Mittwoch, Februar 28, 2024

NZZ: Häusliche Gewalt: Wer Opfer ist, soll bleiben dürfen

1. Die Neue Zürcher Zeitung berichtet:

Das Parlament ist daran, allen Drittstaatenangehörigen, die zu Hause Gewalt erleiden, ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht zu verschaffen. Dies gilt auch für Frauen, die als Kurzaufenthalterinnen eingereist sind.

(…) Der Nationalrat hat sich im vergangenen Dezember dafür ausgesprochen, das Ausländer- und Integrationsgesetz zum Schutz dieser Drittstaatenfrauen auszuweiten. Keine Frau solle bei ihrem gewalttätigen Mann bleiben müssen aus Angst, sonst aus der Schweiz weggewiesen zu werden, so der Tenor. Allerdings bietet das Gesetz den Frauen schon heute Schutz: Kommt es zu einer Trennung vom Mann, darf das Opfer in der Schweiz bleiben, sofern die Ehe mindestens drei Jahre gedauert hat und die Person gut integriert ist. Daneben gibt es eine Härtefallregelung, die es ermöglicht, dass geschlagene oder sonst von ihrem Partner drangsalierte Frauen auch unabhängig von der dreijährigen Ehedauer eine Aufenthaltsregelung beantragen können.

Dem Parlament scheint dies zu wenig zu sein, es will die Härtefallregelung in einen eigenen Rechtsanspruch umwandeln und auf weitere Kategorien von Drittstaatenangehörigen ausdehnen. Laut dem Entscheid des Nationalrats, dem sich der Ständerat anschliessen dürfte, sollen künftig auch Frauen, die lediglich mit einer Kurzaufenthaltsbewilligung in die Schweiz eingereist sind, sowie vorläufig Aufgenommene das Recht bekommen, in der Schweiz zu bleiben, sofern sie Opfer von häuslicher Gewalt sind. Oder anders gesagt: Wer zu Hause Gewalt erleidet, erhält unabhängig von seinem ausländerrechtlichen Status (und Erwerbsarbeit) eine eigenständige Aufenthaltsbewilligung. Zudem sollen künftig nicht mehr nur Ehepartner, sondern auch Konkubinatspartner erfasst werden.


Es ist bemerkenswert, wie gleichzeitig von "allen Opfern" gesprochen wird und doch ganz selbstverständlich allein von Frauen die Rede ist.



2. Bayerns Regierung will Gendersprache in Schulen, Unis und Verwaltungen per Verbot zurückdrängen. Im Interview mit der "Welt" erklärt Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU), warum dieser Schritt gegen "Formen spracherzieherischer Tendenz" nötig sei.

Jüngst wurde einer Promovendin ihr Abschlusszeugnis verweigert, weil sie auf dem Titelblatt ihrer Abschlussarbeit nicht "Prüfer*in" geschrieben hatte. Die Promotionsordnung der Universität schreibt tatsächlich vor, dass die Titelblätter der Arbeiten durchgegendert werden müssen. Ein solcher Genderzwang darf an einer Hochschule nicht herrschen. Die Frau hat ihr Zeugnis inzwischen bekommen.

Ich bin froh, dass dieser Fall geklärt werden konnte, aber ich möchte, dass auch generell so etwas nicht mehr vorkommt. Wir werden deshalb das bayerische Hochschulinnovationsgesetz ändern, um sicherzustellen, dass nichts gefordert oder gar bewertungsrelevant wird, was jenseits der amtlichen Rechtschreibung liegt.




3. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir zu der Erkenntnis, dass mehr Frauen Psychopathen, als man bislang geglaubt hatte.

[Hierzu] erlaube ich mir noch folgenden sachdienlicher Hinweis aus Österreich einzureichen.

Dort steht inzwischen jene Mutter vor Gericht, die ihren 12jährigen Sohn in eine Hundebox sperrte, weil er ins Bett nässte und ihn ferner unter anderem stundenlang mit kaltem Wasser übergossen bei Minustemperaturen im Freien ließ. Mitangeklagt ist eine Freundin von ihr, von der sie massiv beeinflusst und zu einigen der Handlungen angetrieben worden sei.

Das Fallbeispiel ist für mich zumindest ein so drastischer wie widerwärtiger Beleg, dass Frauen wirklich nicht die besseren Menschen sind.




Dienstag, Februar 27, 2024

Neue Zürcher Zeitung: "Die Qual der Männer auf dem Liebesmarkt"

1. Die Neue Zürcher Zeitung beschäftigt sich mit der Situation von Männern bei der Partnersuche. Das ist dringend notwendig, denn, so berichtet die Psychologin Lisa Fischer: "Eine Analyse der Daten aus unserer jährlich erhobenen und repräsentativen Studie für die Schweiz zeigt, dass doppelt so viele Männer wie Frauen zwischen 18 und 75 noch nie eine Beziehung hatten, nämlich gut 20 Prozent."

Ein Auszug aus dem tiefgehenden Artikel:

Frederik Holinger, der seine Leidensgeschichte nur anonym erzählen will, ist 53 Jahre alt und hatte in seinem Leben noch nie eine Freundin. Noch nicht einmal Sex. Dabei sehnt sich der Zürcher seit seiner Jugend nach einer Frau, die "warmherzig, verständnisvoll und feminin-zierlich" ist. Um sie zu finden, habe er in den letzten 35 Jahren so gut wie jede Online-Partnerschaftsvermittlung ausprobiert. Knapp 1000 Frauen habe er insgesamt kontaktiert, 18 davon hätten ihm zurückgeschrieben, zwei von ihnen traf er. Sogar bei einer Agentur mit persönlicher Betreuung hat er sich angemeldet, von "garantierten" zwölf Dates kamen gerade einmal vier zustande. Bei Tinder habe er monatelang geswipt. Als er endlich einen Match hatte, antwortete die Frau: "Sorry, habe aus Versehen auf die falsche Seite gewischt." Schon über 6000 Franken liess sich Frederik Holinger sein Streben nach dem Liebesglück bisher kosten.

(…) Simon Aeberhard, 36, Lehrer, Basel: "Als Paar ging es mir schon immer am besten. In einer Beziehung fühlte ich mich stets freier. Als Single ertappe ich mich regelmässig dabei, wie ich unbewusst Frauen abchecke. Ich bin wie gefangen in dieser ständigen Alarmbereitschaft. Und das ständige Warten auf eine Antwort auf Dating-Apps ist so frustrierend. Als Mann muss ich mich bei vielen Dates beweisen, zumindest vermitteln mir Frauen oft dieses Gefühl. Ich sitze wie auf einem heissen Stuhl. Im Sinne von 'So, Junge, jetzt erkläre mir doch mal, weshalb ich ausgerechnet dich auswählen soll!?'. Das haben mir auch Kolleginnen bestätigt. Die sagten, sie kämen bei Dates in so einen Modus, in dem sie anfangen, Männer wegen Details auszusortieren. Die empfinden diese Rolle selbst als unangenehm, aber es passiere automatisch. Dieser Pickyness begegne ich oft. Ich bekam schon zu hören: 'Was, du bist nur 1,74 Meter? Das ist 1 Zentimeter zu klein für mich!' Oder: 'Sorry, du bist mir zu blond, bye.' Den einen Frauen schreibe ich zu viel, den anderen zu wenig. Es erstaunt mich nicht, dass ich im Kollegenkreis Tendenzen zum Frauenhass sehe, weil Männer sich ungerecht behandelt fühlen. Für die sind plötzlich alle Frauen böse. So bin ich nicht, ich kann das schon abstrahieren. Trotz frustrierenden Erlebnissen kehre ich immer wieder auf die Plattformen zurück. Damit ich eines Tages vielleicht die Frau finde, mit der ich wieder ganz glücklich sein kann. Auch wenn ich insgeheim weiss, dass ich sie statistisch gesehen vielleicht nie finden werde."

Augenfällig ist die Tatsache, dass die Zahl der Junggesellen in den vergangenen paar Jahrzehnten stetig gestiegen ist. Nicht nur in Amerika, auch in vielen europäischen Ländern wie der Schweiz: Im Alter zwischen 30 und 39, wenn die Ausbildung abgeschlossen ist und im Volksmund der Ernst des Lebens beginnt, leben rund 123 000 Männer allein. Bei den gleichaltrigen Frauen sind es gerade einmal 73 000. Daten aus dem Schweizer Haushalts-Panel 2021 des Bundesamtes für Statistik machen es möglich, die Einzelhaushalte nach Beziehungsstatus aufzuschlüsseln. Bei der Gruppe der 26- bis 44-Jährigen gibt jeder fünfte Mann an, keine Partnerschaft zu haben, bei den Frauen ist es bloss jede zehnte.

Die Gründe für den Vormarsch des Junggesellen kennt man nicht. Geniessen viele Männer einfach ihre Freiheit und tragen Frauen lieber ins Bett als über die Türschwelle? Dagegen spricht, dass Männer auch auf den seriösen Plattformen die Mehrheit der Kundschaft stellen. Und dass jeder zweite laut Parship angibt, unter dem Alleinsein zu leiden. Doch im Gegensatz zu den weiblichen Singles, die in unzähligen Büchern, Filmen und Serien verewigt worden sind, ist der alleinstehende Mann ein unbekanntes Wesen.

(…) Forscher fürchten, dass (…) das "sexuelle Chancenungleichgewicht" von den Datingportalen noch verschärft wird. Für männliche Singles ist das besonders ungemütlich. Nicht nur sind weibliche Singles zahlenmässig untervertreten, sie selektionieren auch viel härter als Männer: 80 Prozent der weiblichen Singles auf Plattformen finden dieselben 20 Prozent der Männer interessant. Ein Mann, der nicht zu den wenigen Auserwählten gehört, muss auf Tinder oder Ok Cupid im Schnitt 115 Frauen liken, damit er von einer einzigen ein Herzchen bekommt.

Die von Frauen betriebene Selektion ist unterdessen so hart, dass vom "Sechserfilter" die Rede ist: Six Feet tall = mindestens 182 cm gross, Sixpack = muss sportlich fit sein, Six Figure Income = mindestens 100 000 Dollar Jahressalär. Weil sich in Amerika auch die Zahl der sexuell inaktiven Männer unter dreissig in den letzten fünfzehn Jahren fast verdoppelt hat, von 18 auf 31 Prozent, spricht man bereits von der einsamsten Generation heterosexueller Männer im jüngeren und mittleren Alter seit langem ("Psychology Today") und einer "tragischen Kluft" ("Forbes") zwischen Frauen und Männern.

(…) Frauen haben die Wahl, Männern bleibt die Qual. Singlemann Frederik Holinger erzählt, dass er auf viele Frauen traf, die eine Checkliste im Kopf hatten. Oder solche, die nach einer guten Partie Ausschau hielten, es offensichtlich auf sein Bankkonto abgesehen hatten. "Für Männer ist Dating wie ein Bewerbungsgespräch, für Frauen wie Shopping", meint er. Hinter diesem flapsigen Spruch verbirgt sich für den 53-Jährigen mehr als ein Körnchen Wahrheit. Holinger spricht von Hypergamie, vermutet, dass Frauen einen Mann wollen, der ihnen einen höheren Status verleiht. Für ihn sind Frauen übertrieben anspruchsvoll geworden. Oft musste er sich anhören: "Du bist ja ganz nett, aber ich habe etwas Besseres verdient." Nach 35 Jahren erfolgloser Suche sei er zum Schluss gekommen: "Ich bin für Frauen schlicht nicht attraktiv genug." Mit einer Körpergrösse von 170 Zentimetern zu klein, zu wenig kräftig, zu zurückhaltend, von zu geringem sozialen Status. Er selbst habe nur zwei Bedingungen: Seine Partnerin sollte Nichtraucherin sein und nicht extrem übergewichtig.

(…) Liebe ist nicht blind. Auch nicht für die Titel auf der Visitenkarte oder die Zahlen auf dem Bankkonto. "Es gibt heute zu wenig gebildete Männer für all die gebildeten Frauen mit gleichen Partnerpräferenzen auf dem Single-Markt", sagt Lisa Fischbach. Oder anders gesagt: Der schlecht ausgebildete Mann lässt sich nicht mit der erfolgreichen Akademikerin verkuppeln.




2. "In den vergangenen Jahren hat die Gewalt von Frauen gegenüber ihren Partnern zugenommen" berichtet die Schweizer Zeitung "20 Minuten". Realistischer dürfte sein, dass das bisherige Dunkelfeld immer mhr beleuchtet wird, also immer mehr Männer sich trauen, von ihrem Leiden zu berichten.

Für den Berner Nationalrat und Sicherheitspolitiker Reto Nause ist klar, dass Präventionskurse und Beratungsangebote auch auf Täterinnen ausgerichtet werden müssten. Bislang seien Kurse hauptsächlich für Männer gedacht. Doch: "Auch für Frauen, die ihre Partner schlagen, braucht es solche Kurse."


