1. Auf
Spiegel-Online hadern Susanne Beyer und Ulrike Knöfel damit, dass auch viele Frauen Donald Trump gewählt haben, vor allem die weißen. Um das zu erklären, entlarven sie Feminismus als ein "in Teilen rassistisches Projekt". Weißen Frauen ginge es dabei darum, die Vorherrschaft weißer Männer zu sichern.
Einige weitere bemerkenswerte Auszüge aus dem Artikel:
Frauen sollen und müssen sich natürlich nicht automatisch dafür entscheiden, eine Frau einem männlichen Kandidaten vorzuziehen. Wenn für sie mehr Gründe dafürsprechen, den Mann zu wählen, sollten sie sich frei fühlen, diesen Gründen zu folgen.
Schön, dass sie vom SPIEGEL die Erlaubnis dafür haben.
Doch als Wählerin einen Lügner und Autokratenfreund, der nun bei Amtsantritt auch noch der älteste US-Präsident aller Zeiten sein wird, einer gut ausgebildeten, politisch erfahrenen Frau im besten Alter vorzuziehen – das ist ein verstörendes, geradezu selbstzerstörerisches Verhalten.
"Erstmal wirkt es paradox, wenn Frauen so offensichtlich gegen ihre eigenen Interessen entscheiden", sagt Andrea Geier. Die deutsche Literaturwissenschaftlerin und Professorin an der Universität Trier war mehrere Jahre im Vorstand der Fachgesellschaft für Geschlechterstudien, sie hat viel über Misogynie geforscht. "Doch wenn sie aufwachsen, finden Frauen wie Männer Rollenbilder vor, die sie selbst nicht geschaffen haben. Sie übernehmen sie meist unbewusst. Und wenn Führungsstärke seit Jahrhunderten Männern zugeschrieben wird, dann ist das eine zähe Vorstellung. Und sie führt dazu, dass sich auch viel leichter Zweifel daran wecken lassen, ob eine bestimmte Frau wirklich führungsstark ist."
Dass Frauen aus ihrer Sicht rationale Gründe gehabt haben könnten, Trump zu wählen – Gründe, die US-amerikanische Medien in den letzten Tagen rauf und runter analysiert haben – kommt hier gar nicht vor. Es muss eine Form von seelischer Störung oder Beeinträchtigung vorliegen.
Und natürlich darf man auf keinen Fall die Männer so einfach davonkommen lassen:
Vielleicht muss man an dieser Stelle hervorheben, dass Trump vor allem von Männern möglich gemacht wurde, keinesfalls sollte man dem im Trend liegenden und die Männer entlastenden Erklärungsmodell folgen, ausschließlich Frauen seien verantwortlich, sie hätten es vermasselt.
"Vermasselt" hat man eine Wahl, wenn der SPIEGEL mit dem Ergebnis unzufrieden ist. Ich bin mir sicher, mit etwas mehr Mühe ginge es noch arroganter.
Schön ist auch diese Passage des Artikels:
Der Bestsellerautor, Unternehmensberater und Coach Peter Modler hat in seiner beruflichen Praxis viele Frauen in führenden Jobs beraten. Seine Bücher "Das Arroganz-Prinzip" und "Die freundliche Feindin" gelten als Standardliteratur für Karriereanwärterinnen. Er plädiert dafür, Entmythologisierung zu betreiben, aufzuräumen mit dem unrealistischen Anspruch, dass Frauen generell über den besseren moralischen Kompass verfügten als Männer.
Sind Frauen keine besseren Menschen?
Im Fazit des Artikels findet man schließlich folgende kühne These:
Sind Frauen also mitverantwortlich zu machen am erneuten Aufstieg Donald Trumps? Ja, zumindest die, die ihn oder die gar nicht gewählt haben.
Trump verdankt seinen Wahlsieg Menschen, die ihn gewählt haben? Ist das nicht eine gewagte Behauptung? Habt ihr dafür auch Belege?
SPIEGEL-Journalistinnen sind wirklich jeden Cent ihrer Honorare wert.
2. In dem Artikel
"Die geschlechtsspezifischen Aspekte der Generation-Z-Wahl: Was beide Parteien lernen können" beschäftigt sich die Washingtoner Tageszeitung "The Hill" mit demselben Thema auf einem wesentlich nüchterneren und konstruktiveren Niveau.
