Mittwoch, Dezember 22, 2021

Weihnachtsgrüße, Bitte um Spenden und Jahresrückblick 2021

Wieder einmal entlasse ich euch mit einem besonders langen Genderama-Beitrag in die Weihnachtszeit: einem Rückblick auf zentrale Nachrichten des vergangenen Jahres.

Damit dieser Rückblick nicht allzu sehr ausuferte, musste ich einige Themenkomplexe ausklammern: vor allem die Endlos-Debatte über die Gendersprache und die Kette an Absonderlichkeiten im Zusammenhang mit dem Wahlkampf der Grünen, die in der Regierung jetzt ihre erwartungsgemäß grotesk einseitige Geschlechterpolitik aufnehmen. Der verlinkte Artikel macht überdeutlich klar: Männer bleiben für die Grünen Menschen zweiter Klasse, männliche Opfer unsichtbar – und die Journalisten unserer Leitmedien denken im Traum nicht daran, das zu kritisieren.

Um ein wenig Abstand von diesem Irrsinn zu gewinnen, mache ich auch dieses Jahr jetzt ein paar Wochen Urlaub und lasse Genderama bis Mitte Januar pausieren. Danach werde ich ebenfalls wie jedes Jahr die wirklich wichtigen Nachrichten dieser normalerweise ruhigeren Zeit zusammenfassend präsentieren.

Ich recherchiere übrigens immer noch jeden einzelnen Tag (einschließlich der Wochenenden) für Genderama. Leider finden sich in letzter Zeit nicht mehr ausreichend Meldungen, die auch jeden Tag einen neuen Blogbeitrag rechtfertigen würden – andere Themen wie aktuell Omikron überlappen die Geschlechterdebatte häufig. An diesen Tagen bin ich ebenso enttäuscht wie ihr, aber lieber schreibe ich jeden zweiten Tag einen gelungenen Beitrag als täglich Schrott. Das Auswählen erwähnenswerter Nachrichten, statt über jeden Mist zu schreiben, gehört zu den Aufgaben dieses Blogs.

Wie ihr wisst, erhalte ich für diese Arbeit im Gegensatz zu immer mehr Leitmedien keinerlei staatliche Bezuschussung und möchte dieses Blog trotzdem jedem frei verfügbar machen, statt für seine Inhalte bezahlen zu lassen. Da das Schreiben dieses Blogs aber viel Zeit kostet und ich wirtschaftlich überleben muss, kann Genderama als unabhängiges Blog nur funktionieren, wenn es durch freiwillige Spenden seiner Leser getragen wird.

Dabei bewerte ich anhand der Gesamthöhe der eingegangenen Spenden, wie stark das Interesse daran ist, dass Genderama (und meine männerpolitische Arbeit insgesamt) fortgesetzt wird. Hier kann jeder von euch frei entscheiden: Wer meint, von den etablierten Medien ausreichend informiert zu werden, sobald es um Geschlechterthemen und Männeranliegen geht, dürfte dieses Blog für überflüssig und verzichtbar halten. Wer das nicht findet und Genderama für notwendig hält, möchte es vielleicht unterstützen, damit es bestehen bleiben kann.

Ich freue mich sehr über jegliche Form der Unterstützung. Daueraufträge von Spenden geben mir allerdings langfristig Sicherheit, was entsprechend langfristige Planung erlaubt.

Spenden könnt ihr entweder durch eine reguläre Banküberweisung oder mit einer Überweisung via PayPal. Den Button für letzteres findet man rechts auf der Blogroll.

Bei dieser Gelegenheit danke ich allen ganz herzlich, die dieses Blog bereits mit ihren Spenden sowie mit Hinweisen auf interessante Meldungen unterstützt haben. Ich freue mich über die Wertschätzung, die ihr damit für meine Arbeit zeigt.

Nicht zuletzt wünsche wünsche ich euch allen ein frohes Weihnachtsfest mit der Gelegenheit, sich von allem zu erholen, das dieses Jahr für viele besonders stressig gemacht hat.



Kommen wir damit zum versprochenen Jahresrückblick.



6. Januar: Die Frauenquote wird durch einen Kabinettsbeschluss der Großen Koalition auf den Weg gebracht.

13. Januar: Die Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen (BAG) protestiert in einem Schreiben an die Fraktionsvorsitzenden von CDU/CSU und SPD gegen die staatliche Förderung des Forums Soziale Inklusion, das von den Feministinnen der Männerrechtsbewegung zugeordnet wird, weil es sich für beide Geschlechter einsetzt.

27. Januar: In einem Artikel für "Die Zeit" fordert Ralf Bönt eine frühere Impfung der Männer gegen Covid-19. Sie seien einem höheren Risiko ausgesetzt und verdienten deshalb stärkeren Schutz. Bönts Forderung wird in vielen Leitmedien aufgegriffen und diskutiert.

31. Januar: Eugen Maus, Mitbegründer und langjähriges Vorstandmitglied der männerpolitischen NGO Manndat, stirbt.

Anfang Februar: 70 Wissenschaftler aus dem deutschsprachigen Raum schließen sich zu einem Netzwerk Wissenschaftsfreiheit zusammen. In einer Pressemitteilung beklagen sie eine "zunehmende Verengung von Fragestellungen, Themen und Argumenten in der akademischen Forschung". Vielerorts sei an den Universitäten ein Klima entstanden, in dem abweichende Positionen und Meinungen an den Rand gedrängt und moralisch sanktioniert werden. Einige Wochen später wird der Mainzer Politikwissenschaftler Jürgen Falter erklären, dass er die Wissenschaftsfreiheit durch Zensur und "Betroffenheitsperspektive" bedroht sieht.

ab 5. Februar: Spiegel-Online, die Frankfurter Allgemeine und "Die Welt" berichten, dass das Frauenministerium eine Studie verschwinden ließ, weil ihm deren Ergebnisse ideologisch nicht in den Kram passten: "Eine Studie soll klären, was nach einer Scheidung das Beste fürs Kind ist. Zahlreiche Hinweise legen nahe, dass das Familienministerium die Forschung sabotiert." Der Väteraufbruch legt daraufhin eine Chronologie der Vertuschung vor. Das Väternetzwerk reicht Klage gegen das Bundesfrauenministerium ein.

12. Februar: Wie das Forum Soziale Inklusion berichtet, blockiert das Bundesfrauenministerium die Auszahlung der vom Bundestag bewilligten 400.000 Euro Förderung an ebendiesen Verein.

ab Mitte Februar: CSU-Politiker wie Dorothee Bär und Horst Seehofer möchten frauenfeindliche Straftaten gesondert erfassen. Auch Justizministerin Lambrecht (SPD) möchte überprüfen lassen, ob bei sexuell herabwürdigenden Belästigungen und Beleidigungen von Frauen "rechtliche Anpassungen" erforderlich sind.

Mit einer besonderen Betroffenheit von Frauen hat dieser Populismus nichts zu tun: Dem US-amerikanischen Pew Research Center zufolge geben Männer etwas häufiger als Frauen an, irgendeine Form von Belästigung im Internet erlebt zu haben (43 % vs. 38 %); der Anteil der Männer und Frauen, die mit schwereren Formen dieser Art von Missbrauch konfrontiert waren, ist ähnlich hoch. Etwa 35 % der Männer geben an, dass sie beleidigend beschimpft wurden, gegenüber 26 % der Frauen, und körperliche Bedrohung im Internet trifft Männer häufiger als Frauen (16 % gegenüber 11 %).

24. Februar: Giovanni di Lorenzo fordert in der "Zeit" eine Rückkehr des Journalismus zu Fairness und Sachlichkeit: "Zu dramatisch sind die Probleme der Branche, der fast überall Auflagen und Einnahmen wegbrechen." Ein Leserbrief von mir an di Lorenzo, ob "Die Zeit" nicht sachlich fair über die Männerbewegung und ihre Anliegen berichten möchte, bleibt unbeantwortet.

28. Februar: Der Leipziger Sexualwissenschaftler Professor Kurt Starke erläutert in der linken Wochenzeitung "Freitag", warum auch Frauen und trans Personen die Gendersprache ablehnen: "Sie fühlten sich veralbert und bevormundet, und ihnen werde ungefragt etwas aufgedrückt, das sie gar nicht wollen."

4. März: "Frauen müssen bei den Covid-Rettungsplänen im Zentrum stehen", fordert Ursula von der Leyen (CDU).

7. März: In Bremen muss eine feministische Demo aufgelöst werden. Die Polizei konnte insgesamt zwölf Frauen stellen und kontrollieren. Bei ihnen wurden weitere Plakate, wie "Patriachat abbrennen - aggressiv, radikal, feministisch, kämpfen" aufgefunden und sichergestellt. Bei einer 24-Jährigen stellten die Polizisten frische, lila Farbanhaftungen an der Kleidung fest, dazu führte sie eine Schablone "Männer ermorden" und Sprühkreide bei sich.

7. März: Die "Tatort"-Folge "Borowski und die Angst der weißen Männer" phantasiert Männerrechtler als Wegbereiter von Terrorismus. In einem darauf folgenden NDR-Beitrag heißt es: "Für jene (…) Anhänger der Manosphere, die ernsthaft an einem Ausstieg aus der Szene interessiert seien, müsse es Ausstiegsstrukturen wie für Rechtsradikale oder ehemalige Sektenmitglieder geben".

8. März: Mit "Jeder Mann war schon mal Täter" betitelt die Neue Osnabrücker Zeitung einen Artikel über sexuelle Übergriffe. Männer werden darin aufgefordert, keine Pornos mehr zu gucken und nachts die Straßenseite zu wechseln, wenn sie einer Frau begegnen.

10. März: Bundesfrauenministerin Giffey (SPD) gibt die Gründung einer "Bundesstiftung Gleichstellung" bekannt: "Die Schaffung einer solchen Stiftung wurde bereits im Koalitionsvertrag vereinbart. Dieser sieht die Gründung einer Bundesstiftung vor, die sich 'wissenschaftlich fundiert insbesondere Fragen der gerechten Partizipation von Frauen in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft widmet.'" Einer im FOCUS veröffentlichten Analyse zufolge soll diese Stiftung vor allem feministische Lobbygruppen mit Macht und Geld ausstatten, was den Steuerzahler pro Jahr fünf Millionen Euro kosten wird.

noch 10. März: Um die vermeintliche Gehaltsdiskriminierung von Frauen anzugehen, wollen die Grünen Firmen verpflichten, sämtliche Gehälter offenzulegen.

20. März: Die Thüringer Beauftragte für Migration, Mirjam Kruppa, macht darauf aufmerksam, dass "gerade zugewanderte junge Männer mit Rassismus und Ablehnung zu kämpfen" haben, "die ihnen das Einleben unnötig schwer machen".

24. März: Der Bayrische Landtag bewilligt 20.000 € Förderung für das Forum Soziale Inklusion. In einer aktuelle Pressemitteilung des Vereins heißt es: "Die finanzielle Förderung eines Vereins, der sich für die Belange von Frauen und Männern einsetzt, bedeutet Neuland für die Politik. Bis dato wurden ausnahmslos Verbände bezuschusst, die sich vorwiegend für die Bedürfnisse von Frauen einsetzten." In der Landtagsdebatte kritisierten die Sprecherinnen der Grünen, Eva Lettenbauer, sowie der FDP, Julika Sandt, die Bewilligung der Förderung.

2. April: In mehr als 150 Massakern, die im Rahmen des Tigray-Konflikts in Ostafrika begangen wurden, sind fast 2000 Menschen umgebracht worden. Wie der britische Guardian berichtet, sind die Opfer zu über 90 Prozent männlich. In einem weiteren Artikel über die Greuel berichtet ein Augenzeuge, dass alle Jungen ab dem Alter von vier Jahren umgebracht werden sollten.

noch 2. April: Einer Schlagzeile des Schweizer SRF zufolge haben die Vereinten Nationen Gewalt an Frauen und Kindern in Burma einstimmig verurteilt. Tatsächlich prangerten die Mitglieder des UNO-Sicherheitsrat den "Tod von hunderten Zivilisten, unter ihnen Frauen und Kinder" an.

