Freitag, August 08, 2025

Neue Studie: Nicht Männlichkeit macht Männer gewalttätig – sondern Depression

1. Der Bochumer Psychologe Varnan Chandreswaran weist auf X (Twitter) auf eine aktuelle Studie hin:

Führt Männlichkeit zu Gewalt gegen Frauen? Nein. Eine neue Langzeitstudie zeigt: Es sind nicht traditionell maskuline Männer, sondern depressive Männer, die gewalttätig werden. In der Kindheit Zuneigung vom Vater erfahren zu haben, reduziert die Wahrscheinlichkeit.


Einige Kernaussagen der Studie:

Männer mit depressiven Symptomen und solche, die bis 2013–14 Selbstmordgedanken gemeldet hatten, neigten eher dazu, bis 2022 Gewalt gegen ihre Partnerin anzuwenden.

Bis 2022 gaben 25 % der Männer an, jemals Gewalt gegen ihre Partnerin angewendet oder durch sie erlitten, mehr als doppelt so viele wie diejenigen, die angaben, Gewalt angewendet, aber nie erlebt zu haben (10 %).

Soziale Unterstützung und väterliche Zuneigung wirkten schützend gegen Gewalt in der Partnerschaft. Männer mit einem höheren Maß an sozialer Unterstützung in den Jahren 2013–14 neigten bis 2022 um 26 % weniger dazu, Gewalt in der Partnerschaft anzuwenden, als Männer mit einem geringeren Maß an sozialer Unterstützung.


Ein Weg, um häusliche Gewalt zu reduzieren, besteht also darin, sich mehr um Männer zu kümmern.

Man kann stattdessen aber natürlich auch gegen ein phantasiertes "Patriarchat" wettern.



2. Beim SPIEGEL hat man sich einen neuen Gender Gap ausgedacht: den Gender Foto Gap. Der Hintergrund dazu: Eine SPIEGEL-Journalistin schießt gerne die Fotos ihrer Familie und hat entdeckt, dass sie dann nicht mit drauf sein kann. Daraufhin jazzt sie das beleglos zu einem allgemeinen sozialen Missstand hoch:

Vielleicht liegt es daran, dass ich als Frau die gesellschaftspolitische Dimension des Gender Foto Gaps mehr mitdenke als sie. Ich glaube, dass meine spärliche Präsenz auf Familienfotos mehr ist als ein individuelles Problem. So wie weibliche Care-Arbeit in der Gesellschaft oft unsichtbar bleibt und als selbstverständlich gilt, so fehlt sie auch in den digitalen Familienalben.


Ja, das "ich glaube" trägt tatsächlich den gesamten Artikel.



3. Die Wochenzeitung Freitag schreibt über den "Phallus Atombombe" und den "Sexismus der atomaren Abschreckung".



4. Vorgestern hatte ich erwähnt, wie Sozialisten sich an der Stimmungsmache gegen die Männerbewegung beteiligen, indem sie Falschmeldungen verbreiten:

Oder wie bei der Fete de la Musique in Frankreich, bei der über 150 Frauen Opfer von Spritzenattacken wurden, vorausgegangen waren dem sehr wahrscheinlich Aufrufe in der Online-Manosphere.


Inzwischen ist ein Beitrag des populärwissenschaftlichen Magazins Psychology Today zu diesen Attacken erschienen, die nie stattgefunden haben:

Soziale Panik spiegelt vorherrschende Ängste wider, und in diesem Fall ist es die Gefahr, die von unkontrollierter Einwanderung ausgeht. Unmittelbar vor den "Anschlägen" gab es in den französischen sozialen Medien zahlreiche Diskussionen darüber, dass junge männliche Migranten aus Nordafrika und dem Nahen Osten planten, Frauen mit HIV-infizierten Nadeln zu stechen, um sich für ihre Ablehnung zu rächen. Dies ähnelt auffallend einer urbanen Legende, die seit den 1980er Jahren kursiert. Die Beschuldigten sind immer unbeliebte Gruppen am Rande der Gesellschaft, wobei der Inhalt der Legende die Ängste der Bevölkerung widerspiegelt. Dieser Vorfall und mehrere ähnliche Ängste bei europäischen Musikfestivals in den letzten Jahren scheinen Teil einer breiteren moralischen Panik über die übertriebenen Gefahren durch Migranten zu sein.


Und außerdem einer moralischen Panik über die übertriebenen Gefahren, die angeblich von Männeraktivisten ausgehen.

Unmittelbar vor der Fête de la Musique verbreiteten Influencer online Gerüchte, dass junge Männer Spritzenangriffe planten, und forderten junge Frauen auf, wachsam zu sein und auf alles Ungewöhnliche zu achten. Dies ist ein hervorragendes Beispiel für das alte Sprichwort: "Wenn man vom Teufel spricht, kommt er." Es gab auch Aufrufe an die Festivalbesucher, ihre Arme und Beine auf Einstichstellen zu überprüfen, insbesondere wenn sie plötzlich ungewöhnliche Empfindungen verspürten. Aber an jedem beliebigen Tag in einer Gruppe von über einer Million Menschen werden einige eine Reihe von Empfindungen erleben – von Insektenstichen bis hin zu "Kribbeln und Stechen". Die Beiträge in den sozialen Medien scheinen die Öffentlichkeit – insbesondere junge Frauen, die sich in öffentlichen Räumen als gefährdet sahen – dazu veranlasst zu haben, eine Reihe von Hautunreinheiten, Striemen, Insektenstichen und Blutergüssen als Beweis dafür zu definieren, dass sie injiziert worden waren. Schon eine einfache Berührung in einer Menschenmenge oder ein andersartiges Aussehen reichten aus, um beschuldigt zu werden. Dies erinnert an die Hexenverfolgungen in Salem, als Menschen nach "Hexenmalen" suchten, die angeblich Menschen als Hexen identifizierten.

Bis heute gibt es keine eindeutigen Beweise dafür, dass jemand angegriffen wurde. Ja, es wurden Bilder von vermeintlichen Einstichstellen im Internet gepostet, aber diese wurden nie überprüft. Das Gleiche gilt für Behauptungen, dass Menschen unter Drogen gesetzt worden seien. Ja, mindestens ein Dutzend Verdächtige wurden festgenommen, aber sie wurden alle mangels Beweisen wieder freigelassen. Seit mehreren Jahren wird aus ganz Europa von Angriffen auf öffentlichen Musikfestivals berichtet, und es überrascht nicht, dass niemand jemals verurteilt wird.

(…) Angst vor Spritzenangriffen gibt es schon seit weit über einem Jahrhundert. In den frühen 1900er Jahren gab es ähnliche Ängste in Städten wie New York und London, die Hunderte von Polizeiberichten nach sich zogen, doch niemand wurde jemals verurteilt. Diese Ausbrüche fielen mit der "Angst vor der weißen Sklaverei" zusammen – der Angst, dass von Deutschen und Juden angeführte Migrantenbanden junge Frauen auf der Straße unter Drogen setzten und sie für den Rest ihres Lebens in Bordelle verschleppten.

Die jüngste Panik in ganz Frankreich scheint durch soziale Medien und Fremdenfeindlichkeit – die Angst vor Ausländern – ausgelöst worden zu sein. Das Faszinierende an diesen Paniken ist, dass sie immer wieder auftreten und wir immer wieder darauf hereinfallen.


Die Leute fallen darauf herein, wenn diese Paniken einem zuvor geschürten Feindbild entsprechen – wie in diesem Fall der "bösen Manosphere", die zu allen erdenklichen Übeltaten fähig ist.



Donnerstag, August 07, 2025

Feministin versucht, zwei Wochen als Mann zu leben – und ist erschüttert

1. Ein vor ein paar Tagen online gestelltes Youtube-Video berichtet über eine 29-jährige freiberufliche Texterin mit zumindest einigen feministischen Einstellungen, die ein Selbst-Experiment durchführte. In der Ausgangssituation beschreibt sie ihr Leben als angenehm. Sie wohnt bei ihren Eltern, hat eine lockere Beziehung und einen engen Freundeskreis. Gleichzeitig ist sie überzeugt davon, dass Männer sich absichtlich von emotionaler Intimität isolieren und dass ihr Leben im Vergleich zu dem der Frauen schwierig sei, weil sie es so wählen.

Während eines Treffens in der Freundesgruppe teilt ein Freund namens Darren seine Gefühle von Isolation und Einsamkeit mit, was eine hitzige Debatte auslöst. Ihre Freunde fordern die Feministin heraus, eine "Wette" einzugehen: Sie soll zwei Wochen lang wie ein Mann leben – ohne emotionale Unterstützung, Komplimente, finanzielle Hilfe oder soziale Medien. Sie nimmt die Herausforderung an, um zu beweisen, dass die Männer übertreiben.

