1. Das Groß-Reinemachen in der deutschen Presselandschaft geht weiter. Nachdem die Frankfurter Allgemeine vor wenigen Wochen den Feminismuskritiker Don Alphonso als Autor entlassen hatte,
trennt sich "Die Zeit" nun von Bundesrichter Thomas Fischer als Kolumnisten. Auch Fischers sachkundige Beiträge hatten in feministischen Kreisen immer wieder für höchsten Unmut gesorgt. Anlass für den Rausschmiss war, dass Fischer sich kritisch mit der Berichterstattung der "Zeit" über die Vorwürfe gegen Regisseur Dieter Wedel auseinandergesetzt hatte.
Die
Süddeutsche Zeitung zitiert hierzu Sabine Rückert, die der Chefredaktion der "Zeit" angehört:
Grund sei, dass ein Text Fischers illoyal gewesen sei "gegenüber unseren eigenen Reportern, die mit erheblichem Aufwand recherchierten, und vor allem auch gegenüber den Frauen, die sich uns unter erheblichem persönlichen Risiko anvertraut haben. Außerdem hatte Herr Fischer keine Argumente", sagte Rückert der SZ.
Kern des Konflikts ist
dieser Artikel, den Fischer zunächst der "Zeit" selbst zur Veröffentlichung angeboten hatte und in dem er seine angeblich fehlenden Argumente ausführlich darlegt.
Vor wenigen Tagen noch beklagte
Bundespräsident Steinmeier, unsere Demokratie sei in Gefahr, wenn immer weniger Menschen Tageszeitungen läsen und sich stattdessen in den "Echokammern des Internets" bewegten. Dass sich tatsächlich immer mehr Menschen von Zeitungen abwenden, die von ihren Redaktionen zu Echokammern der politisch gewünschten Meinung gestaltet werden, woraufhin immer mehr Menschen die geraubte Meinungsvielfalt im Internet suchen, beunruhigte Steinmeier nicht.
2. Auch Lucas Schoppe analysiert jetzt die Bundestagsdebatte über das sogenannte "Wechselmodell" (gemeinsame Betreuung des Nachwuchses auch nach einer Trennung der Eltern). Dabei sieht Schoppe
das Leid von Kindern als Geschäftsmodell. Ein weiterer Aufhänger des starken Artikels ist eine ausgesprochen brisante eidesstattliche Erklärung. Das Fazit Schoppes zur Bundestagsdebatte lautet: "Nicht nur in der Fixierung auf Ressentiments sind in der Debatte, mit Ausnahme der FDP, Positionen der etablierten Parteien von denen der AfD kaum zu unterscheiden."
3. Apropos: Der Frankfurter AfD-Abgeordnete Markus Fuchs bezeichnete in einer Plenardebatte eine Stadtverordnete der Linken flapsig-ironisch als "Mensch mit Menstruationshintergrund". Ein Aufschrei im Stadtparlament sei danach ausgeblieben, meldet fassungslos die
Frankfurter Rundschau. Der Abgeordneten der Linken zufolge habe Fuchs mit seinen Worten "den wahren Charakter seiner Partei" gezeigt. Er müsse sich bei allen Frauen öffentlich entschuldigen.
4. Auch
Frauenministerin Giffey (SPD) äußerte sich in einem aktuellen Interview zur AfD:
Sie sagte, durch die Rechtspopulisten sehe sie die Gleichberechtigung von Männern und Frauen in Deutschland durch die AfD für gefährdet. "Frauenrechte sind von vielen Seiten bedroht. Da muss ich mir nur die Fraktion der AfD im Bundestag angucken mit ihrem extrem geringen Frauenanteil. Es gibt die Gefahr, dass bereits erstrittene Rechte und Fortschritte ins Hintertreffen geraten. Dem müssen wir entgegenwirken", sagte Giffey der Zeitung "Bild am Sonntag". (...) Sich selbst bezeichnet die Ministerin als Feministin. (...) Sie selbst habe auch schon Diskriminierung erlebt, weil sie eine junge Frau sei, so Giffey. "Mich haben die Leute immer gern unterschätzt nach dem Motto 'lass das mal, Mädelchen'. Aber davon darf man sich nicht beirren lassen." Giffey rät anderen Frauen: "Weitermachen. Nicht unterkriegen lassen. Frauen können alles."