16. April: Den Erfindern von Hygiene-Handschuhen für menstruierende Frauen begegnet eine Welle von Hass und Mobbing bis hin zu Morddrohungen, bis sie um Verzeihung bitten und versprechen, dieses Projekt nicht weiterzuverfolgen: "BITTE HÖRT AUF DAMIT!"

1. Mai: Unter der Anweisung "Kein Alk, keine Fahrräder, keine cis-Typen!" zieht eine feministische Demo durch Kreuzberg. Die Demonstration wurde aufgelöst, nachdem Pyrotechnik gezündet wurde und Polizisten mit Steinen, Flaschen und Eiern beworfen wurden.

5. Mai: Wie das Gesundheitsportal Gesund.men berichtet, liegt, auch weil zunächst vorrangig Frauen geimpft wurden, die Zahl der männlichen Corona-Todesopfer ganze 38,7 Prozent höher als die der Frauen.

5. Mai: In Ruanda werden einem Teil der Flüchtlinge Essensrationen gestrichen. Kriterium ist außer der Bildung die Zugehörigkeit zum männlichen Geschlecht.

19. Mai: Ein Bundesgericht in den USA urteilt, dass Joe Bidens 29 Milliarden schwere Wirtschaftshilfe speziell für Firmen, die von Frauen und ethnischen Minderheiten geführt werden, weiße Männer diskriminiert.

28. Mai: Die englischsprachige Ausgabe des stramm feministischen Magazins "Vice" reagiert in einem aktuellen Beitrag verstört darauf, dass inzwischen die Hälfte aller jungen Männer in Großbritannien findet, der Feminismus ginge zu weit. Der Artikel setzt Kritik an bestimmten Entwicklungen routiniert mit Frauenhass gleich.

16. Juni: Der Kommunikationswissenschaftler und Meinungsforscher Dr. Thomas Petersen vom Institut für Demoskopie Allensbach berichtet, dass einer aktuellen Umfrage seines Instituts zufolge nur noch 45 Prozent der Bürger glauben, sie könnten freiheraus sagen, was sie denken. So viele waren es seit Beginn der statistischen Erhebungen 1953 noch nie. Mit Abstand am wenigsten Druck, ihre Meinung zurückhalten zu müssen, empfanden Anhänger der Grünen.

18. Juni: Die deutschen Innenminister möchten Gewalttaten dann verstärkt bekämpfen, wenn die Opfer dieser Gewalt weiblich sind:

21. Juni: Dem aktuellen Reuters-Journalismus-Report zufolge vertrauen in Deutschland immerhin noch 53 Prozent der Bevölkerung meistens den Nachrichten.

3. Juli: Das Forum Soziale Inklusion zieht vor Gericht, um die ihnen vom Parlament zugesprochenen, aber vom Frauenministerium zurückgehaltenen Fördergelder einzuklagen. Dieser Schritt ist auch durch die großzügigen Spenden von Genderama-Lesern möglich geworden.

7. Juli: Aus Zorn über die Berichterstattung bei einem Mordfall stürmen Feministinnen die Büros der österreichischen Nachrichtenseite "oe24". Die Wut brandete auf, weil in dem Nachrichtenbeitrag die Nationalität des afghanischen Täters genannt wurde. Es kommt zu Handgreiflichkeiten; mehrere Mitarbeiterinnen des Senders – selbst mit Migrationshintergrund – werden körperlich attackiert. Der Verfassungsschutz nimmt Ermittlungen auf.

8. Juli: Spiegel-Online berichtet, wie die deutsche Regierung in der kurz vor der Bundestagswahl noch schnell gegründeten "Bundesstiftung für Gleichstellung" ihre Leute unterzubringen versucht.

21. Juli: In der Londoner Werbebranche gewinnen Männer, die entlassen wurden, um das geschlechtsspezifische Lohngefälle zu verbessern, eine Klage wegen sexueller Diskriminierung.

16. August: Alice Schwarzer fordert, keine Männer als Flüchtlinge aus Afghanistan aufzunehmen. "Was ist das für ein Menschenbild, in dem Frauen als schützenswerter gelten und Männer als potentielle Gewalttäter?" fragt Katrin Eiger auf Spiegel-Online, als ob nicht mit genau diesem Menschenbild seit Jahrzehnten Politik betrieben würde. Auch Kriegsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer wird wenige Tage später erklären, oberste Priorität müsse die Rettung von Frauen aus Afghanistan sein, und Österreichs grüne Justizministerin Alma Zadić befindet, man müsse "Frauen und Kinder da rausholen".

16. September: Mit einer Resolution setzt sich das EU-Parlament dafür ein, dass es ein spezielles Visa-Programm für Frauen aus Afghanistan gibt.

5. Oktober: Bei dem Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche in Frankreich gab es den Ermittlungen einer Untersuchungskommission zufolge Hunderttausende minderjährige Opfer. 80 Prozent von ihnen sind Jungen.

7. Oktober: Nach einer maßgeblich von Thomas Gesterkamp, aber auch anderen Akteuren, betriebenen rufschädigenden Medienkampagne gegen das Forum Soziale Inklusion veröffentlicht die grüne Heinrich-Böll-Stiftung eine ausführliche Kampfschrift gegen den Verein, der sich für Männer ebenso einsetzt wie für Frauen.

15. Oktober: Das Forum Soziale Inklusion zwingt das Familienministerium, geheim gehaltenes Gutachten zu veröffentlichen. Darin legt der wissenschaftliche Beirat des Ministeriums den überfälligen Reformbedarf im bundesdeutschen Familienrecht dar und erachtet das von den SPD-Ministerinnen Giffey und Lambrecht blockierte Wechselmodell für verträglicher und im Sinne der Kinder besser. Zehn Tage später wird auch Spiegel-Online über diesen Erfolg des Forums Soziale Inklusion berichten.

26. Oktober: Mit fünf Frauen und einem Mann hat der Deutsche Bundestag ein neues Präsidium.

27. Oktober: Der Mainzer Kriminologe Professor Michael Bock stirbt. Er ist einer der Wegbereiter für die Anerkennung auch von Männern als Opfer häuslicher Gewalt und erntete dafür viele Anfeindungen.

5. November: Die rot-rote Regierung Mecklenburg-Vorpommerns unter Manuela Schwesig kündigt an, dass sie den Weltfrauentag zum Feiertag erklären wird.

6. und 7. November: Das Forum Soziale Inklusion führt eine geschlechterpolitische Tagung in Kloster Seeon durch. 29 Frauen und Männer aus den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen, Berlin, Thüringen und Sachsen nahmen teil. Der Frauenteil betrug ca. 40 %. Die Tagung wurde gefördert aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales.

17. November: Die Aktion "Genug Tränen! Kinder brauchen beide Eltern" startet.

Anfang Dezember: Der Berner Jurist Daniel Küng zieht vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, um dort gegen die allein Männer treffende Pflicht zum Militärdienst zu klagen.

Mitte Dezember: Die Stadt Hannover veröffentlicht ein bei einer Gender-Professorin bestelltes Rechtsgutachten, das nicht-gegenderte Anreden wie "Sehr geehrte Damen und Herren" für verfassungsfeindlich erklärt.

22. Dezember: Genderama geht in die Weihnachtspause und bittet um Spenden.



Als besonderen Weihnachtsbonus für dieses Jahr habe ich außer den Nachrichten über relevante Entwicklungen und Ereignisse in den letzten zwölf Monaten auch einmal die meines Erachtens aufschlussreichsten Studien zusammengestellt, die 2021 vorgelegt wurden:



* Weltweit sind Jungen häufiger unterernährt als Mädchen.

* Männer waren von der zweiten Corona-Welle besonders stark getroffen, was ihr seelisches Wohlbefinden angeht.

* Jungen, die viel Zeit mit Computerspielen verbringen, leiden weniger unter Depressionen.

* Vor allem Menschen mit Merkmalen von Persönlichkeitsstörungen wie Narzissmus machen ihre "tugendhafte Opferrolle" zur Waffe, um Vorteile gegenüber anderen zu gewinnen.

* Frauen und Männer sind entgegen aller ideologischen Ermahnungen mit der Aufteilung ihrer Aufgaben zufrieden.

* An deutschen Gymnasien bekommen übergewichtige Kinder seltener gute Noten als normalgewichtige, auch wenn sie in Tests gleich gut abschneiden. Besonders stark sind Jungen hiervon betroffen.

* Was eh offenkundig ist, lässt sich auch nachweisen: Die angeblich neutrale Wikipedia hat einen erheblichen Linksdrall.

* Die Unterstützung für feministische Positionen geht zurück, wenn man einen Sohn hat .

* Entgegen hartnäckiger Vorurteile sind nicht Frauen in Männerberufen, sondern Männer in Frauenberufen stark von Diskriminierungen betroffen, wenn sie einen neuen Job suchen. "Wir müssen unsere Annahmen überprüfen, dass Frauen immer die benachteiligte Gruppe sind", stellt Studienautorin Gunn Elisabeth Birkelund fest. "Geschlechtsspezifische Diskriminierung ist offensichtlich komplexer."

* Wer Pornos verbieten will, hat ein sexistischeres Frauenbild.

* Schwule und bisexuelle Männer verdienen im Durchschnitt 6,8 Prozent weniger Gehalt als heterosexuelle.

* Heterosexuelle Männer zeigen weniger Mitgefühl für schwule Opfer von Hassverbrechen, wenn diese Schwulen als besonders männlich präsentiert werden. Als Ursache erkannten die Sozialpsychologen, die diese Studie leiteten, das Bedürfnis mancher heterosexueller Männer, eine starke Trennlinie zwischen schwulen Männern und sich selbst zu ziehen.

* Die Lebenserwartung US-amerikanischer Männer ist infolge der Corona-Pandemie um zwei Jahre gefallen. In den meisten Ländern habe sich die Kluft der Lebenserwartung zwischen Männern und Frauen durch Corona vergrößert.

* In Spitzenpositionen börsennotierter deutscher Unternehmen verdienen Frauen mehr als Männer – und haben diesen Vorsprung im vergangenen Jahr "deutlich ausgebaut".

Männer erleiden durch häusliche Gewalt schwerere Verletzungen als Frauen.

Sieht so aus, als ob es für eine Männerbewegung wirklich gute Gründe gibt.

Jetzt allerdings wollen wir erst einmal durchatmen und im Kreis unserer Lieben das Leben so weit genießen, wie es unsere jeweilige Situation zulässt.. Ich wünsche euch allen ein frohes Fest!



Montag, Dezember 20, 2021

Wieder mindestens 30 tote Jungen nach Beschneidungen – News vom 20. Dezember 2021

1.
Mindestens 30 junge Männer sind in der südafrikanischen Provinz Ostkap während der diesjährigen traditionellen Initiationszeit gestorben. Weitere 80 wurden in Krankenhäuser gebracht, wie das Haus der traditionellen Führer der Provinz im Südosten des Landes am Sonntag mitteilte. Die jungen Männer seien nach der Beschneidung an Dehydrierung und Blutvergiftung gestorben, weil "die Wunden nicht richtig verbunden wurden", sagte ein Sprecher des Hauses, Nkosi Langa Mavuso, dem TV-Sender eNCA.


Hier erfährt man mehr.



