Donnerstag, Februar 20, 2025

Männer in die Ukraine: Im Wahlkampf kein Thema

Die Debatte um eine mögliche Entsendung deutscher Schutztruppen in die Ukraine gewinnt an Brisanz, während der Wahlkampf zur Bundestagswahl am 23. Februar in vollem Gange ist. Doch während die politischen Debatten über Bündnisverpflichtungen, militärische Strategien und europäische Solidarität toben, bleibt eine zentrale Frage unbeachtet: Wer wird diese gefährliche Mission tatsächlich ausführen? Die Antwort ist so offensichtlich wie ignoriert – es werden vor allem Männer sein.



Historisch und statistisch ist klar: In militärischen Konflikten stellen Männer die überwältigende Mehrheit der Soldaten. Ob in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs, den Schlachtfeldern des Zweiten oder den modernen Einsätzen der Bundeswehr – die Geschlechterverteilung bleibt unverändert asymmetrisch. Zwar ist die Bundeswehr inzwischen eine Freiwilligenarmee, doch der gesellschaftliche und institutionelle Druck auf Männer, sich für den Dienst an der Waffe zu entscheiden, ist ungleich höher als auf Frauen. Noch immer sind rund 85 % der Soldaten der Bundeswehr männlich. Bei Kampfeinheiten ist dieser Anteil noch höher. Das bedeutet: Sollte Deutschland tatsächlich Truppen in die Ukraine entsenden, werden es fast ausschließlich Männer sein, die ihr Leben riskieren.

Es ist unvorstellbar, dass Frauen in gleicher Anzahl in die Pflicht genommen würden. Die Wehrpflicht wurde 2011 ausgesetzt, doch auch sie galt damals nur für Männer. Sollte es zur Wiedereinsetzung kommen, ist zu befürchten, dass sich an dieser Ungerechtigkeit nichts ändern wird. Sollten Schutztruppen in die Ukraine entsandt werden, dürften es weit überwiegend Männer sein, die an die Front geschickt werden, die ihr Leben riskieren, die physische und psychische Narben davontragen. Doch im Wahlkampf, der die politische Stimmung derzeit prägt, sucht man dieses Thema vergeblich.

Parteiprogramme und Reden sind voll von großen Worten: Klimawandel, soziale Gerechtigkeit, Digitalisierung. Die spezifischen Belastungen, denen Männer in Krisenzeiten ausgesetzt sind, finden keinen Platz. Es ist, als ob die Geschlechterperspektive aufhört, sobald es um Leben und Tod geht. Während Gleichstellungspolitik vermeintliche Benachteiligungen von Frauen in den Fokus rückt, bleibt die Kehrseite der Medaille unsichtbar: Männer als diejenigen, die in Krisen und Kriegen die Hauptlast tragen. Diese Schieflage wird politisch kaum thematisiert, weil es nicht ins gängige Gleichstellungskonzept passt. Eine einseitige Blindheit, wie sie sich hier zeigt, ist nicht nur ungerecht, sondern auch gefährlich – sie verhindert eine ehrliche Debatte über gesellschaftliche Rollen und Verantwortlichkeiten.

Warum wird nicht thematisiert, dass es Männer sein werden, die in der Ukraine stehen könnten? Warum wird nicht diskutiert, welche Unterstützung sie und ihre Familien brauchen – vor, während und nach einem solchen Einsatz? Stattdessen dominiert eine seltsame Mischung aus Verdrängung und Gleichgültigkeit. Der Wahlkampf schweigt, weil das Thema unbequem ist. Es zwingt uns, über Opfer, Pflicht und die ungleiche Verteilung von Risiken nachzudenken – Fragen, die keine einfachen Antworten bieten und keine populistischen Parolen zulassen.

Die Entsendung von Schutztruppen ist kein abstraktes Szenario. Sie bedeutet reale Männer, die ihre Heimat verlassen, reale Söhne, Ehemänner und Väter, die in Gefahr geraten. Doch während wir in anderen Bereichen penibel auf Geschlechtergerechtigkeit achten – etwa bei Vorstandsquoten oder Lohnlücken – scheint diese Sensibilität im Kontext militärischer Einsätze verloren zu gehen. Hier wird die traditionelle Rollenverteilung stillschweigend akzeptiert: Männer als Beschützer, Männer als Kämpfer, Männer als Verfügungsmasse.

Diese Doppelmoral hat Konsequenzen. Sie blendet die psychischen Belastungen aus, die mit solchen Einsätzen einhergehen – von posttraumatischen Belastungsstörungen bis hin zu familiären Zerwürfnissen. Sie ignoriert, dass Männer, die zurückkehren, oft allein gelassen werden mit ihren Traumata, weil die Gesellschaft erwartet, dass sie "stark" sind. Und sie verschweigt, dass die Bereitschaft, Männer in solche Situationen zu schicken, tief in einem veralteten Geschlechterbild verwurzelt ist, das wir angeblich längst überwunden haben.

Es ist höchste Zeit, dass die Männerpolitik aus ihrem Schattendasein tritt. Wenn Deutschland Schutztruppen entsendet, dann muss diese Entscheidung auch eine Debatte über die Geschlechterdimension mit sich bringen. Wir brauchen Antworten: Wie können wir Männer besser auf solche Einsätze vorbereiten? Wie unterstützen wir sie und ihre Familien danach? Und vor allem: Wie brechen wir mit der stillen Annahme, dass es "eben so ist", dass Männer die Hauptlast tragen?

Es ist höchste Zeit, diese Thematik offen anzusprechen. Wenn Deutschland in Zukunft militärische Verantwortung übernimmt, muss die Frage gestellt werden: Warum ist es immer noch selbstverständlich, dass Männer an der Front stehen, während Gleichstellung in allen anderen Lebensbereichen priorisiert wird? Wenn der Staat im Namen der Sicherheit Menschenleben riskiert, dann sollte er auch die Frage beantworten, warum es fast ausschließlich die eines Geschlechts sind.

Der Wahlkampf bietet die perfekte Bühne, um diese Fragen zu stellen. Doch stattdessen herrscht Schweigen. Es ist ein Schweigen, das nicht nur die Betroffenen im Stich lässt, sondern auch die Chance verpasst, eine gerechtere und ehrlichere Gesellschaft zu schaffen. Männer verdienen mehr als Unsichtbarkeit – gerade in Zeiten, in denen sie am meisten geben könnten. Die Politik muss endlich reden. Und zwar jetzt.



Mittwoch, Februar 19, 2025

Für Neulinge: Therapeuten erklären, warum es eine Männerrechtsbewegung braucht (Teil 1)

Bei der täglichen Medienschau auf Genderama wird denjenigen, die neu auf das Thema "politische Anliegen der Männer" stoßen vielleicht nicht immer klar, warum die Existenz einer Männerrechtsbewegung überhaupt notwendig geworden ist. Deshalb möchte ich heute zwei neu erschienene Beiträge dazu verlinken, die für die "alten Hasen" bei diesem Thema kaum neue Informationen bringen.

Der erste Beitrag ist dieser Tage im Magazin für Männerpsychologie erschienen und stammt von dem US-amerikanischen Psychotherapeuten Amit Kumar. Er behandelt, wie konsequent wir alle das Leiden von Männern übersehen: eine Einstellung, an der sich wenig ändern wird, wenn man hierfür nicht konsequent das nötige Bewusstsein schafft. So wie ich bei meinen Veröffentlichungen bezieht sich Kumar auf de Stand der Wissenschaft, wie er sich in aktuellen Studien zeigt. Verlinkungen darauf finden sich zuhauf im englischen Originaltext.



Damit unser Wissen und unsere Fähigkeiten nicht verkümmern und verfallen, müssen Psychotherapeuten wie ich regelmäßig Fortbildungen besuchen. Kürzlich nahm ich an einer mehrtägigen Fortbildung über die Behandlung von Opfern einer bestimmten Art von missbräuchlicher Beziehung teil, die auch als pathologische Liebesbeziehung oder narzisstischer Missbrauch bekannt ist. Schon nach kurzer Zeit erfuhr ich, dass ich nicht darüber unterrichtet wurde, wie man Menschen in solchen Beziehungen erkennt und behandelt, sondern wie man Frauen in solchen Beziehungen erkennt und behandelt.

