Mittwoch, März 12, 2025

"Warum die Wehrpflicht auch für Frauen gelten sollte"

1. In einem maskulistischen Artikel der "Welt" (Bezahlschranke) erklärt Marie-Luise Goldmann, warum die Wehrpflicht auch für Frauen gelten sollte. Ein Auszug:

Eine Frage ist bei den Diskussionen um die Wiedereinführung der Wehrpflicht zentral: Sollte sie auch für Frauen gelten? Neben pragmatischen Gründen gibt es auch moralische. Denn gerecht ist die Schonung der Frauen nicht.

Wer über die Wiedereinführung der Wehrpflicht redet, darf – frei nach Max Horkheimer – von der Geschlechtergerechtigkeit nicht schweigen. (…) Deutschland wäre nicht das erste Land, das Frauen einzieht: In Israel etwa leisten Männer drei und Frauen zwei Jahre Wehrdienst, in Norwegen werden Frauen seit 2015 und in Schweden seit 2017 auf die gleiche Dauer verpflichtet wie Männer. Auch Bolivien, die Elfenbeinküste, Eritrea und Kuba machen keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern.

(…) Es geht nicht darum, dass Frauen jetzt endlich auch in den Genuss kommen dürfen sollten, am eigenen Leib zu erfahren, wie süß und ehrenvoll es ist, fürs Vaterland zu sterben. Auch steht nicht die Forderung im Vordergrund, im nächsten Germanistik-Seminar über autobiografische Kriegsliteratur die Autorinnen-Anzahl auf der Lektüreliste zu erhöhen. Ebenso wenig notwendig scheint der Beweis, dass Soldatinnen genauso tapfer, stark und ausdauernd kämpfen können wie ihre Brüder und Ehemänner.

Im Zeitalter der "post-heroic warfare" ("post-heroische Kriegsführung") – ein vom amerikanischen Militärstrategen Edward Luttwak geprägter Begriff –, kann es nicht darum gehen, für den Anspruch der Frau zu argumentieren, ihr Leben auf dem Schlachtfeld zu lassen. Das ist nichts, was man wollen kann, so wie man die Führungsposition im Unternehmen, den Vorstandsposten im Gremium oder die Oscar-Nominierung will. Aber genau aus diesem Grund, nämlich weil es sich bei der einseitigen Verpflichtung der Männer um ein traditionell weibliches Privileg statt um weibliche Diskriminierung handelt, sollte uns die brachial vollzogene Geschlechter-Trennung übel aufstoßen.

Auf TikTok zirkulierten kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs ironische Videos von jungen Frauen, die, nachdem der Text "Russland überfällt Ukraine" eingeblendet wird, eifrig den Wischmopp schwingen und dazu motiviert die Verse "Yes I Do the Cooking, Yes I do the Cleaning" ("Ja, ich koche, ja, ich putze") trällern. Will heißen: Geschlechtergerechtigkeit, aber nur, wenn sie uns passt. Erst kommt das Fressen, dann der Genderstern. Man ereifert sich also beim Schauen von James Camerons "Titanic" über die objektivierende Darstellung von Frauenkörpern und belächelt das jugendversessene Dating-Verhalten seines Hauptdarstellers, findet es aber zulässig, dass es bei der Besetzung der Rettungsbote heißt: Frauen und Kinder zuerst.




2. Die Popsängerin Paloma Faith erklärt, warum sie sich vor der Cancel Culture sicher fühlt:

Es gebe allein wegen ihrer Jugend keine Möglichkeit, dass sie irgendetwas tun könnte, weshalb sie gecancelt werden könnte. "Ich war immer auf der richtigen Seite, was Ethik und Moral angeht. Die meisten Leute, die zur Rede gestellt werden, sind heterosexuelle weiße Männer, nicht wahr? Sie haben es verdient."




3. Im Focus beschäftigt sich Jan Fleischhauer mit der verdeckten Finanzierung politischer Aktivisten. Ein Auszug:

Die SPD hat den Verzicht auf alle Fragen nach der Finanzierung sogenannter Nichtregierungsorganisationen zur Vorbedingung für Koalitionsgespräche gemacht. Verständlich: Hier liegt die heimliche Machtbasis von Rot-Grün.