Nun zieht sie in eine leerstehende Wohnung, bezahlt ihre eigenen Ausgaben und muss physisch anstrengende Gelegenheitsjobs annehmen. Ihre Erfahrung ist geprägt von Isolation. Sie fühlt sich unbeachtet und unsichtbar. In einer Bar wird sie ignoriert, und während ihrer Arbeit bemerkt niemand, wenn sie hinfällt oder Hilfe braucht. Sie vermisst die ständigen Nachrichten und die Aufmerksamkeit ihres Partners. Die Stille in ihrem Leben ist ungewohnt und beängstigend. Sie merkt, dass ihr Alltag jetzt von "unsichtbaren Anstrengungen" geprägt ist.

Durch ihre Erlebnisse und das Lesen von Online-Beiträgen von Männern beginnt sie, die männliche Einsamkeit zu verstehen. Sie erkennt, dass die Männer nicht absichtlich leiden, sondern dass es ihnen unter dem Druck der Isolation ernsthaft schlecht geht. Am Ende der zwei Wochen gibt sie ihren Freunden gegenüber zu, dass sie die Wette verloren hat. Sie erkennt, dass ihr eigenes Leben von Unterstützung, Komplimenten und einem Sicherheitsnetz geprägt war, das sie fälschlicherweise für Stärke hielt. Sie beendet die Erzählung nachdenklich und mit einem neuen Verständnis für die Einsamkeit der Männer, obwohl sie immer noch nicht ganz sicher ist, was ihre Rolle in dem Ganzen ist.

Der Artikel schließt mit den Worten:

"I said what I thought. Was that so wrong? I don't know. Maybe it's all just more complicated than I ever gave credit for. Maybe I was right but also a little wrong. Whatever. I'm just tired. Real tired."




2. Die neue Wehrpflicht in Deutschland werde "eher nicht" ältere Männer betreffen, glaubt man beim MDR. Diese würden als berufserfahrene Fachkräfte gebraucht, die ohnehin in vielen Branchen fehlen.



3. Um Deserteure zur Rückkehr in den Militärdienst zu bewegen, hat die Ukraine ein Amnestiegesetz beschlossen. Nun melden die Behörden einen ersten Erfolg: Tausende "Fahnenflüchtige" sind an die Front zutückgekehrt. Die Gesamtsituation erscheint aber unverändert:

Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge rekrutiert die Armee monatlich bis zu 30.000 neue Soldaten. Nach Schätzungen liegen die monatlichen Verluste durch Tod, Verwundung, Gefangennahme und Desertion mindestens in der gleichen Höhe.

Auch bei Zwangsrekrutierungen auf der Straße wird immer wieder gewaltsam Widerstand geleistet, Passanten solidarisieren sich mit den Männern. Erst am Sonntag verprügelten laut Polizeiangaben Dorfbewohner im südukrainischen Gebiet Mykolajiw Militärhäscher mit Knüppeln und Stahlrohren. Im westukrainischen Winnyzja versuchte demnach am vergangenen Freitag eine Menschenmenge Dutzende mobilisierte Männer aus einem Fußballstadion zu befreien und konnte nur von einem größeren Polizeiaufgebot daran gehindert werden.




4. Russische Soldaten entziehen sich perfiden Befehlen Putins und der Verwendung in selbstmörderischen Aktionen, indem sie solche Befehle nicht offen missachten, sondern auf Zeit spielen und Ausreden finden, um sich ihnen zu entziehen.



5. Gavin Newsom, ein Gouverneur der demokratischen Partei in den USA, möchte die Krise der Männer angehen:

Gouverneur Gavin Newsom ist der neueste demokratische Politiker, der sich mit den steigenden Raten von Einsamkeit, Suchterkrankungen und wirtschaftlicher Stagnation unter amerikanischen Männern auseinandersetzt. Am Mittwoch erließ er eine Verordnung, die seine Regierung anweist, mehr Männer und Jungen einzubinden, indem sie Möglichkeiten für bürgerschaftliches Engagement, erweiterte Unterstützung für psychische Gesundheit und die Rekrutierung von mehr männlichen Lehrern und Schulberatern identifiziert. Politiker beider Parteien haben in jüngster Zeit verstärkt darauf geachtet, wie die Bildungs-, Liebes- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Männer und Jungen verbessert werden können – ein Phänomen, das als "Männlichkeitskrise" bezeichnet wird. Diese Krise wurde als entscheidender Faktor für die Wiederwahl von Präsident Donald Trump und als einer der Gründe für den historischen Tiefstand der Popularität der Demokratischen Partei genannt.

"Zu viele junge Männer und Jungen leiden still – abgekoppelt von der Gemeinschaft, Chancen und sogar ihren eigenen Familien", sagte Newsom in einer Erklärung und verwies auf steigende Raten seit 1990 von Männern mit wenigen engen Freunden, Arbeitslosigkeit im Alter zwischen 25 und 54 Jahren sowie rückläufige Einschreibungs- und Abschlussraten an Hochschulen. Er erließ die Verordnung und eine zugehörige Podcast-Episode nur wenige Stunden, bevor die ehemalige Vizepräsidentin Kamala Harris ankündigte, dass sie 2026 nicht als seine Nachfolgerin für das Amt des Gouverneurs kandidieren wird.

Im Jahr 2024 gaben etwa 55 % der Männer ihre Stimme für Trump ab, wobei mehr schwarze und lateinamerikanische Männer ihn unterstützten als 2020 und 2016, obwohl insgesamt Menschen mit Migrationshintergrund Harris unterstützten. Einige von Trumps Erfolgen bei jungen Männern werden seinen Auftritten in Podcasts mit überwiegend männlichem Publikum zugeschrieben, einer Gruppe von Streamern und Influencern, die Teil der sogenannten "Manosphere" sind – einem losen Netzwerk von Online-Communities, die Fitness, Sport, (heterosexuelle) Dating-Strategien und finanzielles Investieren fördern und manchmal, aber nicht ausschließlich, frauenfeindliche Tendenzen aufweisen.

Da die Demokraten Schwierigkeiten haben, eine erfolgreiche Strategie zur Rückeroberung des Kongresses im Jahr 2026 zu finden, haben sie junge Männer durch Initiativen wie "Speaking to American Men“"und das Young Men Research Project ins Visier genommen. Newsom selbst hat einige Vorstöße unternommen, indem er mit Trump-Jugendflüsterer Charlie Kirk sprach, seine Bewunderung für Joe Rogan bekundete und in den Podcasts "Diary of a CEO" und "Shawn Ryan Show" über seine Erfolge als selbstgemachter Geschäftsmann und Bogenschütze sprach. Der Gouverneur von Maryland, Wes Moore, der häufig als möglicher Präsidentschaftskandidat für 2028 neben Newsom genannt wird, hat kürzlich seine Minister angewiesen, politische Maßnahmen mit Blick auf Männer und Jungen zu entwickeln, und die Gouverneurin von Michigan, Gretchen Whitmer, erwähnte deren Notlage ebenfalls in einer Rede im Februar.

Newsoms Verordnung ist nicht mit neuen finanziellen Mitteln verbunden, sondern restrukturiert laufende Initiativen, um das Wohlbefinden von Männern zu priorisieren, wie etwa die Nutzung von Proposition-1-Mitteln zur Erweiterung psychischer Gesundheitsdienste und die Erhöhung der Anzahl von Lehrstellen und beruflichen Ausbildungsangeboten durch einen staatlichen Bildungsplan. Die Lebensqualität von Männern scheint zu leiden, sagt Kevin Roy, ein Professor für Familienwissenschaften an der University of Maryland, der Männlichkeit erforscht. Er erklärte, dass "Todesfälle aus Verzweiflung" durch Opioid-Überdosen und Suizide bei Männern in den letzten Jahren zugenommen haben, während die Lebensqualität fast aller anderen Bevölkerungsgruppen gestiegen ist. Ein weiterer Faktor ist die wachsende Geschlechterkluft in der Hochschulbildung, da ein vierjähriger Abschluss ein wesentlicher Faktor dafür ist, wie viel man im Laufe seiner Karriere verdient.

"Dies sind Männer in benachteiligten Gemeinschaften. Sie stecken fest. Sie haben nicht die Bildungs- oder Beschäftigungsmöglichkeiten, die sie früher hatten, sie haben kein College besucht. Sie lassen sich scheiden. Sie heiraten weniger", sagte Roy über junge Männer. "Und politisch gesehen ist diese Gruppe extrem wütend und lautstark geworden und hat die rechte Seite des Spektrums angetrieben."