2. Zwei Jahrzehnte habe ich mich schon mit den unterschiedlichsten Formen beschäftigt, wie Männer in unserer Gesellschaft diskriminiert werden, und ich stoße immer noch auf neue Ideen: Das britische Justizministerium hat entschieden, dass männliche Häftlinge ihre Familien nicht mehr kostenlos anrufen dürfen, weibliche Häftlinge jedoch schon.



3. Der Verschwörungsmythos, es gebe eine Herrschaft weißer Männer und patriarchale Unterdrückung von Frauen, die sich in Lohndiskriminierung ausdrücke, ist der New York Post zufolge durch die bessere Bezahlung asiatischer Frauen widerlegt:

In den ersten drei Quartalen des Jahres 2021 übertraf der durchschnittliche Wochenverdienst asiatischer Frauen den weißer Männer - ein Trend, der erst im letzten Jahr einsetzte. Im letzten Quartal (Juli bis September) verdienten asiatische Frauen fast 10 % mehr als weiße Männer. Die am besten verdienenden asiatischen Frauengruppen sind Taiwanerinnen, Inderinnen und Chinesinnen.

(…) Laut den neuesten Volkszählungsdaten für 2019 verdienten Frauen mit verschiedenen Hintergründen aus dem Nahen Osten mehr als ihre weißen Kolleginnen: Vollzeit arbeitende Iranerinnen, Türkinnen und Palästinenserinnen verdienten mehr als weiße Frauen. Darüber hinaus ergab eine Studie der University of Michigan aus dem Jahr 2017, dass in Afrika geborene schwarze Frauen im Vergleich zu weißen Frauen in den USA sowohl ein höheres Einkommen als auch ein höheres Einkommenswachstum aufweisen.

Wie lassen sich diese erschreckenden Unterschiede erklären? Sind People of Color und Frauen nicht beide Randgruppen in einer Gesellschaft, die den "weißen Mann" über alle anderen stellt? Nach der Theorie der Intersektionalität sind ethnische Frauen aufgrund ihrer sich überschneidenden viktimisierten Identitätsmerkmale einer doppelten Benachteiligung ausgesetzt. Doch diese neomarxistische Ideologie, die aus dem akademischen Bereich stammt, könnte nicht weiter von der Realität entfernt sein.

Wann immer eine ethnische Gruppe schlechter abschneidet - im Bildungswesen, auf dem Arbeitsmarkt oder in der Wirtschaft -, macht die Linke äußere Ursachen dafür verantwortlich und behauptet, die Gesellschaft habe diese Minderheit diskriminiert und ihr volles Potenzial unterdrückt. Wie also erklärt die Linke den wachsenden Erfolg der asiatischen Frauen? Sie versucht es gar nicht erst, denn hinter ihrem außergewöhnlichen Aufstieg stehen interne, kulturelle Eigenschaften und Verhaltensmuster.

Hier ist die unbequeme Wahrheit.

Mehrere Studien zeigen, dass asiatische Gemeinschaften mehr Wert auf Eigenverantwortung und selbst erarbeiteten Erfolg legen als andere Gruppen. So ergab eine Umfrage des Pew Research Center, dass asiatische Amerikaner deutlich häufiger als die Allgemeinheit der Meinung sind, dass "die meisten Menschen, die vorankommen wollen, es schaffen können, wenn sie bereit sind, härter zu arbeiten".

Wenn es speziell um asiatische Frauen geht, ist es kein Wunder, dass sie auf dem Arbeitsmarkt so erfolgreich sind. Im Vergleich zu anderen Frauengruppen haben sie im Durchschnitt weniger Kinder und bekommen diese in einem späteren Lebensalter. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie außereheliche Kinder bekommen, ist am geringsten, und aufgrund der Mehrgenerationen-Familiendynamik in Asien haben sie mehr Unterstützung bei der Erziehung ihrer Kinder durch ihre Eltern und die Großfamilie. All diese kulturellen Merkmale führen dazu, dass weniger familiäre Zwänge bestehen und mehr Zeit für das berufliche Fortkommen zur Verfügung steht.

Wai Wah Chin, Charterpräsidentin der Chinese American Citizens Alliance Greater New York, zeigte sich von den jüngsten Arbeitsmarktstatistiken nicht überrascht.

"Die Mehrheit der asiatischen Amerikaner ist im Ausland geboren und hat die klassischen Werte der Einwanderer beibehalten", sagte Chin. "Harte Arbeit und Mehrarbeit gehören einfach zum Leben dazu. Es ist Teil des Überlebens, es ist Teil der höheren Hürden, insbesondere im Bildungswesen, wo leistungsstarken Asiaten gesagt wird, dass sie nicht in die Spitzenschulen gehören. Dennoch schätzen Einwanderer aus Asien, sowohl Männer als auch Frauen, Bildung. Sie bringen eine bessere Ausbildung und Respekt für MINT-Fähigkeiten mit, die weltweit gefragt sind. Die traditionelle Familienstruktur der Einwanderer ermöglicht auch eine bessere Konzentration auf die Arbeit. Abgesehen von Verzerrungen wie Vorurteilen und Quoten werden Arbeitnehmer jeder Hautfarbe, jedes Geschlechts und jeder ethnischen Zugehörigkeit, deren Fähigkeiten gefragt sind und die gute, harte Arbeit leisten, natürlich besser entlohnt."

(...) Ihr Fortschritt verdient genauso viel - wenn nicht sogar mehr - Aufmerksamkeit als die Besessenheit mancher Zeitgenossen von Erzählungen über das Patriarchat und die weiße Vorherrschaft.




Sonntag, Dezember 19, 2021

Neue Studie: Männer erleiden durch häusliche Gewalt schwerere Verletzungen – News vom 19. Dezember 2021

1. Auf der Nachrichten-Plattform Medical Xpress findet man aktuell eine Meldung, die es garantiert nicht in die deutschen Leitmedien schaffen wird:

Gewalt in der Partnerschaft (Intimate Partner Violence, IPV) wird in Notaufnahmen nach wie vor viel zu selten gemeldet, und die meisten gemeldeten Fälle betreffen Frauen. Nur wenige Studien haben untersucht, wie sich Männer mit Verletzungen durch Gewalt in der Partnerschaft präsentieren, so dass die Ärzte in der Notaufnahme nicht darauf vorbereitet sind, männliche Opfer häuslicher Gewalt zu erkennen und zu unterstützen. Neue Forschungsarbeiten unter der Leitung von Forschern des Brigham and Women's Hospital haben deutliche Unterschiede in der Art und Weise aufgedeckt, wie Männer und Frauen häusliche Gewalt erleben, und wichtige Verletzungstrends aufgezeigt, die Ärzte in der Notaufnahme erkennen können. Ihre Ergebnisse sind in der Zeitschrift Aggressive Behavior veröffentlicht.

"Unsere Ergebnisse stehen im Widerspruch zu der allgemeinen Annahme, dass von Frauen ausgeübte Gewalt nicht in der Lage ist, ihren Partnern schwere Verletzungen zuzufügen", sagte Dr. Bharti Khurana, Notfallradiologe und Gründungsdirektor des Trauma Imaging Research and Innovation Center in der Abteilung für Radiologie des Brigham Hospital. "Darüber hinaus suchen Männer seltener Hilfe, da sie es weniger wahrscheinlich als kriminell, sondern als unmännlich betrachten, wenn sie Opfer von Partnerschaftsgewalt werden, und weil sie befürchten, lächerlich gemacht zu werden."

Obwohl etwa 33 Prozent der Männer im Laufe ihres Lebens von Gewalt gegen Frauen betroffen sind, gibt es nur wenige Bemühungen, Männer, die dieser Bedrohung ausgesetzt sind, zu erkennen. Vorurteile, die darauf hindeuten, dass Partnerschafts-Gewalt vorwiegend Frauen betrifft, können auch dazu führen, dass Mediziner partnerschaftsgewaltbedingte Verletzungen bei männlichen Patienten übersehen. Während 35,1 Prozent der Männer in einer früheren Studie von einer Verletzung berichteten, die schwer genug für einen Krankenhausaufenthalt war, suchten nur 18,1 Prozent ärztliche Hilfe, was darauf hindeutet, dass soziale Stigmata auch Männer davon abhalten können, Hilfe zu suchen.

In dieser Studie sammelten die Forscher Daten aus dem National Electronic Injury Surveillance System (NEISS), einer Sammlung von Verletzungsdaten aus rund 100 Krankenhäusern im ganzen Land. Khurana und Kollegen stellten die Daten von Patienten zusammen, die von 2005 bis 2015 selbst über Verletzungen im Zusammenhang mit Gewalt gegen Frauen berichteten, und bewerteten dann die Ursache jeder Verletzung, ihre anatomische Lage und ihre Diagnose. Anschließend verglichen sie diese Ergebnisse zwischen Männern und Frauen.

Diese Untersuchung ergab signifikante geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Darstellung und Lokalisierung von Verletzungen. Während Prellungen im Gesicht bei weiblichen Opfern von Gewalt gegen Frauen üblich sind, wiesen die Männer in dieser Studie deutlich häufiger Risswunden auf, meist an den Unterarmen. Bei Männern war es auch wahrscheinlicher, dass sie geschnitten oder durchbohrt, gebissen, von einem Kraftfahrzeug angefahren oder verbrannt wurden oder eine Schusswunde erlitten, während Frauen eher geschlagen wurden oder gestürzt sind. Bei männlichen Opfern von Partnerschaftsgewalt gab es auch mehr Krankenhausaufenthalte als bei weiblichen. Interessanterweise waren 36,1 Prozent aller Opfer von Gewalt gegen Frauen über 60 Jahre männlich, was darauf hinweist, dass ältere Männer erheblich von Gewalt gegen Frauen betroffen sind.

Bemerkenswert ist, dass in diese Studie nur Teilnehmer einbezogen wurden, die zum Zeitpunkt der Verletzung angaben, Opfer von häuslicher Gewalt zu sein. Opfer häuslicher Gewalt geben den Ursprung ihrer Verletzungen in der Notaufnahme selten preis, was bedeutet, dass viele Fälle von Gewalt gegen Frauen unentdeckt bleiben.


Moment … von "Gewalt gegen Frauen"? Tatsächlich: Mein Übersetzungs-Hilfsmittel Deepl macht aus dem englischen Kürzel IPV, das für "Intimate Partner Violence" steht, an dieser Stelle tatsächlich "Gewalt gegen Frauen". (Gebe ich den fraglichen Satz alleine, also ohne den Gesamttext, ein, wird "IPV" übrigens mit "IPV" übersetzt.) Natürlich muss ich ALLE Übersetzungen überarbeiten, damit sie zu gutem Deutsch werden, aber dieser Fehler ist besonders vielsagend. Auch viele Politiker und Journalisten verwenden "häusliche Gewalt" und "Gewalt gegen Frauen" so, als wären das gleichbedeutende, austauschbare Begriffe. Vor allem darum bleiben männliche Opfer häufig unsichtbar.

Dass Männer durch häusliche Gewalt oft schwerere Verletzungen davontragen, habe ich 2001 bereits in meinem Buch "Sind Frauen bessere Menschen?" dargelegt. Jetzt haben das Mediziner erneut "herausgefunden", und wieder muss man befürchten, dass es nicht hängenbleibt beziehungsweise gar nicht erst ins öffentliche Bewusstsein vordringt.



2. Ein deutscher Trans-Verein hat eine Aktion gegen Stimmungsmache durch transphobe Feministinnen gestartet:

J.K. Rowling, Monika Barz, Alice Weidel, Terre Des Femmes e.V., Lesbenfrühlingstreffen, Bündnis 'Fairplay für Frauen' und und und. [Es sind] (meistens lesbische) Frauen oder Frauenorganisationen, die sich vehement dafür einsetzen, dass andere Frauengruppen von der Definition Frau ausgeschlossen werden und als pädophile, frauenvergewaltigende Männer hingestellt werden", kritisierte die VDGE in einem Newsletter. "Leider sind diese TERFs und RadFems sehr gut organisiert und haben offenbar sehr viel Geld", heißt es weiter mit Blick auf Postkartenaktionen der Trans-Hasserinnen.


