Samstag, April 29, 2006

ALICE SCHWARZER MOBBT GEGEN EVA HERMAN (und andere News)

Tagesschausprecherin Eva Herman hat in einem Artikel im neuen „Cicero“ (dessen Inhalt hier zusammengefasst ist) etwas begangen, was in unserer Gesellschaft als Sakrileg gilt: Sie hat die feministische Ideologie hinterfragt und ihre eigene Meinung dagegengesetzt. Meinen Beifall hat sie dabei bestenfalls nur zum Teil, denn die alte Rollenverteilung, zu der Frau Hermann offenbar zurück möchte, mit dem Mann als Versorger und der Ehefrau als Versorgter hat mit einer echten Gleichberechtigung, wie sie viele Männerrechtler fordern, wenig zu tun. Insofern passt Frau Hermanns Einlassung bezeichnend zu der Frage, die ich vor anderthalb Wochen in meinem letzten Blogeintrag hier gestellt habe: „War der Feminismus am Ende nur eine Phase, weniger von Ideologie getragen als von den ökonomischen Gegebenheiten (einem starken Wirtschaftswachstum bis Mitte der siebziger Jahre), während, wenn die Zeiten wieder härter werden, wieder der starke Mann als Beschützer und Ernährer gefragt ist und als derjenige, der die Brocken aus dem Weg räumt?“ Andererseits käme ich nie auf die Idee, mich mit Eva Hermanns Ansicht anders als argumentativ auseinanderzusetzen. Nicht so Alice Schwarzer, die im gewohnt totalitären Stil ein Kritikverbot von Journalisten an der feministischen Ideologie einfordert. So behauptet der neuste EMMA-Newsletter im ebenfalls gewohnt perfiden Schwarzer-Stil über „die Tagesschau-Sprecherin (...) die häufig die Männer wechselt“: „Wenn eine oder einer so etwas über Schwarze schreiben würde, würde mensch noch am selben Tag gefeuert. Apropos gefeuert: Als Herman-Kollege Jens Riewa dem Playboy verriet, seine Freundin sei `im Bett eine Bombe´, musste er drei Monate lang von seinem Job zwangspausieren. Die Öffentlich Rechtlichen Rundfunkanstalten haben nämlich Grundsätze. Unter anderem den, dass NachrichtensprecherInnen `glaubwürdig´ sein müssen – und dass die Förderung der tatsächlichen Gleichstellung von Frauen und Männern zu diesen Grundsätzen gehört. Wir dürfen gespannt sein, welche Konsequenzen die sexistischen Sprüche von Tagesschau-Sprecherin Herman haben werden.“ Es folgen Faxnummer und Mailadresse der „Tagesschau“. Am bezeichnendsten bei dieser Aktion ist wohl die Selbstverständlichkeit, mit der Alice Schwarzer und Co. inzwischen davon ausgehen, dass jeder, der ihre Ansichten nicht teilt, keinen Platz mehr in unseren Medien hat. Das wundert nicht: Unsere Medien haben schließlich auch Jahrzehnte lang energisch daran gearbeitet, dass genau dieser Eindruck entstehen konnte. (Eine breite Debatte über Schwarzers Attacken gegen Herman gibt es hier .)

Wir Männerrechtler sind Mobbing seit langem gewohnt. Wie ich selbst aus eigener Erfahrung bestens berichten kann, wird insbesondere die vermeintliche Anonymität des Internets von diversen Radikal-Emanzen alle paar Tage genutzt, um mal wieder die verrücktesten Verleumdungen und Hasstiraden unters Volk zu streuen. (Wenn andererseits die Gefahr droht, dass die Anonymität dieser Heckenschützinnen auffliegen und sie selbst namentlich geoutet werden könnten, kann man sie regelmäßig vor Wutpanik unter der Decke kleben sehen.) Dieses anonyme Mobbing gegen prominente Männerrechtler ist natürlich keine rein deutsche Erscheinung. Hier berichtet Trudy Schütt über ähnliche Vorgänge in den USA und empfiehlt, wie man mit Internet-Pöblern am geschicktesten umgehen könne.

