Vermischtes vom Ostermontag, 28. März 2016
Über Ostern gibt es keine besonders spannenden neuen Nachrichten. Ich blogge heute also nur ein wenig Kleinkram und hole ein bisschen aus den letzten Tagen nach:
1. Genderama verlinkte dieser Tage einen MDR-Beitrag von Michael Bartsch über Tumulte bei einem Auftritt der Feminismus-Kritikerin Birgit Kelle auf einer Veranstaltung der CDU in Dresden. Dabei hatte ich festgestellt, dass dieser Artikel in erster Linie als Sprachrohr der Protestler diente. Inzwischen findet sich unter dem Artikel der Hinweis
Der Artikel wurde nach Anmerkungen von Birgit Kelle nochmal vom Autoren überarbeitet.
Eine Besucherin der Veranstaltung wundert sich auf Facebook über die Darstellung des MDR sehr.
Der MDR-Beitrag wurde auch in der feministischen taz veröffentlicht, was zusätzlich nahelegt, dass Michael Bartsch nicht gerade ein unparteiischer Beobachter war.
Zum Auftritt Kelles gibt es auch einen Beitrag auf der radikal linken Plattform indymedia den Kelle auf Facebook so kommentiert:
Nein, ihr habt uns nicht irritiert, sondern nur genervt. Denn kleine Kinder, die keine ganzen Sätze sprechen können, aber rumschreien, das kennen wir als Eltern. Da hilft auch kein gut zureden sondern nur Konsequenz. (...) Ich pflege keinen "engen Kontakt" zu Frau von Storch, genaugenommen halte ich mich schon immer von der AfD fern, was mir von deren Seite übrigens regelmäßig beleidigte Zuschriften einbringt. Aber ich will euch nicht weiterhin mit Fakten nerven, denn das war ja noch nie euer Ding.
2. Manuel Bogner beschäftigt sich mit Männern in ihren Zwanzigern und Dreißigern, die noch nie Sex hatten, den sogenannten "Absoluten Beginnern":
Sechs Prozent aller 25-jährigen Männer hatten noch nie Sex. Unter Frauen im selben Alter sind es drei Prozent.
Der Sexualtherapeut Christoph Ahlers merkt dazu an:
"Bei vielen ‚Absoluten Beginners‘ haben wir es mit einer tiefen Verunsicherung zu tun." Sie hätten Angst, als Sexualpartner nicht auszureichen. Deshalb sind vor allem Männer betroffen. Bei ihnen ist Sex viel stärker mit Leistung verbunden. "Ein Mann soll einen hochbekommen, was drauf haben, es der Frau besorgen", sagt Ahlers. Diese Vorstellungen, "etwas bringen" zu müssen, können krank machen. Deshalb sind Versagensängste bei Männern auch viel größer. Auf einem Date ist der Körper dann häufig mit Stresshormonen geflutet und die Blockade vorprogrammiert. Meist endet es mit dem, wovor "Absolute Beginners" sich am meisten fürchten: Ablehnung.
Im Laufe des Artikels werden Möglichkeiten genannt, dieses Problem zu bewältigen. Der Haken bei der Sache:
Sexual- und Paartherapie wie die von Ahlers kostet allerdings rund 150 Euro pro Stunde, die Therapie mit der Modellpartnerin weitere 150 Euro pro Stunde. Die Kasse zahlt nichts davon.
3. Die liberale, männerfreundliche Feministin Cathy Young setzt sich mit einer Studie auseinander, der zufolge Männer in unserer Gesellschaft immer negativer wahrgenommen werden:
For the most part, compared to 1983, men in 2014 were scored lower on both "feminine" positive traits and on “masculine” ones such as leadership, independence, self-confidence, decision-making, and ability to handle pressure. There are, of course, several ways to look at this trend. Many feminists would probably argue that women are rightly holding men to higher standards. Some conservatives would probably argue that as a result of feminism and other societal changes, men have become less masculine and more self-centered. But let’s be honest: if we were talking about a shift toward less positive perceptions of any other group, the overwhelming response would be concern about growing social bias.
(...) Yes, it’s likely that women who are perceived as too hard and cold are sometimes penalized because of societal expectations of female "niceness." But surely, there are also times when the tendency to stereotype men as less understanding, warm, and capable of providing emotional support can result in unfairness to men. And some of that stereotyping is likely due not to patriarchy or lack of feminist progress, but do the direction feminism has taken in the last thirty years.
Wie um diesen Punkt zu unterstreichen gibt es mal wieder einen Artikel wie diesen: 11 Gründe, weshalb Frauen bessere Menschen sind.
4. In der Post, die ich seit gestern erhalten habe, geht es überwiegend um die Frauenabteile in der Bahn und die feministische Twitter-Kampagne #imzugpassiert, die diesen sexistischen Luxus unterstützen soll, woraufhin sie von Verbündeten in den Leitmedien gefeiert wird.
Einer meiner Leser schreibt mir:
Ich bin kein Experte für Twitter und dort nicht angemeldet, aber von den hunderten Frauen, die dort über ihre Belästigung in Schienenfahrzeugen berichten, und von denen in dem von Ihnen verlinkten Spon-Artikel geschrieben wird, kann ich nur knapp 40 erkennen, bevor Spon in der Timeline auftaucht. Selbst jetzt bin ich erst bei ca. 70 Kommentaren. Werden einige Kommentare nur für eingeloggte Mitglieder gezeigt oder handelt es sich um "gefühlte Mathematik"?
Ein anderer merkt an:
Das beste Argument zur Idiotie der Idee "Bahnabteile für Frauen":
"Junge Männer leben in Deutschland besonders gefährlich. Ihr Risiko, von Gewalttätern ausgeraubt oder zusammengeschlagen zu werden, ist deutlich größer als bei allen anderen Bevölkerungsgruppen. (...) Dies geht aus einer Analyse des Bundeskriminalamtes (BKA) hervor, in der die Wiesbadener Polizeizentrale die unterschiedlichen Gefährdungsgrade der einzelnen Alters- und Geschlechtsgruppen untersucht hat."
Das ganz abgesehen davon, dass die Gendertypen seltsam viele Schnittmengen mit Radikalislamisten haben.
Gut, die zitierte Quelle könnte aktueller sein als 1997, aber die Geschlechterverteilung der Opfer ist in den Kriminalstatistiken gleich geblieben.
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