Dienstag, November 28, 2023

Leserproteste erfolgreich: "Anti-Gender-Befehl beim Tagesspiegel"

1. Der Berliner "Tagesspiegel" gehört zu den beinhart ideologisierten Zeitungen dieses Landes: Vor drei Jahren hatte sich die Redaktion des Blattes einen besonders schweren Missgriff geleistet, als sie Aktivisten, die sich für die Menschenrechte von Jungen und Männern einsetzen, in einem Atemzug mit mörderischen Terroristen nannte und eine weltanschauliche Verbindung suggerierte. Zumindest was seine ideologisierte Sprache angeht, erhält der "Tagesspiegel" von seinen Lesern jetzt einen Schuss vor den Bug, der zum Innehalten zwingt: Wegen Abo-Kündigungen wird jetzt wenigstens das Gendern-eingestellt.

Nach BILD-Informationen informierte die Zeitung am Montagmorgen ihre Mitarbeiter in einem Rundschreiben über die Entscheidung. Hintergrund des Schritts: Die Gender-Sprache sei einer der Mega-Gründe bei Beschwerden und Print-Abo-Kündigungen gewesen, hieß es aus der Redaktion.

Die Zeitung hatte sich vor rund zwei Jahren Richtlinien für eine "geschlechtergerechte Sprache" verpasst. "Viele Menschen fühlen sich heute durch das generische Maskulinum nicht mehr gemeint", schrieb die Redaktion damals. Danach war es Autoren nach eigenem Belieben erlaubt, in den meisten Texten Sternchen und Doppelpunkt zu nutzen.

Jetzt die Wende: Nach BILD-Informationen stellte die "Tagesspiegel"-Führung fest, dass unter der Gender-Sprache auch die Klarheit leidet. Dazu die Abo-Kündigungen. Bis auf wenige Ausnahmen soll in der gedruckten Zeitung deshalb künftig auf das Gendern verzichtet werden.


Wenn das Gendern "einer der Mega-Gründe bei Beschwerden und Print-Abo-Kündigungen gewesen" ist, fragt man sich, welche anderen "Mega-Gründe" es für diesen Unmut gibt. Hoffentlich sind Leserproteste wegen der teils unsäglichen Inhalte dieses Blattes irgendwann ebenfalls erfolgreich.



2. Die ehemalige Frauenministerin Kristina Schröder erklärt, warum die politische Agenda des Genderns nicht harmlos ist: Die geschlechtertrennende Sprache soll die Bevölkerung auch anderweitig in höherstehende und minderwertige Menschen aufteilten:

Wer von "Arbeitgebenden und Mitarbeitenden" spricht oder kunstvoll eine Sprechpause zwischen "Schüler" und "-innen" zelebriert, markiert damit immer implizit auch eine Haltung. Mindestens behauptet er auf der Sachebene, dass die Verwendung des generischen Maskulinums das weibliche Geschlecht (und was es sonst noch so an Geschlechtern geben soll) ausschließe. Und meistens will er auf der weltanschaulichen Ebene demonstrieren, dass er in diesem Punkt sensibel ist und auf der Seite des Fortschritts und der Geschlechtergerechtigkeit steht. Und, dieser Gedanke folgt fast denklogisch: der, der nicht gendert, eben nicht.

(…) Dabei dürfte das Gendern in Schulen und Universitäten am problematischsten sein. Im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk ist es bloß anmaßend. Der Hörer oder Zuschauer spürt den erzieherischen Impetus der gendernden Journalisten, denen die stabilen Ergebnisse einschlägiger Befragungen, nach denen 80 Prozent der Deutschen das Gendern ablehnen, natürlich nur allzu bekannt sind. Beim entspannten Glas Rotwein bei der After-Show-Party neigen auch sie übrigens deutlich häufiger zum generischen Maskulinum.




3. Feministische Publizistinnen sprechen immer wieder von einem "Schönheitsterror" gegen Frauen. Nun zeigt eine neue Studie, dass Attraktivität auf den Erfolg und Misserfolg von Männern größere Auswirkungen hat:

Während frühere Forschungen verschiedene Faktoren untersucht haben, die die soziale Mobilität beeinflussen, wie Bildung und familiärer Hintergrund, wurde die Rolle der körperlichen Attraktivität oft übersehen. Diese Studie sollte diese Lücke schließen, indem sie untersuchte, wie sich das körperliche Erscheinungsbild in der Jugend auf die zukünftigen Chancen und den Erfolg einer Person auswirken könnte.

"Mein Co-Autor und ich haben uns für dieses Thema interessiert, weil es eine weit verbreitete Vorstellung gibt, dass körperlich attraktive Menschen einen Vorteil gegenüber anderen haben, nicht nur bei der Suche nach einem Liebespartner, sondern auch bei anderen wichtigen Ergebnissen, wie z. B. einem höheren Einkommen", erklärt Studienautor Alexi Gugushvili, Professor an der Universität von Oslo. "Wir konnten jedoch nicht viele Studien finden, die zeigen, ob Attraktivität wirklich dazu beiträgt, die sozioökonomische Position von Personen im Vergleich zu ihren Eltern zu verbessern."

(...) Die Forscher fanden heraus, dass Personen, die in ihrer Jugend als attraktiv oder sehr attraktiv eingestuft wurden, als Erwachsene mit höherer Wahrscheinlichkeit einen sozialen Aufstieg in Bezug auf Bildung, Beruf und Einkommen erlebten. Dieser Effekt war selbst nach Berücksichtigung verschiedener Faktoren wie sozioökonomischer Hintergrund, kognitive Fähigkeiten, Persönlichkeitsmerkmale, Gesundheit und Nachbarschaftsmerkmale signifikant.

(...) Die Studie deckte auch geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Auswirkung der körperlichen Attraktivität auf die soziale Mobilität auf. Während physische Attraktivität sowohl für Männer als auch für Frauen eine Rolle spielte, schien sie bei Männern einen stärkeren Einfluss auf die Bildungs- und Einkommensmobilität zu haben als bei Frauen. Bei den Frauen war die Auswirkung der körperlichen Attraktivität auf die berufliche Mobilität weniger stark ausgeprägt.

"Das überraschendste Ergebnis der Studie war, dass die körperliche Attraktivität für Männer eine größere Rolle zu spielen scheint als für Frauen", so Gugushvili.


Einmal mehr zeigt sich auch hier, dass das beliebte Klischee "Frauen stärker betroffen" nur dann überzeugend wirkt, wen man die Benachteiligung von Männern erst gar nicht in den Blick nimmt.



Montag, November 27, 2023

Weil er kein Feminist war: Grüne streichen Adenauer-Zitat

1. Mehrere Medien berichten über eine Kontroverse auf dem Parteitag der Grünen mit Beratungen über das Europawahlprogramm. "Grüne streichen Adenauer-Zitat aus ihrem EU-Programm, weil er kein Feminist war" titelt etwa der FOCUS. Am ausführlichsten berichtet der Tagesspiegel:

Im Entwurf des Programms hatte die Grünen-Spitze auch ein Zitat vom ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Konrad Adenauer, aufgenommen. Der CDU-Politiker hatte vor rund 70 Jahren gesagt: Diese Einheit Europas "war ein Traum von wenigen. Sie wurde eine Hoffnung für viele. Sie ist heute eine Notwendigkeit für uns alle."

Doch an der Basis der Grünen hatte die Passage für großen Ärger gesorgt. Mehrere Anträge hatten gefordert, das Zitat zu streichen. Sie wollten nicht, dass das einzige Zitat in dem mehr als 100 Seiten dicken Programm einem Konservativen gewährt wird. Die Mehrheit der Delegierten folgten einem entsprechenden Antrag.

Zuvor hatte die Antragstellerin Shirin Kreße aus dem Kreisverband Berlin-Mitte in ihrer Rede betont, Adenauer sei in seiner Zeit selbst für CDU-Politikerinnen zu sexistisch gewesen. "Adenauer war in seiner Zeit und ist bis heute problematisch." Er habe sich lange geweigert, eine Frau als Ministerin zu ernennen, weil er Frauen für zu weich hielt.

(…) "Ein Zitat kann nicht unabhängig von der Person betrachtet und gedeutet werden", führte Kreße weiter aus. Ihre Vision von Europa sei feministisch, antifaschistisch und heiße nicht Konrad Adenauer.


Claudia Roth verteidigte Adenauer damit, dass er zwar"ganz sicher kein Feminist" gewesen sei, aber die Hand gegenüber dem früheren deutschen Erzfeind Frankreich ausgestreckt habe, was der Beginn einer tiefen Freundschaft mit dem Nachbarland und letztlich der europäischen Idee gewesen sei. Bei den grünen Eiferern jedoch stieß Roth auf taube Ohren. Selbst der Vorschlag zur Güte, das Wahlprogramm zum Ausgleich noch um Zitate von zwei Frauen anzureichern, wurde abgelehnt. Antifeministen wie Konrad Adenauer müssen in der grünen Utopie draußen bleiben.



