Studentenrat will Frauen- und Männerklos abschaffen, Audi-Urteil, Johnny-Depp-Drink – News vom 29. Juli 2022
1. Der Studentenrat der TU Dresden fordert, alle bisherigen Männer-Toiletten an der Hochschule in sogenannte "All-Gender-Toiletten" und alle Frauen-Klos in "FINTA*-Toiletten" umzubauen. (FINTA* steht für: Frauen, Inter-, Nichtbinäre-, Trans- und Agender-Personen.) Ähnliches soll für Klos und Umkleiden in Sportanlagen gelten, "damit sich alle auf den Toiletten wohlfühlen können." Solange es nur Damen und Herren-Toiletten gibt, werde hingen "allen Menschen, die nicht in die Kategorien 'Mann‘ oder 'Frau' passen, der Gang zur Toilette erschwert oder sogar ganz verwehrt", befinden die Studentenvertreter. Konkret sollen etwa Urinale von verschließbaren Kabinen umfasst oder Trennwände eingezogen werden. In neuen Gebäuden sei zu prüfen, "ob sich die Möglichkeit für ausschließlich abschließbare All-Gender-Einzeltoiletten bietet, wie es bereits für das neue Bürogebäude 'Lehmann-Zentrum' in Planung ist"
2. Das Landgericht Ingolstadt soll heute Vormittag entscheiden, ob es der Klage eines Audi-Mitarbeiters gegen die Gendersprache des Konzerns stattgibt. Erwartet wird, dass die zuständige Kammer nur den Urteilstenor öffentlich verkündet, also lediglich bekannt geben wird, ob sie der Klage stattgibt oder sie abweist. Die Urteilsgründe würden den beiden Parteien, der Audi AG und dem klagenden VW-Manager, im Nachgang per Post zugehen.
3. Die Ukraine hat unter anderem die Radikalfeministin Alice Schwarzer auf eine Schwarze Liste gesetzt. Ihr wird dem Zentrum zur Bekämpfung von Desinformation beim Nationalen Sicherheitsrat der Ukraine vorgeworfen, die russischen Narrative "Deutschland sollte auf die Waffenlieferung in die Ukraine verzichten" und "Selenskyj provoziert Putin" verbreitet zu haben.
4. Eine US-amerikanische Bar bietet Männern jetzt einen Johnny-Depp-Drink an, den ein Gast bestellen kann, wenn er sich "unsicher oder verängstigt" fühlt. Wenn ein Kunde einen "Neat Johnny Depp Shot" bestellt, wird er von einem Angestellten sicher aus der Bar begleitet. Bei zwei anderen Varianten, "On The Rocks" und "With Lime", wird das Personal entweder ein Taxi rufen oder die Polizei verständigen. Nachdem die Reklame für diesen Service online ging, erntete sie begeisterte Reaktionen. Ein Leser reagierte auf den Beitrag mit den Worten: "Wirklich toll! Misshandlung ist nicht geschlechtsspezifisch." Ein anderer meinte: "Das ist der richtige Schritt"
5. Der Boston Globe fordert, das Antidiskriminuerungsgestz "Title IX", das bislang Frauen vor Benachteiligung schützen soll, jetzt auf Männer anzuwenden:
In den letzten Wochen gab es zahlreiche Berichte, in denen Titel IX und seine Auswirkungen analysiert wurden. Oft wird behauptet, das Gesetz sei nicht weit genug gegangen. Aber ich bin erstaunt, wie wenig anerkannt wird, dass sich die relative Stellung der Geschlechter in der Hochschulbildung fast vollständig umgekehrt hat. Wenn junge Frauen vor einem halben Jahrhundert auf dem Campus und in der Arbeitswelt nach dem Studium weit hinter ihren männlichen Altersgenossen zurücklagen, ist heute das Gegenteil der Fall.
In einem kürzlich erschienenen Beitrag in seinem Blog "Carpe Diem" für das American Enterprise Institute wandte sich der Wirtschaftswissenschaftler Mark J. Perry den Daten des Bureau of Labor Statistics vom Oktober 2021 zu, um die erstaunlichen Unterschiede zwischen jungen Männern und Frauen in den Vereinigten Staaten von heute aufzuzeigen.
Er stellte beispielsweise fest, dass im Jahr 2021 auf 100 junge Frauen, die die High School abschlossen und ein College besuchten, nur 89 junge Männer mit ähnlichen Voraussetzungen kamen.
Auf 100 junge Frauen unter 25 Jahren, die an einem College eingeschrieben sind und arbeiten, kommen nur 69 junge Männer.
Auf 100 junge Frauen mit einem Bachelor-Abschluss kamen nur 80 junge Männer.
Und auf 100 junge Frauen in ihren 20ern mit einem höheren Abschluss und einem Arbeitsplatz kamen nur 30 junge Männer.
Im Gegensatz dazu kamen auf 100 junge Frauen, die die Schule ohne Abschluss verließen, 238 junge Männer in derselben Position.
Nach zahlreichen Bildungsmaßstäben sind es die Männer, nicht die Frauen, die heute weit zurückliegen. In den meisten akademischen Bereichen - Biologie, Kommunikation, Kunst, öffentliche Verwaltung, Bildung, Gesundheitswesen, Psychologie, Englisch - erwerben Frauen heute die Mehrheit der Bachelor-Abschlüsse.
"Es sind eher die jungen Männer als die jungen Frauen, die gefährdet sind und vor ernsthaften bildungs- und arbeitsbezogenen Herausforderungen stehen", so Perry. Diese geschlechtsspezifischen Ungleichheiten gehen weit über den akademischen Bereich hinaus. Bei Männern ist die Wahrscheinlichkeit sehr viel größer als bei Frauen, dass sie in einer Reihe von Bereichen wie (a) Verhaltensstörungen und psychische Erkrankungen, (b) Alkoholismus, Drogenabhängigkeit und Überdosis, (c) Selbstmord, Mord, Gewaltverbrechen und Inhaftierung sowie (d) Obdachlosigkeit enden.
Trotz alledem, schreibt Perry, werden Mädchen und Frauen auf allen Ebenen des Bildungswesens mit "unverhältnismäßig viel Aufmerksamkeit, Ressourcen und finanzieller Unterstützung" bedacht - z. B. mit Nachmittags- und Sommerprogrammen für Mädchen, Stipendien nur für Frauen und Hunderten von Frauenzentren und Frauenkommissionen.
Es sei daran erinnert, dass Titel IX keine ungleiche Bevorzugung von Frauen vorschreibt. Er schrieb keine ungleichen Bevorzugungen für irgendeine Person aufgrund des Geschlechts vor. In den 50 Jahren, die seit der Unterzeichnung von Titel IX vergangen sind, wurde das Ungleichgewicht, das Mädchen und Frauen so sehr benachteiligte, durch ein Ungleichgewicht ersetzt, das Jungen und Männer in hohem Maße benachteiligt. Das ist keine Verbesserung. Es ist sogar illegal.