Montag, Dezember 20, 2004

NEUE STUDIE: POSITIVES VERBINDET MAN IN DER REGEL MIT FRAUEN

Im gesellschaftlichen Unterbewusstsein scheinen Frauen noch immer die besseren Menschen zu sein. Dies fanden, wie das Nachrichtenmagazin SPIEGEL berichtet, die amerikanischen Psychologinnen Laurie Rudman und Stephanie Goodwin heraus. Diese ließen in einer aktuellen Untersuchung 204 heterosexuelle Collegestudenten positiv und negativ besetzte Begriffe mit Frau oder Mann assoziieren. Versuchspersonen beiderlei Geschlechts brachten mit Wörtern wie "gut", "glücklich" oder "Sonnenschein" meist Frauen in Verbindung. Dem SPIEGEL zufolge stießen die Psychologinnen auf ein bezeichnendes Muster: „Frauen mit gutentwickeltem Selbstwertgefühl tendierten zum logischen Schluss: Wenn ich gut bin und eine Frau, heißt das, dass Frauen gut sind. Männer dagegen folgten der Logik: Wenn ich gut bin und ein Mann, heißt das noch lange nicht, dass Männer gut sind." Drei Jahrzehnte feministischer Geißelung aller Männer scheinen ihre Spuren hinterlassen zu haben.

MÄNNERRECHTLER: FAMILIENMINISTERIUM LÄSST JUNGEN ERNEUT UNTER DEN TISCH FALLEN

Die kürzlich vorgestellte Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) über die Situation der Mirgationskinder in Deutschland hat der Initiative Manndat e. V. zufolge ein Manko. Sie befasst sich ausschließlich mit der Situation der weiblichen Jugendlichen: „Die Situation der Jungen wird unter den Tisch gekehrt. Die Ausländerbeauftragte der Bundesregierung Marieluise Beck (Grüne) mahnt die bessere Förderung ausländischer Schülerinnen an. Sicher sinnvoll, aber was ist mit den ausländischen Jungen?“
„Das Bundesjugendministerium und Frau Beck stellen die PISA-Ergebnisse auf den Kopf. Es ist längst bekannt, dass ausländische Jungen die schlechtesten Schulleistungen erbringen. Es nützt niemandem, wenn diese mit einem schlechten Abschluss die Schule verlassen und so kaum eine Chance auf Arbeit haben. Aus diesem Grunde ist das nachrangige Interesse an der Situation männlicher ausländischer Jugendlicher völlig unpassend“, so MANNdat. Die männliche Jugendarbeitslosenquote liegt ca. 40% über der weiblichen.
Kein Einzelfall, wie MANNdat meint. Letztes Jahr wurde vom Bundesjugendministerium eine Studie veröffentlicht über behinderte weibliche Mitbürger in Deutschland („Einmischen – Mitmischen“), über behinderte Jungen nicht. An Zukunftstagen bekommen Mädchen die Chance, geschlechtsunspezifische Berufe kennen zu lernen. Jungen wird diese Chance gezielt vorenthalten, obwohl das Forum Bildung die gleiche Teilhabe von Mädchen UND Jungen an Maßnahmen zur Erweiterung des Berufswahlspektrums auf geschlechtsuntypische Berufe schon kurz nach dem PISA-Schock empfohlen habe.
MANNdat: „Diese Einseitigkeit in der Jugendpolitik widerspricht der neuen europäischen Geschlechterrichtlinie - Gender Mainstreaming – nach der immer die Lebenssituation beider Geschlechter zu berücksichtigen ist. Dabei wurde das Hauptreferat für diese Geschlechterrichtlinie in Deutschland ausgerechnet im BMFSFJ eingerichtet. Das BMFSFJ sollte deshalb eigentlich ein Garant für die Berücksichtigung der Situation beider Geschlechter sein. Wer von Gleichstellung spricht, sich aber nur für die Situation eines Geschlechtes interessiert, ist unglaubwürdig.“

Dienstag, Dezember 14, 2004

MATHIEU CARRIÉRE: FÜR GLEICHBERECHTIGUNG FÜR VÄTER IN DEN KNAST

Wie unter anderem das „Hamburger Abendblatt“ berichtet, geht der bekannte Schauspieler Mathieu Carriére als Akt des zivilen Widerstandes ins Gefängnis. Dies ist verbunden mit seiner Weigerung, ein Ordnungsgeld von 5000 Euro zu bezahlen, das über ihn verhängt wurde, weil er sich von Journalisten mit seiner Tochter fotografieren ließ, obwohl das Sorgerecht für das Mädchen die Mutter besaß. Carriére erklärte, mit seinem Haftantritt für die Gleichberechtigung beider Elternteile demonstrieren zu wollen. Sein Einzug ins Gefängnis wurde von 100 solidarischen Vätern begleitet.