Von denjenigen Täterinnen, die ihre Aggression gerne in den Griff bekommen möchten, werden solche Kurse seit Jahrzehnten gefordert.



3. Das Liverpooler Echo berichtet über die Eltern eines 24jährigen, der von seiner 47jährigen Partnerin ermordet wurde. Auch daraus ein Auszug, weil konkrete Fälle oft anschaulicher sind als bloße Statistiken:

"Kasey kam mit blauen Augen, blauen Flecken und Kratzern nach Hause. Er sagte uns, er sei ausgerutscht oder vom Fahrrad gefallen. Einmal sagte er, er sei gegen eine Tür gelaufen. Wir wussten, dass sie ihm wehtat, aber wir konnten ihn nicht dazu bringen, es zuzugeben. Er erkannte überhaupt nicht, dass er zu Hause misshandelt wurde. Seine Schwester Molly flehte ihn an, es zu beenden, sie warnte Kasey sogar, dass Bennett ihn umbringen würde. Seine Freunde sagten das Gleiche. Aber nach und nach entfremdete sie ihn von allen, die ihn liebten. Er lebte immer wieder mit ihr zusammen und kam mit Verletzungen nach Hause, nachdem sie ihn angegriffen hatte. Und es waren nicht nur die körperlichen Verletzungen; sein Charakter veränderte sich völlig. Er war unglücklich, er wollte nicht mehr Fußball spielen oder angeln gehen. Er mochte niemanden sehen. Er trank und nahm Drogen mit ihr, was so gar nicht zu ihm passte. Er konnte nicht nein zu ihr sagen. Sie hat seine Seele gestohlen."

Im März letzten Jahres bekam Kasey einen neuen Job bei einer Lieferfirma. Er verbrachte ein paar Tage mit seiner Familie und schien sich sehr zu erholen. Doch am Abend des 11. März erhielt Graham einen Anruf von der Polizei, die ihm mitteilte, dass Kasey in Bennetts Haus ins Herz gestochen worden war.

(…) Natalie Bennett stand im November 2023 vor dem Liverpool Crown Court vor Gericht. Sie bestritt, Kasey ermordet zu haben, und versuchte stattdessen, ihm die Schuld in die Schuhe zu schieben, indem sie mehrfach behauptete, er habe sie angegriffen, er sei ein Drogendealer und er sei bereits verletzt bei ihr zu Hause angekommen.

Sie sagte der Notrufzentrale sogar, sie wisse nicht, wie er zu seinen Verletzungen gekommen sei. Das Filmmaterial zeigt jedoch deutlich, dass Bennett keine Hilfe leistete, als er sterbend auf ihrem Weg lag. Sie richtete sogar einen weiteren Schlag mit dem Messer auf seinen Kopf.

(…) Bennett zeigte keine Reaktion, als sie zu einer lebenslangen Haftstrafe mit einer Mindestdauer von 18 Jahren hinter Gittern verurteilt wurde, sondern streckte ihrem Vater auf der Tribüne den Daumen entgegen, als sie in die Zellen geführt wurde.




4. Experten zufolge sind mehr Frauen Psychopathen, als man bislang geglaubt hatte.

Psychopathen wird im Allgemeinen ein Mangel an Empathie und Schuldgefühlen nachgesagt, sie zeigen antisoziales Verhalten, lügen häufig und sind rücksichtslos, narzisstisch und manipulativ.

"Psychopathen sind auf Geld, Macht und Kontrolle aus", sagt Dr. Clive Boddy von der Anglia Ruskin University, der Experte für Psychopathen in der Unternehmenswelt ist.

Während die Vorstellung, dass Psychopathen gewalttätige, asoziale Kriminelle sind, einer differenzierteren Sichtweise gewichen ist - Boddy gehört zu denen, die behaupten, dass sie oft in großen Unternehmen zu finden sind -, ist die Vorstellung, dass sie meist männlich sind, geblieben.

"Das Verhalten weiblicher Psychopathen scheint subtil genug und weniger offensichtlich zu sein als das männlicher Psychopathen, weshalb sie nicht so sehr wahrgenommen werden", so Boddy.

"Es gibt eine kleine, aber wachsende Zahl von Belegen dafür, dass weibliche Psychopathen dazu neigen, Gewalt eher verbal als physisch auszudrücken, wobei die Gewalt eher relationaler und emotionaler Natur ist, subtiler und weniger offensichtlich als bei männlichen Psychopathen", stellte er fest und fügte hinzu, dass dies auch die Verbreitung von Gerüchten und Lügen zum persönlichen Vorteil beinhalten kann.

Ein Problem sei, so Boddy, dass ein Teil des zur Identifizierung von Psychopathen verwendeten Tests - die Levenson-Selbstberichtsskala für Psychopathie (LSRP) – zu Lasten der Identifizierung der Störung bei Männern verzerrt sei.

Das liege daran, dass der erste Teil der Bewertung darauf abziele, wie emotional losgelöst, egoistisch, gefühllos und manipulativ eine Person sei, während der zweite Teil, der den psychopathischen Lebensstil erfasse, sich auf Gewalt und asoziales Verhalten konzentriere.

"Das sekundäre Element und die Maßstäbe dafür basierten größtenteils auf Studien über Kriminelle, die zu der Zeit im Gefängnis saßen und psychopathisch waren - daher ist man unter Forschern heutzutage der Meinung, dass diese Maßstäbe einfach nicht geeignet sind, um weibliche Psychopathie zu identifizieren."

Es gebe auch weniger Studien, die sich mit der Psychopathie bei Frauen befassten als bei Männern, und die Gutachter würden möglicherweise zögern, Frauen als Psychopathen zu bezeichnen.

Einigen Schätzungen zufolge könnte das Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Psychopathen bei 10:1 liegen, doch Boddys Arbeit, bei der nur der erste Teil des LSRP verwendet wurde, legt nahe, dass die Zahlen sehr unterschiedlich sind.

"Es ist fast eins zu eins", sagte Boddy, obwohl er darauf hinwies, dass groß angelegte Studien mit zufällig ausgewählten Erwachsenen erforderlich wären, um ein exakteres Bild zu erhalten.

(…) Die Erkennung von Psychopathie bei Frauen und Männern sei wichtig, so Boddy, nicht zuletzt, weil solche Personen enorme Auswirkungen am Arbeitsplatz haben könnten, indem Mitarbeiter ausgegrenzt, misshandelt und gemobbt würden. Außerdem, so Boddy, könnten Unternehmen, die von solchen Personen geführt werden, die Orientierung verlieren, und es könnte sich darauf auswirken, wie die Menschen große Organisationen sehen.

"Sie sehen die Gier, Unwahrhaftigkeit und Rücksichtslosigkeit derer, die an der Spitze stehen, und das untergräbt die Demokratie und den Rechtsstaat", sagte er.


Boddys Studie reiht sich bei anderen Erkenntnissen ein, die zeigen, dass Frauen verblüffenderweise doch keine besseren Menschen sind.



Montag, Februar 26, 2024

"Warum muss ausgerechnet ich mein Leben riskieren, nur weil ich einen Penis habe?"

1. Der Berliner Tagesspiegel (Bezahlschranke) stellt zwei Ukrainer vor: Yevgen, der in seinem Land den Russen entgegen tritt, und Anton, der sich in Berlin versteckt. Ein Auszug aus der Schilderung Antons:

Bei der Wohnungssuche schrieb mir ein Vermieter auf „WG-gesucht“: „Warum bist du hier? Du bist ein Mann, geh und verteidige dein Land!“ Aber ich bin kein Soldat, sagte ich. Er antwortete: "Wenn so etwas mit meinem Land passieren würde, würde ich kämpfen! Du bist ein schlechter Mensch!"

Aber noch schlimmer sind die Blicke und Kommentare von Ukrainerinnen. Ich hatte als ukrainischer Mann in Berlin anfangs das Gefühl, herauszustechen. Immer schwang mit: Deine Rolle als Mann ist es, unsere Heimat gegen die russischen Besatzer zu verteidigen. Das löst Unbehagen in mir aus. Warum muss ausgerechnet ich mein Leben riskieren, nur weil ich einen Penis habe?

Wenn wir behaupten, wir vertreten Werte wie Gleichberechtigung, verstehe ich nicht, wie man die eine Hälfte der Bevölkerung zum Kämpfen zwingen kann, während die andere Hälfte – also die Frauen – davon verschont bleiben. Jetzt fühle ich mich unter ukrainischen Frauen oft unwohl.

(…) Sich auf unbestimmte Zeit verpflichten und im Land festgehalten werden, weil Männer nicht ausreisen dürfen? Das grenzt an Sklaverei. Ich will das nicht. Ich glaube nicht an Zwang. Das ist nicht die Art und Weise, wie man Werte verteidigt.




2. Ebenfalls im Tagesspiegel (KEINE Bezahlschranke) findet man einen Artikel darüber, dass Russland an der Front Inder einsetze, die zuvor mit russischen Pässen ins Land gelockt worden seien. Austrittsgesuche lasse Moskau unbeantwortet.



3. Und schließlich berichtet der Tagesspiegel (jetzt wieder mit Bezahlschranke) über den Verein Connection e.V. in Offenbach am Main, der Kriegsdienstgegner und Verweigerer aus aller Welt unterstützt und sich nach dem russischen Überfall der Ukraine auf die Beratung von Betroffenen aus beiden Ländern spezialisiert. Im Interview mit dem "Tagesspiegel" berichtet Vereinsgründer Rudi Friedrich unter anderem, wieso viele auch in Deutschland und anderen EU-Ländern nur vorübergehend vor dem Kriegseinsatz geschützt sind:

"Die Ukrainer, die derzeit hier leben, haben einen befristeten humanitären Aufenthalt. Der wurde kürzlich auf Bestreben der Europäischen Union bis zum 4. März 2025 verlängert. Dann kann der Aufenthalt meines Wissens nach der EU-Direktive nicht mehr verlängert werden. Es kann da sehr viel Druck geben. In dem Fall können Betroffene zwar Asylanträge stellen. Die haben aber wenig Aussicht auf Erfolg, denn Kriegsdienstverweigerung und Desertion ist grundsätzlich kein Asylgrund. Nur, wenn zusätzliche Verfolgung hinzukommt."




4. In einem Beitrag bei T-Online geht es darum, wie russische Soldaten sich gegenseitig miusshandeln und töten:

Die unmenschlichen Bedingungen an der ukrainischen Front führen offenbar dazu, dass unter den russischen Soldaten bestialisch bestraft, gefoltert und gedemütigt wird. Wie der US-amerikanische Militäranalyst Chris O. auf dem Kurznachrichtendienst X berichtet, würden Soldaten tagelang an Bäumen aufgehängt, nackt in eiskaltes Wasser getaucht und sogar dazu gezwungen, sich gegenseitig zu vergewaltigen. Dabei sind den Angaben zufolge die aus Straflagern rekrutierten Kämpfer die treibende Kraft.

(…) Während die Befehlshaber kilometerweit entfernt in ihren sicheren Bunkern sitzen, toben sich die Häftlings-Soldaten förmlich an den anderen aus, heißt es. "Unsere Stellungen werden pausenlos beschossen. Die Sträflinge haben völlig den Kopf verloren. Sie wissen, dass alle sterben werden. Deshalb foltern sie die einfachen Leute, wann immer sie können", wird ein Artillerist zitiert. Es seien sogar Soldaten gelyncht worden.

Die Sträflings-Soldaten hätten sich dazu wie in einer Gefängniskolonie organisiert, um zu morden, zu foltern und zu inhaftieren. In einem Video, das Verstka einsah, seien vier nackte Männer gedemütigt, geschlagen und mitten in der Nacht in eine Grube geworfen worden. "Dann zwingen sie die Männer, Sex miteinander zu haben. Sie sitzen über der Grube und schauen zu, als würden sie fernsehen. Sie lachen und pissen auf die Männer herunter", beschreibt einer das Gesehene.




Donnerstag, Februar 22, 2024

Ein Vater verklagt den Staat

1.
An diesen einen Tag im August vergangenen Jahres wird sich Wilfried Neumann wohl noch sein Leben lang erinnern. Er wurde Vater eines Sohnes. Und zugleich begann an diesem Tag ein Streit, der nun dazu führt, dass Neumann das ganze Land vor Gericht zerrt. Er hat in dieser Woche die Bundesrepublik Deutschland verklagt, weil der Staat ihm das Recht auf einen Vaterschaftsurlaub genommen habe, also auf wertvolle Zeit mit seinem neugeborenen Baby. "Es ist doch wichtig, dass Väter direkt nach der Geburt für ihre Partnerin und das Kind da sein können", sagt der 38-Jährige am Telefon.

So soll Familienarbeit ja eigentlich aussehen: eine gemeinsame Aufgabe von Vater und Mutter, eine gerechte Verteilung von Lasten und Verantwortung. Doch in der Praxis haben Wunsch und Wirklichkeit oft wenig miteinander zu tun. Vielleicht deckt dieses Gerichtsverfahren am Ende auf, dass Hunderttausende Väter weniger Zeit mit ihrer Familie verbringen konnten, als möglich gewesen wäre.


