Montag, September 07, 2009

Indiens Oberster Gerichthof urteilt zugunsten von Vätern, die um Sorgerecht kämpfen

Two fathers fighting for child custody rights got the thumbs up from the Supreme Court last week. On Friday, a mother had to withdraw a petition trying to thwart a father’s legal quest for more time with his daughter. The apex court had weighed in on his side, directing the divorced couple to settle it out of court.

On the same day, in another case, where a father has been estranged from his son for two years, the Supreme Court directed the Central Bureau of Investigation (CBI) to step in. The CBI has been given six weeks to find the mother who has gone absconding with her son. The apex court felt compelled to take this step since its repeated directions to state police departments on the matter had come to naught.

These two cases are quite extraordinary. For, the fathers involved have not allowed the frustration of repeated court visits to weaken their will. Instead, they have built up campaigns that have now found support beyond their home cities of Bangalore and Hyderabad.


Hier geht es weiter.

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Dienstag, September 01, 2009

TV-Tipp: "Häusliche Gewalt gegen Männer" im NDR

Am Sonntag, dem 13. September, um 15:15 Uhr berichtet der NDR über männliche Opfer häuslicher Gewalt. In der Vorankündigung zur Sendung heißt es:

"Erzählen Sie mal als Mann, dass Ihre Frau Sie verprügelt ..." Man glaubt es kaum, aber häusliche Gewalt von Frauen gegen ihre Männer kommt kaum seltener vor als umgekehrt. Das belegen mehrere Untersuchungen - vor allem internationale.

Doch die Öffentlichkeit nimmt diese Tatsache nicht wahr. Wie kommt das? Männer rufen in der Regel nicht die Polizei. Und wenn, erstatten sie selten Anzeige oder ziehen diese bald wieder zurück - vorausgesetzt die Polizei glaubt ihnen überhaupt.

Doch Männer sind erpressbar, vor allem, wenn es gemeinsame Kinder gibt - Stichwort Sorgerecht. Schon wegen ihrer körperlichen Überlegenheit erwartet man von Männern, dass sie Attacken von Frauen locker abwehren, also gar keine Opfer sein können. Doch nicht Größe und Stärke sind Voraussetzungen für Gewalt. Es kommt vielmehr darauf an, ob jemand Kränkung und Ärger in Aggressivität umwandelt. Dann schlagen auch Frauen zu oder werfen mit Bügeleisen oder Küchenmessern. Und die Männer ertragen es, aus Schamgefühl, aber auch, weil es für sie kaum Beratung gibt.

Der Film von Ulrike Heimes und Sara Rainer greift dieses selten in die Öffentlichkeit geratende Thema auf und stellt einige geschlagene Männer vor. Und das sind keineswegs nur solche, die man gerne als "Weicheier" und "Schlappschwänze" bezeichnet.

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Samstag, August 15, 2009

"Unterhaltszahlungen? Von Frauen???"

Die Huffington Post, eines der führenden amerikanischen Blogs (politisch eher links stehend), berichtet über die Fassungslosigkeit vieler besserverdienenden Frauen, wenn sie nach einer Scheidung zu Unterhaltszahlungen verpflichtet werden. Ein Auszug aus dem Artikel des bekannten Familienrechtlers und Scheidungsanwalts Fred Silberberg:

A while back I was in court with my female client defending a request by her husband that she be ordered to pay him spousal support. My client was irate over the fact that her husband would even think to make such a request, notwithstanding the fact that her net worth and earnings significantly outgrossed his. As we argued the case to the judge, my client kept telling me that this was ridiculous, a man should not be seeking spousal support from a woman. I told her that in my view, what is good for the goose, is good for the gander and while as a principal I, myself, was opposed to spousal support, if one spouse could get it from the other, it had to go both ways.

This conversation reminded me of a similar one I had at an earlier time with a female colleague of mine. Her husband sought spousal support from her and she was equally outraged over it. As she put it "it's not something you bargain for when you get married". I reminded her that most people did not bargain for divorce at all, and that, while I was sympathetic to the fact that she did not want to pay the support, there had to be equal treatment under the law. If she could get it, why shouldn't he also be able to?

In my more than 23 years of practicing family law I have heard just about all there is to hear when someone comes into my office. These were not the first times I have heard this complaint from women about spousal support. It also is not the first time I have heard similar statements when it comes to custody. Just last week a female client told me that she did not understand why her husband had a right to share equal time with their children when she was the mother. She complained to me that if they were still married, he wouldn't have equal time, he never spent that much time with the kids before. I told her that this is one of the consequences of divorce, if you want to get divorced, you have to understand that the other party has rights just like you do and that one of those rights, is the right to spend equal time with the children if their father is willing and able to do so.

These talks in my office really emphasize the double-standard that seems to exist in the minds of many women caught in the midst of a divorce. It is totally acceptable to have the man pay spousal support, but not the woman. It is totally acceptable to have the mother raise the kids, but not the father. All of this makes me wonder, what was the point of the battle for equal rights?


Hier geht es weiter. (Durchaus lesenswert, Fred Silberberg hat einen sehr klaren Blick auf Themen wie Geschlechtergerechtigkeit und die Männerbewegung.)

So wie Silberberg es schildert, scheinen sich bestürzend viele Frauen die Gleichberechtigung vorzustellen: Wir Frauen bekommen all die Vorteile der bisherigen Männerrolle, können aber gleichzeitig alle Vorteile der bisherigen Frauenrolle behalten. Wer so naiv denkt, braucht sich nicht zu wundern, wenn er mit den Folgen der Emanzipation genauso unzufrieden ist wie zuvor.

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Freitag, August 14, 2009

Ausstellungseröffnung "Väter a.D." am 17. August

Folgende Pressemitteilung erreicht mich gerade:

Am 17.8.2009 eröffnet der Gleichmass e.V. um 16 Uhr in den Räumlichkeiten des Geraer Fachdienstes für Kinder- und Jugendhilfe (Gagarinstraße 99 – 101) die Wanderausstellung "Väter a. D.". Die Ausstellung wird bis zum 11.09.2009 von Mo. – Do. von 9.00 – 17.00 Uhr sowie am Fr. von 9.00 –15.00 Uhr zu sehen sein.

