Sonntag, März 31, 2019

USA: Rapider Anstieg junger Männer im Sex-Streik – News vom 31. März 2019

1.
In den USA wächst offenbar eine Generation von Sexmuffeln heran. Der Anteil junger Menschen, die keinen Geschlechtsverkehr haben, habe 2018 einen neuen Höhepunkt erreicht, heisst es in einer am Freitag in der "Washington Post" veröffentlichten Studie. Von den 18- bis 29-Jährigen hätten 23 Prozent in der Befragung angegeben, in den vorangegangenen zwölf Monaten keinen Sex gehabt zu haben. Im Jahr 2008 lag dieser Wert bei gerade mal acht Prozent. Besonders keusch verhielten sich junge Männer: Von ihnen blickten 28 Prozent auf eine mindestens einjährige Sex-Flaute zurück – drei Mal mehr als im Jahr 2008. Bei Frauen lag dieser Wert in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen bei 18 Prozent.


Die Basler Zeitung berichtet. Die Nennung naheliegender Gründe dadür, dass sich die Zahl der männlichen Sex-Verweigerer im letzten Jahrzehnt fast verdreifacht hat, wird dort und in Artikeln anderer Medien zu diesem Thema vermieden; stattdessen liegt es (ähnlich wie der Vertrauensverlust in die Leitmedien) natürlich am Internet. Dieser Logik zufolge können junge Männer in ihrer Freizeit heute sehr viel mehr machen als a) noch vor zehn Jahren und b) Frauen desselben Alters.

Tatsächlich sind der "Männerstreik" und seine politischen Hintergründe seit mehreren Jahren das Thema eines eigenen Buches der Psychologin Helen Smith. Sie führt die Sex-Verweigerung vor allem auf die überschießende Vorwurfskultur gegen das männliche Geschlecht zurück.



2. Gegen Joe Biden, der sich im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten einmal mehr stramm feministisch gibt, sind Vorwürfe der sexuellen Belästigung laut geworden. Bidens 2018 geäußerter Einstellung zufolge solle man bei solchen Beschuldigungen davon ausgehen, dass sie der Wahrheit entsprechen. Auf die aktuellen Vorwürfe reagiert er mit einem Statement, dem zufolge er sich nicht an die beschriebene Situation erinnere, die betroffene Frau aber das Recht habe, ihre eigene Erinnerung öffentlich zu machen. Er respektiere ihre "starke und unabhängige Stimme" und wünsche ihr nur das Beste.



3. Das Blog Piratensumpf kommentiert den von Vorwürfen der sexuellen Belästigung begleiteten Abgang der ehemaligen Piratin Julia Reda.

Samstag, März 30, 2019

Neues Grundsatzprogramm der Grünen: Feminismus wird oberstes Gebot – News vom 30. März 2019

1.
Die Grünen wollen die Leitlinien ihrer Politik neu ausrichten und erarbeiten dafür ein neues Grundsatzprogramm. Im Mittelpunkt der neuen Programmatik sollen die Rechte von Frauen stehen.

"Unser Anspruch ist ein neuer feministischer Aufbruch quer durch alle Themengebiete: Wir wollen eine feministische Außenpolitik, die Digitalisierung feministisch gestalten, und wir kämpfen weiterhin dafür, dass Frauen in der Arbeitswelt Gerechtigkeit erfahren", sagte die stellvertretende Parteivorsitzende Gesine Agena dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

(...) Zwar habe der Feminismus bei der Grünen immer schon eine wichtige Rolle gespielt, sagt Agena. "Aber im Zwischenbericht formulieren wir den Feminismus als einen zentralen Leitgedanken so stark wie noch nie." Ihre Partei reagiere damit darauf, dass Frauenrechte weltweit angegriffen würden. "Und ein Angriff auf Frauenrechte ist ein Angriff auf Demokratie", so die frauenpolitische Sprecherin.


Die Kieler Nachrichten berichten.

Strategisch ist diese Entscheidung der Grünen nicht unklug. Sie dürfte der Partei eine noch durchgehender wohlwollende Presse bescheren als bisher, und Konkurrenzparteien dürften es schwer haben, sich gegen das Thema "Frauenrechte" zu profilieren. Und während Feminismus allein kaum Wähler anzieht, kann das den Grünen ein bisschen egal sein: Das von ihnen ebenfalls besetzte Umweltthema ist derzeit sehr stark im Trend, und die nächste Regierungskoalition läuft schon durch die Schwäche der SPD (und weil die FDP das Image der Verweigererpartei loswerden möchte) stark auf eine Beteiligung der Grünen hinaus. Das macht auch im Zeitalter der längst erreichten Gleichberechtigung ein feministisches Kernprogramm risikoarm.

Davon abgesehen bin ich gespannt, wie sich die Grünen feministische Politik im Jahr 2019 konkret vorstellen. Bedeutet "feministische Außenpolitik" eine Kontroverse mit islamischen Staaten? Wie soll eine "feministische Digitalisierung" aussehen? Durch welche Maßnahmen sollen Frauen in der Arbeitswelt "mehr Gerechtigkeit erfahren"? Vergangene Woche war diese angeblich mangelnde Gerechtigkeit Titelgeschichte der "Zeit". Darin erfuhr man allerdings auch: Das Frauenministerium war über viele Wochen hinweg für die Frage, mit welchen Ideen man die Situation von Frauen am Arbeitsplatz verbessern wolle, nicht ansprechbar. Eine Idee der Grünen in diesem Zusammenhang wurde vom deutschen Bundestag erst vor wenigen Tagen abgelehnt. Und natürlich lautet die zentrale Frage für uns: Wo bleiben die Anliegen von Männern in einem feministischen Grundsatzprogramm?



2. Die Mitteldeutsche Zeitung berichtet über Männer in der Kita: "Wenn Leute hören, dass ich Erzieher bin, sind sie irritiert".



3. Das Blog "Scheidende Geister" erörtert, wie noch die letzte Trivialität dazu ausgenutzt wird, eine "Krise der Männlichkeit" herbeizuschreiben.

Freitag, März 29, 2019

Julia Redas Abgang: "So jemand darf nicht gewählt werden"- News vom 29. März 2019

1. Julia Reda, erfolglose Kämpferin gegen die umstrittene Reform des europäischen Urheberrechts, verlässt nicht nur ihre Partei, die Piraten, sondern fordert in einem Youtube-Video sogar auf, diese Partei nicht mehr zu wählen. Viele Medien berichten, darunter die Süddeutsche Zeitung:

Als Grund für ihren Appell nennt sie, dass auf Platz zwei der Piraten-Wahlliste zur Europawahl ein ehemaliger Mitarbeiter von ihr stehe, dem sexuelle Belästigung vorgeworfen werde: "Das ist für mich absolut inakzeptabel. So jemand darf nicht gewählt werden." Aus der Partei trete sie aus, weil "die Piraten nicht alles getan haben, was sie hätten tun können", um die Aufstellung des Kandidaten zu verhindern, nachdem die Vorwürfe gegen ihn bekannt geworden waren.


Jede Stimme für die Piratenpartei, so Reda, könne die Stimme sein, dank der Redas ehemaliger Mitarbeiter, Gilles Bordelais, ins Parlament einziehe. Das dürfe nicht sein. Dabei bleiben die konkreten Vorwürfe nebulös.

Bei der "taz" bedauert Astrid Ehrenhauser, dass "moralische Argumente" erfolglos seien, wenn es um die Zulassung eines Kandidaten zur Europawahl gehe. Bei den Ruhrbaronen stellt man Redas Abgang in eine längere Tradition:

Hinzu kommt, dass einige der klügsten Köpfe der Partei den Kampf gegen Rechte, Verschwörungstheoretiker und Antifeministen in den eigenen Reihen entnervt aufgaben und austraten. Anne Helm, Oliver Höfinghoff und Anke Domscheit-Berg gingen zur Linkspartei, Sebastian Nerz und Bernd Schlömer zur FDP, Marina Weisband zu den Grünen und Christopher Lauer zur SPD.


(Liebe Leser, kann mir einer von euch auch nur einen einzigen "Antifeministen" in der Piratenpartei nennen?)

Was in all den gesichteten Artikeln über Redas Abgang kurioserweise nicht erwähnt wird, ist das Statement von Redas ehemaligem Mitarbeiter Bordelais zu den Vorwürfen. Für die Anklage ist viel Raum vorhanden, für de Verteidigung keiner.



2. Lucas Schoppe analysiert, wie Julian Dörr in der Süddeutschen Zeitung versucht, mit Männerbashing aus dem Massenmord in Christchurch politisch Kapitel zu schlagen, und fragt, wie eine politische Bewegung wie der Feminismus "so in Klischees münden kann, die doch ihrem eigenen Anspruch offen widersprechen". Dabei berichtet er, wie sein lange Zeit stark profeministisches Bild durch die #Aufschrei-Bewegung massiv ins Wanken geraten worden war.

Der Beitrag ist in Gänze lesenswert.

In einem der Kommentare darunter heißt es zum von Schoppe kritisierten vorherrschenden Feminismus der Gegenwart:

Ich nenne das den "Treitschke-Feminismus": Mittlerweile ist diese Ideologie auf einem Level der Verallgemeinerung und Verflachung angekommen, auf der sie sich mit dem Satz "Die Männer sind unser Unglück!" vollständig zusammenfassen lässt. Was immer in unserer Zivilisation schiefläuft, kann als "männlich" charakterisiert und Männern zugeschrieben werden. Das ist ziemlich genau die Funktion, die auch der Antisemitismus am Ende des 19. Jahrhunderts hatte: ob "Kapitalismus", "Rationalismus", "Materialismus" oder sexuelle Liberalisierung – das alles ließ sich in der einen oder anderen Weise einem "jüdischen Geist" zuschreiben – heute wird alles das als "männlich" und/oder "patriarchal" charakterisiert, und kaum jemand scheint sich an der Banalität und Ressentimenthaftigkeit dieser Zuschreibungen zu stören.




3. In Österreich richten die Veranstalter eines Rockkonzerts einen Campingplatz ein, der nur für Frauen reserviert ist, da sich einige Besucherinnen auf dem bisherigen Campingplatz "nicht durchgehend wohlgefühlt" haben.



4. Ebenfalls in Österreich fordert eine Stadträtin der FPÖ, dass der erste Wagen jeder U-Bahn nur für Frauen reserviert sein solle.



5. Am Brexit-Chaos in Großbritannien ist die "Hyper-Männlichkeit" schuld, erklärt uns eine Professorin für Equality, Diversity and Inclusion.



6. Der Europarat hat eine "erste internationale Definition von Sexismus" vorgelegt, die ironischerweise selbst grotesk sexistisch ist, da sie sich allein auf Sexismus zu Lasten von Mädchen und Frauen beschränkt. Für so manche Feministin gibt es Dutzende von Geschlechtern, für den Europarat nur eines.



7.
Die Feminismusdarstellerin Margarete Stokowski will wegen eines klugen Textes von Thea Dorn die "Zeit" säubern, bis nur mehr Rezepte und Kreuzworträtsel übrig bleiben.


Ulf Poschardt berichtet in der "Welt" unter der Überschrift "Von Umerziehungsgelüsten zu Auslöschungsfantasien".



8. In der Aargauer Zeitung schreibt der Ordinarius für Wirtschaftsrecht Peter Kunz über die Diskussion um Frauendiskriminierungen und Männerverschwörungen – nicht ohne eine Triggerwarnung voranzusetzen: "Diese Kolumne wurde von einem 54-Jährigen verfasst, der nicht wirklich viel hält vom aktuellen Zeitgeistthema der politischen Korrektheit, somit ein prototypischer Vertreter der 'weißen alten Männer' ist."



9. Die Zeitschrift "Eltern" beschäftigt sich mit einem typischen Männerproblem: "Meine Frau lässt mich nicht an unser Kind!"



10. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir zu der "Pille für Männer":

Dass Männer kein Interesse an einem sicheren Verhütungsmittel haben, ist doch Schwachsinn. Zumindest in meinen Kreisen (Gutverdiener in den Fünfzigern mit Jahreseinkommen, die gerne auch mal sechsstellig ausfallen) ist Vasektomie weit verbreitet (mich eingeschlossen). Es wäre doch geradezu verrückt, für ein bisschen Sex Unterhaltsforderungen von gut und gerne 200.000 Euro zu riskieren (Düsseldorfer Tabelle Höchstsatz für bis zu 25 Jahre), indem man sich auf das Wort einer Frau verlässt. Und Kondome sind erstens unsicher und mindern zweitens das Vergnügen recht deutlich.

Das die Pharmaindustrie kein Interesse hat, glaube ich dagegen unbesehen. Das Geschäft mit der Pille läuft prima und somit gibt es keinen Anreiz für zusätzlichen Forschungsaufwand.


Ein anderer Leser schreibt mir zu den Sexismus-Vorwürfen gegen die NASA:

Natürlich habe auch ich die Sache mit der "Meinungsänderung" der einen Astronautin mitbekommen. Weißt du, was in der Debatte untergegangen ist?