Es ist offensichtlich, dass hinter dem hier kritisierten Hass eigentlich der Hass vieler Feministinnen auf Männer steht, die als Pädophile und Vergewaltiger stigmatisiert werden. Wenn Männer-Vereine diesen Hass allerdings kritisieren, etikettiert man sie als "antifeministisch" und damit rückwärtsgewandt und reaktionär.



3. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Lieber Arne,

eine interessante Meldung, die auch gut zu deinem Artikel aus Österreich zur Väterkarenz passt: Die Statistik Austria hat die Kosten von Kindern neu evaluiert.

Das bedeutet sicher höheren Unterhalt für unterhaltspflichtige Elternteile, vielleicht aber auch höhere staatliche Sozialleistungen. Interessant ist, wie dann doch an der einen oder anderen Stelle die Voreingenommenheit zum Vorschein kommt: Man spricht von Vätern, die Unterhalt nicht zahlen, und vom Fokus auf Alleinerzieherinnen, die armutsgefährdet seien.

Ich bin gespannt (und fürchte das Schlimmste), was unter der genannten Reform des Familienrechts zu verstehen ist. Wir werden sehen. Ich hoffe allerdings trotz einer feministischen Regierungspartei (Grüne) auf eine vernünftige Lösung, bei der nicht nur das Recht des Kindes, sondern auch das Recht jedes einzelnen Beteiligten berücksichtigt wird, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Vater und Mutter müssen gleichberechtigt sein. In Deutschland verhindert das die SPD im Frauenministerium, und die FDP ist bei Genderthemen sehr zaghaft.




Freitag, Dezember 17, 2021

Anreden wie "Sehr geehrte Damen und Herren" unzulässig: Rechtsgutachten sieht Gendern als Pflicht der Behörden – News vom 17. Dezember 2021

1. Verschiedene Medien, unter anderem "Nordbayern", berichten:

Hannover hat die gendergerechte Sprache vor drei Jahren zur Norm in der Verwaltung gemacht und dafür einige Kritik geerntet. Das wollte die Stadt nicht auf sich sitzen lassen.

Der Frankfurter Allgemeinen Zeitung liegt nun ein umfangreiches Rechtsgutachten vor, das die niedersächsische Landeshauptstadt hierzu in Auftrag gegeben hat. Verfasserin ist Ulrike Lembke, Professorin für Öffentliches Recht und Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität zu Berlin.


Im übrigen ist Lembke ihrer Website zufolge "aktives Mitglied in den wissenschaftlichen Beiräten des Digitalen Deutschen Frauenarchivs, von 'medica mondiale', des Zentrums für Gender- und Diversitätsforschung der Universität Tübingen und der Zeitschrift GENDER sowie Mitglied des Deutschen Juristinnenbundes". An einer unparteiischen Stimme aus der Wissenschaft hatte die Stadt Hannover also erkennbar kein Interesse.

Lembke geht davon aus, dass die neuen Sprachregeln nicht nur eine zulässige Möglichkeit sind. Die Juristin leitet aus dem Grundgesetz sogar eine Pflicht für staatliche Stellen ab, künftig gendergerechte Sprache zu verwenden und auf binäre Anreden wie "Sehr geehrte Damen und Herren" zu verzichten.

Artikel 3 Grundgesetz enthalte einen weitreichenden Auftrag zu einer "überfälligen De-Privilegierung" der Männer bis in die Verwaltungssprache. "Das Grundrecht auf Gleichberechtigung ist ein zu Gunsten von Frauen wirkendes, antipatriarchales Verbot, von der gesellschaftlich dominanten Gruppe der Männer unterdrückt zu werden", so Lembke.


Wie schön, dass man diesem Gutachten sofort ansieht, das es von einem rein wissenschaftlichen Ansatz und keinerlei Ideologie geprägt ist ...

"Die Welt" berichtet vertiefend:

Der 123 Seiten lange Text könnte die Debatte über gendergerechte Sprache in Deutschland neu befeuern, denn die Berliner Professorin geht noch über die neuen Sprachregeln in Hannover hinaus. Vor drei Jahren erklärte die Stadt das Gendern zur verbindlichen Norm in der Verwaltung. Seitdem ist etwa das "Rednerpult" ein "Redepult" und aus "Wählern" wurden "Wählende". Auch die Anrede "Sehr geehrte Damen und Herren" soll von den Mitarbeitern der Landeshauptstadt vermieden werden. Denn Personen, die sich "nicht als Frau oder Mann selbst beschreiben", könnten sich diskriminiert fühlen. Einige griffen auch auf den Genderstern zurück.

Dafür erhielt die Stadt viel Kritik. Die Gleichstellungsbeauftragte Friederike Kämpfe (Grüne) sagte, das negative Feedback sei zum Teil beleidigend. In den Sitzungen des Stadtrats und der Ausschüsse habe die AfD regelmäßig dem Protokoll die Zustimmung verweigert, weil dort Redebeiträge der AfD-Ratsleute gegendert worden seien. Es werde sogar an der Gültigkeit städtischer Entscheidungen gezweifelt, weil die Gender-Sprachregeln nicht im Einklang mit dem amtlichen Regelwerk des Rats für deutsche Rechtschreibung stünden, schrieb das Blatt.

Lembke hingegen leitete (…) aus dem Grundgesetz eine Pflicht für staatliche Stellen ab, künftig gendergerechte Sprache zu verwenden und auf binäre Anreden wie "Sehr geehrte Damen und Herren" zu verzichten. (…) Nicht nur Verwaltungen sieht die Professorin laut der Zeitung in der Pflicht. Auch Gerichte, staatliche oder staatsnahe Einrichtungen sollen gendern müssen.

Lembke erhebt einen schweren Vorwurf. Sie attestiere den deutschen Verwaltungen, bei Umsetzung und Anwendung geschlechtergerechter Sprache vielfach "in grober Verletzung rechtsstaatlicher Grundsätze" ihre Bindung an das Gesetz zu vernachlässigen.


Die FAZ, die sich ausführlich mit dem Gutachten beschäftigte,

wies darauf hin, dass Lembke in ihrem Gutachten stellenweise eine Sprache verwende, die nicht wertneutral und daher schwerlich mit der Wissenschaft vereinbar sei. So sei in einer Fußnote spöttisch vom "heroischen Kampf" der Fraktionen von FDP, CDU und AfD im Berliner Abgeordnetenhaus gegen den Genderzwang zu lesen. Zudem äußere sich Lembke teils ohne Achtung, etwa gegenüber dem Rechtschreibungsrat oder dem Bundesgerichtshof. Der sah eine Sparkasse in einem Urteil nicht dazu verpflichtet, ihre weiblichen Kunden als "Kontoinhaberin" anzusprechen und nicht bloß als "Kontoinhaber".


Der NDR berichtet erwartungsgemäß unkritisch:

Die Landeshauptstadt sieht sich durch das Gutachten bestätigt. Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) sagte: "Wir wollen mit der Anwendung der geschlechterumfassenden Sprache in der Stadtverwaltung Hannover sehr deutlich machen, dass wir jeden Menschen in der jeweiligen Geschlechtsidentität respektieren." Das sei für ihn in einem demokratischen Rechtsstaat unverzichtbar.


Von der bekannten Polemik "Wieso regt ihr Spinner euch so über das Gendern auf, darf doch jeder sprechen und schreiben, wie er will" ist nichts übrig geblieben.

Christian Schmidt kommentiert Ulrike Lembke und ihr Gutachten so:

Klar, sie ist eine Dogmatikerin und insofern nicht neutral. Es ist insofern gut, dass sie das auch in dem Gutachten deutlich macht.

Aber das sie sich das traut und noch nicht einmal meint die Form wahren zu müssen sich einen neutralen und wissenschaftlichen Anstrich zu geben ist weniger günstig.

(…) Besser wäre es allerdings aus meiner Sicht einen Juristen und Sprachwissenschaftler oder Juristen und Sozialwissenschaftler an die Sache zu lassen. Denn Gender Studie Professoren brauchen das Gutachten gar nicht zu schreiben, das Ergebnis steht bereits fest.




2. Das Schweizer Parlament hat beschlossen, dass Frauen künftig genauso lange arbeiten sollen wie Männer, um eine volle Rente zu erhalten. Die Neue Zürcher Zeitung berichtet:

Die SP und die Grünen stimmten ausnahmslos Nein. Weil aber das bürgerliche Lager inklusive die GLP geschlossen hinter der Vorlage steht, fiel das Ergebnis mit 121 zu 61 Stimmen dennoch klar aus.

Die bürgerliche Allianz von der SVP bis zur Mitte-Partei hat die Vorlage bewusst frauenfreundlicher – sprich: teurer – ausgestaltet, als sie dies zunächst geplant hatte. Sie will den linken Parteien und den Gewerkschaften möglichst wenig Munition für den bevorstehenden Abstimmungskampf geben. Der Urnengang findet voraussichtlich im September 2022 statt.

Mit einer leidenschaftlichen Auseinandersetzung ist zu rechnen. Die Linke hat bereits in den Debatten im Parlament einen emotionalen Ton angeschlagen. Gewerkschafter, Sozialdemokraten und Grüne werden kaum etwas unversucht lassen, um die Gleichstellung beim Rentenalter als ungerechten "Abbau auf dem Buckel der Frauen" darzustellen.

In einem Kommentar der NZZ heißt es weiter:

Es verdient fast schon Anerkennung, wie unbeirrt linke Politikerinnen in der AHV-Debatte das Privileg der Frauen verteidigten und an ihrem Mantra von den diskriminierten, überarbeiteten und im Prekariat lebenden Frauen festhielten. Und das ausgerechnet bei der Reform eines Sozialwerks, das speziell frauenfreundlich ist und in dem jedes Jahr mehrere Milliarden Franken von den Männern zu den Frauen umverteilt werden. Dass die Männer mehr Geld in die erste Säule einzahlen und übers Ganze gesehen weniger herausbekommen, dass die AHV-Renten notabene für beide Geschlechter gleich hoch sind, ficht die linken Bewahrerinnen nicht an. Stattdessen wurde versucht, mit der üblichen Litanei – vom Ungleichgewicht bei der unbezahlten Arbeit bis zur Lohnfrage – vom Offensichtlichen abzulenken: dass das tiefere Rentenalter der Frauen heute unter keinem Titel mehr zu rechtfertigen ist, schon gar nicht unter einem sozialen.




3. Weiter geht es mit einem Artikel aus Österreich:

Immer mehr Väter gehen in Karenz. Doch es könnten mehr sein. Viele Väter verheddern sich in den Regeln zu Papamonat, Väterkarenz, Kinderbetreuungsgeld und Familienzeitbonus. Wenn es nach dem Geld geht, gilt für die meisten: Papa soll lieber arbeiten als in Karenz zu gehen. So manche Unternehmen reagieren ungemütlich, wenn Väter Zeit für ihre Kinder nehmen wollen. Zeit, die ihnen zusteht.


Hier geht es weiter.



4. In einem Podcast des WDR berichtet Dr. Safiye Tozdan über den Stand der wissenschaftlichen Aufarbeitung, was Kindesmissbrauch durch Frauen angeht. Der Beitrag ist hörenswert.



5. Ein neuer Online-Shop führt höhere Preise für weiße Männer auf: beispielsweise 20,99 $ für eine Kaffetasse gegenüber 12,24 $, die bei einer hispanischen Frau angezeigt werden. Es handelt sich zwar nur um "vorgeschlagene", also nicht verbindliche Preise, aber die Richtung ist klar. Die hispanische Parlamentsabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez dürfte diese Preisstaffelung freuen, einen weißen Lohnarbeiter eher nicht.