2.
Viele Soldaten weltweit lassen ihr Sperma einfrieren, das immer öfter auch nach dem Tod des Spenders zur Zeugung genutzt wird. Doch wie ist diese Praxis ethisch zu bewerten, die menschlich so verständlich scheint?


Darüber wird hier gesprochen.



3. Auch die "taz" wundert sich inzwischen darüber, dass Feministinnen weltweit über die von Hamas-Terroristen vergewaltigte Israelinnen kaum ein Wort verlieren. Der Artikel gelangt zu dem Fazit:

Das Leben aller Frauen ist gleich wertvoll und muss geschützt werden. Auch das von Israelinnen.


Das stimmt natürlich. Und folgendes stimmt ebenso:

Das Leben aller Menschen ist gleich wertvoll und muss geschützt werden. Auch das von Männern.

So etwas würde man allerdings in der "taz" nie lesen – sondern allenfalls von den fiesen Männerrechtlern, die in Blättern wie der "taz" entweder totgeschwiegen oder niedergemacht werden.



4. Für das Magazin Cicero hat Alexander Grau die Germanistin Elvira Grözinger über die unselige Allianz zwischen Wokeness und Antisemitismus interviewt. Eine der Antworten Grözingers lautet so:

Seit mehreren Jahren hat sich die "Wokeness" zu einem grotesken Phänomen entwickelt und über die Vernunft triumphiert. Das hat auch in Großbritannien unfassbare Ausmaße angenommen, wenn man Klassiker aus den Regalen entfernt. Eine schwarze Lehrerin aus Baden-Württemberg hat es ja letztes Jahr mit einem Text von Wolfgang Koeppen versucht, zum Glück nicht erfolgreich. Hier geht es um die angebliche Vormachtstellung der "alten weißen Männer", zu denen auch Juden gezählt werden, die, by the way, an der Seite der Schwarzen für die Aufhebung der Rassentrennung in den USA, aber auch in Südafrika gekämpft haben.




5. Nicht nur wir Männerrechtler kommen in den Leitmedien kaum vor – für die männilichen Opfer, für die wir uns einsetzen, gilt dasselbe. Das zeigt ein aktuelles Youtube-Video mit dem Titel "Meine Story lief bei PRO7...aber ich bin sauer!" Spoiler: Pro7 hat zwar berichtet, aber das ZDF hat den einmal gedrehten Beitrag genauso gecancelt, wie die Leitmedien mit uns Männerrechtlern geführte Interviews lieber verschwinden lassen, sobald sie merken, dass wir weder deren Narrativ stützen, noch man uns als Dummbatzen vorführen kann.



6. Die Post. Eine ganze Reihe von Lesern haben mir zu meinem Blogbeitrag "Ermordete Männer sind Tagesschau und Vereinten Nationen herzlich egal" geschrieben. So heißt es in einer dieser Zuschriften:

Moin,

du hattest gestern in Genderama die Tagesschau zitiert:

"55 Prozent (48.800) aller Tötungsdelikte an Frauen werden von Familienmitgliedern oder Intimpartnern begangen, so der Bericht mit dem Titel 'Geschlechtsspezifische Tötungen von Frauen und Mädchen (Femizid)'. [...] Insgesamt machen Frauen aber nur 20 Prozent aller Mordopfer weltweit aus. Viermal so viele Mordopfer sind Männer oder Jungen. Zwölf Prozent der Tötungsdelikte gegen Männer werden zu Hause begangen."

Ich vermute, dort ist niemand aufgrund der unterschiedlich formulierten Angaben auf die Idee gekommen, einfach mal nachzurechnen. Auf 125 Opfer kommen demnach ungefähr 100 Männer und 25 Frauen. 13 der Frauen und 12 der Männer werden im heimischen Umfeld getötet, also zumindest im Hellfeld etwa gleich viel. Aus diesem Blickwinkel wäre also nicht nur für Frauen "das Zuhause alles andere als ein sicherer Zufluchtsort".


Ein anderer Leser schreibt mir hierzu:

Lieber Arne,

ich lesen dein Blog schon eine Weile und bin dir für deinen Einsatz und deine Hartnäckigkeit dankbar, Männerthemen ideologiefrei sichtbar zu machen!

Zu den neuesten Gewaltopferzahlen lohnt es sich aus meiner Sicht auch, außer den relativen mal die absoluten Zahlen zu betrachten. 89.000 ermordete Frauen und Mädchen, davon 55% im familiären Nahbereich, das macht 48.950 Opfer häuslicher oder familiärer Gewalt. Demgegenüber stehen ca. 356.000 männliche Opfer, davon 12% im familiären Nahbereich. in absoluten Zahlen macht das 42.720.

Was ist jetzt der Skandal? Der leichte Überhang zu Lasten der Frauen? Das gewohnte Verschweigen, in welchem Ausmaß Männer von häuslicher Gewalt betroffen sind? Oder der krasse Überhang männlicher Opfer in allen anderen Bereichen? – Haha, keines davon. Sondern dass es bei den Frauen wohl einen Anstieg gab und Geraune um die Dunkelziffer. Über die Männer erfahren wir diesbezüglich nichts.


Ein Versuch, das Thema "männliche Opfer von häuslicher Gewalt" abzuwehren, bestand in den letzten Jahren darin, dass manche behaupteten, diejenigen, die durch häusliche Gewalt tatsächlich zu Tode kämen, seien fast ausschließlich Frauen. Wie man sieht, lässt sich auch diese Vermutung nicht halten.



Freitag, November 24, 2023

Ermordete Männer sind "Tagesschau" und Vereinten Nationen herzlich egal

Insgesamt machen Frauen (…) nur 20 Prozent aller Mordopfer weltweit aus. Viermal so viele Mordopfer sind Männer oder Jungen.


Das berichtete gestern die Tagesschau. Nimmt das Nachrichten-Flaggschiff der ARD männliche Gewaltopfer also endlich so ernst, wie es angemessen ist? Die Frage beantwortet sich, wenn man auf den gesamten Artikel blickt, in den diese Sätze eingebunden sind:



89.000 Morde an Frauen und Mädchen

Im vergangenen Jahr wurden nach UN-Angaben etwa 89.000 Frauen und Mädchen weltweit ermordet - in mehr als der Hälfte der Fälle von dem Partner oder einem Familienmitglied. Die Zahl ist so hoch wie seit 20 Jahren nicht.Im vergangenen Jahr sind weltweit fast 89.000 Frauen und Mädchen vorsätzlich getötet worden - die höchste Zahl der letzten zwei Jahrzehnte, wie aus einem Bericht des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) und von UN Women hervorgeht. Obwohl die Gesamtzahl der Tötungsdelikte zurückging, nahm die Zahl der Morde an Frauen zu, wie die derzeit für 2022 verfügbaren Daten laut UN-Angaben nahelegten.

55 Prozent (48.800) aller Tötungsdelikte an Frauen werden von Familienmitgliedern oder Intimpartnern begangen, so der Bericht mit dem Titel "Geschlechtsspezifische Tötungen von Frauen und Mädchen (Femizid)". Demnach seien im Schnitt jeden Tag mehr als 133 Frauen oder Mädchen im eigenen Zuhause getötet worden, bei hoher Dunkelziffer. Denn bei vier von zehn Tötungsdelikten an Frauen lägen nur unzureichende Informationen zu geschlechtsspezifischen Motiven vor.

Insgesamt machen Frauen aber nur 20 Prozent aller Mordopfer weltweit aus. Viermal so viele Mordopfer sind Männer oder Jungen. Zwölf Prozent der Tötungsdelikte gegen Männer werden zu Hause begangen.

Erstmals seit UNODC 2013 mit der Veröffentlichung regionaler Schätzungen begann, habe Afrika 2022 Asien als Region mit der höchsten Zahl an Opfern, die von Partnern oder Familienmitgliedern getötet wurden, überholt. In Nordamerika stiegen von Partnern oder Familienmitgliedern begangene Femizide zwischen 2017 und 2022 um 29 Prozent, was teils auf verbesserte Aufzeichnungspraktiken zurückzuführen sei. Auch in der Karibik nahmen solche Tötungen im gleichen Zeitraum um 8 Prozent zu, während sie in Mittel- und Südamerika um 10 bzw. 8 Prozent zurückgingen. Europa verzeichnete seit 2010 einen durchschnittlichen Rückgang von Femiziden um 21 Prozent.

