rape Crisis, in the region.

(...) Mr Dearden says men can feel "scared" seeking counselling in a unisex setting because they fear people will question their masculinity.

When he first sought counselling the nurses told him it was "unusual" that a man was seeking help for sexual abuse.

"It made me feel like a freak-show, there's just too many preconceptions. A male-only support service would make a huge difference," he says.

Reports of male rape are on the increase nationally. Office for National Statistics figures show 1,131 men were raped between June 2014 and June 2015, compared with 716 the previous year

(...) Keith Best, the director of dedicated national male-only rape support service Survivors UK, believes significantly more male victims keep quiet.

"It is thought now that 20% of female sexual abuse goes unreported, well we reckon it is more in the 90% for male sexual abuse being unreported, so we still have a massive problem there," he says.




2. Gute Nachrichten: Entgegen einer irrtümlich anderslautenden Meldung bleibt das Männerhaus in Oldenburg bestehen.



3. Ende der neunziger Jahre machten Maskulisten wie Warren Farrell darauf aufmerksam, dass männliche Hauptfiguren in Film und Fernsehen oft schwere charakterliche Defekte aufweisen, während Frauen als engelhafte Wesen dargestellt werden. In Fernsehserien werden problematische Frauen als Hauptfiguren aktuell jedoch immer häufiger, beobachtet Khue Pham in der ZEIT:

Viele Frauen und Männer glauben, dass Frauen die sanfteren und besseren Wesen sind. Auch das gehört wohl zu der Cinderella-Erzählung. Tatsächlich beweist die Realität, dass Frauen genauso grausam (Beate Zschäpe), populistisch (Frauke Petry) oder machtbewusst (Marine Le Pen) sein können. Wir sehen es nur oft nicht. Wir trauen es ihnen nicht zu, wir lassen uns bezirzen. Es wäre langsam Zeit, die Vorstellung an die Wirklichkeit anzupassen.




4. Der Tagesspiegel berichtet über den Dokumentarfilm "Vaterlandschaften".



5. Eine feministische Forscherin fordert, den Wettbewerb in naturwissenschaftlich-technischen Fächern zu reduzieren, um Frauen nicht abzuschrecken. Christian Schmidt lädt ein zur Diskussion.



6. Bei einem Auftritt der Feminismus-Kritikerin Birgit Kelle bei einer Veranstaltung der CDU in Dresden kam es zu Tumulten. Eine Protestaktion linker Aktivisten wurde von der Polizei unterbunden. Der hier verlinkte Artikel des MDR dient in erster Linie als Sprachrohr der Protestler.



7. Die Post:

Wie mir einer meiner Leser berichtet, hat die Universität Marburg den bekannten Evolutionsbiologen Ulrich Kutschera aus ihrer Vorlesungsreihe "Studium generale" wieder ausgeladen. Eingeladen worden war er zunächst zu dem Thema "Evolutionstheorien 2016 und der kreationistische Grundtypen-Glaube". Meinem Leser zufolge kam es nun zu folgenden Entwicklungen:

Man erhoffte sich offensichtlich ein wenig "Kreationisten-Bashing", der Mann sollte sogar den Eröffnungsvortrag halten. Dann aber bekam zuerst die Frauenbeauftragte kalte Füße und schließlich auch die Unileitung, weil Kutschera die "Genderforschung diffamiert" habe. Man war sich plötzlich nicht mehr sicher, ob es Kutschera beim Herumhacken auf den Kreationisten belassen würde oder nicht doch auch das eine oder andere (sicher nicht wohlmeinende) Wort zu Gender fallen lassen könnte. An einer Universität wie der Marburger, die ja ein Hort der freien Wissenschaft sein soll, geht so etwas natürlich gar nicht. Kurzerhand wurde Kutschera also wieder ausgeladen. Das "Studium generale" beginnt jetzt eine Woche später mit dem zweiten Vortrag.