Mittwoch, Dezember 15, 2021

Die Zeit: "Amerikas Männer werden schwach" – News vom 15. Dezember 2021

1. Seit mehreren Jahren berichte ich in Büchern wie "Not am Mann" beziehungsweise "Plädoyer für eine linke Männerpolitik" sowie in diesem Blog über den wirtschaftlichen Niedergang der Männer in den USA. Jetzt hat auch Heike Buchter das Thema entdeckt und berichtet darüber in der "Zeit".

Buchter scheint allerdings weniger am Schicksal dieser Männer interessiert zu sein als daran, dass einige von ihnen den linksliberalen "Eliten" die Schuld an dieser Entwicklung geben.

In einer Rede vor der National Conservatism Conference, einem Treffen der konservativen Basis, beklagte der Senator jüngst eine "Attacke auf Männer", die dazu geführt habe, dass mehr und mehr Männer sich "in Nichtstun, Pornografie und Videospiele" zurückzögen. Die Liberalen stellten Männlichkeit als "inhärent problematisch" dar.

Es trifft durchaus zu, dass immer weniger Männer zwischen 25 und 34 Jahren erwerbstätig sind und gleichzeitig immer mehr in dieser Altersgruppe bei den Eltern leben. Auch gibt es klare Anzeichen dafür, dass es Amerikas Männern nicht gut geht. So sind 70 Prozent der amerikanischen Drogentoten männlich und in den Gefängnissen landen überwiegend Männer. Aber anders als von Hawley und anderen Populisten dargestellt, begann der Abstieg der Männer in den USA schon lange vor der MeToo-Bewegung.

Bereits 2013 beschrieben David Autor, ein Ökonom am Bostoner MIT, und Melanie Wasserman, eine Ökonomin an der University of California in Los Angeles, in einer Studie den immer weiter aufklaffenden "Geschlechtergraben in Arbeit und Ausbildung".

Zwar erreiche eine bedeutende Minderheit von Männern weiterhin die oberen Ränge in Bildung und Arbeitsmarkt, schrieben die beiden damals; doch der "mittlere" Mann bewege sich in die entgegengesetzte Richtung. In allen wichtigen Bereichen – dem Erwerb von Kenntnissen und Fähigkeiten, Erwerbsquote, Status und Einkommen – erkennen die Ökonomen einen Abwärtstrend, der bereits nach dem Zweiten Weltkrieg begann.

Die Statistiken zeigen, dass die Unterschiede bereits während der Schulzeit spürbar sind. Eine Studie des Thinktanks Brookings Institution kam zu dem Schluss, dass im Schuljahr 2018 rund 88 Prozent der Mädchen ihren Highschool-Abschluss bekamen, jedoch nur 82 Prozent ihrer Mitschüler.

Der Trend setzt sich im College fort. Auf 100 weibliche Absolventinnen kamen zuletzt nur 74 männliche. Das hat Folgen: Geringere Bildung führt zu verminderten Chancen auf dem Arbeitsmarkt.


Wir Männerrechtler erklären das seit Jahren. "Die Zeit" berichtet bestenfalls höchst sporadisch über dieses Problem: jetzt offenbar vor allem deshalb, weil Konservative und Rechte politische Munition daraus basteln.

Die Zeiten sind lange vorbei, als es noch ausreichte, ein Highschool-Zeugnis vorzulegen, um einen Arbeitsplatz in der Fabrik zu bekommen und sich eine Position zu erarbeiten, die ein Leben in der Mittelschicht ermöglichte. Diese Jobs sind mit der Verlagerung ganzer Industrien ins Ausland abgewandert oder durch die zunehmende Automatisierung schlicht verschwunden. Mit ihnen versanken die Industriegewerkschaften, in denen vorwiegend Männer organisiert waren, in der Bedeutungslosigkeit.

Nur noch sechs Prozent der Beschäftigten in der privaten Wirtschaft in den USA sind gewerkschaftlich organisiert. Verstärkt wurde der Trend durch die Rezession nach der Finanzkrise 2008, als innerhalb weniger Monate Millionen Arbeitsplätze verloren gingen. Die Erholung verlief schleppend und Männer litten mehr:


Wenn die Männer allerdings darüber klagten, wurden sie von Feministinnen und Linken damit verhöhnt, dass sie lediglich über den "Verlust ihrer Privilegien" jammern würden.

Die Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt haben weitreichende soziale Folgen. Während die Zahl der Eheschließungen unter Paaren mit College-Abschluss in den vergangenen Jahren wieder zugelegt hat, geht sie bei Amerikanern und Amerikanerinnen mit geringerer Bildung und niedrigem Einkommen zurück. Das ergibt Sinn: Vor allem für Frauen hat die Ehe ihren wirtschaftlichen Nutzen verloren. Immer mehr Kinder wachsen in alleinerziehenden Haushalten auf.

In einer weiteren Studie 2019 beschrieben Autor und Wasserman das Phänomen. Kinder aus solchen Haushalten können demnach nicht nur auf geringere finanzielle Ressourcen zurückgreifen. Ihnen werde auch weniger elterliche Aufmerksamkeit zuteil. Dieses Defizit trifft offenbar Jungen stärker als Mädchen. Alleinerziehende Mütter widmeten sich verhältnismäßig häufiger ihren Töchtern als ihren Söhnen.


All das wurde von uns Männerrechtlern haarklein analysiert. Die Reaktion von Politik und Leitmedien: Man solle Leuten wie uns keine Plattform geben.

So viele Faktoren es gibt, die zu dieser Entwicklung beitragen, so verschieden sind die Ansätze, ihnen entgegenzuwirken. Es geht etwa ums Schulsystem, das offensichtlich für Jungen nicht gut funktioniert. Es geht auch um die Verbesserung der sozialen Absicherung und der Bezahlung bei Gig-Work, also Subunternehmertum, wo viele Männer landen. Es bräuchte eine Renaissance der Gewerkschaften.


Der Artikel endet mit der Mahnung, dass bei einem populistischen Geschlechterkampf "alle verlieren" würden. Ich stimme zu. Aber warum findet man solche Mahnungen nicht, wenn dieser Geschlechterkampf von feministischer Seite geführt wird?



2. Berliner Obdachlose dürfen sich jetzt doch ohne 3G auf Bahnsteigen aufhalten. Deutschland verstärkt insgesamt seinen Kampf gegen Obdachlosigkeit - allerdings lässt dieser noch zu wünschen übrig:

Die Ampel-Koalition hat angekündigt, den Wohnungsneubau drastisch auszuweiten. Obdachlosigkeit soll bis 2030 überwunden werden. Im Koalitionsvertrag wird ein "nationaler Aktionsplan" angekündigt. Wie der konkret aussehen und umgesetzt werden soll, ist noch offen.

(…) Grundsätzlich werde die neue Bundesregierung "es noch ausdefinieren müssen, was der Nationale Aktionsplan genau für sie beinhaltet und wie - und in welchem Ressort - die Ziele aus dem Koalitionsvertrag mit Leben gefüllt werden", bestätigt in einer Stellungnahme (…) Krister-Benjamin Schramm. Schramm ist Mitarbeiter im Büro des grünen Bundestagsabgeordneten Chris Kühn. Der war bis zur Bundestagswahl Sprecher für Bau- und Wohnungspolitik seiner Bundestagsfraktion.

(…) Hilfsorganisationen begrüßen zwar den neuen politischen Willen zur Bekämpfung der Wohnungslosigkeit. Sie sind aber skeptisch, was die Umsetzung angeht. Die Forderungen etwa der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) gehen über die Koalitionsvereinbarungen hinaus. Sie verlangt unter anderem eine stärkere Verankerung des Rechts auf Wohnen in der Verfassung, einen besseren Schutz vor Räumung und eine stärkere Mietpreiskontrolle. Außerdem wünscht sie sich leichteren Zugang zu einer angemessenen Gesundheitsversorgung für Menschen ohne festen Wohnsitz.

Ein Problem für die Gestaltung effektiver Maßnahmen: Die Datenbasis ist löchrig. Erst seit 2020 ist ein Gesetz in Kraft, das die umfassende Erhebung von Daten zur Obdachlosigkeit vorschreibt. Erste Statistiken werden nicht vor dem nächsten Jahr erwartet. Bis dahin können sich Unterstützer und politische Entscheidungsträger nur auf Schätzungen stützen.




3. " Das ist der Fall meiner Tochter, meiner Ex und von mir", schreibt mir einer meiner Leser zu einem Artikel des Schweizer Tages-Anzeigers. "Dein Blog hat mir immer wieder Mut gemacht."

In dem Artikel heißt es:

"Leute wechseln die Strassenseite, wenn sie mich sehen", sagt der Ex-Partner der beschuldigten Frau vor dem Bezirksgericht Winterthur. Er ist Vater des gemeinsamen Kindes und tritt als Privatkläger auf. Er wirft seiner ehemaligen Partnerin mehrfache üble Nachrede vor.

Die Frau hat laut Anklageschrift seit 2018 gegenüber drei Personen bewusst den Eindruck erweckt, er vergehe sich sexuell an der damals dreijährigen gemeinsamen Tochter.

Bereits für die Staatsanwaltschaft war an den Vorwürfen der Frau nichts dran. Zweimal hatte sie Anzeige gegen ihn erstattet, zweimal erliess die Staatsanwaltschaft eine Nichtannahmeverfügung. Eine solche erlässt die Staatsanwaltschaft, wenn die fraglichen Straftatbestände eindeutig nicht erfüllt sind.

Die Mutter hielt trotzdem an ihrem Verdacht fest und erzählte innert zwei Jahren der Kindergartenlehrperson, der Hausärztin und der Psychotherapeutin der Tochter davon. Dabei äusserte sie ihren Verdacht nie explizit, sondern schilderte Eindrücke, die bei den jeweiligen Gesprächspartnern den Verdacht eines solchen Übergriffes erweckten.

Sowohl der Ärztin als auch der Therapeutin legte sie eine Chronologie vor. Diese zeigte verdächtige Vorkommnisse auf, von denen die Tochter ihr erzählt haben soll.

Die Beschuldigte bestätigt während der Verhandlung am Freitag, dass die Gespräche stattgefunden haben. Sie betont aber: "Ich wollte den Vater nie schlechtreden." Die Vorwürfe der üblen Nachrede streitet sie ab. Vielmehr habe sie ernst nehmen wollen, was ihre Tochter ihr erzählt habe. "Ich habe davon berichtet, weil ich den Rat von Fachpersonen wollte", sagt sie.

Ihr Verteidiger fordert einen Freispruch für seine Mandantin sowie eine Entschädigung und Genugtuung von 15.000 Franken. Er argumentiert, dass üble Nachrede nur geltend gemacht werden könne, wenn solche Äusserungen gegenüber Dritten gemacht würden. Personen wie Ärzte zählten als notwendige Ansprechpersonen nicht als Drittpersonen. Zudem würden alle drei einem Amtsgeheimnis unterstehen.

(…) Der Vater sagt, die Beschuldigte habe ausser den drei in der Anklageschrift erwähnten Personen noch unzähligen Leuten mehr davon erzählt. Darunter Privatpersonen und Beratungsstellen wie etwa Kinder- und Jugendhilfezentren. "Ich muss überall erst gegen Vorbehalte ankämpfen", sagt der Vater in seinem Plädoyer. Er war nicht anwaltlich vertreten.

Seine Tochter habe er seit mehreren Jahren nicht mehr gesehen. "Meine Ex-Partnerin hat sie mir von einem auf den anderen Tag ohne Informationen vorenthalten." Er habe damals sogar eine Vermisstenanzeige bei der Polizei machen wollen – erst dann erfuhr er von den Vorwürfen gegen ihn. Versuche, zusammen mit Beratungsstellen eine Lösung für Besuche zu finden, habe die Mutter immer kategorisch abgewiesen.

