Da fällt mir doch heute ein alter SPIEGEL in die Hände ...
... und zwar die Ausgabe 14/2006 - die mit der Coverstory, die durch den Brandbrief aus der Berliner Rütli-Schule inspiriert wurde. Im selben Heft findet sich ein Interview mit der Oberstaatsanwältin Gabriele Gordon, das so beginnt:
"SPIEGEL: Frau Gordon, in Ihrem neuen Krimi schlägt sich Oberkommissarin Friederike Weber immer wieder mit Falschanzeigen wegen Vergewaltigung herum. Spricht daraus Ihre Erfahrung als Oberstaatsanwältin?
Gordon: Ich bearbeite hier in Neuruppin im Jahr ungefähr 200 Anzeigen von Sexualdelikten. Nur 20 kommen zur Anklage, 170 werden eingestellt. In zehn Fällen drehe ich den Spieß sogar um und klage wegen bewusster Falschaussage an."
Schau einer an. Nicht nur in der Debatte um Ausländerintegration scheinen Menschen aus der Praxis im Gegensatz zu reinen Ideologen inzwischen verstärkt gehört zu werden. Bisher war es in der feministischen Literatur und daraus inspiriertem kryptofeministischem Murks (meinetwegen „Kursbuch Frauen“, Kiepenheuer & Witsch) so, dass eine geringe Verurteilungsquote wie selbstverständlich auf ein patriarchales Justizsystem schließen ließ: Die Frauen sagen natürlich alle die Wahrheit, nur die bösen Männer in ihrer Kumpanei lassen die Täter wieder laufen. Schön, dass jetzt auch in Deutschland über Falschbezichtigungen gesprochen wird und nicht nur wie bisher in den USA .
Einen weiteren Kommentar zu diesem Interview gibt es hier .
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