Jährlich wird in Deutschland seriösen Schätzungen zufolge zwischen 170.000 – 230.000 Kindern der Kontakt zum meist Vater verwehrt. Die Folge sind Entfremdung und Identitätsverlust, unter denen die Betroffenen oftmals ein Leben lang leiden. Die Ausstellung, die mit Porträts Wünsche und Aussagen betroffener Eltern thematisiert sowie aktuelle Zahlen zur Situation kindlichen wie elterlichen Kontaktverlustes aufzeigt, hat zum Anspruch, die Sichtweisen der Besucher zu erweitern und familienpolitische Entscheidungsträger auf die Wichtigkeit beider Eltern für das Kind zu verweisen.

Zu sehen sein wird die Ausstellung u. a. auch in Aachen, Berlin, Fulda, Hamburg, Jena, Erfurt, Karlsruhe, Leipzig, der Westpfalz sowie Basel in der Schweiz.

Ermöglicht wurde die Ausstellung mit Unterstützung seitens der Justizministerin Frau Marion Walsmann, dem Thüringer MdL Michael Panse sowie dem Fotografen Jens Wagner (jensons-art.de).


Hier erfährt man Näheres über die dahinter stehende Initiative.

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Donnerstag, August 13, 2009

US-Vater versucht Sohn nach Entführung durch Mutter aus italienischem Waisenhaus zurückzubekommen

Hört sich in der Überschrift kompliziert an, ist aber ganz einfach – und trotzdem schwer gestört:

Liam, an American citizen, was placed into the custody of an Italian orphanage this spring after his mother, Manuela McCarty, fled to her native Italy with the child in the middle of a custody dispute with Michael McCarty.

Yet shortly after arriving, a court reportedly ruled that she was an unfit parent and Liam was put into an orphanage instead of being returned to his father. Now father and son are stuck in a tangled legal battle that involves several courts in what Michael McCarty said is an "archaeic" system. (…)

McCarty said he's concerned not only with getting his son back on American soil, but about his mental condition and the stress of not knowing anyone he can trust. "That happy little boy that you saw … has changed," he said. "He has been traumatized by this experience. You can only imagine what it might be like for a 5-year-old child to be torn away from everything he knows."


Ein Kind gehört halt zur Mutter, und wenn die ungeeignet ist (und mittlerweile vom FBI gesucht wird), dann gehört es eben irgendwo hin. Bloß nicht zum Vater.

Hier findet man den vollständigen Artikel.

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Dienstag, August 11, 2009

TV-Tipp: "Nicht ohne mein Kind - Vom Leid der Trennungsväter"

Ein schwerer Schlag, wenn eine Partnerschaft auseinandergeht. Noch schwerer wiegt, wenn Väter ihre Kinder anschließend nicht mehr sehen dürfen. Hunderte solcher Schicksale könnte Nikolai Webel erzählen, denn auf Radio Chorax betreut er die Sendung "Väteraufbruch". Einmal monatlich interviewt der Hallenser Trennungsväter, gibt seit sieben Jahren Rat und Hilfe.


Morgen um 21:15 Uhr im MDR.

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Mittwoch, Juli 01, 2009

Dem "Entsorgten Vater" droht das Kino-Aus

Wir sollten den Einfallsreichtum mancher Leute nie unterschätzen, wenn es darum geht zu verhindern, dass die Anliegen der Männerbewegung an die Öffentlichkeit gebracht werden:

Dem Film «Der entsorgte Vater» von Douglas Wolfsperger droht das Aus in den Kinos. Wolfspergers ehemalige Lebensgefährtin habe gegen die Verwendung eines acht Jahre alten Fotos im Film, das den Filmemacher und seine Tochter zeigt, eine Einstweilige Verfügung erwirkt.


Der Südkurier berichtet.

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Dienstag, Juni 30, 2009

SMS lässt Lügengebäude einer Frau einstürzen

Die Badische Zeitung berichtet über einen Fall von vielen:

Um sich das alleinige Sorgerecht für ihren Sohn zu sichern, bezichtigte eine junge Frau wider besseres Wissen ihren Lebensgefährten, sie vergewaltigt zu haben, woraufhin der verhaftet wurde. Eine Kurznachricht auf seinem Handy ließ das Lügengebäude der Frau einstürzen und brachte sie selbst vor Gericht. (…)

Die erfundene Vergewaltigung war nicht die einzige Lüge der Frau: Sie behauptete außerdem, seit dem Vorfall würde ihr ehemaliger Lebensgefährte sich nicht für das gemeinsame Kind interessieren, im Lauf der Verhandlung stellte sich jedoch heraus, dass er mehrmals zu Besuch gekommen war, sie ihm aber den Kontakt zum Kind verweigert habe. Die Angeklagte behauptete auch, durch ihren Freund mehrfach Opfer von Bedrohungen geworden zu sein. "Eigentlich wollte ich das Kind abtreiben und meine Ausbildung fertig machen, aber er hat gesagt, dann würde er mich umbringen", so die junge Frau. Nach der Geburt des gemeinsamen Sohnes habe sie sich von dem Mann getrennt und keinen Kontakt mit ihm gehabt. Die Angaben mehrerer Zeugen ergaben bei der Verhandlung ein anderes Bild: Von Anfang an habe die Angeklagte sich auf das Kind gefreut und die Beziehung habe bis zu dem Vorfall im Juni 2008 bestanden. Es habe sogar den Anschein gehabt, als ob die Angeklagte sich mehr gemeinsame Zeit mit ihrem Freund gewünscht hätte.

Eine Freiheitsstrafe hielt das Gericht für nicht erforderlich. Die junge Frau, die von Hartz IV lebt, wurde zu einer Geldstrafe von 80 Tagessätzen a 10 Euro verurteilt.


Jetzt wartet man eigentlich nur noch darauf, dass die arme junge Frau von Elfriede Hammerl eine eigene Kolumne gewidmet bekommt.

Davon abgesehen sprechen die Kommentare unter dem Artikel der "Badischen" eine deutliche Sprache.

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Samstag, Juni 20, 2009

ZDF-Frauenmagazin "Mona Lisa" spricht über "Scheidungsväter als Verlierer"

Das Schicksal der Scheidungsväter wird Thema in der morgigen Sendung sein:

Jede dritte Ehe wird in Deutschland geschieden. In rund 80 Prozent der Fälle leben die gemeinsamen Kinder nach einer Scheidung bei der Mutter. Den Vätern bleibt oft nur das Recht auf Umgang, das sie aber nicht immer durchsetzen können. Denn manche Frauen nützen diese Situation aus, um Rache zu üben oder den Ex-Mann zu bestrafen und untergraben das Umgangsrecht der Väter.


