Donnerstag, Juli 31, 2025

SWR über neueste feministische Welle: "Die Fotzen sind da"

1. Der SWR beschäftigt sich mit aktuellen Entwicklungen im Pop:

"Fotze" – so nennt Ikkimel, Hype-Lichtgestalt aus Berlin, ihr im Frühjahr erschienenes Debütalbum. Ein Titel wie eine Kampfansage. Einst das schlimmste Schimpfwort, um Frauen zum Schweigen zu bringen, wird "Fotze" bei ihr zur Selbstermächtigung – ein Reclaiming für die sexuell befreite Frau.

Auf der Bühne sperrt sie Männer in Käfige und macht sie zu ihren Sexobjekten. "Schnauze halten, Leine an – Schatz, jetzt sind die Weiber dran": Ikkimel hat die Rollen getauscht. Das ist so derb und ironisch-überzeichnet, dass es der Gesellschaft den Spiegel vorhält.

(…) Merklich frustriert meldet sich Juju zu Wort. Auf Instagram kritisiert die ehemalige Sängerin des Hip-Hop-Duos SXTN, dass sie und ihre damalige Bühnenpartnerin Nura "von 90 Prozent der Szene" keine Anerkennung für ihre feministische Pionierarbeit in der Szene erhielten.

(…) Dabei waren es SXTN, die Mitte der 2010er-Jahre mit Songs wie "Fotzen im Club" oder "Die Fotzen sind wieder da" in die damals zutiefst misogyne Rap-Szene kometenartig einschlugen. Ihr Sound war rough, ihre Sprache vulgär, ihre Ästhetik irgendwo zwischen Straßenrap und ironischem Hedonismus.


Tragisch. Da entwickelt man völlig neue, kluge und wegweisende Ansätze für die Gleichberechtigung der Geschlechter, und niemand weiß das angemessen zu würdigen.



2. Neues meldet auch der Informationsdienst Wissenschaft:

Was haben Antifeminismus, Demokratie und autoritäre Tendenzen miteinander zu tun? Dieser Frage widmet sich der neue LOEWE-Schwerpunkt "Verflechtung von Antifeminismen: Gender, Demokratie und Autoritarismus in ‚Entangled Modernities‘" (kurz: GenDem), der unter Federführung von Prof. Dr. Annette Henniger, Politikwissenschaftlerin an der Philipps-Universität Marburg, steht. Das Forschungsprojekt untersucht erstmals vergleichend antifeministische Mobilisierungen in verschiedenen Ländern Ost- und Westeuropas sowie im Südkaukasus. Ziel ist es, systematisch herauszuarbeiten, unter welchen Bedingungen diese Bewegungen entstehen, wie sie transnational verflochten sind und welchen Einfluss sie auf Prozesse der Demokratisierung oder Autoritarisierung ausüben. Das Land Hessen fördert GenDem im Rahmen der Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE) mit rund 3,6 Millionen Euro für vier Jahre (2026–2029). Eine besondere Herausforderung: Einzelne Fallstudien werden über autoritäre Regime oder Kriegsgebiete wie die Türkei, Aserbaidschan oder die Ukraine durchgeführt.


Gut, dass Deutschland mit einer Millionensumme Dinge wie die Erforschung des Antifeminismus in der Ukraine unterstützt. Wer weiß, was dort Schlimmes passieren könnte, wenn man diese Bedrohung nicht zeitnah erforscht.



3. Eine neue Studie räumt mit einem weit verbreiteten Vorurteil auf: Männer gelten zwar als das Geschlecht, dessen Mitglieder stärker in Konkurrenz miteinander treten, aber tatsächlich gilt das für Frauen viel mehr. Wissenschaftler befragten hierzu fast 600 verheiratete Eltern aus drei verschiedenen Ländern. Das überraschende Ergebnis: Frauen reagieren deutlich negativer auf andere Frauen, die etwas haben, was sie selbst gerne hätten - sei es ein besserer Job, ein schöneres Haus oder mehr Unterstützung vom Partner. Bei Männern ist diese Eifersucht viel weniger ausgeprägt. Sie ärgern sich weniger über andere Männer, die erfolgreicher oder besser gestellt sind als sie selbst.

Die Forscher erklären diese Erkenntnis mit der Evolution: Männer konkurrieren meist offen und direkt - sie kämpfen um Status und wollen zeigen, wer der Stärkere ist. Das ist leicht wahrnehmbar. Frauen hingegen konkurrieren heimlicher. Sie brauchen langfristig stabile Ressourcen, um ihre Kinder großzuziehen - sichere Wohnungen, gutes Essen, soziale Unterstützung. Wenn eine andere Frau diese Dinge hat, entsteht Neid. Frauen sind jedoch nur gegenüber anderen Frauen so konkurrenzwillig, nicht gegenüber Männern. Diese versteckte weibliche Konkurrenz könnte erklären, warum Frauen fälschlicherweise als genügsamer gelten. Ihre Konkurrenz ist schwerer zu erkennen, weil sie subtiler abläuft – von der berühmten "Stutenbeißerei" in rein weiblichen Gruppen einmal abgesehen.



4. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Haben Sie die Geschichte mit der Tea App mitbekommen? Das schlägt gerade hohe Wellen. Eine App auf der Frauen über Dates mit Männer berichten und sich so gegenseitig warnen können. Mit Telefonnummernabfrage und allem drum und dran.

Blöd, dass jetzt Nutzerinnen nach einem "hack" öffentlich wurden. Scheint so als würden es die Frauen doof finden, im Netz mit Bild und Daten zu erscheinen.




Mittwoch, Juli 30, 2025

Seit 30 Jahren von der Frau geschlagen – "Er dachte, das sei normal"

1. Der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet von den Erfahrungen, die die Mitarbeiter des nordrhein-westfälischen Hilfetelefons "Gewalt an Männern" im Laufe der Jahre gemacht haben.

Süfke blieb ein besonderer Fall im Gedächtnis. Er telefonierte mit einem Mann, der seit 30 Jahren von seiner Frau geschlagen wurde. "Er dachte, das sei normal und hat sonst mit niemandem darüber gesprochen." Das Problem "Gewalt gegen Männer" habe es schon immer gegeben, sagt Süfke. Es sei nur wenig darüber gesprochen worden. Zwar gibt es noch immer kaum verlässliche Zahlen. Doch das Hilfetelefon zeige, wie hoch der Bedarf nach mehr Unterstützung sei. "Jede Woche rufen ungefähr 100 Leute an", sagt Süfke.

(…) Michael Zeihen leitet die "Fachstelle für Jungen und Männer" des Vereins "SKM Köln". Gemeinsam mit seinen Kollegen betreut und vermittelt er Männer, die einen Platz in einer Schutzwohnung benötigen. Doch das Angebot kann die Nachfrage bei weitem nicht decken. Es gibt in Köln nur eine Schutzwohnung mit vier Plätzen. Zeihen muss regelmäßig Männern absagen. "Die Wohnungen in Köln und Düsseldorf sind immer voll – ich hatte allein Freitag vier Anrufe", sagt er. Auch hier gilt wieder: Handelt es sich um einen Härtefall, sucht Zeihen nach einer Notlösung. Das Angebot für Männerberatung ist klein, viele Kollegen kennen sich über die Stadtgrenzen hinweg. Manchmal fragt Zeihen in anderen Städten, ob noch Plätze in einer Wohnung frei sind.

(…) Ein (…) ehemaliger Bewohner schreibt, dass er seiner gewaltbereiten Partnerin entfloh, wochenlang im Auto schlief, immer wieder in unterschiedlichen Notunterkünften nächtigte und dann den Platz in der Kölner Schutzwohnung ergattern konnte. Auch für ihn begann damit ein neuer Lebensabschnitt. Und auch ihm half es, sich mit "anderen auszutauschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben". Üblicherweise wohnen die Männer zunächst drei Monate in den Wohnungen, oft werde der Aufenthalt dann noch einmal um drei Monate verlängert, sagt Zeihen.

(…) Nimmt man alle Bundesländer zusammen, arbeiten ungefähr 15 professionelle Psychotherapeuten, Pädagogen und weitere Berater beim Hilfetelefon Gewalt an Männern - jedoch nicht in Vollzeit. Alle Arbeitsstunden zusammengerechnet komme man lediglich auf rund vier Vollzeitstellen, sagt Süfke. Deshalb sei ab und an die Leitung besetzt. Eine Beratung in einer Fremdsprache sei in der Regel nicht erhältlich. Süfke wünscht sich, dass sich solche Versorgungslücken bald schließen lassen.

Eine gute Argumentationsgrundlage könnten genauere Zahlen liefern. Immerhin arbeitet das BKA derzeit an einer Dunkelfeldstudie mit dem Titel "Lebenssituation, Sicherheit und Belastung im Alltag". Eine bundesweite Befragung soll genauer aufzeigen, welche Gewalterfahrungen Männer und Frauen machen. Die Ergebnisse sollen im Herbst dieses Jahres veröffentlicht werden und erstmals weit über die bisher bekannten Daten hinausgehen.




2. "Meine Frau rastet ständig aus – und ich halte still. Wie soll das weitergehen?" lautet eine Schlagzeile der "Welt" über einem Beitrag des Paarberaters Christian Thiel. (Das ist derselbe Christian Thiel, der auch gelungene Bücher und Artikel zur vernünftigen Geldanlage veröffentlicht.) Hier rät er dem betroffenen Mann:

Es scheint, als hätten Sie Angst, sich der Realität zu stellen: Entweder Sie gehen mit Ihrer Frau ins offene Gespräch und fordern sie auf, sich Hilfe zu suchen – oder Sie müssen über eine Trennung nachdenken. Einen dritten Weg sehe ich in diesem Fall kaum. Eine Beziehung, die von so viel Wut und verbaler Gewalt geprägt ist, kann selten glücklich oder stabil sein. Das gilt unabhängig davon, ob der Mann oder die Frau zu solchen Affekthandlungen neigt.

Umgangssprachlich nenne ich Frauen in solchen Situationen manchmal eine "Kratzbürste". Damit ist gemeint: Ein Partner, der sehr gereizt und impulsiv reagiert, hat oft jemanden an seiner Seite, der über Jahre hinweg sein Verhalten entschuldigt ("Sie meint es nicht so!") und vieles ein Stück weit toleriert. Davon rate ich ab. In einer solchen Beziehung wird es erfahrungsgemäß mit der Zeit tendenziell schwieriger – im schlimmsten Fall nehmen Gereiztheit und Aggression zu. Das gilt übrigens für beide Geschlechter.

(…) Verantwortung zu übernehmen bedeutet in diesem Fall: Ihre Frau sollte sich Unterstützung suchen, etwa in einer therapeutischen Behandlung. Hätten Sie auf eine solche Maßnahme schon vor der Geburt Ihrer Tochter hingewirkt, wären Ihre Möglichkeiten heute vermutlich andere. Im Moment jedoch scheint Ihre Frau, zumindest im Hinblick auf die Beziehung und das Kind, im Vorteil zu sein, denn sie weiß sehr wahrscheinlich, dass Sie eine Trennung scheuen – aus Angst, den täglichen Kontakt zu Ihrer Tochter zu verlieren. Diese Angst ist verständlich, sollte jedoch nicht lebensentscheidend sein. Ein mögliches Ziel könnte das sogenannte Wechselmodell sein – so hätten Sie Ihre Tochter verlässlich regelmäßig bei sich.




3. Österreichs "Standard" widmet sich heute einer Falschbeschuldigerin:

Am 12. Juni besuchte Frau B. eine Wiener Polizeiinspektion, um ihren Lebensgefährten anzuzeigen. Dieser habe sie zwei Tage davor mehrfach geschlagen, verletzt und bedroht und habe anschließend über ihr sitzend masturbiert und auf sie ejakuliert, erzählte sie den Beamtinnen und zeigte ihnen ihre Hämatome.

Polizei und Justiz reagierten rasch: Der Mann wurde am selben Tag festgenommen und die Untersuchungshaft über ihn verhängt. Bis einige Tage später Frau B. wieder zur Exekutive kam und die Anzeige zurückzog. Es habe weder Gewalt noch eine sexuelle Belästigung gegeben, behauptete sie, sie sei nur wütend gewesen. Weshalb die 30-Jährige sich nun wegen falscher Beweisaussage und Verleumdung vor Richter Stefan Romstorfer verantworten muss. Frau dachte nur an Anzeige

"Das stimmt", bestätigt sie den Anklagevorwurf und bekennt sich schuldig. "Warum machen Sie das?", will Romstorfer wissen. "Er ist ja gleich festgenommen worden. Ich dachte, er bekommt einfach eine Anzeige", antwortet die schwangere Mindestsicherungsbezieherin.


Hier geht es weiter. Der verleumdete Mann wurde inzwischen zum Verlassen Österreichs aufgefordert und befindet sich jetzt in Serbien.



4. Der umstrittene Publizist Thomas Gesterkamp schreibt in der "taz" über den Mangel an Männlichkeitsforschung an unseren Universitäten. Diese Forschung sei notwendig, "um rechte Deutungsmuster besser zu verstehen". Das übliche Geholze gegen männerfreundliche NGOs wie das Forum Soziale Inklusion (FSI) und die Liberalen Männer im Umfeld der FDP darf natürlich nicht fehlen. Bedenklich sei, dass es "nicht nur in der AfD, auch in anderen Parteien (…) teils Sympathien für sogenannte Väterrechtler und Maskulinisten" gäbe. Die Kommentarfunktion unter dem Artikel ist selbstverständlich geschlossen.



