Russland will 400.000 "Freiwillige" anwerben
1.
Eine geplante Rekrutierungskampagne in Russland von Freiwilligen für den Krieg gegen die Ukraine ist nach britischer Einschätzung nur ein Deckmantel für neue Zwangseinziehungen. "Es besteht die realistische Möglichkeit, dass diese Unterscheidung in der Praxis verwischt und dass regionale Behörden versuchen werden, die ihnen zugewiesenen Einstellungsziele zu erreichen, indem sie Männer zum Beitritt zwingen", teilte das Verteidigungsministerium in London unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Russischen Medien zufolge sollen 400.000 Freiwillige angeworben werden.
Das angebliche "Freiwilligenmodell" solle Unzufriedenheit im Land möglichst minimieren, so das britische Ministerium. "Es ist höchst unwahrscheinlich, dass die Kampagne 400.000 echte Freiwillige anzieht." Notwendig sei zudem nicht nur frisches Personal. "Russland benötigt mehr Munition und Rüstungsgüter, als es derzeit zur Verfügung hat", hieß es weiter.
N-tv berichtet.
2. Spiegel-Online berichtet, warum ein Vater gegen das Gendern an der Schule seines Kindes vor Gericht gezogen ist (Bezahlschranke). Ein Auszug aus dem Artikel:
Begonnen habe alles mit einer neuen Klassenlehrerin, die "auffällig und extrem konsequent" gendere, nicht nur schriftlich, sondern auch mündlich, mit Sprechpausen für den Stern.
Im vergangenen Schuljahr hätten dann "nahezu alle Lehrer" seines Kindes zu gendern begonnen. Das habe, so empfand er das, zu einem enormen "Anpassungsdruck" auf die Schülerinnen und Schülern geführt, denn die Lehrkräfte, die quasi als "getarnte Aktivisten" aufträten, seien auch Sprachvorbilder, denen die Schüler nacheiferten. Bald hätten in der Klasse seines Kindes die meisten gegendert.
Müller glaubt, dass einzelne Kinder, die dem Beispiel nicht folgen, darunter seins, sich "isoliert", ja diskriminiert fühlten. In einer Pro-und-Kontra-Diskussion zum Thema sei sein Kind "als Einzelkämpfer im Gelächter der gendernden Klassenkameraden untergegangen".
3. Die CDU hat die Führungsspitzen der öffentlich-rechtlichen Sender zur Auseinandersetzung über den Reformbedarf eingeladen. Die Vertreter von ARD, ZDF und Deutschlandfunk gerieten schnell in die Defensive, zeigten aber von Selbstkritik kaum eine Spur. In einem Artikel der "Welt", der darüber berichtet, heißt es:
Im Kern ging es bei der Veranstaltung darum, was der öffentlich-rechtliche Rundfunk leisten muss, in welchem Verhältnis er informieren und unterhalten soll, ob die Höhe der Monatsbeiträge angemessen ist und wie Reformen, deren Notwendigkeit kaum jemand bestreitet, aussehen müssten.
Fragen also, die man sich seit Jahren stellt. John Lukas Witte, Schüler aus Berlin-Charlottenburg, wählte nun einen anderen Schwerpunkt. Und die Reaktion der Sender-Chefs offenbarte viel von deren Selbstverständnis.
"Wie passt die Neutralität in der Berichterstattung mit einer nicht neutralen Sprache, dem Gendern, zusammen?", wollte Witte wissen. Ob das nicht eine „Belehrung der Bevölkerung“ sei. Donnernder Beifall.
Deutschlandfunk-Chefredakteurin Wentzien erkundigte sich freundlich nach dem offensichtlich jungen Alter des Fragestellers und erklärte dann nachsichtig, dass es die Interviewpartner seien, die diese Sprache in die Gespräche einbrächten. "Sprache ist lebendig und das Schönste, was es gibt. Und sie verändert sich." Tiefes Stöhnen im Saal.
4. Für die Neue Zürcher Zeitung hat Birgit Schmid den Professor für Soziologie Martin Schröder zu seinen Erkenntnissen interviewt, dass die tatsächliche Zufriedenheit von Frauen in einem bizarren Missverständnis zu dem steht, was uns politische Propaganda glauben machen will. Ein Auszug:
NZZ: In der Schweiz bereitet man sich auf den nationalen Frauenstreiktag am 14. Juni vor. Angesichts Ihres Befunds müsste ein Aufschrei durch die lila Reihen gehen, denn eigentlich sagen Sie: Es gibt keinen Grund mehr für den Protest der Frauen.