Die Dame ist schon einige Zeit da oben und hatte bereits einen Außenbordeinsatz ("Weltraumspaziergang") absolviert - in einem Anzug Größe L. Dies entspricht der Größe, in der sie auf der Erde trainiert hat. Auch weiß die Astronautin, dass ein Anzug in Betrieb genommen werden muss und das einige Zeit dauert.

Nun werden Missionen JAHRE im Voraus geplant, auch welche Anzuggröße die Astronaut*Innen tragen wollen etc. Mit den alten Russen-Anzügen ("one size fits all") wäre eine Größenänderung in letzter Minute kein Problem gewesen, aber US-Anzüge seien soviel besser da modular. Aber die modularen Anzüge benötigen ein paar Tage, um zusammengesteckt, aktiviert und geprüft zu werden. Auch hätte es keine Probleme gegeben, wenn vor ein paar Jahren die Mindestgröße für Astronaut*Innen nicht abgeschafft worden wäre und alle L oder XL (welches es mehr auf der ISS gibt) benötigen würden.

Hillary Clinton basht auf Männer, andere auf die "frauenfeindliche NASA"... Man kennt es ja - Mann ist schließlich an allem schuld.

Aber niemand hat sich gefragt, warum diese trainierte Astronautin nach JAHREN der Vorbereitung auf den Raumflug (dazu gehörend: Vorbereiten auf Außenbordeinsätze in den Raumanzügen), nach einem bereits erfolgten Einsatz (der etwas länger her war), vier Tage vor der Mission entschied, eine andere Größe zu tragen - was es nicht mehr möglich machte, den zweiten "Medium-Anzug" einzusetzen.

Eventuell war ja doch das böse Patriarchat schuld - denn es hat einer Frau erlaubt, in einer falschen Größe zu trainieren, sich in der letzten Minute vor der anstrengenden Mission zu drücken ... ähem ... die Größe des Anzuges zu ändern, UND wir haben Schuld, dass die anderen Astronauten auf der ISS es nicht voraus gesehen haben, dass die Dame nun doch das kleinere Modell tragen will.

Es scheint wie immer: Frauen sind in der heutigen Zeit nicht für ihre Entscheidungen zur Verantwortung zu ziehen - speziel nicht, wenn man für die weibliche Entscheidung einem Mann die Schuld zuschieben kann.

Ginge es hier nicht um das Leben von Astronauten, das Fortbestehen der ISS (Akku-Wechsel), Milliarden von Steuergeldern und den wissenschaftlichen Fortschritt, könnte man herzhaft darüber lachen. Aber so bleibt nur der fade Nachgeschmack, dass selbst kleine Kinder (zumindest Jungen) bereits für ihre Entscheidung und deren Folgen verantwortlich sind - aber eine Astronautin im All nicht.

Donnerstag, März 28, 2019

"Pille für den Mann" Forschern zufolge fast startklar – News vom 28. März 2019

1. Mehrere Medien, darunter "Die Welt", berichten über die anscheinend kurz vor dem Durchbruch stehende Pille für Männer:

Christina Wang vom Los Angeles Biomedical Research Institute (LA BioMed) erklärte: "nsere Ergebnisse zeigen, dass diese Pille ... die Spermienproduktion reduziert, aber die Libido aufrecht hält." Demnach könnte das Mittel in rund zehn Jahren auf den Markt kommen. Derart langwierige Prozesse sind bei der Zulassung von Medikamenten keine Seltenheit.

40 gesunde Männer hatten die Pille oder ein Placebo 28 Tage lang getestet. Das Ergebnis: Nebeneffekte wie Akne oder Kopfschmerzen traten fast gar nicht auf. Dafür berichteten fünf Männer von einer leichten Reduktion ihrer Lust, zwei gaben an, eine leichte erektile Dysfunktion erlebt zu haben. Bei allen Teilnehmern sank die Testosteron-Konzentration deutlich, bei einigen nahm diese Reduktion krankhaftes Ausmaß an.

Stephanie Page von der University of Washington in Seattle, die die Ergebnisse am Sonntag vorstellte, glaubt dennoch an den baldigen Durchbruch. "Wir arbeiten parallel an zwei oralen Verhütungsmitteln, um das Feld der Verhütungsmedizin voranzubringen und den besten Wirkstoff zu finden", sagte Page. Noch im vergangenen Jahr hatte das Forscherteam einen ersten potenziellen Wirkstoff präsentiert, der noch wesentlich schlechtere Ergebnisse im Test erzielte.


Warum gibt es eigentlich seit sechzig Jahren eine Pille für Frauen und keine für Männer? Wie das Magazin Wired erklärt, liegt das zum Teil daran, dass eine Pille für Männer aus biologischen Gründen schwerer herzustellen ist – zum Teil aber auch schlicht an nicht nachdrücklich genug geäußertem Interesse:

Männer mussten einfach nicht auf eine Zukunft drängen, in der es mehr Möglichkeiten der Empfängnisverhütung gibt. Und es ist nicht klar, ob Männer eine Antibabypille nehmen würden: Einige Umfragen zeigen, dass Männer widerstreben, während andere das Gegenteil behaupten. Das tiefgreifendste Gefühl könnte Apathie sein – ein Gefühl der Selbstzufriedenheit, weil Frauen die Verhütungsshow leiten. "Es gibt keinen wirklichen Buy-In, wenn es darum geht, dass Männer die Verantwortung für die Geburtenkontrolle übernehmen", sagt [Jonathan] Eig, Autor von "Birth of the Pill". Außerdem "ist die Pille finanziell so erfolgreich, dass es für die Forscher keinen großen Anreiz gibt, neue Formen der Empfängnisverhütung für Männer zu entwickeln".

Wang sagt, dass es "Null-Industrie-Interesse" von Pharmaunternehmen gibt, um neue Methoden der Empfängnisverhütung zu finanzieren, die auf Männer abzielen. Um das NES/T-Gel, [ein anderes Verhütungsmittel für Männer,] zu entwickeln, haben sie und Page auf die Finanzierung durch das National Institute of Child Health and Human Development und den Population Council zurückgegriffen, eine gemeinnützige Organisation, die die biomedizinische Forschung unterstützt. Andere gemeinnützige Organisationen, wie die Bill and Melinda Gates Foundation, haben ebenfalls Mittel für die Forschung zur Verhütung von Männern bereitgestellt. Diese Gruppen konzentrieren sich darauf, neue Wege zu finden, um den Bedarf an Verhütungsmitteln zu decken; in den USA ist fast die Hälfte der Schwangerschaften ungeplant. Das signalisiert die Notwendigkeit besserer und vielfältigerer Optionen.




2. Der Deutsche Bundestag hat Anträge der Linken und der Grünen "gegen die Lohndiskriminierung von Frauen" abgelehnt.



3. Die Polizei Bayern berichtet über einen Fall, bei dem mehrere Straftaten aufgrund eines Sorgerechtsstreits vorgetäuscht wurden:

Im Rahmen der akribischen und umfangreichen Ermittlungen des zuständigen Kriminalkommissariats 52 für Einbruchskriminalität, ergaben sich erhebliche Zweifel an der Täterschaft des 32-Jährigen. Insbesondere hatte eine Zeugin des ersten mutmaßlichen Einbruchsversuchs ausgesagt, dass die mit einem neuen Lebenspartner zusammen lebende 27-jährige Ex-Frau des vermeintlichen Tatverdächtigen über mehrere Jahre hinweg diverse Straftaten fingiert hatten, um sich durch die Diskreditierung des 32-Jährigen einen Vorteil im Sorgerechtsstreit zu verschaffen. Dazu sei auch mit Unterstützung einer Bekannten im November 2017 ein Sexualdelikt vorgetäuscht worden.


Ausführlicher berichtet die Süddeutsche Zeitung.



4. Sexismus-Aufschrei der Woche: Die NASA musste einen geplanten Weltraumspaziergang zweier Frauen kurzfristig absagen, weil sich der erforderliche Anzug als zu unsicher erwies. Bei der entstandenen Empörung über diesen "Sexismus" mischte selbst Hillary Clinton mit und twitterte: "Macht einen anderen Anzug." Über 300.000 auf Twitter versammelte ExpertInnen für Raumfahrt stimmten zu mit Tweets wie: "In was für einer komplett anderen Welt wir leben würden, wenn Sie unsere Präsidentin wären." (Es gibt aber auch viele Replys, die Clinton erklären, dass sie von Dingen spricht, von denen sie keine Ahnung hat.) Inzwischen erläuteren die echten Experten, warum das Problem nicht so einfach zu lösen ist, wie PopulistInnen es darstellen: Anders als bei den Anzügen, die Hillary Clinton sich kauft, kann ein Raumanzug, der auf der Erde noch passt, sich in der Schwerelosigkeit des Weltraums überraschend als zu groß herausstellen. Auch eine der betroffenen Astronautinnen stellt klar: "Die Entscheidung ist auf meine Empfehlung hin gefallen."

Mittwoch, März 27, 2019

Süddeutsche Zeitung berichtet über Männerhaus in München – News vom 27. März 2019

1. Es tut sich etwas in der feministischen Filterbubble: Selbst die Süddeutsche Zeitung schreibt plötzlich über häusliche Gewalt gegen Männer. Der Artikel von Anna Hoben versteckt sich leider hinter einer Bezahlschranke: Er schildert vor allem ausführlich die Leiden eines männlichen Opfers, die bis zur Vergewaltigung reichen, und streut dabei aber interessante Informationen allgemeiner Art ein: etwa dass es inzwischen auch in München eine anyonyme Schutzeinrichtung für männliche Opfer gibt, bundesweit die sechste, in Bayern die erste. Eingerichtet wurde sie von Deborah Neuburger.

[Deren] Ziel ist es, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und aufzuklären, auch in diesem Bereich eine Gleichberechtigung voranzutreiben, "das blöde Grinsen aus den Gesichtern zu bekommen". Das stelle sich nämlich nahezu jedes Mal ein, wenn sie jemandem von ihrem Engagement erzähle. Ein wenig belustigt, ein wenig ungläubig, ein wenig überfordert. Bekannte fragten dann gern: "Und deinem Mann geht's gut?" Ein Mann als Opfer, das können oder wollen sich viele nicht vorstellen, das passt nicht zur klassischen Rollenverteilung, die in vielen Köpfen herrscht. Stattdessen steht die unausgesprochene Frage im Raum: Kann der sich etwa nicht wehren? Gibt man bei Google "Männerschutz" ein, wird der Begriff durch "Mutterschutz" ersetzt.

(...) Mit ihrer im vergangenen November gegründeten Beratungsstelle wollen Deborah Neuburger und ihre Kollegin, die Sonderpädagogin Susanne Schmidt-Reitwein, zusammen mit den Klienten herausfinden, auf welcher Ebene ihnen Gewalt angetan wird und ob ihre Partnerin möglicherweise von einer psychischen Erkrankung betroffen ist. Neuburger, die in Pasing einen Kindergarten leitet, hat zuvor schon Frauen in solchen Situationen beraten, Krisenintervention betrieben. Nun tun sie das für Männer - weil sie dort eine große Lücke sehen. Sie leisten Hilfe zur Selbsthilfe, vermitteln an unterstützende Institutionen und beraten die Klienten dazu, wie sie sich und ihre Kinder stärken können.

(...) Es tut sich etwas im öffentlichen Bewusstsein, aber es geht sehr langsam voran. In Nürnberg hat sich Anfang Februar 2019 eine Landesarbeitsgemeinschaft für Jungen- und Männerarbeit gegründet. Vor Kurzem ist die Leitstelle für Gleichstellung in Bayern mit der sächsischen Fachstelle in Kontakt getreten, um sich zu dem Thema beraten zu lassen.




2. Ein achtfacher Vater saß sechseinhalb Jahre unschuldig im Knast, weil ihn seine Frau fälschlich beschuldigte, sie zweimal vergewaltigt zu haben.



3. Die US-amerikanische Linke bereut inzwischen, auf dem Höhepunkt der MeToo-Hysterie einen ihrer besten Leute aufgrund fragwürdiger Vorwürfe zum Rücktritt gemobbt zu haben. Al Franken, bis Januar 2018 noch Senats-Abgeordneter der Demokraten und bekannt als vorkämpfer für Frauenrechte, befand sich vor etwas über einem Jahr in einer unschönen Zwickmühle. Emily Yoffe berichtet für das linksliberale Magazin The Atlantic:

Als die Anschuldigungen zunahmen, taumelte ein aus heiterem Himmel getroffener Franken von der Entschuldigung zur Verleugnung zur Selbstverteidigung. Ich schrieb damals im Magazin Politico, dass Frankens gequälte Antworten "es so klingen ließen, als ob er wüsste, dass er unangemessene Dinge getan hatte und es nicht zugeben wollte, oder er glaubte, dass er sie nicht getan hatte, das aber nicht sagen konnte, da das Beteuern seiner Unschuld bedeuten würde, die Wahrhaftigkeit seiner Anklägerinnen zu beanstanden" – eine inakzeptable Haltung für ein Mitglied des linken Lagers.