5. Die Süddeutsche Zeitung stellt den Bestseller "Shitbürgertum" des "Welt"-Herausgebers Ulf Poschardt vor. In dem Artikel heißt es über Poschardt:

Seine Ideale sind Freiheit, Individualismus, Eigenverantwortung, Leistung, Meritokratie, Unternehmertum, Disruption. Vor allem aber ist ihm all das verhasst, was seiner Ansicht nach die Linken auszeichnet: Staatsfixiertheit, Schuldenpolitik, Gleichheit und moralischer Rigorismus sowie bürokratischer Paternalismus im Besonderen und linke Pfründesicherung und Verlogenheit im Allgemeinen. (…) Es ist (…) natürlich gerade richtig für Auftritte in den populären Podcasts und Youtube-Kanälen der neoliberal bis libertären deutschen Manosphere, die so starke Aversionen gegen alles Linke und Linksliberale hat, dass trotz gegenteiliger Beteuerungen nicht immer ganz klar ist, wie indiskutabel die AfD für sie wirklich noch ist. Bei "Hoss & Hopf" etwa, beim Finanzberater Marc Friedrich oder bei dem Ökonomen Christian Rieck.


Interessant, wer hierzulande inzwischen alles zur "Manosphere" gerechnet wird.



6. "Kein Bürgergeld mehr für wehrpflichtige Ukrainer" fordert die CSU. In einer Stellungnahme der ukrainischen Botschaft in Deutschland heißt es hierzu: "Es wäre falsch, allen ukrainischen Männern im Ausland pauschal Gesetzesverstöße oder eine Umgehung der Mobilmachung zu unterstellen. Der Aufenthalt ukrainischer Männer im Ausland ist nicht verboten."



7. In München wird es das kostenlose Frauentaxi nur noch für "bedürftige Frauen" geben, also für Frauen mit einem Studenten- oder Rentenausweis. Die CSU kritisierte die Entscheidung und forderte, dass das Angebot weiterhin für alle Frauen gelten solle.



8. In der Legal Tribune kritisiert der Rechtsanwalt Dr. Fiete Kalscheuer ein Polizeirecht, das jetzt auch Gefühle schützen soll:

Wenn der Gesetzgeber der Stärkung des Sicherheitsgefühls "besondere Bedeutung" im Rahmen polizeilicher Aufgaben beimisst, ist klar: Das subjektive Sicherheitsempfinden der Bevölkerung wird zur offiziellen Aufgabe der Polizei. Es steht nicht länger nur neben der Gefahrenabwehr – es wird Teil von ihr.

Die Gesetzesbegründung bestätigt das: "Viele Menschen verspüren (…) ein subjektives Gefühl der Unsicherheit, was vermehrt auch für Frauen im öffentlichen Raum gilt, auch wenn dies oft nicht durch objektive Kriminalitätszahlen- und statistiken belegt werden kann." Ziel sei daher die Stärkung des Sicherheitsgefühls (LT-Drs. 21/1448, S. 6).

(…) Es geht nach der Gesetzesbegründung dem Gesetzgeber vor allen Dingen darum, den Gefahrenabwehr- und Polizeibehörden dann die (Teil-)Aufgabe der Stärkung des Sicherheitsgefühls zu übertragen, wenn objektiv gar keine Gefahr gegeben ist. Die Aufgabenwahrnehmung nach dem Verständnis des § 1 Abs. 7 HSOG befördert damit eine Irrationalisierung des Rechts und entzieht einen Teilaspekt des Aufgabenspektrums der Gefahrenabwehr- und Polizeibehörden der vollen gerichtlichen Überprüfbarkeit. Ein Abdriften in willkürliche und letztlich unkontrollierbare Rechtfertigungsmechanismen ist zu befürchten.




9. "Nein, Jette Nietzard, Sie sind kein Opfer" teilt Thomas Schmoll der Chefin der grünen Jugend auf n-tv mit, nachdem sie gestern erklärt hatte, sie werde für dieses Amt nicht erneut kandidieren. Zuvor war Nietzard auch geschlechterpolitisch durch verbale Amokläufe bekannt geworden, woran Thomas Schmoll noch einmal erinnert:

Die Frau schadete ihrer Partei, wie es nur ging. Für das Portal "Watson" schrieb Nietzard im März den Gastbeitrag "Bitches brauchen Gerechtigkeit". Sie verlangte von der Bundesregierung, mehr für Frauenrechte zu tun, was man auch so deuten konnte: Annalena Baerbock hat mit ihrer feministischen Außenpolitik genauso wenig erreicht wie die formal auch für Frauen zuständige Ex-Familienministerin Lisa Paus, ebenfalls eine Grüne. Zur von Union und SPD geplanten Mütterrente befand Nietzard über Frauen: "Wert sind wir nur etwas, wenn wir zur Reproduktion gedient haben." Was zu Putins Russland, aber nicht zur Bundesrepublik passt.

Es folgte ein in eine Frage verpackter Aufruf zur lesbischen Liebe: "Warum sollten Frauen bei Männern in Heterobeziehungen bleiben, wenn sie 30 Prozent weniger zum Orgasmus kommen? Und warum sollte man eigentlich Kinder mit Männern bekommen, wenn drei von vier nach einer Trennung nicht mal den Mindestunterhalt zahlen?" Dahinter verbarg sich die Unterstellung, dass Frauen zu doof sind, den Richtigen zu finden, und Männer in der Regel verantwortungslose Arschlöcher sind. Das verwundert insofern, als gerade die Grünen permanent davor warnen, Menschen undifferenziert zu betrachten. Wenn es jemand wagt, Pauschalurteile gegen Flüchtlinge zu fällen, flippt die Grüne Jugend bekanntlich kollektiv aus.

Nietzard warb sogar dafür, bei Bedarf die Unschuldsvermutung, einen Eckpfeiler des Rechtsstaates, zu ignorieren. So geschehen in der Diskussion um den ehemaligen Bundestagsabgeordneten der Grünen, Stefan Gelbhaar, der unter extrem dubiosen Umständen aus den eigenen Reihen der sexuellen Belästigung beschuldigt worden war. Inzwischen wurde er von der Führung der Grünen rehabilitiert. "Es gilt als feministische Partei, Betroffenen zu glauben", sagte Nietzard, was hieß: Frauen lügen nie, Männer schon. Im "Fall" Gelbhaar war es in Wahrheit umgekehrt: Die Vorwürfe beruhten auf falschen Anschuldigungen einer Parteikollegin.

(…) Nietzard begründete ihren Hang zur Zuspitzung und Brüskierung damit, "Aufmerksamkeit auf linke Themen und Ungerechtigkeit zu lenken", was aber nicht ansatzweise gelang, wie gerade ihre "Orgasmus"-Aussage belegte. Sie schob mit ihrem Gastkommentar bei "Watson" keine Debatte über Frauenrechte und die Rückkehr zu einem kruden Frauenbild der Fünfziger- und Sechzigerjahre an. Geredet wurde über ihre offenkundige Abneigung gegen alles Männliche und ihre Empfehlung an ihr Geschlecht, Sex mit Frauen dem mit Kerlen vorzuziehen.

(…) Dem "Stern" hatte Nietzard vor Kurzem gesagt: "Vielleicht ist es so, dass ich am Ende zur Spaltung der Gesellschaft beitrage." Das "vielleicht" kann getrost gestrichen werden. Wer permanent andere vor den Kopf stößt, mit dem ist kein Staat zu machen. Noch nicht mal grüne Politik. Und deshalb ist es gut, dass sie abtritt. Freilich will die Nervensäge Mitglied der Grünen bleiben.




Dienstag, Juli 29, 2025

"Alte weiße Männer nicht erwünscht" – Bürgermeister verlässt Grüne

1.
Andreas Hupke, Bezirksbürgermeister der Innenstadt, hat sich mit den Grünen der Stadt Köln verkracht. Der 75-Jährige hat die Partei verlassen, nachdem er nicht mehr zur Kommunalwahl im September aufgestellt worden war. "Alte, weiße Männer sind nicht mehr erwünscht", schildert Hupke seinen Eindruck im Gespräch mit t-online. "Erfahrungen und Erfolge zählen nicht mehr", bedauert er. Hupke war 25 Jahre Mitglied der Grünen in Köln.

(…) Hupke kritisierte laut eigenen Angaben das fehlende dezentrale Konzept für hilfsbedürftige suchtkranke Menschen, die immer größer werdende "Ballermannisierung" der 2.000 Jahre alten Innenstadt und die Ablehnung von Bebauungsplänen und Milieu-Schutzsatzungen, welche ein Schutz für die Vielfalt in den Vierteln gewesen wäre. "Daraufhin wurde ich immer mehr als 'Persona non grata' behandelt und diffamiert", moniert er. "Mir wurde daher knallhart signalisiert, dass ich als alter, weißer Mann keine Chance mehr hätte, als Spitzenkandidat für die kommende Kommunalwahl für die Grünen antreten zu können."


Hier findet man den vollständigen Artikel.



2. Routiniert teilen sich unsere Leitmedien weiter das Bashen der "Manosphäre" im Internet. Im Moment hat die Frankfurter Rundschau die Staffel übernommen.



3. Ach, das ist ja nett: Österreichs "Standard" widmet sich der wachsenden Einsamkeit von jungen Männern. Darüber gibt es im englischsprachigen Raum schon viele Berichte (siehe etwa hier, hier, hier und hier). Das Thema ist wichtig: "880.000 Todesfälle durch Einsamkeit – Männer besonders betroffen" titelt die Stiftung Männergesundheit mit Bezug auf Berichte der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Dort heißt es:

Der feministische Paartherapeut Terrence Real spricht in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung von einem Ikarus-Syndrom, das er bei Männern entdeckt haben will. "Sie verlassen ihre Familie und fliegen in die Sonne, damit sie sie lieben. Sie glauben, wenn sie 80 Stunden pro Woche arbeiten und 200.000 Dollar im Jahr verdienen, werden sie ihrer Liebe würdig sein."


Mal schauen, wie nun der "Standard" das Thema angeht:

Der Begriff der "male loneliness epidemic" ist in antifeministischen Kreisen stark verbreitet – einerseits, um systematische Benachteiligung von Männern zu behaupten, während andererseits traditionelle Männerbilder gefeiert werden.


Und schon hat man keine Lust mehr weiterzulesen. Vielleicht ist der "Standard" ja in zehn Jahren so weit, Probleme von Männern ernstzunehmen, ohne einen ideologischen Grabenkampf daraus zu machen.



4. In Italien gilt die Ermordung eines Mannes jetzt als weniger schlimm als die Ermordung einer Frau:

Der Femizid wird als eigenständiger Straftatbestand in das Strafgesetzbuch aufgenommen. Er wird umfassender definiert (als Akt der Diskriminierung oder des Hasses gegenüber einer Person, weil sie eine Frau ist, oder als Folge ihrer Weigerung, eine Liebesbeziehung zu beginnen oder fortzusetzen) und wird mit lebenslanger Haft bestraft.

Diese Wende wird vom Senat ratifiziert, der den Gesetzentwurf einstimmig verabschiedet: 161 Anwesende, 161 Ja-Stimmen und Applaus bricht im Saal aus. Senatspräsident Ignazio La Russa, der die Leitung der Versammlung übernimmt, dankt den Parlamentariern.

"Ich bin äußerst erfreut", sagt er, denn "bei wichtigen Themen weiß sich der Senat ohne Unterschiede der Zugehörigkeit zu äußern". Auch Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zeigt sich zufrieden, weil "Italien zu den ersten Nationen gehört, die diesen Weg einschlagen, von dem wir überzeugt sind, dass er zur Bekämpfung einer unerträglichen Plage beitragen kann". Nun liegt es an der Abgeordnetenkammer, die endgültige Zustimmung zu erteilen, in der Hoffnung, dass die Abstimmung ebenso geschlossen ausfällt.


Ein Beobachter beurteilt diese Entwicklung kritisch:

Das Gesetz führt eine gravierende rechtliche Asymmetrie ein: Es erkennt eine bestimmte Straftat nur dann an, wenn das Opfer weiblich ist. Damit entfernt sich das Rechtssystem von der Universalität des Strafrechts, das die Tat bestrafen sollte, nicht die Identität der beteiligten Person. Die gleiche Handlung, nämlich die Tötung eines Partners aus Eifersucht oder Kontrollbedürfnis, würde strenger bestraft, wenn das Opfer eine Frau ist, und nicht, wenn das Opfer ein Mann ist. Dies führt zu einer Form der umgekehrten Diskriminierung.

Im umgekehrten Fall, wenn beispielsweise eine Frau einen Mann im Zusammenhang mit einer Trennung oder als extremen Versuch, die Kontrolle über die Beziehung zu behaupten, tötet, ist kein spezifisches Verbrechen vorgesehen. Oder besser gesagt, es gibt eines: Es handelt sich um "einfachen" Mord.

Auf diese Weise legitimiert das Gesetz eine Ungleichbehandlung, die auf der biologischen Identität des Opfers basiert und nicht auf der Schwere der begangenen Tat.

Die Verlagerung der Schuld auf das biologische Geschlecht des Opfers birgt die Gefahr, eine rachsüchtige und menschenfeindliche Logik zu fördern, anstatt die Dynamik der Gewalt zu korrigieren.

Wahre Gerechtigkeit kann nicht auf Asymmetrie beruhen: Sie wird nicht dadurch erreicht, dass eine Gruppe als Reaktion auf die Unterdrückung, die sie erlitten hat, bevorzugt behandelt wird.

Alle Bürger müssen gleichermaßen geschützt werden, unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrem Beziehungsstatus. Deshalb ist der Gesetzentwurf eine rechtliche Anomalie.