Die "beunruhigende Realität" sei, dass das Zuhause für Frauen und Mädchen alles andere als ein sicherer Zufluchtsort ist, so der UN-Bericht. Die "alarmierende Zahl" an Femiziden erinnere daran, "dass die Menschheit immer noch mit tief verwurzelten Ungleichheiten und Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu kämpfen hat“, sagte Ghada Waly, Exekutivdirektorin von UNODC."

Jedes verlorene Leben ist ein Aufruf zum Handeln - ein Appell, dringend strukturelle Ungleichheiten anzugehen und die Reaktionen der Strafjustiz zu verbessern, damit keine Frau oder kein Mädchen aufgrund ihres Geschlechts um ihr Leben fürchten muss." Regierungen müssten in Institutionen investieren, um der Straflosigkeit ein Ende zu setzen, die Prävention zu stärken und den Opfern zu helfen, der Gewalt ein Ende zu setzen, appellierte Waly.


Die Tatsache, dass die allermeisten Opfer tödlicher Gewalt männlich sind, wird also zwar kurz erwähnt, aber nur, um es fortan weiter zu ignorieren, als ob die realen Verhältnisse keine Rolle spielen würden. Unverdrossen wird sogar von "tief verwurzelten Ungleichheiten" gegen Frauen und Mädchen geschwatzt, wobei als Beleg dient, dass die angeblich Benachteiligten nur zu einem Viertel so häufig Gewaltopfer werden wie die vermeintlichen Unterdrücker. Wenn die Ideologie nur vehement genug vorgebracht wird, interessiert die Wirklichkeit hier überhaupt nicht mehr.

Die kanadische Hochschullehrerin und Professorin Janice Fiamengo hat zu dieser Menschenverachtung ein paar Worte zu sagen:

Die Schlagzeile der CBC, des staatlich finanzierten kanadischen Fernsehsenders, hätte kaum krasser sein können: "Ottawa hatte 16 Tötungsdelikte im Jahr 2022 - und fast die Hälfte der Opfer waren Frauen oder Mädchen." Mit anderen Worten, mehr als die Hälfte der Opfer waren, wie immer, Jungen und Männer, ein Umstand, den niemand bei der CBC jemals als beunruhigend genug empfunden hat, um ihn zu beklagen oder auch nur zu bemerken. Nur wenn sich die weibliche Mordrate in einem (ungewöhnlichen) Jahr der Geschlechterparität nähert, handelt es sich um eine "kollektive Krise", wie es in der Zwischenüberschrift heißt.

Man spricht nicht umsonst von einer geschlechtsspezifischen Empathielücke.

(…) Feministinnen rühmen sich seit langem, sich um die Opfer zu kümmern, doch das ist nie weniger der Fall als in ihren einseitigen Diskussionen über Gewalt, in denen die einzigen Todesfälle, die eine Rolle spielen dürfen, weibliche Todesfälle sind, die den Lesern mit ergreifenden Umständen, Namen und Ausdrücken entsetzter Traurigkeit präsentiert werden, wie in dem oben genannten Artikel. Tote Männer bleiben weitgehend anonym, und nur wenige Leser könnten aus den typischen Berichten feministischer Organisationen schließen, dass Frauen jemals tödliche Gewalt ausüben.

Gleichgültigkeit gegenüber dem Leiden und dem Tod von Männern ist natürlich überall auf der Welt die Norm, aber die anglophone feministische Bewegung hat sie deutlich verstärkt, indem sie Zahlen verfälscht und die Sprache manipuliert hat, um das Mitgefühl ausschließlich auf Frauen und Mädchen zu lenken. Der CBC-Artikel widmet einen großen Teil der Diskussion des lächerlichen Konzepts der Femizide, einer relativ neuen Wortschöpfung, die aus ihrer weiblichen Vorherrschaft keinen Hehl macht und vorgibt, hervorzuheben, dass Frauen und Mädchen "einfach deshalb getötet werden, weil sie Frauen sind", und "hauptsächlich von [...] Männern", als ob jede Frau, selbst eine aus Versehen getötete (wie wir sehen werden), ein Beweis für eine geschlechtsspezifische Voreingenommenheit wäre.

Die Vorstellung, dass Frauen getötet werden, weil sie Frauen sind, ist absurd, lässt sich nicht mit Beweisen belegen und soll offensichtlich den Eindruck verfestigen, dass Frauen mehr Opfer von mörderischer Gewalt sind als Männer. Eine Organisation mit dem Namen Canadian Femicide Observatory for Justice and Accountability (Kanadische Beobachtungsstelle für Femizid, Gerechtigkeit und Rechenschaftspflicht) stellt eine ausgefeilte Taxonomie der Formen von Femizid zur Verfügung, um diese Vorstellung zu untermauern, und verwischt absichtlich die Grenzen zwischen Tötungsdelikten in der Intimsphäre, auf die der Schwerpunkt gelegt wird, und anderen Tötungen von Frauen, die kollektiv als "dreiste Akte des Hasses" beklagt werden.

Doch schon eine flüchtige Lektüre der Details entlarvt die Leerheit der Terminologie und die Taschenspielertricks, mit denen die angebliche Frauenfeindlichkeit von Männern irreführend mit der Gesamtheit der Frauenmorde in Verbindung gebracht wird. Nur zwei der sieben ermordeten Frauen in Ottawa wurden von ihren aktuellen oder ehemaligen Lebenspartnern getötet. Eine der toten Frauen wurde von ihren beiden erwachsenen Töchtern angegriffen und getötet (eine Tat, die als "nicht-intimer Femizid" bezeichnet wird), während eine andere das Opfer einer verirrten Kugel wurde, die sie versehentlich tötete und wahrscheinlich für einen Mann bestimmt war (das Canadian Femicide Observatory bezeichnet diese Art von Tod als "assoziierten/verbundenen Femizid").

Es ist unmöglich, zu dem Schluss zu kommen, dass alle oder auch nur die meisten dieser - sicherlich bedauerlichen - Todesfälle logischerweise, wie das Mantra behauptet, "auf die Existenz von Geschlechternormen und -stereotypen, die Diskriminierung von Frauen und Mädchen und ungleiche Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern zurückzuführen sind". Die Entschlossenheit, die Ursache allen weiblichen Leids in der Diskriminierung aufgrund des Geschlechts zu suchen - und damit noch mehr Programme, Initiativen und Steuergelder für feministische Organisationen sowie eine weitere kollektive Beschämung von Männern zu rechtfertigen - scheint unaufhaltsam.

Der Tod von Männern aus verschiedenen Gründen, einschließlich Gewalt in der Partnerschaft, wird mit keiner Silbe erwähnt (…), und es wird kein Versuch unternommen, ein moralisches Kalkül zu rechtfertigen, das eine Minderheit von weiblichen Todesfällen eher "schrecklich traurig" (…) findet als eine Mehrheit von männlichen Todesfällen, obwohl die Männer in Ottawa, die 2022 ihr Leben verloren, vermutlich auch "Mitglieder unserer Gemeinschaft" waren, wie es von den Frauen gesagt wurde. Männer verdienen es zu sterben, so die Überlegung, weil (einige) Männer gewalttätig sind. Als 14 der 16 Mordopfer in Ottawa im vergangenen Jahr männlich waren, schrieb niemand einen Artikel über sie.

(…) Die Canadian Women's Foundation räumt zwar ein, dass "jegliche Gewalt inakzeptabel und jede Anstrengung zur Beendigung von Gewalt lohnenswert ist", beharrt aber darauf, dass "Statistiken zeigen, dass Frauen, Mädchen und Two-Spirit-, Trans- und nicht-binäre Menschen in höherem Maße Gewalt erfahren als Männer [sic], und dass geschlechtsspezifische Gewalt einzigartige Lösungen erfordert." Die Website behauptet auch, dass "Gewalt von Frauen gegen Männer in Beziehungen zwar vorkommen kann, aber weniger zu Verletzungen führt und weniger wahrscheinlich durch den Wunsch nach Dominanz und Kontrolle motiviert ist. Es ist wahrscheinlicher, dass Männer die Gewalt initiieren, während Frauen Gewalt eher zur Selbstverteidigung einsetzen."

(…) Tatsächlich sind sogar die zugrunde liegenden Behauptungen über weibliche Gewalt unredlich. In einer bedeutenden Metastudie aus dem Jahr 2009 (eine Studie, die die Ergebnisse vieler anderer Studien zusammenfasst) wies der Soziologieprofessor Murray Strauss nach, dass die meiste Gewalt in Paarbeziehungen auf Gegenseitigkeit beruht und beide Partner involviert sind, dass Gewalt gegen Frauen genauso häufig oder häufiger vorkommt als Gewalt gegen Männer und dass Selbstverteidigung nur bei einem kleinen Teil der Gewalt von Frauen gegen ihre Partner ein Motiv ist (weniger als 20 %). Diese Ergebnisse werden zwar oft von Männerrechtlern hervorgehoben, sind aber so schädlich für die landläufige Meinung und werden im Allgemeinen zu wenig berichtet und nicht geglaubt, dass sie es wert sind, noch einmal hervorgehoben zu werden.