Die ganze Situation habe massive Auswirkungen auf die Beziehung zu seiner Tochter. "Das ist ein riesiger Scherbenhaufen, mit dem meine Tochter zukünftig kämpfen muss." Er wirft der Mutter vor, eigene Probleme auf die Tochter zu projizieren und andere Personen sowie die Tochter für ihre eigenen Anliegen zu manipulieren.

Das Gericht glaubt dem Vater und spricht die Beschuldigte der mehrfachen üblen Nachrede schuldig. "Sie haben bei mehreren Personen suggestiv und vorsätzlich den Verdacht geweckt, der Vater habe Ihre Tochter sexuell missbraucht", sagt die Richterin. Man könne nicht unbegründet solche Verdachte äussern, auch nicht gegenüber Fachpersonen. Und die Frau selbst, sie ist Kleinkindererzieherin, müsse wissen, was solche Äusserungen auslösen könnten.

Das Gericht sieht, anders als der Verteidiger, alle Personen als Drittpersonen an. "Trotz Amtsgeheimnis haben Ärzte und Therapeuten in bestimmten Situationen eine Meldepflicht", so die Richterin.

Das Gericht bestraft die Frau mit einer bedingten Geldstrafe von 50 Tagessätzen à 30 Franken. Dem Vater muss sie eine Genugtuung von 2000 Franken zahlen.




4. Chinas Internetriese Alibaba hat ein (mutmaßliches) MeToo-Opfer wegen (angeblicher) Falschaussagen entlassen.



5. Die australische Seite Poptopic berichtet über einen kuriosen Vorfall in den USA, der enorme Aufmerksamkeit auf dem Videoportal Tik Tok erntete.

"Ich glaube, ich habe gerade einen Menschenhandel im Walmart verhindert", behauptet eine Frau mittleren Alters, die einen Mann beschuldigt, ein junges Mädchen entführt zu haben, das tatsächlich seine Tochter ist.

"Es kam mir wirklich seltsam vor", erklärte die Frau, als sie sah, wie ein erwachsener Mann seine Arme um ein junges Mädchen legte, von dem später bestätigt wurde, dass es seine zehnährige Tochter war. "Dann wurde es mir klar. Ich muss zurückgehen und nach diesem kleinen Mädchen sehen."

Sie fuhr fort: "Ich gehe zurück und sie stehen in der Schlange bei der Apotheke und das Mädchen gibt mir zu 100% Handzeichen, die ich als 'Ich brauche Hilfe' interpretiere."

Verschwörungstheoretikern auf TikTok zufolge verwenden Opfer von Menschenhandel geheime Handzeichen, um Fremde um Hilfe zu bitten. Diese Theorie wurde entkräftet, da kein Opfer ein universelles Handzeichen kennen kann, mit dem es Hilfe anfordern kann. Und wenn der Entführte dieses geheime Handzeichen kennt, ist es unwirksam.

Obwohl die Frau die von dem kleinen Mädchen benutzten Handzeichen nicht spezifiziert hat, besteht sie darauf, dass sie "zu 100 %" davon überzeugt war, ein Opfer von Menschenhandel zu sein, und keine andere Wahl hatte, als einzugreifen.

Die 37-jährige Frau aus Minneapolis, Minnesota, namens Rachel Ranae Hicks näherte sich dem kleinen Kind und begann, ihr eine Reihe von zufälligen Fragen zu stellen, um eine Notfallreaktion hervorzurufen. Die Frau war jedoch schockiert und entsetzt, als der Mann beschloss, für das kleine Mädchen zu antworten. Sie wandte sich sofort an den Geschäftsführer und meldete den ihrer Meinung nach vorliegenden Fall von Menschenhandel.

Sie fragte das kleine Mädchen auch in Hörweite des Mannes, ob sie Hilfe brauche, was laut dem Center of Prevention of Abuse für das Opfer äußerst gefährlich ist.

"Sie sagte nein, ganz leise, aber das war mir nicht genug", berichtet die Frau in dem Video. Dann greift sie nach dem Mädchen, zieht es zurück und sagt laut genug, dass es jeder hören kann: "Brauchst du Hilfe?" Das Mädchen verneint erneut, und an diesem Punkt schreitet ihr Vater ein.

In dem Video erklärt die Frau immer noch, dass sie glaubt, das Mädchen sei ein Opfer des Menschenhandels, und sie verwendet Luft-Anführungszeichen, wenn sie sich auf den "Vater" des Kindes bezieht, selbst nachdem der Walmart-Apotheker ihr gesagt hat, dass dieser Mann den Beweis erbracht hat, dass er ihr gesetzlicher Vormund ist.

Nach der Befragung durch das Walmart-Personal beschloss der Vater, Rachel Hicks anzusprechen und zu fragen, warum sie dachte, dass etwas nicht stimmte.

"Wissen Sie, als Sie das erste Mal hierher kamen und ihre Hand hielten, kam mir das komisch vor", antwortete Rachel Hicks.

"Ich darf also nicht meiner eigenen Tochter die Hand halten?" fragte der aufgebrachte Vater, bevor er losstürmte und den Walmart verließ.

Das Video wurde auf TikTok über 10 Millionen Mal angesehen und 175 Tausend Mal geliked, obwohl die Mehrheit der Kommentare der Meinung zu sein scheint, dass die Frau zu weit gegangen ist.

"Es ist traurig, dass wir in einer Welt leben, in der ein Vater nicht die Hand seiner Tochter halten kann, ohne dass es komisch ist. Ich habe die Hand meines Vaters gehalten, bis ich erwachsen war", kommentierte eine Nutzerin.

Ein anderer schrieb: "Mütter dürfen also die Hand ihres Sohnes halten, aber für einen Vater ist es seltsam, das bei seiner Tochter zu tun?"




Montag, Dezember 13, 2021

Neue Zürcher Zeitung: "Haben wir vor lauter Girlpower die jungen Männer vergessen?" – News vom 12. Dezember 2021

1. In einem aktuellen Artikel verwendet die Neue Zürcher Zeitung die steigende Jugendgewalt als Anhänger für die Frage, ob es wirklich so sinnvoll war, Geschlechterpolitik nur auf die Anliegen eines Geschlechts auszurichten. Ein Auszug:

Auch wenn seit fünf Jahren nur etwas mehr als zwei Prozent aller Jugendlichen in der Schweiz straffällig werden: Die Delikte dieser Randgruppe sind zahlreicher und schwerwiegender geworden. Das hat zur Folge, dass das Niveau der Schweizer Jugendkriminalität 2020 um mehr als ein Drittel höher war als noch vor fünf Jahren. In Zürich etwa verübte letztes Jahr im Schnitt jeden Tag ein Minderjähriger eine schwere Straftat. Die meisten Delikte werden immer noch von männlichen Minderjährigen mit Migrationshintergrund aus urbanen Gebieten begangen. Zugenommen haben aber unterdessen auch die schweren Delikte von Schweizer Teenagern. Und so geht nun eine neue Angst geht um: Statt bloss um die Töchter sorgen sich Eltern nun auch um ihre Söhne.


Das alte Problem: Um damit gehört zu werden, dass sie Probleme haben, müssen Männer erst mal Probleme machen. Und daraufhin wundern sich die Verantwortlichen für unsere einseitige Geschlechterpolitik, dass Männer aggressiver auftreten als Frauen.

Mütter und Väter erzählen, dass sie sich zu Hause fast noch mehr um den Sohn als um die Tochter ängstigen, wenn er nachts unterwegs ist.


Aus gutem Grund: Während eine Kampagne nach der anderen gegen Gewalt an Frauen gefahren wird, zeigt die Kriminalstatistik seit Jahrzehnten, dass die meisten Opfer von Gewalt männlich sind.

Weil Mädchen sich besser organisieren beim Heimgehen oder im Klub Hilfe holen können, wenn sie belästigt werden. Aber die Jungs sind allein und gleich doppelt gefährdet: Sie können auf der Strasse jederzeit sowohl zu Tätern als auch zu Opfern werden. Fast jeder Teenie-Junge weiss eine Geschichte zu erzählen: von "Gangs" aus anderen Stadtkreisen, die sie "ausgenommen" hätten, da ein gezücktes Messer, dort eine Massenschlägerei. Schon Dreizehnjährige halten den Blick gesenkt, je nachdem, wo sie sind. Viele kennen jemanden, der schon spitalreif geprügelt wurde, weil er das falsche Fantrikot trug. Oder seine Nike-Sneakers nicht hergeben wollte. Zum Allgemeinwissen gehört, dass ein "Penalty" nichts mit Eishockey zu tun hat, sondern ein Fusstritt ist – in den Kopf einer Person, die bereits am Boden liegt.

Was ist bloss los mit diesen jungen Männern? Warum ist Gewalt wieder cool? Fragt man nach bei Kantonspolizistinnen, Jugendanwälten und Sozialarbeiterinnen, werden sperrige Begriffe wie "Perspektivenlosigkeit" und "Chancenungleichheit" bemüht. Oder aber "Langeweile" und "Wohlstandsverwahrlosung", denn die Gewalt geht durch alle sozialen Schichten. So richtig erklären kann sich die neue Gewaltbereitschaft niemand.


Bis auf die Leute natürlich, die dicke Bücher über die Vernachlässigung unserer Söhne geschrieben haben, aber die zählen in der medialen Geschlechterdebatte ja tatsächlich als "niemand" und finden auch politisch kein Gehör.

Auf den zweiten Blick allerdings stellt man fest, dass alle sich im Regenbogen der LBGTQI-Bewegung finden können ausser die heterosexuellen Männer. Viele von ihnen fühlen sich offenbar von der woken Bewegung nicht abgeholt oder sogar provoziert. Sie essen Burger von McDonald’s, shoppen am Black ­Friday Billigmode, finden Dinge "schwul" und spielen "Fight Club" in den Strassen. Für junge Männer scheint es schwieriger geworden zu sein, ihre Rolle zu finden. Oder in ihren Worten: "Wenn du diese selbstbestimmte junge Frau bist, welcher Mann soll ich dann sein?" Kann es sein, dass wir vor lauter Girlpower die jungen Männer vergessen haben?


Wenn schon Jungen vom Kinderbett an eingetrichtet wird, dass Männlichkeit per se toxisch ist und Männer wandelnde Probleme oder Monster darstellen: Was erwartet man denn ernsthaft, wie sich diese Jungen zum Mann entwickeln werden?

"Was unsere Gesellschaft schon immer beunruhigt hat, sind junge Männer, die in Gruppen auftreten", sagt Dirk Baier, der Leiter des Instituts für Delinquenz und Kriminalprävention der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. (…) Diese Gruppendynamik sei nicht neu, was sich aber verändert habe, sei der Blick auf die jungen Frauen. Seit #MeToo ist der Fokus vermehrt auf sie gerichtet, da sei ja auch Schlimmes passiert. "Die Frauen haben sich eine Stimme gegeben, sich als Opfer von Belästigungen und sexuellen Übergriffen geoutet. Die dulden das nicht mehr einfach so."


Männer haben sich auch eine Stimme gegeben und versuchen damit seit zwei Jahrzehnten, Aufmerksamkeit für ihre Anliegen und ihr Leiden zu erhalten. In der Neuen Zürcher Zeitung ist von dieser Männerrechtsbewegung indes nichts zu lesen.

"Ehrlich gesagt, habe ich mir die Daumen gedrückt, dass wir eine Tochter bekommen. Ich finde es gerade leichter, ein Mädchen zu haben", gesteht Dirk Baier. "In der Ausdrucksweise von Männlichkeitsbildern und darin, wie die Gesellschaft damit umgeht, befinden wir uns leider immer noch im Blindflug."