Und da ich schon eigene Erfahrungen erwähnt habe: Während wir Männerrechtler zunächst immer wieder viel Widerstand überwinden müssen, reicht eine schwachsinnige „Bild“-Schlagzeile wie „Sind deutsche Mütter wirklich faul?“ aus, damit ein Reporter von RTL-„Explosiv“ bei mir anruft, um nachzufragen, ob ich das so bestätigen könne. Offenbar verspricht man sich von mir irgendwelche Statements, die der Debatte noch mehr Zunder verleihen könnten. Als ich mich dann tatsächlich nur zurückhaltend und differenziert äußere, erlischt das Interesse des RTL-Fritzen schlagartig. Bildblog erklärt die Hintergründe von diesem merkwürdigen Sturm im medialen Wasserglas.

Ein paar weitere, wild gemischte News im Schnelldurchgang:

Auch der ”Spiegel” hat inzwischen erkannt, dass Jugendgewalt längst keine reine Männersache mehr ist, und berichtet des weiteren über die tödliche Jagd auf Sexualstraftäter.

In England starb ein Musiklehrer im Knast, dem die Vergewaltigung einer Schülerin vorgeworfen wurde – nach seinem Tod wurde er entlastet. Dieser Fall gerät mitten in eine Debatte, in der die britische Labour Party strengere Vergewaltigungsgesetze fordert: ”Stop blurring the line between rape and sex” warnt hierzu Josie Appleton und erläutert in ihrem Artikel: „A school of 1970s and 80s feminism held that rape is a defining part of the relationship between men and women. Rape is at the back of every man's mind, apparently, an intrinsic part of his desires. Indeed, these feminists argued that penetration was in itself an act of male domination; sex was rape even if the woman thought she was consenting. It appears that the Dworkinite school of feminism has wound up working at the UK Home Office. The assumptions - that all men are potentially rapists, that rape is part of everyday life, that all defendants in rape cases are guilty - now form the backbone of policy documents and legal reforms.”

Immer noch England, anderes Thema: Die britische BBC vermeldet, dass die Forschung nach einem vernünftigen Verhütungsmittel für Männer Fortschritte mache.

Zuletzt eine kleine Buchrezension: Mit ihrem Buch „Die fremde Braut“ hatte die türkischstämmige Soziologin Necla Kelek auf das Ärgernis der Zwangsheirat und insofern die Leiden vieler Frauen in islamischen Familien aufmerksam gemacht. Nun stellt ihr neues Buch „Die verlorenen Söhne“ ein, wie es im Untertitel heißt, „Plädoyer für die Befreiung des türkisch-muslimischen Mannes“ dar. Bei jemandem, der die Geschichte der Frauenbewegung kritisch verfolgt hat, mag Kelek hier zunächst auf Skepsis stoßen: Versprachen nicht auch Feministinnen wie Betty Friedan und Gloria Steinem, dass auch das männliche Geschlecht von der Übernahme von feministischen Positionen nur profitieren könne, wohingegen diese feministische Ideologie in Wahrheit aber oft nur in jahrzehntelange Männerbeschimpfungen und einen regelrechten Krieg der Geschlechter mündete? Für das Versagen ihrer Geschlchtsgenossinnen indes kann Kelek nichts, und bei der Lektüre ihres Buches stellt sich bald heraus, dass sie es ernst meint. Ihre Hinweise etwa, dass türkisch-muslimische Jungen in der Schule häufiger scheitern und im Strafsystem unverhältnismäßig auffällig werden, könnten in ähnlicher Form auch von nicht-muslimischen Männerrechtlern stammen. Ihre Klarstellung, dass überraschende Zwangsheiraten mit unbekannten Partnern auch männliche türkische Heranwachsende treffen, war in der auf Frau-als-Opfer ausgerichteten deutschen Debatte bislang praktisch ungehört. Und auch beim Thema Zwangsbeschneidungen, bei dem es hierzulande fast ausschließlich um die weibliche Hälfte der Opfer geht, erzählt uns Kelek beispielsweise von dem Leiden ihres neunjährigen Neffen, der nach dem schmerzvollen Eingriff „tagelang breitbeinig mit einem weit vom Körper gehaltenen Nachthemd zwischen den Frauen herumlief“. Gleich im zweiten Buch so deutlich auch über männliche Opfer zu sprechen, obwohl die Situation der Frau im Islam heute noch weit bedenklicher ist als in der säkularen Mehrheitsgesellschaft – wenn die altbekannten deutschen Feministinnen Necla Kelek lesen, müssten sie sich eigentlich schämen.