Hier geht es weiter – inklusive einem Video-Interview mit Professor Gerhard Amendt.

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Freitag, Juni 12, 2009

Kontroverse Presse für "Der entsorgte Vater" (5)

Die Reihe der Filmkritiken von Douglas Wolfspergers Dokumentation reißt nicht ab.

Beginnen wir mit der "taz" und machen wir daraus ein kleines Ratespiel. Wie wird diese Zeitung den Film wohl besprechen: wohlwollend, differenziert und ausgewogen oder mit einem kompletten Verriss? Nehmen Sie sich einen Keks, weil Sie richtig geraten haben, und klicken Sie hier.

Das Gegenstück der "taz" auf der anderen Seite des politischen Spektrums ist die "Junge Freiheit". Dort schreibt Ellen Kositza über den Kindesentzug, der das Thema des Filmes ist:

Das geht so weit, daß Kinder gegen den Vater aufgehetzt werden – daß, um gegen den verhaßten „Ex“ punkten zu können, Mißbrauchsvorwürfe erhoben werden. Zuletzt hatte sogar die renommierte Rechtspsychologin Elisabeth Müller-Luckmann in der Zeitschrift EMMA berichtet, daß falsche Mißbrauchsanschuldigungen gegenüber Scheidungsvätern ein beliebtes Manipulationsmittel seien. Wie, fragt man sich, wie kann man nur solche Mütter begreifen, die ihrem Kind den Vater vorenthalten? (…)

Wolfsberger läßt auch eine Frau zu Wort kommen, die mutwillig zwei Kinder ohne Kontakt zu deren Vätern großzieht. Welche Abgründe! (…) Man hört und sieht diese Frau erzählen, man kennt diesen Jargon aus angelernter „Selbstbestimmtheit“, Empörung und „Wut im Bauch“ und ahnt ihr – nun ja, ihr furioses Potential. Da wird schon klar: Ihr Bauch, ihr Kind gehören ihr und niemanden sonst! Mehr als einen Erzeuger, sagt sie, habe sie in einem Vater nie gesehen.


Die "Berliner Morgenpost" recycelt den Artikel Barbara Schweizerhofs aus der "Welt" - mit kleinen Veränderungen. So wird aus der "Welt"-Überschrift "Kämpfen um das eigene Kind" bei der "Morgenpost" die Schlag-Zeile "Männerlarmoyanz, die kaum zu ertragen ist", und der Artikel erhält folgenden Vorspann:

Ein Film, der das neue, frauenfeindliche Scheidungsrecht zu illustrieren scheint. Geschiedene Frauen sind hier böse, rachsüchtig und egoman, denn sie nehmen den armen Vätern das Recht aufs Kind. Was aber diese weinenden Männer den Frauen angetan haben, ehe sie so wurden, wird verschwiegen. Was andere Frauen von ihren Ex-Männern erdulden, ohne die Kinder in den Konflikt hineinzuziehen, auch nicht.


Das Böse kommt in der Lesart der "Morgenpost" immer vom Mann, und wenn Männer trauern, wird ihnen Larmoyanz, also Weinerlichkeit, vorgeworfen. Natürlich sind das stockreaktionäre Geschlechterklischees aus der Eiszeit des Feminismus. "'Jungs dürfen auch weinen', hatte ich an der Fachhochschule gelernt", berichtet in meinem Buch "Rettet unsere Söhne" der Sozialpädagoge Wolfgang Wenger. "Die Gesellschaft ist an den Tränen der Männer nicht interessiert, das lernte ich später. Warum sollte ich Jungs etwas beibringen, wofür sie später nur verspottet werden?" An den Versprechungen des Feminismus, auch die Zwänge der männlichen Geschlechterrolle aufzusprengen, war leider wenig dran.

Nach der Gülle aus der "Morgenpost" gibt es eine faire, ausführliche und informative Besprechung des Films von Johannes Gernert im "Stern". Hier bietet sich ein etwas längerer Auszug an:

Väterverbände wie "Väteraufbruch" kämpfen dafür, nicht als Goldesel ohne Rechte missbraucht zu werden. Auf der Internetseite papa-lauf.de präsentieren sich abgeschobene Erzeuger, die als Marathonläufer für Väterrechte demonstrieren. Aus Protest hat sich Fernsehschauspieler Mathieu Carrière vor drei Jahren ans Kreuz nageln lassen. Er forderte die Gleichstellung beim Sorgerecht. Kollege Sky du Mont hat sich jahrelang, teils öffentlich, um seinen Sohn bemüht. Douglas Wolfsperger kämpft jetzt mit seinem Film. (…)

Eine Umfrage des Vereins "Väteraufbruch" hat 2008 herausgefunden: Mehr als 50 Prozent der Väter sagen, sie hätten sich um das gemeinsame Sorgerecht bemüht. Die wenigsten bekommen es. 73 Prozent vermuten, die Mutter wolle allein entscheiden, falls ein Konflikt auftritt. Psychologen sprechen vom "Maternal Gatekeeping", wenn Frauen den Vater vom Kinde fernhalten. Eine "merkwürdige Mutterideologie", sagt Väterforscherin Inge Seiffge-Krenke im Gespräch mit stern.de. Manche hätten Angst, sie würden das Kind und damit ihren Selbstwert verlieren. (…)

Der Soziologe Gerhard Amendt hat 2005 in einer Studie festgestellt, dass fast die Hälfte der befragten Scheidungsväter ihre Kinder selten oder gar nicht sehen. Er macht dafür auch "spätfeministische Vorurteile" verantwortlich. In Familiengerichten und auch Jugendämtern würden häufig Gutachterinnen und Sozialpädagoginnen auftreten, die den Mann vor allem als Täter sehen. Nach der Scheidung werde die Ernährerrolle von ihnen weiter akzeptiert, jede andere Form von "Väterlichkeit" aber nicht.