Es wurde eine oberflächliche Erklärung abgegeben, die besagte, dass die Gruppe Frauen als Opfer und Männer als pathologische Partner untersuchte, dass die Dynamik aber auch umgekehrt sein kann. Man war nicht neugierig darauf, wie oft Männer Opfer sind, ob die männliche Erfahrung als Opfer anders sein könnte als die weibliche, oder ob ein weiblicher pathologischer Partner andere Verhaltensweisen zeigt als ein männlicher.

Obwohl dies enttäuschend ist, war es nicht überraschend. Eine kürzlich erschienene Übersichtsarbeit der Forscherinnen Maja Graso und Tania Reynolds mit dem Titel "A Feminine Advantage in the Domain of Harm: A Review and Path Forward" zeigt, wie die Forschung immer wieder feststellt, dass Frauen im Vergleich zu Männern größere Instinkte der Empathie, der Fürsorge und des Schutzes hervorrufen. Außerdem ist es für den Einzelnen leichter, Frauen als Opfer und Männer als Täter zu typisieren.

Die Forscher argumentieren überzeugend und führen zahlreiche Beispiele an. Zwei Studien haben ergeben, dass Menschen in ethischen Dilemmasituationen, in denen sie ein Leben beenden können, um ein anderes zu retten, eher bereit sind, das Leben eines Mannes zu opfern als das einer Frau. Bei der Betrachtung von Bildern von Männern und Frauen, die Schmerzen haben, ist die Besorgnis für die Frauen größer. In einer Studie, in der Personen finanziell davon profitieren konnten, wenn sie anderen Schmerzen zufügten, schädigten sie eher männliche Ziele, während sie lieber weniger Geld erhielten, um Frauen vor Schmerzen zu bewahren.

In Szenarien identischer Misshandlung durch einen gleichgeschlechtlichen Freund empfanden die Menschen weniger Mitgefühl und waren abweisender gegenüber Männern als gegenüber Frauen. Die Studienteilnehmer waren eher bereit, ein Medikament zu unterstützen, das insgesamt Vorteile, aber Nebenwirkungen für Männer hatte, als ein Medikament, das die gleichen Vorteile und unverhältnismäßige Nebenwirkungen für Frauen hatte.

Bei der Erörterung von Forschungsergebnissen zur Diskriminierung bei der Einstellung von Arbeitskräften stellen Graso und Reynolds fest, dass "die Menschen stärker davon überzeugt sind, dass die Unterrepräsentation von Frauen in von Männern dominierten Bereichen (z. B. Ingenieurwesen) eine gesellschaftliche Diskriminierung widerspiegelt und soziale Maßnahmen rechtfertigt, als die Unterrepräsentation von Männern in von Frauen dominierten Bereichen (z. B. Krankenpflege)". Außerdem "überschätzen die Menschen das Ausmaß der Diskriminierung von Frauen bei der Einstellung und unterschätzen das Ausmaß der Diskriminierung von Männern."

Graso und Reynolds gehen auch auf sexuelle Belästigung ein und stellen fest, dass "Experimente zeigen, dass Menschen dieselben Handlungen als sexistischer, belästigender und beleidigender empfinden, wenn sie von einem Mann als von einer Frau begangen werden", und dass "Menschen härtere Strafen wünschen und weniger bereit sind, einem Mann (als einer Frau) zu verzeihen, der am Arbeitsplatz eine potenziell unangemessene Bemerkung macht".

Sowohl in Experimenten mit Schöffen als auch in realen Gerichtssälen werden Männer härter bestraft, selbst wenn man das Vorstrafenregister des Angeklagten und die Art des Verbrechens berücksichtigt.

Von besonderer Relevanz für meine Ausbildung ist die Feststellung von Graso und Reynolds, dass "männliche Opfer von Gewalt in Paarbeziehungen, die von Frauen verübt wurde, mit Spott, Zweifeln und Verharmlosung konfrontiert werden, obwohl es Beweise dafür gibt, dass Frauen in ähnlichem Maße wie Männer Gewalt in Paarbeziehungen begehen".

In meiner Ausbildung wurde mir beigebracht, dass das Täterprofil, das wir untersuchten, das von Personen mit narzisstischen und antisozialen Persönlichkeitsstörungen war, weil sie am gefährlichsten waren. Die Forschung zeigt jedoch, dass es Borderline- und antisoziale Persönlichkeitsstörungen sind, die den meisten psychischen und physischen Missbrauch in romantischen Beziehungen aufweisen.

Ich vermute, dass diese Diskrepanz auf die in der Arbeit von Graso und Reynolds erörterten Vorurteile gegenüber Frauen zurückzuführen ist. Narzisstische und antisoziale Persönlichkeitsstörungen treten vorrangig bei Männern auf, die eher als Täter angesehen werden, während die Borderline-Persönlichkeitsstörung im Allgemeinen vorrangig bei Frauen vorkommt, die eher als Opfer angesehen werden.

Dieser blinde Fleck kann unbeabsichtigt auch viele Frauen in pathologischen Beziehungen benachteiligen, denn obwohl die Borderline-Persönlichkeitsstörung häufiger bei Frauen diagnostiziert wird, zeigen Studien, dass sie bei Männern und Frauen in etwa gleich häufig vorkommt. Ein weiterer Punkt, an dem diese Voreingenommenheit zum Vorschein kommen kann, ist die Tatsache, dass Behandlungsprotokolle für Borderline-Persönlichkeitsstörungen vor allem mit weiblichen Patienten entwickelt und erforscht werden, und es überrascht nicht, dass typische Behandlungen bei Männern nicht so gut funktionieren.

Ich habe diesen weiblichen Vorteil auch bei meiner klinischen Arbeit festgestellt, z. B. bei klinischen Übungen, die sich auf das Salomon-Paradoxon stützen, das sich auf die beständige und zuverlässige Erkenntnis bezieht, dass Menschen die Probleme anderer besser verstehen als ihre eigenen.

Das Salomon-Paradoxon ist der Grund, warum Therapeuten oft Fragen stellen, die den Klienten zwingen, seine Situation aus einer anderen Perspektive zu betrachten - Fragen wie "Was würden Sie einem Freund in der gleichen Situation sagen?" "Was würden Sie zu sich selbst sagen, wenn Sie Ihr eigener Coach oder Mentor wären?" Oder der Vorschlag des umstrittenen Psychologen Jordan Peterson: "Betrachten Sie sich selbst wie jemanden, dem Sie helfen sollen."

Nach diesem Prinzip bitte ich meine Klienten in pathologischen Beziehungen, sich vorzustellen, was sie von einem geliebten Menschen in einer ähnlichen Beziehung halten würden. Früher bat ich sie, sich eine Person des gleichen Geschlechts vorzustellen, da ich annahm, dass die Ähnlichkeit der hypothetischen Hauptperson am effektivsten wäre, aber diese Übung war bei Männern nie so wirkungsvoll. Nachdem ich von den Vorurteilen, die Frauen bevorzugen, erfahren hatte, begann ich, männliche Kunden nach ihren Schwestern statt nach ihren Brüdern zu fragen. Ihre Antworten wandelten sich von hilfreicher, aber lauwarmer Unterstützung für ihre Brüder zu rechtschaffener väterlicher Liebe und Wut, manchmal unter Tränen, für ihre Schwestern.

Nach diesen Gedankenexperimenten äußerten einige männliche Klienten die gleiche Voreingenommenheit, die ihre Beziehungen plagt: Als Männer sollen sie den Schmerz aushalten und sich eingestehen, dass sie nicht die gleiche Beachtung verdienen wie Frauen, nicht die gleiche Liebe und den gleichen Respekt wie die andere Hälfte der Menschheit.

Heute überschneiden sich diese Vorurteile mit einer Vielzahl von Problemen, mit denen die Männer von heute konfrontiert sind. Entgegen dem Nullsummen-Denken, das in unserem Geschlechterdiskurs grassiert, brauchen wir einander - die Hilfe für die eine Hälfte der Gesellschaft hilft immer auch der anderen Hälfte. Ein Beschützerinstinkt gegenüber Frauen mag sicherlich gesund sein, und die meisten würden die Warnung vorbringen, dass er gegenüber unseren Schwestern nicht herablassend sein darf. Vielleicht sollten wir hinzufügen, dass er niemals die Vernachlässigung unserer Brüder billigen sollte.