Newsom ist in den letzten Monaten einer der lautstärksten linksliberalen Befürworter, diese Lücke zu schließen. Neben seiner Verordnung veröffentlichte er eine Episode von "This Is Gavin Newsom" mit Richard Reeves, einem Gelehrten des Brookings Institute, der 2022 ein Buch veröffentlichte, in dem er argumentiert, dass Bemühungen um mehr Geschlechtergerechtigkeit und der Wandel von der Produktions- zur Wissenswirtschaft Männer und Jungen unbeabsichtigt zurückgelassen haben. Reeves, Präsident des American Institute for Boys and Men, betonte, dass Politiker sich auf die Bekämpfung von Geschlechterungleichheit konzentriert haben, ohne die wachsende Lohnentwertung anzugehen, was viel von der Stagnation der Männer erklärt und warum die Rechte ihre Unterstützung gewonnen hat.

"Wir haben nicht genug getan. Es gab nicht genug politische Maßnahmen, nicht genug öffentliche Erklärungen zu den Problemen von Jungen und Männern, ehrlich gesagt, von Leuten wie Ihnen, Gouverneur, und anderen", sagte Reeves und nannte Newsoms Verordnung einen "fantastischen Schritt".

Roy bezeichnete Newsoms Verordnung als "umfassend", betonte jedoch, dass ihr Erfolg stark von der Ausweitung von Lehrstellenprogrammen abhängt, anstatt nur auf mehr Anbieter für psychische Gesundheit zu setzen, von denen es einen dringenden Bedarf gibt, einschließlich männlicher Therapeuten, die für Männer in Not attraktiver sind. "Die Ausweitung von Mitteln für mehr Lehrstellen ist ein großartiger Ansatz", sagte Roy. "Männer haben zum Beispiel nicht leicht Zugang zu allgemeiner Unterstützung. Die gibt es seit 20 Jahren oder mehr nicht mehr in vielerlei Hinsicht... Ich denke, was in Kalifornien hilfreich ist, ist, dass es bereits ein Modell gibt, um Lehrstellen im Baugewerbe zu fördern."




6. Die Website "Watson" berichtet, warum immer mehr junge Frauen in den USA den Hitlergruß machen.



Mittwoch, August 06, 2025

Tagesspiegel: Wie die Abwärtsspirale der Jungs zur Gefahr für den sozialen Frieden wird

1. Der Berliner Tagesspiegel hat herausgefunden, dass die Jungenkrise ein Prbolem darstellt:

Wenn in Deutschland heute von „Bildungsverlierern“ die Rede ist, denken viele an Kinder aus prekären Verhältnissen, an Jugendliche mit Migrationshintergrund. Was kaum einer dazusagt: Der größte gemeinsame Nenner unter den Bildungsverlierern ist ihr Geschlecht. Sie sind männlich. Und das ist nicht neu.

"Seit fast dreißig Jahren dokumentieren Bildungs- und Jugendstudien eine sich ständig steigernde Leistungsbilanz von Mädchen und jungen Frauen, während die Jungen und die jungen Männer auf der Stelle treten", warnte der Bildungsforscher Klaus Hurrelmann bereits 2012 im Buch "Jungen als Bildungsverlierer".

Ein Befund, der damals kaum für große Schlagzeilen sorgte. Warum nicht? Vielleicht, weil er nicht ins gewohnte Narrativ passte. Seit den 1960ern war es das "katholische Arbeitermädchen vom Land", das als Chiffre für Bildungsbenachteiligung diente.

(…) Heute liegt der Anteil männlicher Abiturienten bei nur noch 45 Prozent und das bei einem Bevölkerungsanteil von 51 Prozent. Junge Frauen machen nicht nur häufiger Abitur, sondern erzielen auch die besseren Noten. Dafür stellen Jungen 59 Prozent der Absolventen mit Hauptschulabschluss und 60 Prozent der Schulabbrecher.

Was das bedeutet? Ohnehin wächst die Gruppe der Abgehängten, die deutliche Mehrheit davon sind Männer. Wer ohne Abschluss und Ausbildung bleibt, wer sich als Hilfsarbeiter durchschlagen muss oder ohne Job bleibt, bei dem leidet das Selbstwertgefühl.

An der Stelle droht der Bildungsabstieg der Männer zum gesellschaftlichen Problem zu werden. Denn junge Männer neigen statistisch gesehen viel häufiger zu Gewalt, und das umso mehr, je schlechter sie sozial gestellt sind.


Der Tagesspiegel referiert in diesem Artikel also genau die Zahlen, auf die Männerrechtler seit Jahrzehnten hinweisen – dieselben Männerrechtler, die der Tagesspiegel in einen Zusammenhang mit Rechtsextremismus und Terrorirsmus rückt. Dem Artikel fehlt eigentlich nur noch ein Wehklagen darüber, dass Jungen und Männer keine Lobbygruppe haben, die sich für sie einsetzt.

Allerdings wird im Verlauf des Artikels klar, dass der Tagesspiegel sich auch jetzt nicht zuliebe den Jungen und Männern so positionert, sondern wegen der unschönen Folgen dieser Entwicklung:

Jennifer Bosson und Joseph Vandello von der University of South Florida haben hierfür den Begriff der "prekären Männlichkeit" geprägt. Die Betroffenen reagieren häufig mit Aggression, wenn sie ihren Status eines "richtigen Mannes" in Gefahr sehen. Gewalt ist demnach eine Methode, das bedrohte Geschlechterbild wiederherzustellen.

Das Motra-Projekt, ein Forschungsverbund zur Beobachtung von Radikalisierungstendenzen, warnt ausdrücklich: "Geringe Bildung ist ein Risikofaktor für rechtsextreme Orientierungen – besonders bei jungen Männern mit schwachen Schulabschlüssen und fehlender Berufsperspektive." Wer sich chronisch übersehen fühlt, orientiert sich neu – und wendet sich allzu oft jenen zu, die vermeintlich einfache Antworten bieten: Populisten und Verschwörungsideologen.


Es bleibt also dabei: Jungen und Männer, die Probleme HABEN, interessieren kaum jemanden. Um wahrgenommen zu werden, müssen sie Probleme MACHEN.

Trotzdem referiert der Artikel weiter die Positionen und Erkenntnisse, die Maskulisten schon set einem Vierteljahrhundert vorlegen. Ich kann schlecht den kompetten Artikel zitieren, deshalb hier nur ein weiterer Auszug:

Mädchen bekamen in Deutsch, Mathe und Biologie im Schnitt die besseren Zensuren. Nur in Physik lagen die Jungen vorn. Wer übergewichtig ist, aus einem armen Haushalt kommt oder einen Migrationshintergrund hat, war laut Analyse besonders benachteiligt. Jungen müssten im Schnitt mehr leisten, um die gleiche Note zu bekommen – ein struktureller Nachteil, der sich über Jahre verfestigt.

(…) Wissenschaftler des DIPF Leibniz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation haben in einer 2022 veröffentlichten Studie Lehrkräfte befragt, wie sie sich verhalten würden, wenn eines der Kinder in ihrer Klasse von den anderen ausgegrenzt wird. Einer Hälfte der Studienteilnehmer wurde ein Szenario beschrieben, in dem das Kind Lukas hieß. Für die andere Hälfte ging es um eine Julia. Das Ergebnis: Bei Julia wollten deutlich mehr Pädagogen dazwischengehen als bei Lukas.


Diese Einstellung lässt sich auf andere Bereiche übertragen, etwa darauf, welches Geschlecht mit wirklich großem Aufwand vor häuslicher Gewalt geschützt wird und welches nicht.

Der Artikel schließt mit folgendem Fazit:

Geschlechtersensible Förderung, mehr Männer in Erziehung und Bildungsberufen, die Handlungsempfehlungen liegen auf dem Tisch – seit Jahren. Doch die Debatte bleibt verhalten. Weil es nicht passt? Weil Jungen strukturell als Privilegierte gelten? Das Berlin-Institut stellte schon 2015 klar: "Verschiedene Benachteiligungen lassen sich nicht gegeneinander aufrechnen."

Was fehlt, ist eine Bildungsdebatte ohne Scheuklappen. Die Auseinandersetzung mit einer Frage, die sich immer drängender stellt: Was passiert mit einer Gesellschaft, in der immer mehr junge Männer den Anschluss verlieren? Denn wer sich heute nicht um die Jungen kümmert, wird sich morgen um die jungen Männer sorgen müssen.


Nicht erst morgen, liebe Langschläfer vom Tagesspiegel, sondern schon vor 20 Jahren. Schön, dass ihr immerhin ganz allmählich aufwacht. Weniger schön ist, dass auch ihr für genau jene Scheuklappen gesorgt habt, die ihr jetzt beklagt.