Hier geht es weiter.



2. Spiegel-Online berichtet über Männer, die aus der Ukraine geflüchtet sind: "Ich habe keine Angst, jemanden zu töten. Ich will einfach nicht sterben" Über die Lage in der Ukraine erfährt man:

In den nächsten Wochen soll das lang umstrittene Mobilisierungsgesetz verabschiedet werden, noch bis zum 21. Februar dürfen Abgeordnete Änderungsvorschläge einbringen. Der aktuelle Entwurf sieht vor, den aktiven Dienst auf 36 Monate zu beschränken, bisher gibt es dafür kein Limit. Das Mindestalter soll auf 25 statt wie bislang 27 Jahre gesenkt werden. Die Armee könnte Männer in Zukunft per Onlinebescheid einberufen. Wer nicht erscheint, dem dürfte der Staat das Konto blockieren und den Führerschein sperren. Oleksandr Boiko und andere Männer müssten im Konsulat ihre Registrierung vom Einberufungsamt vorweisen, wenn sie ihren Pass verlängern wollen. Die drastischen Maßnahmen zeigen die Verzweiflung in Kiew. In sozialen Netzwerken kursieren Videos von Feldjägern, die ukrainische Männer auf der Straße mitnehmen.




3. Unter der Überschrift "Frauen können genauso gut blenden wie Männer – es wirkt nur anders" hat Spiegel-Online die Psychologin Gitta Jacob interviewt. Ein Auszug:

SPIEGEL: Männer bleiben toxisch, solange Frauen auf dominante, aggressive und egoistische Männer stehen. Was halten Sie von dieser These?

Jacob: Den Begriff »toxische Männlichkeit« finde ich überstrapaziert. Jeder Mansplainer und jeder Mann, der breitbeinig in der U-Bahn sitzt, wird als toxisch bezeichnet. Aber warum soll er dieses Verhalten loswerden wollen, wenn genug Frauen darauf abfahren?

SPIEGEL: Ist das wirklich so?

Jacob: Das lässt sich tatsächlich noch immer beobachten. Auf Tinder bewerten Männer die Frauen nach einer Linearität: Je schöner die Frau, umso mehr Likes bekommt sie. Als mittelschöne Frau bekommst du platt gesagt halb so viele Swipes wie eine Superschöne. Frauen bewerten Männer anders: Die am attraktivsten bewerteten fünf Prozent bekommen – etwas überspitzt formuliert – alle Likes und die restlichen 95 Prozent gar keine.

SPIEGEL: Aber bei Tinder sehe ich nur, wie attraktiv jemand ist – und nicht, ob ein Mann dominant oder egoistisch ist.

Jacob: Aber der Status lässt sich sichtbar machen: Was trägt der Mann für eine Uhr, mit welchem Auto zeigt er sich? Männer, die sich entsprechend erfolgreich geben, sind beliebter.

SPIEGEL: Das klingt nach dem klassischen Blender, den Sie in Ihrem Buch "Anleitung zum glücklichen Lieben" beschreiben: Er tritt aggressiv, fordernd, dominant oder auch angeberisch auf. Gibt es mehr Blender als Blenderinnen?

Jacob: Nein. Frauen können mindestens genauso gut blenden wie Männer – es wirkt bei ihnen nur anders. Sie sind kein Macho-Arschloch, sondern geben sich unheimlich lieb und charmant.


Das Interview ist bei Interesse am Thema in Gänze lesenswert. Ergänzend dazu liefert Spiegel-Online einen weiteren Artikel: "Frauen stehen auf Idioten, und die Netten werden aussortiert? Ich gebe zu: Da ist was dran."



4. Der Nachrichtenplattform The Conversation zufolge sind die Einstellungen männlicher Schüler zum Feminismus nunacierter, als es oft in den Medien dargestellt wird. Zwei Wissenschaftler berichten in diesem Artikel über ihre Erfahrungen:

Als wir vor kurzem in Schulen arbeiteten, um eine Unterrichtseinheit zum Thema schädliches Sexualverhalten in Schulen durchzuführen und zu evaluieren, fragten wir die Jugendlichen, wie viele von ihnen sich selbst als Feministen bezeichnen würden. Daraufhin wurden oft nur zwei oder drei Hände gehoben, oft begleitet von einem abfälligen Kommentar eines der Jungen.

Sowohl Jungen als auch Mädchen scheinen dem Feminismus abgeneigt zu sein, wobei diese vielleicht kontraintuitive Tendenz bei jungen Frauen schon seit einiger Zeit zu beobachten ist.

Wenn wir jedoch etwas tiefer gehen und fragen, ob sie an die Gleichstellung der Geschlechter glauben oder was sie unter Feminismus verstehen, ergibt sich ein anderes Bild.

Die jungen Menschen, mit denen wir arbeiten, haben oft ein klares Verständnis von der Ungleichheit zwischen Männern und Frauen. Sie befürworten in der Regel die Idee, dass Menschen nicht aufgrund ihres Geschlechts eingeschränkt oder benachteiligt werden sollten, dass aber eine mögliche Benachteiligung aufgrund des Geschlechts nuanciert ist und in beide Richtungen geht: Sowohl Jungen als auch Mädchen sind von Geschlechterstereotypen und -druck betroffen.

Die Mädchen im Raum weisen schnell auf die Doppelmoral hin, die ihrer Meinung nach dazu führt, dass sie härter beurteilt werden und mehr soziale Beschämung im Zusammenhang mit ihrem Körper und ihrem Sexualverhalten erfahren als Jungen. Sie sprechen darüber, wie sich die Ungleichheit der Geschlechter auf ihre Fähigkeit auswirkt, freie Entscheidungen zu treffen und sich in ihrem Alltag sicher zu fühlen. Unerwünschte Aufmerksamkeit, sexuelle Belästigung und das Gefühl der Unsicherheit gehören für Mädchen im Teenageralter immer noch zum Alltag.

Die Jungen hingegen, denen die Anforderungen der Männlichkeit aufgedrängt werden, halten sich selten für mächtig oder privilegiert. Sie sind oft unsicher in ihrem Körper, schämen sich und fühlen sich überfordert - vor allem in ihren intimen und sexuellen Beziehungen, wo von ihnen erwartet wird, dass sie die Kontrolle übernehmen.

Wir haben festgestellt, dass junge Menschen einen direkten Wunsch nach authentischen und gesunden Beziehungen haben, sei es mit gleich- oder andersgeschlechtlichen Gleichaltrigen. Es fällt ihnen jedoch schwer, diese Wünsche in die Realität umzusetzen, da sie sich mit den bestehenden sozialen und kulturellen Erwartungen und dem Druck in Bezug auf Geschlecht und Beziehungen auseinandersetzen müssen.

Vor allem Jungen und junge Männer stehen im Spannungsfeld zwischen traditionellen Männlichkeitsvorstellungen und der Forderung nach emotionalem Selbstbewusstsein und Sensibilität.

Wenn wir über die Einstellung junger Menschen zum Feminismus nachdenken, müssen wir anerkennen, dass es die älteren Generationen sind, die die sozialen Drehbücher für Jungen und Mädchen schreiben. Es sind die älteren Generationen, die Sex immer noch als etwas ansehen, das Jungen mit Mädchen machen - wie eine von uns feststellte, als wir Lehrer dazu befragten, wie sie Jungen über das Thema Einwilligung aufklären.

Und es sind ältere Erwachsene - wie der 37-jährige Social-Media-Influencer Andrew Tate - die predigen, dass der Feminismus zu weit gegangen ist. Die Medienberichterstattung über die Umfrage des King's College und von Ipsos Mori hat das Ergebnis hervorgehoben, dass einer von fünf jungen Männern, die wir befragt haben, ihm zustimmt. Das bedeutet aber, dass nur eine Minderheit der Jungen und jungen Männer, die angaben, von Tate gehört zu haben, eine positive Meinung von ihm hat.

Mehr als die Hälfte der jungen Männer gab an, dass sie Tates Ansichten beleidigend finden. Dieses Ergebnis spiegelt wider, was wir in unserer Forschungsarbeit feststellen: ein schwindendes Interesse an Tate unter jungen Menschen.

Unserer Erfahrung nach sind die meisten jungen Menschen aufgeschlossen, integrativ und tolerant. Sie sind kritische Denker, wenn man ihnen erlaubt, selbst zu denken, anstatt von den Erwachsenen um sie herum mit einfachen Antworten abgespeist zu werden oder, wie es in dieser Umfrage der Fall zu sein schien, zwischen Optionen zu wählen, die als konkurrierende Interessen zwischen Männern und Frauen dargestellt wurden.

Unsere Forschung unterstreicht die Notwendigkeit eines jugendzentrierten Ansatzes für die Behandlung von Fragen im Zusammenhang mit Geschlecht und Beziehungen mit jungen Menschen, der ihnen nicht sagt, was sie denken sollen, sondern vielmehr, wie sie denken sollen, um ihren Anliegen gerecht zu werden.Die Erwachsenen im Leben junger Menschen - Eltern, Lehrer und andere - sollten darüber nachdenken und mit ihnen darüber sprechen, warum Influencer wie Tate so viel Zulauf haben.




5. Frauen sind noch immer nicht die besseren Menschen: Auf der Toilette einer Schule in Oklahoma wurde eine nicht-binäre Schülerin von drei älteren Mitschülerinnen totgeprügelt.

"Ich weiß, dass eines der Mädchen immer wieder mit dem Kopf auf den Boden schlug", sagte eine Person, die sich als Freundin von Benedicts Mutter vorstellte. Obwohl ein Lehrer schließlich in die Toilette ging, um den Kampf zu beenden, fügte der Freund hinzu: "Sie konnte nicht allein zur Krankenstation gehen, und das Personal rief nicht den Krankenwagen, was mich erstaunt hat."




6. In Japan wird das "Fest der nackten Männer" eingestellt, bei dem sich Horden von Männern, die alle nichts weiter anhaben als einen Tanga-förmigen Lendenschurz und dünne Socken, nachts bei winterlichen Temperaturen ein heftiges Gerangel liefern.



7. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

In vielen Medien liest man gerade von einer US-chinesischen Langzeitstudie zur Auswirkung von Sport auf die Gesundheit. Es zeigte sich, dass Frauen für dieselbe positive Wirkung nur etwa halb so lange Sport treiben müssen wie Männer. Die Schlussfolgerung der Forscher ist nun aber nicht, mehr Programme für Männer einzurichten oder zu bewerben – sondern noch mehr Frauen zum Sport zu animieren.

Wäre das Ergebnis der Studie im Gegenteil gewesen, dass Frauen doppelt so lange Sport treiben müssen wie Männer, hätte man wahrscheinlich dasselbe gefordert... Immerhin plädiert man dafür, Sportangebote geschlechtsspezifischer zu gestalten.




Mittwoch, Februar 21, 2024

Ukraine: Wer sich dem Krieg verweigert, darf nicht auf Deutschland hoffen

1.
Wer nicht für Russland in den Krieg ziehen will, hat schlechte Chancen auf Asyl in der BRD – und auch der Ton gegenüber geflohenen Wehrpflichtigen aus der Ukraine wird rauer


Die Zeitung "analyse & kritik" hat sich näher mit dieser Entwicklung beschäftigt.



2. Österreichs "Männerservice" berichtet:

"Was mir widerfährt, ist unfassbar! Sehr geehrter Männerservice, setzen Sie sich hin, Sie werden sich die Augen reiben, Sie werden es kaum glauben können, was ich Ihnen jetzt an völlig Unglaublichem schildere!"

Im Sinne dieser vorangehenden Sätze konfrontieren uns viele Betroffen mit ihrem Schicksal. Viele glauben tatsächlich, mit Ihnen geschehe etwas Einzigartiges, das völlig aus der Reihe fällt in dieser Republik, in dieser Justiz, und glauben ernsthaft: Wir im Männerservice hätten von so einen Missstand noch niemals gehört oder gesehen.

Zu allermeist stellt sich jedoch heraus, dass die Betroffenen zwar durchaus großes Unrecht erleben. Doch fast immer ist dieses Unrecht so etwa wie "Normalbetrieb" in diesem Staat. Unrecht ja, doch in voller Absicht dieser parteiischen Politik und Justiz, und jedenfalls Alltag: Für die Justiz, für die Politik, welche die Zustände absichtlich geschaffen haben, ja und für uns, welche täglich dieses Unrecht abmildern wollen und es auf gesellschaftlicher und politischer Ebene aufzeigen.

Kurt Mittner hat auf die eingangs beschriebene Überspitzung verzichtet. Er hat uns nur nüchtern geschildert, was geschehen ist. Dieses Mal sind wir es, welche fassungslos sind.


Hier geht es weiter.



3. Es gibt mehr Kuckucksväter, als viele wissen: Der "Stern" berichtet über einen Mann, der durch seine Haustier-Kamera erfährt, dass er nicht der Vater seines Kindes ist.



