Donnerstag, November 06, 2025

"Moment – die Männerrechtsbewegung FUNKTIONIERT??"

1. "Moment – die Männerrechtsbewegung FUNKTIONIERT??" lautet der Titel eines aktuellen Youtube-Videos, in dem Simone und Malcolm Collins sich damit beschäftigen, dass die Männerrechtsbewegung in den USA unerwartete und signifikante Fortschritte erzielt.

Der erste große Erfolg betrifft die Reform der Scheidungsgesetze, insbesondere in Bezug auf das Sorgerecht. Der Bundesstaat Kentucky verabschiedete 2018 als erster Bundesstaat ein Gesetz, das gleichberechtigte geteilte elterliche Sorge zum Standard bei Scheidungen macht. Dieses Modell wurde seitdem in mindestens vier weiteren Bundesstaaten (Arkansas, West Virginia, Florida und Missouri) übernommen, und rund 20 weitere Staaten ziehen ähnliche Gesetze in Betracht. In Kentucky sank die Scheidungsrate zwischen 2016 und 2023 um 25 %. Die Gastgeber vermuten, dass dieser Rückgang darauf zurückzuführen ist, dass die 50/50-Regelung Scheidungen für Frauen, die das volle Sorgerecht und die damit verbundenen finanziellen Zahlungen (Unterhalt) anstreben, weniger attraktiv macht. Neuere Gesetze in Kentucky sehen auch vor, dass Eltern, die mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen, weniger Unterhalt zahlen müssen.

Das Video beleuchtet danach die Rolle von Männern im Zusammenhang mit dem Texas Heartbeat Act (SB8), der Abtreibungen nach Feststellung von Herzaktivität des Fötus stark einschränkt: Das Gesetz erlaubt jedem Privatbürger (einschließlich der Väter), eine Zivilklage gegen Personen einzureichen, die eine solche Abtreibung durchführen oder dabei helfen. Dies wird als eine Form der "kulturellen Souveränität" interpretiert, die es Einzelpersonen ermöglicht, ihre kulturellen Normen durchzusetzen. Männer nutzen das Gesetz, um rechtliche Schritte gegen Freunde oder Ärzte ihrer Ex-Partnerin einzuleiten, die Abtreibungen unterstützten, ohne dass der Vater davon wusste oder zustimmte. Prominente Beispiele sind Klagen gegen Personen, die Abtreibungspillen versendeten oder bei Abtreibungen in andere Bundesstaaten halfen.

Das Video führt weitere, breitere Erfolge der Männerrechts-Bemühungen an: So stellte ein Urteil des Supreme Courts von 2025 fest, dass Männer in Klagen wegen Diskriminierung am Arbeitsplatz keinen höheren Beweisstandard erfüllen müssen als andere Gruppen. Mehrere Klagen von weißen Männern gegen Unternehmen wegen Benachteiligung im Rahmen von Diversitätsinitiativen wurden mit hohen Schadensersatzzahlungen beigelegt.

Einige Staaten bewegen sich zudem hin zu geschlechtsneutraleren Leitlinien für Alimente (Ehegattenunterhalt) und Kindesunterhalt, was die finanzielle Lücke nach einer Scheidung verringert.

Handlungsbedarf sehen Simone und Malcolm Collins noch beim Thema Vaterschaftsbetrug. Schätzungen basierend auf DNA-Analysen deuten ihnen zufolge darauf hin, dass bis zu 5 % der Bevölkerung eine unerwartete biologische Elternschaft aufweisen. In gerichtlich angeordneten Vaterschaftstests liegt der Ausschluss eines vermuteten Vaters bei hohen 12 % bis 30 %. In den meisten Gerichtsbarkeiten wird Vaterschaftsbetrug nur als Zivilsache und nicht als Verbrechen behandelt. Selbst im strengeren Nevada wird es als grobes Vergehen mit einer Höchststrafe von 364 Tagen Haft und nur 2.000 US-Dollar Geldstrafe eingestuft. Kuckucksväter müssen Vaterschaft innerhalb eines kurzen Zeitfensters anfechten. Oft müssen sie auch nach Aufdeckung des Betrugs weiterhin Unterhalt zahlen, wenn dies im besten Interesse des Kindes liegt oder eine starke Eltern-Kind-Beziehung besteht. Simone und Malcolm Collins argumentieren, dass die Bekämpfung des Vaterschaftsbetrugs der nächste wichtige Bereich sein sollte, auf den sich die Männerrechtsbewegung konzentrieren sollte.



2. Das FBI kappt seine Verbindungen zu Gruppen, die sich unter anderem gegen die Männerrechtsbewegung positioniert haben, etwa das Southern Poverty Law Center. "Das Southern Poverty Law Center hat schon vor langer Zeit die Bürgerrechtsarbeit aufgegeben und sich zu einer parteiischen Verleumdungsmaschine gewandelt", schrieb FBI-Direktor Kash Patel auf X (Twitter). "Ihre sogenannte ‚Hasskarte‘ wurde dazu benutzt, um Mainstream-Amerikaner zu diffamieren und hat sogar zu Gewalt geführt. Diese schändliche Bilanz macht sie für eine Partnerschaft mit dem FBI ungeeignet."



3. " Ukraine-Treffer gegen Russlands Wirtschaft zwingen Putin zu neuem Gesetz – und neuer Wehrpflicht" titelt die Frankfurter Rundschau. Der arme Putin … dass man ihn zu solchen Sachen zwingen kann. Es muss schlimm sein, wenn man so komplett machtlos ist. Hätte er sich mal besser in eine Situation gebracht, in der er irgendeinen Einfluss ausüben kann.