(…) Frauen wird nicht beigebracht, ihre Gewalttätigkeit zu kontrollieren, weil unsere Kultur nicht einmal zugeben will, dass Frauen gewalttätig sein können; und Mitgefühl für Männer ist so wenig vorhanden, dass nur wenige so tun, als ob sie sich dafür interessieren.

Wer einen Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Männer organisieren möchte, hat mit Sicherheit viel Arbeit vor sich.




Donnerstag, November 23, 2023

Wie wurden die USA ein tödlicherer Ort für Männer?

1. In der (konservativen) New York Post findet man aktuell einen Artikel zur vergrößerten Kluft der Lebenserwartung zwischen Frauen und Männern. Ein Auszug:

Heute werden Männer und Frauen immer ungleicher - und bei einem der grundlegendsten Maßstäbe für das Wohlergehen sind es die Männer, die von Anfang an schlechter gestellt sind und immer weiter zurückfallen.

Die Lebenserwartung ist in den letzten Jahren für alle Amerikaner gesunken. Die Lebenserwartung von Männern ist jedoch stärker gesunken als die von Frauen, was zu der größten geschlechtsspezifischen Diskrepanz seit fast 20 Jahren geführt hat. Laut einer neuen Studie, die in der Fachzeitschrift JAMA Internal Medicine veröffentlicht wurde, überlebten Frauen im Jahr 2021 die Männer um 5,8 Jahre.

So sehr postmoderne Akademiker und fortschrittliche politische Aktivisten es auch leugnen mögen, es gibt natürliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern, und die bloße Tatsache, dass Frauen länger leben, ist nicht so überraschend. Zum einen sind Männer unverhältnismäßig häufig in den gefährlichsten Berufen der Nation beschäftigt, z. B. als Holzfäller, Dachdecker, Bauarbeiter, Flugzeugpiloten und Stahlarbeiter. Und wenn die männliche Risikobereitschaft dazu führt, dass Männer in bestimmten Führungspositionen und als Unternehmer erfolgreicher sind, so führt sie auch dazu, dass mehr Männer und Jungen an Unglücksfällen sterben.

Aber die Kluft in der Lebenserwartung hat sich seit 2010 um ein ganzes Jahr vergrößert, als sie bei einem historischen Minimum von 4,8 Jahren lag. Die menschliche Natur hat sich in dieser Zeit nicht verändert - irgendetwas hat Amerika zu einem tödlicheren Ort für Männer gemacht.

COVID hat einen doppelten Beitrag geleistet, insofern, als die Krankheit Männer stärker betroffen haben könnte und sie wiederum weniger geneigt waren, die grippeähnlichen Symptome ernst zu nehmen.

Todesfälle aus Verzweiflung haben beide Geschlechter betroffen, aber Selbstmord und eine Drogen-Überdosis tragen zu den geschlechtsspezifischen Unterschieden bei, wobei Männer ein höheres Risiko haben, an jeder dieser Ursachen zu sterben.

Es überrascht nicht, dass Männer auch häufiger durch Tötungsdelikte sterben, und wenn die Gewaltkriminalität zunimmt, sinkt die Lebenserwartung von Männern vorhersehbar.

Aber es sind auch weniger offensichtliche Kräfte im Spiel.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Männer ein College besuchen oder einen Abschluss machen, ist geringer, was in einer zunehmend dienstleistungsorientierten und wissensbasierten Wirtschaft zu schlechteren Lebens- und Berufsaussichten führt - Bedingungen, die den Tod aus Verzweiflung begünstigen.

Ob ironisch oder zynisch, Progressive können in ihren Annahmen über Ungleichheit ziemlich konservativ und verschlossen sein: Sie gehen davon aus, dass derjenige, der in der Vergangenheit bevorteilt war, auch heute noch privilegiert sein muss, so dass die einzige Art von Ungleichheit, die das progressive Gewissen nicht belastet, diejenige ist, die Gruppen schadet, die früher besser gestellt waren.

Ungleichheit beim Einkommen und der ethnischen Zugehörigkeit sorgen für Empörung, die die Straßen mit Demonstranten von Occupy Wall Street oder Black Lives Matter füllt – aber es wird keine Proteste wegen der sich verschlechternden Lebensperspektiven von Männern geben.


Während der Beitrag vielen Männerrechtlern bis hierhin aus der Seele sprechen dürfte, macht er dann eine harte Kurve und argumentiert, dass Männer sich "nicht über die Ungerechtigkeit beschweren" sollten und es auch keine weitere Bewegung brauche, die Gleichheit fordere. Stattdessen sollten sie zäh genug sein, um trotzdem zu gedeihen.



2. Das ZDF hat gestern Abend einen Beitrag über Obdachlose ohne Krankenversicherung ausgestrahlt: Todkrank auf der Straße.



3. Die Frankfurter Allgemeine beschäftigt sich mit Vater-Kind-Entfremdung, wobei der Artikel sehr ausführlich einen Beispielfall behandelt. Im allgemeiner gehaltenen Teil des Beitrags wird vor allem ein einzelner Richter ausgiebig zitiert, um den Argumenten der Väterbewegung entgegenzutreten beziehungsweise, so dürfte die Sicht der Autorin sein, zu entkräften:

Nicht nur Ulf Strehler hat das Gefühl, dass die Mutter seiner Tochter am längeren Hebel sitzt und maßgeblich bestimmt, wie viel Zeit er mit ihr verbringen darf. Der Verein Väteraufbruch für Kinder, dessen Motto "Allen Kindern beide Eltern" lautet, verwendet Begriffe wie "Ausgrenzung" oder "Buhmann", wenn er die Rolle von getrennt lebenden Vätern beschreibt.

Stefan Heilmann, Vorsitzender Richter eines Familiensenats am Oberlandesgericht Frankfurt, hat eine andere Sichtweise. Er äußert sich nicht zum Fall von Ulf Strehler, den er nicht kennt. Aber er nimmt allgemein Stellung zu Punkten, die auch Strehler moniert. Vorab sagt er, der an der Frankfurt University of Applied Sciences eine Professur für Familienrecht innehat und sich in der Qualifizierung von Familienrichtern engagiert: "Auch ich habe Fälle, in denen sich ein Elternteil falsch verhält." Wenn eine Trennung noch nicht aufgearbeitet sei, der Ex-Partner abgelehnt werde, das Verlangen nach einem neuen Leben, in dem der andere am besten gar nicht mehr vorkommen würde, groß sei, könne es passieren, dass das Kind aus den Augen verloren werde. Doch Eltern sei man nun mal sein ganzes Leben lang. "In solchen Fällen finde ich als Richter sehr, sehr deutliche Worte."

(…) Womit der Richter zu einem wichtigen Punkt überleitet und auf die gesellschaftliche Realität in Deutschland hinweist: Natürlich gebe es auch Verfahren, in denen der Umgang mit der Mutter eines Kindes geregelt werde, das beim Vater lebe. Faktisch jedoch sei das selten. "Ursächlich hierfür sind vor allem die oftmals noch bestehenden gesellschaftlichen Rollenbilder", sagt Heilmann. "Wenn es zu einer Trennung kommt, zieht in aller Regel der Vater aus. Und viele Väter überlassen bei der Trennung die Betreuungssituation dann dem anderen Elternteil" – also der Mutter, die fast immer die Hauptbezugsperson des Kindes ist. Stefan Heilmann fügt an, auch die Väter, die Verantwortung für ihr Kind übernehmen wollen, könnten sehr häufig kein alternatives Betreuungsmodell zur Verfügung stellen, seien also nicht in der Lage, so für das Kind zu sorgen, wie der andere Elternteil es bereits tut. Bei Vätern liegt das beispielsweise oft an einer Vollzeittätigkeit.

(…) Stefan Heilmann kann nachvollziehen, dass ein Elternteil hadert, wenn er sein Kind aufgrund eines Umzugs seltener sehen kann. Aber er sagt: "Wenn wir eine Konstellation haben, in der regelmäßiger Umgang mit Ferienaufenthalten stattfindet in einer Taktung, die nachvollziehbar ist, weil zum Beispiel weite Entfernungen bestehen, sagen alle Studien, dass die Qualität des Umgangs von viel größerer Bedeutung ist als die Quantität." Das gelte auf jeden Fall für ältere Kinder ab etwa fünf Jahren, die schon ein Zeitempfinden haben. Er verstehe die individuelle Position eines Elternteils, der sage, die Häufigkeit des Umgangs reiche ihm nicht. Diesen Wunsch um jeden Preis gegen den anderen Elternteil durchsetzen zu wollen, der aus welchen Gründen auch immer nicht vernünftig mitarbeite, sei aber häufig nicht kindeswohldienlich.

