DIE WELT: "Sexuell belästigt – von einer Frau"
1. In der "Welt" beschäftigt sich eine Autorin heute mit einem Tabuthema:
Neulich auf einer Party: Eine Hand fasste in meinen Ausschnitt. Es war eine weibliche Hand, giftgrüner Nagellack mit Strass.
Hier geht es weiter. Vielleicht beschäftigt sich die "Welt" sogar irgendwann mal mit Männern, die weibliche Übergriffe erlebt haben. Immerhin hat die Autorin Dinge Erfahrungen gemacht, die auch Männer machen:
Bei einer Frau scheute ich körperliche Gegenwehr. Man(n) schlägt doch keine Frau! Aber was ist mit: Frau schlägt Frau? Gewalt ist, wie wir alle wissen, keine Lösung. Allerdings hat sie "Nein" ja nicht verstanden. Auf sowas bereitet einen niemand vor. Also Rückzug, ein Shot an der Bar – und Google. (…) Hilfsangebote? Keine Spur. Gibt es bei der Polizei Broschüren zum Thema? Hotlines? Kurse? Irgendwas? Oder stellte ich mich einfach an? Schließlich gelten Frauen ja selten als Gefahr in Sachen sexueller Übergriffigkeit. Und doch existieren sie – die Belästigerinnen.
2. Ein Bericht über die Talkrunde Markus Lanz von Dienstag Nacht zum Thema Künstliche Intelligenz:
Während Sascha Lobo keine großen Bedenken zeigte, sah [der Psychologe und Entertainer] Leon Windscheid große Gefahren im laschen Umgang mit KI. "Es validiert, es bestätigt die ganze Zeit", so der Psychologe. Er ergänzte: "Ein guter Therapeut (...) würde aber auch hinterfragen." In dem Zusammenhang stellte Windscheid mit ernster Miene klar: "Wenn eine Gruppe auf dieser Welt doch nicht mehr validiert werden muss und immer hören muss, "Boah, bist du toll", (...), sind das Männer. Also für die würde ich mir eine echte Therapie wünschen und jemanden, der kritisch hinterfragt statt zu validieren."
Wie praktisch: Das ganze letzte Jahr über verlinke ich immer wieder mal auf Beiträge, die erklären, warum die heutige Form von Psychothereapie für Männer nicht besonders glücklich ist, und dann kommt ein Leon Windscheid daher und sagt: "Hier, ich mach's mal gerade vor."
Währenddessen hat die erste Japanerin eine Künstliche Intelligenz geheiratet, nachdem sie sich von ihrem menschlichen Partner getrennt hatte. Das dürfte kein Einzelfall bleiben: "Laut einer Erhebung der japanischen Gesellschaft für Sexualerziehung äußerten 2023 rund 22 Prozent der befragten Schülerinnen der Mittelstufe Offenheit für romantische Beziehungen zu fiktiven Figuren."
3. Rammstein-Sänger Till Lindemann hat einen neuen Song veröffentlicht. Die Berliner Zeitung stößt sich vor allem an einer Zeile darin: "Wie Unkraut sprießt der Feminismus".
4. Britische Jungen werden jetzt "gegen Frauenfeindlichkeit" erzogen:
Lehrer werden geschult, um Anzeichen von Frauenfeindlichkeit zu erkennen und im Unterricht dagegen vorzugehen. Dies ist Teil der lang erwarteten Strategie der Regierung, Gewalt gegen Frauen und Mädchen innerhalb des nächsten Jahrzehnts zu halbieren.
(…) Die Schüler werden über Themen wie Einwilligung, die Gefahren der Weitergabe intimer Bilder, die Identifizierung positiver Vorbilder und die Hinterfragung ungesunder Mythen über Frauen und Beziehungen unterrichtet.
(…) Die Regierung hofft, dass durch die Bekämpfung der frühen Ursachen von Frauenfeindlichkeit verhindert werden kann, dass junge Männer zu gewalttätigen Tätern werden.
(…) Die Ministerin für Kinderschutz, Jess Phillips, bezeichnete Gewalt gegen Frauen und Mädchen als "nationalen Notstand".
