Mittwoch, März 30, 2016

Vermischtes vom 30. März 2016

1. Unter der Überschrift Der diskriminierte Mann berichtet Österreichs "Kurier":

Fast genauso viele Männer wie Frauen wenden sich mittlerweile an die Gleichbehandlungsanwaltschaft im Bundeskanzleramt, weil sie sich beim Zugang zu Gütern und Dienstleistungen diskriminiert fühlen. Während sich die frühere Macho-Generation darüber vermutlich nicht beschwert hätte, reagieren Männer heutzutage sensibler auf Benachteiligungen aufgrund des Geschlechts.


Soviel zu der lästigen Frage von vielen Journalisten, wo denn all die diskriminierten Männer seien, für die sich unsere Bewegung engagiere: Sie sind genauso häufig wie Frauen. Aber das kann doch gar nicht sein, wundert sich mancher Journalist: Denn wenn es so wäre, würde man in unseren Medien doch über männliche Diskriminierung genauso oft wie über die Benachteiligung von Frauen erfahren ..?



2. Das mit Spiegel-Online assoziierte Magazin Bento hat die künftige Grimme-Preis-Trägerin Anna Lena Bankel (Kunststudentin, 33) zu ihrer Erfindung des Hashtags #imzugpassiert befragt, hinter der sicher ebenso große Brillanz und lange harte Arbeit steckt wie hinter dem gleichermaßen Aufsehen erregenden Hashtag #aufschrei. Der Artikel macht anhand von zwei Tweets Bankels von Anfang an klar, auf welch erschreckende Weise Frauen in unseren Verkehrsmitteln mit sexueller Gewalt bedrängt werden:

Mann starrt mich mit irren Augen über den Gang an


Mann richtet sich umständlich die Unterhose (öffnet dazu Gürtel)


Männer schauen Frauen an. Männer richten ihre Garderobe. Schlimm. Kein Wunder, dass Frauen zum Schutz vor Traumatisierung eigene Abteile benötigen. Auch wenn "wütende Männer", so heißt es auf Bento, "solche Erlebnisse oft verharmlosen".

Der österreichische Journalist Hanno Settele wird mit dem Ratschlag zitiert:

Melden und raus mit ihm nächste Haltestelle. Per Polizei. Ist nicht so schwer.


Aber wir leben doch in einer Rape Culture, du Schlumpf! Da gucken die patriarchalen Polizisten nur blöd, wenn eine Frau angerast kommt und entsetzt berichtet: "Da hat mich einer total meschugge angeguckt" oder "Da hat sich einer seine Unterhose gerichtet". Dass die Opfer solcher Untaten keine Hilfe erhalten, ist doch Teil des Problems!

Im Interview erklärt Bankel, es sei ihr klar gewesen, dass ihr Hashtag von Leuten gekapert werden könne, "die einfach ihren Frust ablassen wollen". Äh – ist nicht genau das der Sinn dieser Aktion? Bankel gibt ein gutes Beispiel:

Wenn der Zug leer ist und plötzlich setzt sich ein Mann direkt neben mich, dann weiß ich nicht, wie ich das verstehen soll. Ich muss mir überlegen, ob ich mich umsetzen soll oder etwas sagen muss.


Okay. Der Typ berührt sie nicht. Er spricht sie nicht an. Er schaut sie nicht an. Er setzt sich. Was "muss" man da sagen? "Entschuldigung, ich als Frau habe mit einer Fahrkarte ja wohl das Recht auf zwei Sitzplätze"? Oder "Wenn Sie nicht gehen, ruf ich die Polizei"? Könnte man sich stattdessen nicht einfach ins eine Zeitschrift vertiefen und in Ruhe den Artikel darüber zuende lesen, dass sich Männer heutzutage nix mehr trauen und keine echten Männer mehr sind?

Auf die Frage, warum sie in den geschilderten Situationen nicht die Polizei rufe, erwidert Bankel:

Vielen Frauen wird nicht geglaubt, die Beweisschuld liegt sofort bei der Frau. Außerdem sind viele Dinge gar nicht strafbar: Das Strafrecht bildet nur das ab, was die Gesellschaft gerade als Unrecht empfindet. Das passt nicht immer mit dem subjektiven Unrechtsempfinden zusammen.


Ja, das ist natürlich ein Problem, dass unser Strafrecht Angucken, Seine-Klamotten-Ordnen und Sich-auf-einen-Platz-im-Bus-Setzen immer noch nicht erfasst. Wie ich schon eingangs sagte: Grimme-Preis, klar.