Aus Yoffes Artikel erfährt man immerhin auch:

Eine Reihe neuer Umfragen zeigt, dass die Mehrheit der Amerikaner nicht begeistert über solche Vorverurteilungen ist. Eine Morning Consult-Umfrage vom vergangenen Oktober ergab, dass 57 Prozent der Erwachsenen "genauso besorgt sind über junge Männer, die mit möglichen falschen Anschuldigungen konfrontiert sind wie über junge Frauen, die sexuellen Übergriffen ausgesetzt sind". Und eine Umfrage im vergangenen Jahr von der Anti-Polarisationsgruppe More In Common ergab, dass 51 Prozent der Amerikaner "glauben, dass zu viele gewöhnliche Verhaltensweisen als sexuelle Belästigung bezeichnet werden". Die Menschen haben Angst, dass eine missverstandene Begegnung von vor mehreren Jahren ihr Leben oder das eines geliebten Menschen beeinträchtigen könnte. Es gibt jetzt eine kritische Masse von Männern, die auf dem Campus und darüber hinaus beschuldigt werden, und die Menschen befürchten, dass sie oder jemand, den sie lieben, nicht für ein Verhalten zerstört werden könnte, das eine extreme Strafe verdient, sondern für ein Verhalten, bei dem dies nicht der Fall ist.




4. Joe Biden, vormals Vize-Präsident unter Obama und heute Bewerber der Demokraten für die Präsidentschaftskandidatur, macht "die Kultur des weißen Mannes" für sexuelle Gewalt in den USA verantwortlich. Diese Kultur habe sich in den vergangenen 30 Jahren nicht verändert.



5. Das kalifornische Unternehmen Dollar Shave Club, das Rasierklingen und andere Pflegeprodukte vertreibt, hat offenbar als Reaktion auf das Männer-Bashing von Gillette ein neues männerfreundliches Video erstellt.

Dienstag, März 26, 2019

Pinkstinks: "Sieben Gründe, Männer ins Gesicht zu schlagen" – News vom 26. März 2019

1. Unter der provozierenden Überschrift "Sieben Gründe, Männer ins Gesicht zu schlagen" hat Nils Pickert für die feministische Organisation Pinksticks sieben Reklamevideos zusammengestellt, in denen eine Ohrfeige, die eine Frau einem Mann verpasst, als angebracht oder sogar lustig präsentiert wird:

Die Figur des ins Gesicht geschlagenen Mannes ist klar erkennbar kein Einzelfall. Und weder im wörtlichen noch im übertragenen Sinn ist sie ein Ausrutscher. Sie ist nicht tabuisiert, sie widerspricht offenbar keiner geltenden Norm, sie wird nur selten infrage gestellt. Stattdessen ist sie so üblich, dass sie vom Bundesverkehrsministerium gefördert ist, Preise bekommt und gefeiert wird. Der Macher des Mercedes-Spots berichtete, dass alle bei der Präsentation herzlich gelacht hätten. Über den Telekom-Spot schrieb man, dass der Mann die Ohrfeige "wohl verdient" hätte und dass das "amüsant" sei.


Pickert kommt im Verlauf seines Beitrags auch auf die unter anderem von Genderama über die Jahre hinweg gesammelten sozialen Experimente mit versteckter Kamera zu sprechen, die zeigen, dass Passanten einen Mann, der seine Frau schlägt, davon abhalten, aber wenn eine Frau ihrem Mann Prügel verpasste, sich darüber freuten oder sie sogar anfeuerten.

Dies ist meines Wissens nach der erste Fall, bei dem Pinkstinks sich mit Reklame beschäftigt, die zu Lasten von Männern geht. Ganz möchte sich die Organisation aber von sexistischer Einseitigkeit nicht lösen, was in einer Formulierung wie "In allen Gesellschaften und Schichten sind Frauen immer wieder die Opfer von Gewalt durch Männer." deutlich wird. Wenn man hier den weitaus komplexeren Sachverhalt endlich zur Kenntnis nehmen würde, könnte man am meisten dagegen ausrichten, dass Gewalt gegen Männer als "sich zur Wehr setzen" präsentiert und missverstanden wird.



2. Justizministerin Katarina Barley (SPD) verweigert dem Forum Soziale Inklusion die Nennung der Namen der Experten in den Arbeitskreisen Familienpolitik ihres Ministeriums – und berechnet dafür 30 Euro. Auf den Hinweis, dass Erhebung einer Gebühr für eine Nichtauskunft über Zusammenhänge, die das Gemeinwohl betreffen, nicht angemessen sei, reagierte Barley mit der Übersendung der Vollstreckungsankündigung.

Sozialdemokraten: Man MUSS sie einfach lieben. So herrlich bürgernah!



3. Unter der Überschrift "Karl Marx war auch nur ein alter weißer Mann" erklärt Michael Bröning in der "Zeit", warum Linke sich Identitätspolitik nicht zu eigen machen sollten.



4. Österreichs Wissenschaftsfonds FWF möchte seine Frauenförderprogramme auch für Männer öffnen. Obwohl dabei zuletzt "nicht weniger, sondern mehr Mittel für Frauenkarriereförderung" stehen sollen, führte diese Überlegung sofort zu feministischen Protesten.



5.
Männer müssen ins Umerziehungslager – um fit zu werden für eine Welt ohne sexuelle Gewalt. Armin Petras hat in Nürnberg "Eine kurze Geschichte der Bewegung" nach Petra Hůlová inszeniert und liefert einen pessimistischen Blick auf die Gender-Debatte.


Hier geht es weiter.



6. Einer aktuellen Studie zufolge weisen Donald Trumps Unterstützer nach seiner Wahl stärker "sexistische Einstellungen" auf als zuvor.

Dabei werden als "sexistische Einstellungen" auch Auffassungen gezählt, die schlicht dem vorherrschenden feministischen Dogma widersprechen, also etwa dass die Regierung und die Nachrichten sich stärker mit den Anliegen von Frauen beschäftigen, als es die tatsächlichen Erfahrungen von Frauen rechtfertigten, dass der Gender Pay Gap übertrieben wahrgenommen werde oder die Diskriminierung von Männern ernster genommen werden sollte. Der Studienleiterin Oriane Georgeac zufolge, sei es wichtig, solchen Widerstand gegen das feministische Weltbild als "modernen Sexismus" zu definieren, weil dieser Widerstand feindseligeren Sexismus "vorhersage".

Das Anwachsen dieser Einstelung nach der Wahl Donald Trumps zeige Georgeac zufolge, "dass ein einmaliges historisches Ereignis die Einstellungen von Menschen stark beeinflussen könne" – womit sie Korrelation und Kausalität genauso fröhlich verwechselt, wie ihr zuvor eine sinnvolle Definition von "Sexismus" schnuppe war.

Während ihre "Studie" damit eher in den Bereich der Pseudowissenschaften fallen dürfte (was nichts daran ändern wird, dass interessierte Kreise sie eifrig zitieren werden), zeigt sich darin immerhin, dass in den USA bei geschlechterpolitischen Themen ein Umdenken stattgefunden hat – zumindest in einem Teil der Bevölkerung. Das Weltbild der Wählerschaft Hillary Clintons bleibt dieser Studie zufolge starr.



7. Die Suche nach einer Pille für Männer geht weiter. Aktuell haben Forscher eine von schwerwiegenden Nebenwirkungen freie Kapsel entwickelt, die man einmal täglich einnehmen muss.

Montag, März 25, 2019

Weiße Männer und schwarze Pädagogik – News vom 25. März 2019

1. Im Cicero hinterfragt Bernd Stegemann das Stigmawort "Alter weißer Mann":

Galt bisher das Ziel, dass die Hindernisse, die die Lebenschancen beeinträchtigen, abgebaut werden sollen, so wird nun absichtlich eine neue Diffamierungsweise in der öffentlichen Debatte platziert. Getreu der schwarzen Pädagogik soll durch Leiderfahrung ein Lernprozess in Gang kommen. Wenn sich die privilegierten weißen Männer über 45 nun auch ungerecht behandelt fühlen, werden sie dadurch sensibler und selbstkritischer. So der Plan. Wenn diese Logik stimmen würde, müssten die bisher diskriminierten Bevölkerungsteile ein übergroßes Maß an Rücksicht und Nachsicht entwickelt haben. Dass das nicht zutrifft und dieses Erziehungsmodell nichts Gutes bewirkt, zeigt hingegen der wachsende Wutpegel, der zwischen den Communitys herrscht. Es ist darum rätselhaft, wieso neuerdings die Behauptung Konjunktur hat, dass Einschüchterung und Ausgrenzung zur Besserung des Charakters führen sollen.




2. Feministische Abgeordnete in Großbritannien lassen sich dafür feiern, dass sie über ihre häusliche Gewalt gegen ihren Partner bericht haben. ("Sehr mutig von dir, uns das mitzuteilen. Politiker stehen so sehr unter Beobachtung, aber wir alle haben eine Vergangenheit und ein Privatleben, und wir sind nur Menschen.") Die Website Hequal vergleicht diese Fälle mit einem anderen Vorfall, bei dem ein männlicher Politiker dasselbe getan hatte, worauf ein Sturm der Entrüstung über ihn losbrach, der zu seinem Rücktritt führte.



3. In Italien ist mal wieder ein Junge durch seine Beschneidung gestorben.

Sonntag, März 24, 2019

SPD-Frauen gegen Radhelm-Reklame – News vom 24. März 2019

1. Der Sexismus-Aufachrei der Woche geht diesmal von SPD-Frauen aus und trifft Reklame für Radlerhelme. Auf Twitter sagt dazu Claudio Casula alles Nötige.



2. Vielleicht zeigt uns ein konkreter Fall von häuslicher Gewalt gegen Männer mehr als die Zahlenkolonnen hunderter von Statistiken. Tatwerkzeug war übrigens ein Nudelholz: ein Gegenstand, der im Zentrum zahlloser Witze über häusliche Gewalt mit männlichen Opfern steht.



3. Die Bloggerin Anne Nühm, als Frau in einem "Männerberuf" tätig, erklärt, warum sie dem Feminismus wenig abgewinnen kann.



4. Wer die Geschlechterdebatte schon in den achtziger und neunziger Jahren aufmerksam verfolgt hat, kam an den Büchern von Dr. Edit Schlaffer und Dr. Cheryl Benard kaum vorbei. Sie waren immens erfolgreich, stellten sie doch, wie man schon an ihren Titeln erkennt, Männerbashing und weibliche Selbstüberhöhung in Reinkultur dar. Der Professor für Soziologie Walter Hollstein fasst den Inhalt dieser Bücher in einem eigenen Werk treffend so zusammen:

Was die beiden Autorinnen in ihren Büchern an Männern vorführen, ist ein Gruselkabinett von Despoten, Exhibitionisten, Mördern und Arbeitswütigen, die im Schatten der Nacht zu den Huren eilen. (...) Es geht um die Reduktion eines ganzen Geschlechts auf abartige Spießgesellen, die 'immer gleiche Witze' erzählen, 'ständig beleidigt, gekränkt oder zornig' und 'unter sich hilflos' sind, 'in hysterische Zustände' verfallen, 'glotzäugig und heiser Kellnerinnen nachstarren', 'ständig über Busen und Beine' reden und, weil sie offenbar darüber noch nicht genug reden konnten, sich auch noch Bücher mit nackten Frauen kaufen.


(Liest man allerdings die stark von einer "Fiona B." bearbeitete Reklame in der Wikipedia zu diesen Büchern, dann beschreiben sie "die alltäglichen Probleme im Berufs- und Privatleben von Frauen auf erhellende und amüsante Weise". Der "Neutrale Standpunkt" der Wikipedia ist mausetot, sobald es um Feminismus geht.)

Inzwischen allerdings scheint zumindest Cheryl Benard eine neue Zielscheibe für ihr Geätze gefunden zu haben: die afghanischen Frauen.

Samstag, März 23, 2019

"Michael Jackson und die Exorzisten" – News vom 23. März 2019

1.
Die zweifelhaften Vorwürfe gegen den "King of Pop", Kinder missbraucht zu haben, verkommen zu einer Hexenjagd. Das fragwürdige Opferdenken aus der #Metoo-Kampagne trägt dazu bei.


Hier geht es weiter mit dem Artikel, der auch die Selbstmorde erwähnt, die MeToo inzwischen zu verantworten hat.



2. Der Antimaskulist Thomas Gesterkamp hat sich in der "taz" gegen das grassierende Männerbashing ausgesprochen. Darüber hinaus übernimmt Gesterkamp Positionen von Warren Farrell, dem Stammvater der maskulistischen Bewegung, indem er beanstandet, dass in feministische Statistiken über die vermeintlich zu geringe Beteiligung von Männern im Haushalt typische Männertätigkeiten wie Reperaturen oder das Erstellen der Steuererklärung nicht aufgenommen werden.