Ein Gesetz, das die Tötung einer Frau als schwerwiegender ansieht als die Tötung eines Mannes, impliziert, dass das Leben einer Frau im Strafrecht einen höheren Stellenwert hat, und das ist eine ethisch fragwürdige und rechtlich empörende Botschaft.

Der eigenständige Straftatbestand des Femizids, wie er derzeit konzipiert ist, legitimiert eine Hierarchie der Opfer, die den Grundfesten der Rechtsstaatlichkeit widerspricht.




Montag, Juli 28, 2025

"Wie sie die Jungen kaputt gemacht haben"

Die Publizistin Britanny Hugoboom hat einen Beitrag zur Geschlechterdebatte veröffentlicht, der zwar teilweise stark konservativ ist (Pornos sind pfui, Männer sollten Beschützer sein), bei dem sich aber trotzdem eine Übersetzung im Volltext lohnt.





Wie sie die Jungen kaputt gemacht haben

Der langsame Verfall der Männlichkeit in einer Welt, die Mädchen aufforderte zu erobern und Jungen zu verschwinden



Gestern übertraf die Tea-App offiziell ChatGPT bei den Downloads.

Was ist die Tea-App? "Tea ist eine nur für Frauen bestimmte App, wo Nutzerinnen anonym Informationen und Warnungen über Männer teilen, um rote Flaggen zu erkennen und Feedback zu erhalten." Wenn Sie jemals durch die Facebook-Gruppe "Are We Dating the Same Guy?" gescrollt haben - das ist dasselbe, aber völlig anonym.

"Warum sprechen Männer Frauen nicht mehr an?"

Wenn Sie einem jungen Kerl diese Frage stellen, wird er Sie anschauen und fragen: "Sind Sie dumm?"

Jeder, der auch nur halb auf die Dating-Szene der Zwanzigjährigen geachtet hat, weiß, dass sie ein Ödland ist. "Alle Mädchen sind Schlampen", sagt mir ein 21-jähriger Junge ausdruckslos. Währenddessen wurden atemberaubende 23-jährige Frauen noch nie ... zum Abendessen eingeladen? Was ist passiert?

Ich bin ein Millennial, geboren in den 90ern. Also aus dem letzten Jahrhundert. Damals war die Botschaft klar: "Girls rule, boys drool." Girl Power regierte absolut. Von den Powerpuff Girls bis "She's the Man" wurde uns das Narrativ eingetrichtert, dass Mädchen besser waren. Stärker. Klüger. In jeder Hinsicht. Die Tatsache, dass unser nationales Frauen-Fußballteam einmal gegen ein Team von Teenager-Jungen verloren hat? Spielte keine Rolle. Die Botschaft war bereits eingebettet.

Denken Sie also darüber nach, was das bedeutet. Jungen wuchsen mit der Botschaft auf, dass Mädchen in jeder Hinsicht überlegen waren. Dass Männlichkeit toxisch war. Dass sie gefährlich waren. Dass alle Jungen potenzielle Vergewaltiger in Wartestellung waren.

Natürlich hat das Böse schon immer existiert. Jezebel. Dschingis Khan. Josef Stalin. Es ist nicht geschlechtsspezifisch. Aber was neu ist, ist unschuldigen, gewöhnlichen Jungen zu sagen, dass sie kaputt geboren wurden. Dass ihre Biologie selbst eine Bedrohung ist.

Dann kommt noch die Vaterlosigkeit dazu. Wie ich schon früher geschrieben habe, brauchen Jungen Wegweiser. Jeder Held hat einen. Frodo hatte Gandalf. Harry hatte Dumbledore. Aber was passiert, wenn der Vater abwesend ist und niemand seinen Platz einnimmt? Wenn die Welt ihm nur sagt, dass er Müll ist?

In der Kirche wird Männern gesagt: "Hört auf, Pornos zu schauen." In Ordnung. Pornos sind peinlich. Aber wo ist die Predigt für Frauen? Wo ist die Rechenschaftspflicht für unsere Sünden? Warum werden nur Männer jemals zur Reue aufgerufen?

Dann kamen die 2010er Jahre. Peak Jezebel. Feministische Medien explodierten. Männliche Aufmerksamkeit zu wollen bedeutete, eine Verräterin der Schwesternschaft zu sein. Zu sagen, dass man Männer mochte? Vom Patriarchat einer Gehirnwäsche unterzogen.

"Glaubt allen Frauen." Jede Frau, die zugab, sich für einen Mann zu schminken, die sich nach Liebe sehnte, wurde sofort als "Pick Me" abgestempelt.

2017 explodierte #MeToo. Ich lebte in Los Angeles. Ich erinnere mich an eine meiner ersten Hollywood-Partys. Ich war 20. Eine Harvey-Weinstein-Party. Ein Mädchen lehnte sich zu mir herüber und kicherte: "Wenn du berühmt werden willst, schlaf mit Harvey Weinstein."

Es war nicht versteckt. Es war nicht geheim. Als Prominente später behaupteten "nicht jeder wusste es", war ich verblüfft. Ich wusste es und ich war ein Niemand. Es war gelinde gesagt verdächtig.

Die Leute verstehen LA nicht. Aber LA ist voll der schönsten Mädchen aus jeder Kleinstadt Amerikas, die alle um einen Werbespot konkurrieren. Eine Kampagne. Es ist brutal. Also was macht man? Im Verkehr sitzen und jahrelang schuften? Oder die Abkürzung nehmen?

Mit einem Prominenten zu daten ist der schnellste Weg zum Ruhm. Justin Bieber postete einmal ein Foto von Cindy Kimberly und startete ihre Karriere über Nacht. Mädchen, die Leo gedatet haben? Sofort berühmt. Viele wurden Supermodels oder berühmte Schauspielerinnen.

Dasselbe mit Harvey. Wenn du mit ihm geschlafen hast, bekamst du die Rolle. Es war eine Abkürzung. Eine Transaktion.

Und als alles zusammenbrach, kamen dann die Posts.

Ich erinnere mich an ein Mädchen auf Facebook, das sagte, sie wurde "im Club betatscht", jedes Mal wenn sie ausging. Ich fragte, warum sie es nie gemeldet hatte. Sie hielt inne. "Naja ... vielleicht hat er mich nur versehentlich angerempelt." Oh. Das ist eine andere Anschuldigung.

Ein Fotograf erzählte mir einmal, dass er nicht mehr mit Frauen arbeitet, die er nicht vorher getroffen hat.

"Was wenn ihnen die Fotos nicht gefallen und sie mich beschuldigen, ein Triebtäter zu sein?"

Damals wirkte es paranoid. Aber dann fing ich an, es zu sehen - gute, normale Jungen, deren Ruf von rachsüchtigen Frauen zerstört wurde.

Vor ein paar Jahren erzählte mir eine Frau, die ich seit Jahren kannte, dass sie vergewaltigt worden war. Ich war schockiert.

"Was ist passiert?", fragte ich.

Sie erzählte mir von einem Typen, mit dem sie sich getroffen hatte. Sie waren ein paar Mal ausgegangen. Sie mochte ihn wirklich. Sie gingen etwas trinken. Sie lud ihn zu sich nach Hause ein. Sie knutschten.

"Ich meine, ich wollte definitiv rummachen. Er war wirklich heiß", sagte sie.

Ich wurde mit einer Regel erzogen: Sei niemals allein mit einem Mann, den du kaum kennst, geschweige denn lade ihn in deine Wohnung ein. Aber diese Frau war älter als ich.

"Ich glaube, ich sagte ihm, dass ich keinen Sex wollen würde ... aber ich kann mich nicht erinnern. Ich war so betrunken. Aber dann hat er mich vergewaltigt."

Mir tat sie leid. Aber ich fühlte auch etwas anderes. Verwirrung.

Was wäre, wenn ein Paar im Eifer des Gefechts Sex hatte und die Frau es am nächsten Tag bereute. Könnte ein Mann als Vergewaltiger abgestempelt und sein ganzes Leben zerstört werden?

Viele Männer, die das Alter der Vernunft erreicht haben, denken das. "Jungen sind am Ende." Ein Typ, den ich seit der Kindheit kenne, schickte meinem Mann einen Link zur Tea-App.

Er ist ein guter Kerl. Er will eine gute Frau finden. Liebe finden. Aber in einer Zeit, wo ein einziges peinliches Date dazu führen kann, dass Tausende von Frauen dich anonym als Vergewaltiger oder Creep abstempeln, ist das Risiko hoch. Ist diese Frau das Risiko wert?

Wenn sich also Leute über die Red Pill aufregen, die Manosphäre, all diese wütenden Jungen online, müssen sie zurückblicken. Sie müssen fragen: Wie sind wir hierher gekommen?

Wenn Jungen ihr ganzes Leben lang gesagt wird, dass sie wertlos sind, und plötzlich sagt ein Mann online "Nein, du bist mächtig. Du bist stark. Du zählst." Natürlich werden sie zuhören.

Ich bin eine Frau. Ich war schon immer eine. Mir wurde nachgepfiffen, ich wurde verfolgt, belästigt. Ich hatte Stalker. Alte Männer, die mich angemacht haben, als ich noch in der Schule war. Aber deshalb brauchen wir gute Männer. Väter. Brüder. Ehemänner. Beschützer. Sie leben, um das schwächere Geschlecht zu beschützen.

Aber die Gesellschaft will das nicht. Sie wollen die Beschützer nicht. Sie wollen die Jungen töten, bevor sie zu Helden werden. Sie wollen die Männer auslöschen, die ihre Familien lieben und für das Richtige sterben.

Sie wollen, dass du glaubst, du seist wertlos.

Aber das bist du nicht.

Hört auf, die Jungen kaputt zu machen.




Freitag, Juli 25, 2025

Professorinnen lassen feministische Attacken ins Leere laufen

1. Die Neue Zürcher Zeitung berichtet über feministische Attacken gegen zwei Professorinnen:

Die Entrüstung war von einer Dimension, wie sie die Universität und die ETH Zürich wohl noch selten erlebt hatten. Mehrere offene Protestbriefe wurden verfasst, darunter einer von 88 ETH-Professorinnen, bei einer Petition kamen fast 3000 Unterschriften zusammen, Journalistinnen schrieben in unzähligen Artikeln, weshalb eine solche Studie nicht seriös sein könne. Die beiden Studienautorinnen – zwei gestandene Professorinnen – wurden während Wochen diffamiert und beschimpft. Um die Wogen zu glätten, veranstaltete die Universität eine Podiumsveranstaltung, bei der die beiden Professorinnen wie auf einer Anklagebank sassen.

Der Grund für die Hysterie ist im Nachhinein nur noch schwer nachvollziehbar. Die Soziologieprofessorin Katja Rost und die emeritierte Wirtschaftsprofessorin Margit Osterloh hatten von der Universitätsleitung den Auftrag erhalten, zu erforschen, woran es liegt, dass der Frauenanteil bei den Studierenden bei über 50 Prozent liegt, bei den Professoren aber nur noch bei rund 25 Prozent. "Leaky Pipeline", also tröpfelnde Leitung, heisst dieses Phänomen in der Fachsprache, wenn der Frauenanteil abnimmt, je höher die Hierarchiestufe ist.

Das Resultat, das die beiden Forscherinnen präsentierten, lautet kurz zusammengefasst: Nicht Diskriminierung ist hauptsächlich für die tröpfelnde Leitung verantwortlich, sondern die unterschiedlichen Präferenzen von Frauen und Männern. Mit anderen Worten: Frauen streben tendenziell weniger eine Karriere an, sie haben eher andere Prioritäten im Leben.

Eine Erkenntnis, die auf den ersten Blick banal erscheint und in der Wissenschaft auch hinlänglich bekannt ist. Doch für gewisse Aktivistinnen enthält sie trotzdem grosses Sprengpotenzial: Ein Teil der Frauenfördermassnahmen wird dadurch infrage gestellt, ebenso das Opfernarrativ, Frauen seien auch heute noch strukturell benachteiligt.

Nach dem Motto "Was nicht sein darf, kann nicht sein" begannen die Kritikerinnen damit, die zwei Forscherinnen zu desavouieren. Die Studie – die sich auf eine sehr umfangreiche Datenbasis stützte – sei unwissenschaftlich, hiess es, die Medien hätten zudem die Resultate reisserisch und einseitig dargestellt. Um Zweifel an der Seriosität zu streuen, wurde ständig betont, die Studie habe keine Peer-Review durchgemacht, also jene unabhängige Qualitätsüberprüfung, die vor einer Publikation in einem Wissenschaftsjournal üblicherweise vorgenommen wird. Auch die 88 ETH-Professorinnen griffen in ihrem offenen Brief zu diesem Kniff. "Nicht jede Studie erfüllt die Mindeststandards der Wissenschaft, daher ist es wichtig, auf die Peer-Review zu warten oder externe Expertise einzuholen", stand darin.

Unter den Kritikerinnen tat sich besonders die prominente ETH-Psychologin und Intelligenzforscherin Elsbeth Stern hervor. An der Podiumsdiskussion an der Universität Zürich stellte sie die beiden Autorinnen vor mehreren hundert Studierenden im Saal bloss, indem sie etwa behauptete, die Studie habe nicht einmal das Niveau einer Bachelorarbeit. Der selbsternannte Männervertreter Markus Theunert verstieg sich an derselben Veranstaltung zur Bemerkung, die zwei Studienautorinnen würden sich wie "alte weisse Männer" verhalten.

Nun zeigt sich: Die Kritik hatte mit der tatsächlichen Qualität der Forschung wenig zu tun. Denn mittlerweile hat die Studie entgegen allen Voraussagen den umfassenden Peer-Review-Prozess bestanden, kürzlich wurde sie unter dem Titel "Exploring the leaky pipeline" in der "European Management Review" veröffentlicht, einem respektierten Wissenschaftsjournal, das nur 10 Prozent der eingereichten Arbeiten annimmt.