Es würde helfen, einfach die Augen zu öffnen.

Das sieht man etwa an der Wirkungskraft eines gestreckten Mittelfingers. Zeigt sich eine junge Frau mit Schmollmund und provokativ ausgestrecktem Stinkefinger auf Instagram, finden wir das stark und selbstbewusst, höchstens aufmüpfig. Macht dasselbe ein junger Mann mit grimmigem Blick und Boxerfrisur, wirkt er asozial und bekommt keine Lehrstelle.

(…) Für den Jugendpsychologen Carmelo Campanello ist klar: "Es gibt auf der einen Seite die Jungs, die sich über die LGBTQ-Bewegung informieren – und auf der anderen diejenigen, die ‹Der Bachelor› schauen." (…) Einige von «seinen Jungs» hätten in ihrem kurzen Leben aus Wut bereits schlimme Dinge getan. "Vor ihrer Wut stand oft eine Verletzung, der eigentlich eine Trauerphase folgen sollte." Aber viele Jungs gehen direkt in den Kampfmodus. Etwas anderes hätten sie nie kennengelernt, kämen die meisten doch aus zerrütteten Familienverhältnissen. Ihre Perspektiven waren von Geburt weg nicht rosig. Um Verzweiflung und Hilflosigkeit bauen sie einen Wall von Männlichkeit, um stark zu wirken. Dabei sei ihr Selbstwert am Boden. "Die meisten haben die Schule oder die Lehre hingeschmissen und fühlen sich in unserer Gesellschaft als Versager."


Sachkundige Hilfe ist hier seit langer Zeit überfällig. Und nicht nur, weil man andernfalls selbst Angst vor einem Überfall haben muss.



2. In Australien ist ein Junge nach einer Genitalverstümmelung in einer Klinik verstorben.



3. "Es ist Zeit für eine Männergesundheitsstrategie" befindet Doris Bardehle, Koordinatorin des Wissenschaftlichen Beirates der Stiftung Männergesundheit. An der Erarbeitung dieser Strategie müssten die im Bundestag vertretenen Parteien beteiligt werden.



4. Das Hamburger Landgericht hat Teile des "Spiegel"-Berichts "Die Akte Mockridge" für unzulässig erklärt. Dieser verstoße gegen die Grundsätze der Unschuldsvermutung, verletze die Persönlichkeitsrechte des Comedians und stelle unzulässige "Verdachtsberichterstattung" dar.



5. Nach dem Gutachten der Uni Kassel, das Medienberichten zufolge, das Punktabzug für mangelndes Gendern für zulässig erklärt, gibt es in diesem Konflikt noch immer keine Lösung:

Nun heißt es im Gutachten: Voraussetzung für die Berücksichtigung geschlechtergerechter Sprache bei Prüfungsleistungen sei "ein hinreichender fachlicher" oder "berufsqualifizierender Bezug". Die Bewertung, ob jemand Gendersternchen und Co. verwende, dürfe jedoch nicht willkürlich sein. Der "Antwortspielraum des Prüflings" müsse respektiert werden.

Zudem dürfe Studierenden ein "abweichender Sprachgebrauch nicht zum Nachteil gereichen", heißt es vonseiten der Uni, die sich durch das Gutachten in "früheren Einschätzungen" bestätigt sieht.

Ganz anders bewertet dies der Verein Deutsche Sprache, der das Vorgehen der Uni bereits im März kritisiert hatte. Aus der Stellungnahme der Uni liest Geschäftsführer Holger Klatte eindeutig heraus, "dass die geschlechtergerechte Sprache in der Regel nicht zur Benotung herangezogen werden darf" – allenfalls wenn sie etwa zum Studieninhalt gehöre wie bei der Sozialpädagogik

Klatte urteilt: „Das Gutachten gibt nicht das her, was sich die Universität erhofft hatte.“ Darum müsse man die Stellungnahme der Universität auf deren Webseite aufwendig suchen: "Vielleicht wollte man nicht zu viel Wind machen."

Auch Student Honemann wertet das Gutachten als "halben Sieg" für sich. Enttäuschend findet der Nachwuchspolitiker aus Grebenstein, dass die Uni das Gutachten zurückhält: "So wird alles nur noch komplizierter."


In einem Artikel für "Die Welt" beschäftigt sich Horst Haider Munske, Professor für Germanische und Deutsche Sprachwissenschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg mit diesem Fall. Ein Auszug:

Es ist geradezu lächerlich, was zum jüngsten Wellenschlag in der Genderfrage geführt hat. Es ist das Wintersemester 2018/19. Ein 17-jähriger Student, Erstsemester an der Universität Kassel, noch unvertraut mit den Sprachregelungen seiner Universität, benutzt in einem Prüfungstext das generische Maskulinum der Jugendliche und wird vom Korrektor gerügt, es müsse – geschlechtergerecht – die Jugendlichen heißen.

Es gibt deswegen einen Punktabzug, der Student beschwert sich bei der Universitätsleitung und wird beschieden, dies sei zulässig. Es stehe "Lehrenden grundsätzlich frei, die Verwendung geschlechtergerechter Sprache als ein Kriterium bei der Bewertung von Prüfungsleistungen heranzuziehen", so der universitätsamtliche Wortlaut.

(…) Mehrere Punkte sind relevant: Erstens: Dürfen Universitäten überhaupt Sprachvorschriften erlassen und deren Nichtbefolgung sanktionieren? Sind solche Empfehlungen, wie sie sich zumeist nennen, nicht eigentlich Verpflichtungen, selbst wenn sie nicht strafbewehrt sind? Wird auf diese Weise nicht der Versuch unternommen, das Gendern gegen die bekannte mehrheitliche Ablehnung der deutschen Bevölkerung durchzusetzen?

Konkreter ist zu fragen: An wen sind diese Vorgaben gerichtet? An die Angestellten und Beamten aus Forschung, Lehre und Verwaltung oder an alle Mitglieder, eben auch an alle Studierende?

Man kann den Spieß in dieser Sache übrigens auch umdrehen. Bisher ging es um die Frage, ob Gendern von Studierenden verlangt werden könne und ob bei Nichtbefolgung eine Sanktionierung zulässig sei. Umgekehrt stellt sich die Frage, was ein Hochschullehrer mit einem gegenderten Text in einer Prüfungsleistung anstellen soll. Darf er diese absichtsvolle ideologische Begleitmusik, diese Missachtung der deutschen Rechtschreibung, als Mangel in die Bewertung einbeziehen? Oder darf er eine Bewertung ablehnen. Kann er dazu gegebenenfalls gezwungen werden? Wird Weigerung sanktioniert?

Die zweite Frage betrifft das Gutachten von Prof. Dr. Michael Sachs. Die Universität Kassel verweigert die Offenlegung. Das erinnert fatal an den Umgang des Kölner Erzbistums mit den Gutachten zum Missbrauch in der katholischen Kirche. Im Untertitel ihrer Pressemitteilung wird behauptet, die fragliche Praxis sei "in bestimmten Fällen zulässig". Vergleicht man jedoch die wenigen Gutachten-Zitate in der Pressemitteilung, so kommen Zweifel auf.

Tatsächlich verwirft der Gutachter "die Berücksichtigung von geschlechtergerechter Sprache als ein weiteres allgemeines formales Kriterium für eine Prüfungsleistung". Der "Antwortspielraum des Prüflings" sei zu respektieren. Es sei "Verhältnismäßigkeit zu wahren".

Solche ausgewählten Zitate lassen erahnen, wie schwer sich der Gutachter getan hat, wenigstens einen Zipfel von Zulässigkeit zu konzedieren. Gerne wüsste man nun, in welchen sehr spezifischen Fällen Gendern verlangt oder geduldet werden kann. Gerade darum ist es geboten, das vorliegende Gutachten und die Sache selbst von weiteren Rechtswissenschaftlern beurteilen zu lassen.




6. In Schleswig-Hollstein treten die Grünen mit drei Frauen an der Spitze zur Landtagswahl an. Interessant, was die Grünen anderen Parteien als "Diversity" und "faire Verteilung von Macht" vorleben.



7. Trotz des Rüffels einer Beschwerdeinstanz (Genderama berichtete) hält das SRF am Gender-Doppelpunkt fest.



8. In indischen Kinos ging dieser Tage der Dokumentarfilm "India's Sons" an den Start. Er handelt von Männern, deren Leben durch eine Falschbeschuldigung der Vergewaltigung zerstört wurde.



Samstag, Dezember 11, 2021

Beschwerdeinstanz rüffelt Schweizer Radio und Fernsehen wegen Gender-Beitrag – News vom 11. Dezember 2021

1. In der Schweiz gibt es seit 1984 die Unabhängigen Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen (UBI), eine außerparlamentarische Kommission des Bundes. Ihre Aufgabe ist es, nach einer Beschwerde zu überprüfen,, ob Inhalte von Radio- und Fernsehbeiträgen zu beanstanden sind. Laut einer dort dieser Tage ergangenen Entscheidung, hat das SRF mit einem Beitrag zur gendergerechten Schreibweise das Sachgerechtigkeitsgebot verletzt:

Zum ersten Mal war ein Instagram-Beitrag Gegenstand einer Beschwerde, wie die UBI zum Entscheid vom Donnerstag schrieb. "Er ist barrierefrei: Wir gendern neu mit Doppelpunkt" teilte SRF News am 14. April 2021 zu einem Bild mit.

Im Kommentar dazu machte SRF auf den Socia-Media-Kanälen Angaben zu den Gründen für den Wechsel vom Gendersternchen zum Doppelpunkt. Dabei wurde Bezug genommen auf die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS), wie die UBI schrieb. Diese anerkenne "diesen pragmatischen Einsatz der Kurzform durchaus", hiess es demnach bei SRF.

Ein Beschwerdeführer machte geltend, dieser den Wechsel legitimierende Hinweis sei falsch. Laut der UBI war die Eingabe berechtigt, denn die GfdS rate von Varianten ab, die nicht der deutschen Rechtschreibung entsprächen. Dies hätte der Redaktion zum Zeitpunkt der Publikation wissen müssen, so die UBI.

In ihren Worten hat der nicht zutreffende Hinweis "die Meinungsbildung der Nutzerinnen und Nutzer zu der Publikation massgeblich beeinträchtigt". Mit der Begründung, das Sachgerechtigkeitsgebot sei verletzt worden, hiess die UBI die Beschwerde mit sieben zu zwei Stimmen gut.




2. Der ZDF-Intendant Bellut möchte seinen Moderatoren das gesprochene Gendersternchen nicht verbieten.

Zuvor hatten Gremienmitglieder massiven Unmut über die Tendenz zum gesprochenen Genderstern im ZDF-Programm geäußert und eine „Leitungsentscheidung“ zu dem Thema gefordert.

Bei der Aussprache zum Bericht der Gleichstellungsbeauftragten kam es zu einer kontroversen Debatte. Der frühere Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) und andere Fernsehratsmitglieder kritisierten, eine übergroße Mehrheit der Bevölkerung lehne die Verwendung des Gendersterns in der gesprochenen Sprache ab.

Schlimmstenfalls werde sich ein Teil der Zuschauerinnen und Zuschauer deshalb sogar von den Programminhalten des ZDF abwenden. "Journalisten sollten nicht missionieren", sagte Steffen Hörtler, der dem Gremium als Vertreter des Bundes der Vertriebenen angehört.




3. Am Donnerstag war Thema im SWR2-Talk: " Runter von der Straße – Wie bekämpft man Obdachlosigkeit?"



4. Nach einem Aufschrei der Republikaner hat der US-amerikanische Kongress sich von der Idee abgewandt, auch Frauen zum Kriegsdienst zwangseinzuziehen. Damit bleibt dieser Bereich so sexistisch zu Lasten allein von Männern, wie es im "Patriarchat" üblich ist. Wer geglaubt hatte, dass eine konservative Partei für mehr Gleichberechtigung sorgen würde, sieht sich einmal mehr enttäuscht.



5. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir zu dem Gutachten der Uni Kassel, das Punktabzug für mangelndes Gendern für zulässig erklärt:

Könnte ein Student nicht wie folgt argumentieren?:

"Überlegen Sie sich, was Sie tun. Wenn ich eine schlechtere Note bekomme, nur weil ich nicht gendere, werde ich darauf bestehen, dass Sie mir das als Begründung schriftlich geben müssen. Dann haben sie nachweislich eine Urkunde ausgestellt, dass Sie politisch benotet haben. Denken Sie jetzt einmal an das Universitätspersonal in Ostdeutschland: Wer systematisch poitisch benotet hat, ist 1989 gefeuert worden, sobald man das belegen konnte. Ich auf der anderen Seite habe es schriftlich, dass ich nur aus politischen Gründen benachteiligt wurde. Iimplizit mag der Leser meines Zeugnisses sogar denken, ich hätte sogar noch *sehr* viel besser benotet werden müssen."

Muss man ja nicht direkt so sagen - aber wenn man so eine Art Argumentation in Umlauf bringt, wäre das auch schon hilfreich.




Donnerstag, Dezember 09, 2021

Uni-Gutachten: Punktabzug für Gender-Muffel zulässig – News vom 9. Dezember 2021

1. Die Hessenschau berichtet:

Darf ein*e Dozent*in darauf bestehen, dass in Klausuren und Hausarbeiten in der Uni (so wie zu Beginn dieses Texts) gegendert wird? Darüber war im Sommer eine Diskussion in den Medien entbrannt. Ausgelöst hatte sie der Lehramtsstudent Lukas Honemann, seines Zeichens Vorsitzender des Rings Christlich-Demokratischer Studierender in Kassel sowie Geschäftsführer der örtlichen CDU-Kreistagsfraktion. Er habe im ersten Semester eine schlechtere Bewertung bekommen, weil er die gendersensible Sprache nicht anwendete, beschwerte sich Honemann öffentlich.

Die Universität Kassel gab daraufhin ein Rechtsgutachten in Auftrag, das nun vorliegt. Der Staats- und Verwaltungsrechtler Michael Sachs kommt darin zu dem Schluss, dass geschlechtergerechte Sprache in bestimmten Prüfungen verlangt werden darf, wie die Universität am Mittwoch mitteilte.


In einem Kommentar auf Twitter heißt es hierzu:

"Es wird doch niemand zum Gendern gezwungen!" können wir dann ja endgültig abhaken. Eine Minderheit setzt ihr Privatprojekt durch.

Nicht, dass ich überrascht wäre, dass ein von der Uni Kassel in Auftrag gegebenes Gutachten zu dem Schluss kommt, dass die Uni Kassel Recht hat ...




2. Wie die "Berliner Zeitung" berichtet, gilt in der Hauptstadt die 3G-Regel auch auf den Bahnsteigen, wovon auch Obdachlose betroffen sind, die dort oft vor dem frostigen Winter Zuflucht suchen:

Aufgrund des Zwecks der sei es "nicht möglich, eine Ausnahme für obdachlose Personen zu schaffen", heißt es in der Antwort der Sozialverwaltung an die Berliner Zeitung. "Aus Gründen des Infektionsschutzes ist eine Ausnahmeregelung nicht erwünscht." Man wisse jedoch, wie problematisch diese Situation für obdachlose Menschen sei. "Daher unternehmen wir viele Anstrengungen, Obdachlosen eine Impfung und weitere Tests zu ermöglichen", so die Sozialverwaltung. Dies bedeutet offenbar: Berlin will Obdachlosen helfen, die Corona-Regeln einzuhalten, aber mit Nachsicht können sie nicht rechnen.


Für "Die Welt" kommentiert Frederik Schindler:

Die extrem prekäre Lebenssituation von Obdachlosen wird dadurch weiter verschärft. Die Corona-Krise hatte Menschen ohne Wohnung ohnehin schwer getroffen: In mehreren Bundesländern gab es zwischenzeitlich einen Aufnahmestopp für stationäre Einrichtungen, Beratungsstellen mussten ihr Angebot zurückfahren, Kontakt- und Abstandsgebote waren mit den Lebensumständen schwer vereinbar.

Wie der "Tagesspiegel" berichtet, werden aktuell in vielen Notunterkünften, Suppenküchen und Einrichtungen der Kältehilfe die Corona-Schnelltests knapp. Ohne Tests können die wohnungslosen Menschen dort nicht aufgenommen werden.

Ausgerechnet in dieser Situation wird ungeimpften und ungetesteten Obdachlosen auch noch der Zugang zu Bahnsteigen verwehrt, auch in U-Bahnhöfen. Unsozialer geht es nicht. Der Berliner Senat wertet eine mögliche Infektionsgefahr offenbar höher als den Schutz vor Kälte und Gewalt.

Das Leben auf der Straße ist bekanntlich gefährlich: Laut einer Statistik der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) wurden im vergangenen Jahr mindestens 25 Menschen ohne Wohnung in Deutschland getötet, davon 17 durch ebenfalls wohnungslose Täter. Mindestens 23 Obdachlose sind im Winter 2020/21 in diesem Land erfroren.

Natürlich ist der beste Schutz vor Kälte und Gewalt immer noch die eigene Wohnung. Es müsste viel mehr dafür getan werden, dass Obdachlose die Chance erhalten, wieder in eine eigene Wohnung zu ziehen. Es braucht dringend einen anderen Blickwinkel, den die BAGW schon lange fordert: Wohnungslose sind im Wesentlichen keine Gefahrenquelle, sondern selbst besonderen Gefahren ausgesetzt.




3. Neues aus der Schweiz:

Wer für ein Kind das Sorgerecht hat, soll künftig im Einwohnerregister stehen. Dafür hat sich der Nationalrat am Montag ausgesprochen. Er will den Bundesrat beauftragen, dafür rechtliche Grundlagen zu schaffen.


Bislang können die Schweizer Behörden nicht prüfen, welcher Elternteil das Sorgerecht hat



4. Ein halbstündiges Video auf Youtube beschäftigt sich mit der Frage "Wie ist das häusliche Gewalt als Mann zu erleben?"



5. Die Schauspielerin Rose McGowan hat ihren MeToo-Prozess gegen Harvey Weinstein verloren.



6. Wie Jessica Goldstein im US-amerikanischen Monatsmagazin Washingtonian berichtet, zahlen immer mehr Frauen Unterhalt für ihren Ex-Mann – und ihr Unmut darüber wächst. Der Artikel ist deutlich zu lang für eine Übersetzung, hier deshalb nur ein Auszug:

Die gängige Meinung zu Unterhaltszahlungen für Kinder und Alimente ist, dass die Ehemänner diese auf Gedeih und Verderb an ihre Ex-Frauen zahlen. Aber es gibt eine wachsende Gruppe von Frauen in Washington, die aus ihren Ehen als Zahlerinnen und nicht als Empfängerinnen dieser Art von finanzieller Wiedergutmachung hervorgehen. (…) Und obwohl niemand von der Aussicht begeistert ist, einem Ex Schecks auszustellen, berichten Scheidungsanwälte in der Region, dass ein zunehmender Anteil dieser Zahlerinnen auf die Aussicht auf Unterhaltszahlungen mit purer, heißer Wut reagiert.

"Was ich bemerkenswert finde, ist die Wut der Frauen", sagt Heather Hostetter, eine bekannte Scheidungsanwältin in Bethesda, die Fälle in Maryland und DC bearbeitet. "Ich erlebe das bei Männern, die mit der Tatsache konfrontiert werden, dass sie Unterhalt zahlen müssen, nicht so oft. Und ein Teil der Wut bezieht sich auf die Frage: 'Wofür genau zahle ich eigentlich? "

(...) Eine Ex, mit der ich sprach, erzählte mir, dass sie und ihr Mann sich vor vier Jahren trennten, "er räumte das Haus aus, als er ging. Er nahm den Fernseher, das Porzellan, mein Besteck mit. All die Dinge, von denen man erwarten würde, dass ein Mann sagt: 'Das will ich nicht, du kannst es haben.' "Sie zahlt Unterhalt für die Kinder und kommt für die wichtigsten Ausgaben auf - Schulgeld, Ferienlager, Versicherungen. "Es ist eine harte Realität", wie sie sagt. "Ich schaue oft in den Spiegel und frage mich, ob sich diese ganze Feminismus-Sache für mich als Bumerang herausstellt."

(...) Jetzt, wo sie geschieden sind, sagt [Tara], teilen sie und ihr Ex sich das Sorgerecht. Das Gericht hat angeordnet, dass sie Tausende von Unterhaltszahlungen leisten muss. (Sie sagt, sie verdiene dreimal so viel wie er.) Obwohl sie nicht begeistert war, diese Schecks ausstellen zu müssen, konnte sie bei ihren "Weinabenden" mit geschiedenen Freunden, bei denen sie darüber scherzen, was sie in die Memo-Zeile der Unterhaltsschecks schreiben, etwas dunkle Komik finden. Ein Freund macht hinterhältige Akronyme - "YAAA" für "Du bist ein Arschloch", "YFD" für "Du verdammter Arsch" -, während andere einen etwas subtileren und beliebteren Ansatz bevorzugen: die Nummerierung der Schecks. "C.S. 1", "C.S. 2" und so weiter.


Natürlich würde jedem Mann, der wegen seiner Unterhaltszahlungen an seine Ex fast ausflippt vor Wut, "toxische Männlichkeit" diagnostiziert. Dass in unserer Gesellschaft hart verdientes Geld von Männern an Frauen zu fließen hat, scheint für so viele Menschen förmlich ein Naturgesetz zu sein, dass sie es nicht emotional verarbeiten können, wenn es umgekehrt läuft.

Da in dem Artikel selbstverständlich allein Frauen zu Wort kommen, sind auch bei umgekehrter Rollenverteilung ebenso selbstverständlich immer noch die Männer an allem Schuld, die faulen Säcke und Versager. Die zweite Überschrift des Beitrags sagt bereits alles: "Es ist nicht so einfach wie: Nur weil Männer Unterhalt zahlen müssen, sollte das für Frauen auch gelten."

Die Männerfeindlichkeit und das Messen mit zweierlei Maß aus unseren Leitmedien zu tilgen bleibt eine Jahrhundertaufgabe.



7. Wer noch ein Weihnachtsgeschenk (außer einem von meinen eigenen Büchern) sucht: Jan Feddersens und Philipp Gesslers Neuerscheinung "Kampf der Identitäten" ist eine mehr als gelungene Abrechnung mit der "woken" Identitätspolitik aus linker Perspektive, wobei ähnlich wie auf Genderama auch mal Argumente von liberaler und konservativer Seite in die Analyse einfließen. Allein die Verwendung des Gendersternchens, das den Lesefluss allerdings nur passagenweise ernsthaft stört, dürfte dem einen oder anderen Genderama-Leser missfallen.



8. Die Post. Vorgestern verlinkte Genderama diesen Artikel, in dem es heißt: "In Israel stehen die Frauen zusammen mit den Männern an vorderster Front im Einsatz."

Ein Leser schreibt mir dazu:

Das ist falsch, es gibt nur wenige Frauen, die in Kampfeinheiten Dienst tun. Wenn Du Dir die Mühe machst, Martin von Crefelds Buch "Das bevorzugte Geschlecht" zu lesen - da überhaupt ran zu kommen könnte das grössere Problem sein - kannst Du sehen, dass die Frauen in Israel genauso bevorzugt/ geschont werden wie woanders, auf vielfältige Weise.




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