Dienstag, Februar 20, 2024

NZZ über deutsche Medien: "Jetzt wird auch der junge Mann zum Problem erklärt"

1. Das "Thema des Tages" bei der Neuen Zürcher Zeitung lautet heute: "Warum die Kritik an jungen Männern oft unfair ist". Birgit Schmid erläutert, wie mit Frauen-sind-bessere-Menschen-Rhetorik der Geschlechterkrieg angeheizt wird:

Der alte weisse Mann erhält Gesellschaft. Und zwar von seinen Enkeln. So lässt sich ein Report deuten, der in den vergangenen Wochen in den Medien zu reden gab. Er wurde vielfach auch so ausgelegt: Junge Männer hätten noch nicht verstanden, was Gleichberechtigung bedeute. Sie hätten ein Frauenbild, das in die 1950er Jahre zurückreiche. Und warum? Weil sie spürten, dass Männer ihre gesellschaftliche Macht verlören.

Die Debatte lanciert hat die "Financial Times". Die Zeitung wertete globale Daten über das politische Profil der Generation Z aus. Die Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen trenne ein tiefer Geschlechtergraben, so das Fazit: Die jungen Frauen werden linker, die jungen Männer rechter. Es gebe nicht eine Generation Z, schreibt der Autor, sondern zwei. Die "ideologische Kluft" zeigt sich in Ländern überall auf der Welt.

(…) Das ist erst einmal ein Befund. Doch schon verleitet dieser zu düsteren Szenarien. Experten und Journalisten sehen einen Geschlechterkrieg nahen. Oder sie halten die politischen Differenzen zwischen jungen Frauen und Männern für so unüberwindbar, dass sie um die Liebe, wenn nicht sogar den Fortbestand der Menschheit bangen. Was, wenn die Geschlechter eines Tages nicht mehr zueinanderfinden?

(…) Die Tamedia-Zeitungen kommen in einer Analyse bereits im Titel zu dem Schluss: "Junge Frauen haben keine Lust auf rechte Männer". In der "Zeit" klingt es ähnlich. Junge Männer würden sich nach rechts richten, also sich den "good old days" zuwenden, schreibt die Autorin: Für die jungen Frauen sei "der Rückweg in die 1950er Jahre offenbar nicht gerade verlockend".

Der "Spiegel" gibt die Männer schon fast verloren, wenn er feststellt: "Junge Männer driften nach rechts ab."

Solche Interpretationen machen klar: Junge Männer sind das Problem. Sie sind die Ursache für die Spaltung zwischen den Geschlechtern, weil sie sich den Frauen und damit dem gesellschaftlichen Wandel verweigern. Sie halten nicht Schritt mit den Frauen. Sie widersetzen sich dem Fortschritt, der die Welt gerechter macht und das Leben all jener verbessert, die bisher zu kurz gekommen sind. Aus linker Sicht.

Doch das ist noch nicht alles. Dass junge Männer vermehrt rechte Anliegen vertreten, wird als Reaktion auf den Vormarsch der Frauen gesehen. Männern wird unterstellt, dass sich die weibliche Selbstbestimmung für sie wie ein Verlust anfühlen müsse.

Die männliche Hälfte der Generation Z ist also reaktionär, wird damit ausgesagt. Sie will die alten Verhältnisse wiederherstellen. Frauen zurück an den Herd. Allein das Label "rechts" verrät dieses Ansinnen.

(…) Was stimmt: Es wird immer Männer geben, die nicht klarkommen damit, dass Frauen selber wählen, wie sie leben wollen. Diese Männer stehen unter den rechten Männern ganz rechts aussen. Es sind Männer wie Andrew Tate, der Frauenhasser und Influencer, der wegen Menschenhandels und Vergewaltigung angeklagt ist. Diese Männer sehen Frauen als minderwertige Wesen an, die man gefügig machen muss. (…) Diese Männer sind nun tatsächlich "abgedriftet". Auf sie haben Frauen wirklich "keine Lust mehr". Typen wie Tate verkörpern das Extrem. Da der Begriff "rechts" inzwischen aber so belastet ist, färbt er auf alle als rechts geltenden Männer ab. Damit wird die grosse Mehrheit der jungen Männer pauschal als Ewiggestrige verurteilt, als Frauenverächter sogar, selbst wenn sie sich auf einer Skala von 0 bis 10 bloss eine Position rechts der Mitte positionieren.

Das wird ihnen nicht gerecht. Unterhält man sich mit Männern um die zwanzig, stellt man schnell fest, dass sie Gleichberechtigung für selbstverständlich halten. Sie führen partnerschaftliche Beziehungen, in denen sie die Meinung des andern respektieren. Eine Frau als Chefin ist für sie normal. (…) Sie kennen gar nichts anderes, als Frauen gleichwertig zu behandeln.

(…) Selbst ein Zwanzigjähriger wird nun für die gefühlte Benachteiligung der Frauen verantwortlich gemacht. Verständlich, wenn er da Mühe hat mit einem Begriff wie "toxische Männlichkeit", der ihm allein deshalb zugeordnet wird, weil er ein Mann ist. Dessen Ablehnung macht ihn zum "rechten" Mann – zu einem Widersacher der Frauen. (…) So wie der Gender-Gap gedeutet wird, entsteht der Eindruck, dass die linke Gesinnung der Frauen die einzig richtige sei. Männer fürchteten bloss um ihre Privilegien. Fragt sich nur welche: Die Generation Z hat ja noch kaum Machtpositionen besetzt.

Männer und Frauen haben weiterhin miteinander zu tun. Sie begegnen sich in der Schule, im Studium, später am Arbeitsplatz. Männer verlieben sich in Frauen und umgekehrt, ohne zu wissen, wie "links" oder "rechts" der andere ist. Sie heiraten, haben Kinder oder bleiben kinderlos. Sie tun dies sogar trotz verschiedenen politischen Haltungen.

Ein Paar ist sich in einer Beziehung nie in jedem Punkt einig, so nahe es sich steht. Jeder schärft die Argumente an den Ansichten des andern, man streitet sich, kommt überein. Das macht das Zusammenleben erst interessant. Man sollte sich vielmehr Gedanken machen, wenn zwei Menschen in einer Meinungsblase eingeschlossen sind.




2. Die Augsburger Allgemeine bewertet das sogenannte "Demokratiefördergesetz" kritisch. Ein Auszug:

Der hochtrabende Begriff vom "Demokratiefördergesetz" suggeriert (…) einen Nachholbedarf, den es so in Wirklichkeit gar nicht gibt. Wenn überhaupt, dann geht es um die Förderung zivilgesellschaftlichen Engagements – und die gibt es bereits in hinreichendem Maße. Weit über 100 Millionen Euro gibt der Bund dafür bereits pro Jahr aus, dazu noch gut 75 Millionen für die Bundeszentrale für politische Bildung, die im weitesten Sinne ja auch der Förderung der Demokratie verpflichtet ist, um im Sprachgebrauch der beiden Ministerinnen zu bleiben. Welche Agenda sie verfolgen, zeigt unter anderem die von der Bundesregierung mitfinanzierte Meldestelle Antifeminismus bei der Amadeu-Antonio-Stiftung, die nicht nur potenziell strafbare Vorfälle sammelt und dokumentiert, sondern auch unliebsame Meinungsäußerungen, etwa über das Gendern. Ein "Demokratiefördergesetz" aber müsste auch unliebsame Meinungen schützen. Oder, wie der frühere Bundespräsident Gustav Heinemann es einst formulierte: Man darf das Grundgesetz nicht mit Methoden verteidigen, die seinen Zielen zuwider laufen.




3. In der linken Wochenezitung "Freitag" (Bezahlschranke) schreibt Thomas Gesterkamp über eine Hotline für Männer, die von häuslicher Gewalt betroffen sind. Natürlich wäre es kein echter Gesterkamp-Artikel, wenn es nicht gleich am Anfang hieße: "Antifeministische Maskulinisten greifen das Thema auf und stilisieren sich selbst zum Opfer. Sie verharmlosen die Tatsache, dass im häuslichen Umfeld überwiegend Frauen die Leidtragenden sind." Inwiefern Männer, die sich für männliche Gewaltopfer einsetzen, sich selbst zum Opfer machen würden, verrät Gesterkamp nicht. Was ihn wohl wirklich ärgert: Männerrechtler machen beständig auf den tatsächlichen Stand der Forschung aufmerksam, der in zahllosen Studien ein eindeutiges Bild ergibt: Männer sind so häufig Opfer häuslicher Gewalt wie Frauen.

Im weiteren Verlauf seines Artikels zitiert Gesterkamp den Psychologen Björn Süfke: "Spezifische, auf männliche Probleme zugeschnittene Angebote sind in Deutschland Mangelware". Stimmt. Und zwar unter anderem deshalb, weil einer politischen Bewegung, die auf diese Schieflage aufmerksam macht, Leute wie Gesterkamp beständig von hinten die Beine wegtreten.



4. Trotz aller Feindpropaganda geht es mit der Aufklärung voran: Der Youtube-Kanal "Clownswelt" etwa zerlegt in einem knapp über zwanzig Minuten langen Video Männerhass in einem Beitrag der Öffentlich-Rechtlichen und greift dabei auch auf Statistiken zurück, die erstmals von mir und anderen Männerrechtlern bekannt gemacht worden sind.



Montag, Februar 19, 2024

Selbstkritische Feministin: "Einen Sohn zu haben, ist problematisch in der heutigen Zeit"

1.
Das Leben mit ihren zwei Söhnen hat den Feminismus einer Berliner Autorin umgekrempelt. Gerade in progressiven Kreisen beobachtet die 41-Jährige eine Abneigung gegen alles Männliche, die ihr große Sorgen bereitet.


In Hannah Lühmanns Artikel für die "Welt" heißt es weiter:

An einem kalten nassen Wintertag wartet Shila Behjat in dem Café in Berlin-Wilmersdorf, in dem wir uns verabredet haben. Sie ist ein wenig zu früh, ich ein wenig zu spät. Behjat, 41 Jahre alt, ist jemand, der sofort ein Gefühl der Herzlichkeit entstehen lässt. Die in Karlsruhe geborene iranischstämmige Journalistin könnte mit ihren Thesen in der aufgeladenen deutschen Debatten-Gegenwart eine der wichtigsten feministischen Stimmen werden. Das jedenfalls ist der Eindruck, der entsteht, wenn man ihr dieser Tage bei Hanser erscheinendes Buch "Söhne großziehen als Feministin – Ein Streitgespräch mit mir selbst" liest. Denn Behjat wagt in ihrem klugen autobiografischen Langessay etwas, das bei zu vielen Autoren heutzutage viel zu kurz kommt: Sie stellt sich selbst infrage. Ihr Buch erzählt die Geschichte, wie sich ihr eigenes feministisches Denken vom "Feindbild Mann" wegentwickelt hat – hin zu der Frage, wie es gelingen kann, die Männer zurück an den Verhandlungstisch zu holen. Das hat auch damit zu tun, dass sie sich für ihre Söhne eine andere Zukunft wünscht als jene, die sich gerade abzeichnet.


Hier kann man das Interview lesen.Ein Auszug daraus:

Behjat: Über die Möglichkeit eines Sohnes hatte ich gar nicht nachgedacht. Dann war das Gefühl: Das ist jetzt mein Kind, also kann ich es nicht abstoßen. In der ersten Phase dachte ich, das ist jetzt mein "Projekt Mann" – er darf kein Idiot werden. Ich dachte, meine Aufgabe ist, zu verhindern, dass er einer dieser Männer wird. Aber dann setzt natürlich die Mutterschaft ein. Man sieht den Menschen, seine Charakterzüge – nicht mehr den zukünftigen Mann … Der Schutzinstinkt setzt ein. Und so merkte ich: Es ist wahnsinnig ungerecht, so pauschal zu denken und zu verurteilen. Es ist sogar genau das, was ich als Feministin immer versucht habe, zu bekämpfen: dass ich, weil ich eine Frau bin, so und so behandelt werde, dass mir bestimmte Verhaltensweisen aufgrund meines Geschlechts unterstellt werden. Genau das wird jetzt mit meinen Söhnen gemacht.

WELT: Sie beschreiben die Benachteiligung von Jungs aber als nicht nur individuelles, sondern als massives gesellschaftliches Problem.

Behjat: Ich habe gemerkt, dass viele Mütter von Söhnen gerade dieselben Themen haben: Einen Sohn zu haben, ist irgendwie problematisch in der heutigen Zeit. Ich würde wirklich sagen, Jungs sind mittlerweile benachteiligt. Denn es gibt, zumal in unseren „progressiven“ Kreisen in Berlin, nichts, das weniger sexy ist, als ein weißer Mann zu sein. Ich beobachte, dass wir gesellschaftlich keine Antwort gefunden haben, was die Zukunft der Geschlechterrollen betrifft. Und aus dieser Leerstelle entsteht ein Wirrwarr für meine männlichen weißen Kinder. Sie sollen nur nicht. Nicht dominieren. Nicht das Wort ergreifen. Nicht die Ersten sein. Sie sind einfach nicht dran. Und gleichzeitig dreht die Welt sich aber genauso weiter, eine Welt, in der es brutal um Wettbewerb geht. Von einer Mutter von Söhnen zu erwarten, dass sie einfach nur sagt: Na gut, sie sind eben nicht dran. Das macht einfach keine.