Bei Katja Rost und Margit Osterloh ist die Genugtuung gross. "Damals wurde von den Gegnerinnen unsere methodische Kompetenz infrage gestellt – teilweise in beleidigender Form", schreibt Osterloh auf Linkedin. "Die Reviewer haben das ganz anders gesehen." Dass sie mit der Studie an die Öffentlichkeit gegangen sind, bevor der Peer-Review-Prozess beim Journal abgeschlossen war, sieht sie nicht als Fehler. Dieser Überprüfungsprozess dauere oft mehrere Jahre, deshalb sei es in vielen Disziplinen üblich, die Resultate schon vorher zur Diskussion zu stellen, insbesondere, wenn ein gewisser Neuigkeitswert bestehe. Ausserdem sei die Studie vorher bereits auf zwei wissenschaftlichen Konferenzen vorgestellt und diskutiert worden. "Hätten wir uns im Sinne unserer Kritikerinnen verhalten, wäre die Studie im Sande versickert."

Elsbeth Stern äussert sich auf Anfrage zurückhaltender als damals, hält aber an ihrer Kritik fest. Sie habe sich vor allem daran gestört, "wie die Autorinnen über das Ziel hinausgeschossen sind und Schlussfolgerungen gezogen haben, die nicht gedeckt waren". Daran habe auch die Publikation nichts geändert, obschon sie den Artikel in der "European Management Review" noch nicht gelesen habe, wie sie zugibt. Zwar sei schon in einer anderen Studie "sehr seriös nachgewiesen" worden, "dass eine strukturelle Benachteiligung von Frauen in der Wissenschaft nicht länger nachgewiesen werden kann", aber die "pauschalen Aussagen" der beiden Zürcher Autorinnen seien für die Sache der Frauen im akademischen Betrieb nicht hilfreich gewesen.




2. In einem fast schon beängstigend maskulistischen Artikel berichtet der Berliner Tagesspiegel über das Schicksal eines Vaters: "Wenn er seine Kinder öfter sehen will, muss Andreas seine Ex-Frau verklagen."



3. Unter den Flüchtlingen in Deutschland befänden sich zu viele Männer, klagt ein Freiburger Ökonom.



4. Die Bundesregierung stellt noch einmal klar: Es wird keine Wehrpflicht für Frauen geben.



5.
Es sind grausame Bilder an der Ukraine-Front: Russische Soldaten töten immer häufiger ihre eigenen verwundeten Kameraden! In Frontnähe werden Verwundete nicht in Sanitätslager abtransportiert – sondern erschlagen und erschossen. Das zeigen Bilder aus ukrainischen Überwachungsdrohnen.


Die Bildzeitung berichtet.



6. Das ZDF fragt den Hamburger Frauenchor, wie man dort über, sorry, "Fotzen-Feminismus" denkt. (Nicht meine Wortwahl, ich zitiere das ZDF.)



7. Die kanadische Comedienne Katherine Ryan fühlt sich "niedergeschlagen" angesichts der Befürchtung, das Kind, mit dem sie schwanger ist, könnte ein Junge sein.

"Ich bin ziemlich groß, daher denke ich, dass es vielleicht ein Junge wird, und das macht mich traurig, denn Männer haben mich mein ganzes Leben lang nur verärgert, sogar schon bevor sie geboren wurden."

Sie gab zu, dass sie sich mit dieser Aussicht schwer tat, und fuhr fort: "Dieses Mal werde ich [Geschlechtsenttäuschung] erleben, wenn es ein Junge ist. Wissen Sie, mein Sohn ist ein toxischer Junge; er ist vier Jahre alt und will immer mit mir kämpfen."

Sie führte weiter aus: "Ich habe ihn neulich zum Kindergarten gefahren; er saß hinter mir und hat mir eine Weile lang ein Schwert an die Kehle gehalten. 'Wer gibt dir denn Waffen?'"




8.
Frauen haben die Nase so voll von Männern, dass dieses Phänomen sogar einen Namen hat: Heterofatalismus. Was machen wir also mit unserem Verlangen?


Mit dieser Frage beschäftigt sich die New York Times unter der Schlagzeile "The Trouble With Wanting Men". Das Problem, das eigene sexuelle Begehren mit dem eigenen Männerhass zu vereinbaren, ist seit Jahrzehnten ein Problem für so manche Feministin. Der Artikel ist endlos; ich kann absolut verstehen, wenn ihr die Lektüre irgendwann abbrecht, sobald der Grundgedanke klar geworden ist. Aber der Beitrag bietet einen wunderbaren Einblick, wie viele Frauen heute denken und reden. Die verächtlich-sexistische Attitüde, die sich durch den gesamten Artikel zieht, ist schon bemerkenswert.

Der Fremde kam vor mir in der Bar an, wie ich es beabsichtigt hatte, und wartete an einem Tisch hinten auf mich. Er hatte die Art von Gesicht, die ich mag, und er war etwas schwer zu fassen gewesen, zögerlich in seinen Antworten, was ich auch mochte. Der Ort war laut von den "Spaß habenden" Geräuschen, die Menschen machen, wenn sie jeden Moment Spaß erwarten, also lehnten wir uns nah beieinander, um uns zu hören. Sein Haar, dachte ich, wäre gut, um meine Hände hineinzulegen.

Es kommt normalerweise eine Zeit, in der ein paar zusätzliche Herzschläge Augenkontakt genügen. Wir durchliefen diese Herzschläge, nahmen uns an den Handgelenken und trafen uns über dem Tisch, der breit genug war, um das Küssen auf die richtige Art zu erschweren, sodass der Rest von uns gut auseinanderblieb. Bei mir zu Hause war er etwas schüchtern, dachte ich, oder etwas aus der Übung, aber ich spürte, dass er mich wollte, was ich wollte – von seinem Verlangen organisiert und ausgerichtet zu werden, als wäre es ein Punkt am dunklen Horizont, der blinkt.

"Ich habe mich wirklich darauf gefreut, dich wiederzusehen", textete er mir am folgenden Tag, gegen Mittag, "aber ich mache heute eine intensive Angstphase durch und muss mich zurückziehen :(."

"Verstehe ich vollkommen", antwortete ich, aber das tat ich nicht. Das schwache, fehlbare "sich freuen" ist nicht Sehnsucht; ein Mann sollte mich dringend wollen oder gar nicht. Ich war kurz davor, in ein Ritual frustrierter Geilheit (Fantasie, Masturbation, Snacks) zu verfallen, als eine Freundin mich drängte, mit ihr und zwei anderen Frauen zum Abendessen zu gehen.

"Natürlich hat er Angst", sagte eine von ihnen, eine Therapeutin, die mir im Restaurant gegenübersaß. "Das ist das Leben. Das ist es, lebendig zu sein und jemanden zu treffen, den man nicht gut kennt."

"Ja", sagte die Frau neben ihr, eine Historikerin. "Das nennt man ‚sexuelle Spannung‘. Bleib mal eine Minute dabei und du bekommst vielleicht etwas."

"Das können sie nicht", sagte meine Freundin mit triumphalem Ekel. Sie erzählte uns von einer Frau, die sie kannte und die einen Mann aus einer anderen Stadt datete. Nachdem sie wochenlang gesagt hatte "Ich kann es kaum erwarten, dich zu sehen", ghostete der Mann sie während seines tatsächlichen Besuchs. Seine Erklärung später? Er sei "zu ängstlich" gewesen.

"Ach, das arme Baby!", rief die Historikerin, und wir alle gurrten und stöhnten für den armen kleinen Angsthase, wobei wir uns in einen Lachanfall über die Unfähigkeit der Männer, "sich zusammenzureißen und uns zu [ausgelassenes Wort]", hineinsteigerten. Wir waren vier Frauen in einem veganen Restaurant in Downtown Manhattan; wir wussten, in welcher Show wir waren, und wir konnten nicht anders, als uns auf eine selbstgefällige, chauvinistische Weise zu fragen: Wo waren die Männer, die mit schwierigen Dingen umgehen konnten? Wie zum Beispiel das Haus für Sex zu verlassen?

Die Therapeutin sinnierte über die Angst, den "Phallus rechtfertigen" zu müssen. "Weißt du", sagte sie, "aus der Sicht des Kindes ist es so: ‚Ich verstehe, wofür Mama da ist, aber wofür bist du da? Was ist der Sinn deines Dinges?‘" Das brachte uns dazu, Konfrontationen mit imaginären Gliedern nachzuahmen – "Wer hat dich eingeladen?", "Was ist dein Problem?", "Hast du dich verlaufen?" – was zu witzigen Bemerkungen über das nicht so präzise Skalpell des Chirurgen führte, mit dem sich die Therapeutin traf. Privat, Scherz beiseite, bin ich ziemlich anfällig für Penisse – ich mache mir Sorgen, dass ich in einem hobbesianischen Naturzustand einfach automatisch vor dem schönsten niederknien könnte – aber in letzter Zeit bin ich von der Ambivalenz der Männer verletzt worden, wie sie mich zuerst wollen können und dann verwirrt werden, was sie wollen, und dieser derbe, herabwürdigende Humor beruhigte mich, gab mir das Gefühl, mächtiger, kontrollierter zu sein.

"Wann sind die Männer so ängstlich in Bezug auf Verlangen geworden?", fragte die Therapeutin, und ich sagte, ich wüsste es nicht. "Doch, das weißt du", sagte meine Freundin. "Das war, als ihnen klargemacht wurde, dass sie sich nicht einfach betrinken und uns begrabschen können."

Ich date noch nicht lange (gerade erst haben mein Ex-Mann und ich unser Scheidungsurteil als E-Mail-Anhang erhalten), aber lange genug, um festzustellen, dass ich einen Typ habe. Er ist sanft, albern, selbstironisch, eher zurückhaltend, ein leidenschaftlicher Humanist, ein süßer Kerl, ein "guter Kerl". Er neigt dazu, auf verschiedene Weisen seine Ausnahme von der befleckten Kategorie "Männer" zu signalisieren, und es ist vollkommen verständlich, dass er dies wünschen würde. Es muss mäßig peinlich sein, ein heterosexueller Mann zu sein, und es obliegt jedem von ihnen, diese Peinlichkeit auf eine Weise zu mildern, die sich für ihn authentisch anfühlt.

Einer der Gründe, warum meine Ehe endete, war, dass ich mich in einen anderen Mann verliebte – den ich mit seinem Initial, J., bezeichnen werde. Spontan anmutig, mit einer sanften Stimme und einem übermäßigen, traurig blickenden Lächeln, brachte J. mich zum Lachen, raubte mir den Atem. Als "guter Kerl" deutete er von Anfang an an, dass er nicht wisse, wie man Beziehungen "führt", und gab mir zu verstehen, dass, wenn ich eine mit ihm (oder, wie er es vielleicht konzeptualisiert hat, von ihm) erwartete, ich dies auf eigene Gefahr tat (was auch seine Gefahr war, da er mich nicht verletzen wollte). Trotzdem verfolgte er mich; wir schienen etwas zusammen zu "tun".

Mein Mann und ich hatten zu der Zeit, als J. und ich uns trafen, eine offene Beziehung, daher waren die Bedingungen unserer Beteiligung zunächst begrenzt, und obwohl J. einen angenehmen Druck gegen diese Einschränkungen ausübte, passten sie ihm letztendlich. Ich war diejenige, die die Bedingungen verletzte, indem ich es nach einer Weile unerträglich fand, so viel, auf diese Weise, für eine Person zu empfinden, während ich mit einer anderen verheiratet war. Ich konnte Sex nicht von Liebe trennen, noch Liebe von Hingabe, Zukunftsfähigkeit, Familienintegration, Dingen, die ich mit (von?) J. wollte, auch wenn er während der anderthalb Jahre, in denen wir uns sahen, weiterhin auf seine Unfähigkeit, sich zu binden, deutete, als wäre es ein eigenständiges Wesen, ein unglückliches Kind, das ihm vielleicht folgte und sich auf ihn verließ, oder eine körperliche Einschränkung. Ich stand da und griff nach ihm, während er mich mit traurigem Gesicht ansah wie ein gefesselter Pantomime: Er konnte nicht darüber reden; er wünschte, die Dinge wären anders; vielleicht würde das Kind eines Tages reifen, das Glas würde zerbrechen, aber im Moment gab es wirklich nichts zu tun.

Mir scheint, wenn ich das Feld als Dating-Anfängerin überblicke, dass diese Art von akribisch tadelloser männlicher Hilflosigkeit im Überfluss vorhanden ist. Ich treffe und höre immer wieder von Männern, die "nicht können". Haben diese Männer nicht von "nicht wollen" gehört? Vielleicht hatte meine Freundin in diesem Moment Recht mit der männlichen Angst. Vielleicht nehmen sich die Männer eine Auszeit, "halten sich zurück", unsicher, wie sie wollen sollen, wie sie reden sollen, wie sie werben sollen. Vielleicht bestrafen sie uns für die Verwirrung.

Es gibt viele Wege zu der Art von Enttäuschung, um die ich hier kreise, aber wie auch immer wir dorthin gelangen, die Beschwerde ist so verbreitet, so ein kultureller und narrativer Bestandteil, dass die Akademie sich einschaltet. Wir haben jetzt ein schickes Wort, "Heteropessimismus", um die Einstellung heterosexueller Frauen zu beschreiben, die das Paarungsverhalten von Männern satt haben. Geprägt von dem Sexualwissenschaftler Asa Seresin, der es später in "Heterofatalismus" umbenannte, scheint der Begriff auf den ersten Blick eine Stimmung zu destillieren, die nicht weniger aktuell ist, weil sie zeitlos ist.