Bleibt noch der Vorwurf, Väter hätten es bei Ämtern und vor Gericht schwerer als Mütter. Wenig überraschend verneint Richter Heilmann diese Behauptung vehement. "Jede familiengerichtliche Entscheidung könnte auch in unterschiedlicher Geschlechterverteilung getroffen werden." Er ist sich sicher, dass ein Familiengericht seinen Beschluss nicht danach ausrichtet, ob es um die Forderungen eines Vaters oder einer Mutter geht.

Zum Abschluss weist Heilmann auf Langzeitstudien hin, die zeigen, dass entfremdende Verhaltensweisen langfristig sehr viel stärker die Beziehung des Kindes zum entfremdenden Elternteil selbst schädigen können als zum anderen Elternteil. "Kinder werden älter und ordnen dann selbst ein, wer sich fehl verhalten hat", sagt Heilmann.




Mittwoch, November 22, 2023

Neue Studie: Wohlergehen von Männern wird bereitwilliger geopfert

1. Die Website Psypost, die über Erkenntnisse in der psychologischen Forschung informiert, berichtet in einem aktuellen Beitrag über die Erkenntnisse einer aktuellen Untersuchung:

Jüngste Forschungsergebnisse zeigen eine auffällige geschlechtsspezifische Voreingenommenheit bei der Wahrnehmung und Akzeptanz von instrumentellem Schaden, der entsteht, wenn einigen Personen Schaden zugefügt wird, um einen größeren Nutzen zu erzielen. Die Studie, die im Fachmagazin "Archives of Sexual Behavior" veröffentlicht wurde, ergab, dass Menschen in verschiedenen Kontexten eher bereit sind, Schaden für Männer als für Frauen zu akzeptieren, selbst wenn von Frauen traditionell erwartet wird, dass sie mehr Opfer bringen.

Der Utilitarismus, eine Moralphilosophie, die es rechtfertigt, einigen Personen Schaden zuzufügen, wenn dies zu einem größeren Gesamtwohl führt, ist Gegenstand vieler philosophischer Debatten. Er umfasst zwei Schlüsselelemente: instrumentellen Schaden und unparteiische Wohltätigkeit. Die instrumentelle Schädigung erlaubt die Schädigung unschuldiger Personen zum Wohle der Allgemeinheit, während die unparteiische Wohltätigkeit verlangt, dass das Wohl der Allgemeinheit über persönliche Neigungen und Vorurteile gestellt wird.

In der Praxis fällt es den Menschen jedoch oft schwer, sich an diese strengen utilitaristischen Grundsätze zu halten, da sie aufgrund verschiedener subjektiver Faktoren häufig von der Unparteilichkeit abweichen. Urteile über Nutzen und Schaden sind von Natur aus subjektiv und können durch persönliche Überzeugungen und gesellschaftliche Normen beeinflusst werden. Diese Subjektivität, gepaart mit der Herausforderung, das höhere Gut zu definieren, macht es schwierig, einen Konsens darüber zu erzielen, welche Handlungen wirklich moralisch gerechtfertigt sind.

In der neuen Studie wurde ein spezifischer Faktor untersucht, der die unparteiische Bewertung sozialer Interventionen durch den Einzelnen beeinflussen kann - das Geschlecht derjenigen, die einen instrumentellen Schaden erleiden. Aufbauend auf früheren Forschungen zu Geschlecht und moralischer Entscheidungsfindung stellten die Forscher die Hypothese auf, dass Menschen eine Voreingenommenheit an den Tag legen könnten, wenn sie Maßnahmen unterstützen, die dem einen Geschlecht einen kollateralen Schaden zufügen, und damit gegen den Grundsatz der unparteiischen Wohltätigkeit verstoßen.

"Die Annahmen der Menschen darüber, wer ein Opfer und wer ein Täter ist, unterscheiden sich je nach Geschlecht. Die Menschen neigen dazu, Männer als Täter und Frauen als Opfer zu stereotypisieren. Dieses Projekt baute auf diesen Erkenntnissen auf, indem es untersuchte, wie Menschen Schaden bewerten, wenn dieser Schaden unbeabsichtigt ist und aus Maßnahmen resultiert, die darauf abzielen, Menschen zu helfen", erklärte Studienautorin Tania Reynolds, eine Assistenzprofessorin an der University of New Mexico, in einer Pressemitteilung.

"Bei den meisten politischen Maßnahmen gibt es Kompromisse, von denen einige Personen profitieren, während andere entweder nicht betroffen sind oder aktiv geschädigt werden", so Reynolds. "Wie bewerten die Menschen diese Kosten? Wenn das eine Geschlecht profitiert, während das andere geschädigt wird, könnte das einen Einfluss darauf haben, ob die Menschen die Intervention oder die Politik als lohnenswert bewerten?"

Um die geschlechtsspezifische Verzerrung bei der Akzeptanz instrumenteller Schäden zu untersuchen, führten die Forscher eine Reihe von drei Studien durch.

In der ersten Studie wurden die Teilnehmer gebeten, eine Intervention am Arbeitsplatz zu bewerten, mit der Misshandlungen reduziert werden sollten, die für einige Mitarbeiter mit instrumentellem Schaden verbunden waren. Die Forscher rekrutierten 200 amerikanische Personen über die CloudResearch-Plattform von Amazon. Um ein Minimum von 75 Antworten in jeder Bedingung zu gewährleisten, wurden 160 Teilnehmer (67,1 % Männer, Durchschnittsalter 34,5 Jahre) in die endgültige Analyse einbezogen.

Den Teilnehmern wurde ein Interventionsprogramm für Mitarbeiter vorgestellt, mit dem toxische Arbeitsumgebungen verbessert werden sollten. Sie wurden nach dem Zufallsprinzip einer von zwei geschlechtsspezifischen Bedingungen zugewiesen, bei denen entweder männliche oder weibliche Mitarbeiter durch das Programm einen instrumentellen Schaden erlitten. Die Teilnehmer wurden gebeten, die Akzeptanz des Programms zu bewerten.

Insbesondere wurde ihnen gesagt, dass die Intervention am Arbeitsplatz "die Berichte über Misshandlungen reduzierte und die Arbeitserfahrung für die meisten Mitarbeiter verbesserte", aber dass "[Männer oder Frauen] das Programm als unsensibel, erniedrigend und beleidigend empfanden" und "schlechtere psychologische Ergebnisse erlebten". Studie 1 ergab, dass die Teilnehmer signifikant eher bereit waren, instrumentellen Schaden zu akzeptieren, wenn Männer den Schaden erlitten, als wenn dies bei Frauen der Fall war. Diese geschlechtsspezifische Voreingenommenheit wurde durch das Geschlecht der Teilnehmer beeinflusst, wobei weibliche Teilnehmer eine größere Voreingenommenheit bei der Akzeptanz von Schaden zeigten, der Männern zugefügt wurde, als männliche Teilnehmer.

"In diesem Kontext unterstützten die Menschen die Intervention eher, wenn Männer sie als belastend empfanden, als wenn Frauen sie als belastend empfanden", sagte Reynolds.

Studie 2 zielte darauf ab, die Ergebnisse von Studie 1 mit einer breiteren Palette von Kontexten zu wiederholen.Sie umfasste 233 Teilnehmer (51 % Männer, Durchschnittsalter 36,5 Jahre), die von Amazons Mechanical Turk rekrutiert wurden. Die Teilnehmer bewerteten fünf Szenarien, die die Wirksamkeit verschiedener Interventionen in Bereichen wie chronische Schmerzen, Bildung, Ernährung, psychologisches Wohlbefinden und sexuell übertragbare Infektionen beschrieben. In jedem Szenario wurde das Geschlecht der Gruppe, die davon profitierte und der Gruppe, die Schaden nahm, experimentell manipuliert.

Im Ernährungsszenario wurde den Teilnehmern beispielsweise gesagt, dass Männer (oder Frauen), die zwei Monate lang einmal täglich einen Mahlzeitenersatz-Shake zur Gewichtsreduzierung tranken, 20 % mehr Gewicht verloren und einen um 6 % niedrigeren Blutdruck hatten, dass aber Frauen (oder Männer), die den Shake einmal täglich tranken, tatsächlich 10 % mehr Gewicht zulegten und ihr Blutdruck um 3 % leicht anstieg.