WELT: Man hört seit vielen Jahren, dass Jungs im Schulsystem benachteiligt werden, unter anderem, weil viele Lehrkräfte weiblich sind – und ihnen Jungs als „zu wild“ gelten.

Behjat: Bei unseren Jungs ist das so. Hinzu kommt noch der progressive Ansatz, dass der Fokus jetzt wahnsinnig auf Mädchen liegt. Zurecht! Aber es geht zulasten der Jungs. Ein Extremfall war bei uns eine Sportlehrerin, die wörtlich sagt, sie hasst den Sporttag, weil da die Jungs immer so gut sind. Da denke ich: Ja, und? Lass sie doch auch mal schnell sein! Warum ist alles schlecht, was die Jungs machen? (…) Meine Söhne, wo bleiben die denn? Das Empowerment muss doch für alle da sein, man kann doch nicht einfach sagen: diese Dödel, die können wir jetzt vergessen. Gerechtigkeit muss für alle gelten – auch für zukünftige weiße Männer.




2.
Paus, Faeser & Co.: Es macht fassungslos, wie Regierungsvertreter den Kampf gegen die Menschenwürde gerade mit dem moralischen Einsatz für die Menschenwürde rechtfertigen. Und noch fassungsloser macht das dröhnende Schweigen der medialen Öffentlichkeit. '


Das befindet Mathias Brodkorb (SPD) im Magazin CICERO. Zum problematischen Verhalten speziell der Frauenministerin heißt es in dem Artikel:

Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) stellte dieser Woche eine Studie über "Hass im Netz" vor. Stolz wies sie darauf hin, dass die Bundesregierung nicht nur ein entsprechendes "Kompetenznetzwerk", sondern auch mehr als 40 Einzelprojekte "gegen Desinformation und für Demokratie" fördere. Dazu zählen auch so genannte "Meldesysteme", also Petzportale im Internet, die ihre Erkenntnisse dann an eine zentrale Meldestelle des Bundeskriminalamtes übermitteln. Was die Ministerin "Meldesysteme" nennt, sind letztlich auch staatlich finanzierte Denunziationsinfrastrukturen zur Anheizung des geistigen Bürgerkrieges.

Aber das war nicht einmal das wirklich Problematische an ihren Äußerungen. Als Grund für diese ganzen Maßnahmen gewährte die Ministerin vor laufenden Kameras vielmehr einen tiefen Blick in ihr Innerstes: Man hätte nämlich festgestellt, dass es in diesem Lande Menschen gäbe, die unliebsame Positionen verträten, die "noch gerade so unter Meinungsfreiheit" fielen. Die Schlussfolgerung für das viel beschworene "Demokratiefördergesetz": "Wir wollen (…) dem Umstand Rechnung tragen, dass Hass im Netz auch unterhalb der Strafbarkeitsgrenze vorkommt."

Es lohnt sich, bei diesem intellektuellen und moralischen Fehltritt Paus’ etwas länger zu verweilen, weil er die Vermutung nährt, der Staat könnte seiner moralischen Selbstauflösung entgegensteuern. Was die Bundesministerin vortrug, war ja kein Fauxpas, kein Ausrutscher in freier Rede. Das alles las sie ab vom Blatte, Wort für Wort. Wenn dabei alles mit den üblichen Verfahren eines Ministeriums vonstattengegangen ist, wurde dieser Sprechzettel in der Fachabteilung erarbeitet, dann an die Pressestelle zum Feinschliff übergeben und fand von dort den Weg auf den Tisch der Ministerin. Der Geist, den dieser Text atmet, dürfte daher nicht nur dem ehrlichen Empfinden der Ministerin entsprechen, sondern sich inzwischen im Staatsapparat "eingenistet" haben, wie sich der Chef des Verfassungsschutzes, Thomas Haldenwang, in anderen Kontexten auszudrücken pflegt. Bevor Minister ins Amt kommen, müssen sie aber einen heiligen Eid auf die Einhaltung der Gesetze und der Verfassung schwören. Das hat auch Lisa Paus getan und in dieser Woche den Geist des Grundgesetzes dennoch nicht nur mit Füßen getreten, sondern auch noch öffentlich angekündigt, ihm gezielt entgegenarbeiten zu wollen. Denn was sie gesagt hatte, war ja letztlich dies: Man müsse etwas gegen jene Menschen tun, die Unliebsames sagen, damit die Grenzen der Meinungsfreiheit aber gerade nicht überschreiten. Das Demokratiefördergesetz, das nun endlich verabschiedet werden müsse, wolle genau deshalb bereits "unterhalb der Strafbarkeitsgrenze" ansetzen.

In einer Gesellschaft mit funktionierender demokratischer Öffentlichkeit wäre Paus binnen Stunden mindestens zu einer Entschuldigung gegenüber dem Souverän, wenn nicht zum Rücktritt gezwungen worden. Was sie mit beängstigender Unbedarftheit in einer Pressekonferenz vortrug, war ja die Ankündigung, gegen den obersten Verfassungswert – die Menschenwürde – verstoßen zu wollen. Man muss dazu bloß den ersten Teil des Grundrechtskatalogs von hinten nach vorne lesen: Artikel 5 Grundgesetz sichert nicht nur die Presse-, sondern auch die individuelle Meinungsfreiheit. Dies ist Ausfluss von Artikel 2, der wiederum jedermann die "freie Entfaltung seiner Persönlichkeit" gewährt. Für ein vernunftbegabtes Lebewesen ist dies ohne Freiheit der Meinungsäußerung schlicht undenkbar. Das Recht auf "freie Entfaltung" der Persönlichkeit wiederum ist unmittelbarer Ausfluss der Menschenwürde in Artikel 1. Wer somit das Grundrecht auf Meinungsfreiheit attackiert, attackiert zwangsläufig auch die Menschenwürde.

Es macht daher rat- und fassungslos mit ansehen zu müssen, wie Regierungsvertreter den Kampf gegen die Menschenwürde gerade mit dem moralischen Einsatz für die Menschenwürde rechtfertigen und dabei die Balken in den eigenen Augen nicht bemerken. Und noch fassungsloser macht, auf welches dröhnende Schweigen der medialen Öffentlichkeit dieses Vorgehen bis auf wenige Ausnahmen trifft.


Ebenfalls im CICERO äußert sich Ben Krischke zum selben Thema.



3. In Österreich muss die Frauenministerin das Ende der Gendersprache verkünden.



4. "Die Zeit" berichtet über einen Schwulen, der mithilfe einer Eizellspenderin und einer Leihmutter zum Solovater wurde.

"Als Mann ein Kind aufziehen ohne Mutter – das ist auch eine Rebellion gegen die Gesellschaft", findet er. Als sie noch in London lebten, war er mal in einem Kaufhaus. Nick schrie. Eine Verkäuferin fragte Apel, wo denn die Mutter sei. Apel erklärte, jetzt, kurz vor 19 Uhr, bekäme Nick sein Essen, das sei immer so. Er sei deswegen schon auf dem Weg in den Eltern-Kind-Raum. Unvermittelt nahm die Verkäuferin Nick aus dem Wagen und brachte ihn selbst in den Eltern-Kind-Raum. "Das hätte sie bei einer Frau nie gemacht." Apel lief mit dem leeren Kinderwagen hinter der Frau her.

Auf einem Amt in Berlin, ein paar Jahre später, habe eine Mitarbeiterin ihn angeschnauzt, weil er in ein Formular nur ein Elternteil eingetragen habe. "Jedes Kind hat doch eine Mutter", habe sich die Frau echauffiert. Apel wies sie darauf hin, dass es sie nichts angehe, wie er seinen Sohn gezeugt habe.

Weil Nick abends oft hibbelig war und nicht einschlafen wollte, ging Apel 2022 mit ihm zu einer Erziehungsberaterin. Sie sagte, dem Kind fehle die Mutter. Apel entgegnete, Nick habe nie eine Mutter gehabt. Wie könne ihm die fehlen? Das sei etwas Instinktives, habe die Beraterin geantwortet, jedes Kind habe eine Mutter. Ihm sei das dann zu blöd geworden. Er habe ihr gesagt, dass sie in einem anderen Jahrhundert lebe. Dann stand er auf und ging.




5. Für Österreichs "Presse" zerpflückt die Wirtschaftsjournalistin Jeannine Hierländer beliebte Fake News:

Am Equal Pay Day wird mit abenteuerlichen Statistiken hantiert, die beweisen sollen, dass Frauen auf dem Arbeitsmarkt diskriminiert und ausgebeutet werden. Mit der Realität hat das wenig zu tun.


Hier geht es weiter.



6. Auf Tiktok zelebrieren werdende Mütter das Ritual der Push Presents, also Geschenke fürs Gebären: "Er sollte schon 100'000 Dollar ausgeben" heißt es da ebenso wie "Ihr müsst aufhören, Kinder mit Männern, die pleite sind, zu haben."



7. Die Post. Mein Leser Tom Todd schreibt mir zu der Meldung, dass Harvey weinstein in Berufung gegen sein MeToo-Urteil geht (Genderama berichtete):

Das Urteil im Falle Weinstein kann man mit großer Wahrscheinlichkeit berechtigterweise als Skandal bezeichnen. Wer sich genau anhört, was sich im Verfahren zugetragen hat, und ganz besonders sich das Schlussplädoyer der Anwältin von Weinstein angehört hat, kommt nicht um die Feststellung herum, dass die Jury kaum eine Schuld von Weinstein im Sinne der Anklage "über jeden vernünftigen Zweifel" ("beyond all reasonable doubt") in der Lage festzustellen gewesen ist. Es liegt vielmehr auf der Hand, dass die Jury und der Richter unter enormem medialem Druck standen und wohl keiner von ihnen einen milderen Schuldspruch oder gar eine Freisprechung ohne öffentliche und private Beschämung zur Tagesordnung hätte übergehen können.

Es ist zwar offenkundig, dass Weinstein seine Position zur Erheischung sexueller Gefälligkeiten missbraucht hat; seine vermeintlichen Opfer haben sich aber wenn nicht ausschließlich doch sehr oft im vollen Bewusstsein eingelassen auf zweideutige Situationen. Nichts hat der Sache der Frauen mehr geschadet, als diese Infantilisierung, die darin begründet liegt, dass ihnen allesamt kindische Unschuld zugeschrieben wird – ganz abgesehen von der Perfidie der seit den Anfängen des Feminismus gängig geforderten Sonderbehandlung für Frauen ("believe all women)" – mit der dazu gehörenden Aufweichung des Gleichbehandlungsgrundsatzes, zumal in der Justiz.




Donnerstag, Februar 15, 2024

MeToo-Prozess: Harvey Weinstein legt Berufung ein

1. Das US-Magazin "Time" berichtet:

Fast vier Jahre nachdem Harvey Weinstein wegen Vergewaltigung zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, wird das höchste Gericht New Yorks am Mittwoch Argumente anhören, um das bahnbrechende Urteil aus der #MeToo-Ära aufzuheben.

Weinsteins Anwälte fordern das Berufungsgericht in Albany auf, die Verurteilung des in Ungnade gefallenen Filmmoguls aus dem Jahr 2020 aufzuheben. Sie argumentieren, dass der Richter sein Recht auf ein faires Verfahren mit Füßen getreten hat, indem er dem Druck" nachgegeben hat, den Amerikas Abrechnung mit sexuellem Fehlverhalten mächtiger Persönlichkeiten ausübt.

Der Richter James Burke ließ die Aussagen von drei Frauen zu, deren Anschuldigungen nicht Teil des Falles waren, und entschied, dass die Staatsanwaltschaft Weinstein mit anderen, nicht damit zusammenhängenden Verfehlungen konfrontieren könnte, wenn er ausgesagt hätte, was er jedoch ablehnte.

"Wir argumentieren, dass es keine anderen Regeln für eine Person in der Gesellschaft geben sollte, die verleumdet wird", sagte Weinsteins Anwalt Arthur Aidala. "Es kann nicht die Weinstein-Regel geben, die nur für diesen kleinen Teil der Gesellschaft gilt, den jeder wirklich zu hassen beschließt."

(…) Weinstein beteuert seine Unschuld. Er behauptet, dass jegliche sexuelle Aktivität einvernehmlich war. Es wird nicht erwartet, dass er am Mittwoch an der Verhandlung teilnimmt, die sich nur auf den New Yorker Fall bezieht, aber er kann den Livestream des Gerichts vom Gefängnis aus verfolgen. Es ist nicht zu erwarten, dass das Gericht sofort ein Urteil fällt.




