Freitag, August 30, 2019

Neue Quote in Flensburg gefordert: Ein Drittel aller Sitze für das dritte Geschlecht – News vom 30. August 2019

1. Jeden Tag frage ich mich: Ob es wohl morgen wieder ausreichend bemerkenswerte Nachrichten zum Genderthema für einen Blogeintrag gibt? Gut, an manchen Tagen findet man tatsächlich nichts. Aber im Großen und Ganzen reißt der Strom an sogar immer absurderen Meldungen nicht ab.

Aktuell etwa berichtet Julian Heldt im Flensburger Tageblatt über Karsten Kuhls Ratsfraktion "Flensburg Wählen", die in einem Antrag an den Gleichstellungsausschuss und die Ratsversammlung der Stadt die "volle Gleichstellung des dritten Geschlechts" fordert. Im Antragstext heißt es:

Die Stadt Flensburg führt eine dritte Geschlechterquote für das neue dritte Geschlecht "Divers" ein, auf die hin Positionen mit 33 Prozent paritätisch zu besetzen sind. Unter "Divers" fallen alle, die sich nicht zwischen den bereits mit jeweils 50 Prozent quotierten und Vorrang genießenden Geschlechtern weiblich und männlich entscheiden können beziehungsweise wollen.


"Ich sehe diejenigen in der Pflicht, die solche Kategorien kreieren, dass sie die Angehörige einer solchen Gruppierung dann auch angemessen beteiligen", begründet Kuhls seinen Antrag. Derzeit arbeiten in der Stadtverwaltung keine "diversen" Menschen, und Stadtsprecher Clemens Teschendorf zufolge ist nicht bekannt, dass sich überhaupt ein Flensburger beim Standesamt für das dritte Geschlecht eingetragen hat. Kuhls zeigt sich davon unbeeindruckt. So heißt es im der Antragsbegründung weiter:

Denkbar ist, dass "Divers" nicht nach äußeren Merkmalen des Geschlechts unterscheidet, sondern vielmehr alle diejenigen anspricht, die beide Geschlechter zu verstehen gelernt haben, sie verbinden möchten und es ablehnen, sich einer 50-Prozent-Quotierung zurechnen zu lassen – zum Beispiel Kosmopoliten.




2. Die SVP-Politiker Susanne Brunner und Stephan Iten sind bei ihrem Widerstand gegen die Gendersprache im Zürcher Gemeinderat gescheitert. Jetzt müssen die Gerichte entscheiden. Die Basler Zeitung und die Neue Zürcher Zeitung berichten über den einstweiligen Sieg der Gender-Fraktion.



3. Eine neue Studie bestätigt die Ergebnisse früherer Untersuchungen, denen zufolge die MeToo-Kampagne die berufliche Zusammenarbeit von Frauen und Männern verschlechtert hat.

27% der Männer vermeiden inzwischen Einzelgespräche mit weiblichen Mitarbeitern. 21% der Männer lehnen es ab, Frauen für einen Job einzustellen, der eine enge Zusammenarbeit erfordert (z.B. Geschäftsreisen). 19% der Männer zögern, eine attraktive Frau einzustellen.

Ähnliche Fragen wie in der aktuellen Studie wurden schon ein Jahr zuvor gestellt, als MeToo voll im Gange war. Seitdem hat sich die Zurückhaltung von Männern gegenüber Kolleginnen noch verstärkt. Dabei zeigte sich schon damals, dass auch viele Frauen davor zurückschreckten, eine attraktive Geschelchtsgenossin einzustellen.

Von dem männerfeindlichen Lamento in dem verlinkten Artikel distanziere ich mich natürlich; es ist nun mal der "Guardian". Bemerkenswert ist allenfalls die trotz der berichteten Erkenntnisse fehlende Einsicht, dass dieses Einprügeln auf Männer Frauen weniger hilft als schadet.



4. Die Universität Sydney diskriminiert mit Einverständnis der zuständigen Antidiskriminierungsstelle Männer, indem Frauen geringere Anforderungen erfüllen müssen, um ein Ingenieurstudium beginnen zu können. Dadurch solle eine bessere Genderbalance in diesem Fachbereich erzielt werden. Bislang sind in entsprechenden Programmen nur vier Prozent der Studenten weblich; das könne durch den erleichterten Zugang um zehn Prozent gehoben werden.



5. Herzlichen Dank an den Pestarzt fürs Verlinken. Ich sehe, wir sind in zentralen Fragen einer Meinung. Viele andere Berliner Linke lesen vermutlich nur heimlich Genderama.

Donnerstag, August 29, 2019

Transgender-Roboter, AfD-Wähler und der feministische Kampf gegen Goethe – News vom 29. August 2019

1.
Auch bei Computerspielen nerven mittlerweile politische Korrektheit, identitätspolitischer Aktivismus von "Social Justice Warriors" und "Schneeflocken" mit ihrer Hypersensibilität.


Alexander Jäger berichtet über diese Entwicklung in seinem Beitrag für die liberale Frankfurter Zeitschrift "Novo".



2. Das Neue Deutschland wärmt auf, dass die meisten AfD-Wähler männlich sind. Dass die etablierten Parteien viele männliche Wähler verschrecken, indem sie Frauen vieles und Männern nichts bieten, wird nicht gesehen. An die Stelle dieser Analyse tritt die für "Neues-Deutschland"-Leser offenbar leichter konsumierbare These von den Frauen als besseren Menschen: Obwohl den meisten Frauen bis heute "rechtliche Gleichberechtigung verwehrt" bleibe, fühlten sich Männer von menschenfeindlicher Programmatik stärker angezogen.



3. Der Berliner Michael Bittner kommentiert die aktuelle feministische Aktion gegen Johann Wolfgang von Goethe.



4. Beim Frauenfußball werden Forderungen laut, den weiblichen Spielern mehr Geld zu zahlen als den Männern:

Der Mehrheitseigentümer von Washington Spirit, Steve Baldwin, hat in den ersten acht Monaten seines Berufslebens gelernt, dass professionelle Fußballspielerinnen in den Vereinigten Staaten nicht die gleiche Bezahlung erhalten sollten wie Männer. Er ist der Meinung, dass sie besser bezahlt werden sollten.

"Sie sind besser als die Männer als Athleten", sagte der 58-jährige D.C.-Area-Tech-Manager diese Woche. "Das ist die beste Liga der Welt. Wir müssen die Art und Weise, wie wir es verkaufen, ändern, fördern und vermarkten. Ich glaube, es gibt die Möglichkeit, dass ungleiche Bezahlung erreicht wird und die Frauen mehr verdienen."

Mittwoch, August 28, 2019

Warum ich Jan Böhmermann nicht auf den Leim gegangen bin

Am 4. April dieses Jahres bekam ich eine ausgesprochen freundlich gestaltete Anfrage von einer Frau namens Julia Michel, die mich als Interviewpartner für eine Magazinsendung gewinnen wollte. Dabei solle sich in einer neuen Reihe ein Mitarbeiter der Redaktion bei einem "entspannten Mittagessen" in einer "schönen Gaststätte" mit einer Person des öffentlichen Lebens über ein Thema unterhalten, um dieses vor allem einer jungen Zielgruppe nahezubringen. Für die erste Folge sei der Themenkomplex Männerrechtsbewegung vorhergesehen, um dieses "vor allem auch medial unterrepräsentierte Thema ein wenig mehr ins Licht der Öffentlichkeit rücken". Ich sei als "prominenter Kopf" dieser Bewegung ideal dafür geeignet.

Die Sendung, in die diese Aufnahmen integriert werden sollten, war das Neo Magazin Royale, das von ZDFneo ausgestrahlt wird. Mit anderen Worten: Jan Böhmermann.

Nun hatte ich anderthalb Jahre zuvor erlebt, dass selbst die früher topseriöse Frankfurter Allgemeine, sobald es um Männeranliegen und Männeraktivisten geht, Regeln journalistischer Ethik bereitwillig in den Wind schießt. Jan Böhmermann ist ... sagen wir mal: bei mir erst recht nicht in einer Liste "bemerkenswerte Vorbilder für journalistische Integrität" verzeichnet. In einem bemerkenswerten Kontrast dazu stank die durchgehend zuckersüße und schmeichelnde Freundlichkeit dieser Mail drei Meilen gegen den Wind.

Ich schickte Julia Michel folgende Antwort:

Sehr geehrte Frau Michel,

herzlichen Dank für Ihre freundliche Anfrage.

Offen gesagt ist allerdings mein Vertrauen nicht sehr groß, dass das Neo Magazin Royale Menschen interviewen kann, die eine Minderheitsmeinung vertreten, ohne sie vorzuführen. Dies gilt um so mehr, als Ihre Autorin Sophie Passmann gerade mit einem Buch durch die Lande tourt, das Menschen wie mich wegen ihres Alters, ihrer Geschlechtszugehörigkeit und ihrer Hautfarbe angreift. Als Sprecher einer Bewegung, die für Bürger- und Menschenrechte eintritt, möchte ich nicht der erste sein, der sich Ihrem neuen Konzept zur Verfügung stellt und herausfindet, ob es eine große Zirkusnummer werden soll oder nicht. Ich möchte mir erst gerne anschauen, wie respektvoll "Miguel" andere Gesprächspartner darstellt. Nachdem Sie ein paar Episoden mit "Miguel" gesendet haben, können wir gerne noch einmal über Ihr Angebot sprechen.

Freundliche Grüße

Arne Hoffmann


Julia Michel beteuerte in ihrer Erwiderung darauf, dass der Böhmermann-Redaktion die Auffassungen von Minderheiten ernsthaft am Herzen lägen, auch sei Passmann keine Autorin dieser Redaktion, sondern "lediglich Teil unseres Ensembles". Sie bot mir ein persönliches Vorgespräch an, um eventuelle Zweifel an der Seriosität ihrer Anfrage aus dem Weg zu räumen. Ich antwortete, am überzeugendsten würden meine Zweifel aus dem Weg geräumt, wenn ich mir anschauen könnte, wie respektvoll und dem Thema angemessen "Miguel" sich anderen Interviewpartnern gegenüber verhält.

Danach herrschte Funkstille. Ich vergaß diese Anfrage auch erst einmal, weil ich mit konstruktiveren Projekten als Böhmermanns Albernheiten beschäftigt war.

Gestern habe ich mich gefragt "Hey, was ist eigentlich aus unserem 'Miguel' geworden?"

Schnell fand ich heraus, dass er inzwischen Hannes Hausbichler, den Vorsitzenden von Österreichs Männerpartei interviewt hatte. Wie sehr in diesem Gespräch die Anliegen der Männerbewegung jungen Menschen vermittelt werden, kann man sich auf Youtube anschauen. Weitere Interviews von "Miguel" in dieser angebichen "Reihe" konnte ich nicht finden.

Ich fragte Hannes Hausbichler, wie zufrieden er damit ist, wie das ZDF mit ihm als Interviewpartner umgegangen war. Seine Antwort, zur Veröffentlichung auf genderama freigegeben:

Lieber Arne,

als ich die Sendung sah, war ich vom Anfang schon sehr verwundert. Auf die ersten, in der Sendung gezeigten Fragen beispielsweise hatte ich Antworten, welche ausführlich, die Lage und Sichtweise von Männern und Frauen beleuchtend und verbindend, bestimmt und deutlich formuliert waren. Das Drehteam zeigte sich von den Inhalten glaubwürdig positiv beeindruckt.

Doch was hat das Team im Schnitt daraus gemacht? Meine Antworten wurden gar nicht gezeigt, statt dessen einführende Worte wie "gute Frage", dann die ähs und öhs zusammengeschnitten und mich daraufhin dreist als jemand dargestellt, der ob der Fragen verwirrt und ratlos sei.

Der Witz bei den Dreharbeiten war: Ich wurde zwar im ersten Mailkontakt informiert, dass ein Dreh für ein "Neo Magazin Royal" staffindet. Aber mir war nicht klar, dass das Jan Böhmermann ist, ich habe diese Sendung noch nie gesehen oder mich dafür interessiert.

Das Team hat beim Dreh dann bemerkt, dass mir nicht klar ist, wie "satirisch" der Sendebeitrag wird, dass Böhmermann dahintersteht. Daraufhin haben mir das alle sieben Leute stundenlang eisern verschwiegen und mir nur von einem "ganz neuen Format für junge Leute" erzählt.