3. Gerne verlinke ich auf Genderama auch Positionen der anderen Seite, ohne ständig mit eigenen Kommentaren dazwischenzuquasseln: aktuell etwa zum Wechselmodell von Udo Knapp ebenfalls erschienen in der "taz".

An alle, die jetzt behaupten, ich würde nur jene feministischen Beiträge kommentarlos verlinken, die dermaßen grotesk männerfeindlich argumentieren, dass sie sich dabei selbst zerlegen: Gar nicht. :-)



4. Hollywoodstars wie Sarah Jessica Parker, Michelle Williams, Amy Poehler, Reese Witherspoon und Natalie Portman fordern, dass für Kellnerinnen ein höherer Stundenlohn gesetzlich verordnet werden soll, damit diese Frauen nicht auf Trinkgelder angewiesen seien und deshalb sexuelle Belästigungen über sich ergehen lassen müssen. Wie die New York Times berichtet, reagierten hunderte von Kellnerinnen darauf mit einem offenen Brief und der Erklärung: "Wir haben euch nicht darum gebeten, gerettet zu werden." Einzelfälle der sexuellen Belästigung sollten nicht dazu verwendet werden, ein gut funktionierendes Trinkgeld-System zu zerstören:

"Die deutliche Botschaft von Kellnerinnen in New York an diese Schauspielerinnen in Hollywood ist die Aufforderung, uns einfach in Ruhe zu lassen", sagte Maggie Raczynski, eine Barkeeperin in einem Steakhouse im Bundesstaat New York. "Diese Prominenten haben buchstäblich keine Ahnung. Meiner Meinung nach sollten sie sich da raushalten."

(...) Das Bedienen an Tischen oder das Mixen von Getränken dient seit jeher zuverlässig dem wirtschaftlichen Überleben von angehenden Schauspielern und Schauspielerinnen und ist eine solide Möglichkeit, die Rechnungen zwischen den Auftritten zu bezahlen. Die Erhöhung der Löhne statt Trinkgelder, erklären viele Kellnerinnen, könnte dieses finanzielle Überleben bedrohen, wenn das die Restaurants zwingt, ihre Trinkgeldpolitik zu ändern oder, schlimmer noch, sie aus dem Geschäft drängt.

(...) "Wir haben nicht um eine Erhöhung unseres Lohnes gebeten, weil wir uns auf unsere Trinkgelder verlassen", sagte Ms. Raczynski. Sie sei nicht besorgt darüber, von Kunden belästigt zu werden.

"Ich würde nicht zulassen, dass irgendwer jemanden in meinem Restaurant belästigt", sagte sie und fügte hinzu, dass sie glaubte, dass einigen der an der Kampagne beteiligten Schauspielerinnen die Legitimität fehlte, um zu versuchen, andere Frauen vor flegelhaftem Verhalten zu schützen.




5. Ein Dokument, das Google bei seinem "Diversity-Training" benutzt, wurde geleakt.



6. Und zuletzt das Neueste über "toxische Weiblichkeit".

Freitag, März 22, 2019

Terroristen, Akademiker, Feuerwehrmänner, Präsidentschaftskandidaten – News vom 22. März 2019

1. Endlich schreibt die Süddeutsche Zeitung zum Massaker in Christchurch das, was ich seit Tagen erwartet habe: "Es war das Hassverbrechen eines MÄNNLICHEN Rechtsterroristen." Ein bisschen vermisst habe ich diese ideale Gelegenheit zum Männer-Bashing diese Woche bei Margarete Stokowski. Die lässt so was doch sonst nicht liegen?



2. Die Neue Zürcher Zeitung hat den Historiker Niall Ferguson über den Verfall der Geisteswissenschaften interviewt. Ein Auszug:

NZZ: Der unterdrückende weisse Mann, der die Schuld trägt an allem Bösen in dieser Welt – das ist doch ein Klischee.

Ferguson: Klar. Aber der Topos hat sich in den geisteswissenschaftlichen Fakultäten – jedenfalls der angelsächsischen Welt – durchgesetzt.

(...) NZZ: Wie lässt sich dieser Teufelskreis durchbrechen?

Ferguson: Ganz ehrlich: Ich weiss es nicht. Der Rahmen des Sagbaren im akademischen und öffentlichen Raum hat sich in den letzten Jahren drastisch verengt. Evidenzbasierte Argumente spielen keine Rolle mehr. Es gewinnt, wer die lautesten Unterstützer hat, und es verliert, wer um seine Reputation fürchten muss.

(...) NZZ: Sie klingen – ehrlich gesagt – ziemlich resigniert.

Keineswegs. Ich analysiere bloss nüchtern. Ich habe es ja irgendwie geschafft, ich kann frei reden und Ihnen ein Interview geben. Aber jüngere konservative und liberale Kollegen werden es – so brillant und klug sie auch sein mögen – in der Akademie nicht mehr weit bringen. Und um sie tut es mir leid.




3. "Werden Sie als Frau am Arbeitsplatz diskriminiert?" möchte "Die Zeit" von ihren Leserinnen wissen. Weil es nun mal "Die Zeit" ist, werden Männer erst gar nicht gefragt. Diskriminierungserfahrungen von Männern interessieren nicht. Und unter welchem Label läuft diese Umfrage? Klar: "Gleichberechtigung".

Zu den ersten Antworten in der Kommentarspalte unter der Umfrage gehören übrigens "Nein, wurde ich nie. Eher im Gegenteil" sowie "Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass Frauen oft sehr positiv behandelt werden und sich auf ihrem Geschlecht ausruhen können" sowie "Nein in den letzten Jahren habe ich keinerlei Diskriminierung erlebt." sowie "Die Umfrage kann ich nicht mitmachen. Denn ich wurde und werde auf der Arbeit weder von Vorgesetzten noch von Kollegen diskriminiert." sowie "Befindlichkeiten und Wünsche von Frauen werden eher berücksichtigt" sowie "Ich als Mann habe genauso mit diesem Problem zu kämpfen" sowie "Ich bin nur ab und zu sexistisch, weil ich Männer schwere Sachen tragen lasse." sowie "Nein, ich habe nie Diskriminierung erlebt" sowie "Ich bin Geschäftsführende Gesellschafterin in einer eher männerdominierten Branche und kann nicht behaupten, als solche jemals Diskriminierung erfahren zu haben. Aber ich glaube, diese Art von Antwort interessiert hier nicht, oder?"

Ich bin gespannt, ob diese Rückmeldungen in den Artikel, den die "Zeit" aus dieser Umfrage schnitzen möchte, eingehen werden. Sie beeinträchtigen ja schon ein wenig den mühsam aufrecht erhaltenen Geschlechterkampf.



4. Der Sexismus-Aufschrei der Woche trifft eine britische Kindersendung, in der, so Spiegel-Online, der "veraltete Begriff" Feuerwehrmänner benutzt wurde.

Auch dass mit "Feuerwehrmann Sam" eine weitere Kinderserie einen männlichen Retter im Zentrum hat, stieß auf Kritik.


Ein Wunder, dass diese Sendungen noch nicht abgesetzt sind.



5. US-Politiker der Demokratischen Partei, die sich um die Präsidentschaftskandidatur bewerben, obwohl sie weiße Männer sind, werden dafür zunehmend scharf angegangen.

Donnerstag, März 21, 2019

Dies ist das glücklichste Land der Welt – News vom 21. März 2019

1. Die Huffington Post berichtet:

Zum zweiten Mal in Folge wurde Finnland vom World Happiness Report als glücklichstes Land der Welt ausgezeichnet. Darüber hinaus hat die nordische Nation die anderen Top-10-Länder im Bericht "deutlich übertroffen", die anhand von Daten aus Gallup World Poll-Umfragen die Glücksniveaus von 156 Ländern einstufen.

(...) Es ist nicht schwer zu verstehen, warum es Finnland so gut geht. Das nordeuropäische Land verfügt über ein starkes soziales Sicherheitsnetz, einschließlich eines progressiven, erfolgreichen Ansatzes zur Beendigung der Obdachlosigkeit. Es verfügt auch über ein qualitativ hochwertiges Bildungssystem, und sein Engagement, die geschlechtsspezifische Kluft zu schließen, zahlt sich aus. Mit einer Bevölkerung von etwas mehr als 5,5 Millionen Menschen ist es das einzige Land der entwickelten Welt, in dem Väter mehr Zeit mit schulpflichtigen Kindern verbringen als Mütter.


Dass in Finnland sogar der Vatertag offiziell beflaggt wird, hatte ich hier ja schon vor ein paar Tagen erwähnt. Vor zwei Jahren berichtete der feministische Guardian über die finnische Väterpolitik:

Finnland ist der Ansicht, dass Väter eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Kindern spielen. Die Regierung bietet Vätern neun Wochen Vaterschaftsurlaub an, in dem sie 70% ihres Gehalts erhalten. Und um die Väter zu ermutigen, die Vorteile zu nutzen, hat sie kürzlich eine neue Kampagne gestartet - mit Flyern, die einen kräftigen Bauarbeiter zeigen, der freudig einen Kinderwagen schiebt - mit dem Titel "It's Daddy Time"!

"Wir wollen, dass Väter mehr von dem gemeinsamen Elternurlaub nehmen", sagt Saarikko. "Wir sind uns ziemlich sicher, wenn wir uns die Forschung ansehen, dass die Verbindung zwischen dem Baby und dem Vater wirklich wichtig ist - die frühen Jahre sind lebenswichtig und wir glauben daran, in sie zu investieren."




2. Im mürrischen Deutschland sieht der Umgang mit Männern anders aus. Nach Manspreading und Mansplaining hat jetzt beispielsweise "Die Zeit" ein neues Fehlverhalten erfunden: Mansclaiming: eine Unart, die darin besteht zu erklären, dass man stolz auf die Leistung einer Frau ist. In den Kommentaren unter dem Artikel können viele Leser seinem neurotischen Sexismus wenig abgewinnen.



3. Ein Bewerber der Demokratischen Partei um die Präsidentschaftskandidatur in den USA hat sich gegen Beschneidung ausgesprochen.



4. Gegen eine katholische irische Mutter wird polizeilich ermittelt, nachdem sie auf Twitter einem transsexuellen Mädchen das falsche Geschlecht zugeordnet hatte.

Mittwoch, März 20, 2019

Forbes: "Vielleicht fehlt Jungen Empathie, weil sie zurückgeben, was sie bekommen" – News vom 20. März 2019

1 Das Massaker von Christchurch hat die Debatte um "toxische Männlichkeit" noch einmal angeheizt. Da ist es höchste Zeit, dass im Magazin Forbes der Professor für Politikwissenschaft Evan Gerstmann diese Debatte vom Kopf auf die Füße stellt:

Da "toxische Männlichkeit" zu einem neuen Schlagwort geworden ist, haben viele darauf hingewiesen, dass es eine Empathielücke zwischen Jungen und Mädchen gibt, wobei Jungen zu wenig Empathie erhalten. Einige sprechen von einer evolutionären/genetischen Grundlage, während andere argumentieren, dass Empathie erlernt wird. Dies ist eine komplexe Debatte, aber es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass Kinder im Allgemeinen das Verhalten spiegeln, das man auf sie richtet. Wenn wir Jungen mit weniger Empathie behandeln, ist es nicht verwunderlich, dass sie mit diesem Verhalten auf uns reagieren. Natürlich bedeutet nichts, was im Folgenden dargelegt wird, dass Mädchen nicht auch unter einer Vielzahl von Nachteilen leiden. Auch die unten beschriebenen Nachteile können sowohl Mädchen als auch Jungen schaden - Doppelstandards können beiden Geschlechtern schaden. Wenn die Gesellschaft jedoch hofft, einfühlsame Jungen großzuziehen, muss sie Jungen mit viel mehr Mitgefühl begegnen.

Beispiele gibt es viele. Gerade letzte Woche hat ein Bundesberufungsgericht eine Klage unterstützt, die die Verfassungsmäßigkeit von Minnesotas Ausschluss von Jungen beim Wettbewerbstanzen in Frage stellte. Die Minnesota State High School League bot eine politisch korrekte Erklärung für den Ausschluss: Sie versuchte nur, die sportlichen Möglichkeiten für Mädchen zu erweitern. Das Gericht wies diese Entschuldigung aus gutem Grund zurück und merkte an, dass in den letzten beiden Jahre Mädchen etwas überrepräsentiert im Minnesota High School Sport gewesen sind, und dass Geschlechtsunterschiede bei der Teilnahme am High School Sport schon für einige Zeit minimal gewesen sind.

Wie jeder Schüler, der dafür gemobbt wurde, Ballettschuhe oder Stepschuhe zur Schule zu bringen, bestätigen kann, wird Tanzen von vielen Menschen immer noch als femininin angesehen. Der Ausschluss von Jungen aus Tanzprogrammen spiegelt diese Verzerrung eher wider als ein Versuch, ein scheinbar nicht vorhandenes Geschlechterungleichgewicht bei der Sport-Teilnahme in Minnesota zu korrigieren.