Wolfspergers Film ist eine einseitige Anklage, aber er benennt auch seine Schuld an der Trennung, wenn man ihn danach fragt: Er arbeitete an einem schwierigen Filmprojekt, war nie zu Hause - auch nicht, als Eva auszog. Es hat eine Weile gedauert, bis er sich nach dem Auszug der Freundin um das Kind bemüht hat. Er sagt, dass er Eva verletzt hat. Alles, was danach kam, wertet er als ihren persönlichen Rachefeldzug. Dass der von den Gerichten meist toleriert wurde, betrachtet er als den eigentlichen Skandal. Es sind die Fragen, die der Film aufwirft, die ihn über das persönliche Schicksal des Machers hinaus so spannend machen: Wieso gäbe es keine Sanktionen, wenn die Mutter das Kind dem Vater entziehe, obwohl Richter anders entschieden haben?


Zu Wolfspergers Kritik an den Richtern dringen die Journalistinnen gar nicht erst vor, die den Film mit viel Schaum vorm Mund in die Tonne treten, weil er Frauen nicht als engelshafte Lichtwesen zeigt. Die Erbostheit darüber, dass statt immer nur Männer plötzlich auch Frauen sehr negativ gezeigt werden, verstellt den Blick dazu, dass Wolfsperger auch und vor allem auf das Versagen der deutschen Rechtsprechung klar und nachvollziehbar hinweist. Auch die vielen zum Verständnis wichtigen Informationen, die Johannes Gernert in seinem Beitrag liefert, bleiben in den Verrissen des Films bezeichnenderweise außen vor. Insofern halte ich den Beitrag im "Stern" für einen Glanzpunkt der Filmrezensionen zu dieser Dokumentationen, die ich von diesem Magazinen nach einigen wirklich unterirdischen Artikeln in den letzten Jahren (insbesondere zu Eva Herman) kaum noch erwartet hätte.

Mit diesem Höhepunkt möchte ich meine vergleichende Presseschau der so unterschiedlichen Filmkritiken zu Wolfspergers Dokumentation gerne schließen. Um sich einen eigenen Eindruck von diesem Werk zu verschaffen, sollte man vielleicht mal wieder ins Kino gehen.

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Donnerstag, Juni 11, 2009

Kontroverse Presse für "Der entsorgte Vater" (4)

"Kino-Zeit" bespricht den Film (der dort übrigens auf Platz 1 der Lesercharts steht) auf sehr positive Weise:

Erschreckend daran sind nicht nur die einzelnen Schicksale, sondern auch, dass dies anscheinend weitaus häufiger vorkommt, als man glauben mag. Und dass es erst eines Films wie "Der Entsorgte Vater" bedarf, um das Problem ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu hieven. (…) Dass sich an der dahinter durchscheinenden impliziten Rollenverteilung auch im 21. Jahrhundert und in einer aufgeklärten Gesellschaft wie der unseren trotz etlicher gesetzlicher Initiativen nichts geändert hat, darin liegt die Sprengkraft dieses Film, der neben persönlichen Schicksalen auch eines der wenigen noch verbliebenen Tabus aufzeigt.

Douglas Wolfsperger Film "Der Entsorgte Vater" könnte gerade wegen seiner gnadenlosen und niemals verschleierten Subjektivität ein wichtiger Impuls werden, sich mit diesem Tabu näher auseinander zu setzen und Maßnahmen zu ergreifen, die endlich einmal darauf abzielen, getrennt lebenden Eltern – gleich welchen Geschlechts – einen regelmäßigen Umgang mit ihren eigenen Kindern zu ermöglichen. Es wäre – auch wenn manche Gerichte genau dies negieren – insbesondere für die weitere Entwicklung der Kinder ein längst überfälliger Schritt.


"Filmstarts.de" stellt die Dokumentation in einen größeren politischen Zusammenhang:

Anfang der 70er Jahre etablierte sich eine Männerbewegung, die in ihren Anliegen ähnlich heterogen war wie die parallel aufkommende Frauenbewegung. Während im Zuge der Gleichberechtigung viele politische und rechtliche Werkzeuge (etwa die Frauenquote) eingeführt wurden, um Frauen Chancengleichheit einzuräumen, bemängelte die Gegenseite, dass für ins Hintertreffen geratene Männer nichts getan würde. Mit dem Namen des Spiegel-Kolumnisten Matthias Matussek verbindet sich die wohl öffentlichkeitswirksamste Episode der Bewegung: In einem polemischen Artikel, aus dessen Überschrift auch der Titel von Wolfspergers Dokumentation zurückgeht, prangerte Matussek 1997 die Missstände des deutschen Rechtssystems an und forderte Veränderungen. Wolfspergers Film zeichnet ein aktualisiertes Bild der Lage, das aussagt: „Viel hat sich in den vergangenen zwölf Jahren nicht geändert.“


Mit dem Film selbst kann sich diese Website aber nicht so recht anfreunden:

Fazit: „Der entsorgte Vater“ will betroffen machen und seine Zuschauer für die Einzelschicksale sensibilisieren, die hinter der Statistik stehen. Dieses Bestreben wird mit allen Mitteln verfolgt, was sich etwa beim Umgang mit einlullender, sentimentaler Musik allzu plump zeigt. Streckenweise schafft es der Film aber trotz der mitunter manipulativen Methoden noch nicht einmal, tatsächlich zu berühren.


Die Kinozeitschrift "epd.film" befindet hingegen:

Dieser Film ist ein wütendes, hilfloses und todtrauriges Pamphlet von vier »entsorgten Vätern«, die vom Beginn einer Liebe erzählen, durchaus selbstkritisch von ihrer allmählichen Auflösung und von ihrer Sehnsucht nach den Kindern, die sie gegen ihren Willen nur selten und zum Teil viele Jahre gar nicht mehr sehen durften. (…) Als Zuschauer sehnt man sich bald nach der Ausgewogenheit eines Dokumentarfilms, der beide Seiten zu Wort kommen lässt, man sehnt sich danach, auch die andere Seite zu hören."


Dem unbenommen kann dieser Rezensent mit den Vätern, deren Schicksale gezeigt werden, durchaus sympathisieren:

Und wenn ganz am Ende der regieführende Vater seiner Hoffnung Ausdruck verleiht, seiner Tochter wieder zu begegnen, sie kennenzulernen, und wenn er ihr signalisiert, dass er immer für sie da sein wird, dann kann man nur hoffen, dass dieses Mädchen den Film irgendwann zu sehen bekommt. Zugleich ist der Film ein kraftvoller Appell an die Gesetzgeber, den verantwortungsvollen Vätern, die für ihre Kinder da sein wollen, dieses Recht nicht zu verweigern.