Für Neulinge: Therapeuten erklären, warum es eine Männerrechtsbewegung braucht (Teil 2)

Bei der täglichen Medienschau auf Genderama wird denjenigen, die neu auf das Thema "politische Anliegen der Männer" stoßen vielleicht nicht immer klar, warum die Existenz einer Männerrechtsbewegung überhaupt notwendig geworden ist. Deshalb möchte ich heute zwei neu erschienene Beiträge dazu verlinken, die für die "alten Hasen" bei diesem Thema kaum neue Informationen bringen.

Der zweite Beitrag stammt von dem Washingtoner Therapeuten Tom Golden, der sich stark für Männergesundheit engagiert. Er nennt 13 Schritte, die wir tun sollten, damit unsere Gesellschaft männerfreundlicher wird. Dabei bezieht sich Golden auf die USA, seine Empfehlungen sind aber mit geringen Anpassungen auch auf Deutschland anwendbar.



Präsident Trump ist dabei, DEI-Initiativen abzubauen und Verschwendung und Betrug auszumerzen. Wenn er jedoch wirklich Amerikas Größe wiederherstellen will, muss er sich mit der tief verwurzelten Männerfeindlichkeit in unserer Kultur auseinandersetzen. Ein Teil davon ist auf feministisch geprägte Gesetze und Bürokratien zurückzuführen, die sich durchgesetzt und Männern, Kindern und Familien geschadet haben. Andere Aspekte spiegeln seit langem bestehende gesellschaftliche Vorurteile gegen Männer wider. Um Amerika zu einem Ort zu machen, an dem Männer und Jungen respektiert werden und sich wirklich entfalten können, sind die folgenden Änderungen unerlässlich:

1. Väter zurück ins Haus holen

Dies sollte die oberste Priorität sein. Viele feministisch geprägte Maßnahmen haben Väter direkt oder indirekt aus dem Haus gedrängt. Die Forschung ist eindeutig: Wenn Väter anwesend sind, profitieren die Kinder davon. Wenn Väter abwesend sind, steigen die Risiken: Mobbing, Schulabbruch, frühe Schwangerschaft, Selbstmord, Vergewaltigung, berufliches Versagen, geringes Einfühlungsvermögen, Straffälligkeit, Drogenmissbrauch und vieles mehr. Eine starke Nation hängt von starken Familien ab, und das bedeutet, dass die Väter zu Hause sein müssen.

2. Reform des Familiengerichtssystems

Familiengerichte sind in hohem Maße gegen Männer voreingenommen und verdrängen Väter oft zu Unrecht aus dem Leben ihrer Kinder. Dies führt zu Chaos in den Familien und in der Gesellschaft. Die Regierung hat nicht das Recht, sich so in persönliche Familienangelegenheiten einzumischen, dass sie Vätern und Kindern schadet. Eine grundlegende Überarbeitung ist notwendig.

3. Überarbeitung des Gesetzes gegen Gewalt gegen Frauen (Gewaltschutzgesetz)

Das Gewaltschutzgesetz ist eines der männerfeindlichsten Gesetze, die es gibt. Von Anfang bis Ende geht es davon aus, dass Männer die Täter und Frauen die Opfer sind, und ignoriert männliches Leid und Missbrauch. Eine Abschaffung oder eine ernsthafte Überarbeitung ist notwendig, um Fairness für alle zu gewährleisten.

4. Wiederherstellung von reinen Männerräumen

Männer brauchen Orte, an denen sie sich ohne Frauen treffen können, genauso wie Frauen unzählige reine Frauenclubs und -organisationen haben. Doch die Männerräume wurden systematisch abgebaut. Ein Beispiel dafür sind die Pfadfinder, einst eine stolze Institution für Jungen, die jetzt auch Mädchen aufnehmen. Es ist an der Zeit, ein Umfeld zu schaffen, in dem Männer einfach nur als Männer zusammen sein können, ohne die Anwesenheit von Frauen.

5. Männern ein Mitspracherecht bei reproduktiven Rechten geben

Gegenwärtig haben Männer bei reproduktiven Entscheidungen keinerlei gesetzliche Rechte - obwohl sie finanziell verantwortlich sind. "Ihr Körper, ihre Entscheidung" bedeutet oft "seine Brieftasche, ihre Entscheidung". Männer müssen in diese Gespräche einbezogen werden und ein gewisses Maß an reproduktiver Autonomie erhalten.

6. Psychische Gesundheitsdienste männerfreundlich gestalten

Der Bereich der psychischen Gesundheit ist überwiegend weiblich dominiert, und das derzeitige System versteht die männliche Psychologie nicht, z. B. wie Männer und Jungen Emotionen verarbeiten und sich von Traumata erholen. Anstatt sie wie "defekte Frauen" zu behandeln, muss das System so angepasst werden, dass es den Bedürfnissen von Männern besser gerecht wird. Ein einfühlsamer, sachkundiger Ansatz ist längst überfällig.

7. Beendigung des Vaterschaftsbetrugs

Viele Männer ziehen unwissentlich Kinder auf, die biologisch nicht die ihren sind. Ein einfacher und allgemeiner, kostengünstiger Vaterschaftstest bei der Geburt würde dieses Problem beseitigen und sicherstellen, dass beide Elternteile die Wahrheit kennen. Das ist eine grundlegende Frage der Fairness.

8. Schulen jugendfreundlich gestalten

Schulen sind für Mädchen konzipiert. Sie bieten unzureichende Pausen, weiblich dominiertes Lehrpersonal und einen Lehrplan, der Jungen nicht anspricht. Die Forschung zeigt, dass viele Lehrer unbewusst Mädchen bevorzugen. Besonders gefährdet sind aktive, verspielte Jungen. Wir brauchen Bildungsreformen, die den Lernstil und die natürliche Energie der Jungen unterstützen.

9. Verbot der routinemäßigen männlichen Beschneidung

Die Beschneidung von Frauen ist in den USA verboten, doch die Beschneidung von Männern ist nach wie vor der häufigste chirurgische Eingriff. Diese unnötige und schädliche Praxis verändert den Körper eines gesunden Jungen dauerhaft und ohne seine Zustimmung. Es ist an der Zeit, die routinemäßige Beschneidung zu verbieten, sofern sie nicht medizinisch notwendig ist.

10. Die männliche Selbstmordkrise angehen

Männer stellen die überwiegende Mehrheit der Selbstmordopfer, doch die Gesellschaft ignoriert diese Krise weitgehend. Die Selbstmordrate von Männern ist seit Jahrhunderten höher als die von Frauen, und trotzdem rührt sich niemand. Es ist an der Zeit, dieses Problem ernst zu nehmen und echte Lösungen zu finden.

11. Verbesserung der Sicherheit am Arbeitsplatz für Männer

92 % der Todesfälle am Arbeitsplatz gehen zu Lasten von Männern. Maßnahmen zur Sicherheit am Arbeitsplatz müssen diese Realität anerkennen und dem Schutz von Männern in gefährlichen Berufen Vorrang einräumen.

12. Die Gesundheitslücke bei Männern schließen

Männer sterben fünf Jahre früher als Frauen und sterben auch früher an neun der zehn häufigsten Todesursachen. Dennoch gibt die Regierung mehr Geld für die Gesundheit und Forschung von Frauen aus. Es gibt acht Bundeskommissionen für die Gesundheit von Frauen und keine für die von Männern. Dieses Ungleichgewicht muss korrigiert werden.

13. Hartes Durchgreifen bei falschen Anschuldigungen

Falsche Anschuldigungen ruinieren das Leben von Männern - in finanzieller, sozialer und emotionaler Hinsicht. Berichten zufolge ermutigen einige Anwälte für Familienrecht sogar zu falschen Anschuldigungen, um das Sorgerecht für Kinder zu erhalten. Die Phrase "Glaubt allen Frauen" hat ein Umfeld geschaffen, in dem Männer ohne Beweise als schuldig gelten. Falsche Anschuldigungen müssen härter bestraft werden, und den zu Unrecht Beschuldigten muss Mitgefühl und Hilfe zuteil werden.