Hat das Team geschmunzelt darüber, dass ich glaube, meine Antworten, die ich leidenschaftlich und akribisch ausgeführt habe, würden tatsächlich gesendet? Oder war ein schlechtes Gewissen dabei, bei an sich redlichen Menschen, die eben als Medienleute auch von etwas leben wollen und sich für diese Form der Satire verdingen?

Und doch: Der Schluss hat mich versöhnlich gestimmt, immerhin wurde doch noch ein sympathisches Bild gezeichnet. Besser, ein nicht gerade faires "auf die Schippe nehmen" wie in dieser Sendung als die vereinzelten Versuche anderer Medienleute, neue Ideen und deren Träger derart verbissen zu diskreditieren und zu bekämpfen.


Es bleibt für mich befremdend, mit welcher Leichtfertigkeit Journalisten früher als tadellos geltender Institutionen von der FAZ bis zum ZDF am eigenen Ast ihrer Glaubwürdigkeit sägen. Die Folge liegt doch auf der Hand: Sobald es darum geht, echte Problembereiche sachlich darzustellen, vom Klimawandel bis zum Rechtsextremismus, glauben diesen Journalisten immer weniger Menschen, weil sie befürchten müssen, dass es sich um massiv manipulierte Darstellungen handelt. Dieselben Leitmedien, die immer wieder vor Populismus warnen, bedienen sich inzwischen ungehemmt populistischer Methoden. Das Misstrauen gegen diese Leitmedien ist deshalb gerade bei Gebildeten stark gewachsen.

Hannes Hausbichler ist inzwischen ein Profi im Umgang mit diesem zunehmend anrüchigen Metier. Menschen ohne langjährige Medienerfahrung kann man inzwischen nur raten, Interviewanfragen, die man nicht zigfach auf Seriosität abgeklopft hat (zum Beispiel in diesem Fall: Hat der betreffende Journalist jemals etwas Vernünftiges zum Männerthema veröffentlicht?), lieber abzulehnen, statt sich ahnungslos unsauberen Methoden auszusetzen. Was Günther Wallraff vor über vierzig Jahren mit Blick auf die "Bild"-Zeitung anprangerte, gilt heute für einen Großteil unserer Leitmedien insgesamt. Das Ideal von den Medien als "vierte Gewalt", die als Kontrollinstanz für die Mächtigen gilt, löst sich zunehmend auf: Stattdessen knöpft sich der karrierebewusste Journalist von heute mutig die Machtlosen vor. Wer nicht ins System passt, wird als "Freak" vorgeführt, wenn ich das Wort übernehme, das Jan Böhmermann in dem verlinkten Youtube-Ausschnitt verwendet.

Besonders absurd ist, dass sich die Redaktion des Neo Magazin Royale vermutlich als "tabubrecherisch" und "gewagt" vorkommt, während sie exakt in den scharf abgezirkelten Grenzen des Mainstreams bleibt und sich nicht einmal traut, einen Männerrechtler seine Position tatsächlich darstellen zu lassen. Es ist eine Redaktion der Angsthasen. Was die gewohnten Gedankengänge stört, verunsichert und muss wegzensiert werden. Weil das so leicht ist und es kaum Widerstand dagegen gibt, sind die Vorkämpfer der Feministischen Korrektheit, wie die Nachrichten der letzten Tage gezeigt haben, inzwischen dazu übergegangen, nicht nur die launige Reklame von Fruchtsaft-Produzenten, sondern sogar Gedichte von Goethe und Gemälde von Renoir als störend zu empfinden. Weg mit dem Dreck, genauso wie mit dem Dreck der Männerrechtler! Unsere Gesellschaft muss ideologisch endlich nicht nur sauber werden, sondern porentief rein. Irgendeinen sachlichen Beitrag über Männerrechtler, eine hierzulande inzwischen Jahrzehnte alte Bewegung, wird man beim ZDF nicht finden.

Offenkundig geht unsere soziale Bewegung und ihre Anliegen (Schutz auch von Männern vor häuslicher und sexueller Gewalt, Benachteiligung von Jungen in der Schule, gleichberechtigte Elternschaft und so weiter) immer mehr Strippenzieher in den Leitmedien derart gegen den Strich, dass sie nur auf die hier geschilderte Weise damit umgehen können. Das allein zeigt schon, wie stark sie inzwischen geworden ist.

Siehe zu diesem Thema auch: Die Medienleite weiß wenig von der Wirklichkeit.

Dienstag, August 27, 2019

Duschmobil, PHP-Konferenz, EU-Parlament, nächste Mondlandung, Renoir – News vom 27. August 2019

1. Für Obdachlose in Berlin gibt es jetzt ein "Duschmobil" zur Körperpflege – solange sie weiblich sind:

Im Duschmobil finden diese Frauen Ruhe, einen Ort, an dem sie nicht bloß durchatmen können, hier finden sie auch zu dem Gefühl von Würde, zum Gefühl, sich wieder wirklich als Frau empfinden zu können. "Sie können sich eincremen, ihre Nägel machen, sie können alle Mühe mal wegduschen", sagt Elke Ihrlich, Bereichsleiterin des [Sozialdiensts katholischer Frauen]. Vor allem können sie sich mal fallen lassen, 90 Minuten seelischer Genuss, keine Hektik, kein Blick auf die Uhr – Inseln der emotionalen Seelenstärke. In Notunterkünften ist die Duschzeit meist auf fünf Minuten begrenzt. In einem Vorraum des Duschmobils erhalten die Frauen Kaffee und Croissants.


Die obdachlosen Männer können sehen, wo sie bleiben, was aber aufgrund ihrer zahlreichen Privilegien im Frauen unterdrückenden Patriarchat vermutlich nur fair ist ("positive Diskriminierung"):

Was keinen überraschen wird: Von der Berliner Woche über den rbb bis zur "taz" ist die Berichterstattung der Leitmedien durchgehend unkritisch. Von "Geschlechtergerechtigkeit" spricht man dort nur, wenn es gegen Männer geht.



2. Wegen eines Mangels an Frauen unter den Vortragenden – es fanden sich lediglich die inzwischen vielfach verhassten weißen Männer – wurde die Konferenz der PHP-Programmierer phpCE, die dieses Jahr in Dresden stattfinden sollte, abgesagt. Die Konferenz wird sogar dauerhaft eingestellt.

Die Technik-Website Tarnkappe berichtet über das Scheitern der Veranstaltung:

Nachdem per Twitter die Kritik wegen der fehlenden Frauenbeteiligung losging (...), suchten die Organisatoren eine Frau für die Rednerliste. Die einzige Einreichung einer Frau war ein Thema, welches sie schon einmal woanders gehalten hat. Neue Aspekte hätte man damit also keine präsentieren können. Man hatte wohl sogar Männern angeboten, bei gleicher Bezahlung auf einen Teil ihrer Vorträge zu verzichten, damit eine Frau zur Sprache kommen kann. Doch das klappte mangels Vortragsthema wie gesagt nicht.

Dem Kritiker auf Twitter weht ein rauher Wind entgegen. Er habe die Konferenz nicht einen Deut besser für die Frauen gestalten können, ganz im Gegenteil. Er könne sich jetzt nur noch selbst dafür "beglückwünschen", das ganze Vorhaben mit seiner Kritik komplett ruiniert zu haben.


Der bekannte Blogger Fefe (Felix von Leitner) kommentiert:

Und das ist ja wohl klar, ohne Frauen am Mikrofon kann man im Jahre 2019 keine Konferenz mehr machen, ob jetzt über PHP oder was anderes. Es geht ja hier schließlich nicht um PHP. Es geht darum, was die Vortragenden zwischen den Beinen haben!




3. Die NASA erwägt bei der nächsten Mondlandung ein reines Frauenteam. In den vergangenen Jahren hatten Feministinnen immer wieder kritisiert, dass bislang nur weiße Männer auf dem Mond waren.



4. Die Berliner "taz" verzweifelt: Ursula von der Leyen könne im EU-Parlament die Frauenquote nicht durchsetzen, wel "die Regierungen nicht mitspielten". Daher sei eine gleichberechtigte Aufteilung von Männern und Frauen nicht durchsetzbar:

Unter den bislang 24 Nominierten sind nur 11 Frauen. (...) Es steht also nicht gut um die Frauenquote. (...) Schuld sind die Staats- und Regierungschefs, die in Sonntagsreden und auf EU-Gipfeln gern Gleichberechtigung predigen, in der Praxis aber immer noch Männer bevorzugen.


Ich weiß, was Sie jetzt denken. Gleich der erste Leserkommentar unter dem Artikel spricht es aus:

Unter den bislang 24 Nominierten sind nur 11 Frauen. Dass hieße: Zur Parität fehlt eine Frau. Da von Klatsche zu reden oder dass Gleichberechtigung in der EU nur was für Sonntagsreden ist, ist doch lächerlich.


Für die "taz" allerdings zeigt sich hier die unerschütterliche Herrschaft des Patriarchats.



5. Nachdem letzte Woche Goethe an der Reihe war, trifft der Sexismus-Aufschrei dieser Woche den Maler Pierre-Auguste Renoir (1841-1919):

Wer hat nicht ein Problem mit Pierre-Auguste Renoir? Eine äußerst fesselnde Show, die sich auf den erstaunlichen Output weiblicher Akte des Malers konzentriert, "Renoir: The Body, the Senses", am Clark Art Institute in Williamstown, Massachusetts, löst ein Gefühl der Krise aus. Der Ruf des einst erhabenen, immer noch unerschütterlich kanonischen Impressionisten hat an schwierigen Tagen gelitten. Vergiss den Affront gegen den modernen, gebildeten Geschmack eines Malstils, der so süß ist, dass er die Schneidezähne deines Geistes gefährdet; es gibt ein brennenderes Problem. Die Kunsthistorikerin Martha Lucy, die in dem wunderschönen Katalog der Ausstellung schreibt, stellt fest, dass der Name Renoir "im zeitgenössischen Diskurs" für einen "sexistischen männlichen Künstler" steht. Renoir empfand eine so vermessene, sklavische Freude daran, nackte Frauen anzusehen - die in seinen Gemälden immer cremig oder biskuitweiß waren, oft mit Erdbeerakzenten, und idealerweise blond -, dass Lucy weiter argumentiert, die Taktilität der späteren Akte, mit Pinselstrichen wie wandernden Fingern, würde jede Art von Blick verunsichern, auch den männlichen.

Sonntag, August 25, 2019

"Sozi sucht Frau", nackte Rapperin, STERN macht Rückzieher – News vom 25. August 2019

1. In dem aktuellen SPIEGEL-Artikel "Sozi sucht Frau" (nur im Anriss online) berichten Christoph Hickmann und Veit Medick darüber, dass die Suche eines weiblichen Gegenparts für die Doppelspitze "frauenpolitisch bislang ein ziemlicher Rückschlag" für die Sozialdemokraten sei. Es gebe "erstens, zu wenige Frauen, die zu einer Kandidatur bereit" seien und zweitens "eine gute Woche vor Ablauf der Bewerbungsfrist noch keine Kandidatin aus der ersten Reihe der Partei". Daher sei "die interne Suche nach geeigneten Bewerberinnen zwischendurch leicht erratisch" geworden: "Prominente Männer wie Generalsekretär Klingbeil, Parteivize Ralf Stegner oder Arbeitsminister Hubertus Heil suchten angeblich wie auf dem Heiratsmarkt nach einer Partnerin. Und Vertreter der Parteispitze sahen sich gezwungen, gezielt in Landtagsfraktionen, Landesregierungen und der dritten Reihe der Bundestagsfraktion Ausschau zu halten." Das mache "die vermeintliche Errungenschaft der Doppelspitze frauenpolitisch eher zum Rückschritt." Öffentlich wahrgenommen würden dadurch aktuell nicht starke Frauen, die mutig und engagiert nach vorne drängten, sondern starke männliche Kandidaten, die nach "einem Anhängsel oder Feigenblatt" suchten.