5. In Saudi-Arabien fällt nach einer öffentlichen Erklärung von Kronprinz Mohammad bin Salan der Schleierzwang für Frauen. Auf
Spiegel-Online äußert sich Susanne Koelbl besorgt darüber, was diese Entwicklung bei Frauen anrichten könnte:
Nicht alle Frauen sind vom rasanten Gesellschaftswandel begeistert. Sie haben ihr Leben lang hinter einem Schleier gelebt und hinter Mauern. Was kommt, wenn ihr Mann künftig auch das Gesicht der Nachbarin sieht oder das der Kolleginnen? Viele sehen sich einem neuen Wettbewerb ausgesetzt und fragen sich: "Bin ich schön genug?"
Merke: Frauen bleiben Opfer, egal was passiert.
6. Die Einseitigkeit, die immer wieder zum Mythos vom Mann als Täter und der Frau als Opfer führt, hinterfragt allerdings ein aktuell im "Focus" veröffentlichter Artikel mit der Überschrift
"Sie streichelte meinen Schritt". Darin berichtet ein Flugbegleiter, dass nicht nur Stewardesssen, sondern auch die Mitglieder männlichen Bordpersonals Opfer sexueller Belästigung werden – vor allem von erfolgsverwöhnten Frauen zwischen 40 und 50:
Gerade unsere sehr jungen, männlichen Mitarbeiter haben oft extrem darunter gelitten. (...) Mir kam es immer so vor, als ob auch der Mann in eine ganz bestimmte Rolle gedrängt wird: Der Mann ist ein Geschöpf, das immer Lust auf Sex hat und so gut wie nichts ausschlagen kann. Die Anmachsprüche und Berührungen wurden oft mit solch einer Sicherheit ausgeführt, als hätte man die Katze schon im Sack und sei sich sicher, dass alles so ablaufen würde wie geplant. Denn ein Mann nimmt ja bekanntlich alles, was bei drei nicht auf den Bäumen ist. In diesen Momenten fragte ich mich tatsächlich, ob ich als Flugbegleiter Freiwild bin.
7.
Brendon Marotta erklärt, warum er sechs Jahre dafür aufwendete, eine Dokumentation über die Beschneidung von Jungen anzufertigen:
Stellen Sie sich für eine Minute vor, dass es ein Problem gibt, das jeden Mann in Amerika betrifft, jede Person, die einen Mann liebt, und jedes Elternteil, Kind und Familie, und dass niemand jemals einen großen Dokumentarfilm über dieses Thema gemacht hat. Würden Sie nicht einen Film darüber machen wollen?
Stellen Sie sich nun vor, dass dieses Thema Männer auf die persönlichste Art und Weise betrifft. Dass es uns als Kindern Schmerzen bereitet, unsere Sexualität dauerhaft verändert und uns buchstäblich ein Leben lang vernarbt. Die Menschen haben Angst, über dieses Thema öffentlich zu sprechen, aber jeder weiß, was es ist. Unabhängig davon, wo Sie sich im Bezug auf diese Frage befinden, haben wir die Verantwortung, offen und ehrlich darüber zu sprechen.
Wenn Sie beginnen, dieses Thema zu diskutieren, werden Sie feststellen, dass die Menschen falsche Überzeugungen haben, selbst was die grundlegendsten Fakten angeht. Die Leute werden versuchen zu behaupten, dass die Beschneidung kein Schneiden oder Entfernen von Gewebe beinhaltet, dass es kein speziell entwickeltes Brett gibt, auf das Kinder geschnallt werden, wenn ihnen das angetan wird, oder dass die Beschneidung nicht oft ohne Betäubung durchgeführt wurde. Die Menschen sind von dem, was dies den Kindern antut, abgestoßen und finden es fast unmöglich, die Wahrheit über die Beschneidung in ihr tägliches Leben zu integrieren.
Als ich anfing, an diesem Film zu arbeiten, dachte ich, ich würde einfach Informationen mit Leuten teilen, und dann würden sie es verstehen. Was ich stattdessen feststellte, war, dass die Leute sich sogar dagegen wehrten, neue Informationen zu erhalten. Sie fürchten, was sie dabei entdecken könnten.