(…) Der Steuerzahler wird 16 Millionen Pfund der Kosten übernehmen, während die Regierung angibt, eng mit Philanthropen und anderen Partnern an einem Innovationsfonds für die restlichen 4 Millionen Pfund zu arbeiten.
Fast 40 % der Teenager in Beziehungen sind Opfer von Missbrauch, so die Wohltätigkeitsorganisation Reducing the Risk, die sich gegen häusliche Gewalt einsetzt.
(…) Als Reaktion auf die Pläne der Regierung sagten einige Lehrer, dass die Schulen bereits die Art von Arbeit leisten, die in den Maßnahmen beschrieben wird. "Wir begrüßen zwar jede Initiative, die gesunde Beziehungen und Aufklärung über Einwilligung in den Vordergrund stellt, aber es ist wichtig zu erkennen, dass Schulen wie die Beacon Hill Academy in Dudley diese Arbeit bereits seit Jahren effektiv leisten", sagte Schulleiter Sukhjot Dhami.
(…) Am Samstag werden außerdem zwei Fernsehspots ausgestrahlt, in denen eine Reihe von Sportlern und Prominenten ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen fordern.
Die Beauftragte für häusliche Gewalt in England und Wales, Dame Nicole Jacobs, sagte, die Verpflichtungen gingen "nicht weit genug", um einen Rückgang der Zahl der Opfer von Missbrauch zu erreichen.
Sie fügte hinzu: "Die heutige Strategie erkennt zu Recht das Ausmaß dieser Herausforderung und die Notwendigkeit, die ihr zugrunde liegenden frauenfeindlichen Einstellungen anzugehen, aber die Investitionen, um dies zu erreichen, sind bei weitem nicht ausreichend."
Man braucht das ja gar nicht mehr zu kommentieren. Nach den neuesten Zahlen sind Männer sogar deutlich häufiger Opfer einseitig verlaufender häuslicher Gewalt. Was auch daran liegen könnte, dass sich die geschilderten Appelle einseitig an Jungen und nicht ebenso an Mädchen richten.
5. Jungen und Männer, die wissen möchten, wie sie sich vor toxischen Frauen schützen können, sind weiterhin auf das Internet angewiesen. Gestern ging ein Video der Beziehungsberaterin "Marni" online, das sieben Warnsignale vorstellte, anhand derer Männer problematische Verhaltensweisen bei Frauen frühzeitig erkennen können, um emotionalen Schaden zu vermeiden:
1. Nett zu dir, fies zu anderen: Achte darauf, wie sie Servicekräfte oder Fremde behandelt. Wenn sie dort respektlos ist, wird sie dich langfristig wahrscheinlich genauso behandeln, sobald die erste Verliebtheitsphase vorbei ist.
2. Keine persönlichen Ziele oder Ambitionen: Eine Frau ohne eigenen Antrieb könnte deinen Erfolg irgendwann als Bedrohung empfinden und versuchen, dich klein zu halten.
3. Sie ist in ihren Geschichten immer das Opfer: Wenn alle Ex-Partner, Freunde oder Kollegen die "Bösen" sind und sie keinerlei Eigenverantwortung übernimmt, wirst du vermutlich der nächste Bösewicht in ihrer Erzählung sein.
4. Love-Bombing und anschließender Rückzug: Intensive Zuneigung zu Beginn, gefolgt von emotionaler Distanz, erzeugt eine ungesunde Push-Pull-Dynamik, die dich an sie binden soll.
5. Verweigerung von Verantwortung: Wenn sie erwartet, dass du ständig ihre Probleme löst oder sie finanziell und emotional "rettest", führt das oft zu gegenseitigem Groll.
6. Respektlosigkeit gegenüber Grenzen: Sie ignoriert dein Bedürfnis nach Zeit für dich oder Arbeit und versucht, deine Grenzen zu testen oder zu kontrollieren.
7. Dein Bauchgefühl: Marni betont, dass Instinkte meist richtig liegen. Wenn sich etwas dauerhaft falsch anfühlt, sollte man dies nicht ignorieren, nur um die Beziehung zu retten.
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