2. Die Rapperin Shirin David wehrt sich gegen Antifeminismus-Vorwürfe, nachdem sie sich auf ihrem aktuellen Plattencover nackt zeigt:

"Es trifft mich immer wieder unerwartet, wenn ich einen reißerischen Artikel über meinen angeblichen Anti-Feminismus lesen muss. Wir sind zwar im Jahre 2019, aber es scheint, dass viele Menschen immer noch davon schockiert sind, dass eine Frau unter ihren Kleidern nackt ist. (...) Ich bringe jedem Journalisten, der objektiv einen kritischen Artikel über mich schreibt, Respekt entgegen. Aber wenn ich einen Artikel lese, in dem Zitate entkontextualisiert, Frauen gegeneinander aufgehetzt und ich als Anti-Emanze dargestellt werde, dann kann ich nur noch sagen, dass euch nicht nur eure Kugelschreiber, sondern auch das Recht, jegliche Schreibprogramme verwenden zu dürfen, entzogen werden sollte."




3. Vor einigen Tagen verlinkte Genderama einen durchgeknallten STERN-Artikel, der seine Leser im letzten Absatz aufforderte, wegen eines auf einen Frauenrücken gezeichneten Penis in der Werbeanzeige einer Fruchtsaftfirma deren Produkte zukünftig zu boykottieren, Freunde auf Instagram-Accounts von Gegnern dieser Frma hinzuweisen, eine Petition dagegen zu unterschreiben, sie beim deutschen Werberat zu melden und Läden aufzufordern, die Produkte dieser Firma aus dem Sortiment zu nehmen. Dieser Absatz immerhin wurde inzwischen aus dem Artikel gelöscht und durch folgende Passage ersetzt:

"Am Ende dieses Artikel befand sich eine Handlungsempfehlung. Diese entspricht nicht den journalistischen Standards von stern.de. Der Artikel wurde am 24. August geändert."


Man fragt sich als Leser schon, ob die Fruchtsaftfirma mit einer Klage wegen Geschäftsschädigung drohte oder ob irgendjemand in der STERN-Redaktion sich überraschend zu der Auffassung durchgerungen hat, man sollte vielleicht wenigstens halbwegs beim Journalismus bleiben, statt zu unverhohlenem politischem Aktivismus überzugehen.

Samstag, August 24, 2019

Staatliche Förderung nur für Frauen: Männerverbände kritisieren Vergabepraxis von Ministerin Giffey – News vom 24. August 2019

1. Eine aktuelle Pressemitteilung der Interessensgemeinschaft Jungen, Männer, Väter prangert an, mit welchen Methoden Frauenministerin Giffey (SPD) Männerverbände kaltstellt.



2. "Feministinnen halten Geschlechterklischees nur für schlecht, wenn andere sie benutzen" befindet das liberale Magazin Sp!ked und argumentiert:

Die Advertising Standards Authority (ASA) hat zwei Anzeigen zur "Förderung von Geschlechterklischees" verboten. [Genderama berichtete.] Während die ASA gegen Geschlechterklischees kämpfte, belebte die Grüne Parteiabgeordnete Caroline Lucas sie ironischerweise wieder, als sie ein Notfall-Kabinett allein aus Frauen forderte, "um für die Versöhnung zu arbeiten" - denn nur Frauen, so das Klischee, seien in der Lage, "diejenigen zu erreichen, mit denen sie nicht einer Meinung sind, und zusammenzuarbeiten, um Lösungen zu finden".

Diese beiden Beispiele zeigen die Heuchelei von Feministinnen über die Verwendung von Geschlechterklischees. Sie kritisieren sie in der Regel, wenn die Klischees mit männlichem Erfolg verbunden sind, aber sie feiern sie, wenn sie auf der Suche nach weiblichen Möglichkeiten eingesetzt werden, wie z.B. beim Zugriff auf die Hebel der Staatsmacht. Das heißt, Feministinnen nutzen gerne Geschlechterklischees, um die Interessen einiger weniger Spitzenfrauen zu fördern.

(...) Lucas will, dass Frauen (und nur Frauen) das Land regieren. [Die britische Feministin] Ella Smillie möchte nur eine "paritätische Vertretung" der Inhaber öffentlicher Ämter. Aber beide suchen Privilegien für Top-Frauen wie sie selbst. Sie versuchen, die Vorstellung in Frage zu stellen, dass Förderung auf Anstrengungen und Verdiensten beruhen sollte, um einen Ansatz zu lancieren, der Spitzenfrauen belohnt, weil sie Frauen sind. Diese selbstsüchtige Clique mitsamt der ihr zugehörigen Ideologie ist schädlich für die Gesellschaft. Männer und Frauen sollten in Ruhe gelassen werden, um die von ihnen gewählten Rollen zu erfüllen, ohne dass sie von denjenigen beaufsichtigt werden, die sich mit Social Engineering beschäftigen.




3. Einer neuen Studie zufolge stellen die auf Frauen begrenzte Kurse im MINT-Bereich eine Diskriminierung von Männern dar. Problematisch sei überdies die feministische Rhetorik, die solche sexistischen Maßnahmen begleitet:

Kritiker fragen sich auch, ob es tatsächlich eine Krise gibt, in der Frauen in den MINT-Bereichen überwiegend abwesend sind. Ein Bericht der National Science Foundation (NSF) aus dem Jahr 2018 stellt fest, dass Frauen seit den 90er Jahren insgesamt etwa die Hälfte aller Abschlüsse in Natur- und Ingenieurwissenschaften erworben haben und dass ihre Leistungen je nach Fachgebiet unterschiedlich waren. Während Frauen beispielsweise mehr als die Hälfte der Bachelor-Abschlüsse in den Biowissenschaften ausmachen, machen sie nur 20 Prozent der Ingenieurabschlüsse aus. Aber das spiegelt wahrscheinlich die Tatsache wider, dass Frauen in Bereiche gehen, die sie interessieren - genau darum geht es bei echter Fairness.

Die NSF stellte auch fest, dass Frauen nur 28 Prozent der Arbeitsplätze in den Bereichen Naturwissenschaften und Ingenieurwesen halten, obwohl sie mehr als die Hälfte der in den USA ausgebildeten Arbeitskräfte ausmachen. Natürlich gibt es eine Reihe von Faktoren, die diese Diskrepanz erklären könnten. Tatsächlich, so Forscher der Georgetown University in einem Arbeitspapier aus dem Jahr 2017, können die Bemühungen, Frauen verstärkt zu MINT-Jobs zu führen, die Beteiligung von Frauen am MINT-Bereich beeinträchtigen. Adriana D. Kugler, Professorin an der Georgetown's McCourt School of Public Policy, bekämpft die Bemühungen, Frauen speziell in den MINT-Bereichen zu betreuen und zu rekrutieren, was die Vorstellung verstärkt, dass MINT für Männer ist, was Frauen von MINT-Jobs fernhält.

"Während Männer vielleicht keinen natürlichen Fähigkeitsvorteil in MINT-Bereichen haben, können die zahlreichen Regierungs- und anderen politischen Initiativen, die darauf abzielen, Frauen für MINT-Bereiche zu interessieren, den unbeabsichtigten Effekt haben, Frauen einen inhärenten Mangel an Eignung dafür zu signalisieren", heißt es im Georgetown-Bericht.

Angesichts der überwältigenden weiblichen Dominanz in der Neurobiologie, Umweltbiologie und Biologie der globalen Gesundheit ist es ein Irrtum zu behaupten, dass MINT-Felder von Natur aus männlich und von Männern dominiert sind. "Die Gesellschaft sagt uns immer wieder, dass MINT-Felder männliche Felder sind, dass wir die Beteiligung von Frauen an MINT-Feldern erhöhen müssen, aber das sendet ein Signal, dass es kein Feld für Frauen ist, und es arbeitet dagegen, Frauen in diesen Feldern zu halten", erklärt Kugler.

Doch die Social Justice Warriors haben eine Krise herbeigeführt, indem sie willkürliche Quoten für MINT-Felder geschaffen haben, die nicht erfüllt werden, was zu einer sofortigen Reaktion mit der Einführung von Praktiken führte, die Männer unfair diskriminieren und gleichzeitig Frauen davon abhalten, diese Felder zu betreten. Es kommt zu einem Teufelskreis.




4. Im liberalen Magazin Reason veröffentlicht Emily Yoffe, was deutsche Leitmedien niemals schreiben würden: einen Rückblick auf die Opfer von MeToo ein Jahr danach. Der Artikel ist lesenswert, aber bei allem guten Willen zu lang für eine Übersetzung.



5. Auf der Website "A Voice for Men" zieht der Männerrechtler Robert Brockway ein Zwischenfazit und blickt zurück auf die letzten Jahre:

Es ist sechs Jahre her, seit mir klar wurde, dass ich mich gegen Männerfeindlichkeit wehren und mich für die Rechte von Männern einsetzen muss. Was für eine Reise das war! Verlorene Freunde, viele neue Freunde. Wut, Frustration und Trauer über die Notlage so vieler Männer, die von einer gynozentrischen Gesellschaft und ihren Wegbereitern, die nur nach einem schnellen Dollar suchen, zerkaut und ausgespuckt wurden.

Unter Männerrechtlern und Antifeministen (der nicht-gynozentrischen Art) gibt es eine Kerngruppe von Menschen, die sich wirklich für Veränderungen einsetzen. Wir sind uns nicht immer in allem einig, aber wir gehen meistens in die gleiche Richtung. Einige Leute erscheinen, sorgen ein wenig für Aufsehen und ziehen dann entweder weiter oder brennen aus. Viele potenzielle Freiwillige brennen schnell aus, wenn sie überfordert sind. Wir haben die Erfolge und Misserfolge der Freiwilligen bei uns analysiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass Freiwillige, die dazu neigen, dranzubleiben, zuvor einige Zeit damit verbracht haben, zu lesen, zuzuhören und zuzusehen, um das Thema "Männerrechte" zu verstehen, bevor sie ihre Hand hochstrecken, um sich zu engagieren. Wie viel Zeit haben sie sich genommen, bevor sie ihre Hand erhoben haben? Zwischen 6 und 18 Monaten.

Es sind einige Leute in unseren Reihen erschienen, die meiner Meinung nach Schwierigkeiten für die Bewegung darstellen könnten. In allen Fällen sind diese Menschen weitergezogen, nachdem sie erkannt haben, dass sie Männeranliegen nicht wie ihr eigenes kleines Lehnsgut behandeln können.

(...) In der Zwischenzeit verändern wir die Welt. Langsam aber sicher. Und wir tun es, ohne dass es die meisten Leute merken. Die kulturelle Erzählung hat sich verändert, und sie wird sich weiter verändern. Heute sehen wir, dass Worte wie Misandrie und Gynozentrismus in der Gesellschaft und sogar von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens verwendet werden, die mit uns nichts zu tun haben. Das wäre vor fünf Jahren nicht passiert. Die Erkenntnis, dass Gewalt in engen Beziehungen nicht geschlechtsspezifisch ist, wird zum Mainstream. Das ist noch nicht mal ein paar Jahre her. Die Erkenntnis, dass die Einkommenslücke weitgehend das Ergebnis von Entscheidungen ist, die Männer und Frauen treffen, wird auch von der breiten Öffentlichkeit zunehmend anerkannt.


Meines Erachtens hat man vor allem an den Folgen, die eine männerfeindliche Reklame für Gillette hatte, gesehen, wieviel stärker die Männerbewegung in den letzten Jahren geworden ist. Und daran, dass Nordrhein-Westfalen erstmals auch Gewalt gegen Männer regierungsamtlich untersucht. Und an velen anderen kleinen Dingen mehr. Dass die Männerbewegung selbst in der Politik, den Leitmedien und dem akademischen Sektor weitgehend tabuisiert bleibt, stellt indes immer noch eine Herausforderung dar. wir sind nun mal eine Graswurzelbewegung und werden es wohl noch einige Zeit bleiben.

Freitag, August 23, 2019

MeToo-Dichter? Feministisches Kollektiv bewirft Goethe-Haus mit Klopapier – News vom 23. August 2019

1. Glaube ja keiner, dass es für feministischen Widerstand keine wichtigen Anliegen mehr gibt.

Die Frankfurter Allgemeine kommentiert die Aktion allerdings unter der Überschrift "Geistlos ahnungslos".