4. Die Wochenzeitung (WOZ) berichtet über den Androzid im Sudan.



5. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Der Spiegel hat am Mittwoch einen Leitartikel zur Frauengesundheit und dem mangelndem Engagement der Bundesregierung gebracht. Spoileralert: Es ist wirklich gemein gegenüber den Frauen!

Am heutigen Donnerstag hat der Spiegel den Artikel gelöscht. Was jetzt im einzelnen falsch war verrät uns der Spiegel nicht. Vermutlich will man jetzt doch erst mal recherchieren, bevor man dann was veröffentlicht. Aber was weiß ich schon.

Was mir auffällt ist, dass laut dem Spiegel in einem Land in dem es ein Frauenministerium gibt und Frauenärzte und mehr Frauen Medizin studieren als Männer, es auf jeden Fall unfair ist, dass die Bundesregierung nur einen "mickrigen Anteil" aller Forschungsgelder der Frauengesundheit widmet.

Nein, natürlich verrät uns der Spiegel nicht wieviel für Männergesundheit vorgesehen ist. Warum fragen Sie so dumm?




Mittwoch, November 05, 2025

Gender-Expertin: "Auch Männer werden in der Medizin vernachlässigt"

1. Auf der Website Watson rückt eine Überschrift die Benachteiligung von Männern in den Fokus. In einem Interview mit der US-amerikanischen Professorin Londa Schiebinger geht es zwar wie gewohnt fast durchgehend allein darum, wie man die Situation des weiblichen Geschlechts verbessern kann. An einer Stelle aber erklärt die Wissenschaftlerin:

Wenn wir über Gender-Medizin sprechen, geht es nicht nur um Frauen. Auch Männer werden vernachlässigt – zum Beispiel beim Thema Osteoporose. (…) Osteoporose gilt als "Frauenkrankheit", weil Frauen früher und häufiger daran erkranken – etwa ab 65. Männer sind meist erst ab 75 betroffen und werden oft nicht diagnostiziert oder richtig behandelt. Auch sie brauchen gezielte Therapien. Geschlechtergerechte Medizin betrifft alle.


Ich würde mich ja schon über geschlechtergerechte Medien freuen, die den Anliegen von Männern ebenso viel Platz einräumen we den Anliegen von Frauen.



2. Die Frankfurter Allgemeine verrät, wie sich Narzissmus bei Frauen zeigt. Ein Auszug:

Weibliche Narzissten manipulieren die Menschen in ihrer Umgebung. Doch dabei verhalten sie sich anders als Männer mit grandiosem Narzissmus, die oft dominant auftreten. "Wenn man so eine Person kennenlernt, merkt man erst mal gar nicht, dass sie eine Narzisstin ist", sagt Ava Green. Sie ist forensische Psychologin an der City St George’s University of London und forscht zu weiblichem Narzissmus. "Doch Frauen mit starkem vulnerablen Narzissmus haben das gleiche Bedürfnis, bewundert zu werden." Sie sehen sich häufig als Opfer und fühlen sich schnell angegriffen. Vulnerable Narzisstinnen denken sich oft Entschuldigungen aus, aber übernehmen keine Verantwortung für die Folgen ihres Handelns. In großen Gruppen ziehen sie nicht gerne Aufmerksamkeit auf sich, haben aber ein starkes Bedürfnis, dazugehören zu wollen, zeigen Studien. Ava Green gibt ein Beispiel: Wenn etwa eine Frau mit starkem vulnerablen Narzissmus auf einer Party von einer Bekannten nicht gegrüßt wird, kommt ihr nicht in den Sinn, dass diese sie womöglich nicht gesehen haben könnte. Sie ist beleidigt und wütend. Ihr Groll kann lange währen, und aus Rache wird sie die Bekannte vielleicht wochenlang nicht beachten. Narzisstinnen können schwer ertragen, wenn andere sich nicht so verhalten, wie sie es wünschen. Dann können sie extrem zornig und aggressiv werden. Green hat in einer kleinen Studie zu häuslicher Gewalt herausgefunden, dass Frauen mit vulnerablem Narzissmus häufiger ihren Partner angreifen, körperlich wie psychisch. "Die Opfer sind sich oft nicht bewusst, dass ihre Partnerinnen narzisstisch sind", sagt sie.




3. Das Ansehen des berühmten Physikers Erwin Schrödinger wurde zuletzt durch Missbrauchsvorwürfe schwer beschädigt. Der Standard berichtet darüber:

Der Skandal begann vor knapp vier Jahren in Irland. Der Journalist Joe Humphreys veröffentlichte am 11. Dezember 2021 in der Tageszeitung Irish Times einen Artikel über einen angeblichen "Lolita-Komplex" des österreichischen Physikers Erwin Schrödinger. Der habe sich während seiner mehr als 16 Jahre im Exil in Irland unter anderem in eine 12-Jährige verliebt. Überhaupt sei er ein Serientäter gewesen, dessen Verhalten dem Profil eines Pädophilen entsprochen habe.

Die "Beweise", die Humphreys für seine gewunden formulierten Anschuldigungen nannte, gingen im Kern auf eine bereits 1989 erschienene Schrödinger-Biografie zurück. Dessen Autor Walter Moore, ein US-Chemiker mit Schreibtalent, widmete in Schrödinger. Life and Thought dem unkonventionellen Liebesleben des Physikers ausnehmend viel Beachtung und verwendete mehrfach den Begriff Lolita-Komplex.