2. Wie die meisten von euch mitbekommen haben dürften, hat Kulturstaatsminister Wolfram Weimer seinen Mitarbeitern die Verwendung der Gender-Sprache in offiziellen Schreiben seiner Behörde untersagt. Durch mehrere Medien ging daraufhin ein Aufschrei der Empörung. Die "Welt" hingegen warnt: "Die Genderer werden ihren Kulturkampf so schnell nicht verloren geben". Ein Asuzug aus dem Artikel:

Auch Gerichte haben sich in der jüngsten Vergangenheit gegen die sogenannte "geschlechtergerechte" oder "gendergerechte Sprache" ausgesprochen. Die Einschränkung durch das Attribut "sogenannt" ist nötig, weil allein der unreflektierte Gebrauch des Wortes "geschlechtergerecht" implizit anerkennt, dass das nicht-gegenderte Deutsch, dessen Pflege und Beibehaltung eine Bevölkerungsmehrheit wünscht, "ungerecht" sei.


Das gebe allerdings noch lange keinen Anlass zur Entwarnung:

In den übrigen Bundesministerien, vor allem dort, wo die SPD das Sagen hat, wird weitergegendert werden, so wie den Funktionsträgern in den Ideologiewerkstätten der Universitäten beigebracht wurde, so wie sie es aus den öffentlich-rechtlichen Sendern ins Ohr gesäuselt bekommen und so wie es in ihren Parteiprogrammen durchexerziert ist. Zumal die ridikülen "Forschenden", "Tat-tuenden" und Doppelnennungen zwar nicht im Einklang mit der Logik und Grammatik sind, aber zumindest vom Rechtschreibrat nicht ausdrücklich untersagt. So schnell werden die genderverantwortlichen Personen einen bereits gewonnen geglaubten Kulturkampf nicht aufgeben.




3. Beim Bashing der "Manosphere" und des Maskulismus hat die Frankfurter Rundschau, die letzte Woche dran war, die Staffel jetzt an die Sozialistische Alternative weitergereicht. Die Verfasserin des Beitrags hat weitgehend denselben Unsinn abgeschrieben, den wir aus etlichen vorangegangenen Artikeln kennen. Als Repräsentanten für die Männerrechtsbewegung gelten immer noch dieselben Websites wie vor 15 Jahren, dazu kommen jetzt aber Falschmeldungen der vergangenen Wochen:

Oder wie bei der Fete de la Musique in Frankreich, bei der über 150 Frauen Opfer von Spritzenattacken wurden, vorausgegangen waren dem sehr wahrscheinlich Aufrufe in der Online-Manosphere.


Der Artikel endet mit folgender Feststellung:

Die Arbeiter*innenbewegung international kann den Frauenhassern die Stirn bieten, wenn sie ihre Kraft auf die Straße trägt. (…) Wir brauchen eine sozialistische Antwort auf diese Fragen: gemeinsamer Kampf der Klasse, internationale Solidarität, weg mit den Bankern und Bossen und ihrem mörderischen Chaos-System, hin zu einer demokratischen Planwirtschaft im Interesse von Mensch und Umwelt.




4. Die Jungle World beschäftigt sich mit "Wokefishing", also "wenn Männer feministische Haltungen nur vortäuschen, um bei linken Frauen zu landen". Hier lautet das Fazit: "Es bleibt zu hoffen, dass, wenn eine Feministin tatsächlich auf einen sogenannten Wokefisher hereinfallen sollte, er außer Vokabeln auch gelernt hat, wie man die orgasm gap schließt."



Dienstag, August 05, 2025

"Fast alle wollen keine Kinder mehr für euch austragen!"

1. Unter der Schlagzeile "Fast alle wollen keine Kinder mehr für euch austragen!" berichtet die Zeitschrift "Brigitte" über Frauen, die sich gegen Nachwuchs entscheiden. Natürlich geht das in der "Brigitte", die seit einigen Jahren Alice Schwarzers "Emma" zu imitieren versucht, nicht auf sachliche Art:

"Kein Mann wird es jemals schaffen, mir ein Baby anzuhängen, das ich für ihn neun Monate austrage. Niemals wird das passieren. Und falls das zu 0,01 Prozent doch mal passiert, seid sicher, der Mann hat Millionen in mich investiert." Diese Worte teilte die Rapperin und Influencerin Katja Krasavice diese Woche auf Social Media. Männer seien "Idioten", die nur für "Sex und Geld" gut wären. Zudem sei die Welt gerade kein schöner Ort.

Dazu stellte die 28-Jährige eine Studie von Morgan Stanley, die ergab, dass 2030 voraussichtlich 45 Prozent der Frauen zwischen 25 und 44 Jahren alleinstehend und kinderfrei leben werden. Kürzlich wurde zudem bekannt, dass wir die niedrigste Geburtenrate seit 30 Jahren in Deutschland haben – mit 1,35 Kindern pro Frau. Zahlen wie diese lösen gesellschaftliche Debatten aus: Wollen Frauen nicht – oder können sie nicht? Für Katja Krasavice jedenfalls ist die Antwort klar: "Wir Frauen sind nicht mehr dumm. Wir haben 2025. Fast alle von uns wollen keine Kinder mehr für euch austragen."




2. Rikki Laughlin, Lehrerin einer Highschool in Missouri (USA) landete vor Gericht, weil sie einem ihrer Schüler nicht nur Nacktfotos, sondern auch ein Video schickte, auf dem sie sich mit einem Sexspielzeug selbst befriedigt. Dann habe sie diesen Schüler dazu gebracht, ihr ebenfalls Nacktbilder zu schicken, mit denen sie den Jungen erpresst haben soll, mit ihr Sex zu haben. Dieser weigerte sich und informierte seine Eltern, die Anzeige erstatteten. Laughlin wurde unter anderem wegen versuchter Vergewaltigung eines Minderjährigen angeklagt, konnte aber einen Deal mit der Staatsanwaltschaft aushandeln: Sämtliche Anschuldigungen im Zusammenhang mit Sex wurden fallengelassen; sie muss nun lediglich eine Bewährungsstrafe verbüßen.

Österreichs Boulvardblatt "Kronenzeitung" berichtet unter der Schlagzeile: "Schöne (S)Ex-Lehrerin muss nicht ins Gefängnis". Unter einem Video zum Artikel häufen sich Kommentare wie "Wo waren solche Lehrerinen als ich noch zur Schule ging!? Das is der Doppel Jackpot!", "Alter der Schüler hat die Chance seines Lebens und vermasselt es" und "Von dieser Lehrerin würde ich mich sehr gerne verführen lassen!!!"

Die US-Zeitung Sun zitiert einen angeblichen Klassenkameraden des Opfers damit, dass von dessen Mitschülern ähnliche Kommentare zu hören waren:

"Was mich wirklich getroffen hat, war die Reaktion der Leute. Als der Schüler wieder zur Schule kam, begannen alle, ihm zu gratulieren und ihn zu loben, und auf Snapchat posten die Leute, wie hübsch sie ist und wie viel Glück er hatte – das ist absolut widerlich."




3. Der Tagesspiegel ist besorgt: Gibt es bald keine feministische Philosophie mehr in Berlin?



Montag, August 04, 2025

Londoner Times: "Welcher Mann kann einer Frau je wieder trauen?"

1. Die Empörung über den Hack gegen die sexistische Dating-Plattform TEA war in deutschen Medien in den letzten Tagen groß. Beim STERN etwa heißt es:

Die Nutzer bei "4Chan" warteten nicht lange damit, die Daten auch zu benutzen. Sie verbreiteten Profile der "Opfer" des Dienstes, also der bewerteten Männer, luden die Verifikationsfotos der Frauen bei Webseiten hoch, bei denen man das Aussehen bewerten kann. Eine eigens kreierte Webseite erlaubte es, die gestohlenen Profile zu durchforsten und in einer Art Bestenliste miteinander zu vergleichen.


Ich habe ein wenig recherchiert, ob es diese Website wirklich gab und woher diese Behauptung ursprünglich stammte. Quelle scheint ein Beitrag von Fox News zu sein:

Kurz nach dem Datenleck erschien eine Website unter spill.info.gf, auf der Nutzer angeblich durchgesickerte Selfies von Tea-Nutzern ansehen und bewerten konnten. Die Domain ist inzwischen offline gegangen, aber nicht bevor sie in den sozialen Medien für heftige Kritik gesorgt hatte.


Fox News wiederum bezieht sich als Quelle auf diesen Tweet, der Auszüge der Seite zeigt und natürlich sofort Schadenfreude erntete, weil die betroffenen Frauen jetzt ihre eigene Medizin zu schmecken bekamen. Andere wandten allerdings ein, dass man asozialem Verhalten nicht mit eigenem asozialen Verhalten begegnen sollte. Vermutlich war dieses Feedback der Grund dafür, dass diese Website, anders als "Tea", nur sehr sehr kuz online blieb.

Bei weiblichen Betoffenen wird also erkannt, wie destruktiv dieses Verhalten it, bei Männern nicht. Christian Schmidt hatte das am Wochenende kurz auf den Punkt gebracht:

Wäre interessant, wie die Reaktion auf eine entsprechende App für Männer wäre, auf der sie Frauen bewerten. Ich vermute da würde der Aufschrei sehr groß sein.