(....) Wenn die Beschneidung in den amerikanischen Medien diskutiert wird, wird sie typischerweise als eine einmalige Entscheidung angesehen, die Eltern treffen und über die sie nie nachdenken müssen. In Wahrheit ist es eher so, als würde man einen Stein in einen Teich fallen lassen - eine Entscheidung, die sich durch das Leben dieses Mannes zieht - durch seine Sexualität, seinen Körper, sein Selbstbild, seine Beziehungen, seine Gefühle, seine Kultur, religiöse Institutionen, medizinische Einrichtungen und sogar durch die Gesetze seines Landes - für den Rest seines Lebens. Dieser Film betrachtet diese Wellen, die durch die Zeit widerhallen und unsere soziale Ordnung und unsere intimen Beziehungen beeinflussen - die Gefühle, die wir nicht erforschen dürfen.
Der Film wird, ähnlich wie zuvor "The Red Pill" über die Männerrechtsbewegung, in
ausgewählten Kinos der USA vorgeführt. Seine
Bewertung in der Internet Movie Database ist jetzt schon ausgesprochen hoch.
8. Der
Toronto Sun zufolge haben viele Wählerinnen den zur Schau getragenen Feminismus des kanadischen Premierministers Justin Trudeau dicke:
Die Tories erhalten [in Meinungsumfragen] 35 % der Stimmen der Frauen, die Liberalen 30 % und die NDP 26 %. Für einen Premierminister, der bei jeder Gelegenheit seinen Feminismus erklärt, ist das eine peinliche Darbietung.
Trudeau gewann die Herzen der Frauen auf der ganzen Welt, als er kurz nach der Regierungsbildung "weil es 2015 ist" als Antwort auf die Frage gab, warum er ein Kabinett zur Gleichstellung der Geschlechter ernannte.
Aber die Welt hat inzwischen ihre Einstellung zu Trudeau überdacht, und dazu gehören offenbar auch viele Frauen. Sicherlich hat sein lächerlicher "peoplekind"-Fauxpas nicht geholfen, besonders angesichts der Tatsache, dass er eine Frau unterbrach, um ihr zu sagen, wie sie sprechen soll.
Dann war da noch die gescheiterte Botschaft des diesjährigen Haushalts, angeblich ein feministisches Dokument, das durch eine Gender-Linse gefiltert wurde. Viele Kanadier mühten sich ab herauszufinden, was das bedeutete – abgesehen davon, dass sie 358 Mal auf das Geschlecht Bezug nahmen und nicht ein einziges Mal auf den Terrorismus. In der Zwischenzeit gab es wenig für die hart bedrängte Mittelschicht, zu der auch viele Frauen gehören.
Und darin liegt vielleicht Trudeaus größte Fehleinschätzung der kanadischen Wählerinnen. Sie kümmern sich um Arbeitsplätze, Steuern und Terrorismus. Sie sorgen sich um die Zukunft. Es ist nicht nur bedeutungslos, sondern auch herablassend, hunderte von Verweisen auf das Geschlecht einzubringen. Das ist zweifellos ein Grund, warum Frauen den Premierminister leid geworden sind.
9. An der
Universität Ottawa haben schwarz vermummte Social Justice Warriors eine Veranstaltung der feminismuskritischen Professorin Janice Fiamengo gesprengt. Wie in solchen Fällen üblich, wurde von den Randalierern zuletzt der Feueralarm ausgelöst, woraufhin die Veranstaltung abgebrochen und das Gebäude verlassen werden musste.
Videos von der Veranstaltung am Samstag zeigen eine Reihe von Konfrontationen, darunter einen Protestler, der Schläge mit jemandem in der Bibliothekslobby austauscht. In einem anderen halten maskierte Demonstranten ein Banner mit dem Symbol "Anarchie" und singen "Keine Debatte. Keine Plattform für Hass." Ein weiteres Video zeigt zwei Polizisten aus Ottawa, die einen Demonstranten in Handschellen legen, während der Feueralarm im Hintergrund ertönt.
Es ist bemerkenswert, wie gut der Mob, die Politik und die Leitmedien international zusammenarbeiten: Alles und jeder, der die feministische Ideologie hinterfragt, muss beseitigt werden: vom deutschen Richter bis zur kanadischen Professorin.
10. Trotzdem setzen sich Aktivisten für eine weniger sexistische Geschlechterpolitik irgendwie durch. In
Toronto wurde jetzt die erste Notunterkunft für männliche Opfer häuslicher Gewalt eröffnet. Dafür war eine Summe von einer Viertelmillion Dollar erforderlich, die von Männerrechtlern aufgebracht worden war.