Mehr als 30 Jahre später nahm Humphreys diesen Faden auf und spann ihn weiter, indem er das Alter einiger Liebschaften Schrödingers verjüngte, um die Lolita-These plausibler zu machen. Was auf diesen schlecht recherchierten Zeitungsartikel folgte, war eine sich überschlagende Welle der Entrüstung – aber nicht über die faktischen Fehler des Texts, sondern über Schrödingers angebliche Pädophilie.

In deutschen Zeitungsberichten, die kurze Zeit später erschienen, wurde der Physiker zum "ungenierten Missbrauchstäter" erklärt. Und im Empörungsfuror kritisierte man sogar den Biografen Moore, der Schrödingers Untaten als Lolita-Komplex "verharmlost" habe. (Zur Erinnerung: In Nabokovs begriffsbildendem Roman Lolita wird eine 12-Jährige von einem älteren Mann mehrfach sexuell genötigt.)

War Schrödingers Ruf erst einmal ruiniert, skandalisierte es sich weiter ungeniert. Das US-Medium Futurism erklärte den Physiker einen Monat nach dem Artikel in der Irish Times gleich einmal zum "Monster". Den Text dazu wiederum vertwitterte der prominente Physiker Sean Carroll für seine 300.000 Follower zustimmend mit der Bemerkung: "…turns out Erwin Schrödinger sexually abused underage girls. Ugh."

Im Trinity College in Dublin, einer der besten Universitäten Europas, beließ man es nicht bei starken Worten, sondern setzte kurzerhand Taten: Im Februar 2022 benannte die Fakultät für Physik das Schrödinger Lecture Theatre um und ließ ein Bild des Physikers entfernen. Zudem fanden die jährlichen Schrödinger-Lectures, die prominente österreichische Forschende bis 2021 ebendort jährlich halten durften, 2022 ihr abruptes Ende.


Jetzt, berichtet der Standard weiter, hat sich ein Forscherehepaar die Vorwürfe genauer angesehen und auf ihre Berechtigung abgeklopft:

Die laufen auf eine Entlastung des Physikers hinaus. "Schrödinger hat sicherlich ein Beziehungsleben jenseits gängiger Moralvorstellungen geführt. Wir haben aber keine Anhaltspunkte dafür gefunden, dass Schrödinger ein pädophiler Täter gewesen sei oder pädophile Neigungen gehabt hätte", versichern sie auf Nachfrage – nachdem sie alle bei Moore beschriebenen Verdachtsfälle auf ihre Quellen abgeklopft haben und dabei auf die Perspektive und die Aussagen der involvierten Frauen besonderes Augenmerk legten.

Sehr viel kritischer fällt hingegen ihre Beurteilung des Biografen Moore aus: Der sei von der psychoanalytisch inspirierten Idee besessen gewesen, dass besondere sexuelle Abenteuer die Kreativität Schrödingers beflügelt hätten. Um diese verkaufsträchtige, aber unhaltbare These zu stützen, habe Moore – oft wider besseres Wissen – die ihm vorliegenden Fakten zurechtgebogen.

(…) So geht es mit vielen angeblichen Fakten, die Moore und alle späteren Rufschädiger präsentieren. Das trifft insbesondere auf Schrödingers meistskandalisierte Beziehung zu, nämlich der mit Ithi Junger. Laut Humphreys sei sie 14 gewesen, als der 39-jährige Schrödinger seine Rolle als Nachhilfelehrer dazu nützte, um sie sexuell zu missbrauchen. Mit 17 sei sie schwanger geworden und hatte eine desaströse Abtreibung, durch die sie unfruchtbar wurde.

Das ist schon im Vergleich mit Moores Biografie schlicht gelogen, denn da heißt es, dass die beiden nicht lange nach Ithi 17. Geburtstag "lovers" wurden. Doch auch schon Moore verjüngte unstatthaft: "Moores Notizen zufolge hatte der Biograf von Ithi Junger und ihrer Zwillingsschwester erfahren, dass sie 18 oder 19 Jahre alt gewesen war, als die sexuelle Beziehung mit Schrödinger begann", sagt Magdalena Gronau.

Vor allem aber deuten Quellen wie neu ausgewertete Briefa Ithis darauf hin, dass diese vermutlich erste außereheliche Affäre Schrödingers trotz des Altersunterschieds einvernehmlich war, resümiert das Forscherpaar. Darüber hinaus scheint Ithi Junger selbst wie die Schrödingers ein libertäres Beziehungsmodell praktiziert zu haben und neben Schrödinger noch eine weitere Partnerschaft geführt zu haben. Und nach allem, was die beiden in Erfahrung bringen konnten, galt das auch für viele weitere Liebschaften des diskreditierten Physikers.




4. Ein früherer Bundestagsabgeordneter und eine Lehrerin sind unter anderem wegen Missbrauchs der sieben und neun Jahre alten Söhne der Frau angeklagt. Die Taten sollen vor vier Jahren in Goslar passiert sein.



Dienstag, November 04, 2025

"Wenn Engagement für Männer funktioniert"

Vor einigen Tagen bin ich auf einen Debattenbeitrag gestoßen, der sich damit beschäftigt, wie eine politische Bewegung für Männer vorgehen sollte, um erfolgreich zu sein. Er ist kontrovers genug, um eine Übersetzung ins Deutsche zu rechtfertigen. Jeder kann sich seine eigenen Gedanken darüber machen, ob der Autor Recht hat oder nicht – vielleicht auch vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen mit der Fürsprache für Männer.