Wenn Amerika wieder groß werden will, muss es ein Ort sein, an dem Männer und Jungen geschätzt, unterstützt und fair behandelt werden. Diese Reformen sind unerlässlich, um das Gleichgewicht wiederherzustellen und Familien, Gemeinden und die Nation zu stärken.




Natürlich stehen diesen Verbesserungen die Voreingenommenheiten im Weg, die in Teil 1 dieses Zweiteilers genannt wurden. Wer sich für Männer engagiert, wird in unserer heutigen Gesellschaft allzuoft als Frauenfeind diffamiert. Auch dieser Herausforderung muss eine Bewegung für Jungen und Männer täglich begegnen.



Dienstag, Februar 18, 2025

Tinder: Künstliche Intelligenz soll Männer erziehen

1. Verschiedene Medien, darunter heise, berichten:

Die Firma Match will mit Künstlicher Intelligenz dafür sorgen, dass zu sexualisierte Nachrichten nicht unverändert verschickt werden. Der Nutzer soll dann einen Hinweis bekommen, ob er diese wirklich schicken will, berichtet die Financial Times. Die Firma hinter Tinder und Hinge will damit vor allem Männer zu besserem Verhalten im Dating-Prozess bringen.

"Vor allem für Männer ist ein großer Teil unseres Sicherheitskonzepts darauf ausgerichtet, Verhaltensänderungen herbeizuführen, damit wir Dating-Erfahrungen sicherer und respektvoller gestalten können", wird Yoel Roth, Leiter der Abteilung Sicherheit, von der Financial Times zitiert. Intern spricht man laut Roth bei diesen Nachrichten von "zu viel, zu früh" und will die Nutzer dazu bringen, ihre Entscheidung zu überdenken, eine solche Nachricht zu senden. Laut eigenen Angaben der Firma tut dies ein Fünftel der Menschen, wenn sie einen solchen Hinweis erhalten.




2. Barbara Schöneberger und Janine Kunze plaudern über ihre Erfahrungen mit der Besetzungscouch, seit der MeToo-Bewegung und dem Fall Harvey Weinstein eigentlich Symbol des Bösen:

Die beiden Damen verraten, sich bereits seit den 1990er Jahren zu kennen und gerne an die gemeinsamen Karriereanfänge zurückzudenken. Kunze offenbart, bei keinem Schauspiel-Casting jemals ein sexuelles Angebot bekommen zu haben: "Ich habe immer auf das Sofa gewartet. Es hat mich keiner gefragt. Keiner. Bis heute nicht."

"Du meinst die Besetzungscouch?", möchte Barbara Schöneberger daraufhin von seinem Gast wissen. Damit ist das Klischee gemeint, als junge Schauspielerin für lukrative Rollenangebote mit einflussreichen Casting-Agenten zu schlafen. Zur Enthüllung ihrer Kollegin meint Schöneberger schließlich: "Das finde ich ja interessant, dass du das sagst. Ich habe nicht eine einzige Begegnung dieser Art gehabt. Wirklich nicht eine einzige. Und um ehrlich zu sein: Ich hätte es gar nicht ausgeschlossen, auch mal aus Versehen mit jemandem zu schlafen, der mir beruflich irgendwie behilflich sein kann. Aber es hat sich schlichtweg nicht ergeben."

Barbara Schöneberger fährt weiter fort: "Ich habe das damals nicht so ernst gesehen." Die Moderatorin wisse natürlich, dass bei diesem Thema heutzutage wenig Spaß verstanden würde. Doch sie gesteht trotzdem: "Ich hätte das damals, ehrlich gesagt, aus so einer völlig unverblümten Naivität einfach nur gemacht, weil ich mir dachte: Wie fühlt sich das eigentlich an, mit jemandem zu schlafen, der einem überstellt ist? Weil, ehrlich gesagt: In der Regel habe ich mit Männern geschlafen, denen ich überstellt war."

Schmunzelnd erzählt Janine Kunze daraufhin: "Ich habe mir immer ganz klar gesagt: Nein, mache ich nicht. [...] Auf gar keinen Fall. Aber als dann so gar nie was kam, habe ich gedacht: Mein Gott, bin ich unerotisch, dass es niemand überhaupt in Betracht zieht, ob ich nicht auch was für die Couch wäre."




3. Die einzige Beratungsstelle für männliche Missbrauchopfer in Großbritannien, steht vor der Schließung. Die britische Regierung hat die Finanzierung zurückgezogen, obwohl die Beratungsstelle jedes Jahr 2000 Jungen und Männern hilft und die Nachfrage wächst.



4. In den USA nennt bezeichnete man männliche Pfadfinder als "boy scouts". Das hat sich jetzt aus politischen Gründen geändert – der Stand-up-Comedian und Moderator Bill Maher findet das absurd:

HBO-Moderator Bill Maher diskutierte in der Sendung "Real Time" am Freitag in der Rubrik „Overtime“ mit seinen Gesprächspartnern über die jüngste Namensänderung der "Boy Scouts of America" in "Scouting America".

"Das klingt wie die Schlagzeile eines Satiremagazins", reagierte Maher. "Das ganze verdammte Land ist das mittlerweile. Die "Boy Scouts of America" können nicht mehr "Boy Scouts of America" genannt werden, weil es ausgrenzend ist. Als ob es keine "Girl Scouts of America" gäbe! Als wäre es eine Art Verbrechen gegen die Natur, dass wir alle – Menschen – anders sind. Es heißt jetzt 'Scouting America'.“

"Das ist die Art von Dingen, die Leute Trump wählen lässt", sagte Maher. "Genau das. Ich habe es hier schon eine Million Mal gesagt. Die Demokraten haben einen Verrücktheits-Wettbewerb gegen eine verrückte Person verloren."




5. Immerhin lösen sich die ersten Demokraten aus dem Wahnsinn. So fordern die ersten ihrer Gouverneure jetzt Unterstützung von Männern und Jungen.

Letzte Woche hielt der Gouverneur von Maryland, Wes Moore, ein Demokrat, eine Rede zur Lage der Nation, in der er auf die Probleme und Herausforderungen einging, denen sich Männer und Jungen in seinem Staat gegenübersehen. Gouverneur Moore wies in seiner Rede auf eine Reihe von Problemen hin:

"Und es ist nicht nur so, dass in Maryland die Erwerbsbeteiligung junger Männer so niedrig ist wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. Es geht auch darum, dass die Selbstmordrate bei Männern unter 30 Jahren seit 2010 um mehr als ein Drittel gestiegen ist. Im ganzen Land ist das Niveau des Hochschulabschlusses für Männer und Jungen heute genauso hoch wie 1964. Und Maryland schickt immer noch doppelt so viele Jugendliche unter 18 Jahren in die staatlichen Gefängnisse wie der Rest des Landes. Die Daten vermitteln uns eine klare Botschaft: Wir müssen besser verstehen und angehen, was mit unseren Männern und Jungen geschieht."

Moore schloss mit dem Versprechen: "Ich werde meine gesamte Verwaltung anweisen, mit der Umsetzung gezielter Lösungen zu beginnen, um unsere Männer und Jungen zu fördern."

Die anwesenden Gesetzgeber drückten ihre Unterstützung durch wiederholten Applaus und sogar durch einen parteiübergreifenden Stehbeifall aus.

Darüber hinaus bemühen sich zwei weitere Gouverneure auf ihre Weise um die Förderung von Männern und Jungen:

Gouverneur Ned Lamont aus Connecticut erklärte in seiner Rede zur Lage der Nation: "Wir bemühen uns darum, mehr Männer in den Lehrerberuf zu bringen. Statistisch gesehen gehören Jungen eher zu den Jugendlichen, die den Anschluss verlieren. Ein paar mehr männliche Mentoren im Klassenzimmer - und Coaching - könnten helfen."