2. In Mannheim wird es künftig Taxis geben, mit denen Frauen nachts zu günstigeren Tarifen befördert werden als Männer:

Die Mannheimer Gleichstellungsbeauftragte hat das Konzept erarbeitet, der Gemeinderat es abgesegnet. Die Stadt finanziert das Angebot 2019 und 2020 mit jeweils 25.000 Euro. Hintergrund ist, dass viele Frauen sich nach Einbruch der Dunkelheit unsicher oder zumindest unwohl fühlen, wenn sie auf Mannheims Straßen unterwegs sind. Die Stadt spricht davon, sie vor "geschlechtsspezifischer Gewalt" schützen zu wollen. Gemeint sind damit Vergewaltigungen und andere sexuelle Übergriffe. Die Stadt will damit nach eigenen Angaben "ihrer im Grundgesetz verankerten Pflicht nachkommen, auf die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern in allen Bereichen hinzuwirken und bestehende Nachteile zu beseitigen".


Tatsächlich werden der Kriminalstatistik zufolge Männer weit eher Opfer von Gewalt im öffentlichen Ram als Frauen – der Nachteil liegt also klar auf ihrer Seite. Da Männer aber zudem über den Nachteil verfügen, dass es für sie keine Gleichstellungsbeauftragte oder vergleichbare Instanzen gibt, interessiert das keine Socke. Frauen "fühlen sich unwohl"; das muss für eine dritte Benachteiligung von Männern genügen: In Mannheim werden sie jetzt häufiger Opfer von Gewalt, verfügen über keinen amtlichen Fürsprecher und müssen für nächtliche Taxifahrten mehr berappen.



3. In Spanien hat ein Hotel eröffnet, in dem nur Frauen wohnen dürfen.



4. Im Interview mit der "Tagespost" kritisiert Dr. med. Alexander Korte, Leitender Oberarzt der Klinik für Kinder und Jugendpsychiatrie der Ludwig-Maximilians-Universität München, den medialen Hype um das Gender-Thema:

Bisweilen gewinnt man den Eindruck, dass die Frage, ob man oder frau politisch rechts oder links steht, sich heutzutage primär anhand der persönlichen Positionierung in der Genderfrage entscheidet – genauer gesagt, anhand der eingenommenen Haltung gegenüber der queeren Theorie, der zufolge – vereinfacht gesagt – auch das biologische Geschlecht an sich als historisch diskursiv bedingte, reine Konstruktion verstanden werden soll.

(...) Der Genderdiskurs imponiert zusehends als Eliten- und Metropolendiskussion! Zudem macht die vorwiegend ideologisch geführte Diskussion eine sachliche, wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema zunehmend unmöglich: Ideologie bedeutet den Tod der Wissenschaft – ähnlich wie Populismus den Tod der Demokratie bedeutet. Das kann nicht im Sinne der Betroffenen sein, die Hilfe bei Medizinern und Psychologen suchen und auf deren Unterstützung angewiesen sind.

Es wäre meines Erachtens angebracht darüber zu diskutieren, ob die Inbrunst, mit der die politische Linke – nicht nur in Deutschland, sondern insgesamt in den westlichen Industriegesellschaften – sich auf das Genderthema fokussiert, eine Art Verschiebung darstellt, da sie bislang keine befriedigenden Antworten auf die Herausforderungen der Globalisierung und keine Lösungen für den entfesselten Kapitalismus hat!




5. NBC, einer der führenden Sender in den USA, stellt klar:

Männer brauchen Heterosexualität, um ihre gesellschaftliche Dominanz gegenüber Frauen zu erhalten. Frauen hingegen erkennen zunehmend, dass sie nicht nur keine Heterosexualität brauchen, sondern dass diese oft auch das Fundament ihrer globalen Unterdrückung ist.


Eine Erfolgsgeschichte: Gestern noch eine kuriose These in den Genderstudien, heute schon Mainstream in den Abendnachrichten.



6. Bei einer Beschneidung in Kenia ist der Penis des Jungen komplett abgesäbelt worden.

Donnerstag, August 22, 2019

Nordrhein-Westfalen will Gewalt gegen Männer erforschen – News vom 22. August 2019

1.
Häusliche Gewalt gegen Jungen und Männer - zu diesem Thema schweigt die Forschung sich weitgehend aus. "Es gibt sie, aber wir wissen nicht, in welchem Umfang. Das ist ein Tabu", sagt NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). Dabei will die Landesregierung es nicht belassen. Reul und Gleichstellungsministerin Ina Scharrenbach (CDU) wollen das Dunkelfeld mit einer aufwändigen Studie ausleuchten - der ersten dieser Art bundesweit.


Hier geht es weiter. Die bereits vorliegende Forschung zu diesem Bereich war auf Genderama immer wieder Thema.



2. Man hat es nicht leicht als Dauer-Empörter. Da hat man noch alle Hände voll mit dem Shitstorm gegen True Fruits zu tun, schon muss man sich um eine Steak-Reklame kümmern, die ebenfalls eine sexuelle Anspielung enthält. So wird es doch nie was mit der "Aktion saubere Plakatwand"!

Mit den feministischen Angriffen auf True Fruits beschäftigt sich derweil Christian Schmidt



3. Währenddessen erklärt die Firma Gillette, die in ihrer Reklame tatsächlich eines der Geschlechter herabgesetzt hatte, den Schwerpunkt nach dem Backlash auf diese Reklame "von sozialen Anliegen zu regionalen Helden" verlegen zu wollen:

In der neuen Reklame, die letzte Woche veröffentlicht wurde, steht der australische Feuerwehrmann und Personal Trainer Ben Ziekenheiner im Mittelpunkt. "Ich bin seit 19 Jahren Feuerwehrmann", sagt Herr Ziekenheiner in der Anzeige. "Die Leute fragen manchmal, ob es beängstigend ist. Das kann es sein, aber wie jeder, der eine Aufgabe zu erledigen hat, bereitet man sich vor - nicht nur in Bezug auf seine Ausrüstung, sondern auch geistig und körperlich."


Gestern noch "toxische Männlichkeit", heute Männer als Helden – was so ein kleiner Boykott doch alles erreichen kann.



4. Eher aus der kuriosen Ecke: Die Müllabfuhr Hannover sucht dringend weibliche Mitarbeiter – mit Speeddating, Lippenpflegestiften und Tonnenslalom. Merkwürdig, dass hier niemand auf die Idee kommt, einfach eine Quote zu verordnen ...



5. Der Washington Examiner listet im Zusammenhang mit MeToo die wachsende Reihe an Vorwürfen sexueller Übergriffigkeit gegen die Popsängerin Katy Perry auf und fragt: Sollte für einflussreiche Frauen nicht derselbe Maßstab gelten wie für einflussreiche Männer?

Mittwoch, August 21, 2019

Riesen-Sexismus-Streit um Fruchtsaft-Firma – News vom 21. August 2019

1. Seit mehreren Tagen tobt eine zunehmend heftigere Sexismus-Debatte um die Fruchtsaft-Produzenten True Fruits:

Ein Pfirsich-Maracuja-Püree, das unter dem Namen "Sun Creamie" verkauft werden soll, erinnert in der Aufmachung stark an eine bekannte deutsche Sonnencreme-Flasche. Der Saftname beinhaltet aber nicht nur einen Verweis auf das englische Wort für Sonnencreme, "Sun Cream", sondern auch eine sexuelle Anspielung. Auf der Instagram-Seite veröffentlichte die Firma nun Werbung für diese neue Sorte. Auf einem Anzeigenmotiv sieht man eine junge, attraktive Frau im Bikini, auf deren Rücken ein Penis mit Sonnencreme gemalt ist. Die Bildunterschrift lautet: "Sommer, wann feierst Du endlich Dein Cumback?" - ebenfalls mit einer sexuellen Konnotation.


Nun bedeutet "Sexismus" eigentlich, dass eines der beiden Geschlechter als minderwertig herabgewürdigt wird und nicht "alles, was mit Sex zu tun hat". Im Zeitalter der Neuen Prüderie ist das aber anders. Gegen True Fruits kam es zügig zu einem Shitstorm auf Twitter, der zu tausenden von Kommentaren führte. Besonders aggressive Kommentare beantwortete True Fruits mit trockenem Humor, was die feministische Kampagne Pinkstinks wiederum als "brutal und unmenschlich" bezeichnete.

Daraufhin stellte True Fruits eine mehr als ausführliche Stellungnahme online. Ein Auszug:

Es ist mal wieder so weit. Die Welt geht gerade unter für eine Gruppe von Menschen, die es nicht ertragen können, dass wir für die Bewerbung unseres aktuellen "Suncreamie" im Sonnencreme-Design in den sozialen Medien ein Bild verwenden, auf dem ein Frauen- bzw. Männerrücken zu sehen ist, der mit einem kleinen (einige Kollegen beharren darauf er sei mindestens mittelgroß) Penis aus Sonnenmilch verziert wurde. Uns macht das Ganze sehr nachdenklich und auch ein bisschen Angst ...

(...) Der Werberat wird überhäuft mit Beschwerden, die Presse wird informiert und unsere Handelskunden erhalten unzählige E-Mails mit der präzise formulierten Forderung unsere Produkte unverzüglich aus dem Sortiment zu schmeißen. Der Vorwurf gegen uns lautet: Sexismus, Rassismus oder Ableismus, aber am schlimmsten ist, wie wir im Netz auf Kommentare reagieren. Aber nicht nur wir werden angegangen: Wer uns OK oder gar lustig findet, ist mindestens ein Idiot, auf einer Stufe mit Trump und der AfD.

Kurz: Leute malen nun mal mit Sonnencreme Penisse auf Rücken. Auf Männerrücken wie auch auf Frauenrücken. Na und? Es ist schlichtweg Teil dessen was manche Leute tun. Man muss es nicht mögen oder kann es vorpubertär, vulgär oder kindisch finden aber sexistisch? Hier teilen sich nun mal die Meinungen. Manche finden es lustig und ok - andere halt nicht. Sexistisch ist es jedoch auf keinen Fall.

Vielleicht nehmen wir uns zu wichtig, aber die Fanatiker, die uns angreifen, greifen nicht bloß uns an. Sie streben die Diktatur darüber an, welcher Humor, welche Meinung erlaubt ist und welche nicht. Und genau das ist das Problem. Diese Radikalapostel glauben, sie besäßen die alleinige Wahrheit und gehen mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen anders Denkende und Handelnde vor. Für diese Menschen gibt es kein grau. Nur schwarz oder weiß, Freund oder Feind. Keinen anderen Humor, nur Diskriminierung oder Rassismus.

Diese Radikalapostel sind die Wohltäter der Nation, weil sie vermeintlich für das Gute kämpfen. Was nicht ihres Gleichen ist wird mit aller Kraft versucht zu bekehren und wenn das nicht gelingt, dann mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft. Sie glauben sie stehen für Toleranz und Gleichheit, aber Toleranz zu zeigen ist nicht schwer, wenn es darum geht, dass ein Anderer eine komische Hose oder eine verrückte Frisur trägt. Toleranz wird dann zur Aufgabe, wenn die Meinung oder Position anderer gänzlich entgegen der eigenen steht, dann zeigt sich wer Toleranz wirklich aushält.

Sie erinnern uns an Daenerys Targaryen aus Game of Thrones, die eine bessere, freie Welt erschaffen will, aber am Ende dafür über Leichen geht und im Endeffekt nicht besser ist, als die Monster, die sie zu vertreiben sucht. #teamtyrion

Aber wer sind diese Hysteriker, die scheinbar wirklich davon überzeugt sind, das WIR (kurze Erinnerung: true fruits = kleiner Saftladen, 30 Mitarbeiter, keine Rassisten, kein Sexismus, dafür politisch unkorrekte Witze und - touché - Peniszeichnungen an den Konferenzwhiteboards, vier Azubis, ein Hund sowie eine Tischtennisplatte) das absolut Böse sind und auf einer Stufe stehen mit Donald Trump oder der AfD???

Ein paar sogenannte Aktivisten (bisher keine zertifizierte IHK Ausbildung) führen den digitalen Mob an und organisieren den Kreuzzug gegen jede Art von unkorrektem Humor. Unter dem Deckmantel der Fürsorge der Schwachen werden Inhalte aus dem Kontext gerissen und alle durch Empörungslärm zum Schweigen gebracht, die es wagen sich gegen ihre moralische Vorherrschaft und Meinungsdiktatur auszusprechen. Und sie fühlen sich natürlich alle SO sicher, da sie überzeugt sind, sich für Minderheiten einzusetzen gestatte ihnen alles und der Zweck würde die Mittel heiligen. Und da sie sich vermeintlich für die Schwachen einsetzen, stoßen sie auf so wenig Widerhall, da ja niemand ein schlechter Mensch sein will.