Besonders interessant ist, wie die Ausladung begründet wurde. In schönsten Orwellschem "Neusprech" äußert die Unileitung Zweifel daran, ob Kutschera in der Lage sei, das Thema Evolution in einer "für die Öffentlichkeit verständlichen Sprache" darzustellen. Wer die ganze Debatte verfolgt, fragt sich natürlich, ob das Problem nicht genau umgekehrt ist: Kutschera wäre durchaus in der Lage, die Genderforschung in einer für die Öffentlichkeit verständlichen Sprache darzustellen, nur dass er dabei leider Ergebnisse präsentiert, die Frauenbeauftragter, ASTA und Unileitung nicht passen. Und weil auch in den Hallen des Geistes Freiheit vor allem die der Genausodenkenden ist, bleibt man lieber unter sich.

Den ganzen Hickhack kann man hier nachlesen, ist aber leider kostenpflichtig.


Zu der Meldung, über die geschönte Faktenlage zur häuslichen Gewalt in Thüringen schreibt mir ein Leser:

Ähnliches kann (muss) man auch aus Niedersachsen/Osnabrück berichten:

"Auf Nachfrage aus dem Ausschuss erläuterte Holtkamp, dass bei häuslicher Gewalt Männer zu 92 Prozent die Täter sind. Daraus könne aber nicht geschlossen werden, dass bei den restlichen acht Prozent Männer die Opfer seien: 'Frauen suchen sich meist weibliche Opfer wie zum Beispiel die Nebenbuhlerin oder neue Freundin des Mannes.'"

Das Perverse daran: Frau Holtkamp ist Opferschutzbeauftragte der Polizeiinspektion Osnabrück

Aus dem Tätigkeitsbericht der Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt Osnabrück (BISS), Seite 16, geht hervor:

weiblich: 692 Opfer, 105 Täterinnen

männlich: 122 Opfer, 710 Täter


Auch hier ist also wie in Mecklenburg-Vorpommern bereits im Hellfeld etwa jeder sechste Täter bei häuslicher Gewalt weiblich. Entsprechend hoch sind die Zahlen männlicher Opfer.

Und schließlich reagiert einer meiner Leser auf ein auf Genderama verlinktes Interview der Süddeutschen Zeitung mit der britischen Feministin Laurie Penny, die dort über ein Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) und eine technische Alternative zur Schwangerschaft spricht:

Auch wenn Frau Penny an die Dinge glaubt, an die Feministen nun mal so glauben und ich spätestens dort aufgehört habe zu lesen, wo sie versucht, gängige "Vorurteile" über den Feminismus zu dementieren, finde ich die genannten Punkte natürlich interessant.

Ich bin ein Verfechter des BGE, wenn auch eher aus freiheitlichen Aspekten und als Vorbereitung für eine weitreichende Automatisierung (und das damit verbundene Wegfallen ganzer Berufsgruppen), nicht primär für eine Vergütung der Reproduktionsarbeit. Auch aus männerrechtlicher Perspektive macht ein BGE Sinn, da im Zuge einer Einführung der Unterhaltsanspruch abgeschafft werden könnte, da Kinder ebenfalls ein BGE bekommen müssten. Auch wenn ich natürlich weiß, dass es den meisten Vätern nicht um den Unterhalt, sondern um das Sorgerecht geht.

Was künstliche Gebärmütter angeht, so muss man bedenken, dass bei so einer Schwangerschaft die Rollen beider Erzeuger gleicher verteilt wären. Das althergebrachte Argument: Das ist mein Bauch ... usw. zieht dann nicht mehr. Ich könnte mir auch vorstellen, dass bei der Animpfung eines solchen "Brutkastens" klar ist, woher das genetische Material kommt, was "Kuckuckskinder" unmöglich machen sollte. Allein die Praxis einer künstlichen Schwangerschaft dürfte alte Geschlechterverhältnisse unter ein anderes Licht stellen und damit auch die traditionelle Männerrolle hinterfragen. Das wird, wie wir wissen, vom Feminismus leider eher nicht gemacht.




8. Off-topic: Die Morddrohungen, die bei Hilfsorganisationen wie "Flüchtlinge willkommen" eingehen, werden immer mehr.

Mittwoch, März 23, 2016

Vermischtes vom 23. März 2016

1. Die Feministin Laurie Penny – von der Süddeutschen Zeitung als "bekannteste Stimme des modernen, linken Feminismus" gepriesen – fordert technische Alternativen zur Schwangerschaft:

Warum sollten Babys nicht im Labor entstehen? Wieso ist eine technische Alternative zum Mutterleib so undenkbar? Schon in den Siebzigern haben Feministinnen über künstliche Gebärmütter nachgedacht.




