Feministische Straßenschilder zum "unsinnigsten Gesetz des Jahres":gewählt – News vom 31. Mai 2020
1.
Sind es die Schaffhauser Verkehrsbetriebe, die einer 5-jährigen Schwarzfahrerin eine Busse aufbrummten? Oder doch das Bundesamt für Landwirtschaft, welche eine Überbrückungsrente für alte Kühe einführen möchte?
Nein, der Sieger des Rostigen Paragraphen 2020 ist die Stadt Genf. Und zwar geht der Schmähpreis an die Stadtpräsidentin Sandrine Salerno (SP), wegen ihrer Aktion "gendergerechter" Strassenschilder.
Die Hälfte seiner rund 500 Verkehrsschilder liess die Stadt weiblich ummalen. Die Stadtregierung begründete das mit der männlichen Definitionshoheit im öffentlichen Raum und der mangelnden Sichtbarkeit der Frauen. Dafür gibts nun von der Preisstifterin IG Freiheit am Freitag den Preis für das überflüssigste und unsinnigste Gesetz des Jahres.
Hier findet man den vollständigen Artikel. In diesem kurzen Video erklärt Dolores Mark genauer, was es mit den feministischen Straßenschildern auf sich hat. Wie man der Website zur Presivergabe entnehmen kann, konnten sich die Genderkrieger auch gegen Baubewilligungen für Schneemänner und Risikoanalysen für Laternenumzüge erfolgreich durchsetzen. Herzlichen Glückwunsch!
2. "Wehe du bist scharz (und männlich)" titelt der Stern zur gegenwärtigen Situation in den USA. Es wäre schön, dass Männlichkeit als weiteres intersektionell wirkendes Diskriminierungsmerkmal allgemein anerkannt wird.
3. In der New York Times wirft Charles Blow weißen Frauen vor, sich zu Werkzeugen des Terrors gegen schwarze Männer zu machen:
Die fortgesetzten öffentlichen Übergriffe auf Schwarze, insbesondere auf schwarze Männer, durch die weiße Öffentlichkeit und die Polizei gehen der Pandemie voraus und werden sie überdauern. (…) Insbesondere bin ich wütend auf weiße Frauen, die Rassenangst als Waffe einsetzen und ihre weiße Weiblichkeit nutzen, um Systeme des weißen Terrors gegen schwarze Männer zu aktivieren. Das ist seit langem eine Macht, von der weiße Frauen erkannt haben, dass sie sie besitzen und die sie auch ausüben.
(...) Diese Praxis, diese Ausübung von Rassenextremismus, wurde durch die Instrumentalisierung des 11. Septembers, oft durch weiße Frauen, in die Neuzeit hineingezogen, um die Macht und die Kraft der Polizei zu beschwören, von der sie wissen, dass sie schwarzen Männern feindlich gesinnt ist.
In einer beunruhigenden Anzahl der jüngsten Fälle, in denen die Polizei Schwarze für alltägliche, alltägliche Dinge zur Rechenschaft gezogen hat, wurden die Anrufe von weißen Frauen initiiert.
Und verstehen Sie das: Schwarze betrachten den Aufruf der Polizei als einen Terrorakt, der ihr Leben bedrohen könnte, und diese Angst ist nicht unbegründet.
Es gibt zu viele aufgeknüpfte Hälse, verkohlte Körper und ertrunkene Seelen, als dass diese weißen Frauen nicht genau wüssten, was sie tun: Sie benutzen ihre weiße Weiblichkeit als Instrument des Terrors gegen schwarze Männer.
4. Vorgestern hatte ich hier einen Kommentarstrang auf Twitter verlinkt, in dem Männer über ihre Belästigungserfahrungen berichten. Ein Kommentar auf Christian Schmidts Blog "Alles Evolution" fasst ihn jetzt zusammen:
Der Thread ist wirklich interessant. Männer berichten über sexuelle Belästigungen, und zumindest als ich es heute früh gelesen habe, gab es praktisch keine Trolle, alle sind höflich, sachlich und nehmen einander ernst.
Was ich aber sehr interessant fand, war, wie viele der Männer, die davon berichten, belästigt worden zu sein, das nicht tun können, ohne gleich eine Relativierung hinterher zu schieben: Sie wüssten ja, dass es Frauen viel härter trifft … die Kolleginnen haben es sicher viel schlimmer … für Männer ist das ja nicht so schlimm, weil aufgrund körperlicher Überlegenheit das Bedrohungsgefühl fehlt, usw.
Und in einigen Fällen sind es dann auffallend Frauen, die dem widersprechen, und klarstellen, dass solches Verhalten von Seiten der Täterinnen nicht akzeptabel ist.
Für mich zeigt das wieder mal die sehr unterschiedliche Einstellung und auch Erziehung zu dem Thema: Von Männern erwartet man, dass man sowas wegsteckt, dass man gekonnt reagiert, und das alles nicht so ernst nimmt. Frauen wird viel eher zugestanden, sich darüber zu beschweren. Und auch die öffentlichen Debatten zeigen ja immer nur Männer = Täter, Frauen = Opfer. Kein Wunder, dass selbst Männer, die selbst Opfer geworden sind, immer noch glauben (oder es zumindest so nach außen tragen), dass natürlich Frauen schlimmer betroffen sind als sie selbst.