Sonntag, März 27, 2016

Vermischtes vom Ostersonntag, 27. März 2016

1. "Die Propagandakompanie hat aus #ausnahmslos gelernt und diesmal bis zur Veröffentlichung der Feministinnen-PR gewartet" kommentiert Don Alphonso den bemerkenswerten Umstand, dass bereits kurz nach dem Start einer feministischen Twitter-Kampagne Hurrarufe darüber in Medien wie Spiegel Online, Stern und der Huffington Post erscheinen: diesmal eben nicht zeitgleich, wie bei #ausnahmslos, sondern mit geringfügiger Verzögerung, um die Glaubwürdigkeit nicht komplett zu verspielen.

Aufhänger der neuen Kampagne, deren Kritiker – da sind sich die Leitmedien mal wieder einig – ganz furchtbar gemein sind, sind die geplanten Zugabteile nur für Frauen. Dafür, dass der Wunsch danach nicht ganz so sexistisch und egoman wirkt, soll der Hashtag #imzugpassiert sorgen, dessen Ziel darin besteht, sexuelle Belästigung in der Deutschen Bahn allgegenwärtig erscheinen zu lassen. Natürlich liegt hier der Einwand nahe, dass im öffentlichen Reiseverkehr Menschen beiderlei Geschlechts Zumutungen von anderen Menschen beiderlei Geschlechts ausgesetzt sind, aber wer darauf aufmerksam macht, ist natürlich ein "Hetzer" (Spiegel Online), ein "Unmensch" und eine "Fließamöbe" (Huffington Post) oder ein "Idiot" (Stern). Berechtigte Einwände gegen die feministische Kampagne kommen in den Artikeln darüber schlichtweg nicht vor. Hier können sich feministische Narzisstinnen der Unterstützung ihrer journalistischen Sänftenträgerinnen sicher sein.

Da die Bloggerin und Psychotherapeutin Erzählmirnix nach Ansicht von so manchem Gestörten auch voll frauenfeindlich ist, hat sie diesem Irrsinn einen neuen Comic gewidmet.

Fürs Protokoll: Die Publizistinnen, die den Sinn ihres Berufs statt in seriös-neutralem Journalismus darin erkennen, eine Ideologie propagandistisch zu stützen, heißen Susanne Baller (Stern), Britta Kollenbroich, Anne-Katrin Schade und Katherine Rydlink (Spiegel Online) und Gunda Windmüller (Huffington Post). Ich finde das Auflisten solcher Namen immer hilfreich, weil man dadurch zukünftig auch bei Artkeln, die nicht derart leicht als Propaganda zu durchschauen sind, schnell weiß, aus welcher Richtung der Wind hier weht.



2. Immer wieder wird Frauen, die in etablierten Unternehmen unsichtbare Decken phantasieren, die sie am Aufstieg hinderten, erwidert, dass sie es doch machen könnten, wie Männer es ihnen über lange Jahrzehnte vorgemacht haben, und eigene Unternehmen gründen. Dem Risiko eines solchen Start-Ups entziehen sich Frauen jedoch nach wie vor massiv – und selbst wenn sie sich daran wagen, lassen sie im Geschlechtervergleich zu wünschen übrig:

Allerdings gründen Frauen häufiger aus der Not heraus, weil sie keine alternative Beschäftigung sehen, sie verfolgen seltener innovative Ideen, gründen seltener im Team, setzen weniger Kapital ein und machen folglich deutlich weniger Umsatz als ihre männlichen Kollegen.


Warten wir ein bisschen ab und irgendwer denkt sich bestimmt eine Theorie aus, warum das auch alles die Folge fiesester Diskriminierung ist.



3. Warum rationale Diskussionen kontraproduktiv sind, erklärt das Blog "Everyday Feminism".



4. Falschbeschuldigungen haben echte Opfer.



5. Einem Iren, der ein Hotel wegen Geschlechterdiskriminierung verklagte, weil in der Männer-Umkleide immer wieder eine weibliche Angestellte unterwegs war, bekam 2000 Euro Schadensersatz zugesprochen:

In its ruling, published yesterday, it said "the complainant has established that he is covered by the relevant discriminatory ground, which is gender", under the Equal Status Act.

The commission said "the complainant has alleged that at times several men were present in the changing rooms, but he was alone with Miss A on occasion. The complainant stated that this put him in a precarious situation, as he was afraid that he could have been accused of obscene acts. In addition, the complainant was extremely uncomfortable and embarrassed by the intrusions by Ms A and there was a palpable sense of discomfort in the changing room."

Mr Flanagan claimed no woman would be subjected to the same treatment.


Natürlich nicht. Viele gehen offenbar ganz selbstverständlich davon aus, dass Frauen Sonderrechte verdienen und Männer nicht. Ob im Hotel oder in der Bahn.



6. Off-topic: Als Protest gegen die Flüchtlingspolitik seines Landes wollte der österreichische Pfarrer Alois Dürlinger am Karfreitag die Kirchenglocken läuten lassen. Die "besorgten Bürger" bringen ihm schnell bei, dass das eine ganz schlechte Idee war ...

Außerdem: Das neue Donald-Trump-Video wird von seinen Anhängern begeistert gefeiert.

Frohe Ostern!

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