2. Die Schauspielerin Belinde Ruth Stieve fordert ein neues Konzept bei der Produktion von Filmen:

Ein paar Leute gehen erst einzeln und dann gemeinsam alle Rollen im Drehbuch durch und prüfen, welche ein bestimmtes Geschlecht haben muß. Alle übrigen werden als neutral definiert, und dann abwechselnd als Frau-MannFrau-Mann umgeschrieben und besetzt.




3. Gunnar Kunz legt in seinem Blog die Seilschaften in ARD und ZDF offen, die mit dem Promoten der feministischen Ideologie beschäftigt sind.



4. Die britische Regierung will Banken mit Drohungen dazu bringen, mehr Frauen einzustellen und einen Schwur auf "gender balance" abzulegen.



5. Studentischen Aktivisten in Großbritannien zufolge sind schwule Männer nicht diskriminiert genug, um repräsentiert zu werden. Zudem seien Frauenfeindlichkeit, Rassismus und eine Abneigung gegen Trans- und Bisexuelle dort stärker verbreitet, wo weiße, nicht-transsexuelle, schwule Männer das Sagen hätten.



6. Off-topic: Der NPD-Politiker Stefan Jagsch wurde nach einem Autounfall von zwei syrischen Flüchtlingen aus dem Wagen gezogen. Erst vor zwei Monaten hatte Jagsch an einer Demonstration teilgenommen, bei der Asylsuchende im Stil der Jungen Freiheit als "Invasoren", außerdem als "sozialschmarotzende Touristen" und "gesetzlose Primaten" bezeichnet wurden.

Dienstag, März 22, 2016

Vermischtes vom 22. März 2016

1. Wolfgang Jacobs und Bernhard Lassahn haben sich die unter anderem von Andreas Kemper geleitete Veranstaltung "Von Maskulinisten bis AfD" angetan und darüber einen launigen Bericht verfasst. (Wer nur kursorisch Genderama liest: Andreas Kemper ist ein Publizist mit der Hauptbeschäftigung, die unterschiedlichsten Personen und Gruppen als radikal rechts zu etikettieren, woraufhin diese deutlich an Unterstützern und Einfluss gewinnen.) Zu diesem Report gehört auch eine hübsche Zusammenfassung von Kempers Kernthesen:

Der Maskulismus sieht sich als Sprachpolizei.

Maskulismus sieht sich als Gegenbewegung zum Feminismus.

Die Väterrechtsbewegung dreht sich allein um das Unterhaltsrecht.

Die AfD ist ganz böse.

Das gelbe Forum ist ganz böse.

Der Maskulist sitzt ganz alleine vor seinem Rechner.

Es gibt sogar weibliche Maskulisten!

Die meisten Maskulisten sind frauenfeindlich!

Wer gegen den Feminismus ist, ist gegen Frauen!

Hedwig von Beverfoerde ist böse.

Beatrix von Storch: Böse!

Frauke Petry: Böse!

Wikimannia ist ganz böse.

Breivik hat ähnlich wie Männerrechtler argumentiert!

Patrick Lindner von der FDP ist ganz böse: Er lädt böse Menschen in den Landtag ein.

Biologie ist böse: Ulrich Kutschera! Axel Meyer!

Agens! Böse!

Genderkongress in Nürnberg! Böse!

Irgendwie muss Thilo Sarrazin auch genannt werden. Böse!

Vor allem: Arne Hoffmann ist ganz böse!


Gut, da mein Blog Genderama ganz offenkundig eine Vordenkerfunktion für die AfD und Leute wie Thilo Sarrazin besitzt, ist diese Bewertung natürlich nur konsequent.

Ernsthaft ... ich bin ja wirklich nicht leicht in die Verzweiflung zu treiben ... und ich weiß, viele Leser schätzen Genderama wegen meiner schnoddrigen Gelassenheit gegenüber allem möglichen Irrsinn ... aber ... HERR, SCHMEISS HIRN VOM HIMMEL!!