Der Gouverneur von Utah, Spencer Cox, hat eine Task Force für das Wohlergehen von Männern und Jungen ins Leben gerufen, um Lösungen zu finden, die den Männern und Jungen in Utah helfen, ein erfolgreiches Leben zu führen.


Nach der dramatischen Wahlschlappe, die die Demokraten 2024 auch wegen ihrer Vernachlässigung der Anliegen männlicher Bürger erlitten hatten, beginnt die Männerrechtsbewegung bei ihnen jetzt endlich zu wirken.



6. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir zum Fall Rubiales, der am Freitag Thema auf Genderama war.

Ich lese täglich morgens als erstes spanische Zeitungen deshalb kann ich im Fall Rubiales helfen.

Hermoso sagt aus dass sie keine Frage erkennen konnte und deshalb auch kein Einverständnis artikuliert hat und niemals gegeben hätte.

Wer die spanische Politik der letzten Jahre kennt weiß dass der Feminismus dort eine Bastion ist, die keinen Widerspruch duldet, teilweise extremer als in Deutschland. Nur so ist es zu erklären, dass man überhaupt auf die Idee kommt einen Kuss auf offener Bühne bei einem Sieg einer Weltmeisterschaft als sexuellen Angriff zu sehen und als Staatsanwaltschaft mehr als zwei Jahre Gefängnis zu fordern. Eigentlich unglaublich. Ich vertraue aber auf die dortige Justiz dass sie die Sache richtig einschätzen. Es war dumm von Rubiales, aber kein strafbares Verhalten.

Das Klischee des typischen spanischen Machos macht es den spanischen Männern meines Erachtens noch schwerer, hier klar Stellung zu beziehen. Der Macho-Verdacht ist noch ausgeprägter, und dem will sich heute keiner mehr aussetzen. Der Feminismus hat es in Spanien leicht, und die Gegenstimmen werden natürlich vehement als faschistisch geframed. Wie es eben so üblich ist.




Freitag, Februar 14, 2025

Bundestagswahl: Welche Partei ist am feministischsten?

1. Die Berliner "taz" hat sich angeschaut, welche Partei ein besonders feministisches Programm fährt.



2. Nach der Siegerehrung der Frauen-WM 2023 kam es zu einem Skandal, weil Luis Rubiales, der Präsident des spanischen Fußballverbandes, dabei die Spielerin Jennifer Hermoso auf den Mund geküsst hatte. Hermoso berichtete später, "zu keinem Zeitpunkt einverstanden gewesen" zu sein und sich "als Opfer eines Übergriffs gefühlt" zu haben. Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten äußerten sich zu dem Vorfall; der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte solidarisierte sich mit der Spielerin. Rubiales sah sich als Opfer einer "sozialen Hinrichtung" und beklagte den Aufstieg eines "falschen Feminismus", den er als "Geißel" der Gesellschaft bezeichnete. Spanische Spielerinnen erklärten ihren vorläufigen Rücktritt aus der Nationalmannschaft, sollte Rubiales sein Amt nicht niederlegen. Die Richter des obersten Sportgerichtes TAD eröffneten ein Verfahren wegen eines "schweren" Fehlverhaltens gegen ihn. Hermoso erstattete Strafanzeige. Rubiales trat sowohl als UEFA-Vizepräsident als auch als Präsident des spanischen Fußballverbandes zurück. Er wurde vor dem Nationalen Gerichtshof in Madrid angeklagt; die Staatsanwaltschaft forderte eine Haftstrafe von zweieinhalb Jahren.

In diesem Prozess nun wird Rubiales von einem Lippenleser entlastet, wie es bei T-Online heißt:

Vor Gericht betonte Rubiales, dass der Kuss mit Jennifer Hermoso während der Siegerehrung nach dem gewonnenen Finale gegen England einvernehmlich gewesen sei. Er erklärte, dass er "absolut sicher" sei, dass die Weltmeisterin Jennifer Hermoso dem Kuss auf den Mund zugestimmt habe.

Er habe Hermoso gefragt, "ob ich dir einen Kuss geben darf, und sie hat 'okay' gesagt", sagte Rubiales: "So war es". Zunächst habe auch nichts darauf hingedeutet, dass Hermoso ein Problem mit dem Kuss gehabt habe, sagte Rubiales: "Erst zwei Tage später änderte sie ihre Geschichte".

Zuvor hatte ein Lippenleser namens Abel Banos im Gericht ausgesagt, dass Rubiales Hermoso tatsächlich um Erlaubnis gefragt habe. "Er sagte: 'Darf ich dir einen Kuss geben?' Daran gibt es keinen Zweifel", sagte Banos. Die Antwort von Hermoso sei auf dem ihm zur Verfügung gestellten Video aber nicht zu erkennen.


Zwei interessante Fragen zur Klärung des Vorfalls wären nun: Hat Hermoso in ihrer bisherigen Darstellung erwähnt, dass sie von Rubiales vor dem Kuss um ihr Einverständnis gefragt worden war? In der mir bekannten Berichterstattung darüber findet sich nichts davon. Und wie wahrscheinlich ist es, dass Hermoso auf Rubiales Frage mit "Nein" geantwortet hatte und er sie daraufhin trotzdem küsste, ohne dass sie Rubiales zurückstieß?



3. Die wachsende Einsamkeit von Männern, die manche inzwischen mit einer "Epidemie" vergleichen, war gelegentlich Thema bei Genderama. Die Frauenzeitschrift "Brigitte" zeigt nun, mit welchem Dreh auch die deutschen Medien, denen das Leiden von Männern herzlich egal ist, darüber berichten können:

"Wie die Einsamkeit der Männer Frauen belastet".



Donnerstag, Februar 13, 2025

CSU fordert Wiedereinführung der Wehrpflicht

1.
Die CSU hat einen Forderungskatalog zur Stärkung der Bundeswehr und der Verteidigung Deutschlands vorgestellt. "Wir müssen unsere Freiheit und unser Land verteidigen. Wir müssen in der Lage sein, Nato-Grenzen zu schützen. Deswegen braucht es eine dringende Stärkung der Bundeswehr", sagte Parteichef Markus Söder.

Erster Punkt in dem CSU-Papier sind "500.000 einsatzbereite Soldaten und Reservisten – dazu Wiedereinführung der Wehrpflicht". Aktuell zählt die Bundeswehr 182.000 Angehörige in Uniform. Die CSU wolle die Bundeswehr logistisch stärken. "Dazu gehört Technologie, aber eben auch die Einführung einer Wehrpflicht, um ein entsprechend großes Heer zu haben", sagte Söder.


Viele Medien berichten, darunter "Die Zeit".



2. Die Legal Tribune beschäftigt sich mit einem Urteil des Bundesgerichtshofs, dem zufolge ein ukrainischer Kriegsdienstverweigerer aus Deutschland abgeschoben werden darf:

In existenziellen Staatskrisen – wie einem völkerrechtswidrigen Angriff mit Waffengewalt – sei eine Aussetzung des Kriegsdienstverweigerungsrechts trotz der sehr hohen Bedeutung von Art. 4 Abs. 3 GG auch in Deutschland "prinzipiell nicht undenkbar", betont der 4. Strafsenat. Folglich sei das Kriegsdienstverweigerungsrecht nicht als ein unabdingbarer Grundsatz der deutschen verfassungsrechtlichen Ordnung zu begreifen. Deshalb kann für den Auslieferungsverkehr nach Überzeugung des BGH nichts anderes gelten.




3. Eine Studie der Uni Leipzig zeigt, wie unterschiedlich die Parteien bei männlichen Wählern ankommen:

Der Anteil der Männer unter jenen, die angaben, die AfD wählen zu wollen, ist höher als bei jeder anderen Partei: 70,6 Prozent. Überwiegend männlich sind mit jeweils rund 62 Prozent auch die Anhänger von FDP und Linkspartei. Die Wissenschaftler um Oliver Decker (57) und Elmar Brähler (78) stellten bei der Auswertung der Ergebnisse einer repräsentativen Befragung, die vom 28. März bis zum 18. Juni 2024 lief, außerdem fest, dass die Grünen nur zu einem Drittel (33,6 Prozent) von Männern gewählt werden.


Woran das nur liegen könnte ..?