2. Der Schweizer "Blick" berichtet über eine Mutter, die ihre Söhne jahrelang misshandelte: "Ich habe Angst, dass Mama mich töten will " Die Frau wurde zu einer Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt (muss also keine Haft antreten) sowie zu einer Zahlung von 300 Euro an ihre Söhne.



3. Eine britische Stalkerin, die in einer Verleumdungskampagne verbreitete, dass ihr Ex-Freund sie umbringen wolle, wird vom Gefängnis verschont. Ihr Opfer berichtet, infolge der Verleumdungen zwei Arbeitsplätze und ein Auto verloren zu haben.

In einer Erklärung an die Polizei sagte Herr Green, der seine Ex-Freundin auf acht verschiedenen Konten in den sozialen Medien blockiert hatte, um zu verhindern, dass sie ihn trollt, dass er nicht wollte, dass sie strafrechtlich verfolgt wird, aber am Ende keine Wahl mehr hatte.

"Sie hat mich verängstigt und verunsichert", sagte Herr Green. "Ich würde meinen psychischen Zustand als Folge von Jennys Verhalten als chaotisch bezeichnen. Ich habe jetzt das Gefühl, dass ich keine andere Wahl habe, als sie strafrechtlich zu verfolgen, um sie dazu zu bringen, mich in Ruhe zu lassen."

Herr Green sagte, er und seine Familie hätten versucht, Keats-Rawling bei ihren finanziellen Problemen zu helfen, aber sie habe sie "manipuliert" und falsche Anschuldigungen erhoben, darunter auch, dass er gestohlen habe.

"Ich hatte das Gefühl, dass ich von zu Hause wegziehen musste", sagte er. "Ich lebe jetzt jeden Tag in Angst und frage mich, was als nächstes kommt. Ich möchte keinen Kontakt zu ihr haben. Ich will, dass sie mich in Ruhe lässt. '




4. In Peru schnitt eine Frau ihrem schlafenden Partner den Penis mit eiem Küchenmesser ab. Der Mann wird jetzt medizinisch versorgt und psychiatrisch betreut. Anlass für die Tat war, dass er betrunken nach Hause gekommen war und seine Partnerin ihn der Untreue verdächtigte. Die Täterin wurde nicht festgenommen, da sie sich um das drei Monate alte Kind des Paares kümmern müsse.



Mittwoch, Februar 14, 2024

Vater klagt über Einsamkeit: "Von Kind zu Kind wurde es immer schlimmer"

1.
Kinder bereichern das Leben, doch sie können auch einsam machen. Diese Lebenssituation teilt ein Vater völlig offen und spricht damit aus, was vermutlich viele Männer in seiner Situation empfinden.


Hier geht es weiter.



2. Die Stuttgarter Nachrichten fragen:

"Tausende Frauen werden von Männern bedroht, weil sie sich trennen oder trennen wollen. Wenn der Peiniger nicht aufgibt, muss man ihn von der Frau fernhalten können. Ist die elektronische Fußfessel das richtige Instrument?"


Der Leser, der mich auf diese Meldung hinwies, schreibt dazu: "Bei jedem Blödsinn werden ums Verrecken beide Geschlechter genannt - aber hier nicht ..."



3. In der Debatte um die Wiedereinführung der Wehrpflicht will die Wehrbeauftragte Eva Högl (SPD) jetzt einen Bürgerrat einrichten.



4. Unter der Überschrift "Ich schäme mich" interviewt die Neue Zürcher Zeitung ein unkrainischen Mann, der in einem Gewissenskonflikt steht, weil sie ins Ausland geflohen sind, statt an der Front zu stehen und dort vielleicht zu sterben.



Dienstag, Februar 13, 2024

Hamburg: Mehr Männer outen sich als Opfer von Vergewaltigungen

1.
Seine Partnerin fordert von Thomas immer wieder sexuelle Handlungen, die er nicht will. Marian möchte Teil einer Gruppe werden – dann wird er während des Aufnahmerituals vergewaltigt. Situationen wie diese schildern Betroffene Clemens Fobian, Mitbegründer der Fachberatungsstelle "basis-praevent". Die Menschen, denen er hilft, haben eines gemein: Sie sind Jungen und Männer, die sexualisierte Gewalt erfahren haben.

Die Beratungsstelle hat großen Zulauf. Denn Angebote ausschließlich für männliche Opfer gibt es nur wenige. Doch der Bedarf wächst.

Immer mehr männliche Betroffene zeigen bei der Polizei Vergewaltigungen an. Während es sich im Jahr 2022 noch um 26 Fälle mit männlichen Opfern handelte, waren es 2023 bereits 45. Jan Hieber, Chef des Landeskriminalamtes, bezeichnet diese Entwicklung jüngst bei der Vorstellung der Kriminalstatistik als "bemerkenswert". Den Grund für den Anstieg sieht Hieber nicht in einer tatsächlichen Zunahme von Taten, sondern in der wachsenden Bereitschaft von männlichen Opfern, über Erlebtes zu sprechen.


Hier geht es weiter.

Übrigens hat mich nach meinem Interview mit der Berliner Zeitung ein betroffener Mann angerufen, der keine Hilfsangebote kannte, und es deshalb in seiner Not mit Organisationen wie Amnesty International versuchte, die darauf nicht ausgelegt sind. Deshalb möchte ich hier die Liste von denkbaren Anlaufsteellen, die in meinem Buch "Sexuelle Gewalt gegen Männer" enthalten ist, bekannter machen:

Männerhilfetelefon

Rückhalt M: Beratungsstelle für von sexueller Gewalt betroffene Männer

Männerberatung Schleswig-Holstein

Männerbüro Hannover

MUT, die Traumahilfe für Männer in Berlin

Schutzmann Bayern

Tauwetter Berlin



2. Für Jungen in Großbritannien besteht ein größeres Risiko versklavt zu werden, als für jede andere Gruppe. Das berichtet der Guardian.

Fast die Hälfte der Opfer krimineller Ausbeutung im Vereinigten Königreich sind britische Jungen unter 18 Jahren. Dies geht aus einem Bericht hervor, in dem neue Gesetze gefordert werden, um sie als Opfer moderner Sklaverei anzuerkennen.

Die Analyse des Thinktanks Centre for Social Justice (CSJ) und der Wohltätigkeitsorganisation Justice and Care ergab, dass kriminelle Ausbeutung die häufigste Form der modernen Sklaverei ist, die in den letzten vier Jahren im Vereinigten Königreich aufgetreten ist.

Der Studie zufolge sind 45 % der Opfer krimineller Ausbeutung britische Jungen im Alter von 17 Jahren und jünger. Dies geht aus den Überweisungen an den National Referral Mechanism (NRM) hervor, ein System zur Identifizierung von Personen, die von Ausbeutung bedroht sind oder denen diese droht. Die Analyse ergab, dass es sich bei etwa zwei Dritteln um britische Jugendliche und schutzbedürftige Erwachsene handelt, die "gezwungen, genötigt oder dazu gebracht werden, Straftaten zum Nutzen anderer zu begehen".

Die Studie hat die Sorge geweckt, dass eine solche Ausbeutung von den Behörden nicht erkannt wird, weil viele der betroffenen jungen Menschen mit Kriminalität in Verbindung gebracht werden. "Fachleute, Familien und die Opfer selbst bezeichnen das Geschehen häufig nicht als 'moderne Sklaverei' (und in einigen Fällen nicht einmal als Ausbeutung)", heißt es in der Analyse.




3. Im australischen Brisbane wurde eine Frau dafür verurteilt, dass sie einen 14jährigen Jungen für sich anschaffen ließ, um ihren Drogenkonsum zu finanzieren.

Das Gericht erfuhr erschreckende Einzelheiten darüber, wie sie das verletzliche 14- bis 15-jährige Opfer ausnutzte und ihm auf dem Balkon ihrer Wohnung Drogen verabreichte, bevor sie ihn zu sexuellen Kontakten mit älteren Männern in ein Hotel brachte.

Wie tiefgreifend Heaths Manipulation war, wurde deutlich, als sich herausstellte, dass sie sogar die Mutter des Opfers über ihre Aktivitäten belog und damit das Leben des Jungen noch stärker in den Griff bekam. Das Gericht erkannte die Schwere ihrer Taten an und bestätigte den lang anhaltenden Schaden, den sie dem Opfer zugefügt hatte.

Das Opfer, das inzwischen erwachsen ist, hat weiterhin mit den Folgen von Heaths Verbrechen zu kämpfen. Es leidet unter posttraumatischem Stress und hat sich in einem Teufelskreis als Folge ihrer Straftaten den Drogen und der Sexarbeit zugewandt.

Das Gericht erkannte jedoch auch Heaths Reue und ihre Bemühungen um Rehabilitation an. Trotz der Schwere ihrer Straftaten wurde sie zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten verurteilt, die vollständig zur Bewährung ausgesetzt wurde.




Montag, Februar 12, 2024

Bundesforum Männer: "Jeder zweite Mann von partnerschaftlicher Gewalt betroffen"

1. Über die aktuelle Gewaltstudie, die Genderama am Freitag erörterte (siehe vorangegangener Blockeintrag), berichtet auch das staatliche Bundesforum Männer unter der Überschrift "Studie macht Licht im Dunkelfeld: Jeder zweite Mann ist im Laufe des Lebens von partnerschaftlicher Gewalt betroffen".

Unberührt von einer wahren Flut an Studien, die das Gegenteil belegen, hält das Bundesforum trotz dieser erschreckenden Zahlen an einer "wesentlich höheren Gewaltbetroffenheit von Frauen" fest. Offen gesagt kann ich als Ursache dafür nur noch politische Gründe erkennen: Wenn die Bundesforisten ein eigenes Hilfssystem für Männer anregen, dann soll das bei Frauen auf keinen Fall Angst auslösen, dadurch zu kurz zu kommen, weshalb die Bundesforisten fordern, auch deren Hilfesystem auszubauen. Schon dass jeder zweite Mann von partnerschaftlicher Gewalt betroffen ist, dürfte für den deutschen Gleichstellungsappart schwer zu schlucken sein; vielleicht macht die Behauptung, Frauen seien aber noch immer die eigentlichen Opfer häuslicher Gewalt, die bittere Pille ein wenig süßer.

(Einen wunderbaren Überblick des tatsächlichen Stands der internationalen, einschließlich der deutschen, Forschung liefert dieses Buch. Spoiler: Eine höhere Gewaltbetroffenheit von Frauen gibt diese Forschung nicht her.)

Bemerkenswert bleibt: Noch vor 25 Jahren waren männliche Opfer häuslicher Gewalt in der öffentlichen Wahrnehmung fast KOMPLETT unsichtbar – OBWOHL mehr als jeder zweite Mann davon betroffen war! Bei sexueller Gewalt bahnt sich inzwischen ebenfalls ein Aufweichen der Dunkelziffer an. (Siehe dazu den Genderama-Blogbeitrag von morgen.)

Auch Spiegel-Online greift die Studie auf und interviewt zwei Forscher, die dafür mit verantwortlich zeichnen.

SPIEGEL: Laut Polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) sind 80 Prozent der Opfer von Partnerschaftsgewalt weiblich – und 80 Prozent der Täter männlich. Warum haben Sie sich in Ihrer Studie auf die Gewalt gegen Männer fokussiert?

Laura-Romina Goede: Die PKS bildet nur Fälle ab, die der Polizei bekannt geworden sind. Da kann man schon mal hinterfragen, ob Männer überhaupt im gleichen Verhältnis die Polizei involvieren würden wie Frauen. Das Gefühl zieht sich ja durch die ganze Gesellschaft: Männer sind keine Opfer, Männer sind Täter. Aber inwiefern stimmt dieses Gefühl?

(…) Philipp Müller: Mich hat erstaunt, wie groß die Bereitschaft und das Bedürfnis der Männer war, mit uns zu reden. Wir hatten Interview-Aufrufe in den sozialen Medien geteilt und an E-Mail-Verteiler gesendet. Es haben sich knapp 200 Männer gemeldet – wir hätten also viel mehr als die 16 Interviews führen können. Viele der Gesprächspartner hatten das Gefühl, sie seien der einzige Mann, dem so etwas passiert ist.

(…) SPIEGEL: Allerdings sind viele dieser Männer nicht nur Opfer.

Laura-Romina Goede: Das stimmt, wir haben festgestellt, dass die Gruppe der Befragten am größten war, die schon sowohl Täter als auch Opfer war. Das muss allerdings nicht in derselben Beziehung gewesen sein. Es zeigt trotzdem, dass das Thema Beziehungsgewalt sehr komplex ist und man oft nicht so klar sagen kann: Wer ist Opfer, wer ist Täter?

(…) Philipp Müller: Tatsächlich hat mir nur ein Mann berichtet, dass er auch selbst Gewalt ausgeübt hat. Viele haben allerdings erzählt, dass sie sich wehren mussten, um sich gegen die körperlichen Angriffe ihrer Partnerinnen oder Partner zu schützen. Sie seien überrascht gewesen, welche Kräfte ihre Partnerinnen entwickeln konnten, wenn sie mit beiden Fäusten auf sie einschlugen und gleichzeitig eintraten. Häufig schilderten die Männer statt Gegenwehr eher Flucht- und Schutzstrategien. Sie verließen den Raum, schützten den Kopf mit den Händen und warteten, bis die Situation sich beruhigt hatte.