Aber auch Leute die vermeintlich Gutes tun wollen, können hirnverbrannte Idioten sein und das darf man auch ruhig aussprechen.

Sie tun uns leid, allesamt. Und was uns betrifft hier bei true fruits: Sie haben unsere Firmenzentrale beschmiert, unsere Handelskunden mit hunderten E-Mails bombardiert, Influencer, die mit uns zusammenarbeiten beschimpft und bedroht. Wir werden öffentlich als Rassisten bezeichnet, nachdem Einzelmotive aus unserer 250.000 € Kampagne gegen die rechtsgerichtete Politik Österreichs aus dem Kontext heraus gerissen werden... (facepalm) Was kommt noch? Werden wir demnächst auf der Straße angegriffen? Mag sein, aber eher gehen wir mit unseren dummen Peniswitzen unter und bleiben uns treu, als uns diesen falschen Weltverbesserern zu beugen.

(...) Alle bisherigen Kampagnen, die in der Kritik stehen, hat der Werberat weder als sexistisch noch als rassistisch eingestuft. Woran sollen wir uns sonst orientieren? Daran was moralisch korrekt ist? Und wer bestimmt das? Diejenige, die am lautesten brüllt?

(...) Zu guter Letzt wirft man uns dann immer wieder vor, wie menschenverachtend wir mit den Kommentaren im Netz umgehen. Dazu nur eine kurze Erinnerung, wie wir es auf unseren Kanälen mit Trollen halten: Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es hinaus. Wessen Kommentar schon voller Hass beginnt, der muss schon ziemlich optimistisch sein, um mit einer freundlichen, ernsthaften Antwort zu rechnen. Ja, es ist wahr, wir fassen niemanden mit Samthandschuhen an, der uns doof kommt. Und ja, nicht alle unsere Kommentare sind im Ansturm der wütenden Radikalapostel immer 100% on point. Auch wir machen Fehler. Natürlich ist es nicht unsere Absicht, Menschen mit Traumata aufzuziehen oder zu verletzen. Das ist rücksichtslos und schlicht böse. Aber wir haben immer stärker das Gefühl, dass alles und jede noch so harmlose Bemerkung, die nicht völlig politisch korrekt formuliert ist, gleich mit der schlimmsten Absicht verbunden wird.

(...) Wenn wirklich Jemand bei dem Anblick eines Sonnencreme-Penis an ein Trauma erinnert bzw. getriggert wird, wäre unser ehrlicher, freundlicher Rat, sich mit den eigenen Bewältigungsstrategien auseinander zu setzen. Es hat keinen Sinn die ganze Welt zu bitten sich zu verändern. Lohnenswerter wäre vielmehr der Aufbau der eigenen Resilienz.

(...) JA, ABER ES TRIGGERT MICH! Es ist reine Willkür und total subjektiv. Nichts wäre mehr möglich, denn irgendwas triggert immer irgendwen und wir sprechen hier aus Erfahrung. Also: Leben und leben lassen. Und wenn es gar nicht geht - bitte, dann trommelt halt so viele zusammen wie nötig, dass es Gesetzesänderungen gibt, die uns untersagen das zu tun, was wir tun. Aber stellt nicht jeden, der nicht denkt wie ihr als Sexist, Rassist oder AFD-Anhänger da.

Wir werden sehen wie es mit der Aufregung um true fruits weiter geht, aber das ist fast schon Nebensache. Viel spannender ist es zu sehen, wie es mit dieser, unserer Gesellschaft weitergeht. Werden wir uns von einer Gruppe fanatischer Radikalapostel, die keinen Deut besser sind als alle anderen fanatischen Gruppierungen (völlig intolerant, diffamierend, etc.) vorschreiben lassen, wie wir sein sollen, worüber wir lachen dürfen?


Darauf wiederum antworten die Social Justice Warriors vom STERN, um True Fruits in einem Artikel rechtspopulistisches, perfides Marketing mit Elementen von Sexismus und Rassismus vorzuwerfen: "Es geht hier (...) nicht um Meinungen, sondern um strukturelle Diskriminierungs-, Unterdrückungs- und Ungleichheitsverhältnisse, die durch Sprache und Bildsprache reproduziert werden." Die STERN-Leser werden aufgefordert, True-Fruits-Produkte nicht zu kaufen, Freunde auf Instagram-Accounts von True-Fruits-Gegnern hinzuweisen, eine Petition gegen True Fruits zu unterschreiben, True Fruits beim deutschen Werberat zu melden und Geschäftspartner von True Fruits dazu aufzufordern, die Smoothies aus dem Sortiment zu nehmen.

Darüber hinaus sei die Behauptung, es gebe eine "feministische Meinungsdiktatur", rechtspopulistischer Blödsinn.

In Österreich poltert ein Frauenrechtsbegehren gegen die True-Fruits-Reklame, dessen Sprecher Christian Berger im Standard erklärt, es gehe "um eine Sensibilisierung der KonsumentInnen" sowie "die HandelspartnerInnen, die man an ihre wirtschaftsethische Verantwortung erinnern müsse", nachdem True Fruits keinerlei "Lernbereitschaft" zeige. Für "derart menschenverachtende Produktgestaltungen und Werbelinien brauche es Regulierungen, die dafür Sorge tragen, dass der Grundsatz der Gleichheit von Menschen gewahrt bleibe."



2. "MDR Wissen" berichtet über eine Studie, die untersucht, warum Frauen zu Sexualstraftäternnen werden.



3. In der L.A. Times beschäftigt sich Teresa Watanabe mit der Welle von Diskriminierungsklagen, die Männer inzwischen gegen sexistische Programme an US-amerikanischen Hochschulen einlegen:

Nur Frauen offenstehende Wissenschaftsprogramme, die von vielen Universitäten ins Leben gerufen wurden, um das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern in Bereichen wie Informatik und Ingenieurwesen zu beheben, werden zunehmend juristisch angegriffen, da sie eine geschlechtsspezifische Diskriminierung von Männern darstellen.

Das US-Bildungsministerium hat mehr als zwei Dutzend Untersuchungen an Universitäten im ganzen Land - darunter Berkeley, UCLA und USC sowie Yale, Princeton und Rice - eingeleitet, die ausschließlich für Frauen bestimmte Stipendien, Auszeichnungen, Workshops zur beruflichen Entwicklung und sogar Naturwissenschaftliche und Ingenieurlager für Mädchen der mittleren und höheren Schule anbieten. Geschlechterdiskriminierung in Bildungsprogrammen ist nach Titel IX verboten, einem Bundesgesetz, das für alle Schulen gilt, sowohl öffentliche als auch private, die Bundesmittel erhalten.

Eine neue Studie, die am Dienstag veröffentlicht wurde, ergab, dass 84% der etwa 220 Universitäten Stipendien für ein Geschlecht anbieten, viele von ihnen in MINT-Bereichen: Naturwissenschaften, Technik, Ingenieurwesen und Mathematik. Diese Praxis ist nach Titel IX nur zulässig, wenn die "Gesamtwirkung" von Stipendien angemessen ist. Die Studie durch einen in Maryland ansässigen gemeinnützigen Verein, der sich für die Gleichstellung der Geschlechter auf dem College-Campus einsetzt, zeigte, dass die Mehrheit der Campus-Auszeichnungen einseitig den Frauen zugute kommt.

In Kalifornien zum Beispiel boten 11 überprüfte Colleges und Universitäten 117 Stipendien für Frauen und vier für Männer an, so die Umfrage von "Stop Abusive and Violent Environments". Die Gruppe wurde ursprünglich gegründet, um sich für die Durchsetzung von Prozessrechten für diejenigen einzusetzen, die des sexuellen Fehlverhaltens auf dem Campus beschuldigt werden, die überwiegend männlich sind - und startete im Januar das aktuelle Projekt, um Programme anzugehen, zu denen nur ein Geschlecht Zugang hat.

"Das Pendel ist zu weit in die andere Richtung geschwungen", sagte Everett Bartlett, der Präsident der Organisation, der plant, Bundesbeschwerden gegen etwa 185 Universitäten einzureichen, wenn sie nicht ausreichend auf Fragen über die Stipendienpraxis antworten. "Wir sind keine Gesellschaft, die auf Quoten basiert, wir sind eine Gesellschaft, die auf Fairness basiert", sagte Bartlett.

Emily Martin vom National Women's Law Center hält dem entgegen, dass solche auf Frauen ausgerichteten Programme unter Titel IX als zulässige positive Maßnahmen zur Überwindung von Bedingungen erlaubt sind, die zu einer "begrenzten Beteiligung" eines Geschlechts an einem bestimmten Bildungsprogramm führten. Sie kritisierte die landesweit wachsende Welle von Beschwerden, wonach Männer unter Titel IX ungerecht behandelt werden - vor allem in Fällen sexuellen Fehlverhaltens und jetzt in MINT-Programmen.

(...) "Es gibt eine ziemlich gut organisierte und gut finanzierte Bewegung, die die falsche Erzählung verbreitet, dass Männer Opfer von Feminismus sind", sagte Martin, Vizepräsident für Bildung und Arbeitsrecht des National Women's Law Center. "Die Trump-Administration hat diejenigen ermutigt, die versuchen, diesen Moment und dieses Bildungsministerium als Waffe gegen den Fortschritt von Frauen zu nutzen."

Dienstag, August 20, 2019

Kindesmissbrauch im Sport: Frauen als Täter immer noch ein Tabu – News vom 20. August 2019

1. In einem Interview, das für Nicht-Abonnenten der "Welt" leider nur im Anriss online steht, berichtet Professorin Sabine Andresen, Vorsitzende der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs. Erfreulicherweise spricht sie immer wieder von "Tätern und Täterinnen" (hier ist die ausdrückliche Nennung von Frauen keine politisch korrekte Floskel, sondern ein sinnvoller Hinweis). In einer Passage des Interviews heißt es:

WELT AM SONNTAG: Sie sprachen auch von Täterinnen, also dass auch Frauen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen ausüben. Eine Studie des Bundesinnenministeriums besagt, dass 46 Prozent der betroffenen Jungen von mindestens einem Missbrauch durch eine Frau berichten.

Andresen: Frauen als Täterinnen ist ein Tabu im Tabu, doch wir müssen davon ausgehen, dass es auch Täterinnen gibt. Wir wissen bislang, dass sexualisierte Gewalt im Sport wie in anderen gesellschaftlichen Bereichen am häufigsten von Männern ausgeht, was auch daran liegt, dass von ihnen häufiger Machtpositionen besetzt werden. (...) Die Aufarbeitungskommission analysiert dabei nicht nur die Rolle als Täterin, sondern schaut auch darauf, was Frauen im Verein gewusst haben, ob sie eingeschritten sind, versucht haben zu helfen, oder sie sich der Täterstruktur untergeordnet haben.

WELT AM SONNTAG: Warum sind Frauen als Täterinnen ein Tabu-Thema?

Andresen: Das ist eine gute Frage. Ich glaube, man bewegt sich bezogen auf die Vorstellung von Gewalt und Gewaltverhältnissen gegenüber Kindern noch zu sehr in geschlechterstereotypen Vorstellungen. Es fällt einem extrem schwer, sich eine sexuelle Gewalt ausübende Frau gegenüber Kindern vorzustellen.




2. Kaum hat Frauenministerin Giffey angekündigt, aufgrund ihrer Betrügereien nicht für den SPD-Vorsitz zur Verfügung zu stehen, rasten die ersten Journalisten aus vor Wut.



3. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Eine Jennifer Wilton,“ Leiterin des Ressorts Investigation und Reportage“, leistet sich in der "Welt" einen auf Wahrscheinlichkeiten basierenden männersexistischen Erguss, der vor feministischen Plattitüden und Verleumdungen nur so strotzt. Das alles diesmal am Beispiel von Placido Domingo. Diese als "Meinung" gekennzeichnete Infamie wird aktuell von zwei (!) Lesern bejaht, 68 sind allerdings ganz anderer Meinung. Und die Leserkommentare bestehen zu 100 Prozent aus Ablehnung.