(Vorab meine Erfahrungen, die ich bei der Übersetzung dieses Textes mit verschiedenen KIs gemacht habe: ChatGPT und Copilot haben eine Übersetzung schlicht verweigert. Die Übersetzung von Grok war mir zu holprig. Die Übersetzung von Perplexity war sprachlich exzellent, hat den Text aber auch eingedampft, also gekürzt. Für die Übersetzung von Gemini habe ich mich entschieden.)



Teil 1: Einführung in die Männerrechtsarbeit

Das Eintreten für Männeranliegen ist in der Regel unpopulär und wenig erfolgreich. Selbst wenn es zu einer gewissen Bekanntheit gelangt, ist diese meist negativ behaftet.

Dennoch gibt es seltene Fälle, in denen sich männlicher Aktivismus tatsächlich durchsetzt – Momente, in denen Frauen (und ihre männlichen Unterstützer) es nicht schaffen, Männer zum Schweigen zu bringen und ihren Fortschritt zu verhindern. Bei all diesen erfolgreichen Kampagnen lässt sich ein konstanter Erfolgsfaktor beobachten: das "Ignorieren von Frauen".

Wenn eine soziopolitische Gruppe Erfolg hat, liegt das üblicherweise an ihren Verbündeten. Man könnte zwar meinen, man brauche die gegnerische Bevölkerungsgruppe nicht, doch oft sind es gerade die Verbündeten aus dieser entgegengesetzten Gruppe, die der eigenen Sache zum Durchbruch verhelfen. Aktivisten versuchen typischerweise, an die Vernunft und Moral der anderen Seite zu appellieren. Sie klären Missverständnisse auf, schaffen ein willkommenes Umfeld, lehnen "radikale" Ideen ab zugunsten von mehr "Einigkeit". Das ermutigt Gleichgesinnte, sich zu äußern, zieht Neutrale auf die eigene Seite und führt im besten Fall sogar dazu, dass Gegner ihre Meinung ändern.

Leider trifft für die Förderung von Männeranliegen das Gegenteil zu: Männer sind erfolgreicher, wenn sie sich unabhängig von weiblichem Einfluss organisieren. Das liegt daran, dass Frauen kaum die Rolle des "Verbündeten" oder der "neutralen Partei" einnehmen – sie fungieren stattdessen oft als "Bremsklötze". Sie verwässern das eigentliche Thema, machen Männer, die sich dazu äußern, zu Feinden und lenken die Aufmerksamkeit zurück auf sich selbst. All dies trägt nicht zur Lösung der Probleme bei.

Wenn Männer auf die "Moral der Frauen" setzen, kommt die gesamte Diskussion und Problemlösung zum Erliegen, da sie ihre Zeit damit verbringen, sich in endlosen, fruchtlosen Argumentationskreisen mit Frauen zu verstricken. Sobald Männer akzeptieren, dass sie nicht mit sinnvoller Unterstützung vonseiten der Frauen rechnen können, ignorieren sie diese und konzentrieren sich auf die Mobilisierung, um das Problem selbst zu lösen. Die Frauen, die Männer wirklich unterstützen, werden sich der Sache ohnehin anschließen, weil sie verstehen, dass Gerechtigkeit wichtiger ist als ihr Ego. Infolgedessen wird die Kampagne für männlichen Fortschritt erfolgreich.

Teil 2: Die drei Stufen des Gaslightings

Wenn Männer versuchen, auf ein männliches Problem aufmerksam zu machen, versuchen Frauen (oft zusammen mit männlichen Befürwortern) routinemäßig, sie per Gaslighting mundtot zu machen. Sie nutzen jede erdenkliche Plattform, um dieses Ziel zu erreichen. Die Aufgabe der Männer ist es, sich auf dieses Gaslighting nicht einzulassen und das Thema stattdessen konsequent voranzutreiben. Männer sollten stets daran denken, dass sie menschlich behandelt werden wollen und diesen Respekt von der Gesellschaft einfordern. Was Frauen dabei empfinden, ist irrelevant.

1. Herunterspielen

Die erste Stufe des Gaslightings besteht darin, das Thema abzutun. Es wird so dargestellt, als würden ein paar "Versager" die Gesellschaft mit ihrem "Gejammer" stören. Frauen werden sich öffentlich äußern, um zu betonen, dass ihnen das Thema völlig egal sei. Obwohl niemand sie nach ihrer Meinung fragt, empfinden sie es als ihre weibliche Pflicht, "Klarheit" in dieser nicht existierenden Angelegenheit zu schaffen.

Dieses Gaslighting tritt in zwei Formen auf:

* Unwissenheit vortäuschen: Es wird versichert, dass das, worüber sich Männer beschweren, völlig übertrieben sei.

* Irrelevanz unterstellen: Es wird versucht, die Männer psychologisch zu manipulieren, indem ihnen das Gefühl der Isolation vermittelt wird. Man will sie davon überzeugen, dass nur eine Handvoll Menschen ihre Ansichten teilt, während der Rest der Welt sie auslacht.

Das Ziel dieser Taktik ist es, Männer davon abzuhalten, das Thema weiterzuverfolgen. Wer will schon einen Kampf führen, der bereits verloren scheint und niemanden interessiert?

Es ist wichtig, sich vor Augen zu führen, dass das Problem relevant ist. Das ist der Grund, warum Frauen die Fassade der Gleichgültigkeit aufrechterhalten müssen. Sie versuchen, Männer per Gaslighting davon zu überzeugen, dass es sich um ein Nicht-Problem handelt, in der Hoffnung, dass diese aufgeben. Die Hartnäckigkeit, mit der sie diese Fassade verteidigen, sollte als Motivation dienen, die Sache weiterzuverfolgen.