Auf die Frage, wie man die Bekämpfung häuslicher Gewalt verbessern könne, befinden die beiden Forscher:

Philipp Müller: Alle Akteurinnen und Akteure, die mit Betroffenen partnerschaftlicher Gewalt als Erstes in Kontakt kommen – wie Polizei – müssten stärker dafür sensibilisiert werden, dass es nicht immer klare Täter-Opfer-Konstellationen gibt.

Laura-Romina Goede: Es muss mehr Hilfsangebote geben, die sich auch oder sogar explizit an Männer richten. Wir haben von einem gewaltbetroffenen Mann gehört, der vom Frauenhaus kontaktiert wurde – weil es kein passenderes Angebot gab.




2.
Ursprünglich gab die MeToo-Bewegung auch männlichen Opfern von Missbrauch und Übergriffen eine Stimme. Doch bald drehte sich der Wind, und Männlichkeit als solche wurde als "toxisch" bezeichnet. Die Folge: Männer und Frauen driften auch politisch immer weiter auseinander.


Hier geht es weiter mit dem Artikel von Ralf Bönt.

Und hier schildert Bönt, warum es unmöglich war, dass der Artikel, wie geplant, bei Spiegel-Online erschienen ist.



3. Bayerns Wissenschaftsminister kündigt einen harten Kurs gegen Zwangs-Gendern an Unis an.

Der bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume hat einen harten Kurs gegen Gender-Vorschriften an Universitäten und Hochschulen im Freistaat angekündigt, die außerhalb der Rechtschreibregeln liegen oder Schreibweisen vorgeben. "Wir dulden keinen Genderzwang", sagte der CSU-Politiker der "Augsburger Allgemeinen" (Samstagausgabe). "Um es ganz klar zu sagen: An einer bayerischen Hochschule darf nicht gefordert werden, dass sich jemand von der amtlichen deutschen Rechtschreibung absetzen muss", betonte Blume. Sein Ministerium werde hier alle Hinweise konsequent verfolgen.

"Ich bekomme immer wieder Beschwerden, dass es Benachteiligungen bei Prüfungen gebe, wenn jemand irgendeinen Gender-Leitfaden nicht beachte", berichtete der Minister. "Wir gehen diesen Meldungen nach und tatsächlich scheint sich hier einiges verselbstständigt zu haben", fügte Blume hinzu.




4. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Aus Anlass des Tages gegen die weibliche Genitalverstümmlung ging und geht dieses Thema gerade durch viele Medien. Wie der Blick auf die körperliche Selbstbestimmung ideologisch eingeengt und in akzeptable und abscheuliche Körperverletzung eingeteilt wird, finde ich ähnlich schlimm, wie bei häuslicher oder sexualisierter Gewalt. Ich zumindest finde die männliche Beschneidung genauso verurteilenswert, wie die weibliche - eine medizinische Indikation mal ausgenommen.

Schon die Bezeichnungen: männliche Beschneidung bzw. weibliche Genitalverstümmlung gewichten diesen massiven körperlichen Eingriff unterschiedlich. Ganz offenbar ist es gesellschaftlich akzeptiert und Männer müssen es als kleinen Schönheitseingriff hinnehmen, wenn ihnen die Vorhaut abgeschnitten wird.

UNICEF sagt, dass 12.000 Mädchen am Tag von Genitalverstümmelung bedroht seien. Wie viele Jungen oder Männer sind es?




Freitag, Februar 09, 2024

Neue deutsche Studie: Brisante Erkenntnisse über männliche Opfer häuslicher Gewalt

1. Aktuell erscheint eine neue deutsche Studie über männliche Opfer häuslicher Gewalt im Nomos-Verlag. (Das ist derselbe Verlag, in dem auch mein Buch "Gleichberechtigung beginnt zu zweit" erschienen ist.) Die Studie von Dr. Jonas Schemmel, Laura-Romina Goede und Philipp Müller steht online und ist für jeden problemlos einsehbar.

Ich gehe davon aus, dass es durchaus im Sinne der Forscher ist, wenn ich ihre zentralen Erkenntnisse auch in ausführlichen Zitaten einer größeren Öffentlichkeit bekannt mache. (Andernfalls genügt eine Mail an mich; dann würde ich sämtliche Erkenntnisse lediglich paraphrasierend und damit notwendigerweise verkürzt wiedergeben.)

Viele dieser Erkenntnisse bestätigen Aspekte, die ich und andere Mitglieder der Männerbewegung seit Jahrzehnten thematisieren – trotzdem halte ich für politisch brisant, wie sehr die aktuelle Studie diese Dinge bestätigt. Sie zeigt auch, wie wichtig eine politische Bewegung für Männer ist – und wie wichtig es wäre, dass diese Bewegung von Politik und Medien endlich stärker gewürdigt wird.



- Wie häufig erfahren Männer Gewalt in der Partnerschaft? -

Im Rahmen unserer quantitativen Erhebung ergaben sich substanzielle Prävalenzraten insbesondere im Hinblick auf nicht-körperliche Übergriffe, also psychische Gewalt (Lebenszeit: 39,8 %; 12 Monate: 23,6 %) und Kontrollverhalten (Lebenszeit: 38,6 %; 12 Monate: 13,8 %). Körperliche Gewalt wurde nur etwas seltener berichtet (Lebenszeit: 29,8%; 12 Monate: 13,8 %).


Wie die Verfasser der Studie korrekt festhalten, deckt sich diese Häufigkeit mit den Ergebnissen der bislang vorliegenden Forschung. Ich selbst hatte erstmals im Jahr 2000 darüber berichtet.

Im Hinblick auf unsere Sekundäranalyse des Niedersachsensurveys zu Teen-Dating-Violence (TDV) ist zusammenfassend festzuhalten, dass etwas mehr als die Hälfte der befragten männlichen Jugendlichen mit Beziehungserfahrung von TDV innerhalb eines zurückliegenden Jahres berichteten, wobei die betroffenen Jugendlichen in den meisten Fällen nur seltene Vorkommnisse angaben.


- Welche Auswirkungen hat diese Gewalt auf Männer? -

Bezüglich der Folgen der Gewalterfahrungen wurden sowohl psychische Folgen wie Angst- und Schamgefühle, Störungen des Selbstbildes, Depressionen und suizidale Tendenzen als auch körperliche Folgen wie Verletzungen oder körperliche Symptome, z.B. Schlafstörungen oder Panikattacken, durch die betroffenen Männer berichtet. In einzelnen Fällen schilderten die Betroffenen auch, dass sie sich Selbstverletzungen zugefügt haben. Viele erzählten zudem, dass sie die Gewalterfahrungen auch heute noch stark belasteten.


- Wie reagieren Männer auf Gewalt in der Partnerschaft? -

Am seltensten gaben Betroffene mit psychischen Folgen einen starken Wunsch nach Bestrafung der Täterin an (10,3 %). Nur 10 % der gewaltbetroffenen Männer gaben an, sich körperlich gewehrt zu haben; deutlich häufiger wurde eine verbale Gegenwehr und/oder eher vermeidende Reaktionen genannt. Langfristig folgte für etwa ein Drittel der gewaltbetroffenen Männer eine Trennung von der Partnerin; allerdings berichteten auch ein nennenswerter Anteil der Männer Anzeichen einer sozialen Isolation (Kontaktabbruch zu Freunden bzw. Familie: 10,4 % bzw. 3,8 %). Einziger Copingstil, der leicht negativ mit emotionalen Folgen zusammenhing, war Humor. Inwieweit Humor geringere emotionale Folgen begünstigte oder andersherum geringere Folgen eine humorvolle Reaktion erst ermöglichte, kann auf der Grundlage der vorliegenden Daten nicht festgestellt werden. Am stärksten mit emotionalen Folgen assoziiert sind Verleugnung, Ablenkung und Selbstbeschuldigung.


- Wie häufig wenden sich männliche Opfer an die Polizei? -

Nur eine kleine Minderheit der gewaltbetroffenen Männer hatten aufgrund ihrer Erfahrungen Kontakt zur Polizei oder zu Beratungsstellen (7,9 %). Besonders selten war der Kontakt zur Polizei, den gerade 11 Männer berichteten, was etwa 2 % der gewaltbetroffenen Männer entspricht.


Soviel zur Aussagekraft der Kriminalstatistik, die von fast allen Journalisten herangezogen wird, um zu zeigen, dass Frauen deutlich häufiger von häuslicher Gewalt betroffen seien als Männer. Anzeige erstattet wurde lediglich von sechs gewaltbetroffenen Männern, wobei es nur in zwei Fällen zu einem Strafbefehl bzw. einer Verurteilung kam.

Die betroffenen Männer, bei denen es zu einer Einstellung der Ermittlungen kam, bemängelten neben einem Vertrauensverlust in das Rechtssystem vor allem, dass fehlende negative Konsequenzen für die Täter*innen negative Effekte auf die Gewaltdynamik hatten, wenn sich die Partner*innen dadurch in ihrem Gewalthandeln bestätigt fühlten. Mehrere Betroffene berichteten zudem, dass sie sowohl während der Polizeieinsätze als auch im Rahmen der Gerichtsprozesse fälschlicherweise als Täter durch ihre Partner*innen beschuldigt wurden.


An anderer Stelle der Studie heißt es zu Erfahrungen der Gewaltopfer mit den Behörden:

Die Erfahrungen mit der Polizei beschrieben die Interviewpartner sowohl positiv als auch negativ. Positive Erfahrungen wurden insbesondere dann geschildert, wenn die jeweiligen Beamt*innen die betroffenen Männer als Opfer wahrnahmen und ein sensibles Verhalten an den Tag legten. Negativ bewertet wurden solche Erfahrungen, bei denen bei denen sich die Betroffenen durch die Einsatzkräfte nicht als Opfer wahrgenommen oder aufgrund ihres männlichen Geschlechts vorverurteilt fühlten. In einzelnen Fällen wurde den Betroffenen durch die Polizist*innen auch nahegelegt, die Wohnung zu verlassen, in zwei Fällen wurden die Betroffenen sogar der Wohnung verwiesen. Dies wurde durch die betroffenen Interviewpartner als eine Art zweifacher Opferwerdung wahrgenommen.

In mehreren Fällen, in denen sich die Interviewpartner infolge von Gewalterfahrungen an den polizeilichen Notruf wandten, bemängelten sie, sich durch die Beamt*innen am Telefon nicht als Opfer wahrgenommen gefühlt zu haben. Als Gründe, wieso sie die Polizei erst gar nicht gerufen haben, führten die Betroffenen eine fehlende Opfererkenntnis, frühere negative Erfahrungen mit der Polizei, die Angst vor einer Vorverurteilung als Täter sowie den Wunsch nach Erhalt des Familienzusammenhaltes an.


- Wie häufig suchen männliche Opfer Beratungsstellen auf? -

Etwa dreimal so viele Männer (n=35; 7 %) hatten Kontakt zu einer Beratungsstelle. Die Erfahrungsberichte fielen insgesamt gemischt aus, wobei die Erfahrungen mit den Beratungsstellen positiver bewertet wurden. 82,4 % der Männer mit Beratungserfahrung würden anderen Männern in derselben Situation Kontakt zu Beratungsstellen empfehlen, für die Polizei gaben dies nur 45,5 % mit Polizeikontakt an. Der mit Abstand häufigste Grund für einen ausbleibenden Kontakt mit Polizei und/oder Beratungsstellen war, dass die Gewalt als "nicht so schlimm" empfunden wurde (59 %). Ca. 30 % gaben an, sie hätten die Dinge selbst geregelt und 13,8 % (Polizei) bzw. 8,1 % berichteten, sie hätten die Partnerschaft oder die Familie nicht gefährden wollen. 5,4 % (Polizei) bzw. 2,8 % (Beratung) der Männer äußerten die Befürchtung, sie würden ihre Kinder nicht mehr sehen dürfen und 3,5 % (Polizei) bzw. 1,0 % (Beratung) fürchteten die Rache ihres*r Partner*in.