Inzwischen stimmen neun Leser den Thesen dieses Artikels zu. 225 Leser lehnen sie ab.

Ein anderer Leser schreibt mir:

"Welt online" hat gerade einen typischen Artikel nach dem Motto von Hillary Clinton "Frauen sind die ersten Opfer des Krieges. Sie verlieren ihre Väter, Ehemänner und Söhne." veröffentlicht. Es geht um Sklaverei, und es wird mehrfach beschrieben, dass die Männer in Kriegen getötet wurden und die Frauen versklavt. Trotzdem geht es vor allem um das Leid der Frauen: "Wenn man bedenkt, dass nach der Eroberung Galliens durch Caesar 52 v. Chr. so viele Sklaven auf den Markt kamen, dass ihr Preis dramatisch fiel, lässt sich das entsetzliche Ausmaß an menschlichem Leid allenfalls erahnen, das vor allem Frauen zu tragen hatten." Gerade im Zusammenhang mit den gallischen Kriegen ist dieses Statement bizarr, denn in diesen Kriegen haben zehntausende Männer ihr Leben verloren. Die völligen Empathielosigkeit gegenüber dem Schicksal der ermordeten Männer zieht sich durch den gesamten Artikel.


Ein weiterer Leser weist mich auf einen Fehler in der Überschrift meines letzten Genderama-Beitrags hin:

Eine kleine Berichtigung zur gestrigen Meldung, dass mit Elisabeth Motschmann die erste CDU-Politikerin ein feministisches Wahlrecht fordert. Motschmann ist leider keineswegs die erste. Auf Landesebene (z.B. Brandenburg und Thüringen) erweist sich die Union zwar noch als Verteidigerin des freien und gleichen Wahrechts, auf Bundesebene sieht die Sache aber anders aus: CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hat sich längst für ein Paritätsgesetz ausgesprochen. Weitere wären Rita Süssmuth, ehemalige Bundestagspräsidentin und Frauenministerin oder auch Anette Widmann-Mauz, Vorsitzende der Frauenunion (zentrale Frauenorganisation der Union). Innerhalb der Frauenunion scheint eine Einschränkung des freien und gleichen Wahlrechts zugunsten von Kandidatinnen durch ein Paritätsgesetz oder ähnliches schon Konsens zu sein. Auch Merkel ist dieser Idee gegenüber offen, hat sich aber (oh Wunder!) noch nicht festgelegt.

Weitere Informationen zu Unterstützern und Hintergründen des Paritätsgesetzes gibt es in meiner "Femokratenliste", die ich im Februar erarbeitet habe. Diese Liste, in der ich versuche, alle namhaften Politiker und Aktivisten etcetera zu listen, die für "Gleichstellung" oder Frauenförderung die Demokratie beschneiden wollen, hat über 200 Einträge. 24 davon (also mehr als 10%) stammen von der Union.

Sonntag, August 18, 2019

Erste CDU-Politikerin fordert feministisches Wahlrecht – News vom 18. August 2019

1. In einem Interview in der aktuellen Ausgabe des SPIEGEL übernimmt die CDU-Politikerin Elisabeth Motschmann die Forderung linker Partien nach ener Änderung des Wahlechts, um Frauen zu fördern. In dem Artikel, der nur im Anriss online steht, befindet Motschmann:

"Ich bin dafür (...), dass die meisten unserer Abgeordneten gar nicht über eine Liste ins Parlament kommen, sondern direkt ihren Wahlkreis gewinnen. Deshalb müssen wir über eine Wahlrechtänderung nachdenken, die es Frauen erleichtert, gewählt zu werden. (...) Es gibt zwei Modelle, die diskutiert werden: Man könnte die Anzahl der Wahlkreise halbieren, und pro Wahlkreis müsste dann jede Partei einen Mann und eine Frau aufstellen, die beide gewählt werden. Besser wäre aber folgendes Modell: Man lässt die Wahlkreise so, wie sie sind, verpflichtet aber jede Partei, sowohl einen Mann als auch eine Frau als Direktkandidaten aufzustellen. Der Wähler entscheidet dann, wen er bevorzugt."


Die Passage ist eingebettet in feministische Gedankengänge, die die meisten von uns schon mehrere tausend Mal in den Leitmedien gelesen haben: Der Informationsgewinn durch die Lektüre liegt bei null.



2. Auf Spiegel-Online berichtet die ehemalige Stewardess Sylvia Gaßner über eine von ihr veröffentlichte Umfrage zu sexueller Belästigung von Flugbegleiterinnen und Flugbegleitern:

Die Auswertung hat gezeigt: Ungefähr die Hälfte hat schon mal sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erfahren, zum Beispiel in der Kabine oder bei Aufenthalten zwischen zwei Flügen. Das beginnt bei sexistischen Sprüchen bis hin zu ungewollten Berührungen. Außerdem möchte ich betonen: Unserer Umfrage zufolge erfahren Männer fast genauso oft sexuelle Belästigung an Bord wie Frauen.


Zu dieser viele Neulinge beim Thema vermutlich überraschende Gleichverteilung wird im Verlauf des Interviews nicht weiter nachgefragt.



3.
"Die Anfragen bei uns liegen pro Jahr im hunderter Bereich", sagt Markus Wickert. Gemeinsam mit einer Psychologin berät der ausgebildete Traumapädagoge bei MUT junge Männer, die sexualisierte Gewalt erleben oder erlebt haben. Trotz des großen Bedarfs droht dem 2017 entstandenen Projekt [in Berlin] nun ein Finanzierungsstopp. Die bisherige Unterstützung durch die Lotto-Stiftung endet, die Projekte in der Regel nur einmalig fördert. Und ob das Land Berlin die Förderung übernimmt, ist offen.


Hier geht es weiter.

Samstag, August 17, 2019

Deutsche Feministin fordert Vermögens-Obergrenze für Männer – News vom 17. August 2019

1. Bis das Patriarchat abgeschafft sei, brauche es eine Obergrenze für den finanziellen Besitz von Männern, fordert im "Neuen Deutschland" die Feministin Lou Zucker, die etwa auch für die "taz" und den "Zeit-Online"-Partner "ze.tt" schreibt. Diese Obergrenze sei notwendig, um sexuelle Gewalt zu reduzieren, wie die "lange Liste an Superreichen, Promis und Politikern zeigt, die seit 2017 des Missbrauchs beschuldigt werden".



2. Wie verlassen die Welt des unbekümmerten Sexismus und kehren zurück in die Wirklichkeit, wo die Liste an Menschen, die sexueller Übergriffe bezichtigt werden, keineswegs nur auf reiche Männer begrenzt ist. Aktuell etwa gibt es neue Beschuldigungen gegen die Pop-Sängerin Katy Perry – und sie werden diesmal von einer Frau vorgebracht:

[Die Moderatorin] Tina Kandelaki behauptet, dass Perry sie im angetrunkenen Zustand betatscht und versucht habe, sie zu küssen. Nachdem sie ihre Annäherungsversuche offen zurückgeweisen hatte, behauptet Kandelaki, dass Perry hartnäckig geblieben sei und sich weiterhin unangemessen verhielt, bevor sie schließlich [zu einem neuen Opfer] davon zog. (....) Kandelaki sagt, dass sie inspiriert wurde, darüber zu berichten, nachdem sie erfahren habe, dass Josh Kloss behauptete, dass Perry ihm während einer Party im Jahr 2010 die Hose herunter zog und ihn so vor anderen Parteigästen entblößte. Perry hat sich öffentlich zu keiner der Anschuldigungen geäußert.


Die Vorwürfe werden in den Kommentaren unter dem verlinkten Artikel diskutiert. "Können wir uns alle eine Minute Zeit nehmen", bittet ein Leser, "um Katy Perry als Vorreiterin für die bisexuelle Belästigung zu würdigen? Ein weiterer Meilenstein in der Bürgerrechtspolitik!" Ein anderer Leser merkt an: "I kissed a girl and she disliked it wäre vermutlich kein so großer Hit geworden."

Trotz dem MeToo-Motto "Glaubt den Opfern" hat es übrigens noch keine Aufrufe a la "Cancel Katy Perry" gegeben. Das bleibt weiterhin Männern vorbehalten, gegen die solche Vorwürfe laut werden.



3. Dafür wird aus MeToo jetzt auch MuhToo: Das Magazin Campus Reform berichtet über eine Veröffentlichung im Fachbereich Genderstudien der Universität New York, die die Besamung von Kühen als "Vergewaltigung" erkennt sowie das Melken mit "sexuellem Missbrauch", "emotionalen Trauma im Zusammenhang mit der Schwangerschaft" und "nicht einvernehmlichen Hormonbehandlungen" vergleicht.

Die Autorin der Studie, Mackenzie April, argumentiert, dass "um die geschlechtsspezifische Unterdrückung vollständig zu bekämpfen", unsere Gesellschaft auch die Notlage der Milchkühe angehen müsse, die "immer noch einer geschlechtsspezifischen Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt sind", obwohl ihre Stimmen "nicht immer erhoben werden oder verständlich sind". April gibt zudem ihrer Hoffnung Ausdruck, dass ihre Studie Feministinnen und andere "Socal-Justice"-Aktivisten inspirieren werde, "nicht-menschliche Körper in ihre eigenen feministischen Perspektiven einzubeziehen". Der Emanzipationskampf der Milchkühe verdiene dieselbe Unterstützung wie "die Kämpfe der Frauen, die man aufgrund seiner Privilegien von Rasse, Geschlecht, Klasse und so weiter nicht selbst durchstehen muss".



4. Die Diskriminierungsklage einer Mutter, die ihre Tochter als Mitglied in einem Berliner Knabenchor sehen wollte, wurde vom Frauen unterdrückenden Patriarchat abgewiesen. Das Mädchen sei stimmlich schlicht nicht geeignet, befanden die Richter.



5.
"Die Zeit", einst eine betuliche, seriös-langweilige Wochenzeitung zur Dekoration von Studienratswohnzimmertischen, wird von ihrer Redaktion schon seit einer ganzen Weile windschnittiger und marktgerechter an Reiz-Reaktions-Muster des Internets angepasst. Mit schöner Regelmäßigkeit erscheinen dort Artikel, die mit souveränem Verzicht auf ablenkende Gedanken ganz für die Herstellung einer möglichst großen Erregung bei Kritikern und Verteidigern produziert werden.

Ein Beispiel solcher erregungsfördernder Provokationen ist vor einer Woche erst erschienen, hatte innerhalb weniger Tage zufriedenstellend mehr als 1000 Kommentare provoziert und zeigt, warum auch oberflächliches Clickbait gefährlich sein kann.


Hier geht es weiter mit Lucas Schoppes lesenswertem Beitrag "Ein bisschen Faschismus".



6. Im Blog Männerwege weist Alexander Bentheim auf die Hamburger Beratungsstelle basis-praevent hin. Sie bietet sich Jungen und Männern, die sexuelle Gewalt erfahren haben, als Ansprechpartner an.

Freitag, August 16, 2019

Frauenministerin Giffey stellt Rücktritt in Aussicht – News vom 16. August 2019

1. Unter der Schlagzeile "Familienministerin Giffey stellt Rücktritt in Aussicht" berichtet die Frankfurter Allgemeine, dass die SPD-Politikerin nicht für den Vorsitz ihrer Partei kandidieren werde und auch ihren Ministerposten räumen werde, falls die Freie Universität Berlin ihr wegen zahleicher Plagiate in ihrer Doktorarbeit den Titel aberkennen.wolle.

Während Beobachter schon seit einiger Zeit so etwas spekulierten, sind das von Giffey selbst neue Töne. Normalerweise sprechen Politiker, die in einen Skandal oder eine Affäre verwickelt sind, nicht freimütig über einen möglichen Rücktritt, sondern versuchen, rhetorisch den Eindruck zu erzeugen, sie hätten sich nichts zuschulden kommen lassen und deshalb auch nichts zu befürchten. Auf die Frage "Was tun Sie, wenn sich die Dinge unschön entwickeln?" wird in solchen Fällen eigentlich immer mit der Entgegnung gekontert, dass sich diese Frage gar nicht stelle. Dass Giffey jetzt ein anderes Vorgehen wählt, lässt vermuten, dass sie dafür ihre Gründe hat: beispielsweise die Öffentlichkeit und ihre Parteigenossen auf entsprechende Entwicklungen vorzubereiten. Allerdings spricht Giffeys Universität davon, dass es keinen neuen Sachstand im Prüfungsverfahren ihrer Arbeit gebe und dessen Dauer nicht abzuschätzen sei. Die Prüfung der erforderlichen Unterlagen werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen.