Während Trumps hypermaskuline Themen seit langem viele sozialkonservative Wähler (sowohl Männer als auch Frauen) ansprechen, ist es weniger klar, ob diese Appelle bei einer Mehrheit der jungen männlichen Wähler in diesem Herbst funktioniert haben, da ich argumentiere, dass die Hinwendung der Gen Z-Männer zur Frauenfeindlichkeit womöglich überbewertet wird.
Eine Analyse des American Institute for Boys and Men zeigt beispielsweise, dass die Männer der Generation Z die Gleichberechtigung der Geschlechter im Großen und Ganzen unterstützen (und zwar in höherem Maße als ältere Männer), obwohl sie sich selbst nur ungern als Feministen bezeichnen.
Vielleicht gerade deshalb.
Etwa vier von zehn Generation-Z-Mitgliedern nannten wie die älteren Amerikaner die Wirtschaft und Arbeitsplätze als oberste Priorität. Trotz zahlreicher makroökonomischer Indikatoren, die zeigen, dass die US-Wirtschaft gut läuft, dominierten die hohen Lebenshaltungskosten und der Inflationsdruck die Sorgen der meisten Wähler - insbesondere der jüngeren Amerikaner.
Unsere PRRI-American-Values-Umfrage 2024 zeigte, dass sich etwa sieben von zehn Generation-Z-Mitgliedern Sorgen machen, einen gut bezahlten Job zu finden und sich die täglichen Ausgaben, die Gesundheitsversorgung und - vielleicht am wichtigsten - die Miete leisten zu können.
Harris' Botschaft, wie ihre Wirtschaftspolitik jungen Amerikanern helfen würde, kam bei den jungen Wählern eindeutig nicht gut an. Und obwohl Trumps Pläne, Zölle auf in die USA eingeführte Waren zu erheben, nach Ansicht von Wirtschaftswissenschaftlern die Inflation tatsächlich erhöhen würden, fand seine Kritik an der Wirtschaftspolitik der Regierung Biden-Harris bei vielen jungen Wählern Anklang, da die Lebenshaltungskosten vor der COVID-19-Pandemie überschaubarer waren.
Die Grundlagen der meisten US-Wahlen zeigen, dass die meisten Amerikaner, wenn die amtierende Partei im Weißen Haus unpopulär ist und die meisten von ihnen finanziell angespannt sind, oft einen Wechsel anstreben.
Aber das wären ja alles völlig rationale Erwägungen. Sicher, dass die nicht alle selbstzerstörerisch oder gehirngewaschen sind?
Während Analysten analysieren, was in diesem Wahlzyklus funktioniert hat und was nicht, muss die Demokratische Partei bei künftigen Wahlen ihre Zelte breiter aufschlagen und unzufriedene junge Männer ansprechen; sie kann sich in Zukunft nicht einfach auf die Stimmen junger Frauen verlassen. Harris' Rückgang in der Wählergunst junger Frauen ist auch ein Zeichen dafür, dass eine Kampagne, die sich ausschließlich auf soziale Themen konzentriert, für die Demokraten nicht ausreicht, um zukünftige Wahlen zu gewinnen.
Wenn ich Mitglied der Demokratischen Partei wäre, fände ich solche Überlegungen hilfreicher als das ideologische Geätze und die Schuldzuweisungen im SPIEGEL.
3. DWDL berichtet über die neue deutsche Fernsehserie "Bad Influencer"
Als es vorbei ist, kann man Donna (Lia von Blarer) die Erleichterung ansehen. Ihr One-Night-Stand Pascal (Lukas T. Sperber) ist gerade ungelenk und laut stöhnend auf ihr herumgerutscht, doch der eigentliche Höhepunkt folgt erst danach. Pascal stellt sich nämlich als Pick-Up-Artist heraus. Als solcher hat er es sich zum Ziel gemacht, mit möglichst vielen Frauen zu schlafen. Und zum Beweis startet er noch im Zimmer von Donna einen Livestream, was wiederum die weibliche Hauptfigur der ARD-Serie "Bad Influencer" zur Höchstform auflaufen lässt. Mit einem beherzten Tritt in die Weichteile des Ober-Machos wird sie selbst zu einem Internet-Star - erst nur widerwillig, dann aber mehr und mehr selbstbestimmt.
Hier geht es weiter.
4. Der Berliner Tagesspiegel schließlich berichtet über
eine ukrainische Mutter, die ihren Sohn vor dem Krieg versteckt.