Anstelle von Tanz werden Jungen zu anderen Sportarten gedrängt. Diese Sportarten, insbesondere Fußball, Basketball und Baseball, sind zufällig die Sportarten mit den bei weitem höchsten Verletzungsraten. (Baseball hat eine deutlich höhere Verletzungsrate als Softball.) Es sollte keine Überraschung sein, dass Jungen, wenn sie groß sind, in praktisch allen gefährlichsten und tödlichsten Jobs in Amerika weit überrepräsentiert sind und mehr als zehnmal häufiger als Frauen bei der Arbeit getötet werden.

Die Gesellschaft hat zu viele Schwierigkeiten, Schädigungen von Jungen zu sehen, auch wenn der Schaden für jeden erkennbar ist. Dieses Muster gilt auch im Kontext sexueller Übergriffe. Das Rechtssystem scheint deutlich weniger bereit zu sein, Jungen vor solchen Übergriffen durch Erwachsene zu schützen als Mädchen. Eine Studie über ein Jahrzehnt an Fällen im Schulsystem von New Jersey kam zu dem Schluss, dass, wenn Lehrer Sex mit minderjährigen Schülern haben, männliche Lehrer eher wegen dieser Übertretung ins Gefängnis gehen, und von den Lehrern, die ins Gefängnis gehen, männliche Lehrer längere Strafen erhalten. (Der Bericht hat das Geschlecht der Opfer nicht aufgeschlüsselt, aber aus der Diskussion geht hervor, dass es sich bei den untersuchten Fällen überwiegend um Lehrer und Schüler unterschiedlichen Geschlechts handelte.)

Dieses Missverhältnis sollte keine Überraschung sein. Zu oft fällt es den Gerichten schwer, Jungen als Opfer zu sehen, auch im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch. Im Bezirk San Luis entschied ein Berufungsgericht, dass ein 15-jähriger Junge, der von einer 34-jährigen Frau missbraucht worden war, ihr für viele Jahre Kindsunterhalt zu zahlen hatte. Das Berufungsgericht konnte den Jungen einfach nicht als Opfer sehen: "[H]ier besteht ein wichtiger Unterschied zwischen einer Partei, die ohne eigenes Verschulden verletzt wird, und einer geschädigten Partei, die bereitwillig an der Straftat teilgenommen hat, über die eine Beschwerde eingereicht wird. Wer durch kriminelles Verhalten, an dem er freiwillig teilgenommen hat, verletzt wird, ist kein typisches Verbrechensopfer. Es folgt nicht zwingend, dass ein Minderjähriger über 14 Jahre, der freiwillig Geschlechtsverkehr hat, Opfer von sexuellem Missbrauch ist." Das Gericht zitierte viele andere ähnliche Urteile von Gerichten, an denen Jungen im Alter von 13 Jahren beteiligt waren. Im Jahr 2014 berichtete USA Today über einen Fall, in dem ein Mann, der sexuell missbraucht worden war, als er gerade 14 Jahre alt war, vom Staat Arizona sechs Jahre später wegen Unterhalts für einen Sohn belangt wurde, von dessen Existenz er nie wusste.

Das mangelnde Einfühlungsvermögen für Jungen zeigt sich auch im Kontext der Schuldisziplin. Wie NPR letztes Jahr berichtete, werden Jungen (sowie Afroamerikaner und Schüler mit Behinderungen) "landesweit überproportional häufig bestraft". Laut Forschern des Government Accountability Office "waren diese Unterschiede konsistent, unabhängig von der Art der Disziplinarmaßnahmen, unabhängig von der Armut der Schule und unabhängig von der Art der Schule".

Wenn die Gesellschaft weniger "toxische" Jungen will, die zu guten, einfühlsamen Männern heranwachsen, sollte die Gesellschaft vielleicht sanfter mit ihnen umgehen. Schützen Sie Jungen vor sexuellen Übergriffen mit dem gleichen Eifer, mit dem wir Mädchen schützen, und sagen Sie ihnen nicht, dass sie an ihrem eigenen Missbrauch beteiligt sind. Drängen Sie sie nicht in die gefährlichsten Sportarten und Jobs. Bestrafen Sie sie nicht härter für ihre Vergehen als Mädchen. Und lassen Sie sie tanzen.


Das beste Heilmittel gegen "toxische Männlichkeit" ist ein Schließen der Gender-Empathie-Lücke sowie weniger Diskriminierung von Jungen und Männern. Warum viele Feministinnen uns Männerrechtler immer noch beschimpfen, statt sich mit uns zu verbünden, bleibt ein Rätsel. Vielleicht weil es für sie leichter ist, Männer als von Natur aus schlecht zu phantasieren und sich damit selbst zu überhöhen.



2. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir zu dem Spiegel-Online-Interview, in dem die Mütterberaterin Katrin Wilkens folgendes fordert:

"Man könnte die Väter in die Verantwortung ziehen und fordern: Fahrt in eurer Elternzeit nicht mit dem Wohnmobil durch Südfrankreich, sondern ermöglicht eurer Frau den Wiedereinstieg."


Hierzu schreibt mir ein Leser:

Wenn ich sowas lese, geht mir echt die Hutschnur hoch!

Was einem Mann passieren kann, der GENAU DAS macht, habe ich selbst am eigenen Leib erfahren dürfen.

Damals hat meine Frau nach der Geburt unseres zweiten Kindes gegen Ende des zweiten Babyjahres eine Anfrage ihres Chefs bekommen, ob sie wieder in ihren Job einsteigen möchte (genau gleiche Stelle mit der gleichen Tätigkeit). Sie könnte zuerst nur ein oder zwei Tage die Woche machen und das dann im Laufe der Zeit steigern, bis sie wieder drin wäre. Ein gutes Angebot und sehr entgegenkommend. Freudig erzählte sie mir das, und wir überlegten, wie wir das gemeinsam mit unseren Jobs arrangieren könnten. Ich war IT-Consultant und damit jobbedingt meist vier bis fünf Tage die Woche irgendwo in Deutschland auf Projekt eingesetzt.

Mein vormaliger Teamchef (zu dem Zeitpunkt, als ich in die Firma kam) hatte auch die vollen Babymonate Elternzeit genommen, die Firma schien also familienfreundlich zu sein. Dummerweise blieb mein damaliger Teamchef nicht allzu lange Teamchef, sondern wurde recht bald zum normalen Berater zurückgestuft, und an seiner statt war ein "junger, dynamischer" ehemaliger Kollege aus meinem Team plötzlich Chef. Teamchef und Mitarbeiter tauschten also faktisch die Plätze. Das hätte mich eigentlich schon stutzig machen sollen.

Ich schrieb dann an diesen, meinen neuen Teamchef und an unseren gemeinsamen (Abteilungsleiter)-Chef eine Mail, in der ich meine familiäre Situation umriss und ganz unverbindlich zaghaft anfragte (!), "ob es dazu eventuell in der Firma schon Erfahrungen mit solch einer Situation gäbe, bereits gelebte Best Practices etc.".

Die Antwort des Abteilungschefs: "??????????????????????"

Ein, zwei Wochen später hatte ich mein turnusmäßiges Zielerreichungsgespräch mit meinem Teamchef, welches relativ unspektakulär verlief. Nach Abschluss des Gespräches hakte ich nochmal nach, ob er mir zu der Antwort auf meine Anfrage etwas sagen könnte beziehungsweise vom Abteilungschef noch andere Infos bekommen hätte. Er erwiderte: "Das WAR die Antwort." Und ich solle da "nicht weiter nachhaken"!

Okay, etwas enttäuschend, aber so läuft das Leben halt, dachte ich mir. So musste meine Frau eben ihrem Chef erstmal absagen, weil wir das so zeitlich nicht handeln konnten.

Eine Woche später erhielt ich eine Mail meines Teamchefs, dass wir uns bezüglich meines Zielgespräches noch mal zusammensetzen müssten. Ich war perplex. "Wieso? Wir hatten doch alles geklärt." – "Nein, es gibt da noch offene Punkte." Ich begann, unruhig zu werden.

Am Tag des Gespräches verspätete er sich zum Termin, und ich erhielt 15 Minuten nach dem Termin einen Anruf: "Wir stehen im Stau, sind in etwa 20 Minuten da."

"WIR?!? Wer ist Wir?"

"Ja, der Abteilungsleiter und ich."

Bei mir schrillten alle Alarmglocken und ich rief sofort beim Betriebsrat an: "Ich bekomme wahrscheinlich gleich einen Aufhebungsvertrag vorgelegt!" Und GENAU SO war es dann auch!

Ein Aufhebungsvertrag "im gegenseitigen Einvernehmen" mit der freundlichen Drohung, wenn ich nicht unterschreibe, würde es eine betriebsbedingte Kündigung…

Eine Firma kann sich noch so "familienfreundlich" hinstellen: Es ist für Männer ein unkalkulierbares Risiko, wenn sie ihren eigenen beruflichen Einsatz in irgendeiner Form auf ein familienfreundlicheres Maß zurückschrauben wollen, oder – wie es ach so welterfahrene "Mütterberaterinnen" wie eine Frau Wilkens nassforsch von Männern einfordert – wenn sie ihre Frau in deren Work-Life-Balance mehr unterstützen wollen. Selbst wenn es nur auf einen bestimmten Zeitraum befristet wäre: Wenn es hart auf hart kommt, zieht man(n) IMMER den Kürzeren!

Ich selbst hatte damals zwar glücklicherweise relativ schnell wieder einen neuen Job gefunden, der Rechtsstreit wegen der Abfindung zog sich jedoch über ein halbes Jahr hin, und die Firma spielte eiskalt auf Zeit (und hinterher hat mich noch mein eigener Anwalt über den Tisch gezogen, es war quasi ein Nullsummenspiel zum ursprünglichen Angebot der Firma). Das war eine extrem zermürbende Zeit, was natürlich auch die Beziehung belastete.

Die Erkenntnis deckt sich übrigens auch wunderbar mit einer anderen von mir gemachten Erfahrung.

Damals hatte ich mich bei einem Frankfurter Beraterunternehmen beworben. Die ersten beiden Vorstellungsgespräche verliefen wunderbar, meine Unterlagen wurden begeistert aufgenommen. Das dritte Gespräch mit dem Seniorpartner sollte alles besiegeln. Und dann machte ich (als junger Vater) doch tatsächlich den Fehler, nachzufragen, ob eigentlich Gleitzeit möglich sei. (Ich kannte das aus meinen bisherigen Jobs als selbstverständlich bei Beraterjobs: Keine fixen Kommt/Geht-Zeiten, man kann an bestimmten Stunden länger machen und dafür im Gegenzug an stressfreien Tagen früher gehen, oder teilt sich die Arbeitszeit auf Montag bis Donnerstag auf und hat Freitag frei oder Homeoffice.) Die simple Frage nach etwas in diesem Milieu eigentlich Selbstverständlichen leitete eine buchstäbliche Metamorphose ein. Der eben noch begeisterte Seniorpartner kühlte innerhalb von Sekunden ab und teilte mir eiskalt mit einem Haifischlächeln mit, dass man "ja eigentlich jemanden suche, der ES WISSEN WILL ..!" – also übersetzt, einen anspruchslosen Arbeitssklaven, der beim Kunden mit maximalen Überstunden verheizt werden kann.

Kurz nach der freundlichen Verabschiedung erhielt ich dann die Absage, dass es "leider doch nicht gepasst hätte." Na so was. Auch junge, frischgebackene Familienväter werden von Firmen als reine Arbeitsbienen angesehen. Work-Life-Balance? Gibt’s nach wie vor nur für Frauen!

Aber mir so etwas kann man als "Mütterberaterin" wahrscheinlich nicht so gut (Frauen)bücher verkaufen ...

Dienstag, März 19, 2019

Massaker von Christchurch: Mutiger Vater stellte sich dem Schützen in den Weg – News vom 19. März 2019

1. Unter der Überschrift "Mutiger Vater stellte sich dem Schützen in den Weg" berichtet Die Welt über einen der zumeist männlichen Helden, die es bei solchen Vorfällen immer wieder gibt. Ein Auszug:

Abdul Aziz hat Mut bewiesen. Als er mit seinen vier Söhnen und rund 80 weiteren Gläubigen zum Gebet in der Linwood-Moschee in Christchurch war, hörte er plötzlich Schüsse. Statt sich zu verstecken, lief der 48-Jährige dem mutmaßlichen Attentäter Brenton Tarrant entgegen und stellte sich ihm in den Weg. Während der Schütze schwer bewaffnet war, hatte Aziz lediglich eine kleine Kreditkartenmaschine in der Hand.

Er lockte den Angreifer auf den Parkplatz und versteckte sich zwischen Autos - eine Verfolgungsjagd begann. Aziz verhinderte so ein größeres Bluttat in der Moschee. Mehr noch: Als der Angreifer bei seinem Auto war, griff Aziz nach einer am Boden liegenden Waffe des Täters. Sie war zwar leer, aber Aziz warf sie auf die Windschutzscheibe des Autos. "Das hat ihn wohl erschreckt", erzählte er im Interview mit "Dailymail". Der Angreifer ergriff daraufhin die Flucht.