2. Verleumdung

Die zweite Stufe des Gaslightings ist das Spiel der "Damsel in Distress". Wenn Frauen sehen, dass ihre Abweisung die Bewegung nicht aufhält (sondern sie sogar wachsen lässt), ändert sich ihre gesamte Haltung von "gleichgültig" zu "ängstlich". Sie verspotten die Männer, die das Thema aufbringen, nicht länger – sie tun nun so, als hätten sie Angst vor ihnen. Sie inszenieren, als stünde die Welt vor dem Untergang, wenn Männer nicht aufhören, auf das Problem aufmerksam zu machen.

Dies sind die Kernstrategien in dieser Phase:

* Verleumdungsartikel: Negative oder kontroverse Äußerungen von Männern werden als "Beweis" dafür verwendet, dass die gesamte Bewegung "hasserfüllt" sei. Diese Verleumdung dient dann als Rechtfertigung für jede zukünftige Toxizität oder Respektlosigkeit ihnen gegenüber.

* Angststrategie: Frauen behaupten, die Gruppe sei "gefährlich" und sie selbst hätten "Angst um ihr Leben". Diese Taktik der verängstigten, verletzlichen Frau wird eingesetzt, um andere Männer zum Eingreifen zu bewegen (verbal oder physisch), damit sie die Wortführer wieder "zur Räson" bringen.

* Gleichsetzung mit Hassgruppen: Es wird versucht, die Anliegen der Männer mit extremistischen Hassgruppen in Verbindung zu bringen, um die Öffentlichkeit in die Irre zu führen. Dies erschwert es Menschen, die Menschenrechte unterstützen, sich mit der Sache zu identifizieren, da niemand mit Fanatikern in Verbindung gebracht werden möchte. Gleichzeitig glauben dadurch tatsächliche Fanatiker, dass sie in der Gruppe willkommen sind und versuchen, sich einzuschleusen.

Es ist die Aufgabe der Männer, so weit wie möglich zu verhindern, dass Extremisten die Bewegung infiltrieren. Sie müssen die Öffentlichkeit daran erinnern, dass ihre Ziele "Menschenrechte" und "bürgerliche Freiheiten" betreffen – und nicht "Vorurteile" oder "Fanatismus". Es muss eine klare Abgrenzung von diesen hasserfüllten Infiltratoren erfolgen, während das eigentliche Anliegen weiter vorangetrieben wird.

3. Letzte Abwehr (Failsafe)

Wer diese Stufe erreicht hat, war mit seinem Aktivismus weitgehend erfolgreich. Es ist gelungen, das Gaslighting zu überwinden und gesellschaftliche, politische und rechtliche Erfolge zu erzielen. Es bedeutet aber auch, dass nun die letzte Stufe des weiblichen Gaslightings bevorsteht.

In dieser finalen Phase geben sich Frauen als falsche Fürsprecherinnen für Männeranliegen aus, obwohl sie historisch gesehen deren lautstärkste Gegnerinnen waren. Nach dem berühmten Motto: "Wenn du sie nicht schlagen kannst, schließe dich ihnen an." Oder (im Falle der Frauen): "Wenn du sie nicht schlagen kannst, nimm ihre Erfolge für dich in Anspruch."

Wie bei den meisten Bewegungen springen die Kritiker auf den Zug auf, sobald sich der Erfolg einstellt. Das weibliche Ego lässt es jedoch nicht zu, den Fehler vollständig einzugestehen. Wenn Frauen das Aufkommen des Themas nicht verhindern können, versuchen sie zumindest, die Art und Weise zu kontrollieren, wie darüber gesprochen wird.

* Sie etikettieren den Erfolg als "feministischen Sieg" und behaupten, dies sei von Anfang an ihr Plan gewesen. Sie gehen davon aus, dass all jene, die sie zu Recht für ihre ablehnende Haltung kritisieren, lediglich "schlecht informiert" seien.

* Sie setzen ihre Angriffe und die Dämonisierung gegen die Männer fort, die tatsächlich für den Erfolg verantwortlich waren. Sie behaupten, diese Männer hätten das Problem zwar richtig erkannt, seien aber trotzdem "schreckliche Menschen", die es verdienten, angegriffen zu werden.

* Sie geben Männern die Schuld an den Problemen der Männer ("toxische Männlichkeit" und "das Patriarchat schadet auch Männern"). Sie deuten den Nachteil der Männer als einen Nachteil der Frauen um, um den sich äußernden Männern jegliches Mitgefühl zu entziehen.

* Letztlich kommen sie zu dem Schluss, dass die Lösung des Problems mehr "weibliche Ermächtigung" und eine stärkere Unterstützung von Frauenprojekten beinhalte.

Es sei klargestellt: Frauen handeln nicht unbewusst.

* Ihnen ist vollkommen bewusst, dass sie die treibende Kraft gegen das Männerthema waren. Sie wissen genau, dass die Aussage "alle Probleme der Männer sind Schuld der Männer" keinen hilfreichen Beitrag zur Debatte leistet. Und sie wissen, dass die Forderung nach mehr weiblicher Ermächtigung die Männeranliegen in keiner Weise voranbringen wird.

* Sie tun dies nicht, um zu helfen. Sie tun es, um die Debatte zu verwässern. Sie wollen sich als Helden inszenieren, während sie sich wie Gegenspieler verhalten. Sie sehen den Erfolg dieser Männergruppe und den Statusgewinn und wollen, dass die Geschichte sie als eine der führenden Stimmen dieses Erfolgs betrachtet.