Montag, April 17, 2006

„WO BLEIBT DER BOYS´ DAY?“ (und andere News)

Na, was sag ich? Was Jungen angeht, fangen die Medien langsam an zu checken, dass Benachteiligung das männliche Geschlecht stärker trifft als das weibliche. „Wo bleibt der Boys´ Day?“ fragt inzwischen Uwe Wittstock in der “Welt”. Der Artikel endet mit der naheliegenden Frage: „Warum soll die Frage nach der Hilfs- oder Förderungsbedürftigkeit eines Geschlechts eigentlich allein mit Blick auf die paar Alphatiere entschieden werden?“ Diese Argumentation greift auch bei erwachsenen Männern. Bemerkenswert, dass manche Leute erst nach 40 Jahren neuer Frauenbewegung auf diese Frage kommen.

Überhaupt scheint sich gerade einiges zu verschieben bei der jüngsten Generation. „Rabiate Mädchen misshandeln Buben“ berichtet der Schweizer “Blick”. In England gibt´s schon die erste Fachliteratur zur neuen Mädchengewalt.

Währenddessen schreibt die „Süddeutsche Zeitung“ über die bevorstehende „Rückkehr des Macho“. War der Feminismus am Ende nur eine Phase, weniger von Ideologie getragen als von den ökonomischen Gegebenheiten (einem starken Wirtschaftswachstum bis Mitte der siebziger Jahre), während, wenn die Zeiten wieder härter werden, wieder der starke Mann als Beschützer und Ernährer gefragt ist und als derjenige, der die Brocken aus dem Weg räumt? Feminismus als Luxusphänomen? Bezeichnenderweise hat die Frauenbewegung in Sachen „Frau als Ernährerin einer mehrköpfigen Familie“ weit weniger geleistet als in Sachen Beschimpfung der Männer.

Apropos, da ich´s gerade erwähne: Die international vermutlich führende Feministin Catharine MacKinnon hat ein neues Buch geschrieben. Titel: „Are Woman Human?“ Im Interview mit dem „Guardian“ erklärt sie, dass sie zwar nie direkt behauptet habe, jeglicher heterosexueller Sex stelle eine Vergewaltigung dar, aber ihre Argumentation im Interview geht schon stark in diese Richtung. Lest selbst.

Währenddessen kämpfen auch die Männerrechtler um die öffentliche Wahrnehmung ihrer Anliegen. Hierzulande engagieren sie sich vor allem stark im Internet, beispielsweise in der Geschlechterkampfsektion des Gesellschafter-Forums. Dort scheinen sie derzeit sogar die Oberhand zu haben – ganz im Gegensatz zu den anderen Medien. Was sagt uns das nur? In England erstreiten sich die Nachfolger der Fathers For Justice ihren Platz in den Medien mal wieder durch eine spektakuläre Aktion.

Mittwoch, April 05, 2006

INTERVIEW: „FRAUENMANGEL IN DEUTSCHLAND“ – UND DIE FOLGEN

In der aktuellen Ausgabe der liberalen Monatszeitschrift
„eigentümlich frei“ findet sich auch ein bemerkenswertes Interview André Lichtschlags mit dem Autor, Finanzberater und Vortragsredner Günter Hannich zum Thema „Frauenmangel in Deutschland“. Dieses bevölkerungspolitisch brisante Thema wurde bislang nur begrenzt innerhalb der Männerbewegung, aber dafür um so intensiver unter den sogenannten „Absoluten Beginnern“ diskutiert, mit deren Situation ich mich in meinem Buch „Unberührt“ beschäftigt habe. Das Interview, das einiges an Zündstoff für Diskussionen liefern dürfte, steht leider nicht online (wenn „eigentümlich frei“ sämtliche interessanten Beiträge online stellen würde, würde sich die Zeitschrift damit selbst sabotieren), aber einige Passagen daraus wurden auf meine Nachfrage hin freundlicherweise für GENDERAMA freigegeben.

(...) ef: Es gibt also viele Teilaspekte, die Sie ja auch in Ihren vielseitigen Büchern immer wieder ansprechen. Wir möchten uns aber heute auf einen bisher besonders wenig beachteten Aspekt konzentrieren, den politisch geschürten Kampf zwischen den Geschlechtern. Sie schreiben, der Feminismus hetze Menschen gegeneinander auf. Was ist das Ergebnis?