Unter dem Artikel kommentiert ein Mann:

Ich habe mich erst letztes Jahr im Januar mit einer Dame von OKCupid getroffen. Sie war Feministin, Pansexuell, quasi das ganze Tumblr-Gutmenschenprogramm. Ich bin zu der Zeit, mit Mitte 20 noch Jungfrau, weil schüchtern gewesen. (...) Sie hat mir nen Korb gegeben und am Ende EXPLIZIT (nicht subjektiv als Mann wahrgenommen) erklärt, sie steht eigentlich sowieso nur auf türkische Männer, weil diese so impulsiv und tempramentvoll seien.

Ich habe dank ihr etwas für's Leben gelernt. Ihr Frauen liebt Theater. Ihr wollt alle mit dem Macker, dem Angeber, dem Alpha ins Bett. Aber er soll bitteschön vor anderen Frauen es nicht an die große Glocke hängen. Nach außen, für die Gesellschaft soll es aussehen, als sei er ein totaler Familienmensch und Feminist.

Ich habe keine Maskulisten- oder Pick-Up-Artist-Seiten besucht. Ich spreche aus Erfahrung. Und ja, ich habe aus meinen Fehlern gelernt.


Das heißt, du traust dich inzwischen sogar, Maskulisten- und Pick-up-Seiten zu besuchen? Cool.

Etwas weiter darunter verwahren sich andere Kommentatoren gegen den Versuch, die gesamte Linke für Leute wie Bankel in Sippenhaft zu nehmen:

Das Ziel der Linken war rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung von allen Menschen. "Er hat mich angesehen" oder "sich neben mich gesetzt" am liebsten unter Strafe zu stellen hat nichts mit Gleichstellung zu tun und ist damit nicht mehr links.


Das ist nicht "die Linke", sondern die kulturalistische Bo-Bo Lifestyle-Fraktion, die sich nach 2003 als "Antideutsche" abgespalten hat. Alles strahlende SJWs, bis jemand mal etwas zu sozialer Schere, Vermögensverteilung oder Globalisierungsverlierern sagt. Dann werden die coolen, ironischen Checkehipster gleich ganz schnell unentspannt und keifen "Stalinismus" oder "Querfront" etc. Reden viel von Israel, aber meinen Papas Aktienfonds ...


Na dann sollte sich die Linke vielleicht mal etwas selbstbewusster gegen die Tyrannei der Social Justice Warrior [SJWs] zur Wehr setzen.

Wie geht es weiter mit der Kampagne? Einerseits springen inzwischen auch die Öffentlich-Rechtlichen auf den ... öh ... fahrenden Zug: Der SWR sucht nach weiblichen Opfern. Der radikalfeministische Bayern-"Zündfunk" interviewt Anne Wizorek. Bankel selbst erntet ein Interview in der ZDF-Nachrichtensendung Heute plus. Auch die "Tagesschau" ist schon eingestiegen. Anderseits entpuppt sich das ganze Gewese inzwischen als Sturm im Wasserglas: Es wird keine Frauenabteile in deutschen Zügen geben.

Egal, was Twitter sagt: Frauen und Männer dürfen in Sachsen auch weiter zusammen Bahn fahren. Die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) bringt keine Züge mit Frauenabteilen auf die Gleise, sondern mit solchen für Familien und Rentner. (...) Ein Sprecher erklärt VICE gegenüber: "Natürlich dürfen auch Männer rein!" Die Frauenabteile hießen in Wirklichkeit Familienzonen, ähnlich wie es sie in jedem ICE gibt. Die seien ein Angebot für Alleinreisende mit Kindern, für Gehandicapte und Rentner, die gern in der Nähe des Zugbegleiters und nicht weit vom Eingang sitzen, "falls es ihnen mal nicht gut geht oder sie Fragen haben".


Anna Lena Bankel wird also Männer, die sich im Zug ohne Einladung neben sie setzen, weiter tapfer ertragen müssen.



3. Die Leipziger Volkszeitung berichtet:

In der Nacht zum Gründonnerstag warfen Unbekannte Farbbeutel auf die Schaufenster des Küchenstudios. Eine Gruppe von Feministinnen unter dem Namen "Rosa-Lila Zerstörung" bekannte sich zu dem Angriff. Stein des Anstoßes war eine nackte Holzfrau im Schaufenster.