11. In Großbritannien macht eine
aufsehenerregende Aktion, die hierzulande unvorstellbar wäre, auf die hohen Zahlen männlicher Selbstmörder aufmerksam.
12. Die
New York Times berichtet, wie Kindererziehung in schwedischen Vorschulen abläuft:
Die Wissenschaft mag immer noch darüber geteilter Meinung sein, ob geschlechtsspezifische Unterschiede in der Biologie oder der Kultur verwurzelt sind, aber viele von Schwedens staatlich finanzierten Vorschulen tun, was sie können, um sie zu dekonstruieren. Der staatliche Lehrplan fordert Lehrer und Schulleiter auf, sich ihrer Rolle als Sozialingenieure anzunehmen, und fordert sie auf, "den traditionellen Geschlechterrollen und -mustern entgegenzuwirken".
In vielen schwedischen Vorschulen ist es normal, dass Lehrer nicht auf das Geschlecht ihrer Schüler Bezug nehmen - statt "Jungen und Mädchen" sagen sie "Freunde" oder nennen Kinder beim Namen. Das Spiel ist so organisiert, dass Kinder sich nicht nach Geschlecht sortieren können. Ein geschlechtsneutrales Pronomen, "Hen", wurde 2012 eingeführt und schnell in die schwedische Mainstream-Kultur aufgenommen, was, wie Sprachwissenschaftler sagen, in einem anderen Land noch nie passiert ist.
Wie sich diese Lehrmethode auf die Kinder auswirkt, ist noch unklar.
(....) Schwedens Experiment in geschlechtsneutralen Vorschulen begann 1996 in Trodje, einer kleinen Stadt am Rande der Ostsee. Der Mann, der damit begann, Ingemar Gens, war kein Pädagoge, sondern ein Journalist, der sich mit Anthropologie und Gender-Theorie beschäftigte, nachdem er schwedische Männer studiert hatte, die in Thailand Versandhandelsbräute suchten. Als neu ernannter Bezirksexperte für Chancengleichheit wollte Gens die Norm der stoischen, emotionslosen schwedischen Männlichkeit aufbrechen.
Die Vorschule schien ihm der richtige Ort dafür zu sein. Schwedische Kinder verbringen einen Großteil ihres frühen Lebens in staatlich geförderten Vorschulen, die ab dem Alter von 1 Jahren bis zu 12 Stunden am Tag Pflege zum Selbstkostenpreis anbieten.
Zwei Schulen führten eine so genannte kompensatorische Gender-Strategie ein. Jungen und Mädchen in den Vorschulen wurden für einen Teil des Tages getrennt und in Eigenschaften trainiert, die mit dem anderen Geschlecht verbunden sind. Die Jungs massierten sich gegenseitig die Füße. Die Mädchen wurden barfuß in den Schnee geführt und aufgefordert, das Fenster zu öffnen und zu schreien.
"Wir haben versucht, Jungen in dem zu erziehen, was Mädchen bereits wussten, und umgekehrt", sagte Mr. Gens, jetzt 68. Eine Welle der Kritik brach über ihn herein, aber das hatte er erwartet.
"Sie sagten, wir würden die Kinder indoktrinieren", sagte er. "Ich sage, wir indoktrinieren immer Kinder. Sie aufzuziehen ist Indoktrination."
(....) In einem politischen Umfeld, das tief in Fragen der Einwanderung gespalten ist, wird die Gleichstellungspolitik von den größten Parteien Schwedens, den Mitte-Links-Sozialdemokraten und den Mitte-Rechts-Moderaten unterstützt.
Eine Kolumnistin und Mathematikerin namens Tanja Bergkvist, eine der wenigen Figuren, die routinemäßig das angreift, was sie "Schwedens Geschlechterwahn" nennt, sagt, dass viele Schweden mit der Praxis unzufrieden sind, aber Angst haben, sie in der Öffentlichkeit zu kritisieren.
"Sie wollen nicht als gegen die Gleichheit angesehen werden", sagte sie. "Niemand will gegen die Gleichheit sein."
13.
Jann Wenner, Herausgeber des Magazins "Rolling Stone", beklagte in einem Interview, die MeToo-Kampagne zeichne sich durch das Fehlen eines fairen Prozesses aus. Bloße Anschuldigungen sexueller Unangemessenheit bedrohten Wenner zufolge Karrieren. Menschen würden ihren Job wegen "einiger der harmlosesten Dinge" verlieren. Wenner sprach in diesem Zusammenhang von einer "Hexenjagd".