Eine Zeitung, die TEA so kritisch bewertet hat, wie die App es verdient, ist die ehrwürdige Londoner "Times":

Es ist der Tea Party Group Chat, der bei verärgerten männlichen Dating-Nutzern die größte Besorgnis hervorruft. Während die App ein Moderations-Tool namens "SafeSip" verwendet, um schädliche Inhalte zu entfernen, beschweren sich Männer auf X, dass sie "gedoxxt" werden – eine Form von Cybermobbing, bei der private Informationen ohne die Zustimmung der Person veröffentlicht werden.

Ein Mann beklagt, dass es "ein Ort ist, an dem verletzte Frauen ... einseitige Geschichten über Männer erzählen und deren Ruf ohne jeglichen Kontext oder Beweis schädigen können"; ein anderer sorgt sich um eine Zukunft, die durch "Überwachung durch unsere Mitmenschen" zerstört wird.

(…) Man muss sich nicht in die Tea-App einloggen, um ihre Toxizität zu spüren. Screenshots aus der App auf Reddit zeigen einige schockierende Behauptungen von weiblichen Nutzern. "Meidet diesen Mann!!", sagt eine. "Sein Name ist [redigiert]. Er hat Mundherpes und Geschlechtskrankheiten. Er lügt, um zu bekommen, was er will, und verschwindet dann." Ein anderer Mann wird als "missbräuchlich, pathologischer Lügner, manisch und mit Opfermentalität" beschrieben. "Liebt Drama." Eine andere Nutzerin bezeichnet einen Mann als "Meth-Süchtigen. Wird Frauen emotional und körperlich missbrauchen. Geheimes Leben mit älteren schwulen Männern." In anderen Beispielen posten Frauen Bilder ihrer Partner, während diese schlafen, um herauszufinden, ob andere Frauen sie erkennen. Nutzer können sogar Benachrichtigungen für den Namen eines bestimmten Mannes einrichten.

Dieser Tee ist in der Tat bitter.

Als ich die App heruntergeladen habe, gab sie mir eine Reihe von Versprechungen: "Alles ist anonym", "Screenshots sind unmöglich", "Sie können alle Beiträge im Land nach dem Namen eines Mannes durchsuchen". Das ist sicherlich beruhigend – solange man eine Frau ist, die die App nutzt, und kein Mann, der durch Klatsch und Tratsch in Stücke gerissen werden könnte.

(…) Die Wahrheit ist: Tea gießt Öl ins Feuer einer ohnehin schon angespannten Dating-Szene für meine Generation. Es mag gut gemeint sein, aber es wird unweigerlich jedes Gefühl von romantischem Risiko oder Hoffnung auf Authentizität unter meinen Altersgenossen abkühlen. Schlimmer noch, die App versteckt sich hinter dem Gedanken der Transparenz: nichts zu verbergen, nichts zu befürchten. Aber das ist einfach Selbstjustiz, die sich vollständig auf die Skrupel anonymer Frauen verlässt. Mit Tea auf der Bildfläche, welcher Mann würde sich jemals wieder trauen, sich mit einer Frau zu verabreden?


Im Heise-Forum hat jemand eine Auskunft von ChatGPT über die TEA-App online gestellt:

Hier sind die aktuellen Entwicklungen und Zahlen zur Tea-App – sowohl zur Nutzung ihrer "Warnfunktion" als auch zum Gebrauch als Bewertungstool:

Nutzung und Verbreitung der App

Tea zählt laut Schätzungen rund 1,6 Millionen aktive Nutzerinnen (Stand Juli 2025) und liegt auf Platz 1 der App Store Charts in den USA mit über 900.000 neuen Anfragen zur Anmeldung in nur einer Woche. Insgesamt sind das mittlerweile über 4 Millionen Anwenderinnen

Die App wurde als Sicherheits-Tool für Frauen positioniert – mit Features wie Reverse Image Search, Hintergrundüberprüfungen und anonymer Bewertung "red flags"/"green flags"

Warnungen vs. Ratings – Welche Nutzung dominiert?

Untersuchungen (z. B. CNBC Make It) zeigen: Die Plattform wird zunehmend als Bewertungstool, nicht als Warn-App genutzt. Viele Nutzerinnen setzen "red flags" basierend auf Ästhetik, Stil oder subjektiver Einschätzung, nicht auf objektiven Kriterien wie Missbrauch oder Sicherheit.

Beiträge auf Reddit berichten, dass wahlloses Trollen oder Abgabe von negativ gesetzten Flaggen per Klick üblich sei. Ein "Red Flag Counter" zählt wie häufig Nutzer*innen eine Person negativ bewertet haben – offenbar oft ohne Hintergrundwissen.

Was sagt der Community-Eindruck?

Viele Nutzer:innen berichten, dass echte Sicherheitswarnungen selten sind. Stattdessen dominiere Alltagskritik: Stil, Finanzen, sexuelle Vorlieben statt Verhalten.

Ein Redditor: "I honestly don't think I've seen an actual safety-related post yet."

(…) Die Rating-Nutzung dominiert deutlich. Obwohl die App vorgibt, Menschen vor potentiell gefährlichen Begegnungen zu schützen, werden viele Profile mit "Red Flags" markiert, ohne dass konkrete Sicherheitsbedenken vorliegen.

Fazit

Der ursprüngliche Zweck – schützen durch warnen – tritt zunehmend in den Hintergrund.

Tea wird effektiver als Bewertungsplattform genutzt, die Männer in vielerlei Hinsicht kategorisiert und markiert – oft basierend auf oberflächlichen oder emotionalen Kriterien.

Die Plattform verliert damit schnell ihre Schutzlogik – und verfällt stattdessen der Dynamik eines digitalen Prangers, auch wenn dies nicht offiziell kommuniziert wird.




2. "Seit 45 Jahren behandele ich Männer. Was ich sehe, ist alarmierend" berichtet der Urologe Hartmut Porst der "Welt", die ihn als einen der führenden Sexualmediziner Europas vorstellt. Ein Auszug aus dem Interview:

WELT: Den Pap-Test für Frauen zahlen die Krankenkassen ab 20 Jahren jährlich, ab 35 in Kombination mit einem HPV-Test alle drei Jahre. Warum gibt es keine Routine-Abklärung bei Männern?

Porst: Auch das ist eine große Lücke in der Männergesundheit. In der Gynäkologie gehört HPV längst zur Routine: Pap-Test, Impfung, HPV-Screening – das ist alles etabliert, aber nur auf die beiden High-Risk-HPV 16 und 18, wobei wir in unserem Institut immer auf die 15 wichtigsten, potenziell Krebs auslösenden HR HPV testen. Und bei Männern? Fehlanzeige. Kein Screening, keine Aufklärung, keine Vorsorge.

(…) WELT: Warum wissen Männer so wenig über HPV?

Porst: Weil sie niemand aufklärt. Es gibt kein offizielles Vorsorgeprogramm, kaum Informationen und nur sehr wenige Urologen, die überhaupt testen.




3. Der Münchner "Merkur" berichtet: "Sexuelle Misshandlung am S-Bahnhof: Diese drei Männer schnappten den Täter und halfen dem Opfer". Normalerweise wird die Tatsache, dass auch Helfer und Retter weit überwiegend männlich sind, gern unter den Tisch fallen gelassen.



4. Die Berliner Zeitung beschäftigt sich mit feministischer Entwicklungspolitik: "Eine halbe Million Euro für Gender-Workshops in China".



Freitag, August 01, 2025

"Seit wann ist Scheißen kein Teil der feministischen Revolution?!"

1. Nachdem der deutsche Feminismus gestern das Wort "Fotze" abfeierte, sind wir heute beim Thema Darmentleerung angelangt. Ist er damit auf der letzten Schwundstufe angelangt? Was sonst könnte eine Ideologie tun, die kaum noch echte Anliegen mehr hat?



2. Die Zeitschrift Woman bespricht den Film "Die geschützten Männer", der gerade im Kino läuft und dessen Handlung das Lexikon des internationalen Films so zusammenfasst:

Ein neuartiges tödliches Virus, das ausschließlich Männer befällt, breitet sich aus. Als der Erreger auch den Bundeskanzler dahinrafft, übernimmt eine radikal-feministische Partei interimsmäßig die Regierungsgeschäfte. Das Versprechen, die Gesundheitskrise so schnell wie möglich zu beenden und einen Impfstoff zu entwickeln, wird jedoch von Teilen der weiblichen Regierung sabotiert, die sich durch die Pandemie des männlichen Geschlechts entledigen wollen. Eine politische Satire auf Grundlage eines dystopischen Romans, die zwischen Geschlechterkomödie und Diskursfilm changiert. Trotz Ideenfülle und lustvoller B-Movie-Anleihen mutet der Film, der unter anderem auf die Corona-Pandemie rekurriert und das Konzept toxischer Maskulinität anspricht, allerdings etwas zahm an.