In Studie 2 wurden die Ergebnisse von Studie 1 konstruktiv wiederholt. Die Teilnehmer zeigten durchweg eine größere Bereitschaft, Maßnahmen zu unterstützen, die Frauen auf Kosten von Männern zugute kommen, als dies umgekehrt der Fall war. Die weiblichen Teilnehmer zeigten eine stärkere Tendenz in diese Richtung, während die männlichen Teilnehmer keine ähnliche Tendenz aufwiesen. Darüber hinaus untersuchte die Studie den Einfluss ideologischer Überzeugungen und stellte fest, dass Teilnehmer, die Feminismus oder Egalitarismus befürworteten, Maßnahmen zugunsten von Frauen eher unterstützten.

"Wir haben herausgefunden, dass nicht nur das Geschlecht der Teilnehmer, sondern auch Personen, die stärker dem Egalitarismus oder Feminismus anhängen, diese geschlechtsspezifischen Vorurteile in größerem Maße aufweisen", so Reynolds. "Beide Ideologien haben mit der Beseitigung historischer Ungerechtigkeiten zu tun, also ist das vielleicht ein Grund, warum Menschen Männern Schaden zufügen. Im Laufe der Geschichte mussten Frauen in der Regel Opfer bringen, z. B. bei der Pflege von älteren Menschen oder Kleinkindern. Ebenso hatten Frauen nicht die gleichen Karriere- oder Bildungschancen.Vielleicht sind Menschen, die sich als Feministen oder Egalitaristen bezeichnen, der Meinung, dass Männer im Laufe der Geschichte immer profitiert haben, und deshalb bewerten sie es jetzt als fair, wenn Männer leiden und Frauen einen Vorteil haben."

In Studie 3 untersuchten die Forscher, ob die geschlechtsspezifische Verzerrung bei der Akzeptanz instrumenteller Schäden in Kontexten neutralisiert werden kann, in denen von Frauen traditionell mehr Opfer erwartet werden als von Männern.

Die Studie umfasste 225 Teilnehmer (61,7 % Männer, Durchschnittsalter 35,1 Jahre), die Interventionen in stereotyp weiblichen Kontexten wie Elternschaft, Krankenpflege, frühkindliche Erziehung und Altenpflege beurteilten.

Entgegen den Erwartungen zeigte sich in Studie 3, dass die geschlechtsspezifische Voreingenommenheit bei der Akzeptanz instrumenteller Schäden auch in Kontexten fortbesteht, in denen von Frauen traditionell Opfer erwartet werden.Sowohl männliche als auch weibliche Teilnehmer befürworteten eher Maßnahmen, die Männern Schaden zufügen statt Frauen. Explorative Analysen ergaben, dass die Identifikation mit dem Feminismus diese Tendenz in diesem Kontext nicht vorhersagte.Teilnehmer mit einer linksliberalen politischen Ideologie akzeptierten jedoch eher die Schädigung von Männern.

Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Menschen dazu neigen, eine geschlechtsspezifische Voreingenommenheit an den Tag zu legen und in verschiedenen Kontexten instrumentellen Schaden für Männer gegenüber Frauen zu bevorzugen. Diese Voreingenommenheit scheint durch das Geschlecht der Teilnehmer, die politische Ideologie und die Befürwortung von feministischen oder egalitären Überzeugungen beeinflusst zu werden.




2. Der Publizist Alexander Wallasch beschäftigt sich mit der Amadeu-Antonio-Stiftung als "inoffizieller Ideologiebehörde des Familienministeriums".



3. Unsere Gesellschaft kämpft weiterhin um mehr Frauen in Männerjobs. Aktuelle Kampagne: ein Schnuppertag bei der Straßenreinigung.



4. Israels Kabinett hat einer mehrtägigen Feuerpause sowie dem Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge zugestimmt. Mindestens 50 Frauen und Kinder könnten in den kommenden Tagen freikommen.



5. Ein besonders brutaler Maskuzid schockiert Australien:

Zwei Frauen, die die "gefühllose" Folterung eines Mannes, der später aus einer Ferienwohnung im vierten Stock an der australischen Goldküste in den Tod stürzte, gefilmt und ins Internet gestellt hatten, waren sich ihrer Beteiligung "völlig bewusst", wie ein Gericht feststellte.

Eine 19-jährige Frau und eine 20-jährige Frau, deren Namen aus rechtlichen Gründen nicht genannt werden können, wurden am Dienstag vor dem Obersten Gerichtshof in Brisbane wegen Folter und bewaffneten Raubüberfalls in zwei Fällen in Begleitung verurteilt.

Die beiden Frauen, die zur Tatzeit beide 16 Jahre alt waren, hatten etwa fünf Minuten einer 27-minütigen Episode gefilmt, in der Cian John English und sein Freund in den frühen Morgenstunden des 23. Mai 2020 in einem Zimmer des View Pacific Hotels in Surfers Paradise gefoltert wurden.




6. Der von Feministinnen zum "Triumph" erklärten Superheldinnen-Film "The Marvels" ist nach der ohnehin schon miserablen Kinopremiere bei den Zuschauerzahlen um 78 Prozent abgestürzt und gilt jetzt als der größte Misserfolg in der Geschichte der Comic-Verfilmungen. Selbst hart gefloppte Streifen wie Marvels "Morbius" waren an den Kinokassen erfolgreicher.



7. Der Wahlsieg des neuen argentinischen Präsidenten Javier Aieli beunruhigt das Genderlager: unter anderem weil er das argentinische Ministerium für Frauen, Gender und Diversität auflösen möchte.



Dienstag, November 21, 2023

Neue Studie: Negative Wahrnehmung von Männlichkeit steht in Zusammenhang mit schlechterer psychischer Gesundheit

Die Website Psypost, die über Erkenntnisse in der psychologischen Forschung informiert, berichtet in einem aktuellen Beitrag über die Erkenntnisse einer aktuellen Untersuchung:



Die Ansicht, dass sich Männlichkeit negativ auf das eigene Verhalten auswirkt, geht mit einem geringeren psychischen Wohlbefinden einher, so eine neue Studie mit mehr als 4000 Männern. Die Ergebnisse beleuchten die Beziehung zwischen der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Männlichkeit und der individuellen psychischen Gesundheit und widerlegen frühere Vorstellungen, dass männliche Einstellungen von Natur aus schädlich oder nachteilig sind. Die Studie wurde im International Journal of Health Sciences veröffentlicht.

Seit Jahrzehnten ist Männlichkeit ein Thema, das sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der Wissenschaft diskutiert wird. In der Vergangenheit wurden Eigenschaften wie aktiv, dominant und selbstbewusst als Synonym für Männlichkeit angesehen. Ab den 1980er Jahren kam es jedoch zu einer bemerkenswerten Verschiebung. Männlichkeit wurde zunehmend kritisch betrachtet und oft mit negativen Eigenschaften wie Frauenfeindlichkeit und Homophobie in Verbindung gebracht und mit Problemen wie schlechter psychischer Gesundheit und aggressivem Verhalten in Verbindung gebracht.

Dieser Wandel wurde teilweise durch soziologische Theorien gefördert und führte zu einem "Defizitmodell" der Männlichkeit, das sich vor allem auf ihre negativen Aspekte konzentriert. Doch wie zutreffend ist diese negative Darstellung, und welche Auswirkungen hat sie auf die psychische Gesundheit von Männern? Dies war die zentrale Frage, die die Forscher in dieser umfangreichen Studie leitete.

"Weltweit ist die Selbstmordrate bei Männern etwa dreimal so hoch wie bei Frauen, doch die Gründe dafür werden oft übersehen oder missverstanden", so Studienautor John Barry, Mitbegründer des Centre for Male Psychology und Autor von "Perspectives in Male Psychology: An Introduction".

"Als ich vor über einem Jahrzehnt mit der Erforschung der Männerpsychologie begann, stützte ich meine Hypothese auf die damals vorherrschende Erklärung, dass schlechte psychische Gesundheit und Selbstmord mit Männlichkeit zusammenhängen. Meine Ergebnisse konnten diese Hypothese nicht überzeugend untermauern, so dass ich mich eingehender mit den vorhandenen Forschungsergebnissen befasste und feststellte, dass vieles davon auf einer überraschend negativen Sichtweise von Männlichkeit beruhte, die nicht mit der Realität der psychischen Gesundheit und des Selbstmords von Männern übereinstimmte."

Die Studie, eine umfassende Online-Umfrage, wurde mit 2.023 Männern aus dem Vereinigten Königreich und 2.002 aus Deutschland durchgeführt. In der Umfrage, mit der ein breites Spektrum an Daten erfasst werden sollte, wurden Fragen zu demografischen Details wie Alter, Familienstand und Beschäftigung sowie zu eher subjektiven Bereichen wie den persönlichen Werten und dem Gesundheitszustand gestellt.

Ein wichtiger Bestandteil dieser Umfrage war der Positive-Mindset-Index, ein Instrument zur Messung der mentalen Positivität. Diese Skala besteht aus Fragen zur Bewertung von Glücksgefühlen, Vertrauen, Kontrolle, emotionaler Stabilität, Motivation und Optimismus.