Also ein Moslem und ein Vertreter der "toxischen Männlichkeit" zugleich. Das dürfte keines der beiden politischen Lager glücklich machen.

Währenddessen nutzt CNN das Massaker, um weiße Männer anzuprangern, die viel im Internet unterwegs sind. Firmen wie Google, Facebook usw. sollten hier viel stärker eingreifen. Wir werden zu diesem Thema etwas weiter unten noch zurückkehren.

In Neuseeland gibt es als Reaktion auf die Gewalttat erste Zensurmaßnahmen.



2. Was in der gestrigen Debatte über den "Equal Pay Day" von den Leitmedien weitgehend "übersehen" wurde: Westfrauen verdienen mehr als Ostmänner sowie Frauen mit Ost-Biographie sind erfolgreicher als Ost-Männer. War bestimmt reiner Zufall, dass das in den Leitmedien irgendwie unterging, und hat nichts mit politischem Agenda-Setting zu tun. Unsere Medien sind von jeglicher politischen Gleichschaltung bekanntlich weit entfernt.



3. Auf Tippelschritten voran: Justizministerin Barley befürwortet die steuerliche Entlastung von Trennungsfamilien. An der Überschrift des verlinkten Beitrags gefällt mir, dass sich der unter anderem vom Väteraufbruch propagierte Begriff "getrennt Erziehende" statt "Alleinerziehende" allmählich durchsetzt.



4. Die Berliner Morgenpost ist nicht sehr angetan davon, dass die Berliner Verkehrsbetriebe Frauen am vermeintlichen "Equal Pay Day" ein um 21 Prozent verbilligtes Ticket angeboten haben:

Nehmen wir an, es säßen plötzlich AfD-affine Zeitgenossen an den entsprechenden Schaltstellen. Kommt dann das "Weiße Männer fahren billiger"-Ticket? Ein alberner Gedanke? Nun ja: Ist erst mal die Legitimation geschaffen, ein Nahverkehrsunternehmen als Vehikel in gesellschaftspolitischen Fragen einzusetzen, muss man damit rechnen, dass sich Kräfte seiner bemächtigen, die andere "Sachen" für erstrebenswert halten.

Hinzu kommt: BVG-Sprecher Hannes Schwentu spricht davon, man wolle auf ein gesellschaftliches Problem aufmerksam machen, "aber niemanden auf lange Sicht diskriminieren. Deshalb führen wir das Ticket nur für einen Tag und nicht dauerhaft ein." Das ist bemerkenswert: Die BVG spricht offen selbst davon, eine Gruppe ihrer Nutzer zu "diskriminieren"? Das aber "nur für einen Tag"? Im Dienste einer "guten Sache" diskriminieren, das ragt ins Totalitäre.




5. Die Junge Union Gießen kritisiert die Einführung von Gender-Deutsch in die Verwaltungssprache ihrer Stadt:

Zwar habe das Bundesverfassungsgericht die positive Eintragung einer dritten Option "divers" in das Personenstandsregister gefordert und den Gesetzgeber dazu in die Pflicht genommen. "Die nunmehr aber quer durch die Bundesrepublik und auch schon in Gießen einsetzende Hysterie zur gender-gerechten Sprache in einer Verwaltung schießt über diese Verpflichtung weit hinaus und ist unnötig", erklärt JU-Pressesprecher Maximilian Roth. Die JU-Stadtverbandsvorsitzende Kathrin Schmidt fordert die Oberbürgermeisterin zugleich auf, "sich auf die wirklich wichtigen Themen zu konzentrieren".




6. In seinem aktuellen Buch (ich fand's insgesamt eher mäßig) argumentiert Francis Fukuyama gegen linke Identitätspolitik und äußert sich dazu auch in einem Interview mit dem Schweizer Tages-Anzeiger. Ein Auszug:

Tages-Anzeiger: Nehmen wir die sogenannten "alten weissen Männer", die zunehmend selbst beklagen, diskriminiert zu werden – obwohl immer noch vor allem Menschen aus dieser Bevölkerungsgruppe an den Schaltstellen in Wirtschaft, Politik und Kultur sitzen.

Fukuyama: Diese Identitätsgruppe besteht aber eben nicht nur aus den Eliten, sondern auch aus Angehörigen der Arbeiterklasse, die in die Armut abrutschen und sich weder in der Politik noch in den Medien oder in der Unterhaltungsindustrie repräsentiert sehen. Daher ist es wichtig, Identitätsgruppen zu zerlegen: Es gibt mächtige "alte weisse Männer" und machtlose, das Gleiche gilt für Frauen oder Homosexuelle. Stammesdenken zersetzt unsere demokratischen Gesellschaften.




7. Procter & Gamble reagiert auf die Kritik an dem Gillette-Werbespot – hier geäußert von MANNdat – ein ganz kleines bisschen pampig.



8. Werden sogenannte Rachepornos entgegen aller Geschlechterklischees vor allem von Frauen verbreitet?



9. Ein Redakteur von Newsweek ist sauer:

Donald Trump Jr. verfasste eine Kolumne für [das Politik-Magazin] The Hill und beschwerte sich darüber, dass "Big Tech"-Unternehmen Konservative "zensieren", indem ihre Algorithmen unter anderem die Verwendung der rechten Begriffe "Social Justice Warriors" und "Red Pill" bestraften. Das Konzept der "Red Pill" ("roten Pille") hat seine Wurzeln im legendären Science-Fiction-Film The Matrix von 1999, in dem die Hauptfigur mit einer blauen Pille zur seligen Unwissenheit zurückkehren oder sich über die rote Pille für Wahrheit und Wissen entscheiden kann. Aber das Konzept wurde von Männerrechtsgruppen und anderen rechtsextremen Online-Kulten übernommen.


Schön, dass man regelmäßig daran erinnert wird, wie manche Journalisten Menschen wahrnehmen, die sich für die Anliegen von Jungen und Männern einsetzen. Mich wundert allerdings, dass US-Journalisten immer noch nicht begriffen haben, dass das wahllose Etikettieren großer Teil der US-Bürger als rechtsradikal einer der Faktoren war, die Trump zur Macht verholfen haben. Überraschend viele Menschen reagieren bockig, wenn sie beschimpft werden.

Derweil führt das Politikmagazin The American Spectator in einem aktuellen Artikel das Aussieben konservativer Stimmen in den sozialen Medien und das Etikettieren abweichender Meinungen als "Hass" auf den wachsenden Einfluss feministischer "Ideologinnen" wie Amanda Marcotte in diesen Medien zurück. In dem verlinkten Artikel heißt es weiter:

Wir müssen uns darüber im Klaren sein, was die Linke mit diesen Taktiken erreichen will. Das Overton-Fenster kann verschoben werden, indem man nicht nur die Öffentlichkeit davon überzeugt, dass bisher als extrem geltende Politikvorschläge nun "akzeptabel" sind, sondern auch die Menschen davon überzeugt, dass die Ablehnung solcher Politik inakzeptabel ist. Wenn es der Linken gelingt, ihre Gegner als "radikal" oder "extremistisch" darzustellen – also Konservative als hasserfüllte Fanatiker zu diskreditieren - dann wird es für Demokraten einfacher, die linke Politik voranzubringen. (...) Der Zweck dieser Taktik ist es, jeden zu stigmatisieren, der mit der Republikanischen Partei als "außerhalb des Mainstreams" assoziiert wird, um die effektivsten und beliebtesten Kritiker der Demokraten vor der Präsidentschaftskampagne 2020 zum Schweigen zu bringen. (....) Weil die Linke auf dem Markt der Ideen nicht gewinnen kann, versuchen sie, ihre Kritiker auszuschalten, Gegner als "Faschisten" oder "weiße Rassisten" zu bezeichnen, totalitäre Kontrolle über den öffentlichen Diskurs auszuüben, so wie linke Professoren und Studentenmobs der "Antifa" jetzt die Universitätsgelände kontrollieren.


Statt generalisierend von "der Linken" und "den Universitätsgeländen" sollte man allerdings besser von einigen Linken und einigen Universitäten sprechen. Es beteiligt sich ja nicht jeder Linke an den Versuchen, Andersdenkende niederzubrüllen. Und nicht zuletzt zerfleischen sich Linke auch selbst, wenn sie etwa Männerrechtler, von denen viele selbst politisch links stehen, als "rechtsextrem" etikettieren. Apropos Selbstzerfleischung ...



10. Beto O’Rourke, Bewerber der Demokratischen Partei zum Kandidaten für die US-Präsidentschaft, wird von anderen Parteimitgliedern als "rassistisch" und "sexistisch" beschimpft. Beto O’Rourke hatte erklärt, er fühle sich "wie dafür geboren, an diesem Wettbewerb teilzunehmen", was ihm Vorwürfe weißer Privilegiertheit einbrachte. Seine Statement, seine Frau erziehe die gemeinsamen Kinder "manchmal mit seiner Hilfe", brachte ihn den Vorwurf des Sexismus und der männlichen Privilegiertheit ein.



11. Nach den Debatten um die MeToo-Wortführerinnen Amber Heard (die Ex von Johnny Depp) und Asia Argento fragt das Politik-Magazin "The Federalist": Was passiert, wenn angebliche Opfer lügen?



12. Die Post. Einer meiner Leser weist mich auf dieses Interview hin, das Spiegel-Online mit der Mütterberaterin Katrin Wilkens führte, die, so formuliert es mein Leser,

Werbung für ihr Buch macht und sich natürlich über allerlei angebliche Ungerechtigkeiten beklagt, denen sich Frauen (und selbstredend nur die) gegenübersehen.

Abgesehen von der Frage, wie sich die ach so benachteiligten Mütter eine Beratung für 1500€ leisten können (steht da etwa ein gut verdienender Partner im Hintergrund?) fand ich folgende Stelle aufschlussreich:

SPIEGEL ONLINE: Frau Wilkens, Sie beraten Frauen beim beruflichen Wiedereinstieg nach der Babypause. Kehren Mütter nach der Elternzeit denn nicht einfach in ihren alten Job zurück?

Wilkens: Ganz wenige. Bei unserer Zielgruppe - verheiratete Akademikerinnen, die irgendwann Kinder bekommen und erst mal eine Weile Pause machen - steigen die Frauen entweder in Teilzeit wieder ein, oder sie stellen ihren alten Beruf infrage. Sie möchten entweder etwas mit mehr Sinn machen. Oder sie sagen, wenn sie ihre Zeit schon zwischen Kind und Job aufteilen müssen, dann nur für etwas, was wirklich Spaß macht. Mit Kind denkt man anders. Das Wertekorsett der Mütter hat sich verändert.


Mit Kindern denken Frauen anders? Wählen einen Job, der wirklich Spaß macht? Konterkariert das nicht das allgegenwärtige Gejammer über die benachteiligten Frauen, die "in die Teilzeitfalle" rutschen? Handelt es sich hier nicht im Gegenteil um einen Ausdruck massiver Privilegierung, einfach mal so seine Arbeits- und Lebensplanung komplett zu überdenken, während der Partner durch seine Arbeit (und die meist damit verbundenen Überstunden, die den Männern dann natürlich ob der angeblich unfair aufgeteilten Hausarbeit angekreidet werden) eine solche Umorientierung erst ermöglicht?

Natürlich nicht, stattdessen: "Man könnte die Väter in die Verantwortung ziehen und fordern: Fahrt in eurer Elternzeit nicht mit dem Wohnmobil durch Südfrankreich, sondern ermöglicht eurer Frau den Wiedereinstieg. Und wir brauchen neue Anreize, einen Väterurlaub etwa. Ein extra Urlaubskontingent von 20 Tagen, das sie nur nutzen dürfen, wenn das Kind krank ist. Denn sonst bleibt wieder die Frau daheim."




Ein anderer Leser schreibt mir zu dem gestern von der Neuen Zürcher Sonntagszeitung veröffentlichten Artikel über die Feministin Sophie Passmann:

In Ihrem heutigen Beitrag zu Sophie Passmanns Buch ist ein Link der Sonntags-NZZ als solcher der NZZ benannt.

Mir sind in der jüngeren Vergangenheit häufiger Artikel der Sonntagsausgabe dieser Zeitung aufgefallen, die eine deutliche Neigung aufweisen: ressentimentgeladen gegen Männer, unkritisch positiv gegenüber Feminismus. Das kennt man ja aus vielen deutschen Medien. Die tägliche NZZ dagegen ist meist distanziert/kritisch/sachlich gegenüber dem Feminismus (zum Frauentag gab es unangenehme Ausreißer, allerdings sind mir nur zwei bis drei Artikel derart aufgefallen, die meisten waren qualitativ gut und sachlich) und bringt viele kritische Analysen insbesondere zu den Freiheitseinschränkungen durch die politisch korrekte Bewegung und die Gender Studies.

Hat die Sonntags-NZZ unter Umständen eine ganz andere Redaktion? Das weiß ich nicht, auf jeden Fall ist die Qualität, insbesondere in der Geschlechterdebatte, deutlich schlechter.