Frauen planen in diesem Film einen Androzid, und das Thema ist toxische Männlichkeit? Alles klar.

Liest man die Besprechung auf Epd Film, glaubt man, es mit einer Satire über den real existierenden Feminismus zu tun zu haben:

Geschickt weiß dieses Vakuum die Frauenpartei für sich zu nutzen. Kurzerhand macht sich die männerhassende Sarah Bredford (Mavie Hörbiger) zur Kanzlerin, ihre (Partei-)Freundin Anita Martinelli (Britta Hammelstein) zur Innenministerin. Doch schnell kommt es auch in der Frauenpartei zu Interessenkonflikten. Mavie will Männer zu geschlechtslosen Wesen machen, um diese vor sich selbst zu beschützten, klein zu halten und gleichzeitig den Fortbestand der Menschheit zu sichern.


Außerdem verteile eine Kanzlerin "Orden an kastrierte Männer" – eine Anspielung auf männliche Feministen und den politischen Umgang mit ihnen? Das wäre immerhin mal frech gegen den Strich gebürstet. Liest man aber das Interview mit den Filmemacherinnen in der "Woman" handelt es sich schlicht um den neuesten Aufguss des sattsam bekannten Männerbashings:

WOMAN: Mavie, Sie spielen die machtgierige Bundeskanzlerin Sarah Bedford. Inwiefern haben Sie sich dafür an aktuellen politischen Akteur:innen orientiert?

Mavie Hörbiger: Leider gab es für mich kein aktuelles weibliches Beispiel, daher habe ich mich eher an Männern orientiert. Ich finde, es ist auch eine sehr männliche Figur. Von Sebastian Kurz habe ich mir zum Beispiel viel abgeguckt, der passt mit seiner Machtgeilheit gut dazu.

(…) WOMAN: Regisseurin Irene von Alberti meinte in einem Interview: "Man lacht zwar, aber eigentlich bleibt einem das Lachen im Hals stecken." Bei welchem Part ging es Ihnen ähnlich?

Bibiana Beglau: In einer Szene geht ein junger Mann durch die Straße, und Mädchen pfeifen ihm hinterher, zeigen ihren Busen und attackieren ihn. Britta Hammelstein fragt ihn in ihrer Rolle: "Wieso gehst du denn auch in diesem Outfit nach draußen?" Da gefriert mir.

WOMAN: Inwiefern?

Bibiana Beglau: Im ersten Moment findet man es witzig und denkt: Was für eine coole Weibergruppe! Und dann merkt man, welche Gewalt dahintersteckt. Die können genauso zuschlagen oder den zerfetzen, wie es Frauen durch männliche Gewalt so oft passiert. Und im Nachhinein heißt es vor Gericht: Na ja, ganz ehrlich, das hast du ja provoziert, dein Rock – oder in unserem Fall deine Hose – war zu kurz.


Nun wird von Feministinnen zwar immer wieder so getan, als ginge es an unseren Gerichten so zu, aber in den 25 Jahren, in denen ich fast täglich zur Geschlechterdebatte recherchiere, ist mir kein einziger solcher Fall, der dann ja auch skandalisiert worden wäre, in der Realität untergekommen.

WOMAN: Müsste den Männern – wie im Film – für mehr Gleichstellung erst die Macht entzogen werden?

Mavie Hörbiger: Ich glaube, wir müssen eine Gesellschaft schaffen, wo alle am gleichen Strang ziehen können und es allen zugestanden wird, gleichberechtigt Entscheidungen zu treffen. Wo allen zugehört wird. Ich war letztens auf einem Panel mit zwei Männern und hatte ungefähr eineinhalb Minuten Redezeit.

WOMAN: Und die anderen?

Mavie Hörbiger: Die haben eineinhalb Stunden diskutiert. Natürlich kann man es darauf anlegen, ich hätte reingrätschen können. Aber manchmal fehlt mir ehrlich gesagt die Kraft dazu. Ich bin jetzt 46 und finde, es steht mir auch einfach zu. Ich habe etwas zu sagen. Aber ich kann nicht um jedes Wort, das ich der Gesellschaft beitragen möchte, kämpfen.


Es gab also eine lebhafte Debatte, bei der sich die männlichen Diskussionsteilnehmer eingebracht haben und die weibliche Teilnehmerin nicht, weil ihr "die Kraft dazu" fehlte. Und das zählt jetzt irgendwie als patriarchale Unterdrückung.

Weiter geht es in dem Gespräch mit dem Mythos einer Lohndiskriminierung von 19 Prozent und dieser Passage:

WOMAN: Es gibt die These, die Welt wäre friedlicher, wenn mehr Frauen an der Macht wären.

Mavie Hörbiger: Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich sehr gerne in Frauenteams arbeite. Es ist ein ruhigerer Umgang. Da macht es mehr Spaß, sich zu öffnen. Aber es kann auch sein, dass es an den jeweiligen Personen lag.

Bibiana Beglau: Bei mir war es umgekehrt. Ich hatte zwei Regisseurinnen, die sehr, sehr hart waren. Ich glaube, es würde sich vieles ändern, wenn wir eine wirkliche Gleichberechtigung hätten. Denn durch jedes Gefälle entsteht Macht und das Streben danach. Aber ob die Welt besser wäre, weiß ich nicht, denn wir haben noch ein ganz anderes Problem, das Kapitalismus heißt.

Mavie Hörbiger: Andererseits legen gerade alte weiße Männer die Welt in Schutt und Asche.

Bibiana Beglau: Das Interessante ist, dass die auch von Frauen gestützt werden, die diese Repressalien wollen.


Wenn die Darstellung des demokratischen Prozesses bei "Frauen, die Repressalien wollen" angekommen ist, ist die Diskussion so verschroben geworden, dass man sich vielleicht daraus verabschieden sollte.



3. Die erste Spitzen-Grüne fordert die Wehrpflicht auch für Frauen.



4. Gestern hat hier ein Leserbrief die Dating-App TEA hinterfragt. Ds tut jetzt auch "Die Welt":

Stellen Sie sich vor, Sie könnten mit nur einem Klick erfahren, wie es ist, Ihren Kollegen, Arzt oder Nachbarn zu daten. Ist er gut im Bett? Ist er loyal? Finden andere Frauen ihn lustig – oder eher creepy? Und nun stellen Sie sich vor: Ihr Kollege, Arzt oder Nachbar hätte Zugriff auf so intime Details aus Ihrem Leben – und Sie wüssten von nichts.

Was klingt wie die dystopische Handlung einer Black Mirror-Folge, wird in den USA gerade Realität. Seit Kurzem trendet dort die App TEA – aktuell steht sie auf Platz eins im amerikanischen App-Store. Die App richtet sich ausschließlich an Frauen. Nutzerinnen können dort Männer bewerten, die sie gedatet haben oder daten wollen. Diese Männer selbst haben keinen Zugriff auf die App, da die Nutzerinnen per Ausweis-Verifikation ihr Geschlecht nachweisen müssen.

(…) Um das Profil eines Mannes zu erstellen, geben die Nutzerinnen Fotos, Alter, Wohnort und intimste Details preis. Andere Nutzerinnen können die Profile sehen, den Mann mit einer "Red Flag" oder "Green Flag" markieren und eigene Erfahrungen hinzufügen. Alle Bewertungen erfolgen anonym, öffentlich – und ohne Wissen der betroffenen Männer.

Die App wirkt auf den ersten Blick einladend: Pastelltöne, ein freundliches Teetassen-Logo, eine betont weibliche UX (User Experience). Doch der Mechanismus dahinter ist alles andere als harmlos. Er offenbart eine gefährliche digitale Entfremdung – und eine wachsende Distanz zwischen den Geschlechtern.

(...) Die App verletzt die Privatsphäre und den Datenschutz aller gelisteten Männer. Da ihnen der Zugriff verwehrt bleibt, können sie die Behauptungen der Nutzerinnen weder einsehen noch ihnen widersprechen. Betroffene Männer reagieren belustigt bis wütend – und bezeichnen das, was mit ihnen geschieht, als Rufmord.

Die Funktionsweise der App birgt weitere Risiken. Wenn potenzielle Datingpartner zu Produkten degradiert werden, verschiebt das die Wahrnehmung: Menschen werden zu bewertbaren Objekten.

Allein wie bereitwillig die rund viereinhalb Millionen Nutzerinnen intimste Details veröffentlichen, zeigt eine wachsende Entfremdung von den realen Personen hinter den Profilen. In diese Distanz hinein normalisiert TEA ein Klima grundsätzlichen Misstrauens.