Veranstaltungen wie diese erklären, warum die Linke in der politischen Auseinandersetzung mit einer immer stärker werdenden Rechten so erfolglos ist: Wer statt seriös und trennscharf zu analysieren relativ beliebig jeden, mit dem er in bestimmten Punkten nicht übereinstimmt, zur Gefahr erklärt, erreicht mit seiner Hasspropaganda nur einen kleinen Kreis der ohnehin schon radikalisierten eigenen Leute. Das ist ungefähr so intelligent wie in der Zuwanderungsdebatte, sagen wir, Menschen, die Flüchtlingsunterkünfte anzünden, und Politiker wie den Tübinger Grünen-Politiker Boris Palmer in einen Sack zu stecken, so zu tun, als sei Boris Palmer die weitaus größte Gefahr, und auf alle gleichermaßen einzuprügeln. Mit einer seriösen wissenschaftlichen Analyse hat das nichts zu tun.



2. Andersrum wird eher ein Schuh draus: Lutz Bierend hat sich die Paralelen im Denken von radikalen Feministinnen und der AfD in einem Zweiteiler genauer angeschaut: Der Staat versus die Wutbürger und Wenn Anne Wizorek AfD wählen würde.



3. Über die geschönte Faktenlage zur häuslichen Gewalt in Thüringen berichtet die Initiative "Familienschutz".

Immerhin wird aus Mecklenburg-Vorpommern berichtet, dass inzwischen selbst im von der Kripo erfassten Hellfeld jeder sechste Täter bei häuslicher Gewalt weiblich ist. (Was das Dunkelfeld angeht, gehen die meisten Studien von einer annähernden Gleichverteilung aus.)



4. Das Sat1-Frühstücksfernsehen berichtet über den Hungerstreik eines verzweifelten Vaters: Kriminalhauptkommissar Marco Michelmann.



5. Ganz heiß im Trend sind Unisex-Klamotten: Kleidungsstücke, die es in dieser Form schon seit Jahrzehnten gibt, jetzt aber als politisch megakorrekt vermarktet werden.



6. Off-topic: Das Medien-Portal "Meedia" wundert sich über den aktuellen "Rechtsruck" beim SPIEGEL.

Montag, März 21, 2016

Vermischtes vom 21. März 2016

1. Ulf Dunkel, ein Grünen-Mitglied, mit dem ich auf Facebook vernetzt bin, wirft der grünen Parteiführung und der Hälfte seiner Partei Doppelmoral vor, wenn es um die Genitalverstümmelung von Jungen geht. Kritiker dieser Praktik bekämen einen "Maulkorb" verpasst. Dunkel führt anlässlich des Abschlusspapiers der Kommission "Weltanschauungen, Religionsgemeinschaften und Staat" von Bündnis 90/Die Grünen aus:

Kann aber eine Religionsgemeinschaft, die von ihren erwachsenen Mitgliedern fordert, die Genitalien von Kindern zu verstümmeln, dieses Recht aus dem Grundrecht auf Religionsfreiheit ableiten? Wenn dem so wäre, würde das bedeuten, dass die Religion des einen Menschen Macht über den Körper eines anderen Menschen haben dürfte. Man muss nicht gleich an Scharia denken, um sich übelste Bilder auszumalen, wohin das führen könnte (und in einigen Ländern führt). Es müsste reichen, sich vorzustellen, dass Religionsgemeinschaften fordern könnten, dass man den eigenen Kindern ein religiöses Symbol in die Stirn einbrennt; ein Brandzeichen, ein Stigma, das zeigt: Du gehörst zu uns. Ist aber verboten, aus gutem Grund, wegen Körperverletzung. Oder dass man seine Kinder aus religiösen Gründen schlägt, um sie so zu züchtigen und zu rechtschaffen-frommen Menschen zu erziehen. Ah, Halt, geht leider nicht. Das Schlagen von Kindern ist in Deutschland seit 2000 verboten, dank maßgeblicher Beteiligung der Grünen im Bundestag. § 1631 BGB verbietet das. Weil Kinder eigene Rechte haben. Also Pech für die "Zwölf Stämme". Aber - und hier ist die Doppelmoral offensichtlich - das Verstümmeln männlicher Kindergenitalien wurde auch von der halben Grünen Bundestagsfraktion am 12.12.12 gutgeheißen. Seitdem gibt es das offensichtlich verfassungswidrige "Beschneidungsgesetz", § 1631d BGB, ein Fremdkörper im deutschen Rechtssystem.