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Kontroverse Presse für "Der entsorgte Vater" (3)

Die "Märkische Allgemeine" reagiert auf Wolfspergers Film mit einem Verriss. Ein Auszug:

Auch scheint der Regissseur an kritischer Ursachenforschung nicht interessiert zu sein. Lieber stellt er peinliche Fragen („Wie siehst du den Unterschied zwischen Männlein und Weiblein?“), oder gibt den Porträtierten Gelegenheit, ihren (verständlichen) Frust zu artikulieren: „Ich würd’ am liebsten alle Frauen auf den Mond schießen.“ Es geht also nicht darum, die andere Seite zu verstehen. Statt dessen werden die Gräben zwischen den Geschlechtern zementiert. (…) Also verkumpelt sich der Autor bedingungslos mit seinen Protagonisten, gibt jede dokumentarische Distanz auf und macht den Film zu seiner ganz persönlichen Klageschrift.


Noch härter urteilt die "Rheinische Post":

Da wird nicht hinterfragt, gezweifelt oder untersucht, wie es so weit kommen konnte. Da wird nur Anklage um Anklage gegen die bösen Mütter vorgebracht, die hier manchmal als vorsätzlich sadistische Rachejunkies erscheinen. (…) Frauen wird qua Montage die differenzierte, individuelle Erfahrung abgesprochen: Kennt man eine in diesen Umgangsstreitigkeiten, kennt man alle. Kein Zweifel, hier wartet ein wichtiges Thema auf den Film, der Wolfsperger nicht gelungen ist.


In ähnlicher Weise äußert sich Barbara Schweizerhof in der "Welt":

Die Leidensgeschichten, die die Väter hier enthüllen, sind in der Tat empörend und lassen den Zuschauer den Kopf schütteln über das Ausmaß an weiblicher Tücke, das hier gegen Vater-Kind-Glück zu Felde zieht. Am Ende des Films, in dem gestandene Männer zum Weinen vor der Kamera gebracht werden, ist man geradezu bereit, den anfangs von einem schwer gedemütigten Vater ausgesprochenen Appell zu unterstützen, die "Frauen auf den Mond zu schießen". Spätestens da merkt man, dass Betroffenheit nicht unbedingt die beste Ausgangslage dafür ist, mehr über ein Thema zu erfahren.


Es sei denn natürlich, es geht um die "persönliche Betroffenheit" von Frauen. Ich kenne beispielsweise keinen einzigen Journalisten, der es problematisch fand, als Waris Dirie in ihrem Bestseller "Wüstenblume" forderte, "allen Männern die Eier abzuschneiden". Aber was Frauen dürfen, dürfen Männer lange noch nicht.

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Kontroverse Presse für "Der entsorgte Vater" (2)

Der Berliner "Tagesspiegel" überschreibt seinen Artikel mit "Der Klügere lässt los" und eröffnet mit folgenden Zeilen:

Parteilich, wütend, verzweifelt: Douglas Wolfspergers Doku-Pamphlet „Der entsorgte Vater“


Danach erwartet man nach einigen anderen Artikeln von heute das Schlimmste, der Beitrag gerät dann aber doch ganz ordentlich.

"Planet Interview" führt ein längeres Gespräch mit Douglas Wolfsperger.

Und beim "Deutschlandradio" ist die Botschaft des Films angekommen:

Bei diesem hochsensiblen Thema wird jedoch eins klar: Irgendetwas läuft falsch in einer demokratischen Gesellschaft, in der Gerichte sich fast ausnahmslos auf die Seite der Mütter schlagen und zulassen, dass die ihre Kinder wie ihr Privateigentum betrachten und als Waffen gegen die Ex-Männer benutzen. Kinder und Väter scheinen hier einfach zu wenig Macht zu besitzen. Ein parteiischer, nachdenklicher Film, der mehr Gleichberechtigung für Männer einfordert und dabei filmisch völlig überzeugen kann, inhaltlich natürlich viele Fragen offenlassen muss.

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Mittwoch, Juni 10, 2009

Kontroverse Presse für "Der entsorgte Vater"

Morgen läuft Douglas Wolfspergers Dokumentarfilm "Der entsorgte Vater" in vielen Kinos an. In den Medien gibt es dazu schon seit einigen Tagen eine breite Berichterstattung, zu der sich bereits ein übergreifendes Zwischenfazit ziehen lässt: Damit, dass ein Filmemacher genauso parteiisch für Männer und Väter eintritt, wie seit Jahrzehnten etliche Autorinnen parteiisch für Frauen und Mütter eingetreten sind, kommen insbesondere die weiblichen Rezensenten einfach nicht zurecht. Mit ihrer eigenen Parteilichkeit bei den Rezensionen haben sie hingegen keine Probleme.

Martina Knoben setzt sich auf den Seiten der "Süddeutschen" so mit dem Film auseinander, wie man es von diesem Blatt erwarten darf: "Frauen sind Schweine" lautet polemisch bereits die Überschrift in dieser Zeitung, die sich noch nie einer sehr realen Männer-sind-Schweine-Propaganda entgegengestellt hat. Knoben verharrrt in dem Glauben, irgendetwas müssten die bösen Männer doch angestellt haben, damit ihnen ihre Ex-Frauen auf so perfide Weise zusetzen. Dass deren Sichtweise in der Dokumentation nicht vorkommt, daran sind natürlich ebenfalls nicht diese Frauen schuld, die sich Interviews verweigert haben, sondern der böse Filmemacher, der dieses Thema "ausspart" und so einen Dialog der Geschlechter "gar nicht erst versucht". Hätte Wolfsperger die Damen vor die Kamera prügeln sollen?