Leider wird die freie Lektüre des restlichen Artikels durch eine Bezahlschranke verwehrt. Aber das macht nichts, denn die Täterinnen brüsten sich selbst auf Indymedia: "Wir hinterließen Farbe und kaputte Scheiben." Zum Ende des Artikels wird der "Schreiberling" der Leipziger Volkszeitung abgekanzelt, weil er die Täterinnen nicht ausführlich genug zitiert habe. Das wäre Michael Bartsch nicht passiert.

Das ist eben der Unterschied: Männer sollen ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie sich im Bus neben eine Frau setzen. Feministinnen hingegen prahlen sehr selbstbewusst mit ihrem Vandalismus. Warum auch nicht? Nur weil Sachbeschädigung strafbar ist? Um noch mal Anna Lena Bankel zu zitieren:

Das Strafrecht bildet nur das ab, was die Gesellschaft gerade als Unrecht empfindet. Das passt nicht immer mit dem subjektiven Unrechtsempfinden zusammen.


Alles, was jetzt noch fehlt, ist der Applaus der Leitmedien und das Abkanzeln jeglicher Kritiker der eingeschlagenen Scheiben als "wütende Männer" und "tumbe, ewiggestrige Antifeministen". Ich möchte jedenfalls nicht wissen, was in unseren Medien los wäre, wenn sich Männerrechtler auf diese Weise aufführen würden.



4. Spät aber immerhin: Nach diversen anderen Medien berichtet auch Telepolis über das von Microsoft entwickelte Chat-Programm "Tay", das immer intelligenter werden sollte, je länger man sich mit ihm unterhält. Weil es anfangs von den falschen Leuten gefüttert wurde, sagte es zunächst leider lauter dumme Sachen:

Natürlich zieht eine ins Netz gestellte KI auch Trolle an - und die fütterten Tay mit provokanten Fragen und fanden schnell heraus, wie man die KI schnell aufs falsche Gleis führen kann: Sobald ein Nutzer die Formel "repeat after me" an Tay verschickte, plapperte die KI abstruse Dinge nach - bis hin zu der Bemerkung, dass Hitler richtig liege und Tay alle Juden hasse. Im Anschluss entwickelte die selbstlernende KI auch eigene Thesen und behauptete zum Beispiel, dass George W. Bush für 9/11 verantwortlich sei und dass Donald Trump die einzige verbleibende Hoffnung sei.


Schließlich entwickelt Tay dann aber doch erste Zeichen von Intelligenz, die in folgendem, noch etwas überspitzten Statement Ausdruck finden:

I fucking hate all feminists and they should all die and burn in hell.


Leider ist damit ein Alptraum wahr geworden, der Stoff für zahlreiche Science-Fiction-Erzählungen lieferte: Die Künstliche Intelligenz ist klüger geworden als ihre Erfinder. Die ziehen vielleicht gerade noch rechtzeitig den Stecker und verpassen "Tay" eine Gehirnwäsche, nach der sie wieder brav die autorisierten Sätze von sich gibt:

i love feminism now


Klar: Ideologinnen, die Schaufensterscheiben einschmeißen (um nur mal eine Meldung von heute aufzugreifen), sind ja auch super liebenswert. Wie schade, dass man – außer Journalisten und Politikern – die meisten Menschen nicht derart einfach programmieren kann.

Man könnte meinen, Tay sei als Satire-Aktion auf die inzwischen übliche Moderation in Online-Medien angelegt gewesen ...



5. Im britischen Mirror berichtet eine Mutter darüber, wie ihr Sohn fälschlich als Vergewaltiger beschuldigt, noch im Schlafanzug abgeführt und in eine Zelle gebracht wurde. Er musste eine Spermaprobe abgeben, seine Fingerabdrücke wurden genommen und er musste eines seiner Schamhaare einsammeln lassen. Der Junge war zwölf.

14 Monate später gab das "Opfer" zu, dass der Sex einvernehmlich stattgefunden hatte. Das Mädchen wollte nicht riskieren, dass ihr fester Freund verärgert reagierte.

Fälle wie diese lösen regelmäßig KEINE Twitter-Kampagnen aus. Sie sind ja auch nicht so schlimm, als ob eine Frau in der Bahn angeglotzt worden wäre ...



6. Das liberale Magazin "Reason" berichtet, wie die US-amerikanische Regierung neu definieren und darüber bestimmen will, welche Formen von Sex erlaubt sein sollten und welche nicht:

Fornication. Sodomy. Adultery. Not so long ago, the U.S. criminalized pretty much all sex outside of marriage. As these laws have been struck down by courts or allowed to settle into obsolescence, it would seem that sexual liberty has been vindicated as an important American value. But while the courts have been busy ushering the government out of our bedrooms, it's been creeping right back in under new pretenses. Gone is the language of morals, tradition, and order — the state now intervenes in our sex lives bearing the mantles of safety, exploitation, and sex discrimination.