(…) Ich dachte immer, NGO komme vom englischen Wort "Non-Governmental Organisation", zu Deutsch "Nichtregierungsorganisation". Also eine Institution, die unabhängig und überparteilich ist und staatlichen Akteuren kritisch auf die Finger schaut. Wie naiv von mir. Wie man jetzt weiß, steht NGO für "Organisation, die sich so an Staatsgeld gewöhnt hat, dass schon die Frage nach der Höhe als Sakrileg empfunden wird".

In gewisser Weise verstehe ich die Aufregung. Schlüge mein Herz für Rot-Grün, hätte ich auch ein gesteigertes Interesse daran, dass die Umwegfinanzierung von Vereinen wie "HateAid", die "Neuen deutschen Medienmacher*innen e. V." oder dem Recherchenetzwerk "Correctiv" nicht allzu hell ausgeleuchtet wird.

(…) Einige NGOs begnügen sich nicht damit, die erwünschten Stichworte zu liefern. Im Zweifelsfall werden auch Gegner markiert und verleumdet. Ein beliebtes Mittel dazu ist die Liste. Die Bundesregierung fördert ein Projekt gegen Antifeminismus. Die Amadeu Antonio Stiftung richtet eine Meldestelle ein, bei der man jeden anzeigen kann, der sich eines antifeministischen Vergehens schuldig gemacht hat, wozu schon die Behauptung zählt, dass ein Mensch mit einem Penis keine Frau sein könne. So schließt sich der Kreis.

Als zentrale Anlauf- und Umverteilungsstelle staatlicher Gelder fungiert dabei das Bundesfamilienministerium. Hier laufen die Geldströme zusammen, von hier aus fließen sie über eine schier unübersehbare Zahl von Kapillaren auf die rot-grüne Blumenwiese. In manchen Fällen deckt die Förderung nahezu den gesamten Personaletat.

Ausweislich des Haushaltsplans für das Jahr 2023 beliefen sich die Personalkosten der Amadeu Antonio Stiftung auf 6.291.809 Euro. Zuschüsse der öffentlichen Hand: 6.055.277 Euro. Womit sich der in Berlin ansässige Verein den Innovationspreis als erste staatseigene Nichtregierungsorganisation verdient hat.

Der größte Taschenspielertrick der Linken bestand schon immer darin, die eigenen Interessen als gemeinnützig auszugeben. Dass sich Lobbyisten für den Aufbau von Windanlagen oder die Einführung des Gendersterns einsetzen, so wie andere für den Schutz der Raucher oder die Rückkehr zu traditionellen Familienwerten – dagegen ist nichts zu sagen. Aber schon dieser Vergleich gilt als anstößig. Wenn linke Interessen berührt sind, geht es immer ums große Ganze.

(…) Wir werden sehen, wie es weitergeht. Wer sich im Bundesfamilienministerium umhört, erfährt, dass dort, Stand Anfang der Woche, noch keine Anfrage eingegangen war. Auch in anderen Ministerien herrscht Stillstand der Rechtspflege, wie man so schön sagt. Offenbar setzt man im Kanzleramt darauf, dass sich die Sache im Sande verläuft, wenn man einfach so tut, als ob es die Anfrage der Union nie gegeben hätte.




4. Das Hamburger Abendblatt berichtet über eine Schulsozialarbeiterin, Doruntina Bajraktaraj, die sich für reine Frauen-Waggons in Hamburgs U- und S-Bahnen engagiert, nachdem sie einmal von einem anderen Fahrgast angepöbelt worden war. Die bestehenden Sicherheitsvorkehrungen genügen ihr nicht: "Kameras sind ja schön und gut, trotzdem fühlt man sich als Frau unsicher." Unterzeichnet haben ihre Petition bisher rund 12.000 Menschen.

Nächste Haltestelle: Die Forderung nach Abteilen nur für Deutsche, weil ein Hamburger Fahrgast von einem Zuwanderer belästigt wurde. Erfreulicherweise lassen sich die Hamburger Verkehrsbetriebe auf diesen Unsinn gar nicht erst ein.

Wie Doruntina Bajraktaraj auf den Gedanken kommt, Männer könnten problemlos U-Bahn fahren, ohne von nervigen Zeitgenossen behelligt zu werden oder sich in bestimmten Situationen "unsicher" zu fühlen, verrät der Artikel nicht.



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