2.
Dass Väter in Elternzeit gehen, ist noch lange nicht Normalität in Deutschland. Nur jeder Dritte nimmt eine berufliche Auszeit für die Kinder. Das liegt auch an den Arbeitgebern. Männer berichten von Mobbing, Einschüchterungsversuchen und Kündigung.


Der Bayrische Rundfunk hat sich des Themas angenommen.



3. Im nordrhein-westfälischen Brakel befindet sich ein Vater im Hungerstreik.



4. Das Deutsche Jugendinstitut sucht für eine Studie Menschen, die als Jugendliche sexualisierte Gewalt erfahren und sich damals Gleichaltrigen anvertraut haben und die heute zwischen etwa 18 und 28 Jahren alt sind oder denen von Gleichaltrigen sexualisierte Gewalterfahrungen anvertraut wurden.



5. Auch das britische Boulevardblatt "Sun" berichtet über "Samenraub" und die komplette Macht- und Rechtlosigkeit von betroffenen Männern.

Donnerstag, August 15, 2019

Briten verbieten "männerfeindliche" Reklame – News vom 15. August 2019

1. In Großbritannien wurden nach einem neuen Gesetz die ersten Werbespots als "sexistisch" befunden und verboten. Die Neue Zürcher Zeitung berichtet unter der ironischen Schlagzeile "Wie Elektroautos und Frischkäse das Patriarchat zementieren":

Beim Philadelphia-Spot besuchen zwei Väter mit ihren Kleinkindern ein Restaurant, auf dem Snacks auf einem Transportband durch den Gastraum schweben. Abgelenkt von einem leckeren Philadelphia-Brötchen, setzt ein Vater sein Kind auf dem Band ab. Während er seligen Gesichtes den Frischkäse geniesst, dreht der Nachwuchs auf dem Band eine Runde durch den Raum. Hier werde das Klischee von Männern bedient, die zur Betreuung von Kindern ungeeignet seien oder sie gar in Gefahr brächten, kommentierte die Werbeaufsicht. Mondelez wandte vergeblich ein, man habe extra Väter statt Mütter genommen, um ein Stereotyp zu vermeiden. 128 Zuschauer hatten sich beschwert.


So schön es ist, wenn auch einmal Männerfeindlichkeit als "Sexismus" beanstandet wird: Wir werden in Zukunft wohl geschlechtslose Androiden brauchen, wenn jemand gezeigt werden soll, der sich irgendwie falsch verhält. Damit stellt man sicher, dass niemand beleidigt ist.

Im zweiten Fall bewirbt Volkswagen die Aussage "Wir können alles erreichen, wenn wir uns anpassen" – kausal eher lose verknüpft mit einem Golf-Elektrowagen. Zu sehen sind Astronauten im All, ein Behinderter, der mit einer Beinprothese einen Weitsprung ausführt, ein Bergsteigerpärchen in einem Zelt (die Frau schläft) und eine Mutter mit Kinderwagen. Die Aufsicht kritisiert, dass die zwei Frauen entweder passiv (schlafend) oder in der traditionellen Rolle als Mutter auftauchten, während die Männer aktiv aufregende Dinge erlebten. Drei Zuschauer hatten das beanstandet. Die ersten Erfahrungen mit der Moralpolizei sind also durchwachsen und der Ermessensspielraum wie erwartet gross.


Die Darstellung der NZZ ist immerhin deutschen Blättern wie der Frankfurter Rundschau, der Süddeutschen und Co. überlegen, die in Schlagzeilen wie "Großbritannien verbietet erstmals sexistische Werbung" persönliche Wertungen so selbstverständich übernimmt, als würde es sich um erwiesene Tatsachen handeln. Entsprechend traurig klingt der Schlussatz im verlinkten Artikel der Süddeutschen: "Ein deutschlandweites Verbot von sexistischer Werbung ist nicht geplant."



2. Hoppla – ist die "taz"-Radikalfeministin Simone Schmollack inzwischen geläutert? Beim Deutschlandfunk wehrt sie sich gegen "Sprachverbote der Gender-Polizei". Früher hatte das als polemische Formulierung gegolten, die nur wir bösen Maskulisten benutzen. "Statt miteinander zu reden, wird gegeneinander gekämpft" prangert Schmollack an – als ob nicht genau das seit Jahrzehnten die Einstellung der "taz" gegenüber Männerrechtlern wäre. Zwar geht es in Schmollacks Beitrag vor allem um innerfeministische und queere Solidarität und keinen Wunsch nach Kommunikation zu tatsächlich Andersdenkenden und Außenseitern – trotzdem prangert er das "Schwarz-Weiß-Raster" an, sobald es um die bei velen Feministinnen verhassten "weißen Männer" geht. Vielleicht dauert es jetzt nur noch weitere 20 oder 30 Jahre, und die "taz" ist sogar zu Gesprächen mit Männerrechtlern bereit.



3. In der Frankfurter Allgemeinen kommentiert Hannah Bethke den Fall des neunjährigen Mädchens, das sich in einen Knabenchor einzuklagen versucht (Genderama berichtete):

Mitunter nimmt die geradezu ignorante Entschlossenheit, überall absolute Gleichheit durchzusetzen, groteske Züge an. (...) Wenn Mädchen in Knabenchöre aufgenommen würden, ginge eine jahrhundertealte Musiktradition zu Ende und mit ihr genau das, was die besessenen Kritikerinnen eigentlich erstreiten wollen: musikalische Diversität. Denn dazu gehören reine Knabenchöre, genauso wie es Mädchen- und Frauenchöre gibt. Wer hier eine falsch verstandene Geschlechtergleichheit rabiat erzwingen will, opfert ein Kulturgut für eine Gesellschaft, die dadurch gerade nicht demokratischer und gerechter wird, sondern in der Bürger bestärkt werden in der fatalen Tendenz, Differenzen und Verzicht immer weniger zu akzeptieren.




4. Eigentlich wurde die These vom Segen des "Multitaskings" schon vor über zehn Jahren widerlegt, aber etliche Medien, darunter Heise, verweisen derzeit auf eine neue Studie, der zufolge Frauen keienswegs besser dabei sind. Da mich gleich mehrere Leser darauf hingewiesen haben, scheint es euch immer noch zu interessieren, und ich nehme es in den heutigen Blogpost auf.



5. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir zu den internen Gender-Richtlinien des Deutschlandradioss, bei denen beispielsweise das Wort "keiner" durch das Wort "niemand" ersetzt werden soll:

Tjaja, bloß ist "niemand" aus "jemand" entstanden und in beiden Worten bedeutet "man" Mensch=Mann. Da stehen die vor demselben Problem, wie beim Indefinitpronomen "man", das viele Besserwisser so gern durch "frau" oder "mensch" ersetzen. Oder analog "mankind" im Englischen.

Das Grundproblem lautet wohl schlicht Besserwisserei - nichts weiter. Dafür reicht ein Modethema, egal welches. Und zwar mit dem Effekt, dass man ständig auf der Flucht ist, wenn man Besserwissern nachgibt, denn um weiterhin besser zu wissen, müssen diese Leute zwangsläufig auch beim neuen Wort nörgeln, sobald es sich durchgesetzt hat.

Diesen Gedankengang reibe ich solchen Leuten unter die Nase. Meist bleibt denen dann zumindest so lange die Sprache weg, dass man Gelegenheit hat, sich in bessere Gesellschaft zu begeben.

Mittwoch, August 14, 2019

SPD-Parteivorsitz: Die verzweifelte Suche nach Frauen – News vom 14. August 2019

1. Die Sozialdemokraten stecken in ihrem selbstgebauten ideologischen Tunnel fest. Spiegel-Online berichtet:

Jene Genossen, die das Bündnis mit der Union fortsetzen möchten, brauchen noch eine zugkräftige Kandidatur. Doch die Suche gestaltet sich kompliziert. Aus der Partei heißt es, dass es zwar gleich mehrere führende Männer gebe, die sich den Job des Vorsitzenden vorstellen können. Doch alle haben ein gemeinsames Problem: Sie finden keine Frau für eine Teambewerbung.

Und allein antreten? Das Verfahren lässt das prinzipiell zu. Doch derzeit traut sich kaum ein Spitzengenosse einen Alleingang. Denn die Partei hat sich recht klar festgelegt: Diesmal soll eine Doppelspitze her. Doch wer? Die beiden Ministerpräsidentinnen Malu Dreyer und Manuela Schwesig haben gleich nach ihrer Nominierung als Interimschefinnnen abgewunken. (...) So ergibt sich die Konstellation, dass derzeit gleich mehrere führende SPD-Männer zunehmend verzweifelt auf der Suche nach einer Partnerin sind:

Von einem "Trauerspiel" spricht ein führender SPD-Mann aus Nordrhein-Westfalen.

Eine Abgeordnete erzählt von Rekrutierungsanrufen, bei denen sie kaum zu Wort gekommen sei.

Ein Genosse habe sich bereits mehrere Körbe geholt, heißt es, versuche es aber unverdrossen weiter.


Böses Karma: Die SPD ist damit in der Situation vieler Firmen, denen man eine Frauenquote aufgezwngen hat – mit dem Argument: "Na irgendjemand wird sich doch finden! Ihr patriarchalen Chauvis und Frauenunterdrücker wollt uns doch nicht im Ernst erzählen, dass es keine einzige weibliche Mitarbeiterin gibt, die dem Job gewachsen ist? Von wieviel tiefer Frauenverachtung muss man besessen sein, um so etwas zu glauben?"

Dass die SPD Geschlechtszugehörigkeit als Kriterium für den Parteivorsitz doch noch streicht und an seine Stellung Leistung und Begabung setzt, steht wohl kaum zu erwarten. Allzu sehr hatten sich führende Parteimitglieder wie Barley und Nahles in der Vergangenheit mit markigen Sprüchen aus dem Fenster gelehnt.



2. Die "Bild"-Zeitung hat die internen Gender-Richtlinien des Deutschlandradios aufgetan. Diesen Regeln zufolge sollen praktisch alle Begriffe, die auf das Geschlecht hindeuten, aus dem Sprachgebrauch entfernt werden:

▶︎ Statt: „Parlamentarier“ – Fair: „Abgeordnete“

▶︎ Statt: „Zuschauer“ – Fair: „Publikum, Auditorium“

▶︎ Statt: „Teilnehmer“ – Fair: „Teilgenommen haben“

▶︎ Statt: „Vertreter“ – Fair: „vertreten durch“

▶︎ Statt: „festangestellte Mitarbeiter“ – Fair: „die Festangestellten“

▶︎ Statt: „Man wundert sich“ – Fair: „Viele wundern sich“

▶︎ Statt: „keiner“ – Fair: „niemand“




3. In der Basler Zeitung kritisiert Barbara Gutzwiller die Gendersprache:

Anlässlich des sogenannten Frauenstreiks vom Juni hat die Zeitung "20 Minuten" rund 11600 Personen gefragt: "Sollte man gendergerecht schreiben?" Aufgrund der über Wochen andauernden mehr oder weniger tendenziösen Berichterstattung zu gleichstellungspolitischen Themen in den Medien hätte ich eigentlich klare Zustimmung erwartet.

Umso mehr hat mich verblüfft, dass nicht nur 87 Prozent der befragten Männer, sondern auch 70 Prozent der Frauen angaben, "nur wenig von gendergerechter Sprache" zu halten. Lediglich 11 beziehungsweise 24 Prozent der Befragten waren der Meinung, dass "Geschlechterstereotype durch Sprache zementiert" würden.

Die Bundeskanzlei, viele Universitäten, Kantone und grosse Unternehmen haben von dieser Umfrage noch keine Kenntnis genommen. Auf ihren Websites finden sich nach wie vor Anleitungen "zum geschlechtergerechten Formulieren". (...) Auch gemäss den Erläuterungen der Universität Basel sollen Texte gendergerecht formuliert werden, weil nur solche Formulierungen "eindeutig und klar" seien und "somit eine unabdingbare Voraussetzung für exaktes wissenschaftliches Schreiben". Im Umkehrschluss heisst das, dass Texte, die geschrieben wurden, bevor die gendergerechte Sprache eingeführt worden ist – grob gesagt also alle Texte, die vor den frühen 1980er-Jahren verfasst wurden –, samt und sonders wissenschaftlich nicht exakt formuliert sind.