"Es war wirklich schön", textete mir kürzlich eine enge Freundin, die von ihrem dritten Date mit einem Anwalt berichtete. "Er ist wirklich, wirklich süß und nett zu mir und gut im Bett. Zweifellos wird bald etwas Demütigendes und Albtraumhaftes passieren." Bei mehr als einer Gelegenheit, als meine Freundin sich beim Anwalt meldete, um vorläufige Pläne zu bestätigen, antwortete er ihr viele Stunden oder sogar einen Tag lang nicht. Zugegeben, er hatte einen anstrengenden Zeitplan, aber, so argumentierte meine Freundin, es dauert 90 Sekunden, um eine kurze Antwort zu senden. Die Diskrepanz zwischen seinem fürsorglichen und aufmerksamen Verhalten persönlich und diesen Schweigen verwirrte sie, und sie erwähnte dies ihm gegenüber. Der Anwalt bedauerte, dass er sie warten lassen hatte – er hatte es nicht beabsichtigt –, aber, sagte er, ihre Beschwerde hatte ihn zum Nachdenken gebracht: Er war leider nicht in der Lage, was auch immer zwischen ihnen geschah, in eine "Beziehung" zu eskalieren. Meine Freundin stellte klar, dass sie nichts hatte eskalieren wollen, sondern lediglich ein Bedürfnis nach Klarheit bezüglich der Pläne geäußert hatte. Das verstand er, sagte er, aber ihre "Kommunikationsfähigkeiten" waren offensichtlich zu unterschiedlich, um weiterhin miteinander auszugehen.

Der demütigende und albtraumhafte Teil, erklärte sie mir, war weniger die Ablehnung als die unfreiwillige Besetzung als "Frau, die sich nach einer Beziehung sehnt". In ihren Memoiren "Fierce Attachments" beschreibt Vivian Gornick die Qual, von einem Liebhaber ignoriert zu werden, gegenüber ihrer Freundin: "Was ich nicht ertragen konnte", schreibt sie, "war, dass er uns in die Grausamkeit des altmodischen Mann-Frau-Zeugs zurückwarf und mich in eine Frau verwandelte, die auf einen Anruf wartet, der nie kommt, und sich selbst in den Mann, der die wartende Frau meiden muss."

"Ich bin wirklich fertig", sagte meine Freundin. "Ich kann das nicht mehr. Ich will nicht ständig verletzt und missverstanden werden. Ich muss einen anderen Weg finden zu leben." Ich stimmte zu, ohne darüber nachzudenken. (Das ist Teil des Pessimismus, richtig? Das Gefühl, dass weiteres Nachdenken über all das vergeblich ist. Sicherlich haben wir bis jetzt genug nachgedacht.) "Ich wünschte, ich könnte einfach schwul mit dir sein", sagte sie, und ich sagte, das wünschte ich auch so sehr. Das war unsere mitleidige Routine – was Seresin vielleicht unsere "performative Entfremdung von der Heterosexualität" nennen würde – unsere Version von "Nimm meine Frau, bitte." Nimm meine Heterosexualität, bitte. Nimm meine Anziehung zu Männern.

Ist "Heterofatalismus" ein nützliches Konzept? Ich habe es eine Weile aufgegriffen, die Positionen in Betracht gezogen. Die Autorin und Gender-Wissenschaftlerin Sara Ahmed hat die Idee der "Beschwerde als feministische Pädagogik" vorangetrieben, indem sie argumentiert, dass Jammern von Natur aus grenzüberschreitend sei, eine Form des Widerstands, während die Philosophieprofessorin Ellie Anderson vorschlägt, dass das Auslassen von Dating-Problemen von Frauen eine Art Negativität als Rebellion darstellt. War es das, was meine Freunde und ich beim Abendessen taten? Rebellieren?

Der demütigende und albtraumhafte Teil war weniger die Ablehnung als die unfreiwillige Besetzung als "Frau, die sich nach einer Beziehung sehnt".

Wenn die Experten sagen, dass meine romantischen Enttäuschungen eine größere soziale Bedeutung haben, werde ich nicht streiten. Die Männer, die ich will, wollen mich nicht genug, kommunizieren nicht klar genug mit mir, widmen sich mir nicht: All das scheint sicherlich katastrophal genug, um einen "-ismus" zu rechtfertigen. Und wenn es ein "-ismus" ist, kann das Problem nicht ich sein. Es müssen Männer sein, richtig? Männer sind das, was im Zustand der Heterosexualität faul ist, und warum sollten wir kein allumfassendes Schlagwort für unsere verschiedenen Pessimismen über sie haben? Häuslicher Pessimismus (sie machen immer noch weniger Hausarbeit und Kinderbetreuung); Pessimismus bei Partnergewalt (Femizid ist immer noch grauenhaft Routine); erotischer Pessimismus (die Klitoris und ihre Eigenschaften entgehen vielen von ihnen immer noch). Und die trotzig stolzen maskulinistischen Subkulturen, die zumindest teilweise als Reaktionen auf diese Pessimismen entstanden sind, spucken immer wieder neue Gründe aus, "Männer" zu fürchten, zu verurteilen und sich über sie zu beschweren.

Aber diese "Männer" sind nicht die Männer, über die meine Freunde und ich trübsinnig sind. Es sind die süßen, guten. Verdammt.

Ich möchte glauben, dass etwas Zielgerichtetes, Widerständiges, sogar Radikales in der heterofatalistischen Haltung steckt, aber je mehr ich sie äußere, desto mehr neige ich dazu, Seresin zuzustimmen, dass sie nichts als mehr von sich selbst hervorbringen kann.

"Heterosexualität ist niemandes persönliches Problem", schreibt er. "Es macht keinen Sinn, die eigene heterosexuelle Erfahrung von der Heterosexualität als Institution zu trennen." Es ist nicht so, dass meine Freundin einen "anderen Lebensweg" finden muss; es ist so, dass wir alle es tun müssen. Aber anstatt danach zu suchen, "performieren" wir desillusionierte Frauen füreinander diese sich gegenseitig ermöglichende Art der Aufrechterhaltung, entlüften periodisch etwas von der Scham und Frustration des Datings mit Männern und machen dann mit dem Status quo weiter.

Was auch immer Seresins Vision ist, die meisten von uns können weder unsere Heterosexualität aufgeben noch eine signifikante Neuverhandlung ihrer Bedingungen erreichen. Was wir tun können, zumindest vorerst, ist, mit uns selbst zu verhandeln. Wir können versuchen, "altmodisches Mann-Frau-Zeug" zu vermeiden, indem wir uns hoffnungslos in Bezug auf Beziehungen verhalten, anstatt sie "eifrig" zu erwarten. Vielleicht ist das der Nutzen des "Heterofatalismus" – die bittere Pille benennen, bevor wir uns zwingen, sie zu schlucken und ein unbekümmertes Lächeln aufzusetzen. Schön, dich kennenzulernen, "guter Kerl"; ich bin "Frau, die nichts erwartet".

Ich bog mich vor Lachen, kurz spürte ich mein Jeansknie, während der Mann neben mir auf dem Sofa Gitarre spielte und eine perfekte Imitation von Bruce Springsteen gab. Er hatte dieses schwere Stöhnen, das man bekommt, wenn man etwas Schweres hebt, perfekt drauf, und er improvisierte ein Lied über Arbeit, amerikanische Arbeit im amerikanischen Kernland, übertrieben harte und tragische Männerarbeit. Weil ich mich vor Lachen bog, machte er weiter, und ich bog mich weiter, und irgendwann war ich mir nicht sicher, ob ich von Amusement überwältigt war oder einfach nur von ihm.

Auf dem Weg zu ihm hatte ich mit meiner Tante getextet. "Wort von einem Experten", schrieb sie. "Warte, bis er es so sehr will, dass er verrückt wird. Klingt einfach, aber, Mann, nie wurden wahrere Worte gesprochen. ‚Lass sie leiden‘ ist mein Mantra!"

Ich erwischte mich immer wieder dabei, wie ich auf seinen Mund starrte, seine Unterlippe. Er sagte mir, ich solle langsamer machen; er brauche Zeit, um besser zu verstehen, wie ich funktioniere. Ich lehnte mich zurück, um zu murmeln, ließ ihn Dinge ausprobieren, und er fand Gefallen an seiner eigenen Kontrolle, legte seinen Mund ganz nah an meinen, zog sich dann aber zurück, als ich versuchte, seine Zunge zu involvieren. "Ich sehe, was du bist", sagte er schließlich und hielt meine Unterarme fest. "Du bist eine verwöhnte Sub." Er hielt sich dort, gerade außer Reichweite, atmete auf mich. "Ich mag es, dich warten zu lassen", sagte er.

Er ließ mich warten. Ich stand am Spielautomaten und sah, wie die Kirschen und dicken gelben Münzen verschwammen, und sie hörten nicht auf. Er war im persönlichen Umgang süß zu mir, biss impulsiv in meine Nase, aber streckenweise hörte ich nichts von ihm, oder nur oberflächlich, und dann, plötzlich, tauchte er wieder auf. Um Klärung dessen zu bitten, was ein Mann fühlt oder will oder was hier geschieht, hat mich schon früher verletzt, wie auch viele Frauen, die ich kenne. Ich habe gelernt, solche Forderungen als "fordernd" auf feminisierte Weise zu betrachten – gleichzeitig herrisch und flehentlich, eine Neuschreibung der "Verwöhnte-Sub"-Position. Seinen Andeutungen folgend, blieb ich meist still. Nennen wir es "Kommunikationspessimismus".

Auf dem Bett pulsiert das Muster "weibliche Forderung – männlicher Rückzug" mit Sinnlichkeit; im Leben fühlt es sich manchmal an, als würde es mich in den Wahnsinn treiben.

Als meine Freundin sich über den Anwalt beschwerte, drückte ich Empörung über sein Verhalten aus und arbeitete mich, ganz natürlich und auf einem ausgetretenen Pfad, zu einer Verurteilung aller – okay, der meisten – Männer als unfähig, grundlegende Kommunikations- und Fürsorgestandards einzuhalten. Ich dachte natürlich an J., und ich bin nicht stolz darauf, dass meine instinktive Reaktion auf die Scham, vom Leben geschlechtsstereotypisiert zu werden, darin besteht, ein weiteres Stereotyp weiterzugeben. (Männer sind mies. Bahnbrechend!)

Dennoch ist der Kampf der Männer, in romantischen Beziehungen zu kommunizieren, so weit verbreitet, dass er eine psychologische Bezeichnung erhalten hat: "normative männliche Alexithymie", oder die Unfähigkeit, Emotionen in Worte zu fassen. Diese Unfähigkeit, argumentiert Ellie Anderson, zwingt Frauen, die Männer daten, oft dazu, "Experten für Beziehungsmanagement" zu werden, wodurch sich das festigt, was sie als "das häufigste Kommunikationsmuster bei heterosexuellen Paaren … das Muster ‚weibliche Forderung – männlicher Rückzug‘" bezeichnet. Frau spricht Mann an, um etwas zu besprechen; Mann zieht sich zurück.

Auf dem Bett pulsiert das Muster "weibliche Forderung – männlicher Rückzug" mit Sinnlichkeit; im Leben fühlt es sich manchmal an, als würde es mich in den Wahnsinn treiben, und es schafft Arbeit – harte, tragische Frauenarbeit. In den 1980er Jahren prägte die Soziologin Arlie Russell Hochschild den Begriff "emotionale Arbeit", um bezahlte Arbeit zu beschreiben, die "das Bestreben beinhaltet, das richtige Gefühl für die Aufgabe zu empfinden" (d.h. Dienstleistungs-, Gesundheits- und Bildungsarbeit). Es muss ein Hinweis auf unser Bedürfnis nach mehr Möglichkeiten sein, über die unsichtbare affektive Arbeit zu sprechen, die oft Frauen zufällt, dass der Begriff unter "Konzeptverschiebung" gelitten hat und weit über seine ursprüngliche Bedeutung hinausgeht, um in alltäglichen Gesprächen über ungleiche Arbeitsteilung in unserem Liebesleben aufzutauchen.

Anderson gibt uns einen neuen Begriff, verwandt mit, aber unterschieden von "emotionaler Arbeit" und nützlicher, um das zu analysieren, was wir die Mikropolitik des Datings nennen könnten: Sie nennt die Arbeit, die Frauen leisten, um rätselhafte männliche Signale zu interpretieren, "hermeneutische Arbeit", und sie postuliert sie als eine Form der "geschlechtsspezifischen Ausbeutung in intimen Beziehungen". Der Mann, der meine Freundin datete, mag zu beschäftigt gewesen sein, um seine Pläne mit ihr zu bestätigen, aber in der Zwischenzeit, so könnte Anderson sagen, hatte meine Freundin zwei Jobs: einen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, den anderen als alleinige Managerin einer emotionalen Verstrickung, die auch seine war. Heterofatalismus ist teilweise einfach nur Burnout.

Der Fremde, der an meinem üblichen hinteren Eckentisch wartete, sah etwas geradliniger aus als mein durchschnittliches Date – sein Haar schien frisch gewaschen und geschnitten, und er trug ein Button-down-Hemd –, aber eine unruhige Schelmerei spielte in seinem Gesicht, die sich in seinem Lachen voll entlud. Unser Gespräch war lebhaft und scherzhaft; ich hatte den Eindruck, dass er meine Gesellschaft genoss, aber dass dies für ihn eher ein Bonus als ein Kriterium war. Er war bereits verpartnert, hatte er mir gesagt, und suchte nur nach partnerschaftlichem Sex; sein Dating-Profil verwies klar darauf unter einem Bild von ihm, das ihn in einem blauen Blazer zeigte, wie er den Kopf eines Esels streichelte.