Wer es geschafft hat, nach diesem Artikel leichte Würgegefühle zu unterdrücken, sollte seine Selbstdisziplin auch beim folgenden Beitrag aufrechterhalten. "Neue Väter, alte Probleme" stänkert die linke Wochenzeitung "Freitag", und schon nach den ersten Zeilen hat man eigentlich keine richtige Lust mehr, den Artikel noch weiterzulesen:

In den Medien werden Väter gefeiert, die sich aufopferungsvoll um ihre ­Kinder kümmern. Die Realität sieht in den meisten Familien allerdings noch anders aus


Wer sich davon nicht abschrecken lässt und trotzdem weiterliest, stellt fest, dass Wolfspergers Film nur am Rande erwähnt wird und die "Freitag"-Macher vor allem die Sorge beschäftigt, dass wir Kerle uns wieder auf unsere Männlichkeit besinnen könnten - und dass die Männer viel zu sehr "von den Medien gehätschelt" würden. Ja, ich musste diese Zeilen auch erst zweimal lesen, aber das steht tatsächlich so da. Soviel also zu Augsteins Versuch, seine Zeitung mit weniger linker Ideologie zu befrachten.

Die Besprechung in der "Badischen Zeitung" macht von Anfang an keinen Hehl daraus, welche Gedanken die Autorin bei diesem Film am meisten beschäftigten:

Darf er das? Einen Film drehen, weil das seine Profession ist, und sich darin selbst zum Protagonisten machen? (…) Klar, niemand kann Douglas Wolfsperger verbieten, einen Dokumentarfilm über Väter (außer sich selbst hat er weitere vier Betroffene porträtiert) zu drehen, die von ihren Ex-Partnerinnen daran gehindert werden, ihre Kinder zu sehen.


Nein, verbieten konnte man Wolfsperger diesen Film nicht, seufzt der Rest der Rezension, wobei sich alle weiteren Zeilen in dem einen Wort bündeln lassen: leider.

Deutlich angemessener ist die Rezension des Berliner Stadtmagazins "Zitty", die auch gleich mit Matthias Matussek und der von ihm diagnostizierten "Scheidungs-Industrie" eröffnet:

Douglas Wolfspergers Dokumentarfilm „Der entsorgte Vater“ gibt jetzt anschauliche Fallbeispiele dafür. Denn auch zehn Jahre nach Matusseks entrüstetem Pamphlet scheint sich am unfairen Grundsatz hierzulande nichts geändert zu haben. (…) Wolfsperger macht von Anfang an keinen Hehl daraus, dass seine private Leidensgeschichte Anlass für diesen Film ist. Vier Leidensgenossen porträtiert er dazu, Männer, deren Ex-Frauen erfolgreich alles daran setzen, den Kontakt zwischen Vater und Kind zu boykottieren. Es sind alles beileibe keine Machos, sondern weinende Väter, die ihre Kinder sehen und persönlich umsorgen möchten.


Beim SWR gelangt der ebenfalls männliche Rezensent zu dem Urteil, dass man Wolfsperger seine Parteilichkeit zwar vorhalten könne, er gibt aber zu bedenken:

Andererseits ist "Der entsorgte Vater" ein leiser, unaufgeregter Film - und eine eindringliche Mahnung an Eltern, sich ihrer Verantwortung füreinander und für ihre Kinder bewusst zu sein - auch bei einer Trennung.


Zugleich einfühlsam, informativ und ohne selbst Partei zu ergreifen, behandelt Patrick Goldstein in der "Berliner Morgenpost" das Thema und legt den Schwerpunkt seines Artikels auf Wolfspergers eigenen Konflikt mit seiner Ex. Dazwischen kommen einige unschöne Fakten deutlich zur Sprache:

Ringen Mutter und Vater ums Kind, gewinnt in Deutschland am Ende fast immer die Frau. In 5884 Fällen wurde im Jahr 2007 für die Mutter entschieden, dagegen bekamen im gleichen Zeitraum nur 495 Väter vom Gericht das Sorgerecht. Wo derzeit alles über die neue Rolle der Frau, über die Vereinbarkeit von Mutterschaft und Karriere spricht, fühlen sich diese Väter mit ihren Sorgen vernachlässigt. Bis Wolfsperger im Frühjahr 2008 aufgeben muss, erlebt er (wie auch die Männer in seinem Film), dass er scheinbar keine rechtliche Handhabe besitzt, Umgang mit seinem Kind zu bekommen, wenn es zu keiner Einigung mit der Mutter kommt. "Der Machtfaktor der Männer nach der Trennung ist der Unterhalt. Für Frauen ist es der Umgang", sagt Peggi Liebisch unumwunden. Der Bundesgeschäftsführerin des Verbandes alleinerziehender Mütter und Väter zufolge hätten dabei "die Kinder das Nachsehen. Denn Kinder haben ein Recht auf beide Elternteile."


Hm, das ist jetzt schon das zweite Mal, dass der Verband alleinerziehender Mütter und Väter in einem der Artkel mit einer Stellungnahme zitiert wird. Die Mütter haben dort deutlich die Übermacht. Für eine Stellungnahme etwa des Väteraufbruchs für Kinder schien sich von den männerverhätschelnden Medien niemand zu interessieren.

Etwas aufgebrochen wird das Schema "Lob von den Männern, Kritik von den Frauen" schließlich in Nina Gleiwitz Beitrag für die 3sat-Sendung "Kulturzeit". Auch hier ein paar Auszüge:

Der Kinofilm "Der entsorgte Vater" greift ein Tabu auf, das für unzählige nicht verheiratete Väter und deren Kinder ein stilles Drama ist. Stellvertretend für alle Betroffenen erzählen hier fünf Männer, darunter der Filmemacher selbst, von ihrer Verzweiflung, zwar Vater zu sein, ihre Vaterschaft aber nicht leben zu dürfen.

"Ich bin da völlig ohnmächtig", sagt einer der Väter im Film. "Ich kann auch gar nicht mehr heulen. Ich bin einfach über den Zustand des Heulens weg, weil es für mich als Vater nicht möglich ist, mein Kind zu sehen. Das ist einfach unfassbar." 60 Prozent aller unverheirateten Väter verlieren nach einer Trennung gegen ihren Wunsch jeden Kontakt zu ihren Kindern. (…)

Unverheiratete Väter haben in Deutschland vor dem Gesetz kein Sorgerecht. Dieses Gesetz soll 2009 von der EU gekippt werden. Die Bundesregierung war dazu nicht fähig. (…)

Wolfspergers "Der entsorgte Vater" ist ein notwendiger, ein trauriger Film. Auch wenn diese Väter es nicht geschafft haben, sich auch in die Sehnsüchte und Ängste ihrer Kinder hineinzuversetzen und sie so zum Teil ihrer eigenen Trauer zu machen.