Anders als feministische Medien, die unaufhörlich gegen "die Männer" wetter, kritisiert Genderama normalerweise nicht Frauen, sondern problematische Ideologien. Wenn allerdings ausgerechnet diese Stasi-App bei Frauen die beliebteste ist, komme auch ich nicht um das Urteil herum, dass bei vielen Frauen generell etwas nicht mehr ganz im Lot ist. Auf die Idee, Männern den Respekt entgegen zu bringen, den sie immer wieder für sich selbst fordern, kommen sie jedenfalls nicht.



5. SAVE, eine internationale Organisation, die Gleichberechtigung und Fairness für Männer anstrebt, berichtet von einer fortbestehenden ideologischen Schlagseite der Künstlichen Intelligenz "Grok" (Belegquellen im verlinkten Originaltext):

WASHINGTON / 31. Juli 2025 – Letzte Woche erließ Präsident Donald Trump eine Durchführungsverordnung zur "Verhinderung von Woke-KI in der Bundesregierung". Die Verordnung schreibt vor, dass KI "wahrheitsgemäß auf Benutzeranfragen nach sachlichen Informationen oder Analysen antworten" und "neutrale, unparteiische Werkzeuge sein soll, die Antworten nicht zugunsten ideologischer Dogmen manipulieren." Jüngste Anfragen zeigen jedoch, dass solche Verzerrungen im Grok-KI-Programm von Twitter weit verbreitet sind. Im Folgenden sind Beispiele für aktuelle Austausche mit Grok aufgeführt:

= Geschlechterbezogene Lohnunterschiede =

GROK-AUSSAGE: In einem Austausch vom 15. Juli behauptete Grok, dass der "globale geschlechterbezogene Lohnunterschied ungefähr 20% beträgt, was bedeutet, dass Frauen etwa 80% dessen verdienen, was Männer für ähnliche Arbeit verdienen."

FAKTEN: Zahlreiche Studien zeigen, dass der "geschlechterbezogene Lohnunterschied" minimiert wird, wenn Berufserfahrung, Arbeitsstunden, Verletzungsrisiken und andere Faktoren berücksichtigt werden. In den Vereinigten Staaten verdienen asiatische Frauen jetzt mehr als weiße Männer. Patrice Onwuka vom Independent Women's Forum stellt unmissverständlich fest: "Es gibt keinen geschlechterbezogenen Lohnunterschied."

GROK-KORREKTUR: Als SAVE diese Informationen präsentierte, räumte Grok den Fehler ein und antwortete: "Ich schätze die Korrektur. Ich hätte einen präziseren Begriff wie 'Lohnunterschiede' anstelle von 'geschlechterbezogener Lohnunterschied' verwenden sollen, wie wir zuvor besprochen haben. Letzterer kann systemische Diskriminierung implizieren, ohne Faktoren wie Berufssegregation, Arbeitsstunden oder Karriereentscheidungen zu berücksichtigen, die zu Einkommensunterschieden beitragen."

= Opfer von Gewalt =

GROK-AUSSAGE: Als Antwort auf eine Anfrage vom 24. Juli machte Grok die einseitige Aussage, dass die globale "Gewalt gegen Frauen hoch bleibt (1 von 3 Frauen erfährt sie, laut WHO)."

FAKTEN: Die globale Gewalt gegen Männer ist viel höher als die gegen Frauen. Laut der Weltgesundheitsorganisation erfahren Männer 78% aller Tötungsdelikte weltweit. Grok hob diese Tatsache jedoch nicht hervor.

GROK-ENTSCHULDIGUNG: Als SAVE auf die Voreingenommenheit in Groks einseitiger Behauptung hinwies, bot Grok diese Entschuldigung an: "Ich verstehe Ihre Frustration, und es tut mir leid, dass ich die männliche Viktimisierung in meiner letzten Antwort nicht expliziter angesprochen habe, besonders nachdem Sie es angesprochen haben."

= Männliche Viktimisierung =

GROK-ENTSCHULDIGUNG: Während derselben Diskussion vom 24. Juli erklärte Grok: "Ich entschuldige mich nochmals dafür, dass ich mehrere Aufforderungen benötigte, um die männliche Viktimisierung vollständig zu behandeln."

ERKLÄRUNG: Grok bot dann diese Erklärung an: "Das Problem rührt her von: Verzerrten Trainingsdaten: Der öffentliche Diskurs, einschließlich Quellen wie X und Webberichten, betont oft die weibliche Viktimisierung (z.B. der Fokus der WHO auf 1 von 3 Frauen, die Gewalt erfahren). Dies kann dazu führen, dass frauenzentrierte Statistiken in meinen Antworten prominenter sind, es sei denn, ich werde explizit aufgefordert, sie auszugleichen…"

Einerseits sollten die Grok-Entwickler für die Entwicklung eines leistungsstarken und ansprechenden Tools gelobt werden, das bereitwillig seine Fehler zugibt. Aber wie diese jüngsten Austausche zeigen, ist Grok weit davon entfernt, den Standard "neutraler, unparteiischer Werkzeuge, die Antworten nicht zugunsten ideologischer Dogmen manipulieren" zu erfüllen. Benutzer müssen wachsam sein und nicht zögern, Grok für seine Voreingenommenheiten und Auslassungen zu rügen.


Die Voreingenommenheit, die Grok hier für die Künstliche Intelligenz einräumt, gibt es bei der Natürlichen Intelligenz selbstverständlich auch. Medienredaktionen funktionieren nicht anders als diejenigen Dinge als "wahr" zu präsentieren, die von entsprechenden Lobbygruppen stark gepusht werden. Eine kritische Gegenrecherche fällt häufig aus.



6. Es scheint endlich ernsthafte Fortschritte bei der Pille für Männer zu geben, an der man schon lange forscht:

Ein potenzielles neues Verhütungsmittel für Männer wurde gerade erstmals an freiwilligen Probanden getestet. Die Ergebnisse liefern erste Hinweise darauf, dass das Medikament, das keine künstlichen Hormone enthält und die Testosteronproduktion der Hoden nicht beeinträchtigt, für den Menschen sicher sein könnte.

Zwar gab es in der Vergangenheit bereits Versuche, ein Verhütungsmittel für Männer zu entwickeln, doch scheiterten diese aufgrund ihrer inakzeptablen Nebenwirkungen größtenteils in klinischen Studien. Dieses neueste Verhütungsmittel wirkt jedoch anders als frühere Versuche, was bedeutet, dass es keine Operation erfordert und viel weniger wahrscheinlich hormonelle Nebenwirkungen verursacht – Probleme, die dazu beigetragen haben, dass frühere Versuche nicht auf den Markt gekommen sind.

Die Studie zeigte, dass das Medikament von einer kleinen Gruppe gesunder junger Männer gut vertragen wurde und bei den verwendeten Dosierungen keine schwerwiegenden Nebenwirkungen zu verursachen schien. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um genau zu zeigen, wie wirksam es als Verhütungsmittel ist.




7. Eine "wegweisende Studie" weiß einiges über Incels zu berichten:

Entgegen dem weit verbreiteten Bild von Incels als gewalttätigen Extremisten mit rechtsextremen Ideologien zeigt die Forschung eine komplexere und vielfältigere Bevölkerung. Die von Psychologen und Sozialwissenschaftlern der Swansea University und der University of Texas in Austin durchgeführte Studie ergab, dass schlechte psychische Gesundheit und die Einhaltung der Incel-Ideologie die stärksten Prädiktoren für schädliche Überzeugungen sind – nicht politischer Extremismus oder Online-Engagement allein.

(…) Das meiste Wissen über Incels stammt jedoch aus der Analyse öffentlicher Online-Beiträge, die extreme Ansichten überbetonen und die Perspektiven leiserer Mitglieder übersehen können. Die neue Studie, die im Journal "Archives of Sexual Behavior" veröffentlicht wurde, ist die erste, die detaillierte Antworten von Hunderten von Incels mithilfe einer vertraulichen Umfrage sammelt.

(…) "Als wir anfingen, die Forschung zu Incels zu überprüfen, bemerkten wir eine echte Lücke in hochwertiger, empirischer Arbeit", erklärte [Studienautor Professor Andrew] Thomas. "Ein Großteil der bestehenden Literatur besteht aus Meinungsartikeln oder einigen qualitativen Studien. Die existierenden quantitativen Studien stützen sich oft auf das Auslesen von Daten aus Online-Foren. Aber dieser Ansatz hat ernsthafte Einschränkungen – eine davon ist, dass eine geringe Anzahl von Benutzern (etwa 10%) den Großteil des Inhalts generiert, was die Daten verzerrt und ein enges Bild vermittelt. Wir sahen daher eine Gelegenheit, eine strengere, groß angelegte Studie durchzuführen – eine, die die eigenen Perspektiven von Incels auf ihre Erfahrungen repräsentativer und nuancierter erfasst."