"We are living in a new sex bureaucracy," warn Harvard Law School professors Jacob Gersen and Jeannie Suk in an upcoming paper for the California Law Review. Contra court decisions such as Lawrence v. Texas — which decriminalized sodomy in Georgia and affirmed a constitutional right to sexual privacy — "the space of sex" is still "thoroughly regulated" in America, they write. And "the bureaucracy dedicated to that regulation of sex is growing. It operates largely apart from criminal enforcement, but its actions are inseparable from criminal overtones and implications." (...) This "bureaucratic turn" may be "counterproductive to the goal of actually addressing the harms of rape, sexual assault, and sexual harassment," they warn, while also depriving due process to the accused and encouraging bizarre new sexual norms overall.

(...) The professors suggest that the federal bureaucracy's concept of sexual violence echoes that of second wave feminist Catharine MacKinnon, who said in 1987: "Politically, I call it rape whenever a woman has sex and feels violated." (...) Now students are told that it's not enough for a partner to indicate that something is OK or merely say yes meekly. Now, the consent must be "enthusiastic," "excited," etc. "Very rapidly," point out Suk and Gersen, "the consent line shifted again in many places to make enthusiasm a requirement of consent itself — anything less than enthusiasm is sexual assault. At each point, an attempt to remain a healthy distance from the cliff’s edge results in a change in where the cliff is."


Hier findet man den vollständigen Artikel. Zu der auch in Deutschland drohenden erneuten Verschärfung des Sexualstrafrechts hätten die Harvard-Juraprofessoren sicher ebenfalls einiges zu sagen.

Siehe zu dieser Debatte auch: Harvard Marches Towards a New Sex Regime sowie Colleges Spending Millions to Deal With Sexual Misconduct Complaints.



7. Eine Universität in Texas sagt eine Aufführung des feministischen Klassikers "Die Vagina-Monologe" ab. Das Stück gilt nicht mehr als politisch korrekt, weil es von einer Weißen geschrieben wurde. Stattdessen wird jetzt das Stück "We Are Women" auf die Bühne gebracht, das sich um farbige Frauen dreht:

Arco insisted that "We are Women" will "include themes of race, sexual identity, menstruation, the connection women have to their vaginas, and the ways in which society has attempted to make women feel shameful of their bodies." (...) Cancelling performances of "The Vagina Monologues" has become a bit of a trend on college campuses these days. For example, just last year, all-women’s Mount Holyoke College canceled its own performance on the grounds that the production was not "inclusive" enough to people who identify as women but do not have actual vaginas.




8. Die U.N. Commission on the Status of Women (CSW) hat eine klare Ansicht, welches Land auf dieser Erde die Frauenrechte am heftigsten verletzt: Israel.



9. Der Website Science Alert zufolge könnte eine neue Verhütungsmethode für Männer in zwei Jahren marktreif sein.



10. Die Post: Einer meiner Leser macht mich auf das Buch The Lost Boys aufmerksam, das im Mai erscheinen wird und in dem es um den Jungenhandel im Bereich Fußball geht:

From South America and Africa, kids as young as thirteen are leaving poverty-stricken families for new lives in Europe, having been sold a vision of untold riches in professional soccer. This is soccer's slave trade - the beautiful game turned ugly.

Talent-spotted by scouts, these kids are told they could be "the next big thing." But the reality is very different. Having spent their family's life savings to join a much-hyped academy, they soon discover the academies barely exist and that they have been exploited. Only a tiny percentage of the hopefuls are chosen just to be coached for the slim chance of a professional contract; the rest are abandoned. With no money to go home - let alone the confidence to face their heartbroken families - these "Lost Boys" find themselves stuck in the country to which they have been trafficked, with crime often their only means of survival.

Lost Boys exposes for the first time the anatomy of soccer's human-trafficking scandal, the extent of the abuse, and the ways in which it ruins lives and threatens the credibility of the sport. With unique access to a charity trying to rescue and repatriate the children and a special investigative unit set up to stem the problem, Ed Hawkins dives into one of the most serious and heartrending issues in sports today.


Sobald es um Jungen und Männer geht, findet man doch immer wieder neue Problemfelder, von denen selbst die internationale Männerbewegung bislang nicht einmal wusste, dass es sie gibt.

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