Kinder schlagen - nein,

Kinder brandmarken - nein,

Kindergenitalien verstümmeln - ja.


2. Am 11. Februar hatte die WELT über den Fall des Pornostars James Deen berichtet, dem sexuelle Gewalt vorgeworfen wurde, und sich dabei einen groben Fehler geleistet. Forenkommentare, die darauf aufmerksam machten, wurden von der Moderation gelöscht, die falsche Tatsachenbehauptung im Artikel nicht korrigiert. Unter denen, die die WELT auf den Fehler aufmerksam gemacht hatten, war neben Telepolis-Autorin Bettina Hammer auch ihr TP-Kollege Stephan Schleim, der wie Hammer des öfteren zu Männerthemen schreibt, unter anderem eben zum Fall Deen.

Da Forenkommentare kühl ignoriert werden, hat Bettina Hammer seitdem insgesamt sieben E-Mails an die WELT-Redaktion geschickt, in denen sie wiederholt auf den Fehler hinwies - alle ohne Erfolg. Nachdem sich die WELT seit nunmehr fünf Wochen blind, taub und stur stellte, hat sich Hammer nun entschlossen, den Vorgang publik zu machen:

Seit das Internet und einfache Blogsoftware dazu führten, dass Blogs und privat betriebene Webseiten mit Nachrichten und Kommentaren eine Konkurrenz zu den etablierten Medien darstellen, ist der Begriff Qualitätsjournalismus hinzugekommen. Dieser soll noch einmal deutlich machen, dass es zwei Arten von Journalismus gibt: Auf der einen Seite jener, der sich an Pressecodex und Co. hält, der journalistische Grundtugenden beherrscht und beachtet – und auf der anderen Seite die Blogger, die "einfach drauflostippen".

So lautet, vereinfacht, die Argumentation der etablierten Medien, wenn es darum geht, ihre Position zu verteidigen. Dabei ist das wertende Wort "Qualitätsjournalismus" schon in zweifacher Hinsicht kritikwürdig: Es wirkt eitel, wenn sich jemand damit selbst schmückt und ist eine Worthülse, wenn man es nicht mit Inhalten füllt.


3. Der Evolutionsbiologe Professor Ulrich Kutschera spricht inzwischen von einer "Frauen-Mafia" in der Geschlechterforschung. Darüber berichtet die Hessische/Niedersächsische Allgemeine in einem Verriss von Kutscheras neuem Buch Das Gender-Paradoxon.

4. Off-topic: Am Wochenende randalierten 400 Fußballfans im Kölner Hauptbahnhof. Die Polizei zog "massiv Kräfte zusammen", um der Lage Herr zu werden. Die Bahn sprach von Vandalismus, der Zugverkehr war stark gestört, Polizeibeamte wurden angegriffen. Da es sich bei den Randalierern aber um keine Gruppe handelte, die durchgehend aus Zuwanderern bestand, bleibt uns eine monatelange hysterische Debatte über den Untergang Europas diesmal erspart.

Der Journalist Volker Zastrow ("Gender – Eine politische Geschlechtsumwandlung") freut sich in der Frankfurter Allgemeinen: Merkel muss noch immer nicht weg. Zastrow breitet fast genüsslich all die Titelgeschichten unserer Leitmedien aus, denen zufolge Angela Merkel "allein in Europa" und womöglich nicht mehr zu retten sei, und ist beeindruckt von der Nüchternheit, mit der die Kanzlerin damit umgeht, sämtlichen Unkenrufen getrotzt zu haben:

"Das Fazit des heutigen Tages ist, dass Europa es schaffen wird, auch diese schwierige Bewährungsprobe zu bestehen": Dieser bescheidene Satz markierte schon das Maximum an Genugtuung. Wenn man sich vor Augen hält, was Merkel in den letzten Monaten alles nachgesagt und zugemutet wurde, staunt man dankbar über ihre unerschütterliche Gelassenheit.