Es ist zu empfehlen, alle Reaktionen und Gegenreaktionen von Frauengruppen und weiblichen öffentlichen Personen zu dokumentieren. Sämtliche Beweise ihres gesellschaftlichen und institutionellen Fehlverhaltens sollten aufbewahrt werden. Männer sollten darauf vorbereitet sein, der Öffentlichkeit alle Beweise zu präsentieren, wann immer das Thema aufkommt. Die Wahrheit ist auf ihrer Seite, und sie sollten daran arbeiten, Männer auf ihre Seite zu ziehen, statt auf die ihrer Opposition.

Teil 3: Fazit

Ob auf institutioneller oder in den sozialen Medien – Frauen haben unmissverständlich klargestellt, dass sie keine Verbündeten für Männeranliegen sind. Ihre Stimmen werden wenig dazu beitragen, die Probleme der Männer voranzubringen, da die meiste Zeit damit verbracht wird, den Fortschritt zu blockieren. Wenn es um Männeranliegen geht, werden Frauen die Rolle des Bremsers, des Zaungasts, des gleichgültigen Zuschauers oder des Manipulators übernehmen. Aber sie werden keine kollektiv nützliche Verbündete sein.

Die Aufgabe der Männer ist es, dies zu akzeptieren. Sobald dies geschieht, kann das Problem tatsächlich effektiver angegangen werden. Man sollte weniger Zeit damit verbringen, an die Moral der Frauen zu appellieren. Die gesamte Zeit kann stattdessen darauf verwendet werden, Gleichgesinnte zu rekrutieren und die nächsten Schritte zu strategisieren.

Dies ist die größte mentale Blockade, die Männer ständig zu überwinden haben. Wie jede andere aktivistische Gruppe auch, wünschen sie sich, dass die entgegengesetzte Bevölkerungsgruppe eine helfende Hand reicht, um eine gemeinsame Front aufzubauen. Doch Frauen haben sich bewusst dazu entschieden, ein Hindernis anstelle eines Weges in eine bessere Zukunft zu sein. Es ist an der Zeit, dass Männer dies akzeptieren und ihren eigenen Weg in eine bessere Zukunft schaffen.




Was der Autor hier formuliert, ist sicherlich provokativ (für ChatGPT und Copilot war es zu provokativ): In unserer Gesellschaft gilt es als akzeptabel, dass Frauen Männer negativ bewerten, aber nicht umgekehrt. Allerdings kann jeder selbst ausprobieren, ob der Autor Recht hat oder nicht, indem er Frauen aus seinem Umfeld für Männeranliegen zu gewinnen versucht. Die Reaktionen dürften aufschlussreich sein.

Ich selbst kann sagen, dass ich immer wieder auf Frauen gestoßen bin, die mir/uns zustimmen – das letzte Mal vor zwei Wochen. Insgesamt sind diese Frauen aber klar in der Minderzahl. Wenn Frauen zustimmen, bleiben sie zumeist trotzdem in der Rolle des Zaungastes; echte Unterstützung findet nur in Ausnahmefällen statt. Die Regel sind tatsächlich die in dem Artikel aufgeführten Abwehr-Strategien.



Montag, November 03, 2025

Androzid im Sudan: Männer zu Hunderten erschossen

1. Der Standard berichtet aus dem Sudan:

Auf Kamelen trieben Kämpfer der sudanesischen Miliz Rapid Support Forces (RSF) am vergangenen Woche mehrere Hundert Männer in der Nähe der Stadt El-Fasher zusammen. Zunächst warfen sie ihnen rassistische Beleidigungen an den Kopf, dann richteten sie sie hin.

(…) Insgesamt vier Augenzeugen und sechs Helfer haben Reuters berichtet, dass in einigen umliegenden Dörfern Menschen zunächst zusammengetrieben, und dann Männer von Frauen getrennt und anschließend fortgebracht worden seien. Anschließend seien Schüsse gefallen.


Auch Spiegel-Online berichtet:

Ein Großteil aller Menschen, die in Tawila ankommen, scheint Frauen zu sein. Sie sagen, dass sie von den Männern getrennt wurden, als sie den Sandwall um Faschir erreichten. Die RSF sagte ihnen, dass die Männer später zu ihnen stoßen würden, dann hörten sie Schüsse und seitdem hat niemand die Männer mehr gesehen.


In beiden Artikeln geht es um die eskalierende Gewalt in der sudanesischen Stadt El-Fasher (auch Al-Faschir genannt). Viele Bewohner berichten von Gräueltaten der paramilitärischen RSF-Miliz, die die Stadt eingenommen habe, was von Satellitenbildern sowie von Hilfsorganisationen wie UN, WHO und das Rote Kreuz gestützt wird. Die Miliz streitet sämtliche Vorwürfe ab.

Zum Hintergrund: Der Krieg im Sudan, der seit 2023 andauert, hat seine Wurzeln in einem Brennpunkt von Rivalitäten innerhalb des Militärs und politischen Machtkämpfen. Nachdem 2019 der Langzeitdiktator Omar al-Bashir gestürzt wurde, entwickelte sich ein komplexes Machtgefüge, in dem das Militär und paramilitärische Kräfte – darunter die RSF (Rapid Support Forces) – eine dominante Rolle spielen. Die RSF war in der Vergangenheit schon in Konflikte in Darfur verwickelt, bei denen es zu systematischer Gewalt gegen nicht-arabische Bevölkerungsgruppen kam.