Mittwoch, Dezember 08, 2004

SPIEGEL-ONLINE: MÄNNERBEWEGUNG LÄUFT STURM GEGEN SEITENSPRUNG-VERTUSCHUNGSPLÄNE DER MINISTERINNEN

Inzwischen berichtet auch „Spiegel Online“ über das von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt und Justizministerin Brigitte Zypries geplante Verbot von diskreten DNS-Tests, um damit betrügerische Mütter zu überführen. Diesem Verbot zufolge dürften Männer ihre angebliche Vaterschaft nicht mehr geheim testen, indem sie Körperzellen ihres Kindes ohne Einwilligung der Mutter untersuchen lassen. Spiegel-Online: „Seit die Absicht durchgesickert ist, machen Männerrechtler gegen das Vorhaben mobil - mit Petitionen und Unterschriftensammlungen, alarmistischen Flugblättern und empörten Leserbriefen. Der Streit um den Kuckuckskinder-Test scheint fast so viele Emotionen zu wecken wie einst der hitzige Konflikt um die Reform des Abtreibungsrechts.“ Väterverbände beklagen, dass mit dem Vorstoß der Ministerinnen ausgerechnet jene Person, die einer Straftat (dem Unterschieben eines Kindes) verdächtigt wird, deren Aufdeckung durch ein einfaches Veto verhindern kann. Als Grund vermuten sie außer weiblicher Klientelpolitik eine angestrebte Entlastung des staatlichen Sozialsystems. "Der Mann soll für das Kind sorgen und bezahlen", beklagt etwa der Sozialpädagoge Wolfgang Wenger: "Das tut der Mann aber nur, wenn er glaubt, dass er der Vater ist." Schließlich geht es um stattliche Beträge: Fachmagazine wie die "Zeitschrift für das gesamte Familien-Recht" schätzen, dass es sich bei zehn Prozent der Geburten in Deutschland um Kuckuckskinder handelt. Auch immer mehr Juristen sehen durch das drohende Verbot die Grundrechte von Männern schwer verletzt. Deshalb haben Wenger und seine Mitstreiter eine Unterschriftenaktion dagegen ins Netz gestellt.

Samstag, Dezember 04, 2004

FINANCIAL TIMES: „AUCH FRAUEN KÖNNEN ERNÄHRER SEIN“

In einem aktuellen Artikel der Financial Times Deutschland korrigiert Maike Rademaker die beliebte Annahme, für die sinkende Zahl der Geburten in Deutschland seien vor allem Akademikerinnen verantwortlich. In Wahrheit entscheiden sich vor allem schlecht verdienende Männer in unsicheren Beschäftigungsverhältnissen gegen den Nachwuchs, weil sie keine Familie ernähren können. Dies zeige sich in neuen Erkenntnissen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. So kommt Rademaker zu dem Schluss: „Da bei Akademikerinnen so ausführlich darüber nachgedacht wird, wie man sie zum Kinderkriegen animieren kann, sollte man das bei Männern auch tun. Aus den Zahlen ergibt sich: Wer an Löhnen und Kündigungsschutz rüttelt und nicht für einen Berufsabschluss bei Jungs sorgt, der bastelt mit an der demografischen Krise.“ Und nicht zuletzt müsse die althergebrachte Rollenverteilung des Mannes als Geldverdiener überdacht werden: „Auch Frauen können Ernährer sein“.

Freitag, Dezember 03, 2004

TAZ SCHLAGZEILT: „FRAUEN RASSISTISCHER ALS MÄNNER“

Normalerweise ist die Berliner „tageszeitung“ nicht gerade bekannt dafür, dass sie in irgendeiner Hinsicht das männliche Geschlecht besser dastehen lässt als das weibliche. In einem heute veröffentlichten Artikel Philip Gesslers jedoch kommt sie kaum darum herum. Wilhelm Heitmeyer, Leiter des Bielefelder Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung, fand nämlich in einer neuen Studie heraus, dass es hier eine erkennbare Schere zwischen den Geschlechtern gibt: "Frauen sind fremdenfeindlicher, rassistischer und islamophober als Männer". Bislang waren Frauen auch in dieser Hinsicht zumindest in den Massenmedien als die „besseren Menschen“ dargestellt worden. Es wird noch darüber spekuliert, warum Heide Oesterreich diesen Artikel nicht sofort abgefangen hatte.