Vielleicht wäre das bei einer Trauer, die selbst schon so groß ist, dass man sie kaum bewältigen kann, auch ein klein wenig viel verlangt.

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Samstag, Juni 06, 2009

Berliner "tageszeitung" spricht über "Väter ohne Rechte"

Die "taz" widmet Douglas Wolfsperger ein ausführliches Interview und stellt seinen Film in einem eigenen Artikel vor - beides natürlich kritisch. (Forderungen von Frauen sind für die "taz" immer politisch dringend notwendig, Männer, die endlich mal auch auf ihr Schicksal aufmerksam machen, "ein weiterer Beitrag im Krieg der Geschlechter".)

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Donnerstag, Juni 04, 2009

"Mama will nicht, dass ich Papa lieb hab"

Wir sind immer schnell dabei, Männer zu kritisieren, die sich nach einer Scheidung nicht um ihre Kinder kümmern. Aber offen gesagt machen manchmal auch Mütter gar keine gute Figur beim Streit ums Sorgerecht und Kind.


Kaum zu glauben: Ausgerechnet in der BRIGITTE findet sich plötzlich ein Artikel, der sich statt dem ständigen Frauen-sind-bessere-Menschen-Getöse der traurigen Realität zuwendet.

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Mittwoch, Mai 27, 2009

TV-Tipp für heute: "Du wirst dein Kind nie wieder sehen!"

Stern-TV behandelt heute Abend ab 22:15 Uhr das Drama der Scheidungsväter. Dabei wird unter anderem Douglas Wolfsperger vorgestellt, der über seine eigene Geschichte und über die traurigen Erlebnisse anderer Scheidungsväter den Film "Der entsorgte Vater" drehte, der die Frauen-sind-bessere-Menschen-Fraktion bereits die Zähne fletschen lässt. (Dem Film angemessenere Besprechungen gibt es etwa hier, hier und hier.)

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Dienstag, Mai 05, 2009

Väter fordern ein Referat im Ministerium

Vom 1. bis zum 3. Mai 2009 fand der Väterkongress in Karlsruhe statt. In ihrer Ausgabe vom 4. Mai berichtet darüber die Zeitung "Badische Neueste Nachrichten" auf Seite 4 (der Artikel steht leider nicht online) folgendes:

"Wir wollen die Institutionalisierung eines männerpolitischen Grundsatzreferates", forderte beim "Väterkongreß" in Karlsruhe Rainer Sonnenberger vom Bundesvorstand des Vereins "Väteraufbruch für Kinder". Das Referat soll im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend angesiedelt werden.Also in dem Ministerium, in dem, so jedenfalls die Kritik von Väteraufbruch, Männer alleine schon von der Namensgebung her keine Rolle zu spielen scheinen. Männerpolitik verbinden der bundesweit tätige Verein und seine rund 3.000, in 100 Ortsvereinen organisierten Mitglieder (darunter auch Frauen) insbesondere mit "Väterpolitik". Es ginge vor allem darum, Väter und Mütter gleichzusetzen, befand der Landesvorsitzende von "Väteraufbruch", Hansjörg Krieg.


("Hansjörg" heißt natürlich in Wirklichkeit Franzjörg Krieg.)

Den "Badischen Neueste Nachrichten" zufolge fordert der Väteraufbruch darüber hinaus ein gleichberechtigtes Sorgerecht von Geburt an, auch bei unehelichen Kindern.

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Freitag, März 13, 2009

Lesermail (Buchkritik)

Genderama-Leser Bernhard mailt mir zu meinem aktuellen Buch "Rettet unsere Söhne":

Als erstes fiel mir auf, daß das Buch relativ schlank ist, was ich sehr gut fand. Auch das Cover gefällt mir gut, obwohl es irgendwie etwas mainstreaming rüberkommt, anders als bei Deinen anderen Büchern.

Wie bei Dir gewohnt, wird das, was behauptet wird, auch belegt. Leider ist die Suche nach den Quellen hinten im Buch recht nervig, da die Quellen nicht fortlaufend numeriert sind, sondern nur jeweils innerhalb des jeweiligen Kapitels.

Äußerst prima fand ich, daß Du nicht nur auf die Benachteiligung von Jungen hinweist, sondern durchgehend auch auf die Benachteiligung von Männern. Jemand, der das Buch eigentlich nur kaufte, um sich über die Benachteiligung von Jungen zu informieren, wird so auch für die Benachteiligung von Männern sensibilisiert. Ein prima Schachzug, damit hatte ich nicht gerechnet.

Das Buch ist flüssig geschrieben, man kann es problemlos durchlesen. Inhaltlich ist alles drin, wobei dem regelmäßigen Genderama-Leser natürlich einige Passagen bekannt vorkommen. Höchst treffend fand ich auch die eingestreuten Zitate der Männer.

Folgende Ergänzungen hätte ich noch:

- Da Du auch auf PAS zu sprechen kommst, wäre ein Hinweis darauf angebracht gewesen, daß PAS in Deutschland offiziell ignoriert wird. Die Frauenministerin rät sogar den Anwalt einzuschalten, wenn eine Alleinerziehende mit PAS konfrontiert wird.

- Die Tätigkeit des Hausmanns wird im Buch recht negativ dargestellt, vermutlich zurecht, wenn man den entsprechenden Studien Glauben schenkt. Es wird jedoch vergessen, daß der Hausmann eine ganz neue Wahlfreiheit mit sich bringt. Als betreuender Hausmann hat man die Möglichkeit, quasi jederzeit aus einer Beziehung auszubrechen, als Hauptbezugsperson das Kind mitzunehmen und seine Unterhaltsansprüche geltend zu machen. Gerade wenn die Partnerin durch ihren Vollzeit-Ernährerjob vorzeitig altert, muß diese Möglichkeit nicht die schlechteste sein. ;-) Ansprüche sammeln, statt den Alleinverdiener zu geben, kann also auch ein attraktives Rollenmodell für Männer sein.

