DIE “FATHERS FOR JUSTICE” SIND ZURÜCK (und andere News)
Die britische Väterrechtsgruppe „Fathers for Justice“, die im Januar sämtliche Handlungen eingestellt hatte (Genderama berichtete), sind nun mit einer neuen spektakulären und offenbar gut durchdachten Protestaktion ins Rampenlicht zurückgekehrt. Matt O´Connor, der vor wenigen Monaten noch die kurzzeitige Auflösung seiner Gruppe betrieben hatte, sieht in seinem Kommentar dazu, eine höchst positive Entwicklung: Es habe in England einen Wandel des gesellschaftlichen Klimas gegeben, und selbst pro-feministische Kommentatoren sprächen inzwischen von der Notwendigkeit einer Revolution der Väter.
Inzwischen spricht sich Wendy McElroy gegen eine international mit großem Trara durch die Medien gegangene Milchmädchenrechnung aus, der zufolge jeder Hausfrau und Mutter eigentlich ein Jahresgehalt von 134.121,- Dollar zustehen müsste. Diesen Unfug hatte die amerikanische Beratungsfirma Salary.com passend zum Muttertag veröffentlicht und damit einen marketingtechnisch genialen Coup gelandet: Da nichts von den Journalisten so gerne aufgegriffen wird wie selbst eine komplett unsinnige Überhöhung von Frauen und Müttern, war der Name Salary.com auch in etlichen deutschen Medien (etwa n24 , Spiegel Online u.v.a.) sehr präsent. Dieser Werbecoup sei aber nicht nur absurd, sondern auch eine Beleidigung an die angeblich lobgepriesenen Frauen, erläutert McElroy in ihrem Artikel.
Dass Männer vor derartigen Massen-Kniefällen nur träumen können, belegen die Wissenschaftler Paul Nathanson und Katherine Young. Die hatten vor einigen Jahren das Buch „Spreading Misandry“ über die Verbreitung von Männerfeindlichkeit in unserer Gesellschaft geschrieben, das ich damals für meinen Newsletter „Invisible Men“ rezensiert hatte – Teile dieser Besprechung sind inzwischen in einen Wikipedia-Artikel über Männerfeindlichkeit eingegangen. (Wie sowas nur immer passiert?) Jetzt haben Nathanson und Young mit dem zweiten Band des geplanten Dreiteilers nachgelegt: In „Legalizing Misandry“ geht es darum, wie sich diese allgemeine Männerfeindschaft in eine juristische Benachteiligung des männlichen Geschlechts auswirkt.
In Deutschland und Österreich findet man Männerfeindschaft heute vor allem in Büchern wie „Mimosen in Hosen“ und „Wie Frauen Männer gegen deren Willen glücklich machen“ , deren Autorinnen Männer munter als „Mangelwesen“ und „Montagsmodell der Evolution“ analysieren: Diesem Befund zufolge zeichnen sich Männer vor allem dadurch aus, dass sie sich die Lunge kaputt rauchen, die Leber kaputt saufen, sich gegenseitig zu prügeln und ansonsten nichts als Sex im Kopf zu haben, wofür naturgegebene Gesetzmäßigkeiten verantwortlich gemacht wurden. (Zitat aus „Mimosen in Hosen“: „Kein Wunder, dass sich die Natur für die Weibchen der Spezies mehr ins Zeug gelegt hat. Sie mussten zäher, widerstandsfähiger, einfühlsamer und sensibler sein als die Erzeuger ihrer Kinder. Männer waren, ebenso wie ihre Samenzellen, als billige, rasch austauschbare Massenware konzipiert, als Kanonenfutter oder menschliche Schilde bei gewalttätigen Auseinandersetzungen.“ Man ersetze „Männer“ und „Frauen“ durch „dunkelhäutige Menschen“ und „hellhäutige Menschen“ und hätte einen lupenrein faschistischen Text.) Auf den Gedanken, aggressive und selbstzerstörerische Tendenzen könnten dadurch entstehen, dass Männer einem größeren gesellschaftlichen Druck ausgesetzt sind als Frauen, kommen solche Autorinnen selbstverständlich nicht – alles naturgegeben, genetisch, steinzeitliches Erbe: der zeitgemäße Ersatz für „gottgewollt“. Da wundert es einen schon, wenn sich in einer britischen Studie plötzlich herausstellt, dass Teenagerinnen ihren männlichen Altersgenossen im Rauchen und Kampftrinken inzwischen weit voraus sind, ähnlich häufig die Schule schwänzen, stehlen und sich prügeln und auch mit dem Sex früher anfangen als die Jungs. Offenbar muss Mutter Natur in den letzten Jahren ein paar Gene ausgetauscht haben.
Zuletzt noch eine weitere Meldung zum Thema vorgetäuschte Vergewaltigungen, das ja auch in kürzlich veröffentlichten Genderama-Artikeln fast unverhältnismäßig häufig auftauchte. Ich kann dazu nur sagen, dass ich nach solchen Geschehnissen nicht gezielt suche, sondern immer wieder geradezu darüber stolpere. So wie in diesem Fall , wo eine 15 jährige einen Taxifahrer des sexuellen Übergriffs bezichtigte, weil sie kein Fahrgeld bezahlen wollte. Bevor die Sache geklärt werden konnte, weil sich das Mädchen in Ungereimtheiten verstrickte, hatte der Ruf des zunächst festgenommenen und angeklagten Taxifahrers merklich Schaden erlitten.