4. Bei Spiegel-Online gesteht Ursula Weidenfeld ein, dass all die Diversitätsprogramme, die Donald Trump jetzt abschafft, ohnehin nichts gebracht haben:

Es wirkt, als hätten sie nur auf den Startschuss gewartet: Unternehmen wie Starbucks, Meta, Amazon, McDonald’s, John Deere, Harley-Davidson und selbst Aldi Süd fahren in den USA ihre Diversitätsprogramme, kurz D.E.I. zurück. "Diversity, Equity, and Inclusion"-Programme, zu deutsch "Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion" werden gecancelt, oder zumindest in der letzten Ecke der Firmen-Website versteckt .

(…) Zehn Jahre lang lief es andersherum. Die Unternehmensberatung McKinsey hatte 2015 mit ihrem Report "Why diversity matters" einen neuen Ton gesetzt: Es sei nicht nur ein Gebot der Fairness und der Gleichbehandlung diverse Teams zu formen, sondern Vielfalt sei auch lukrativer, Unternehmen würden so höhere Gewinne erzielen. Drei weitere Studien mit ähnlichen Ergebnissen folgten, die letzte im Jahr 2023 trug den Titel: "Diversity matters even more".

Damals sahen auch die deutschen Vorstandschefs plötzlich einen Sinn im lästigen Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz von 2006, in den Richtlinien zur guten Unternehmensführung, zu denen sie sich verpflichtet hatten: Wer Frauen, Menschen mit Migrationsgeschichten oder mit Behinderung besonders förderte, würde bessere Geschäfte machen, billigere Kredite bekommen und bessere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen.


Wir Männerrechtler hatten zwar erklärt, dass das Unsinn ist, aber deshalb galten wir ja auch als ewig gestrige Reaktionäre, mit denen man sich nicht näher zu beschäftigen braucht. Tatsächlich hatten wir Recht:

Die McKinsey-Studie wird seit Jahren angegriffen und in Frage gestellt. Die US-amerikanischen Ökonomen Jeremiah Green und John R.M. Hand rechneten sie im vergangenen Jahr nach, und kamen zu dem Schluss: "Die Erwartung, dass große amerikanische Unternehmen bessere Ergebnisse erzielen, wenn ihre Führungskräfte divers sind, wird nicht unterstützt." Auch in Deutschland erforschte die Sozialpsychologin Johanna Degen die Arbeit von Diversity-Mangern und kam zu einem harten Schluss: "Niemand konnte so richtig sagen, ob sie wirklich für mehr Inklusion sorgen oder nicht."

Trotz aller Anstrengungen, aller Workshops und Werbemittel, ist in Deutschland zum Beispiel der Anteil der Unternehmen, in denen Frauen die Führungsposition ergattert haben, nur leicht gestiegen.

Nicht einmal jede dritte Führungskraft ist eine Frau, deutlich weniger als im Durchschnitt Europas. Schlimmer noch: Es brauchte gesetzliche Regelungen, damit sich etwas bewegte. Und: Der größere Teil der Führungsfrauen arbeitet nicht in einer Firma, sondern leitet eine Verwaltung im öffentlichen Dienst.


Als Alternative schlägt Ursula Wiedenfeld folgendes vor:

Anonymisierte Bewerbungsverfahren sind in anderen Ländern längst Standard. In Deutschland landen Bewerbungen ohne Foto, Namen, oder Geburtsdatum in fast der Hälfte der Fälle gleich im Papierkorb, wie eine Umfrage des Jobportals Indeed ergab.


Was die Spiegel-Online-Redakteurin offenbar nicht weiß: Anonymisierte Bewerbungsverfahren schaden Frauen eher, statt ihnen zu nutzen.



5. Einer aktuellen Studie der Universität von Kalifornien zufolge schreckt es weibliche Bewerber ab, wenn in einer Stellenanzige Wörter wie "ambition" und "drive" ("Ehrgeiz" und "Tatkraft") vorkommen.

Zunächst identifizierten [die Forscher] stereotype männliche Begriffe, die in Stellenanzeigen von Bewerbern verlangt werden, wie z. B. ehrgeizig, abenteuerlustig, durchsetzungsfähig, freimütig und selbstbewusst.

Dann fragten die Forscher 793 Personen, wie sie sich fühlen würden, wenn sie sich auf eine Stelle mit derart maskuliner Sprache bewerben würden, wobei sie Wörter wie aggressiv, dominant und wettbewerbsorientiert verwendeten.

Eine Frau sagte: "Da es offensichtlich ist, dass diese Stellen aufgrund der Beschreibungen versuchen, männliche Bewerber zu finden (ohne es wirklich zu sagen), werde ich mich wahrscheinlich nicht bewerben."

Viele Frauen gaben an, dass sie sich "eingeschüchtert" fühlten, und eine andere Frau schrieb im Fragebogen: "Ich glaube manchmal, dass diese Schlüsselwörter verwendet werden, um Frauen von einer Bewerbung abzuhalten."




6. "Männer ausschließen – das ist der falsche Weg" titelt die Frankfurter Allgemeine

Fünf Jahre lang: keine Männer. Das kündigte 2019 die Technische Universität Eindhoven an. Fünf Jahre lang wollte sie nur Dozentinnen einstellen, sollten sich nur Frauen auf offene akademische Stellen bewerben. Erst wenn ein halbes Jahr lang keine gefunden war, kamen Männer in Betracht. Das ging sogar der kommunal gestützten Antidiskriminierungsstelle Radar zu weit, die sich für die Gleichberechtigung von Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund oder Behinderung einsetzt. Sie legte Beschwerde beim Institut für Menschenrechte ein, und dieses rügte das Vorgehen 2021 als gesetzeswidrig. Die TU schränkte in der Folge den Ausschluss von Männern ein: Fortan galt er für 30 bis 50 Prozent der offenen festen akademischen Stellen.

(…) Die TU Eindhoven ist ein extremer Fall, sie spricht selbst immer wieder von ihrer "radikalen" Genderpolitik. Das an sich ist schon ungewöhnlich für die Niederlande mit ihrer ausgesprochenen Kultur von Maß und Ausgleich. "Radikal" ist fast immer eine schlechte Idee – und das wird auch derzeit politisch deutlich. Smits hat zwar nach eigenen Worten bisher keinen Gegenwind aus der neuen Rechts-Mitte-Regierung in Den Haag. Aber anderswo ist die Gegenreaktion zu sehen. In den USA drehen Unternehmen nach der Präsidentenwahl gerade reihenweise ihre Initiativen für Diversität zurück – und die Rhetorik nimmt unangenehme Züge an.

(…) Positive Diskriminierung der einen Gruppe bedeutet stets negative Diskriminierung der anderen – und deren Befindlichkeit sollte man zumindest im Auge behalten. Hier ist oft genug ein erstaunlicher Mangel an Empathie zu konstatieren, wie sie ansonsten doch immer für Benachteiligte zu Recht gefordert wird. Wie fühlt sich ein junger Ingenieur, der aufgrund seines Geschlechts per se ausgeschlossen wird? Lapidar kommt als Antwort, leider auch in Eindhoven: Jahrhundertelang seien schließlich Frauen diskriminiert worden. Verkürzt: Pech gehabt, halt.

(…) Die TU berichtet von wohlwollendem Interesse anderer Universitäten und Organisationen in den vergangenen Jahren. Kopiert habe das Modell aber niemand. Zum Glück. Der Männerausschluss von Eindhoven ist der falsche Weg, in seiner ursprünglichen Variante sowieso. Hoffentlich bewerben sich die besten Frauen und Männer an einer anderen Universität – in Eindhoven nur, wenn es nicht anders geht.




7. Die National Coalition for Men, Grundpfeiler der Männerrechtsbewegung in den USA, verklagt Kalifornien, weil der Bundesstaat noch immer keine Kommission für den Status von Männern und Jungen eingerichtet hat. In der Pressemitteilung, die die Klage begleitet, heißt es:

Im Jahr 1971 wurde die "California Commission on the Status of Women and Girls" zu einer ständigen Einrichtung. Im Haushaltsjahr 2023/2024 erhielt die Kommission staatliche Mittel in Höhe von 5 Millionen Dollar zur Unterstützung von Organisationen, die Frauen und Mädchen dienen, zur Bewältigung wirtschaftlicher Herausforderungen und zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter im gesamten Bundesstaat.