Hannich: Das Ergebnis ist eine beinahe exponentiell ansteigende Scheidungsquote, eine sinkende Geburtenrate und die Zerstörung der Familie. Während gerade eine funktionierende, gesunde Familienstruktur den Menschen in den schlimmsten Krisenzeiten der Geschichte und auch heute noch in armen Staaten hilft – steht es bei uns schlecht darum. Durch 40 Jahre Propaganda wurden Frauen regelrecht gegen Männer aufgebracht. Alles Männliche wurde als „schlecht, gewalttätig, dumm“, alles Weibliche von vornherein als „gut, kommunikativ, clever“ dargestellt, ohne auf die Unterschiede, die Eigenarten der Geschlechter Rücksicht zu nehmen. Man verwechselt eine sinnvolle Gleichberechtigung mit einer staatlich durchgepeitschten Gleichmacherei.

ef: In Ihrem Buch sprechen Sie von einem Frauenmangel in Deutschland.

Hannich: Ja, davon wissen die wenigsten: Vor allem in der jüngeren Generation gibt es einen eklatanten Frauenmangel, der die jungen Männer in die Bittstellerposition oder in einen ruinösen Wettbewerb zwingt und in der Tendenz zu einem arroganten, männerverachtenden Verhalten der jungen Frauen führt. Bereits heute ist der Mangel so groß, dass etwa in manchen Gebieten der Neuen Bundesländer auf eine junge Frau zwei junge Männer kommen – einer von zweien bleibt alleine. Auf dem Beziehungsmarkt jedoch herrschen die gleichen Gesetze von Angebot und Nachfrage wie auf dem Arbeitsmarkt auch. Wenn Arbeitsplätze fehlen, dann werden die Anforderungen an Arbeitssuchende immer höher und unrealistischer: Da wird dann der 25-jährige Akademiker gesucht, der fünf Fremdsprachen fließend spricht und mindestens fünf Jahre im Ausland war. Das gleiche heute auf dem Beziehungsmarkt: Die Forderungen an einen Mann werden zunehmend unerfüllbar. Damit wird jedoch die Position des Mannes abgewertet, das Gleichgewicht noch zusätzlich zur schon laufenden männerfeindlichen Propaganda gestört. Wenn an jeder Ecke wieder ein neuer Mann steht, geht die Einsatzbereitschaft der Frauen für eine Beziehung drastisch zurück. Kein Wunder, dass die Scheidungsrate explodiert und die Beziehung der Geschlechter zueinander noch nie so schlecht war wie heute. Was dabei ganz übersehen wird: Der Feminismus ist keinesfalls im Interesse der Frauen, sondern ein Machtmittel, um die Geschlechter gegeneinander auszuspielen, ganz nach dem Motto: „Teile und herrsche!“.

ef: Aber könnte das Problem nicht auch einfach über den Markt gelöst werden? Die Männer könnten international nach neuen Angeboten suchen. Der Feminismus ist etwa in Osteuropa kaum bekannt. Und dort gibt es teilweise umgekehrt einen Männermangel und Frauenüberschuss – aufgrund von Kriegen und Trunksucht unter Männern. Die Schweizer Zeitschrift „Weltwoche“ berichtete darüber, dass Schweizer Männer zu Hunderttausenden von Schweizer Frauen schon nichts mehr wissen wollen und durchaus in anderen Teilen der Welt attraktive Partnerinnen finden. Die haben einfach genug von dieser Emanzenmasche.

Hannich: Der Markt würde unter normalen Bedingungen zu einem natürlichen Ausgleich führen. Leider wird jedoch in den Mainstreammedien eine Heirat mit einer Ausländerin negativ dargestellt. Oft wird solch eine Beziehung gleichgestellt mit „Unterdrückung der Frau und Sklaventum“. Viele behaupten, die ausländische Frau wolle nur an das Geld des deutschen Mannes oder bringen das Totschlagargument: „Der hat sich nicht genug angestrengt und deshalb keine abbekommen“. Ganz vergessen wird dabei, dass nach den statistischen Erhebungen fast genausoviele deutsche Frauen ausländische Männer heiraten, wie deutsche Männer Ausländerinnen. Der Unterschied dabei: Bei Frauen wird dies positiv und tolerant dargestellt und bei Männern ausbeuterisch und negativ. Aus diesem Grund orientieren sich die meisten Männer nach wie vor nur auf dem ruinösen Beziehungsmarkt in Deutschland und werten sich selber sowie ihre Geschlechtsgenossen weiter ab. Was noch dazukommt: Die deutsche Einwanderungspolitik zielt in erster Linie auf junge, alleinstehende Männer ab, was den Frauenmangel noch weiter verschärft. Nötig wären tatsächlich gutausgebildete junge Frauen aus dem Ausland. (...)

ef: Gibt es noch andere Gründe dafür, warum es überhaupt zu diesem Frauenmangel in Deutschland kam?