Donnerstag, Dezember 02, 2004

SAARLÄNDISCHES JUSTIZMINISTERIUM PLÖTZLICH OFFEN FÜR MÄNNLICHE OPFER HÄUSLICHER GEWALT

Die Männerrechtler von Manndat hatten mit dem Jutizministerium des Saarlandes bislang keine guten Erfahrungen gemacht. Insbesondere Ministerin Ingeborg Spoehrhase-Eisel sei durch männerdiskriminierende Stellungnahmen aufgefallen: etwa Tricks um einen Partner loszuwerden und eine mutwillig einseitige Darstellung von Tätern bei häuslicher Gewalt als männlich. Selbst die Medien versuchte sie im sexistischen Sinne zu indoktrinieren: "Ein Herzensanliegen an die Presse: Schreiben Sie nicht mehr von einem Familiendrama. Es sind männliche Täter und weibliche Opfer." Und tatsächlich ließen sich zumindest einzelne Journalisten vor den Karren dieser Ideologie spannen. Der aktuelle saarländische Justizminister Josef Hecken hingegen zieht es vor, ohne ideologische Scheuklappen durch die Gegend zu laufen: In einer aktuellen Pressemitteilung lud er für den heutigen 2. Dezember zu einer Informationsveranstaltung zum Thema "Männliche Opfer häuslicher Gewalt". In der Einladung heißt es: „Häusliche Gewalt gegen Männer wird in der Gesellschaft tabuisiert. Insbesondere, weil betroffene Männer nicht über sie berichten. Gilt es doch als `unmännlich´, sich als Opfer von häuslicher Gewalt zu offenbaren. Das Ergebnis einer Gewaltstudie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist erschreckend: jedem vierten der befragten Männer widerfuhr einmal oder mehrmals mindestens ein Akt körperlicher Gewalt.“ Man darf auf die Pressereaktionen gespannt sein.

„FACTS“ BRINGT TITELSTORY MIT FAKTEN ZUR BENACHTEILIGUNG VON SCHEIDUNGSVÄTERN

Die Schweizer Wochenzeitschrift „Facts“ titelt auf ihrem aktuellen Cover mit der Schlagzeile "Rechtlose Väter, knallharte Mütter". Die dazugehörigen Beiträge drehen sich um die Benachteiligung von Scheidungsvätern durch das neue Sorgerecht, deren durch eine neue Untersuchung belegten körperlichen und seelischen Leiden sowie ein Interview mit dem Bremer Geschlechterforscher Professor Gerhard Amendt. In den Artikeln heißt es mit erstaunlicher Unverblümtheit, dass sich Väter oft „nicht einmal mit Hilfe der Polizei (…) gegen egoistische Mütter durchsetzen“ könnten. Die Situation sei paradox: „Seit Jahren werden die so genannten neuen Väter in der Öffentlichkeit gekrault und gestreichelt. Die Medien singen einstimmig das Loblied auf die Papas, die wochentags Kinderwagen schieben, statt Überstunden zu machen, und sich am Wochenende enthusiastisch auf die Rutschbahn zwängen. «Psychologie heute» widmete dieses Frühjahr der «einzigartigen Weise», in der Väter ihre Kinder fördern, eine Titelgeschichte. Und Politiker quer durch die Parteien fordern Arbeitsbedingungen, die dem gewandelten Rollenverständnis Rechnung tragen. Die Frauen haben erreicht, was sie jahrzehntelang forderten: ein Umdenken in der Gesellschaft. Und sie müssten, so sollte man meinen, alles daran setzen, dass ihnen diese neue Spezies Vater, die sie in mühseliger Überzeugungs- und Erziehungsarbeit herangezüchtet haben, erhalten bleibt. Doch sobald das Familienidyll zerplatzt, hat der Vorzeigevater ausgedient. Und es sind die Frauen, die dafür sorgen, dass er per Gerichtsurteil in die Rolle des Zahlpapis zurückspediert wird.“

Mittwoch, Dezember 01, 2004

„YOUNG WOMAN´S MAGAZINE“ SPRICHT OFFEN ÜBER FRAUENGEWALT IN DER PARTNERSCHAFT

Die Dezemberberausgabe (12/2004) der Frauenzeitschrift "Young - woman's magazine" bringt in der Beratungsecke des Nighttalkers Jürgen Domian einen zwei Seiten langen Artikel über Frauengewalt in der Partnerschaft. Aufhänger ist eine entsprechende Anfrage der 24jährigen Tina, die ihren Freund prügelt ("ein bis zweimal die Woche"), ihn aktuell sogar krankenhausreif geschlagen hat. Daneben stehen interessante Zahlen im Vergleich: Ihnen zufolge wurden 43% der Männer und 37% der Frauen schon mal von ihrem Partner misshandelt (mit Verletzungsrisiko). Darunter wiederum befindet sich ein Interview mit dem Experten Helmut Wilde vom Männerbüro Trier sowie ein Link zu der Pilotstudie des Frauenministeriums über männliche Gewaltopfer.

"WELT": SOLDATEN GEGENÜBER SOLDATINNEN DISKRIMINIERT

In der Tageszeitung “Die Welt“ weist im Zusammenhang mit der Debatte um Misshandlungen bei der Bundeswehr der Geschlechterforscher Willi Walter darauf hin, dass Frauen auch in diesem Bereich größeren Schutz genießen als Männer: "So dürfe die sexuelle Würde der Soldatinnen nicht verletzt werden. Wenn Männer davon betroffen seien, interessiere es niemanden". Walter hält gleichberechtigte Standards für Männer und Frauen für einen wichtigen Schritt zur Gewaltprävention. Dass Gewalt und Schikanen bei der Bundeswehr erschreckend häufig sind, zeigt sich in der vor wenigen Wochen veröffentlichten Pilotstudie "Gewalt gegen Männer" des Bundesfrauenministeriums, die nicht zuletzt auf anhaltenden politischen und publizistischen Druck der Männerbewegung zustande kam.

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