- Ein Widerspruch ist mir aufgefallen, als es um die Forderung nach mehr männlichem Personal im sozialen Bereich ging. Einerseits wird dies von Dir gefordert, hinten beim 10-Punkte-Plan, andererseits wird dies von Dir kritisiert, weil die Macherinnen von "Neue Wege für Jungs" dies den Jungs dort anbieten. Natürlich ist "Neue Wege für Jungs" eine komplette Frechheit, aber als Leser fragt man sich dann schon: Will er jetzt männliches Personal im sozialen Bereich oder doch nicht?

Als Laie, der sich über spezifische Benachteiligung von Jungen bisher nur über Genderama und MANNdat eingelesen hat, bin ich vom Buch wirklich sehr angetan.

Ich wünsche Dir viel Erfolg mit diesem Buch. Bei Amazon schwankt es seltsamerweise irgendwo zwischen Rang 2.000 und 12.000.


Ich weiß nicht, ob das Amazon-Ranking bei diesem Buch das beste Kriterium ist, um seine Verkaufszahlen festzustellen. Aufgrund des sehr speziellen Amazon-Katalogsystems wird es über Suchbegriffe wie "Jungen", "Schulen" oder "Bildung" nicht so leicht gefunden, da es das Wort "Jungen" nur im Untertitel trägt.

Dafür trudeln bei Amazon allmählich die ersten Leserrezensionen ein.

Was die Fragen zum Thema Hausmann und Männer in sozialen Berufen angeht: Solange das eine freiwillige und wohlinformiert getroffene Entscheidung ist, finde ich das wunderbar. Ich habe schon in "Männerbeben" eine größere Rollenfreiheit für Männer gefordert. Was ich kritisch sehe, ist, dass staatliche Stellen Männer in diese Richtung dirigieren, ohne ihnen auch die Schattenseiten dieser Rollenmodelle klarzumachen. Seltsamerweise werden Männer nicht für gutbezahlte Jobs begeistert, die bisher überwiegend von Frauen ausgeübt werden (etwa in den Bereichen Marketing und Personalwesen, Lebensmitteltechnik und Pharmazie). Bei dieser Form von "Frauen in den Beruf, Männer an den Herd" ist mir zu viel staatliche Manipulation im Spiel.

(Die Passage zu Amazon wurde von mir nachträglich geändert, nachdem mir vom Kundenservice des Unternehmens neue, überprüfbare Informationen vorliegen.)

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Montag, März 02, 2009

Weil die Mutter es nicht will

In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung von gestern veröffentlichte Katrin Hummel einen sehr ausführlichen, exzellenten Artikel über die Ausgrenzung von Vätern. Heute vormittag wurde der Artikel online gestellt. Ein Auszug:

In einer Langzeitstudie hat die Soziologin Anneke Napp-Peters herausgefunden, dass ein Drittel der Väter, die kein Sorgerecht für ihre Kinder haben, diese nach der Trennung deutlich seltener sieht als vom Gericht festgelegt. Ein weiteres Drittel der Väter sieht seine Kinder überhaupt nicht. Jeder dritte dieser Väter, die ihre Kinder überhaupt nicht sehen, habe sein Kind schon seit mehr als zwei Jahren nicht gesehen, so Napp-Peters. Die Gerichte tun ein Übriges, um Väter außen vor zu halten: In jedem zweiten strittigen Fall, der vor Gericht landet, bekommen dem Statistischen Bundesamt zufolge Frauen das alleinige Sorgerecht zugesprochen - die Väter hingegen nur in jedem siebten bis achten Fall. In jedem sechsten Fall wird das Sorgerecht auf beide Eltern verteilt. Und in jedem fünften strittigen Fall bekommen es weder Vater noch Mutter.

Im Klartext bedeutet das: Dass ein Vater in einem Sorgerechtsstreit vom Gericht das alleinige Sorgerecht zugesprochen bekommt, ist noch unwahrscheinlicher, als dass das Kind im Heim oder sonst wo landet. „Im Grunde hat man als Mann nur eine Chance, das alleinige Sorgerecht zu bekommen, wenn die Frau sich prostituiert, geistig krank ist oder trinkt“, sagt ein Amtsgerichtspräsident aus Nordrhein-Westfalen hinter vorgehaltener Hand. (…)

Meistens sind es die Mütter, die den Vater vom Kinde wegdrängen. Und meistens tun sie das aus purem Egoismus: Eine Umfrage des Justizministeriums bei mehr als 500 Rechtsanwälten und Jugendämtern hat ergeben, dass 80 bis 90 Prozent der Mütter, die die gemeinsame Sorge ablehnen, dafür Gründe anführen, die sich nicht am Kindeswohl, sondern an ihrem eigenen Wohl orientieren. Die Verweigerung der gemeinsamen Sorge durch die Mütter sei in weniger als der Hälfte der Fälle oder nur sehr selten plausibel.

Der Fehler im System: Niemand tut etwas dagegen. Niemand fühlt sich für die Väter zuständig, die von den Müttern ausgebootet werden. Zuständig wären dafür eigentlich die Jugendämter, aber die kümmern sich fast nur um die Mütter: Doppelt so oft wie Väter ohne Sorgerecht erhalten Mütter mit alleinigem Sorgerecht deren Unterstützung, heißt es in einer im Auftrag des Justizministeriums gemachten Studie, für die mehr als 7000 Eltern befragt wurden.

Dass diese ungleiche Unterstützung durch das Jugendamt nichts mit der Verteilung des Sorgerechtes, aber sehr viel mit dem Geschlecht der Sorgeberechtigten zu tun hat, zeigt sich, wenn man einen Blick auf die Hausbesuche wirft, die Jugendamtsmitarbeiter machen: Väter ohne Sorgerecht erhalten in zwei Prozent der Fälle Besuch vom Jugendamt. Mütter ohne Sorgerecht indessen in achtzehn Prozent der Fälle, also neunmal so oft. Das heißt: Mütter werden vom Staat unterstützt, weil sie Mütter sind. Väter werden vom Staat nicht unterstützt, obwohl sie Väter sind. Das Recht der Mütter auf ihre Kinder gilt in Deutschland mehr als das Recht der Väter auf ihre Kinder.


In dem Beitrag wird auch auf den Dokumentarfilm "Der entsorgte Vater" hingewiesen, der am 11. Juni 2009 in die Kinos und dann auch ins Fernsehen kommen soll – eine Koproduktion vom SWR und ARTE.

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