Sonntag, März 20, 2016

Vermischtes vom 20. März 2016

1. In einem Sorgerechtsstreit ist ein Schweriner Vater in den Hungerstreik getreten.



2. Gestern häuften sich aufgrund fokussierter feministischer Propaganda Beiträge zum vermeintlichen Gender-Pay-Gap. Anstatt jeden einzelnen zu verlinken, hier repräsentativ für alle ein kommentierter Comic von Erzählmirnix. Ich ergänze ihn mal um eine Passage aus meinem Buch Plädoyer für eine linke Männerpolitik (dort natürlich mit Quellenangaben in den Fußnoten):

Der Gehaltsunterschied, so [Claudia Finke vom Statistischen Bundesamt], würde nämlich "möglicherweise geringer ausfallen, wenn weitere lohnrelevante Eigenschaften für die Analysen zur Verfügung gestanden hätten." Einer dieser Faktoren, der erst Jahre später ermittelt wurde, sind beispielsweise nicht vergütete Überstunden: Davon leisten Männer einer Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle zufolge, die Ende 2012 veröffentlicht wurde, mehr als doppelt soviel wie Frauen. Im Januar 2013 kam auch eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft auf eine Gehaltsdifferenz von lediglich zwei Prozent zwischen den beiden Geschlechtern.

Dabei kann die unterschiedliche Honorierung in verschiedenen Branchen durchaus auch zu Lasten der Männer gehen, wie im Oktober 2004 eine Auswertung von Gehältern durch die Hamburger Vergütungsberatung PersonalMarkt ergab: "Eine Personalentwicklerin, Mitte 30, verdient durchschnittlich sogar mehr als ihr männlicher Kollege – sie geht mit 49.900 Euro brutto pro Jahr nach Hause, ihr gleichaltriger männlicher Kollege mit 47.600 Euro. (…) Eine Softwareentwicklerin um die Dreißig kommt demnach auf 47.500 Euro, ihr gleichaltriger männlicher Kollege nur auf 44.400 Euro" Vor diesem Hintergrund weist Tim Böger, Geschäftsführer von PersonalMarkt, das beliebte Vorurteil von den "armen Frauen" zurück, die bei gleicher Qualifikation generell diskriminiert würden: "Vor solchen Pauschalurteilen warne ich ausdrücklich. Unsere Zahlen haben gezeigt, dass Frauen in vielen Branchen und Berufen mindestens genauso viel verdienen wie ihre männlichen Kollegen – in einigen Berufen sogar mehr."

Auch im Sektor Teilzeitbeschäftigung liegen Frauen beim Verdienst vorne. So verrät uns der Erste Datenreport zur Gleichstellung von Frauen und Männer in Deutschland (Gender-Report), genauer gesagt Kapitel 3 unter "Erwerbseinkommen von Frauen und Männern" Folgendes: "Teilzeitbeschäftigte Frauen verdienen mehr als teilzeitbeschäftigte Männer. (…) So liegt der Bruttojahresverdienst von Frauen, die weniger als 18 Stunden pro Woche arbeiten, 2002 bei 122 Prozent des Verdienstes von Männern in dieser Beschäftigungsform".

Dass es sich bei der gern verbreiteten und gern geglaubten Behauptung von 23 Prozent Lohnunterschied aufgrund geschlechtsbezogener Diskriminierung um ein Märchen handelt, ist seit Jahren bekannt. So antwortete bereits 2008 das Bundesfrauenministerium auf eine entsprechende Anfrage der geschlechterpolitischen Initiative MANNdat:

"Die in der von Ihnen zitierten Rede vom 8. März 2007 enthaltene Aussage von Frau Ministerin von der Leyen, dass 'Frauen noch immer nur 77 % des männlichen Einkommens verdienen, wohlbemerkt für gleiche Arbeit' ist daher in dieser Form nicht richtig und missverständlich, auch wenn er sich in den Medien oft so oder ähnlich findet. Wir haben die Rede daher aus dem Netz genommen und danken Ihnen für diesen Hinweis."