Die Umfrage enthielt auch mehrere Fragen speziell zur Männlichkeit, um zu verstehen, wie Männer deren Einfluss auf ihr Leben wahrnehmen. Diese Fragen wurden in Kategorien eingeteilt, die widerspiegeln, ob die Männer der Meinung sind, dass Männlichkeit einen negativen oder positiven Einfluss auf sie hat, oder ob sie sie in der heutigen Gesellschaft als irrelevant betrachten.

Männer, die über eine größere Zufriedenheit mit ihrer persönlichen Entwicklung berichteten, wiesen eine signifikant höhere psychische Positivität auf. Dies war der stärkste Prädiktor für das psychische Wohlbefinden in beiden Ländern. Im Gegensatz zu den Stereotypen, wonach die Zufriedenheit mit dem Alter abnimmt, ergab die Studie, dass ältere Männer ein höheres Maß an mentaler Positivität angaben. Männer, die mit ihrer Gesundheit zufriedener sind, berichteten auch über eine höhere psychische Zufriedenheit.

Am bemerkenswertesten ist vielleicht, dass die Studie ergab, dass Männer, die ein weniger negatives Bild von Männlichkeit hatten, ein höheres Maß an mentaler Positivität angaben. Dies war besonders deutlich in der britischen Stichprobe. Mit anderen Worten: Männer, die Aussagen wie "Männlichkeit hindert mich daran, über meine Gefühle und Probleme zu sprechen" nicht zustimmten, neigten insgesamt zu einer positiveren mentalen Einstellung.

In Deutschland korrelierte nicht nur eine weniger negative Auffassung von Männlichkeit mit einer besseren psychischen Gesundheit, sondern eine positive Auffassung von Männlichkeit war auch ein signifikanter Prädiktor für eine höhere psychische Positivität. Positive Männlichkeitsvorstellungen umfassten Einstellungen wie das Gefühl der Beschützerhaftigkeit gegenüber Frauen und den Wunsch, eine starke Stütze für die eigene Familie zu sein.

"Toxische Männlichkeit ist eine toxische Terminologie", so Barry gegenüber PsyPost. "Wir alle müssen aufhören, toxische Begriffe wie 'toxische Maskulinität' zu verwenden, denn es ist möglich, dass diese Ideen von Männern und Jungen verinnerlicht werden und sich negativ auf sie auswirken. Daher ist es wahrscheinlich, dass toxische Begriffe - in den Medien, in Schulen, in der Regierung und anderswo - die Wahrscheinlichkeit von Verhaltensweisen, die sie eigentlich reduzieren sollen, sogar noch erhöhen. Stattdessen könnte es helfen, wenn wir mehr die Möglichkeiten hervorheben, wie Männlichkeit einen positiven Einfluss auf Männer und die Gesellschaft haben kann."

Über alle Altersgruppen hinweg stimmten die Männer im Allgemeinen darin überein, dass ihr Männlichkeitsgefühl mit einem Schutzgefühl gegenüber Frauen verbunden ist. Die Studie ergab jedoch interessante Generationsunterschiede in Bezug auf den Einfluss von Männlichkeit auf gewalttätige Einstellungen gegenüber Frauen. Ältere Männer stimmten eher als ihre jüngeren Kollegen nicht der Aussage zu, dass Männlichkeit "mich dazu bringt, Frauen gegenüber gewalttätig zu sein". Im Durchschnitt stimmten Männer über 60 Jahren dieser Behauptung weitgehend nicht zu, während Männer unter 40 Jahren dieser Aussage deutlich häufiger zustimmten.

"Männer, die sich Frauen gegenüber beschützend fühlten, hatten ein besseres psychisches Wohlbefinden, während diejenigen, die sich Frauen gegenüber gewalttätig fühlten, ein geringeres psychisches Wohlbefinden hatten", so Barry. "Ich war überrascht und traurig, dass jüngere Männer unter 35 oder 40 Jahren der Meinung sind, dass Männlichkeit sie dazu bringt, Frauen gegenüber gewalttätig zu sein. Ich vermute, dass dieses Selbstverständnis auf den Einfluss negativer Konzepte über Männlichkeit zurückzuführen ist, die in den letzten Jahrzehnten in unserer Kultur verbreitet wurden."

Die Studie liefert zwar wertvolle Erkenntnisse, aber es ist wichtig, ihre Grenzen zu beachten. Der Querschnittscharakter der Erhebung bedeutet, dass sie zwar Korrelationen aufzeigen, aber Ursache und Wirkung nicht endgültig beweisen kann.

"Korrelation ist nicht gleich Kausalität", so Barry. "Das ist bei vielen Studien der Fall, aber es lohnt sich, darauf hinzuweisen, dass wir zum Beispiel aus dieser Studie nicht sagen können, ob ein schlechtes psychisches Wohlbefinden dazu führt, dass Menschen negativ über Männlichkeit denken, oder umgekehrt".

Mit Blick auf die Zukunft ebnet diese Forschung den Weg für weitere Studien, die untersuchen sollen, wie verschiedene Kulturen und Altersgruppen Männlichkeit wahrnehmen und welche Auswirkungen sie auf das psychische Wohlbefinden hat. Längsschnittstudien, bei denen dieselben Personen über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtet werden, könnten tiefere Erkenntnisse darüber liefern, wie sich die Wahrnehmung von Männlichkeit entwickelt und die psychische Gesundheit von Männern im Laufe ihres Lebens beeinflusst.

"Es ist nicht die Schuld der Menschen, dass sie denken, Männlichkeit sei schlecht, schließlich leben wir alle in einer Suppe von Informationen, die von politischen Organisationen, Regierungen, der Wissenschaft und den Medien geschaffen wurden, die uns alle auf unterschiedliche Weise sagen, dass Männlichkeit ein Problem ist", fügte Barry hinzu. "Der Berufsstand der Psychologie muss jedoch aus diesem Dunstkreis herausfinden, um in der Lage zu sein, die männliche Psychologie und die psychische Gesundheit von Männern richtig zu verstehen und damit umzugehen."




Montag, November 20, 2023

Professorin für Soziologie: Darum solidarisieren sich Feministinnen mit der frauenfeindlichen Mörderbande Hamas

1. Der Hamas-Terror gegen Juden geht mit systematischen Vergewaltigungen und Folter von Frauen einher, wird aber von vielen Feministinnen verharmlost. Im Interview mit der "Welt" erklärt die Professorin für Soziologie Karin Stögner, was dahinter steckt. Ein Auszug:

WELT: Frau Stögner, der Terror der Hamas gegen Israel vom 7. Oktober war von massiver Gewalt gegen Frauen geprägt – doch der feministische Aufschrei blieb aus. Wieso?

Karin Stögner: Es ist mir unverständlich, dass Feministinnen auf diese extrem brutalen Verbrechen relativierend reagieren können. Es gab Massenvergewaltigungen, Bilder von nackten Frauenleichen mit verrenktem Körper gingen um die Welt, von vergewaltigten Frauen mit blutiger Hose und angstverzerrtem Gesicht. Sie wurden einer Männerhorde zur Schau gestellt, die sie „Allahu Akbar“ rufend bespuckten. Die Hamas ist eine antisemitische, misogyne Mörderbande. Ihr Angriff richtete sich auch gegen die Ideale von Freiheit und Emanzipation, gegen das Feiern, das Freisein, gerade auch das sexuelle Freisein.

WELT: Inwiefern?

Stögner: Antisemitismus tritt nicht nur als reine Ideologie der Judenfeindschaft auf, sondern verbindet sich mit anderen Ideologien, etwa der Frauenfeindlichkeit oder der Homophobie. Schon im 18. Jahrhundert behaupteten Antisemiten, dass Juden verweichlicht, unmännlich, verweiblicht seien, Jüdinnen hingegen "Mannsweiber". Sie widersprächen den vermeintlich natürlichen Geschlechterverhältnissen. Auch bei der Hamas wird das deutlich: Sie strebt einen islamfaschistischen Gottesstaat an, der auf Geschlechterapartheid beruhen soll. Ihre Ideologie verknüpft Antifeminismus mit auf Vernichtung ausgerichtetem Antisemitismus. Auch die muslimischen Opfer davon werden ignoriert. All das blenden einige feministische Akteurinnen aus, denn sonst könnten sie diese irren Allianzen nicht eingehen.

(…) WELT: Wie erklären Sie sich das?