Die NZZ lese ich sehr gerne. Bezeichnend allerdings, dass ich für eine sachliche, nicht feministisch eingefärbte Berichterstattung auf eine nichtdeutsche Zeitung zurückgreifen muss.


Ja, wenn ich eine überregionale Tageszeitung ins Abo nehmen würde, könnte ich mich auf nur für die NZZ entscheiden, was einiges über die deutsche Presselandschaft aussagt.

Sonntag, März 17, 2019

Equal Pay Day: Was man vor der Propagandawelle wissen sollte – News vom 17. März 2019

1. Kurz vor der drohenden Propaganda zum vermeintlichen "Equal Pay Day", die von etlichen Medien unterstützt werden wird, plädiert die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft für einen sachlichen Umgang mit dem Thema Entgeltgleichheit: "Die unbereinigte Lohnlücke liefert keine seriöse Aussage über den Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen. Aussagekräftiger ist die bereinigte Lohnzahlungslücke, die unter Berücksichtigung beruflicher Auszeiten von Frauen rund zwei bis vier Prozent ausmacht." Diese Lücke lasse sich am ehesten angehen, wenn man auf einen Ausbau der staatlichen Betreuungsangebote für Kinder, Jugendliche und pflegebedürftige Angehörige sowie flexible Öffnungszeiten setze.

In einem ausführlichen Artikel der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erklärt heute auch Patrick Bernau, dass die Darstellung, "die Frauen eine Opferrolle zuweist", zwar die Debatte dominiert, die alternative Erklärung (Frauen entscheiden sich bewusst für schlechter bezahlte Berufe und heiraten oft Männer mit einem lukrativeren Beruf) "näher an der Wahrheit" liege. Die statistische Lohnlücke werde sich daher nicht so bald ändern, stellt Bernauer abschließend fest:

Die zeigt nämlich die Löhne sämtlicher arbeitender Deutscher, auch der 60-jährigen, deren Karriereentscheidungen schon vor Jahrzehnten gefallen sind. Am Statistischen Bundesamt hat der zuständige Gruppenleiter Martin Beck ausgerechnet: Selbst wenn junge Männer und Frauen von jetzt an immer gleich viel verdienen und man die Lohnlücke in fünf Jahren noch mal ermittelt – "da wird sich nicht viel verändern."


Da beispielsweise die Antidiskriminierungsstelle des Bundes, wenn Männer tatsächlich diskriminiert werden, gerne argumentiert, es handele sich um "positive Diskriminierung" als Ausgleich zu der himmelschreienden Benachteiligung von Frauen, bedeutet das wohl, dass auch die echten Probleme von Männern für lange Zeit ignoriert bleiben werden.



2. "Mehr Rechte für Väter, die nach der Trennung für die Kinder sorgen? Gehört das wirklich an Top 1 der Familienpolitik?" fragt die Feministin Hatice Akyün im Tagesspiegel ablehnend unter der Überschrift "Ach du lieber Vater". Die Entlastung von Männern klinge wie Hohn, auch das Wechselmodell gehe "an der Lebensrealität vorbei". Warum dieses Modell in anderen Ländern seit Jahren funktioniert, erklärt Akyün ihren Lesern nicht.

Was eine Neuregelung des Unterhaltsrechts angeht, verteidigt Giffey ihre Haltung heute in einem Interview mit der "Welt am Sonntag":

Ich habe lediglich beschrieben, dass wir einen gesellschaftlichen Wandel beobachten. Immer mehr Väter übernehmen mehr Verantwortung, entscheiden sich für Elternzeit und wollen Partnerschaftlichkeit. Das endet auch nicht unbedingt mit einer Trennung. Unser Rechtssystem berücksichtigt diese Veränderungen aber oft noch nicht. Es folgt noch immer dem klassischen Modell: Einer betreut, der andere zahlt. Wir erleben aber, dass es zunehmend andere Wünsche gibt. Damit müssen wir uns auseinandersetzen.

(...) Das Wohl des Kindes muss an erster Stelle stehen. Und wir brauchen einen Weg, der sowohl für Mütter als auch für Väter gangbar ist. Uns geht es darum, getrennte Eltern, die gemeinsam oder allein erziehen, zu unterstützen.




3. Ist es völlig harmlos oder vielleicht sogar eine geile Einführung in die Welt der Erotik, wenn ein immerhin 18jähriger Schüler von seiner attraktiven "Sex-Lehrerin verführt" wird, wie es in manchen Zeitungen heute noch heißt? Im US-Bundesstaat Nevada hat sich ein junger Mann, der Opfer dieses Missbrauchs wurde, kürzlich erschossen. Die Täterin wurde inzwischen verurteilt, gegen die Schule, die mehrfache Hinweise ignoriert haben soll, läuft derzeit ein Verfahren.



4. Bei Kindesmissbrauch seien 30 Prozent der Täter weiblich: So betitelt die Hannoversche Allgemeine ein Interview mit der Psychologin Safiye Tozdan. Diese erklärt, wie sehr sexueller Kindesmissbrauch durch Frauen ein gesellschaftliches Tabu darstellt, das noch überwunden werden muss.

Unter Forschern ist die Rede von einer "Verleugnungskultur" gegenüber Frauen, die Kinder missbrauchen. Unsere Gesellschaft beginnt erst jetzt, sich damit auseinanderzusetzen, die mediale Berichterstattung beispielsweise greift das Thema vermehrt auf. Diese Verleugnungskultur hat zur Folge, dass Frauen als Täterinnen nicht sichtbar werden: Sie tauchen nicht in offiziellen Kriminalstatistiken auf, weil sie nicht angezeigt werden, und wir erreichen sie nicht mit Präventionsprogrammen für Menschen mit pädophilen Neigungen.

(...) Menschen, die Angst davor haben, zum Täter zu werden, können sich anonym an uns wenden und sich in Behandlung begeben. Es melden sich fast ausschließlich Männer. Es gab nur vereinzelt Kontaktaufnahmen von Frauen, zum Beispiel per E-Mail. Bis zum persönlichen Gespräch oder einer Therapie kam es aber nicht. Auch auf anonymisierte Umfragen in entsprechenden Foren im Internet haben bisher nur Männer reagiert.

(...) Wir gehen davon aus, dass der Anteil weiblicher Täter bei sexuellem Kindesmissbrauch bei etwa 20 bis 30 Prozent liegt. Vielleicht sogar höher, das können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht ganz genau sagen. In offiziellen Statistiken allerdings finden Sie Prävalenzen von ein bis zwei Prozent für weibliche Täter.


Das Interview ist in Gänze lesenswert.



5. Bei der etliche Leitmedien umfassenden Werbekampagne für Sophie Passmanns Buch "Alte weiße Männer" will auch die Neue Zürcher Zeitung nicht fehlen. Ein Auszug aus der umfangreichen Reklame:

Die anstrengendsten Männer seien die Linken, sagt Passmann, selbst Mitglied der SPD, "weil viele von sich denken, sie seien die Retter der Welt und Teil der Befreiung." Dabei sei "jeder Mann ein Sexist", weil die Gesellschaft nun mal patriarchalisch sei. "Wer sich als Mann Mühe gibt, kein Sexist zu sein, ist auch nicht automatisch ein Vorkämpfer für Gleichberechtigung. Er profitiert noch immer von den Strukturen. Denn anders als wir Frauen haben weisse Männer noch nie Diskriminierung erfahren."


Mit anderen Worten: "Ich hab mich noch nie mit der Diskriminierung von Männern beschäftigt, also gibt es auch keine." Ahnung vom Thema wäre dem Bucherfolg offenkundig abträglich gewesen; das zu schreiben, was Journalisten lesen möchten, hilft hingegen enorm.

Samstag, März 16, 2019

Massaker in Neuseeland, US-Vorwahlkampf, "Hart aber fair" – News vom 16. März 2019

1. Die feministische Reaktion auf das Massaker in Neuseeland ist überraschend: Die Männer sind schuld.



2. Schlechte Nachrichten für viele Feministinnen im US-Vorwahlkampf: Im Lager der Demokratischen Partei bewerben sich viele Frauen, doch in den Umfragen führen zwei weiße Männer. Die Erziehung der Wählerschaft klappt also immer noch nicht.



3. Talkshowwarnung für kommenden Montag: "Hart aber fair" beschäftigt sich mit der Frage "Frauen unter Druck, Männer am Drücker – Alles so wie immer?" An der Ankündigung der Sendung sieht man bereits, dass auch einzelne Redaktionen der ARD politisches Framing sehr ernst nehmen, um die ideologische Marschrichtung vorzugeben – in diesem Fall mit der bekannten Botschaft vom Opfer Frau und Täter Mann:

Weniger Gehalt, weniger Führungspositionen – dafür mehr Hausarbeit: Warum verlieren Frauen immer noch gegenüber Männern? Muss der Staat eingreifen: Mit Quoten und Gesetzen? Oder reicht etwas weibliche Geduld, weil sich selbst Männer auf Dauer bewegen?




4. Wie Trennungsväter e.V. berichtet, wurde in Finnland der Vatertag aufgewertet. Er steht jetzt gleichberechtigt neben dem Muttertag und wird offiziell beflaggt.



5. Eine der britischen Hochschulen für Frauen wird ab 2021 auch Männer aufnehmen. Die Studentinnen sind darüber "wütend" und "jenseits der Trauer". Sie hätten "das verloren, was sie besonders macht".

Freitag, März 15, 2019

Bundestag sperrt Väterverbände erneut aus – News vom 15. März 2019

1. Eine Pressemitteilung der "IG Jungen, Männer, Väter" berichtet:

Zur Anhörung des Rechtsausschusses des Bundestages am 18. März 2019 über die Neuregelung des Abstammungsrechts werden Väterverbände von CDU/CSU und SPD nicht eingeladen. "Es stehen eindeutig die Interessen der Reproduktionsmedizin und von Lesbenverbänden im Mittelpunkt" stellt Gerd Riedmeier fest, Sprecher der Interessengemeinschaft Jungen, Männer und Väter (IG-JMV). Der Diskurs über die berechtigten Belange der Minderheiten sei wichtig, meint Riedmeier, zuvor müsse jedoch offen und umfassend über die Wünsche der breiten Mehrheit der Bevölkerung gesprochen werden. Das müsse sich in der Einladungspraxis des Ausschusses wiederfinden.

Die IG-JMV fordert die Neudefinition von Vaterschaft über die biologische Abstammung analog zur Definition von Mutterschaft: Gleichbehandlung für Frauen und Männer, Mütter und Väter. Heute ist in Deutschland derjenige Mann Vater eines Kindes, der mit der Mutter verheiratet ist - eine Definition über den Ehestand und den Vermutungsgedanken. Dieser Anachronismus ist vor dem Hintergrund heutiger wissenschaftlicher und medizinisch-diagnostischer Möglichkeiten zu korrigieren, so die IG-JMV.

Ihre diesbezügliche Stellungnahme liegt seit Dezember 2018 dem zuständigen Bundesministerium der Justiz (BMJV) sowie den Mitgliedern (m/w) des Rechtsausschusses des Bundestages vor. Die Fraktionen von CDU/CSU und SPD verweigern jedoch der IG-JMV die Einladung zum Vortrag. Geladen sind überwiegend Lobbyvertreter von Minderheiten: der Reproduktionsmedizin und von Frauenverbänden.

Besonders ärgerlich sei dabei nach Riedmeier der weitgehende Ausschluss der Öffentlichkeit: Die Obleute der Regierungsfraktionen verweigern Transparenz: Sie verhindern zum wiederholten Male durch ihr Mehrheitsvotum die Übertragung der Anhörung via Bundestags-TV. Grüne, Linke, FDP und AfD stimmten für die Übertragung der Anhörung, unterlagen aber in der Abstimmung im Ausschuss. Dabei seien Übertragungen bei öffentlichem Interesse üblich, so die IG-JMV.

Die Definition von Vaterschaft über die biologische Abstammung sorgt laut IG-JMV für Wahrheit und Klarheit. Damit stehe endlich das Recht des Kindes im Mittelpunkt: Das Kind hat das Recht zu wissen, woher seine Gene stammen, welche familiären Beziehungen bestehen, welche Krankheiten oder Anlagen es geerbt haben könnte oder welche Erbrechte entstehen. Gleichzeitig wird das Recht des biologischen Vaters gewürdigt, zu wissen, wer sein leiblicher Nachkomme ist.

Naheliegend ist dabei die Einführung eines verpflichtenden Abstammungstests, durchzuführen bei jeder Geburt, so die IG-JMV. Im 21. Jahrhundert seien die Kenntnisse in medizinischer Gendiagnostik so weit fortgeschritten, dass dieser Nachweis leicht und kostengünstig zu erbringen ist.