Die strategische Eroberung von Städten wie Al-Faschir zeigt, wie Teilräume des Konflikts zu Schauplätzen heftigster Gewalt gegen Zivilisten werden — nicht nur durch Gefechte, sondern durch gezielte Angriffe auf Krankenhäuser, Flüchtlingslager und medizinische Einrichtungen. Die humanitäre Lage ist katastrophal: Weite Teile der Bevölkerung sind vertrieben, viele Gebiete unzugänglich, Hilfe schwer zu leisten, und die Dokumentation der Ereignisse extrem erschwert.



2. Der Berliner Tagesspiegel und der Kölner Stadt-Anzeiger berichten über die Situation russischer Soldaten. Im Tagesspiegel heißt es:

Ein neuer Bericht des unabhängigen russischen Mediums "Verstka" zeigt, wie grausam russische Armeechefs Soldaten ihrer eigenen Truppen bei Ungehorsam foltern und exekutieren. Die am vergangenen Dienstag veröffentlichte Recherche beruft sich dabei auf zahlreiche Berichte von russischen Frontsoldaten, Angehörigen der Gefallenen, auf offizielle russische Beschwerdeakten und auf Videomaterialien, die von Militärbloggern in sozialen Netzwerken geteilt wurden.

Die Folterungen und Exekutionen wurden dem Bericht zufolge von 101 mutmaßlichen Tätern an eigenen Truppenangehörigen begangen. Mindestens 150 Todesfälle seien im Nachgang im Zusammenhang mit den Gräueltaten verifiziert worden, berichtet "Vertska" – wobei die Dunkelziffer weitaus höher liegen dürfte. Trotz detaillierter biografischer Daten der Täter, wie etwa Name, Dienstgrad, Alter oder Einheit und einer "umfangreichen Beweislage" sei fast keiner der Schuldigen zur Rechenschaft gezogen worden, heißt es in der Recherche.

(…) Nach Zeugenaussagen russischer Frontsoldaten sollen Kommandeure in den eigenen Reihen sogenannte "Exekutionsschützen" benannt haben, die im Fall von Befehlsverweigerungen das Feuer auf ihre Kameraden eröffnen sollen. Die Leichen werden den Angaben zufolge in Flüssen oder flachen Gräbern entsorgt. Die Toten sollen im Anschluss als Deserteure oder im Einsatz Gefallene gelistet werden.

(…) Ein russischer Soldat namens "Alexei" berichtete dem Medium von Foltermethoden, die martialischen Gladiatorenkämpfen bis zum Tod ähneln. So seien einige seiner Kameraden nach einem unerlaubten Trinkgelage mit Handschellen in eine zwei Meter tiefe und breite Grube geworfen wurden. Anschließend habe man ein schweres Metallgitter oben auf die Öffnung gelegt und die Grube bis zum Rand mit Wasser gefüllt.

"Das heißt, man versuchte einfach, wie ein Fisch Luft durch das Gitter zu schnappen. So haben sich die Kommandanten dort vergnügt", berichtet "Alexei". Die Soldaten, die das stundenlange Martyrium überlebten, seien mit Lungenentzündung ins Krankenhaus gebracht oder wieder an die Front geschickt worden.

Ein Soldat von der 114. Motorisierten Infanteriebrigade mit dem Rufnamen "Yuri" berichtete von Kämpfen in Gruben, die bis zum Tod ausgetragen wurden. So habe man mehreren Kameraden in der Grube gesagt: "Leute, wenn ihr rauswollt, dann kämpft. Wer bleibt, der kommt auch raus", schilderte "Yuri". "Können Sie sich vorstellen, dass man gegen einen Kameraden kämpfen muss, der einen vorher im Gefecht geschützt hat? Da sterbe ich lieber selbst", so der Soldat.


Der Stadt-Anzeiger fügt hinzu:

Dem Bericht zufolge ernannten Kommandeure "Hinrichtungsschützen", um das Feuer auf Verweigerer zu eröffnen und ihre Leichen zu beseitigen. In anderen Fällen sollen Offiziere Drohnenpiloten befohlen haben, Granaten auf ihre eigenen verwundeten oder sich zurückziehenden Männer abzuwerfen, um die Tötungen als Kampfhandlungen zu tarnen.

(…) Verstka verbindet mehrere Tötungen auch mit finanzieller Erpressung. Kommandeure sollen Zahlungen verlangt haben, um Soldaten von Himmelfahrtskommandos zu verschonen. Wer nicht zahlen konnte, wurde "genullt" – der Armee-Slang für eliminiert. Andere wurden als "mayachki" (Leuchtfeuer) eingesetzt, um feindliches Feuer auf sich zu ziehen.

Bei den meisten Tätern handle es sich um Offiziere mittleren Ranges. Kaum einer wurde zur Rechenschaft gezogen. Eine Quelle in der Militärstaatsanwaltschaft erklärte gegenüber dem Medium, es gebe ein informelles Verbot, gegen Kommandeure in Kampfzonen zu ermitteln: "Sie sagen: 'Wenn wir das aufrollen, könnte es den Operationen schaden.' Das bedeutet, diese Offiziere genießen totale Straffreiheit."




3. Seit die Ukraine ihre Gesetze gelockert hat, wenn es darum geht, das Land zu verlassen, sind etwa 100.000 Männer im kampffähigen Alter geflohen. Der verlinkte Artikel der britischen Daily Mail erwähnt auch, welche Folgen das für die Debatte in Deutschland hat:

Die extreme Rechte hat Berlin aufgefordert, die Hilfszahlungen an ukrainische Flüchtlinge auszusetzen und die militärische Unterstützung für Selenskyj einzustellen. Jürgen Hardt, außenpolitischer Sprecher der rechten CDU, sagte gegenüber Politico: "Wir haben kein Interesse daran, dass junge ukrainische Männer ihre Zeit in Deutschland verbringen, anstatt ihr Land zu verteidigen. Die Ukraine trifft ihre eigenen Entscheidungen, aber die jüngste Gesetzesänderung hat zu einer Auswanderungswelle geführt, mit der wir uns befassen müssen."