Stögner: Teile der postkolonialen feministischen Theorie verschließen die Augen vor der massiven Geschlechterungerechtigkeit in der palästinensischen Gesellschaft, geben Israel gar die Schuld daran. Sie behaupten: Wenn Palästina erst frei wäre, dann wäre auch dieser Geschlechterwiderspruch gelöst. Das fußt auf einem Weltbild, in dem der Westen als böse, individualistisch, kolonialistisch und unterdrückend gilt. Von der Aufklärung bleibt in dieser Perspektive nichts übrig, außer das Barbarische. Und das müsse zerschlagen werden, dekolonisiert und dekonstruiert. Übrig bleibt eine völlige Willkür im Urteilen, universelle Maßstäbe verschwinden. Die amerikanische Philosophin Nancy Fraser sagte kürzlich in einem Interview zu ihrer Unterstützung Palästinas: Philosophinnen bezögen ihr Wissen über Unrecht aus keiner speziellen Expertise, sondern sprächen als Staatsbürgerinnen. Eine Bankrotterklärung der Philosophie, wenn sie ihre Maßstäbe des Urteilens unmittelbar aus einer von Desinformation durchtränkten (Gegen-)Öffentlichkeit bezieht.

WELT: Und Israel ist die Verkörperung des Westens?

Stögner: Israel gilt als Speerspitze des kolonialistischen und imperialistischen Westens. Doch Israel ist eine der diversesten Gesellschaften weltweit: 20 Prozent der Bevölkerung sind arabische Christen oder Muslime, rund die Hälfte der jüdischen Bevölkerung ist aus arabischen Ländern eingewandert. Das Bild, dass Israelis ‚weiß‘ seien, stimmt so nicht. Man sieht hier, dass sich in einigen Ausprägungen des feministischen Konzepts der Intersektionalität ausgesprochen problematische Entwicklungen zeigen.

WELT: Welche?

Stögner: Es werden homogene Kollektive geschmiedet, die dann gegeneinander in Stellung gebracht werden. Herrschaft wird simplifizierend erklärt als das Privileg einer Gruppe gegenüber einer anderen. So werden Widersprüche in den Gruppen zunehmend ausgeblendet, nur so kann die Hamas als authentische Stimme der Palästinenser deklariert werden. Zudem fällt auf, dass Juden und Jüdinnen nicht als Gruppe mit zu unterstützendem nationalem Selbstbestimmungsrecht gesehen werden, sondern als Vertreter einer weißen Überlegenheit. So fallen sie aus dem intersektionalen Rahmen heraus.


Aspekte, die Stögner in diesem Interview anschneidet, erläutere ich tiefgehender in meinem Buch "Feindbild weiße Männer". Männerhass und Antisemitismus sind in der intersektionalen Theorie miteinander verknüpft, denn beide Gruppen werden als Unterdrücker gesehen.



2. In der Schweizer "Weltwoche" berichtet die Journalistin Nena Brockhaus von der "Faszination weiße Männer" und schildert, warum sie sich vom feministischen Feindbild gerne die Welt erklären lässt.



3. Die Bildzeitung berichtet von einem versuchten Maskuzid in Dresden: "Nancy (19) fesselt Freund ans Bett – und zündet alles an!"



4. Dass die schwarz-rote Regierung in Hessen sich von der geschlechterspaltenden Sprache verabschieden und zur deutschen Rechtschreibung zurückkehren möchte, macht die Sozialdemokratinnen in Baden-Württemberg aggressiv:

Man werde diesen geplanten Versuch, "berechtigte feministische Forderungen zu diskreditieren", nicht dulden, sagt Brigitte Schmid-Hagenmeyer, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen in Baden-Württemberg. Der "antifeministische Passus zum Gendern" müsse sofort aus dem hessischen Koalitionsvertrag "gestrichen" werden.

(…) Dass die Anti-Feministen wieder einmal auf nichts als "Anti-Gendern-Rhetorik" zurückgriffen, überrasche sie allerdings nicht. Das sei "ein beliebtes Mittel" in diesen Reihen.

(…) Wer in Koalitionsverhandlungen über das Gendern streitet, hat falsche Prioritäten. Das "häufig vorgeschobene Argument, dass das Land andere Probleme habe als geschlechtergerechte Sprache" laufe "zudem komplett ins Leere, wenn ein Verbot davon sogar im Koalitionsvertrag festgeschrieben werden soll", lautet die Mitteilung weiter. Diese Fixation auf ein Randthema zeuge doch davon, dass die Diskutierenden nicht verstünden, welche Probleme in diesem Land wirklich wichtig seien.

Deshalb sollten sich die Parteikolleginnen in Hessen sofort dafür einsetzen, "dass der antifeministische Passus zum Gendern aus dem Koalitionsvertrag gestrichen wird"




5. Das Bundesforum Männer hat eine neue Schrift über Enstellungen von Männern zur Gleichstellungspolitik herausgegeben. Acht der 61 Seiten sind der Auseinandersetzung des Bundesforums mit Männerrechtlern gewidmet. Immerhin wird dabei endlich zwischen "Maskulinisten" und "Maskulisten" definitorisch unterschieden:

Während "Maskulinismus" von der natürlichen Überlegenheit des Mannes gegenüber der Frau ausgeht, den Mann als Zentrum, Maßstab und Norm und die Frau als defizitäre Abweichung von dieser Norm begreift (Androzentrismus) und eine jahrhundertelange Geschichte hat, sieht der neuere "Maskulismus" Männer in erster Linie als Opfer von Frauen sowie einer Politik im Dienst des männerbenachteiligenden, männerdiskreditierenden und männerhassenden Feminismus: Misandrie.


Es ist bezeichnend, dass der Autor des Bundesforums nicht auf die Eigendefinition zurückgreift, die sich der maskulistischen Literatur entnehmen lässt, auch von mir selbst wiederholt in diesem Blog und Interviews genannt wird und in der "der Feminismus" gar nicht vorkommt (was bei sich zum Teil stark widersprechenden feministischen Strömungen auch wenig Sinn ergäbe):

Maskulismus: Weltsicht und Theoriegebäude der Männerrechtsbewegung. Ihr zufolge verdient auch ein Mann Zuwendung und Unterstützung, wenn er diskriminiert wird, zum Opfer wird oder aus anderen Gründen leidet. Maskulisten geht es darum, Benachteiligungen, soziale Problemlagen und Menschenrechtsverletzungen in Bezug auf alle Menschen einschließlich der Männer zu erforschen, herauszufinden, was die möglicherweise vielfältigen Ursachen dafür sind, und realistische Lösungsstrategien zu entwickeln, die dann in einer gerechten Politik zur Anwendung kommen.


Auf der verzerrenden Maskulismus-Definition, die das Bundesforum anlegt, kann im restlichen Kapitel natürlich keine vernünftige Arbeit gedeihen. Stattdessen überrascht es, dass selbst dieser Definition noch 35 Prozent der deutschen Männer zustimmen. Man kann sich ausrechnen, wie hoch die Zustimmung zu der korrekten Definition gewesen wäre. Das verwundert nicht, denn wenn man dieses Framing wegnimmt, werden in der Schrift wichtige Anliegen der maskulistischen Bewegung korrekt benannt:

Das erkenne man beispielsweise daran, wie selten bei einer Scheidung Vätern das Sorgerecht zugesprochen werde, wie tabuisiert das Thema häusliche Gewalt von Frauen an Männern sei, wie wenige Männerhäuser es im Vergleich zu Frauenhäusern gebe, welch gigantische Summen der Staat für Frauenbelange ausgebe aus Steuergeldern, die primär Männer erwirtschafteten: hier fände eine große monetäre Umverteilung auf Kosten und zum Nachteil der Männer statt.


Zu keinem dieser von uns angesprochenen Problembereiche gibt es in dieser Passage auch nur den Versuch einer Widerlegung.

35 Prozent der deutschen Männer stimmen also jetzt schon Positionen zu, die in den Leitmedien kaum vorkommen, sondern allenfalls in Blogs wie diesem, weshalb die meisten Bürger mit diesen Argumenten gar nicht vertraut sein dürften. Das ist eine überraschend hohe Zahl. Dem Bundesforum ist dafür zu danken, dass es diese hohe Zahl publik gemacht hat.

Dem Bundesforum ist ebenfalls dafür zu danken, wie gut seine Vertreter mit der Rhetorik dieser Studie "Guter Bulle, böser Bulle" spielen. Wir Männerrechtler haben dabei die Rolle des "bösen Bullen" inne, der echt ungemütlich werden kann, wenn es nicht voran geht. Das Bundesforum seinerseits übernimmt die Rolle des "guten Bullen", um vor dem Hintergrund dieser drohung die überfälligen Verbesserungen anzustoßen:

So ist die Gleichstellungspolitik gefordert, (…) ihre Gleichstellungspolitik stärker auch auf die Bedarfe und Bedürfnisse von Männern auszurichten (um diese Männer nicht zu "verlieren").


Die vom Bundesforum angestrebte Aufteilung unserer Rollen ist mir Recht, allerdings könnte die interne Absprache besser laufen.



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