Hannich: Da spielen mehrere Faktoren mit herein: Einmal werden rein biologisch immer mehr Jungen als Mädchen geboren. Früher hatten wir eine hohe Kindersterblichkeit, die für Jungen wiederum größer als für Mädchen war, was den Überschuss an Jungen wieder ausglich. Heute haben wir eine verschwindend kleine Kindersterblichkeit, weshalb sich ein Männerüberschuss entwickelt. Was neben der Zuwanderung junger Männer nicht vergessen werden darf, ist der Mangel an bindungswilligen Frauen: So leben nur etwa 15 Prozent der Frauen in der Altersklasse 30 bis 35 allein, während dies bei den Männern fast 30 Prozent sind. Während jedoch die Frauen zum Großteil freiwillig allein sind, ist dies bei Männern nur sehr selten der Fall. Das bedeutet, der reale, schon vorhandene Mangel wird noch dadurch vergrößert, dass ein Teil der alleinstehenden Frauen gar nicht auf dem Beziehungsmarkt verfügbar ist. Dazu kommt noch: Je größer der Mangel, umso höher fallen die Erwartungen an einen Mann aus – da verzichtet eine junge Frau lieber ganz auf eine Beziehung, wenn der „Traumprinz“ nicht verfügbar ist. Die Medien spielen dabei selbstverständlich eine nicht zu unterschätzende Rolle.

ef: Sie haben den Feminismus als Machtmittel bezeichnet. Wo genau wird denn in Ihren Augen der Feminismus zu Machtzwecken missbraucht?

Hannich: Man sollte immer beachten, dass es für eine freie Gesellschaft sehr von Nachteil ist, wenn gesellschaftliche Gleichgewichte gestört werden. Dazu gehört, wenn Frauen tatsächlich benachteiligt, aber auch, wenn dies umgedreht wird und Männer ausgespielt werden. Dass Männer heute die Opfer des Feminismus sind, zeigt sich etwa in den heutigen Einstellungsquoten. Vor allem in Führungspositionen im öffentlichen Dienst werden heute Frauen oftmals bevorzugt eingestellt. Es wird nicht mehr nach der Qualifikation eines Bewerbers entschieden. Das Geschlecht wird vielmehr zum entscheidenden Einstellungskriterium. Während für die „schönen“ Karrierejobs Quoten gefordert und auch eingeführt werden, übersieht man, dass die gefährlichen und „dreckigen“ Jobs von Männern ausgeführt werden. Nicht zu vergessen ist die mehr als ungerechte Gesetzgebung bei Scheidungen: Wurde früher bei der Auflösung einer Ehe nach dem Verschuldensprinzip geurteilt, gilt heute die Regelung, dass die Frau von vornherein in den allermeisten Fällen die Gewinnerin eines solchen Prozesses ist, auch wenn sie in schärfster Form die Ehe zerstört hat. Der Mann wurde damit zum rechtlosen Zahlesel degradiert. Wäre es Gesetz, dass ein Unternehmer einem Arbeiter „Unterhalt“ zahlen müsste, wenn dieser kündigt, würde auch die Zahl der Kündigungen nach oben schnellen. Ebenso wie heute immer mehr Frauen die Scheidung einreichen, weil sie dadurch automatisch Unterhalt zugewiesen bekommen – und das ohne zu klären, ob den Mann überhaupt ein Verschulden trifft oder nicht. Millionen ruinierter Männer führen dazu, dass die Arbeitsmotivation und Eigeninitiative drastisch sinkt, was die ganze Wirtschaft in Bedrängnis bringt. Hier werden Frauen gegen Männer ausgespielt – für Machtzwecke einiger weniger Privilegierter. (...)

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