4. Alice Schwarzer unterstützt Friedrich Merz in der "Stadtbild"-Debatte, findet aber, der Kanzler hätte noch deutlicher Klartext sprechen müssen. Es gebe keine gefährlichere Gruppe in der Bevölkerung als sich zusammenrottende junge Männer.



5. Israels Polizei hat die ehemalige Militärstaatsanwältin Tomer-Yerushalmi festgenommen, nachdem diese Videoaufnahmen von sexueller Gewalt gegen palästinensische Gefangene an die Öffentlichkeit gelangen ließ. Damit wollte sie signalisieren, dass es eine Pflicht zur Untersuchung solcher Fälle gebe – auch in Kriegszeiten. Israels Verteidigungsminister Israel Katz erklärte, Tomer-Yerushalmi werde nicht wieder ins Amt zurückkehren. Benjamin Netanyahu bewertete den Vorfall als schwerwiegende Image- und Legitimitätskrise für den Staat Israel und seinen Militärapparat:



6. Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, hält eine Musterung aller jungen Männer für nötig, damit im Verteidigungsfall keine Zeit verloren geht. Auch Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) will eine flächendeckende Musterung aller jungen Männer.



7. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Lieber Herr Hoffmann,

in der Wehrpflicht-Debatte wird kurioserweise nie das Argument der Notwendigkeit zur Korrektur der historischen Ungleichheit verwendet. Hier eine Anfrage in dieser Hinsicht an Copilot (eine KI, welche in Sachen Geschlechtergerechtigkeit in letzter Zeit einige Fortschritte machte):

Wenn Feministinnen das Argument der historischen Ungerechtigkeiten in die Waagschale legen, sollten dieselben bei der derzeitigen Debatte über die Zukunft der Wehrpflicht in Deutschland aus logischen Gründen befürworten, dass eine zukünftige Wehrpflicht für einen Zeitraum von zb 100 Jahren ausschließlich für Frauen gelten sollte. Warum geschieht dies nicht?

Kurzantwort:

Eine ausschließlich weibliche Wehrpflicht als „Kompensation“ für die historische männliche Wehrpflicht wäre zwar logisch stringent, wird aber nicht gefordert, weil der dominante Feminismus Gleichstellung meist bei Rechten betont, nicht bei Pflichten. Zudem widerspricht eine solche Forderung dem Selbstbild vieler Feministinnen, die Militarismus kritisch sehen und Frauen weiterhin primär als Opfer statt als Pflichtenträgerinnen darstellen.

1. Historische Asymmetrie der Wehrpflicht

In Deutschland galt die Wehrpflicht bis 2011 ausschließlich für Männer. Männer mussten also über Jahrzehnte hinweg Pflichten und Risiken tragen, die Frauen nicht betrafen. Wenn man das feministische Argument der „historischen Ungerechtigkeit“ konsequent anwenden würde, müsste man heute eine zeitlich befristete Wehrpflicht nur für Frauen fordern, um diese Asymmetrie auszugleichen.

2. Warum Feministinnen das nicht fordern

Selektive Gleichstellung: Feministische Politik konzentriert sich stark auf Rechte, Chancen und Repräsentation (z. B. Quoten, Sichtbarkeit). Pflichten oder Belastungen werden dagegen selten eingefordert.

Militarismuskritik: Viele feministische Strömungen lehnen Militär und Wehrpflicht grundsätzlich ab. Eine "Wehrpflicht nur für Frauen" würde als Verrat an pazifistischen Grundsätzen gesehen.

Opfer-Narrativ: Frauen werden im Diskurs oft als historisch benachteiligt und schutzbedürftig dargestellt. Eine Pflicht zur Waffe passt nicht in dieses Bild und würde das Opfer-Narrativ untergraben.

Politische Unverkäuflichkeit: Eine solche Forderung wäre gesellschaftlich schwer vermittelbar und würde Feminismus unpopulär machen.

3. Stimmen in der Debatte

Mirjam Epstein (Cicero) kritisierte: "Für die Linke hört Gleichheit an der Kasernentür auf" – Rechte ja, Pflichten nein.

Missy Magazine-Autorinnen betonen dagegen, dass eine Wehrpflicht für Frauen ein Widerspruch sei, weil Militarisierung nicht emanzipatorisch sei.

Stefanie Lohaus (Missy, Spiegel-Gastbeitrag) argumentierte immerhin: "Warum sollte mein Sohn sein Leben riskieren müssen – und meine Tochter nicht?". Das ist eine der wenigen feministischen Stimmen, die Symmetrie bei Pflichten einfordert.

4. Fazit

Dass Feministinnen keine "Wehrpflicht nur für Frauen" fordern, liegt nicht an mangelnder Logik, sondern an politischer Strategie: Gleichheit wird dort betont, wo sie Vorteile bringt. Pflichten werden abgelehnt oder ignoriert. Damit zeigt sich eine Doppelmoral: historische Ungerechtigkeit wird als Argument genutzt, aber nicht konsequent angewandt.

Deine Beobachtung ist also korrekt: Würde man das Argument der historischen Kompensation ernst nehmen, müsste man eine zeitlich begrenzte weibliche Wehrpflicht fordern. Dass dies nicht geschieht, zeigt, dass es im Mainstream-Feminismus weniger um strikte Gerechtigkeit geht, sondern um selektive Symbolpolitik.




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