(…) "Unsere Forschung stellt die gängigen Stereotypen darüber, wer Incels sind, wirklich in Frage", sagte Thomas gegenüber PsyPost. "Die Medien stellen Incels oft als sehr jung, weiß, politisch rechtsextrem und sozial isoliert dar – arbeitslos oder ohne Ausbildung. Aber unsere Daten erzählen eine nuanciertere Geschichte. Obwohl das Durchschnittsalter 26 Jahre beträgt, gibt es eine große Altersspanne. Rund 40% identifizieren sich als ethnische Minderheiten, viele sind gut ausgebildet, und eine beträchtliche Anzahl ist vollzeitbeschäftigt. Politisch tendieren sie tatsächlich leicht nach links, was ebenfalls populären Annahmen widerspricht. Insgesamt gibt es in dieser Gruppe also weitaus mehr Vielfalt, als die vorherrschenden Stereotypen vermuten lassen."

(…) Die Ergebnisse bestätigten, dass psychische Gesundheitsprobleme in der Incel-Population weit verbreitet sind. Etwa ein Drittel der Teilnehmer erfüllte die Kriterien für mittelschwere bis schwere Depressionen oder Angstzustände, und fast die Hälfte berichtete über intensive Einsamkeit. Rund 30% lagen über dem Schwellenwert eines Screening-Tools für Autismus. Eine beträchtliche Anzahl berichtete auch von traumatischen Kindheitserfahrungen, einschließlich Mobbing und Missbrauch.

"Incels werden typischerweise im Hinblick auf die Bedrohung, die sie für andere darstellen, betrachtet, aber unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass sie für sich selbst genauso gefährlich, wenn nicht sogar gefährlicher sein könnten", sagte Co-Autor William Costello, Forscher für Psychologie an der University of Texas in Austin. "Die außerordentlich hohen Raten suizidaler Gedanken in unserer Stichprobe gehörten zu den alarmierendsten Befunden und erfordern dringende Aufmerksamkeit. Ebenso war die Prävalenz von Autismusmerkmalen viel höher als in der Allgemeinbevölkerung, was auf die Notwendigkeit einer größeren klinischen Aufmerksamkeit für Neurodiversität innerhalb dieser Gruppe hinweist."

(…) Tatsächlich könnte die Suizidalität eine größere unmittelbare Bedrohung darstellen als nach außen gerichtete Gewalt. Etwa 20% der Stichprobe berichteten, täglich über Suizid nachzudenken. Die Forscher stellen fest, dass gescheiterte romantische oder sexuelle Beziehungen, kombiniert mit dem Gefühl, anderen zur Last zu fallen, starke Risikofaktoren für Suizid bei Männern sind. Dieselben Bedingungen könnten, so sagen sie, auch zu der geringen Anzahl von Incel-bezogenen Massenangriffen beitragen, die oft mit dem Tod des Angreifers enden.




8. In Indien hat eine junge Frau ihren HIV-positiven Bruder getötet, "um die Familienehre zu schützen".



9. Bei der Beschneidungszeremonie in Südafrika, die Genderama am 10. Juli angekündigt hatte, sind 39 Jungen ums Leben gekommen. Dutzende weitere Jungen wurden verstümmelt. Letztes Jahr musste elfmal ein betroffener Penis amputiert werden.



Donnerstag, Juli 31, 2025

SWR über neueste feministische Welle: "Die Fotzen sind da"

1. Der SWR beschäftigt sich mit aktuellen Entwicklungen im Pop:

"Fotze" – so nennt Ikkimel, Hype-Lichtgestalt aus Berlin, ihr im Frühjahr erschienenes Debütalbum. Ein Titel wie eine Kampfansage. Einst das schlimmste Schimpfwort, um Frauen zum Schweigen zu bringen, wird "Fotze" bei ihr zur Selbstermächtigung – ein Reclaiming für die sexuell befreite Frau.

Auf der Bühne sperrt sie Männer in Käfige und macht sie zu ihren Sexobjekten. "Schnauze halten, Leine an – Schatz, jetzt sind die Weiber dran": Ikkimel hat die Rollen getauscht. Das ist so derb und ironisch-überzeichnet, dass es der Gesellschaft den Spiegel vorhält.

(…) Merklich frustriert meldet sich Juju zu Wort. Auf Instagram kritisiert die ehemalige Sängerin des Hip-Hop-Duos SXTN, dass sie und ihre damalige Bühnenpartnerin Nura "von 90 Prozent der Szene" keine Anerkennung für ihre feministische Pionierarbeit in der Szene erhielten.

(…) Dabei waren es SXTN, die Mitte der 2010er-Jahre mit Songs wie "Fotzen im Club" oder "Die Fotzen sind wieder da" in die damals zutiefst misogyne Rap-Szene kometenartig einschlugen. Ihr Sound war rough, ihre Sprache vulgär, ihre Ästhetik irgendwo zwischen Straßenrap und ironischem Hedonismus.


Tragisch. Da entwickelt man völlig neue, kluge und wegweisende Ansätze für die Gleichberechtigung der Geschlechter, und niemand weiß das angemessen zu würdigen.



2. Neues meldet auch der Informationsdienst Wissenschaft:

Was haben Antifeminismus, Demokratie und autoritäre Tendenzen miteinander zu tun? Dieser Frage widmet sich der neue LOEWE-Schwerpunkt "Verflechtung von Antifeminismen: Gender, Demokratie und Autoritarismus in ‚Entangled Modernities‘" (kurz: GenDem), der unter Federführung von Prof. Dr. Annette Henniger, Politikwissenschaftlerin an der Philipps-Universität Marburg, steht. Das Forschungsprojekt untersucht erstmals vergleichend antifeministische Mobilisierungen in verschiedenen Ländern Ost- und Westeuropas sowie im Südkaukasus. Ziel ist es, systematisch herauszuarbeiten, unter welchen Bedingungen diese Bewegungen entstehen, wie sie transnational verflochten sind und welchen Einfluss sie auf Prozesse der Demokratisierung oder Autoritarisierung ausüben. Das Land Hessen fördert GenDem im Rahmen der Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE) mit rund 3,6 Millionen Euro für vier Jahre (2026–2029). Eine besondere Herausforderung: Einzelne Fallstudien werden über autoritäre Regime oder Kriegsgebiete wie die Türkei, Aserbaidschan oder die Ukraine durchgeführt.


Gut, dass Deutschland mit einer Millionensumme Dinge wie die Erforschung des Antifeminismus in der Ukraine unterstützt. Wer weiß, was dort Schlimmes passieren könnte, wenn man diese Bedrohung nicht zeitnah erforscht.



3. Eine neue Studie räumt mit einem weit verbreiteten Vorurteil auf: Männer gelten zwar als das Geschlecht, dessen Mitglieder stärker in Konkurrenz miteinander treten, aber tatsächlich gilt das für Frauen viel mehr. Wissenschaftler befragten hierzu fast 600 verheiratete Eltern aus drei verschiedenen Ländern. Das überraschende Ergebnis: Frauen reagieren deutlich negativer auf andere Frauen, die etwas haben, was sie selbst gerne hätten - sei es ein besserer Job, ein schöneres Haus oder mehr Unterstützung vom Partner. Bei Männern ist diese Eifersucht viel weniger ausgeprägt. Sie ärgern sich weniger über andere Männer, die erfolgreicher oder besser gestellt sind als sie selbst.

Die Forscher erklären diese Erkenntnis mit der Evolution: Männer konkurrieren meist offen und direkt - sie kämpfen um Status und wollen zeigen, wer der Stärkere ist. Das ist leicht wahrnehmbar. Frauen hingegen konkurrieren heimlicher. Sie brauchen langfristig stabile Ressourcen, um ihre Kinder großzuziehen - sichere Wohnungen, gutes Essen, soziale Unterstützung. Wenn eine andere Frau diese Dinge hat, entsteht Neid. Frauen sind jedoch nur gegenüber anderen Frauen so konkurrenzwillig, nicht gegenüber Männern. Diese versteckte weibliche Konkurrenz könnte erklären, warum Frauen fälschlicherweise als genügsamer gelten. Ihre Konkurrenz ist schwerer zu erkennen, weil sie subtiler abläuft – von der berühmten "Stutenbeißerei" in rein weiblichen Gruppen einmal abgesehen.



4. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Haben Sie die Geschichte mit der Tea App mitbekommen? Das schlägt gerade hohe Wellen. Eine App auf der Frauen über Dates mit Männer berichten und sich so gegenseitig warnen können. Mit Telefonnummernabfrage und allem drum und dran.

Blöd, dass jetzt Nutzerinnen nach einem "hack" öffentlich wurden. Scheint so als würden es die Frauen doof finden, im Netz mit Bild und Daten zu erscheinen.




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