- Weshalb wurde gegen diese Männer Gewalt ausgeübt? -

Als häufigster Grund für die Gewalt wurde Eifersucht genannt (31,9 %), dicht gefolgt von Konflikten die Gestaltung des Beziehungsalltags betreffend (fehlende gemeinsame Zeit: 27,5 %; Haushaltsführung: 27,1 %; Freizeitgestaltung: 24,5 %; Sexualität: 20,0 %; Finanzen: 19,5 %). Kinder wurden von 19,1 % als Grund für Gewaltausbrüche genannt, während Alkohol- und Drogenkonsum am seltensten angegeben wurden (9,8 % bzw. 8,7 %)


- Weshalb unterbinden Männer solche Gewalt nicht schneller und effektiver? -

Eine Analyse der Gewalt- und Beziehungsdynamik zeigt, dass viele Interviewpartner die Anfangsphase der Beziehungen als harmonisch wahrgenommen haben, erst später kam es dann zu ersten kritisch wahrgenommenen Situationen sowie Vorfällen der Gewalt. Änderungen in der Gewaltdynamik, z.B. das vermehrte Auftreten der Gewalt oder zusätzlichen Gewaltformen sowie ihrer Intensität, wurden vor allem dann geschildert, wenn die Betroffenen mit ihren Partner*innen in eine gemeinsame Wohnung gezogen sind oder gemeinsame Kinder bekamen. Das Erleben der Gewalt gestaltete sich in den Erzählungen der betroffenen Männer als ein schleichender, schrittweise ansteigender Prozess, bei dem die Gewalt im Laufe der Beziehungen immer stärker und häufiger aufgetreten ist. Diese langsame und stetige Zunahme der Gewalt führte auch zu Gewöhnungs- und Normalisierungsprozessen bei den Betroffenen, infolge derer sich ihre eigenen Toleranzgrenzen, was als Gewalt oder übergriffiges Verhalten wahrgenommen wird, immer mehr verschoben haben. Verbunden damit war für viele der Interviewpartner die Schwierigkeit, sich selbst als Opfer von Gewalt wahrzunehmen.


- Warum beenden Männer eine solche Partnerschaft nicht? -

In mehreren Fällen kann auch von einem Kreislauf der Gewalt gesprochen werden, bei dem sich harmonische Phasen mit Gewalteskalationen abwechselte und der es für die Betroffenen schwierig machte, die Beziehungen zu verlassen. Neben der fehlenden Opfererkenntnis wurden als Gründe für ein Verbleiben in der Beziehung durch die Betroffenen vor allem den Wunsch nach einem Festhalten an der Beziehung oder dem Familienzusammenhalt genannt. Gemeinsame Kinder spielten für die betroffenen Männer auch nach der Trennung von ihren Partner*innen eine große Rolle, weil diese einen fortbestehenden Kontakt zu den Täter*innen notwendig machte und der Streit um Sorge- und Umgangsrecht häufig als sehr belastend wahrgenommen wurde. Viele betroffene Väter schilderten daher auch ein Gefühl der Diskriminierung, weil ihre Bedürfnisse als Opfer sowie ihre Rechte als Väter durch die zuständigen Behörden nicht gesehen worden seien.


- Für welche Verbesserungen plädieren die männlichen Gewaltopfer?

Nahezu alle Interviewpartner äußerten das Bedürfnis eines generellen und stärkeren Bewusstseins in der Gesellschaft, dass auch Männer Opfer von Partnerschaftsgewalt werden. In diesem Zusammenhang wurde sich auch eine stärkere Öffentlichkeit des Themas (z.B. durch mediale Kampagnen) gewünscht, einerseits um das Bewusstsein innerhalb der Gesellschaft und andererseits auch die Bereitschaft von gewaltbetroffenen Männern, sich an Hilfs- und Beratungsangebote zu wenden, zu fördern. Häufig wünschten sich die Betroffenen auch mehr Hilfsangebote für gewaltbetroffene Männer, die niedrigschwellig gestaltet und auf die spezifischen Bedürfnisse von Männern zugeschnitten sind. Ein Interviewpartner bemängelte explizit, dass es insbesondere für Männer mit Kindern kaum Schutzangebote gebe. Zuletzt plädierten viele Interviewpartner auch für einen sensibleren Umgang von Behörden und Institutionen, die (auch) mit gewaltbetroffenen Männern Kontakt haben.


Die Wünsche der Opfer decken sich - wenig überraschend - mit den Forderungen von Männerrechtlern (Maskulisten).



2. Wie die Tagesschau berichtet, will die EU Übergriffe gegen Frauen stärker bestrafen. "Heute machen wir den ersten Schritt, um Europa zum ersten Kontinent der Welt zu machen, der Gewalt gegen Frauen beseitigt", sagte die Verhandlungsführerin des Europaparlaments, Frances Fitzgerald.



3. In Indien wurde eine Frau wegen Falschbeschuldigung sexueller Gewalt gegen ihren Ehemann zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Die Täterin hatte ihrem Mann unterstellt, seine Tochter sexuell missbraucht zu haben, und dafür sogar gefälschte Beweisstücke (einen Urintest und die angebliche Aussage eines Arztes) fabriziert.



Donnerstag, Februar 08, 2024

Lehrerin drohen 50 Jahre Knast, nachdem sie Schüler ein Jahr lang vergewaltigte

1. Die britische Daily Mail berichtet:

Einer Lehrerin für Naturwissenschaften an einer Mittelschule drohen 50 Jahre Gefängnis, nachdem sie zugegeben hat, einen 14-jährigen Jungen, den sie unterrichtet hat, ein Jahr lang vergewaltigt zu haben.

Megan Pauline Jordan, 25, die im Jahr 2021 heiratete, bekannte sich in vier Fällen der sexuellen Belästigung und in einem Fall der Vergewaltigung eines Minderjährigen für schuldig.

Die ehemalige Lehrerin an der Hungary Creek Middle School in Chesterfield, Virginia, wurde am 30. Juni letzten Jahres angeklagt, bevor sie sich schuldig bekannte. Ihr drohen bis zu 50 Jahre Gefängnis, das Urteil wird zu einem späteren Zeitpunkt verkündet.

Jordan und der Teenager schlichen sich im Schuljahr 2022-23 mehrmals in sein Schlafzimmer, um Sex zu haben, und ihre DNA wurde auf seinem Bettzeug gefunden.

Die Schüler der Schule waren schockiert, als sie erfuhren, dass "Frau Jordan" die Verbrechen begangen hatte, aber andere sagten, sie hätten die Anzeichen seit Monaten gesehen.

"Sie war meine Lehrerin und ich wusste, dass mit der Beziehung zwischen ihr und dem Schüler etwas nicht stimmte", schrieb einer in den sozialen Medien. Der Schüler wollte nicht mitarbeiten und sie hat nicht einmal mit der Wimper gezuckt. Ich habe subtiles Flirten und Necken bemerkt, die Spannung zwischen den beiden war wahnsinnig. Sie verdient eine lebenslange Haftstrafe, weil sie dieses arme Kind zu sexuellem Missbrauch abgerichtet hat."


Hier findet man den vollständigen Artikel.



2. Eine Mutter hat vor dem Landgericht Würzburg gestanden, ihre minderjährige Tochter mehrmals sexuell missbraucht zu haben. Sie darf auf eine Bewährunsstrafe hoffen.



3. Die US-amerikanische Fluggesellschaft Southwest Airlines hat versprochen, weiße Männer zu diskriminieren.

Die in Dallas ansässige Fluggesellschaft plant, die "Rassenvielfalt" zu verdoppeln und die "Geschlechtervielfalt" in ihrem "Senior Leadership Team bis 2025" zu erhöhen. Southwest sagte, dass es auch die "vielfältige Vertretung im Southwest Airlines Board of Directors" erhöhen werde, wie aus einer internen Unternehmenspräsentation hervorgeht, die auf X, der früher als Twitter bekannten Social Media-Plattform, veröffentlicht wurde.

Southwest hat nicht nur seine Pläne zur Erhöhung der "Repräsentation" und "Vielfalt" unter den leitenden Angestellten des Unternehmens bekannt gegeben, sondern auch erklärt, dass die Fluggesellschaft "offen" über ihre Fortschritte berichten wird.

Trotz der Kritik an ihren Einstellungspraktiken unterstützt die Fluggesellschaft weiterhin Initiativen, die unter dem Deckmantel der Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration (DEI) Diskriminierung fördern.

Im Jahr 2023 tauchte in der Region Dallas-Fort Worth ein Plakat auf, das sich über die "woke" Antidiskriminierungspolitik der Fluggesellschaft lustig machte. Auf dem Plakat waren die Führungsspitze und der Vorstand des Unternehmens in Frauenkleidern abgebildet, mit der Überschrift: "Bringt das Gepäck von San Francisco nonstop nach Texas - Southwoke.com", berichtete der Dallas Express.

"Rassen- und Geschlechterdiskriminierung, um Quoten zu erreichen. Seltsam. Ich wurde zuverlässig informiert, dass dies 1964 durch den Civil Rights Act verboten wurde", schrieb Jim Hanson, Präsident der "Informationskriegsführungsfirma" WorldStrat und ehemaliges Mitglied der U.S. Army Special Forces, als Reaktion auf die durchgesickerte Southwest-Präsentation.

Dies ist nur der jüngste Fall, in dem Nutzer sozialer Medien Unternehmen für die Unterstützung von [sogenannter] Antidiskriminierungspolitik kritisieren.

Am vergangenen Wochenende wurde Mark Cuban von einem Mitglied der U.S. Equal Employment Opportunity Commission (Kommission für Chancengleichheit am Arbeitsplatz) ermahnt, weil er zugegeben hatte, dass er bei der Einstellung von Mitarbeitern "Rasse" und "Geschlecht" berücksichtigt.

"Generell gilt, dass Rasse/Geschlecht nicht einmal ein Motivationsfaktor sein darf - und auch nicht ein Pluspunkt, ein ausschlaggebendes Kriterium oder ein Kipp-Punkt. Es ist wichtig, dass die Arbeitgeber die Grundregeln hier verstehen", erklärte EEOC-Beauftragte Andrea Lucas gegenüber Cuban on X.




4. Die Mehrheit des ukrainischen Parlaments stimmte zu, das Einberufungsverfahren zu vereinfachen und neue Strafen für Kriegsdienstverweigerer auf den Weg zu bringen.



5. Das von Israelis und Palästinensern herausgegebene Magazin +972 berichtet weiter von den Greueln in Gaza

Israelische Panzer haben zwei der wichtigsten, noch teilweise funktionierenden Krankenhäuser im südlichen Gazastreifen belagert: Nasser und Al-Amal. Beide befinden sich im westlichen Teil von Khan Younis und sind seit Beginn des Krieges nicht nur durch den Zustrom von Patienten, sondern auch von Familien, die aus den nördlichen Teilen des Streifens vertrieben wurden und Schutz suchen, überlastet. Die israelischen Streitkräfte eröffneten das Feuer auf die mehr als 8.000 Vertriebenen, die in der Nähe des Nasser-Krankenhauses Zuflucht gesucht hatten, und legten Gräber auf dem angrenzenden Friedhof mit Bulldozern frei - einer von mindestens 16 Friedhöfen, die Israel während seiner Operation in Gaza geschändet hat.

(…) Die israelische Armee hat Flugblätter abgeworfen, in denen die Bewohner aufgefordert wurden, Khan Younis zu evakuieren, und in den letzten Tagen sind etwa 120 000 Palästinenser durch einen angeblich "sicheren Korridor" aus der Stadt geflohen, der sich vom Westen des Flüchtlingslagers bis zum Gebiet von Al-Mawasi in der Nähe der Al-Aqsa-Universität erstreckt. Die Passage durch diesen Korridor, der aus drei israelischen Militärkontrollpunkten besteht, war jedoch für viele Palästinenser eine der schlimmsten Torturen seit Beginn des Krieges.

Nach Aussagen von Palästinensern, die die Reise gemacht haben, darunter auch einer der Autoren, wurden diejenigen, die den Korridor passierten, gezwungen, Slogans gegen die Hamas zu skandieren; bei vielen wurde ihr Hab und Gut beschlagnahmt; und Männer wurden von ihren Familien getrennt, entkleidet und stundenlang körperlich misshandelt. Währenddessen sitzen Tausende von Menschen in Khan Younis fest und können ihre Unterkünfte nicht verlassen, weil sie Angst haben, auf der Straße erschossen zu werden.


Von einem betroffenen Vater heißt es:

Während seine Frau und sein Sohn den Kontrollpunkt passieren durften, wurde Zaqout dort "mit einer großen Anzahl von Männern, darunter auch jungen Männern" festgehalten. Obwohl er schließlich durchgelassen wurde, konnte er seine Familie noch nicht finden. "Seit meiner Ausreise bin ich auf der Suche nach meiner Frau und meinem Sohn", erklärte er. "Da ich gezwungen war, mein Mobiltelefon zurückzulassen, konnte ich nicht mit ihnen kommunizieren, und meine Frau weiß nicht, wie sie ohne mich mit der Situation zurechtkommen soll."


Der Artikel ist bei Interesse am Thema ebenso in Gänze lesenswert wie eine Analyse der Nachrichtenplattform The Intercept, welche entmenschlichende Medienpropaganda die Massentötungen in Gaza überhaupt erst möglich gemacht hat.



6. Am Dienstag strahlte der NDR die Dokumentation "Das Kind kriegst du nicht - Eltern im Scheidungskampf" aus, die man auch in der ARD-Mediathek findet.



7. Der sexistische Ausfall der Woche wurde diese Woche von Karl-Theodor zu Guttenberg im FOCUS veröffentlicht: "Männerschnupfen ist ein armseliger Hilfeschrei von Alphatieren."



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