Auch in anderen Ländern wird der Mythos von der Lohndiskriminierung zunehmend zerstört. Das führende österreichische Nachrichtenmagazin Profil etwa widmete der Widerlegung dieses populären Irrtums durch gründliche Analysen im Jahr 2012 eine Titelgeschichte. In den USA führte eine Metastudie von über 50 anerkannten Studien über dieses Thema zu dem Ergebnis, dass die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern, die nicht auf individuellen Lebensentscheidungen der Arbeitnehmer beruhte, so gering war, dass niemand mehr sagen könne, wieviel davon Diskriminierung verschuldet sei und wieviel subtilen Unterschieden zwischen den Geschlechtern, die man kaum noch messen könne: "Die Behauptung, dass amerikanische Frauen als Gruppe systematische Benachteiligung beim Gehalt erfahren, entbehrt jeder Basis." Zum selben Ergebnis gelangte die Geschlechterforscherin Diana Furchtgott-Roth in ihrer Analyse Women’s Figures: An Illustrated Guide to the Economic Progress of Women (AEI Press 2012).

Unbeeindruckt von der medialen Dauerbeschallung über eine angeblich skandalöse Lohndiskriminierung scheint den meisten Frauen selbst der tatsächliche Sachverhalt übrigens durchaus bewusst zu sein. Sie erklärten in Langzeitstudien des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), der Universität Bielefeld und der Universität Konstanz, dass ihnen "gerechterweise ein geringeres Bruttoeinkommen zusteht als Männern". Ein Spiegel-Online-Bericht darüber bezeichnete diese Einschätzung erwartungsgemäß als "absurd", da doch Frauen in Deutschland fast ein Viertel weniger als Männer verdienten. Mit aller Mühe versucht man immer noch etwas zum Skandal zu erklären, das die Betroffenen selbst keineswegs als solchen wahrnehmen.

Stattdessen gibt es viele Hinweise darauf, dass Männer stark von ökonomischen Problemlagen betroffen sind und deshalb auch in diesem Zusammenhang für linke Politik relevant sind.


Mit diesen Problemlagen geht es auf den nächsten Seiten meines Buches weiter.



3. Unter der Überschrift Das Recht gehört den Beleidigten berichtet Gerald Wagner über die anhaltend gereizte Stimmung an der Berliner Humboldt-Universität:

Es heißt, man könne es den Studenten inzwischen schwer recht machen. Böte man keine Vorlesungen an, würde der Vorwurf laut, man "monopolisiere Wissen". Liest man doch, heißt es gleich, man manipuliere sie mit dem "Machtgefälle des universitären Diskurses". Immerhin scheint das Drohbild einer komplett verschriftlichten Universität noch ein gewisses Potential zu haben. Es wird also weiter vorgelesen - noch. Nun kann man die schriftlich überlieferten Quellen der Soziologie nicht umschreiben, auch wenn sie vom angeblichen Makel des Kanons der "heterosexuellen weißen Männer" geprägt sind. Aber lässt sich dem heutigen Institut ernsthaft ein Mangel an Aufmerksamkeit für Diversität vorwerfen? Das diesbezügliche Angebot ist jedenfalls beeindruckend. (...) Und schließlich liegt der Frauenanteil an den Professoren des Instituts bei annähernd sechzig Prozent. Ist dem Konzept der Diversität damit nicht Genüge getan?




4. Ebenfalls in der FAZ schreibt Don Alphonso über den Genderzünder für den sozialen Sprengstoff.



5. Und in der New York Post erklärt die liberale Feministin Cathy Young, inwiefern im Fall des "Matratzenmädels" Emma Sulkowicz noch immer institutionalisierter Sexismus zu Lasten von Männern herrscht.



6. Off-topic: Ein halbes Jahr beherrschen in Talkshows und Printmedien immer radikaler polternde rechtskonservative Oberschlaumeier die Flüchtlingsdebatte, garantieren, dass Bundeskanzlerin Merkel nach den Landtagswahlen vom 13. März aus dem Amt gejagt werde (und Beatrix von Storch zufolge vermutlich nach Chile fliehen müsse), attestieren ihr diverse Geisteskrankheiten und beschwören, dass sie in Europa aber sowas von isoliert sei. Stattdessen: Die EU folgt jetzt Merkels Plan.

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