Das SPD-geführte Bundesjustizministerium unter Frau Dr. Barley zeigt sich mit dieser Forderung noch ein wenig überfordert. In seiner Stellungnahme beharrt es auf dem Recht für Frauen auf ungerechtfertigte Bereicherung, Betrug und Personenstandsfälschung mit der Begründung, einer Frau sei nicht zuzumuten, Auskünfte erteilen zu müssen über ihren "intimen Mehrverkehr". Das sei ein zu großer Eingriff in ihre autonome Lebensführung. Für Männer gilt jedoch das Gegenteil: Sie haben jederzeit mitzuwirken bei der Aufklärung von Vaterschaft und sind gesetzlich zur Preisgabe der Daten bezüglich ihres "intimen Mehrverkehrs" und zur Durchführung eines Abstammungstests verpflichtet. Die IG-JMV kritisiert die Ungleichbehandlung von Frauen und Männern.

Bedauerlich und gefährlich sieht die IG-JMV Gesetzesinitiativen aus den SPD-geführten Ministerien und von den Grünen, die den Begriff "Vater" weiter verwässern und ihn durch "2. Elternteil" oder "Mitmutter" ersetzen wollen. Dieser Ansatz ignoriert weitgehend den Blick aus der Kinderperspektive. Anstelle des Blickes aus Kindersicht werden Erwachsenenpositionen vertreten. Es gäbe, so lautet die Botschaft, ein "Recht am Kind" oder ein "Recht auf ein Kind". Besonders irreführend ist dabei die angeführte Argumentation über das "Kindeswohl".

Es ist Aufgabe der Politik, rechtliche Rahmen zu schaffen, die das Wohl des Kindes stärken: Die Kenntnis seiner leiblichen Eltern und den größtmöglichen Umgang mit ihnen. Die zeitgemäße Definition von Vaterschaft über die biologische Abstammung ist dazu Voraussetzung.


Die Stellungnahme der IG-JMV zur Anhörung findet man hier, die inhaltliche Stellungnahme zur Definition von Vaterschaft hier.



2. "Das Familienrecht hat Väter lange stark benachteiligt" erklärt die Familienanwältin Eva Becker im Deutschlandfunk.



3. In die Grünen kommt zumindest ein bisschen Bewegung: Sie fordern jetzt Steuererleichterungen für Unterhaltspflichtige.



4. Warum die "geschlechtergerechte Sprache" ein Irrweg ist, erklärt Thomas Steinfeld nachvollziehbar in der Süddeutschen Zeitung.



5. Unter der Überschrift "Bricht gleich der Krieg aus? Gender-Studies auf metaphorischen Abwegen" kommentiert die Neue Zürcher Zeitung das immer martialerische Gepolter des Genderlagers, wenn es darum geht, Kritik abzuwehren. Derartige Rhetorik bediene sich ironischerweise an rechtspopulistischen Zeitgenossen in den USA, die mit ihren Polemiken beispielsweise alle paar Jahre von einem "War on Christmas" sprächen:

Als Metaphern könnten Pseudo-Kriege nie enden, sie seien darum ein strategisches Mandat zur Ausweitung der Macht. Beim "New War on Gender Studies" ist die Sachlage nicht unähnlich.




6. Zwei offenbar homophobe Brüder in Regensburg prügelten einen Heterosexuellen krankenhausreif, den sie für einen Schwulen hielten, weil er ein lila T-Shirt trug. So grotesk wie dieser Vorfall war ein Statement der Richterin: "Mehr kann man einen heterosexuellen Mann nicht provozieren, als ihn schwul zu nennen." Mir würden ein paar hundert Äußerungen einfallen, die ich provozierender fände.



7. Forscher aus Dänemark haben künstliche Intelligenzen wie "Siri" und "Alexa" aus dem sexistischen Korsett befreit, indem sie für die Software eine geschlechtsneutrale Stimme entwickelten.



8. Der Nationalfeiertag der Schweiz liegt auf dem 1. August. Diesen Tag wollen Schweizer Grüne durch einen Frauenstimmrechtstag ersetzen. Dass man mit solchen Vorschlägen als "verquere Linke im Dauer-Provokations-Modus wahrgenommen werden könnte", sieht man bei den Grünen nicht als Problem.

Donnerstag, März 14, 2019

Johnny Depp zieht vor Gericht: Weiteres Opfer von MeToo? – News vom 14. März 2019

1. Es gibt nähere Informationen zu Johnny Depps Klage gegen seine Ex-Partnerin, das Model Amber Heard:

Anfang dieses Monats wurde berichtet, dass Depp seine Ex-Frau wegen ihrer Behauptungen wegen Vorwürfen häuslicher Gewalt verklagt, die sie 2018 in einen Beitrag für die Washington Post gekleidet hatte. Depps Klage bezog sich auf Heards Behauptungen als nichts anderes als einen "ausgeklügelten Schwindel" und präsentierte Beweise, die darauf hindeuteten, dass Depp derjenige war, der während der Ehe körperliche Misshandlungen erlitten hat - nicht umgekehrt. (...) Die Klage besagt auch, dass die Behauptungen Heards "von zwei separat antwortenden Polizisten, einem langen Katalog neutraler Zeugen und 87 neu gewonnenen Überwachungskameravideos abschließend widerlegt wurden".

Die Klage bezieht sich auf einen angeblichen Vorfall, bei dem Heard eine Flasche Wodka nach Depp warf, was zu einer Verletzung führte, die eine Handoperation erforderte. Die Klageschrift wirft Heard auch vor, Depp im Bett geschlagen, ihn bei zahlreichen Gelegenheiten getreten und sogar Angriffe auf sich selbst vorgetäuscht zu haben.

"Nicht wissend, dass Mitglieder von Mr. Depps Sicherheitsteam (einschließlich eines Veteranen des Los Angeles County Sheriff's Department) nur wenige Meter entfernt waren, fing Ms. Heard grundlos an zu schreien, 'Hör auf, mich zu schlagen, Johnny,' heißt es in Gerichtsdokumenten. "Die Interaktion gipfelte darin, dass Ms. Heard falsche Behauptungen aufgestellt hatte, Mr. Depp hätte sie mit einem Handy geschlagen, getroffen und das Penthouse zerstört. Es gab mehrere Augenzeugen zu diesem Schwindel."

Depps Rechtsabteilung glaubt, dass Heard ihre Ansprüche erfunden hat, um ihre Karriere voranzutreiben, als die #MeToo-Bewegung in vollem Gange war.

"Ms. Heard wusste auch, dass ihr aufwändiger Schwindel funktionierte", heißt es in der Klage. "Als Ergebnis ihrer falschen Anschuldigungen gegen Mr. Depp wurde Frau Heard zu einem Liebling der #MeToo-Bewegung, war die erste Schauspielerin, die zum Menschenrechtschampion des Menschenrechtsbüros der Vereinten Nationen ernannt wurde, wurde zur Botschafterin für Frauenrechte bei der American Civil Liberties Union ernannt und von L'Oreal Paris als deren globale Sprecherin eingestellt".


Zeitgleich habe Depp seinen Anwälte zufolge Filmrollen einbüßen müssen. Regisseure, die ihn engagierten, wurden öffentlich aufgefordert, diese Rollen neu zu besetzen.

Eine an Depp gerichtete Bitte um Verzeihung hat auf Twitter inzwischen Tausende von Unterstützern gefunden:

"Ich entschuldige mich bei Johnny Depp dafür, dass ich ihm die Treue gekündigt und Amber Heard geglaubt hat, als die Anschuldigungen bekannt wurden. Diese ganze Situation ist so abgefuckt. Wir müssen uns um Opfer von Misshandlungen besser kümmern – unabhängig vom Geschlecht und unseren parteiischen Haltungen bei bestimmten Situationen."




2. Die rechtspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Elisabeth Winkelmeier-Becker, äußert sich kritisch zu der von Frauenministerin Giffey angekündigten Unterhaltsreform:

"Das heutige Unterhaltsrecht - so auch die Düsseldorfer Tabelle, die in der Praxis oft als Berechnungsgrundlage herangezogen wird - geht im Wesentlichen von dem Modell aus, dass ein Elternteil die Betreuung übernimmt und der andere den finanziellen Unterhalt leistet. Wenn Betreuung heute anders geregelt wird, wird das auch beim Unterhalt eine Rolle spielen. Das haben wir bereits im Koalitionsvertrag angesprochen.

Wer die Unterhalt zahlenden Väter entlasten will, muss aber immer auch sagen, auf wessen Kosten das gehen soll. Es muss klar sein, dass Veränderungen nicht zulasten der Mütter gehen dürfen, wenn deren Unterhaltsansprüche und der Bedarf des Kindes in ihrem Haushalt dann unterm Strich gefährdet sind. Nur wo der Bedarf insgesamt gedeckt ist und Geld gespart wird, weil der Vater Ausgaben übernimmt, kann das auf den Unterhaltsanspruch angerechnet werden. Mich wundert, dass diese Perspektive der betroffenen Mütter bei der Frauenministerin nicht vorkommt."




3. Auch Gießen führt das Gender-Deutsch ein. Doch der Oberbürgermeister leistet Widerstand.



4. Im Tagesspiegel erklärt die Schriftstellerin Katja Lange-Müller, warum sie sie eine Petition gegen die Gendersprache unterzeichnet hat.



5. Ebenfalls im Tagesspiegel spricht sich Wolfgang Kubicki gegen das feministische Wahlrecht aus.



6. Und noch eine weitere Meldung im Tagesspiegel ist erwähnenswert:

Das Bezirksamt Treptow-Köpenick hatte 2014 das Pilotprojekt "Frauen im Sport" angeschoben, mit einem schönen Konzept, einem Beirat, wissenschaftlicher Begleitung und einem Zukunftspreis. Damit sollten die Sportvereine des Bezirkes angeregt werden, "Mädchen und Frauen verstärkt für Führungspositionen zu gewinnen und sie dabei zu unterstützen und zu fördern". In den 240 Sportvereinen in Treptow-Köpenick seien lediglich 35 Prozent der Mitglieder Frauen, nur zehn Prozent der Vereine hätten eine Frau an der Spitze.

(...) Das Projekt ist schon wieder eingeschlafen, mangels Resonanz, wie die zuständige Sportstadträtin Cornelia Flader (CDU) einräumt. 2017 habe man rund 200 Vereine angeschrieben, nur fünf hätten überhaupt geantwortet, und nicht alle Antworten waren positiv. "Wir können niemandem etwas aufdrücken, was er nicht will", sagt Flader. Und: "Die Vorstände sind nicht abgeneigt, Frauen aufzunehmen, aber es gibt nicht genügend, die sich engagieren wollen."


Das übliche Problem, das die deutsche Politik in anderen Fällen mit Quotenregelungen zu lösen versucht. Wann ist es im Sport soweit?



7. Ein Artikel im "Freitag" beschäftigt sich mit toxischer Weiblichkeit: narzisstischen Müttern und ihren Töchtern. (Das Leiden von Söhnen unter narzisstischen Müttern bleibt im feministischen "Freitag" natürlich unsichtbar.)



8. In der Schweiz fordern Linke Vulva-Tage, um sich verstärkt mit dem weiblichen Geschlechtsteil auseinanderzusetzen. Man kann sich vorstellen, wie die Reaktion wäre, wenn Maskulisten "Penistage" fordern würden.



9. Die Filmbewertungs-Website Rotten Tomatoes hat zehntausende schlechter Bewertungen von "Captain Marvel" gelöscht, damit Besucher der Website "ein realistischeres Bild" erhalten. Wie inzwischen bei solchen Debatten üblich, wurden die Kritiker des Films als "Trolle" bezeichnet.



10. Die feministische Bestseller-Autorin Chidera Eggerue löste scharfe Kritik aus, als sie auf Twitter erklärte, dass ihr die hohe Selbstmordrate unter jungen Männern herzlich egal sei:

Eggerue machte die anstößige Bemerkung auf Twitter, nachdem sie berichtet hatte, wie "eine weiße Frau" sie bei einem Vortrag angesprochen habe.

Die Frau, so behauptete Eggerue, erklärte unter Tränen, sie stimme Eggerues feministischen Ansichten zu, bestand aber darauf, dass "einige junge Männer es so schwer haben".

Eggerue bestritt dies in einer Reihe von Tweets.

Als Antwort auf jemanden, der sagte, dass die fragliche Frau auf hohe männliche Selbstmordraten verwiesen haben könnte, schrieb Eggerue: "Männer ermorden uns und missbrauchen Kinder, und du denkst, ich habe Zeit, darüber zu theoretisieren, warum sie nicht weinen können? Ich lach mir den Arsch ab, nicht ich, Schatz".

Die Aktivistin für ein positives Körperbild fügte hinzu: "Solange nicht junge Männer im Alter von sechs Jahren verheiratet werden und man ihnen keine Säure ins Gesicht schüttet, weil sie sexuelle Annäherungsversuche ablehnen, kannst du meine Meinung nicht ändern."

In einem anschließenden Tweet lehnte Eggerue die Vorstellung ab, "eine Welt zu gestalten, die sicherer ist für meine Unterdrücker", und erklärte, sie würde ihre Energie lieber auf verletzliche Frauen konzentrieren als auf "Leute, die nicht wissen, wie man weint".

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