Wenners Statement ist insofern pikant, als sein Magazin im Jahr 2014 selbst über eine angebliche Gruppenvergewaltigung an der Universität Virginia berichtet hatte, was sich bei der Überprüfung als kaum glaubhaft erwies. Wenners Zeitschrift wurde mehrfach verklagt und musste in einem Fall 1,65 Millionen Dollar zahlen. Wenner erklärte jetzt, sich wegen dieses Artikels in keiner Weise schuldig zu fühlen:
"Rückblickend gibt es ein paar Fehler - hätten wir nicht ein paar Fehler gemacht, wäre es anders ausgegangen", sagte er. "In Bezug auf die bedauerlichen Dinge, die uns nach 50 Jahren widerfahren sind, waren wir endlich an der Reihe. Wenn du in diesem Geschäft bist, wirst du früher oder später Fehler machen - dieser Fehler passiert."
14. Auch in
Korea ist nach Beschuldigungen sexueller Gewalt offenbar "ein Fehler passiert". Die Witwe des davon betroffenen Lehrers, der sich das Leben nahm, prangert nun die ihrer Ansicht nach Verantwortlichen an:
Kang Ha-jung, die am 5. August ihren Ehemann Song Kyung-jin verlor, hat auf der Website des Präsidialbüros am 15 März die Regierung aufgefordert, die Wahrheit darüber aufzudecken, was ihn in den Tod getrieben hat, und diejenigen zu bestrafen, die ihn blind verleumdet haben, ohne die Fakten zu überprüfen.
In den letzten zehn Tagen hat sie mehr als 21.000 Unterschriften gesammelt.
"Die Lüge einer Schülerin wurde bald zu einer Anschuldigung sexueller Belästigung gegen ihn. Er hatte keine Chance, es zu erklären. Unter dem enormen Druck des studentischen Menschenrechtszentrums musste er sich umbringen, um seine Unschuld zu beweisen", schrieb Kang.
"Einige Leute sagen: 'Wenn er es nicht getan hat, warum sollte er dann sterben? Er hätte auf seiner Unschuld bestehen sollen.' Er gab sich große Mühe, bis er erkannte, dass es keinen anderen Weg als den Tod gab, um seine Unschuld zu beweisen. Niemand schien zuzuhören."
Song, ein Lehrer an der Sangseo Middle School in der Provinz North Jeolla, wurde beschuldigt, eine Schülerin unangemessen berührt zu haben. Es gab keine Beweise.
Aber das North Jeolla Province Office of Education hat Song sofort von seiner Position entfernt, was ihn zur Zielscheibe für Klatsch und Gerüchte machte.
Kang behauptete, die Schülerin habe die falsche Anschuldigung erhoben, nachdem Song sie für die Benutzung ihres Mobiltelefons in einem Klassenzimmer gerügt hatte.
Nachdem Song gestorben war, beschwerte sich Kang bei der Nationalen Menschenrechtskommission Koreas (NHRCK), die ihren Antrag auf eine gründliche Untersuchung ignorierte. Auch das Bildungsamt sei nicht hilfreich gewesen.
"Es könnte jedem Mann passieren. Sobald eine Frau beginnt, Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung gegen Sie zu erheben, sind Sie in einer Falle gefangen", schrieb sie.
"Dieses Land hat keinen Sinn für Gerechtigkeit für falsch beschuldigte Männer. Wenn jemand mit dem Finger auf Sie zeigt, werden Sie sofort verurteilt. Warum brauchen wir Polizei, Staatsanwälte und Richter? Wo ist die Unschuldsvermutung für diejenigen, denen Sexualverbrechen vorgeworfen werden? Es gibt nicht nur Kriminelle, sondern auch unschuldige Menschen, die fälschlicherweise beschuldigt werden ... Ich verurteile die NHRCK aufs Schärfste dafür, dass sie die Menschenrechte einiger Menschen blind schützt und andere ignoriert."
Kang forderte Präsident Moon Jae-in auf, ein System zum besseren Schutz von Menschen wie ihrem Mann einzurichten, wie es viele andere in den letzten Monaten inmitten der #MeToo-Bewegung gefordert haben.
Die deutschen Leitmedien berichten über die international wachsende Zahl von Todesfällen nach Anschuldigungen sexueller Gewalt bis heute nicht.
Gott, die würden mich so was von rausschmeißen bei der "Zeit" ...