Wir kamen schließlich auf das Thema des erotischen Temperaments zu sprechen. Er interessierte sich für die Möglichkeiten, die zwischen Menschen entstehen, wenn jede Eventualität von Ehe, Fortpflanzung oder Treue sozusagen "vom Tisch" war. Was könnte dann in diesem Bett passieren? In dieser Gemeinschaft? In dieser Welt? Während ich seine adrette, jungenhafte Gestalt beobachtete und ihm mit der eloquenten Begeisterung eines Kenners zuhörte, kam mir der Ausdruck "Sex-Nerd" in den Sinn. Viele Neulinge der Nicht-Monogamie seien nicht wirklich, bemerkte er lachend und zitierte den Rapper Pusha T, "’bout dat life". Er war es.

Ich treffe diesen Typen manchmal: fließend in der Sprache der Polyamorie, wedelnd mit seinem respektvollen Verlangen wie ein Plastik-Lichtschwert: Pew pew. Warum solltest du nur mit einem Spielzeug spielen, wenn du dich mit allen Spielzeugen abwechseln kannst? Gleichzeitig vage etwas untergrabend … den Kapitalismus?

Was meine Gefühle zu Gruppen waren, wollte Sex-Nerd wissen. Ich gestand, kein Interesse zu haben. Was zwischen zwei Menschen passieren kann, dieses Ding, bei dem ein Paar von Wesen sich aneinander klammert und sich gegenseitig in der Schwebe hält, sehnsüchtig nacheinander und ineinander – das war mein Ding, mein Leben. Sicher, sicher, das verstand er, das respektierte er – aber er hatte tatsächlich festgestellt, dass die intensive, intime Art der Verbindung, die ich beschrieb, auch zwischen, sagen wir, vier Personen auftreten konnte. Und wenn es das tat, fügte er mit Zähneknirschen hinzu, war es eine ziemliche Erfahrung.

Die Bitterkeit ersetzt nicht das Verlangen nach Männern, einem Mann, den Geruch eines dünnen T-Shirts eines Mannes, die Feuchtigkeit des Haares an seinem Nacken nach Anstrengung; die Bitterkeit wächst aus dem Verlangen und ist damit vermischt. Irgendetwas muss falsch sein, denke ich immer wieder, mit der Art, wie ich begehre.

Ich gab zu, dass es eine faszinierende Aussicht war, aber eine, die ich nicht mentalisieren konnte, oder zumindest nicht auf eine Weise, die mich bewegte. Total, sagte er, das sei absolut gültig. Er war im Allgemeinen bemüht, mir zu versichern, dass meine Wünsche gültig waren, sowohl persönlich als auch später, als er mir mehrfach schrieb, um klarzustellen: "Wenn du das Gefühl hast, dass unsere Energien nicht übereinstimmen, werde ich nicht streiten", und "Wenn nur Freundschaft bevorzugt wird, werde ich es verstehen", und wirklich, "Kein Druck." Guter Kerl. Protestiert ein bisschen zu viel auf der Konsensualitätsfront, aber im Grunde ein aufrichtiger Kerl. Entwickelt, transparent, ein aufgeklärtes Geschöpf unseres neuen romantischen Zeitalters. Wenn ich doch nur einen solchen Mann begehren könnte, einen Mann, der so klare Bedingungen auf den Tisch legte, genug, um von ihm enttäuscht zu werden. (Ist das nicht das, was Verlangen ist? Ein Ort potenzieller Enttäuschung?) Aber ich konnte es nicht, was eine weitere Enttäuschung war.

Zwei Körper drängten sich vor einem U-Bahn-Eingang auf meinem Heimweg aneinander, die Hand des Mannes fest um den Hinterkopf der Frau geschlungen, und als ich an ihnen vorbeiging, entwich mir ein Geräusch, ein würgendes Geräusch, eine Darstellung des Ekels zum Nutzen einer bitteren Allwissenheit. Die Bitterkeit ersetzt nicht das Verlangen nach Männern, einem Mann, den Geruch eines dünnen T-Shirts eines Mannes, die Feuchtigkeit des Haares an seinem Nacken nach Anstrengung; die Bitterkeit wächst aus dem Verlangen und ist damit vermischt. Irgendetwas muss falsch sein, denke ich immer wieder, mit der Art, wie ich begehre.

"Einen guten Mann zu wollen ist schwer", schrieb ein guter Mann im Gruppenchat.

"Einen harten Mann zu finden ist gut", sagte ein anderer, der weiß, dass ich schon lange keinen befriedigenden Sex mehr hatte.

"Einen Mann gut zu finden ist schwer?", sagte die Freundin des vorherigen Mannes.

"Ein guter Fund ist schwer zu handhaben", sagte ich, als wäre ein Typ ein kniffliges Gerät. "Langsamer, ich muss besser verstehen, wie du funktionierst."

"Du machst die Männer platt", schrieb mir ein ehemaliger Liebhaber, nachdem ich ihm einen Teilauszug dieses Essays geschickt hatte. "Sie werden nie wirklich – sie werden benutzt, um eine Geschichte von Enttäuschung und Frustration zu bestätigen."

Dieser Mann und ich lernten uns letzten Herbst kennen, als er, wie ich, unter einer romantischen Ablehnung litt, und innerhalb einer halben Stunde stürzten wir uns aufeinander, als ob wir stillschweigend vereinbart hätten, für eine Weile die tröstenden, Orgasmus spendenden Decken des anderen zu sein. Wir tauschten obsessive Berichte über die gescheiterten Beziehungen aus, feuerten uns gegenseitig durch die Strapazen des "No Contact" an, sahen uns Albert Brooks Filme an, brüllten Weezer-Songs zu Karaoke-Tracks auf seinem Sofa.

Was auch immer zwischen uns geschah, dauerte etwa sechs Wochen, woraufhin ich mich ärgerte, dass er mir etwas vorenthielt, obwohl ich nicht genau sagen konnte, was, und er wurde ängstlich, mich zu ärgern, und ich beschuldigte ihn der Kälte, und er beschuldigte mich, unfair zu sein, und so weiter. Das bekannte Muster "weibliche Forderung – männlicher Rückzug" legte sich wie ein polarisierender Zauber über uns, der mich anspornender und anklagender machte, ihn verteidigender und zurückhaltender. Im Gegensatz zu anderen, ähnlichen Austauschen in meiner Vergangenheit hatte dieser eine seltsam mechanische Qualität, als ob wir, anstatt echte Leidenschaften auszuleben, in eine ermüdende, verzauberte Choreografie verstrickt wären.

In "Beyond Doer and Done To" beschreibt die feministische Psychoanalytikerin Jessica Benjamin den Stillstand, den zwei Menschen erreichen können, wo "jeder das Gefühl hat, die Anerkennung des anderen nicht gewinnen zu können, und jeder sich in der Macht des anderen fühlt." In diesem Zustand, den sie "komplementäre Zweiheit" nennt, fühlen sich beide Menschen hilflos, beide fühlen sich "getan", beide fühlen, dass der andere "uns keine andere Wahl lässt, als entweder reaktiv oder impotent zu sein."

Wer weiß, wie lange der Tanz der komplementären Zweiheit mit meinem Weezer-Sänger angehalten hätte, wenn einer oder beide von uns sich verliebt gefühlt hätten. So konnten wir nach ein paar Wochen den Zauber brechen, und wir blieben Freunde. Schließlich gab ich ihm gegenüber zu, dass es sich für mich natürlicher angefühlt hatte, auf die "verletzte Frau" zurückzugreifen, anstatt die Verantwortung für meine Wünsche zu übernehmen. Er wiederum beschrieb eine übermächtige Ex, deren geschickter Einsatz von Schuldgefühlen Spuren hinterlassen hatte. Es war einer dieser Momente, in denen uns plötzlich und flüchtig bewusst wurde, wie wir uns selbst spielen und andere besetzen, um uns in den Inszenierungen unserer inneren Dramen, die wir Tage nennen, entgegenzuspielen.

Meine Sexualität schuldet mir weder Schutz noch Bestätigung; sie ist für sich selbst, für ein Gefecht, eine Anstrengung, einen Geruch da.

Er hat jetzt Fragen zu diesem Stück. Vereinfache ich den Fall meiner Freundin und des Anwalts nicht zu sehr? Geht es bei dem, was dort passiert ist, nicht um mehr als Kommunikation? Erkenne ich nicht eine klare Unvereinbarkeit, die aus den Unsicherheiten beider resultiert? Und was die hermeneutische Arbeit betrifft: Warum sollte eine Frau mit einem Mann zusammen sein wollen, der so viel Arbeit erfordert? Eine solche Frau muss intuitiv wissen, dass ein solcher Mann nicht bereit für eine Beziehung ist oder dass er sich seiner Gefühle für sie unsicher ist. Ist sie nicht genauso Teil der Inszenierung jedes drohenden "heteropessimistischen" Ergebnisses? Ist mein Partei-Ergreifen für meine Freundin, wie ich es hier zu tun scheine, nicht sogar verwandt mit dem Phänomen, das ich diagnostiziere? Ist der Impuls, "Partei zu ergreifen", nicht selbst pervers fatalistisch, entgegen der gegenseitigen Anerkennung, die die eigentliche Grundlage einer Beziehung ist?

Ich stürzte die gesamte Struktur meines Lebens für einen Mann, der, als ich ihn fragte: "Willst du mit mir zusammen sein oder nicht?", nach ein paar Sekunden Stille antwortete: "Ich möchte mit dir zusammen sein, und ich möchte alles überall auf einmal." J. bezog sich natürlich auf die surreale Sci-Fi-Komödie aus dem Jahr 2022, die in einer Vielzahl paralleler Universen spielt, in denen viele Versionen der Protagonisten viele Versionen ihres Lebens durchleben, wobei sich jede Millisekunde fraktalartig in unzählige alternative Dimensionen verzweigt und unendliche Selbste, unendliche Schicksale, unendliche Antworten auf das Dilemma schafft, wie man sein und mit wem sein soll. Dieser Film hatte ihn tief bewegt und schien Eigenschaften seines Neurotyps einzufangen, die er selten dargestellt sah.

Es fällt mir auf, dass die Multiversum-Denkweise auch die kognitiven Auswirkungen von Dating-Apps widerspiegeln könnte, die von Natur aus defätistisch eine Fata Morgana endloser romantischer Möglichkeiten über unendliche Zeitlinien projizieren. Ein Mann, mit dem ich ausging, sprach mit einem Hauch von Sehnsucht über die Beziehung seiner Großeltern, die kaum miteinander sprachen, bevor sie als Teenager auf Sizilien heirateten, zusammengebracht durch das karge Dorfleben, jugendliche Hormone und den bedrückenden Mythos der weiblichen Ehre. Was für ein System, was für ein Risiko, und dann waren beide Menschen ein Leben lang gefangen. Aber zumindest blieb einem die Angst der Wahl erspart. Zumindest gab es das.

Die Struktur meines Lebens musste, wie sich herausstellte, gestürzt werden, und ich bin dankbar, und ich habe mein Bestes getan, um J.s Freundin zu sein. An einem Nachmittag saßen meine Tochter und ich mit ihm auf einer Decke in einem Park. Eine Gruppe Teenager spielte in der Nähe Volleyball und benutzte einen horizontal wachsenden Baum als Netz. Meine Tochter wollte unbedingt an diesem Baum schaukeln, also beobachteten wir die Teenager, warteten darauf, dass sie sich auflösten, und drängten sie zur Geduld. Ein paar Tage später erhielt ich eine typisch skurrile SMS: "In einer anderen Zeitlinie warten wir immer noch an diesem Baum darauf, dass die Teenager mit dem Volleyballspielen fertig werden."

"Eine andere Zeitlinie." Der Satz fängt nicht nur J.s Neigung ein, alle Möglichkeiten ständig und wehmütig offen zu halten, sondern auch meine eigene hartnäckige Bindung an eine verpasste Dimension, mein Hineingießen so vieler Vitalität, Fürsorge und Hoffnung – mühsame Hoffnung – in dieses Hypothetische, das hätte sein können und immer noch sein könnte, für das reserviert, was jetzt möglich ist und geschieht, nur einmal, in meinem flüchtigen mittleren Alter. Das Leben für eine Fantasie aufzugeben: Was könnte fatalistischer sein als das?

"Vielleicht liegt das Problem darin, dass du ein Romantiker bist", sagt mein ehemaliger Liebhaber-Freund-männlicher-Sensibilitätsleser. "Und vielleicht sind es auch die anderen Fatalisten." Sicher, vielleicht. Wir wissen – und wissen es schon lange –, dass Romantik und Fatalismus dialektische Liebhaber sind. Wenn die Liebe scheitert, macht genau die Eigenschaft, die sie über das gewöhnliche Treiben der Erfahrung erhob, es unmöglich, sich jemals wieder so etwas vorzustellen. Die wundersame Einzigartigkeit des Verliebtseins ist daher ein besonders fruchtbarer Boden für einen verallgemeinernden Pessimismus: "Ich fühle mich zu Männern hingezogen, weil ich es liebe, schlechte Entscheidungen zu treffen", so ein typisch heterofatalistischer Tweet. Diese Wendung, von einem Mann zum imaginären Monolithen "Männer", beraubt den verletzenden Mann der Spezifität und erweist ihm zugleich eine gewisse Loyalität; indem wir ihn eine ganze Geschlechterrolle spielen lassen, stellen wir sicher, dass wir ihn wieder treffen werden. Hier steckt etwas von der frenetischen Entsagung der temperamentvollen jungen Nonne, die die Tür zur Romantik mit einem intensiv romantischen Knall zuschlägt und sich dann einer männlichen Abstraktion vermählt.