Professor Schröder: Natürlich gibt es immer noch einzelne Benachteiligungen. Eine Frau mit Kindern hat es schwerer als eine kinderlose Frau und oft auch als ihr Mann. Eine Alleinerziehende sowieso. Frauen sind stärker betroffen von sexueller Belästigung und von Gewalt in Partnerschaften. Aber eine Frau ist nicht einfach ein Opfer, bloss weil sie eine Frau ist. Sonst könnten Männer genauso gut argumentieren, dass sie in vielerlei Hinsicht ein schlechteres Leben haben. Ich halte die reine Kategorie Frau für wenig aussagekräftig dafür, wie gut oder schlecht das Leben eines Menschen ist.
(Frauen sind weder von sexuellen Belästigungen noch von Gewalt in Partnerschaften stärker betroffen als Männer.)
NZZ: Die zunehmende moralische Sensibilität sei ein Fortschritt, schreiben Sie, doch wir verwechselten unsere steigenden Ansprüche an unser Leben mit einer faktischen Verschlechterung der Welt. Wie äussert sich das?
Professor Schröder: Ich will Sexismus und sexuelle Gewalt an Frauen nicht relativieren, das steht mir als Mann nicht zu. Als Mann kann ich die dahinterstehende Angst vielleicht auch gar nicht verstehen. Aber umso absurder ist es, wenn der Gewaltbegriff immer weiter ausgeweitet wird und bald alles darunterfällt, beispielsweise als verbale und psychische Gewalt. So stellt man ein als unangemessen empfundenes Verhalten auf dieselbe Ebene wie tatsächliche erlebte körperliche Gewalt. Feministinnen, die den Gewaltbegriff dermassen aufweichen, schaden damit schliesslich den Frauen selber.
NZZ: Sie kritisieren die Gender-Studies und vor allem den akademischen Feminismus. Was halten Sie ihm vor?
Professor Schröder: Die Frauenbewegung hatte einst zum Ziel, dass jede Frau so leben soll, wie sie will. Inzwischen dominiert ein Opferfeminismus, der moralisch aufgeladen ist und etwas Bevormundendes hat. Es ist ein illiberaler Feminismus, der anderen vorschreibt, wie sie zu leben haben. Einer Frau, die sich nicht benachteiligt fühle, sei etwas entgangen, so wird gemutmasst. Das postuliert die Theoretikerin Judith Butler: Frauen hätten sich so sehr an ihre Unterdrückung gewöhnt, dass sie sich ein freies Leben gar nicht mehr vorstellen könnten.
(…) NZZ: Auch Förderprogramme, um Mädchen in technische Berufe zu bringen, zeigen nicht den erwünschten Erfolg. Was läuft da falsch?
Professor Schröder: Nichts. An sogenannten Girls-Days sollen Mädchen lernen, worum es bei den Ingenieurwissenschaften geht. Und dann springen die Mädchen doch nicht darauf an. In einem Berliner Forschungsprojekt sollten 500 Schülerinnen und Schüler über alle möglichen Berufe aufgeklärt werden. Man sagte ihnen, wie viel sie womit verdienen würden, in der Hoffnung, dass man das Interesse der Mädchen für die gut bezahlten, also technischen Berufe weckt. Was ist passiert? Die Mädchen interessierten sich danach noch mehr für die Berufe, in denen sie mit Menschen zu tun hätten, die Jungen noch mehr für die gut bezahlten, technischen Berufe. Es ist also nicht so, dass die Leute falsche Entscheidungen treffen und man sie umerziehen muss, sondern anscheinend wissen sie genau, wie sie das bekommen, was sie wollen. Nur was sie wollen, unterscheidet sich.
(…) NZZ: Es gibt einen Druck, dass Frauen sich Schwestern sein sollten. Wer die Benachteiligung von Frauen infrage stellt, gilt als unsolidarisch. Wer am Frauenstreik nicht mitläuft, verkennt die Missstände im Leben als Frau. Hören Sie das von Frauen?