Das Fehlen einer Kommission für den Status von Männern und Jungen in Kalifornien verstößt gegen Artikel I, Abschnitt 7 der kalifornischen Verfassung, in dem es heißt: "Eine Person darf nicht ohne ein ordentliches Gerichtsverfahren ihres Lebens, ihrer Freiheit oder ihres Eigentums beraubt werden, und es darf ihr nicht der gleiche Schutz durch die Gesetze verweigert werden." Die Bestimmungen des vierzehnten Zusatzartikels der US-Verfassung zum gleichen Schutz und eine Vielzahl anderer Landes- und Bundesgesetze gewährleisten ebenfalls gleichen Schutz, faire Behandlung und verhindern diskriminierende Praktiken.

Die kalifornischen Gerichte haben immer wieder gegen Diskriminierung aufgrund des Geschlechts entschieden. In der Rechtssache Koire v. Metro Car Wash, 40 Cal 3d 24 (1985), stellte das Gericht fest, dass "alle Personen innerhalb der Gerichtsbarkeit dieses Staates frei und gleich sind und ungeachtet ihres Geschlechts ... Anspruch auf volle und gleiche Unterbringung, Vorteile, Einrichtungen, Privilegien oder Dienstleistungen in allen Geschäftsbetrieben jeder Art haben." In der Rechtssache Woods gegen Shewry entschied das kalifornische Berufungsgericht (3. Bezirk), dass es verfassungswidrig ist, männliche Opfer häuslicher Gewalt von staatlich finanzierten Programmen auszuschließen, da dies gegen das verfassungsmäßige Recht der Männer auf gleichen Schutz verstößt.

Das Fehlen einer Kommission für Männer und Jungen zeigt deutlich, dass sich der Staat nicht darum kümmert, Organisationen zu unterstützen, die sich für Männer und Jungen einsetzen, ihre wirtschaftlichen Herausforderungen anzugehen und die Gleichstellung der Geschlechter in den Bereichen Bildung, geistige und körperliche Gesundheit, Soziales und wirtschaftliche Herausforderungen zu fördern.

Derzeit haben die Bundesregierung, alle fünfzig Bundesstaaten, viele Landkreise und große städtische Gebiete Kommissionen oder etwas Ähnliches für Frauen und Mädchen, aber keine für Männer und Jungen. Die NCFM arbeitet zusammen mit gleichgesinnten Organisationen an der Einrichtung solcher Kommissionen auf nationaler Ebene und in anderen Staaten.

Der Präsident der National Coalition For Men, Harry Crouch, sagte: "Fragen, die Männer und Jungen betreffen, wurden bisher ignoriert, wenn nicht sogar begraben. Diese Kommission ist ein Schritt in die richtige Richtung, um die Welt zu einem besseren Ort für uns alle zu machen."




Mittwoch, Februar 12, 2025

Sex: "Männer müssen wieder lernen, ihre Wünsche auszudrücken"

1.
Die Zeitschrift "The Erotic Review" leistete einst erotische Pionierarbeit, sogar Boris Johnson schrieb hier. Jetzt ist das Magazin zurück. Nach zunehmend verhärteten Geschlechterdebatten will die neue Chefin Lucy Roeber, dass auch Männer wieder lernen, ihre Wünsche auszudrücken.


Das berichtet heute "Die Welt" (Bezahlschranke). Ein Auszug aus dem Interview mit der Chefredakteurin:

WELT: In zeitgenössischen Ausstellungen wird Männlichkeit heute vor allem im queeren Kontext verhandelt. Heterosexuelle Männlichkeit scheint vielen inzwischen negativ konnotiert.

Roeber: Ich scherze manchmal, dass wir unbedingt mehr Vertreter dieser armen, unterrepräsentierten Gruppe in unserem Magazin brauchen, tatsächlich ist da aber etwas Wahres dran. Der heterosexuelle Mann war lange Zeit die dominante Stimme und ist es in gewisser Weise immer noch, aber er wurde zumindest teilweise zum Schweigen gebracht. Manche Männer haben sich zurückgezogen, weil sie nicht wissen, wie sie sich in die Diskussion einbringen sollen, zum Beispiel wegen der MeToo-Bewegung. In manchen Kreisen besteht die Auffassung, heterosexuelle Männer seien pauschal toxisch. Paradoxerweise hat das eine sehr schädliche Vorstellung von Männlichkeit in der Gesellschaft gestärkt. Das ist gefährlich. Wir müssen den Raum öffnen, damit Männer ihre Wünsche auf reflektierte Weise ausdrücken können.


Leider springt die WELT-Journalistin hier zu einem anderen Thema statt eine der vielen denkbaren Anschlussfragen zu stellen: Wie soll dieses "den Raum öffnen" konkret aussehen? Ist das gesittete Ausdrücken-in-reflektierter-Weise tatsächlich der Inbegriff von Erotik? Fahren viele Frauen nicht gerade auf urwüchsige Kerle ab, die gar nicht lange "reflektieren", sondern ihr Begehren sehr direkt zum Ausdruck bringen? Je nach der erhaltenen Antwort böten sich weitere Anschlussfragen an.



2. Ansonsten gibt es heute kaum erwähnenswerte Nachrichten, weshalb es gleich weitergeht mit der Post. Dr. Bruno Köhler von MANNdat schaltet sich in die Debatte ein, welcher Partei das männerfeindliche Gewaltschutzgesetz zu verschulden hat. Dabei gelangt er zu dem Fazit, dass die Fähigkeit, ihre Wünsche auszudrücken, Männern im politischen Bereich überhaupt nichts nützt.

Lieber Arne,

in deinem Blog vom 11.2.25 weist du darauf hin, dass wir den Beschluss des Bundestages zur Einführung eines Gewaltschutzprivilegs ausschließlich für Frauen nicht nur der SPD und den Grünen, sondern auch der CDU/CSU zu verdanken haben.

Wir haben das Abstimmungsergebnis analysiert und das gestern auf MANNdat veröffentlicht.

Tatsächlich ist es so, dass der Deutsche Bundestag ausschließlich mit Stimmen der SPD, der Grünen, der CDU/CSU und der Linken ein Gewaltschutzprivileg ausschließlich für Frauen beschlossen hat. Art.2 GG, nachdem jeder das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit hat, ist in Deutschland damit faktisch bald endgültig Geschichte, nachdem der Bundestag ja schon 2012 sich mehrheitlich für die Legalisierung von Körperverletzung an Jungen durch Beschneidung entschieden hatte.

Interessant ist, dass von der AfD, der FDP und von BSW kein einziger Abgeordneter für dieses Gewaltschutzprivileg für Frauen gestimmt hat. Aber es hat auch nicht ein einziger der über 700 Abgeordneten im Parlament gegen den Antrag gestimmt, der männliche Opfer von Gewalt von Schutzmaßnahmen gezielt und systematisch ausgrenzt. Das bedeutet, niemand im Deutschen Bundestag schert sich um die Anliegen männlicher Opfer von Gewalt. Obwohl Männer öfter als Frauen Opfer von Gewalt werden, haben männliche Opfer von Gewalt keine Vertretung im Parlament.

Das zeigt ein wichtiges Problem für die Anliegen und Belange von Jungen, Vätern und Männern. Viele weibliche Politiker sind reine Frauenpolitiker, machen also nur Politik für Frauen und sonst niemand, auch wenn sie von Männern gewählt wurden. Umgekehrt, und das hat diese Abstimmung belegt, gibt es keinen einzigen männlichen Politiker im Bundestag, der sich für die berechtigten Anliegen und Belange von Jungen, Vätern oder Männer einsetzt. Und das ist ernüchternd und für Leute, wie dich oder uns von MANNdat, die sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich in ihrer Freizeit für die berechtigten Anliegen und Belange von Jungen, Vätern und Männern einsetzen, sehr bitter.