Eines, das der Heterofatalismus widerspiegelt, ist ein anhaltender Mangel an Glauben daran, dass die, die wir begehren, uns als gleichwertig menschlich erkennen können. Ich frage mich, wie sehr wir, aus Furcht vor dem, was wir erwarten, und Erwartung dessen, was wir fürchten, das "altmodische Mann-Frau-Ding" herbeirufen, das immer wieder auftaucht. Eine Frau kommt, ein Mann zieht sich zurück; diese Verkörperung muss nicht unbedingt mit größerer Bedeutung schwanger werden, aber sie tut es oft. Ich frage mich am Ende, ob es irgendwie meine eigene Schuld ist, wenn die heterosexuelle Dynamik ihre eigenen Tropen nicht überwinden, ihre eigene Symbolik nicht untergraben, eine völlig unvorhersehbare Szene spielen kann.

Seresin macht sich zu Recht über die privilegierte Ignoranz von Heteros lustig, die in Momenten der Sehnsucht, ein Begehren zu erleben, das wir uns als besser von unserer eigenen Unterdrückung lösbar vorstellen, den Wunsch äußern, queer zu sein. Keine Beziehung – unabhängig von Geschlecht, Orientierung, Anzahl der Personen – ist immun gegen Machtdynamiken; ungleiche Verteilung ist immer, sozusagen, auf dem Tisch. Aber in queeren Beziehungen sind die Rollen zumindest weniger festgelegt, mit vielleicht mehr Freiheit und Flexibilität, wer welche übernimmt und wie. Mit anderen Worten, vielleicht entsteht unser Pessimismus über Heterosexualität zum Teil aus einem aufkommenden Gefühl ihrer Anachronismus. Vielleicht ist es, wie das steigende Interesse an heterosexueller Nicht-Monogamie, Teil des unbeholfenen Prozesses der Heterosexualität, sich selbst in eine flüssigere Zukunft zu "queeren".

Um den Stillstand der "komplementären Zweiheit" zu durchbrechen, der jedes Paar erfassen kann, stellt sich Jessica Benjamin vor, wie wir im Laufe der Zeit (und die Zeit ist entscheidend) zusammenarbeiten könnten, um ein "intersubjektives Drittes" zu schaffen, einen Raum, in dem deine Bedürfnisse und meine, deine Wünsche und meine sich gegenseitig anerkennen und akzeptieren, ohne um Dominanz zu konkurrieren. Einen solchen Raum zu schaffen, sagt Benjamin, erfordert eine gegenseitige Hingabe, die sich von Unterwerfung unterscheidet. Ich finde diese Unterscheidung schwer zu erfassen, was vielleicht bedeutet, dass ich Begehren in Form eines Kampfes erlebe, den jemand verlieren muss. Ich bin bereit, hier einen unbewussten Masochismus zuzugeben. Einen guten Mann zu wollen ist schließlich schwer, und meine Sexualität schuldet mir weder Schutz noch Bestätigung; sie ist für sich selbst da, für ein Gefecht, eine Anstrengung, einen Geruch.

"Die alte Art der Paarung ist tot", sagte meine Freundin bei unserem Kolloquium der weiblichen Beschwerden beim Abendessen, "und die neue muss noch geboren werden." Was ist die neue? Pessimismus mag uns wissend fühlen lassen, aber wirklich, wir wissen es nicht. Vorerst hat uns das Leben hier festgenagelt: "Ich mag es, dich warten zu lassen."




Donnerstag, Juli 24, 2025

Kriegsangst: Junge Männer versuchen, ihr Geschlecht zu ändern

1. Wie unerbittlich das Frauen unterdrückende Patriarchat ist, das Männern die Herrschaft sichert, wurde letzte Nacht in der Talkshow von Martin Lanz deutlich. Mehrere Medien berichten heute morgen darüber, unter anderem der Kölner Stadt-Anzeiger:

Laut der Journalistin müsse sich die NATO deshalb "so aufstellen, dass Krieg nicht geführt werden muss". Eine Aussage, der der 27-jährige Podcaster Ole Nymoen nur zustimmen konnte. Er offenbarte, dass viele junge Menschen in seinem Umfeld Angst vor dem Krieg hätten und mittlerweile die Frage stellen, ob man seinen "Geschlechtseintrag ändern" könne, um der Wehrpflicht zu entkommen.

Eine Aussage, die Markus Lanz stutzig machte: "Das sind die Gedanken? Also ich ändere sozusagen mein Geschlecht (...), und dann muss ich nicht in den Krieg?" Nymoen nickte: "Das sind tatsächlich praktische Fragen, die junge Leute mittlerweile haben. Weil sie, glaube ich, auch sehen, wie Krieg normalisiert wird."




2. "Wer sind diese maskulinistischen Männer, die in den sozialen Medien so angesagt sind?" möchte Clelia Campardon wissen und hat deshalb mehrere von ihnen befragt.

Ein Scherz, Verzeihung. Natürlich hat Campardon niemanden befragt, sondern schlicht frühere Artikel abgeschrieben Inhalte früherer Artikel bei ihrer Recherche übernommen. Das allermeiste hat man schon Dutzende Male gelesen, aber Propaganda muss ja häufig wiederholt werden, damit sie wirkt. Noch die originellste Passage ist diese hier:

Für Jungen, die diese Inhalte massenhaft konsumieren, besteht eine doppelte Gefahr: Einerseits verinnerlichen sie möglicherweise ein voreingenommenes und toxisches Bild ihrer eigenen Männlichkeit. Andererseits besteht die Gefahr, dass sie ein Misstrauen gegenüber der anderen Hälfte der Menschheit entwickeln. Dies kann zu diskriminierendem, ja sogar gewalttätigem Verhalten in der Schule, am Arbeitsplatz und in emotionalen Beziehungen führen.


Da kann man ja froh sein, dass es den Feminismus gibt, der von diesen fiesesn Maskus kritisiert wird. Feministinnen kämen niemals auf die Idee "ein Misstrauen gegenüber der anderen Hälfte der Menschheit" zu schüren …

Denken solche Leute eigentlich auch nur kurz nach, wenn sie andere Artikel minimal verändert abtippen?



3. Eine neue Regelung zementiert das Verbot der Gendersprache an Sachsens Schulen:

Sachsens früherer Kultusministers Christian Piwarz (CDU) hatte Lehrkräfte 2024 per Erlass angewiesen, der Regelung zu folgen. Sein Nachfolger und Parteikollege Conrad Clemens führt diese Linie fort, schafft aber nach Aussage des Ministeriums mit der Verwaltungsvorschrift nun mehr Rechtssicherheit. (…) So will Clemens nach eigener Aussage eine "klare Sprache" für eine gute Bildung sicherstellen. Diese "Klarheit" bedeutet auch, dass nicht anerkannte Gender-Schreibweisen von den Lehrkräften im Unterricht nicht verwendet werden dürfen. Und sie sind in den schriftlichen Arbeiten der Schülerinnen und Schüler als Fehler zu kennzeichnen - was sich entsprechend auf die Benotung auswirkt.




4. Christian Schmidt hat heute einen lesenswerten Beitrag über die angebliche Benachteiligung von Frauen im juristischen Bereich veröffentlicht. Vor allem an der Spitze von Großkanzleien fände man kaum jemanden mit weiblichem Geschlecht. Wie Christian Schmidt erklärt, gibt es dafür gute Gründe, die bei der Empörung darüber schlicht ignoriert werden.



Mittwoch, Juli 23, 2025

Männer benachteiligt: Gericht stoppt Beförderungen bei der Polizei

1. Die Hannoversche Allgemeine berichtet über den neuesten Skandal im Zusammenhang mit Männerfeindlichkeit:

Schwere Vorwürfe gegen die Polizeidirektion Lüneburg (PD): Um die Frauenquote in Führungspositionen bei der Polizei zu erhöhen, soll die Behörde angewiesen haben, in den Beurteilungen von männlichen Polizisten nicht nur die Leistung als Maßstab zu nehmen, sondern auch das Geschlecht als negativen Aspekt zu werten.

Das Verwaltungsgericht Lüneburg hat dieses Vorgehen jetzt gestoppt. Die Richter sprechen in ihrem Urteil von einem Verstoß gegen das Grundgesetz und fordern den Dienstherren auf, sich "fair und unparteiisch sowie geschlechtergerecht gegenüber allen zu Beurteilenden" zu verhalten.

Ausgelöst wurde das juristische Verfahren schon vor rund zwei Jahren durch ein internes Papier der Polizeidirektion, in dem es unter anderem darum ging, wie man die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen beseitigen könne. Ein Hebel sei, auch im "Unterbau" verstärkt Frauen zu befördern. So heißt es in dem Schreiben, dass 69 Prozent der Beförderungen nach A11 (Polizeihauptkommissar) an Frauen gehen müssten.

Dafür aber müssten die Kandidatinnen auch besser in den Beurteilungen abschneiden als ihre männlichen Kollegen. Wörtlich heißt es dazu in dem Papier: "In A10 müssten (...) deutlich mehr Frauen besser als Männer beurteilt werden." Oder anders gesagt: Bei der Beurteilung solle nicht nur die Leistung, sondern auch das Geschlecht eine Rolle spielen. Diese Präsentation, die offenbar nur für einen kleinen internen Zirkel gedacht war, machte aber auch bei den Einsatzkräften auf der Straße die Runde. Und sie führte zu einem Proteststurm und entsprechenden Klagen mehrerer Polizisten vor dem Verwaltungsgericht.

(…) Derweil finden die Lüneburger Richter deutliche Worte für die Praxis der Polizeibehörde: Es habe in Folge der Vorgaben "im Polizeikommissariat Uelzen eine Maßstabsverschiebung zugunsten des weiblichen Geschlechts" stattgefunden. Das sei nicht mehr von Artikel 33, Absatz 2 des Grundgesetzes gedeckt. Dieser regelt das Leistungsprinzip im öffentlichen Dienst. Er betont den Gedanken der Eignung, Befähigung und fachlichen Leistung als Kriterien.

Die Polizeidirektion Lüneburg ist von der Redaktion bereits am Montag um eine Stellungnahme gebeten worden. Die Behörde sah sich aber bis Donnerstagmittag dazu nicht in der Lage.


Wieviele Schweinereien dieser Art wohl stattfinden, ohne dass es auffliegt?

Der NDR hat den Artikel aufgegriffen. Dort heißt es:

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Niedersachsen begrüßt den Beschluss des Verwaltungsgerichts. Das Thema Gleichstellung sei wichtig, wenn es um Beförderungen gehe - aber nicht auf diese Weise, sagte ein GdP-Sprecher dem NDR in Niedersachsen. Auch der Lüneburger Bezirksvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft ist dieser Auffassung. Er hofft auf eine endgültige Gerichtsentscheidung. Denn durch den schwelenden Rechtsstreit seien mehrere Beförderungen gestoppt worden und das ständige Warten sei für die Betroffenen "sehr unbefriedigend".

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) sieht eigenen Angaben zufolge in der Beförderungspraxis ein landesweites Problem. "Das bisherige System ist so nicht mehr tragbar", schreibt der Bund auf seiner Internetseite. Auch weitere Führungskräfte hätten sich beim BDK gemeldet und vertraulich mitgeteilt, dass diese Verfahrensweise schon deutlich länger existiere. Der Bund wendet sich in seinem Schreiben auch direkt an Innenministerin Daniela Behrens und fordert eine Stellungnahme.


Auf der angeführten Website äußert sich der Bund Deutscher Kriminalbeamter deutlich:

Um es klar zu sagen, auch Frauen wollen nach ihrer Leistung beurteilt und nicht nur gefördert werden, weil sie Frauen sind!


(Das kommt natürlich auf die jeweilige Frau an. Manche von ihnen sind FÜR eine Quote, die sie begünstigt.)

Sehr geehrte Frau Ministerin, was haben Sie zu dem Vorfall zu sagen? Ist es nicht eine Forderung von Ihnen selbst, mehr Frauen in die Führung zu bringen? Haben Sie nicht dem höchsten Führungskreis der Polizei gesagt, dass es mehr Frauenförderung geben muss? Das ist das Ergebnis.

Jeder in der gesamten PI Lüneburg/Uelzen/Lüchow-Dannenberg fragt sich jetzt, nein weiß, dass auch in den anderen Dienststellen der PI, in Lüchow-Dannenberg und in Lüneburg, dieselben Vorgaben gegolten haben und somit fast alle Beurteilungen nach Geschlecht entschieden wurden. Das Vertrauen in die Führung ist dahin. Wieso hat keiner dagegen remonstriert? Warum haben es alle so hingenommen?

Wir alle, ob Frauen oder Männer, machen unseren Job gerne, aber wir möchten auch bitte gerecht beurteilt werden, Und zwar genau so, wie es das Grundgesetzt vorgibt:

Eignung, Leistung und Befähigung!


Diese "militanten Männerrechtler" sind inzwischen wirklich überall.



2. Der SPIEGEL macht in einem aktuellen Leitartikel Männer zu den Sündenböcken der fallenden Geburtenrate. Der Artikel ist von derselben Männerfeindlichkeit durchzogen, die man von dieser Zeitschrift gewohnt ist:

Die tatsächlichen Gründe sind so individuell wie die Frauen selbst, und nur sehr wenige begründen ihre Entscheidung gegen Kinder mit einem bewussten Statement gegen das Patriarchat. Unterm Strich läuft es aber genau darauf hinaus, so sehr ähneln sich die Geschichten von grauenhaften Dates, unterschiedlichen Vorstellungen von Gleichberechtigung und seiner nicht vorhandenen Bereitschaft, sich festzulegen.