Professor Schröder: Diese Erfahrungen machen Frauen sowohl in den Medien als auch in der Wissenschaft und wahrscheinlich auch im Kulturbetrieb. Sie geraten durch eine laute Minderheit in Bedrängnis und sagen nicht mehr, was sie denken. Aber es gibt auch die schweigende Mehrheit. In der normalen Bevölkerung sehen sich vier von fünf Frauen nicht als Feministin. Die Taxifahrerin, die Metzgerin, die Kindergärtnerin können mit dem Elitefeminismus nichts anfangen.
NZZ: Kann man sich auch aufgehoben fühlen in diesem gemeinsamen Kampf gegen ein gefühltes Unrecht?
Professor Schröder: Es kann sich gut anfühlen, zu den Schwachen zu gehören, die sich gegen die Starken verschwestern. Wer sich mit den Männern versteht, wird dann schnell zum Feind. Sich als Opfer zu sehen, hat ja auch etwas Verführerisches. Für alles, was man nicht erreicht, hat man eine Erklärung, ohne dass die Schuld bei einem selber liegt. Dieser Opferstatus ist natürlich auch sexy. Wer nicht mitmacht und stattdessen die Benachteiligung der anderen infrage stellt, scheint diesen etwas wegzunehmen.
NZZ: Man hat irgendwann keine Lust mehr, dagegenzuhalten.
Professor Schröder: Genau. Die eigentliche Zensur besteht nicht darin, dass einem verboten wird, über etwas zu schreiben, sondern in der Selbstzensur: Man wagt es gar nicht mehr, etwas zu kritisieren, und irgendwann getraut man sich nicht einmal mehr, es auch nur zu denken. Die Gender-Studies waren insofern erfolgreich, als sie uns verboten haben, Frauen nicht als Opfer zu denken.
(…) NZZ: Wie sind die Reaktionen an Ihrer Universität?
Professor Schröder: Ich hatte schon etwas Angst. Ich habe vor kurzem die Universität Marburg verlassen und lehre jetzt in Saarbrücken, wo die Uni viel weniger ideologisiert ist. Ich würde mich selber nicht als konservativ bezeichnen, aber es ist eine Tatsache: Auf zehn linksliberale Professoren kommt an Unis nur eine Person, die sich selbst als konservativ einschätzt. In Marburg hat man meine Professur zu verhindern versucht.
NZZ: Was ist geschehen?
Professor Schröder: Es ging um ein Forschungsprojekt, bei dem wir herausgefunden hatten, dass Frauen bei derselben Qualifikation wie Männer eine 40 Prozent höhere Chance haben, auf eine Soziologieprofessur berufen zu werden. Einige Gender-Studies-Professorinnen haben sich zusammengetan und wollten meine Berufung verhindern, da sie den Beweis erbracht sahen, dass ich frauenfeindlich sei.
Professor Schröders Erkenntnisse beruhen auf einer Langzeitstudie mit über 700 000 Befragten. Frauen zeigten darin dieselbe Zufriedenheit wie Männer. Nachdem Professor Schröder darüber gestern mit der Frankfurter Allgemeinen gesprochen hatte, kam es zu den ersten Reaktionen auf Twitter:
Gut dass Männer uns erklären, dass wir scheinbar kaum noch benachteiligt werden … Verlogenes misogynes Scheissblatt.
Die Diskriminierung von Frauen weltweit ist erschreckender denn je, in Deutschland bleibt sie alltäglich. Dass ein Mann sich dazu äußert ist typisch, dass er es nicht nachvollziehen kann ebenso.
Nächste Woche in dieser Kolumne: Ölmulti Saudi Aramco erklärt Klimawandel für gestoppt.
Weil ein Mann das ja auch so gut beurteilen kann. #Mansplaining
Lasst mich raten, das hat ihm seine Frau erzählt?
Der Typ hat einfach nur ein Problem.
Na, wenn das ein Mann sagt.
und dann noch einer der der Martin ist, nee, und Schröder heißt... *lachkrampf*
incel inside
Wow. Der hat mansplaining einfach durchgespielt.
glaub er hat nur angst....
Natürlich sollte man bedenken, dass sich auf Twitter vielfach markige Kommentare finden, die auf wenig Hintergrundwissen beruhen. Allerdings wird in den hier von mir zitierten Kommentaren vielfach nur das Niveau gespiegelt, das auch in Leitmedien als Argumentersatz dient: immer wieder gepfeffert mit einer gehörigen Portion tatsächlichem Sexismus Wie wenig Chancen nüchterne Wissenschaft hat, gegen diese Polemik durchzudringen, erleben wir Männerrechtler täglich.