Und was die Grünen und die SPD anbelangt, die sich angeblich dafür eingesetzt hätten, dass auch männliche Gewaltopfer Berücksichtigung finden sollten, so kann dies nur ein sehr verhaltener Widerstand gewesen sein. Denn die weitaus meiste Zustimmung für dieses männliche Opfer von Gewalt ausgrenzende Frauengewaltschutzprivileg kam von der SPD (86%) und den Grünen (84%), während es bei der CDU/CSU "nur" 52% waren.

Aber ja, auch bei der CDU/CSU werden nach der Wahl mit Politikerinnen wie Julia Klöckner (mit den einfachen, schnellen Erklärungen), Annette Widmann-Mauz (die männermordende Länder als Vorbild der Frauenförderung sieht) oder Dorothee Bär (die schon 2011 bei Aussetzen der Männerwehrpflicht einen neuen reinen Männerzwangsdienst forderte) eine Riege Geschlechterkriegerinnen Gewehr bei Fuß stehen, um vermutlich die Gräben zwischen Frauen und Männer weiter zu vertiefen und die Gesellschaft zu spalten. Das sollte man vor der Wahl wissen. Frau Klöckner hat bei der Wahl allerdings nicht abgestimmt, Widmann-Mauz und Bär haben für das Gewaltschutzprivileg für Frauen gestimmt. Und auch die männlichen Abgeordneten dort sind nicht weniger männerfeindlich.




Dienstag, Februar 11, 2025

Wer hat uns verraten? Die Christdemokraten!

1. Gestern hat Genderama darüber berichtet, dass das neue Gewaltschutzgesetz alleine Frauen zugute kommen soll. Einer meiner Leser hat mich darauf hingewiesen, welchen Parteien wir das zu verdanken haben:

Ein Knackpunkt war bis zuletzt unter anderem die Frage, ob der künftige Schutzanspruch auch Transfrauen und von Gewalt betroffene Männer umfassen sollte. SPD und Grüne hatten sich dafür eingesetzt, die Union lehnte das ab – und setzte sich damit letztendlich durch.

Aus der Unionsfraktion hieß es, der Schutz gelte nur für das biologische Geschlecht Frau. Männer und Transfrauen fielen nicht darunter. "Zentral für uns als CDU/CSU ist, dass der Schutz von Frauen und Kindern bei diesem Vorhaben im Mittelpunkt steht", erklärte die familienpolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Silvia Breher.

Die familienpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Ulle Schauws, sieht die Beschränkung auf Frauen und vor allem den Ausschluss von Männern vor dem Hintergrund des Gleichbehandlungsgrundsatzes kritisch. "Verfassungsrechtliche Bedenken sind von unserer Seite relevant und groß", erklärte Schauws. Der Rechtsanspruch müsse "möglicherweise noch einmal geprüft und ausgeweitet werden.


Man macht sich etwas vor, wenn man glaubt, dass in den Unionsparteien Männer weniger verhasst sind als bei Rot-Grün. Schon zum Mord von Aschaffenburg fiel etwa Julia Klöckner als erstes das hier ein:

Es sind immer wieder Männer. Nicht Frauen.


Eine der Antworten, die sie darauf erhielt:

Bitte sagen Sie das auch der Familie des 41-jährigen Passanten, der sein Leben gab, um die Kinder zu schützen. Denn ja, auch er war ein Mann.

Sie sollten sich schämen. Sie sind die Personifizierung was in Deutschland falsch läuft und warum niemand, der bei Verstand ist, mehr CDU wählen kann.




2. Ein weiterer Leser schreibt mir zu dem gestern auf Genderama zitierten Statement der Soziologin Barbara Kavemann, man müsse "aufpassen, dass sich jetzt die Wahrnehmung nicht völlig umdreht" und unter dem Einfluss "maskulinistischer Strömungen" nur noch über Männer als Opfer häuslicher Gewalt gesprochen werde:

Moin Herr Hoffmann,

anbei noch einmal vielen Dank für die täglichen Zusammenfassungen der aktuellen Medienlandschaft!

Ich fand, dass man beim Artikel von Frau Kavemann mal wieder wunderbar erkennt, wie Sie/wir hier gegen den Strom schwimmen. Wir haben hier also eine Wissenschaftlerin die bemerkt, dass die öffentliche Wahrnehmung bzgl. häuslicher Gewalt 50% der Opfer ausblendet - aber bitte bei der Korrektur der Wahrnehmung nicht übersteuern, denn sonst könnte man ja den moralisch anrüchigen Maskulinisten in die Hände spielen.

Also besser zu wenig sehen und tun als zu viel.

Das steht im krassen Gegensatz zur teils aus dem Ruder geratenen Gesetzgebung zur 'Gleichberechtigung' (auf Kosten von Männern und zum Vorteil von Frauen). Hier gibt es immer wieder die genau gegenteiligen Aussagen: Das jeweilige Gesetz ist zwar bestenfalls unnütz und schafft wahrscheinlich mehr Ungerechtigkeit als Gerechtigkeit - aber Hauptsache wir setzen ein Zeichen.

Der Zweck heiligt also die Mittel - selbst, wenn die Mittel nicht zweckdienlich sind. Wie man so zu einer gerechteren Gesellschaft kommen soll habe ich bisher noch nicht verstanden. Aber es zeigt doch recht deutlich, wie die Dividende der 'moralischen Überlegenheit' aussieht und was diese im Diskurs wert ist.

Die Befürchtung von Frau Kavemann halte ich vor dem Hintergrund Ihrer jahrelangen Aufklärungsarbeit für unbegründet. Ich sehe zumindest keinen Dammbruch kommen, bei der sich die breite Öffentlichkeit plötzlich vor alle männlichen Opfer stellt und fordert, dass wir doch nun mal bitte 95% der finanziellen Ressourcen von der Frauenunterstützung für Männeranliegen umwidmen sollten.

Anbei: Das wäre ja gar nicht das Ziel.




3. Die nächste Bundestagswahl wird auch von den USA aus beobachtet:

Die Nachrichtenagentur Bloomberg widmet dem Einfluss von Frauen in der AfD sogar einen ganzen Artikel: "Deutschland driftet nach rechts ab und Frauen beschleunigen diesen Kurs", so die Schlagzeile.

Seit Kriegsende hätten weibliche Wähler einen mäßigenden Einfluss auf die deutsche Politik ausgeübt, heißt es – und auch dann vorwiegend für die Volksparteien gestimmt, als Männer schon anfingen, extrem rechts oder links zu wählen.

Aber: "Das ändert sich bei dieser Wahl" – mit Sahra Wagenknecht an der BSW-Spitze und Alice Weidels Führungsposition in der AfD. Frauen würden extreme Parteien harmloser wirken lassen, heißt es. Zudem appelliere die AfD an die Ängste vieler Frauen, zitiert Bloomberg aus dem AfD-Parteiprogramm: "Frauen vermeiden bestimmte Straßen, Viertel oder Freibäder, weil sie sich nicht mehr sicher fühlen."

In Umfragen geben Frauen ihre AfD-Unterstützung ungern zu, heißt es weiter. Umso stärker könnten ihre Stimmen ausfallen: "Zweifellos wird die AfD diesmal rund 20 Prozent erhalten, fast doppelt so viel wie bei der letzten Wahl. Weil einige AfD-Mitglieder offen die Nazis loben, zögern viele Frauen, ihre Zustimmung offen zuzugeben. Wahlbeobachter wappnen sich daher für mehr Zuwachs als erwartet."




4. In einem Beitrag der BCC zu der Frage, warum trotzdem noch immer mehr Männer rechts wählen als Frauen, heißt es:

Dr. Rüdiger Maas von der deutschen Denkfabrik Institut für Generationenforschung sagt, dass linke Parteien sich oft auf Themen wie Feminismus, Gleichberechtigung und Frauenrechte konzentrieren. "Insgesamt sehen sich die Männer in diesen Themen nicht wieder", sagt er. "Deshalb neigen sie dazu, weiter rechts zu wählen."


Wer unterbinden möchte, dass es viele Männer nach rechts zieht, könnte also schlicht eine Geschlechterpolitik anbieten, die auch deren Anliegen aufgreift. Ich fürchte aber, für die allermeisten deutschen Politiker und Journalisten ist eine starke AfD da noch immer das kleinere Übel.



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