Einer der Leser, die mich auf den Artikel aufmerksam machten, merkt dazu an:

Frau Vorsamer hat für diesen Beitrag offenbar nicht mit Männern gesprochen, sonst hätte man ihr gesagt, dass Beziehungen zu Problemponys, die den Partner jeden Tag abwerten, eben auch keinen Spaß machen. Ich habe bei der Redaktion im Sinne der Gleichberechtigung nun einen Artikel mit dem Titel "Vaterschaft? So nicht!" angeregt und Sie als Autor empfohlen.




3. Ein Pilotversuch in Bern zeigte, dass bei zerstrittenen Eltern Mediation statt Anordnungen dafür sorgt dass Kinder weniger unter der Scheidung leiden. Die Beratungsgespärche führten in zwei Dritteln der Fälle zu einer Einigung. In fast der Hälfte der Fälle schlossen die Eltern eine Vereinbarung ab zur gemeinsamen Kinderbetreuung und zur Handhabung des Besuchsrechts. Jetzt will der Bundesrat das Modell schweizweit einführen.



4. Die Post. Einer meiner Leser hat mich auf diesen Appell aufmerksam gemacht:

I’m conducting a research study as part of my Master’s in Parental Alienation Studies at IFT-Malta, focused on the emotional and grief experiences of divorced and separated fathers — especially in cases involving loss of contact, custodial blocking, or parental alienation.

To complete this phase of the study, I’m aiming to reach 170 divorced/separated fathers through an anonymous survey.

If you’re able, I’d be very grateful if you could please consider sharing this link with your networks or any fathers who may be eligible:

For background on the study’s aims and approach, here's a short blog post.

Thank you in advance for helping amplify these voices.

Please don’t hesitate to reach out if you have questions about the methodology or ethical clearance.

Regards,

Matt Peloquin

Dr. Matthew Peloquin, PsyD // Therapist & Parental Alienation Support Advocate // matt@supportfathersrights.org // WhatsApp: +1 310.896.5699




Montag, Juli 21, 2025

Weibliche Narzissten erkennen: Warnsignale beim Dating

1. Die Website "Watson" kärt auf: "Red Flag beim Dating: Woran erkennt man weibliche Narzisstinnen?" (Ja, das Wort "weibliche" ist in dieser Schlagzeile überflüssig.) Endlich mal ein Artikel mit Nutzwert.



2. In der Kontroverse um die Juristin Frauke Brosius-Gersdorf, die als Verfassungsrichterin zur Debatte steht, werden inzwischen altbekannte Töne angeschlagen.

"Männer, einfach mal die Klappe halten!" keift Miriam Hollstein im STERN, verbunden mit dem üblichen ahnungslosen Väter-Bashing: "Fünf Milliarden Euro hat der deutsche Staat im vergangenen Jahr an Unterhaltsvorschuss gezahlt. Also als Ersatz für Väter, die ihre Kinder eher verhungern lassen würden, als ihrer finanziellen Verantwortung nachzukommen." (Tatsächlich können die meisten Väter schlicht nicht zahlen.)

Währenddessen zetert die Grünen-Cefin Britta Haßelmann, sie hätte "kein Interesse mehr, dass mir Männer diese Welt erklären." Wie man am letzten Absatz gesehen hat, sind diese Erklärungen aber manchmal leider notwendig.

(Zum Versagen verschiedener Medien im Fall Brosius-Gersdorf gibt es hier ein Video von etwas mehr als einer Viertelstunde.)



3. Männerfeindliche Sprüche seien für Jette Nitzard, Sprecherin der Grünen Jugend, bewusstes Kalkül, mutmaßt Spiegel-Online:

Am Silvesterabend schrieb sie auf X: "Männer die ihre Hand beim Böllern verlieren können zumindest keine Frauen mehr schlagen". Später entschuldigte sie sich dafür, weil es, räumt sie in Zeitz ein, "komplett drüber war". Mit dem Post habe sie aber "krank Follower gewonnen", sagt Nietzard.


Die Zahl der Männerhasser ist in Deutschland also nicht gerade klein und kann von populistischen Rattenfängerinnen leicht angezogen werden.

Der Artikel verrät über Nitzard weiter:

Der Feminismus, für den sie steht, ist radikal. "Ich will Männer nicht lieb fragen, ob ich was vom Kuchen abhaben darf", sagt sie in der alten Nudelfabrik in Zeitz. Sie wolle sich nicht anpassen, um dazuzugehören. "Ich will ihnen mehr als die Hälfte vom Kuchen wegnehmen. Damit mache ich mich natürlich unbeliebt." Bei vielen jungen Frauen trifft Nietzard damit allerdings einen Nerv, sie wird für ihre Angstfreiheit bewundert.


"Mehr als die Hälfte" ist immerhin erfrischend ehrlich.

Nietzard nennt als große Inspiration den Roman "Die Wut, die bleibt" von Mareike Fallwickl, den vor allem jüngere Feministinnen lieben. Darin springt eine Dreifachmutter ohne Erklärung oder Abschiedsbrief beim Abendessen vom Balkon; das Buch begleitet die jugendliche Tochter und die beste Freundin der Mutter dabei, wie sie mit dem Verlust umgehen. Die Tochter schließt sich einer Frauen-Schläger-Gang an, die sich an angeblich übergriffigen Männern rächt.


Gute Rollenvorbilder. So wichtig.

Weiter heißt es über Nitzard:

Die einzige Macht, die sie hat, ist Aufmerksamkeit. Insofern hat sie ihr erklärtes Ziel erreicht. Aber sie kann diese Aufmerksamkeit nicht für ihre politischen Anliegen nutzen, weil das, was sie sagt, in seiner Radikalität nirgends gut ankommt. Nicht bei der potenziellen Wählerschaft, nicht in der Partei. Und in der Öffentlichkeit erst recht nicht. Ein Teil ihrer Followerschaft seien keine Fans, sondern Hater, sagt sie selbst.


Das ist ja komisch. Wodurch wurden all diese "Hater" nur angelockt? Da brüllt man seinen Hass in unregelmäßigen Abständen in ein Megaphon, und plötzlich folgen einem lauter Hater. Echt komisch.

Sie differenziert nicht, wägt nicht ab, Nietzard ist erklärte Populistin. Sie sagt öffentlich, man solle die Aufmerksamkeitsstrategien der Rechten gegen diese verwenden. (…) Dass sie mit so schlichten Einlassungen zu einer immer stärker polarisierten Gesellschaft beiträgt, streitet sie gar nicht ab. "Ich check das, vielleicht läuft es am Ende voll schief", sagt sie. "Aber wenn wir ehrlich sind, läuft es jetzt gerade auch voll schief."


Ja. weil du nicht die erste bist, die diesen Quatsch macht, Jette.

Anfang Juli veröffentlichte die ehemalige grüne Außenministerin Annalena Baerbock bei Instagram ein Video, das man, womöglich nicht von ihr beabsichtigt, als Kommentar zu Nietzard verstehen kann: Darin zählt sie fünf Dinge auf, die sie in den vergangenen Jahren über Politik gelernt habe. Eins davon: "Gerade wenn dir alle sagen, dass du zu laut, zu jung, zu progressiv bist – dann bist du auf dem richtigen Weg." Ist das eine Aufforderung an Nietzard weiterzumachen? Gegen alle Widerstände?


Die Botschaft, die momentan aus dem grünen Lager kommt, istjedenfalls klar: Männer haben gefälligst ihre Klappe zu halten, damit Frauen ordentlich rumkrakeelen können.

Und dann wundert man sich über den Rechtsruck.



4. Die "taz" empfiehlt ein "feministisches Brettspiel", bei dem Frauen Polizisten verprügeln können. Es handelt sich um ein Spiel aus der Zeit, als die Forderung nach einem Frauenwahlrecht von Sprengstoffanschlägen und Brandstiftung in Wohnhäusern begleitet wurde. Schon die frühen Feministinnen hatten mit Gewalt nie wirklich Probleme, und die "taz", die sonst schon verbalen Unmut von Männern skandalisiert, äußert hier auch keine Spur von Kritik.



5. Für fünf neue Professuren an der Universität Linz dürfen sich ausschließlich Frauen bewerben. Juristen zufolge wird hier gegen EU-Recht verstoßen: Der Europäische Gerichtshof (EuGH) habe in früheren Urteilen entschieden, dass eine absolute Bevorzugung eines Geschlechts unzulässig sei. Das scheint aber niemanden zu stören. Erstmals gab es an der Universität Linz dieses Vorgehen im Jahr 2010.



6. Die linke Website The Daily Beast berichtet von einem Vater, der von Texas nach Russland auswanderte, weil er fand, dass die USA zu freundlich gegenüber sexuellen Minderheiten wären. Jetzt wird er von Russland an die Front geschickt, obwohl ihm doch zuvor versichert worden sei, er würde nur außerhalb des Kampfgebiets eingesetzt.

Man setzt sich als Männerrechtler ja auch für Volltrottel ein, aber wer aus Angst vor Schwulen nach Russland umzieht und Putins Leuten offenbar jedes Wort glaubt, ist auch ein bisschen reif für den Darwin-Award.



7. In der Ukraine müssen auch untaugliche Männer zum Militär.



8. Mein im Eigenverlag herausgegebenes Buch "Sexuelle Gewalt gegen Männer. Was wir darüber wissen und warum wir dazu schweigen" gibt es jetzt auch als Hörbuch bei Audible und etwa einem halben Dutzend anderen Plattformen. Der Mann, der es einsprach, war danach begeistert davon. Zahlreiche Promo-Codes für eine einmalige Benutzung bei Audible sind im Gegenzug für eine Rezension bei mir erhältlich, eine Mail an mich genügt.



9. Einer meiner Leser macht mich auf eine Folge der Reihe "Akte Südwest - Der Kriminalpodcast" aufmerksam, nämlich "Mordlust aus Männerhass? Die Bluttat in Göppingen (Teil1)". Mein Leser schreibt mir dazu: "Der Kriminalfall ist so aktuell, das das Urteil erst am 25. Juli gesprochen wird. Dann folgt wohl der zweite Teil."

Der Podcast der Südwest-Presse stellt die Folge so vor:

Eine junge Frau, die aus Mordlust und "Hass auf Männer" tötet? Ein Fetisch-Sex-Treffen, das zur tödlichen Falle wird? Und ein Plan, als Serienkillerin berühmt zu werden? Es gibt Fälle, die derart bizarr anmuten, dass auch erfahrene Ermittler ins Staunen geraten. Am Landgericht Ulm läuft derzeit ein außergewöhnlicher Prozess gegen eine 26-jährige Frau, der die Staatsanwaltschaft eine solche Tat aus Mordlust vorwirft – und dessen Details bei Beobachtern Reaktionen von Kopfschütteln bis Verständnislosigkeit auslösen. Wie kann es sein, dass eine junge Frau den Beschluss fasst, berühmten Serienmördern nachzueifern? Was treibt eine damals 25-Jährige dazu, einen Mann, den sie über eine Internet-Plattform kontaktiert, zu fesseln, zu strangulieren und 27 Mal mit dem Messer auf ihn einzustechen? Und was für eine Persönlichkeit steckt dahinter, wenn eine solche Tat mit Fotos und Videos auch noch dokumentiert und mit der "besten Freundin" auf dem Sofa ausführlich nachbesprochen wird? Darüber berichtet in der neuesten Folge von „Akte Südwest“ Reporterin Susann Schönfelder aus der SÜDWEST-PRESSE-Redaktion in Göppingen, die den Prozess am Landgericht Ulm eng verfolgt.


Ich bin ein bisschen überrascht, dass es zu diesem Mord noch kein von der taz empfohlenes Brettspiel gibt.



10. Ein weiterer Leser schreibt mir:

Weil meine Stieftochter leider psychische Probleme hat und auch mal versucht hat sich mit Tabletten das Leben zu nehmen, habe ich vor nicht all zu langer Zeit ein bisschen recherchiert.

Damals ist mir zum ersten Mal auf einer Helfer Homepage die Zahl der Suizidtoten in Deutschland aus 2023 untergekommen. 10.300!

Diese Zahl habe ich seitdem immer mal wieder in den Medien gelesen.

10.300! Eine enorme Summe. 75% davon sind Männer. Das bedeutet 21,17 männliche Suizide am Tag. Fast jede Stunde ein Mann. Weil ich kein ideologieverblendetes Arschloch bin, schaue ich mir natürlich auch die Zahlen der Frauen an. Die kommen mit 25% Anteil auf 7,06 Suizidtoten pro Tag. Wenn also jeden dritten Tag eine Frau femizidiert wird, dann nehmen sich im selben Zeitraum 21 Frauen selbst das Leben. Und über 60 Männer!

(…) Die "Welt" hat nun ein relativ kurzes Interview zum Thema veröffentlicht. Es wird zwar später auch über die Männer gesprochen. Aber eigentlich macht man sich mehr Sorgen um die Mädchen. Wobei der gesamte Artikel recht dünn ist. Aber immerhin wird das Thema behandelt.


Der Artikel ist aber auch ein bisschen typisch. Nachdem bei den Frauen die Suizidrate um 8,8 Prozent und bei den Männern um 9,6 Prozent gestiegen ist, fragt die "Welt" eine Expertin natürlich als erstes: "Frau Lewitzka, wie erklären Sie sich die gestiegene Anzahl an Suiziden bei den Frauen in Deutschland?" Erst ein paar Absätze weiter unten geht es dann um die Männer als Hauptbetroffene.

Bemerkenswert ist, dass die Suizidrate bei Männern im Alter stark ansteigt. Aktuell sucht "Die Zeit" nach Männern, die darüber berichten möchten.



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