Was für eine ungeheure Behauptung! Von "Formulierungen, die implizit Frauen und Männer meinen", sowie von "Generalklauseln" solle abgesehen werden, da es sich dabei "um Scheinlösungen" handle. So solle etwa der Begriff "Angestellte" durch "Personal, Belegschaft, Mitarbeitende" ersetzt werden.

Mir erschliesst sich allerdings nicht, weshalb ich mich diskriminiert fühlen sollte, wenn ich als Teil der "Angestellten" nur "mitgemeint" bin. Und es bedeutet mir wenig, "sprachlich in gleichem Mass sichtbar gemacht" zu werden, wenn ich stattdessen Teil einer "Belegschaft" bin.

Kurz gesagt, die Umfrage zur gendergerechten Sprache hätte auch ich – als Frau seiende – klar mit "Nein" beantwortet. Bleibt die Hoffnung, dass bald der Inhalt eines Textes wieder wichtiger wird als das Einhalten künstlicher und übertriebener, dafür aber "gendergerechter" Formulierungsvorschriften.




4. Ebenfalls in der Schweiz kommt noch einmal die Debatte darüber auf, ob eventuell reine Bubenklassen eine sinnvolle Maßnahme darstellen könnten, um die "Jungenkrise" an den Schulen anzugehen.



5. Zuletzt ein bemerkenswertes Gerichtsurteil: Für Trennungsunterhalt muss man nicht zusammengelebt haben.

Dienstag, August 13, 2019

Mann wirft Katy Perry sexuellen Übergriff vor, Grüne fordert reines Frauenkabinett für Brexit – News vom 13. August 2019

1. Viele Medien berichten:

Das Männermodel Josh Kloss erhebt auf Instagram schwere Vorwürfe gegen die Sängerin Katy Perry. Angeblich hat die "I Kissed a Girl"-Interpretin ihn auf einer Geburtstagsfeier sexuell belästigt. (...) Mit seiner Geschichte ginge das Model jetzt an die Öffentlichkeit, um zu zeigen, dass nicht nur mächtige Männer pervers seien, wie unsere Gesellschaft beweisen wolle: Frauen mit Macht seien genauso widerlich, meint Kloss.


Hier geht es weiter.

Der britische Independent zitiert Kloss' Vorwurf im Original:

"And you hear over and over a million times that males are the great evil on this planet," he wrote, appearing to reference the #MeToo movement. "Meanwhile you know the truth: POWER empowers what is corrupt in people, regardless of their gender."




2. Ältere Leser dürften den Begriff "Samenraub" – also wenn eine Frau das Sperma eines Mannes in der Absicht beschafft, es ohne dessen Zustimmung zur Befruchtung ihrer Eizellen zu verwenden – aus der Berichterstattung über eine ungewollte Vaterschaft Boris Beckers Ende der neunziger Jahre kennen. Die Medien verwendeten diesen Ausdruck in der Regel mit einem schmunzelnden Unterton. Inzwischen ist aus dieser Praxis ein kleiner Trend geworden. In der britischen Daily Mail berichtet eine Publizistin über ihre Recherche:

"Am Anfang fühlte ich mich, als wäre ich vergewaltigt worden. Das mag unvernünftig klingen, aber wenn jemand deine DNS stiehlt und sie dann für etwas benutzt, dem du nie zugestimmt hast, fühlt es sich wie eine Verletzung auf einer sehr tiefen Ebene an."

Das sind die Worte eines Mannes, den wir Jonathan nennen werden, ein Versicherungsmakler Mitte 30, der letztes Jahr mit einer 39-jährigen Buchhalterin zwei Monate lang zusammen war, bevor er es abbrach. Sie war nett, aber Jonathan entschied, dass es nicht die Beziehung für ihn war, und er und seine Ex gingen getrennte Wege. So dachte er zumindest. Ein paar Tage nachdem sie sich getrennt hatten, rief sie an, um ihm zu sagen, dass sie im zweiten Monat schwanger war. Sie hatte die Pille genommen, behauptete sie, aber irgendwie hatte es nicht funktioniert und jetzt trug sie sein Baby aus.

Natürlich haben Frauen seit langem Männer in die "Babyfalle" gelockt, indem sie ohne ihre Zustimmung schwanger wurden - sei es für die Ehe, das Geld oder einfach nur, um Mutter zu werden. Aber im Internet-Zeitalter hat sich das Spiel verändert.

Heute hat eine Frau, die verzweifelt danach strebt, schwanger zu werden, ohne dass ihr Freund oder Liebhaber es herausfindet, ein Arsenal an High-Tech-Gimmicks zur Verfügung. Es gibt Ovulationstests und Telefon-Apps zur Überwachung fruchtbarer Tage. Es gibt die Selbermach-Besamungssets für ca. 20 Pfund bei Amazon, die - so schockierend es auch klingt - für den unappetitlichen Zweck verwendet werden können, sich mit dem Inhalt eines gebrauchten Kondoms zu schwängern. Und um sicherzustellen, dass eine Möchtegern-Mutter es richtig macht, gibt es auf YouTube Tutorial-Videos zur Insemination. Es gibt sogar einen neuen Namen für diese Praxis: "Spurgeln", ein leicht abstoßendes Kofferwort aus "sperm" und "burglary": Samenraub.

(...) Ich habe Online-Threads von Möchtegern-Samenräuberinnen gelesen, die darüber diskutieren, wie groß ein Loch in einem Kondom sein muss, damit das Sperma hindurch kommt. Ich habe entdeckt, dass Silatic-Kondome besser zum Samenraub geeignet sind als normale, da sie aus einem Material hergestellt werden, das für Spermien nicht giftig ist. Ich habe auch gelernt, dass Plastikspritzen, mit denen Sperma so hoch wie möglich in die Scheide einer Frau gespritzt wird, besser sind als Metallspritzen, denn laut einer Frau, die versuchte, einen reichen Mann, mit dem sie im Bett war, mit einem Baby einzufangen, "sind die Plastikspritzen so viel wärmer"! Mit anderen Worten, die Babyfalle hat einen Gang zugelegt.

Man braucht sich nur die Schlagzeilen der Nachrichten anzusehen, um zu sehen, dass es in letzter Zeit einen Anstieg entsprechender Fälle auf der ganzen Welt gegeben hat. Anfang des Jahres ging der Beitrag eines Mannes auf der Website Reddit viral, als er um Rechtsberatung bat, nachdem er entdeckt hatte, dass seine Freundin versucht hatte, sich mit dem Inhalt ihres Kondoms zu schwängern. Ein bemerkenswertes Posting auf der Website Mumsnet zeigte, wie eine Frau schwanger wurde, nachdem sie sich mit Sperma besamt hatte, das ihr Partner auf ihrem Bauch hinterlassen hatte, als er versuchte, die Rechtzeitig-herausziehen-Methode der Empfängnisverhütung anzuwenden.

(...) Wir erinnerten uns daran, dass der Tennisspieler Boris Becker behauptete, er sei von Angela Ermakova, der Mutter seiner Tochter Anna, nach ihrer Begegnung im Nobu-Restaurant im Jahr 1999 seines Spermas beraubt worden. Obwohl Becker zunächst bestritt, dass er der Vater war, bewies ein Vaterschaftstest später das Gegenteil. Vor zwei Jahren berichteten New Yorker Urologen von einer Zunahme wohlhabender Männer, die wegen Vasektomien zu ihnen kamen, so besorgt waren sie darüber, von "Goldgräberinnen" verfolgt zu werden.

(...) Ich habe eine lange Liste von anonymen Geständnissen online gelesen. "Ich wurde absichtlich schwanger, um ihn davon abzuhalten, zu gehen", schildert eine Frau. "Wir sind seit fünf Jahren zusammen. Ich habe ein Jahr lang versucht, von meinem verheirateten Freund schwanger zu werden", sagt eine andere. "Ich denke, wenn ich ein Baby habe, wird er seine Frau für mich verlassen." – "Er sagte mir, dass er mich nie verlassen würde, wenn wir herausfinden würden, dass ich schwanger bin, also tat ich es absichtlich, um sicher zu gehen", gibt eine weitere zu. Sie haben bei diesen Männern Samenraub begangen, ja, aber wenn sich die überraschten Väter in ihre Babys verlieben, sobald sie sie im Arm halten, ist das eine solche Katastrophe?


Die Antwort auf diese Frage hängt vermutlich davon ab, wieviel Respekt man vor der Lebensplanung und den Entscheidungen von Männern hat.



3. Auch das ZDF berichtet inzwischen über den offenbar massenhaft begangenen sexuellen Missbrauch an Pfadfindern in den USA.



4. Die britische Grünen-Abgeordnete Caroline Lucas fordert ein durchgehend weibliches Not-Kabinett, um einen No-Deal-Brexit zu blockieren:

Lucas sagte, sie glaube, dass eine Auswahl von Frauen aus dem gesamten politischen Spektrum am besten geeignet sei, ein "Notfallkabinett" einzurichten, von dem sie sagte, dass es "für die Versöhnung arbeiten" würde, statt neue politische Kämpfe zu führen.

"Warum Frauen? Weil Frauen gezeigt haben, dass sie eine andere Perspektive in Krisen einbringen können und dass sie in der Lage sind, diejenigen zu erreichen, mit denen sie nicht einverstanden sind, und kooperieren, um Lösungen zu finden", schrieb sie.

"Es waren zwei Frauen, die die Peace People-Bewegung während der schlimmsten Unruhen in Nordirland gegründet haben; es waren zwei Frauen, die der Schlüssel zur Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens waren; schwierige, hartnäckige Probleme haben dank der Führung der Frauen den Beginn einer Lösung gefunden."


Inzwischen haben auch mehrere Frauen Einspruch gegen diesen Vorschlag eingelegt – allerdings mit sehr unterschiedlichem Hintergrund. Die Journalistin Meena Alexander etwa schließt sich dem Männer-Bashing der grünen Abgeordneten an und sieht im Brexit vor allem einen Anschlag auf die Frauenrechte, die von der EU garantiert werden, ist aber wütend darüber, dass Lucas' rein weiblichem Kabinett keine einzige farbige Frau angehört. Die Journalistin Emma Revell hingegen zieht Lucas für deren "dämlichen Sexismus" zur Verantwortung:

Stellen Sie sich vor, ein männlicher Abgeordneter, der im Daily Telegraph schreibt, fleht seine Kollegen an, zusammenzukommen und ein Notfall-Kabinett zu bilden, um den Brexit durchzusetzen, weil Frauen zu entgegenkommend sind und nicht fest und ruppig genug sein werden, um sich gegen europäische Führer zu behaupten und viel für Großbritannien zu verlangen. Es ist allgemein bekannt, dass Männer konfrontativer, anspruchsvoller und weniger bereit sind, die von ihnen gezogenen Linien zu überschreiten, so dass wir im Interesse des Brexit ältere Männer aller Parteien brauchen, die zusammenkommen und ein neues Kabinett im nationalen Interesse bilden.

Die Abgeordnete der Grünen Partei Caroline Lucas - feministisch, progressiv, Barrierebrecherin und Kritikerin von Stereotypen - wäre die Erste, die zurückschießen und einen solchen Mann zu einem Sexisten erklären würde, der seine Mitmenschen erniedrigt hat, indem er annahm, dass sie alle gleich denken und handeln.

Warum also macht sie heute im Guardian das Gegenteil und fordert ein rein weibliches Kabinett, um den Brexit zu stoppen - und erwartet keine Gegenreaktion? (...) Lucas schreibt, dass Frauen nach ihrer Erfahrung "weniger Stammesdenken" und größeres Vertrauen aufweisen, also im nationalen Interesse zusammenarbeiten können, um den Brexit zu stoppen. Ich bin mir nicht sicher, in welchem Unterhaus sie die letzten neun Jahre gesessen hat, aber die Idee, dass Partisanenkriegerinnen wie Diane Abbott und Andrea Jenkyns zusammenarbeiten könnten, erscheint mir mehr als ein Wolkenkuckucksheim.

Lucas rührt auch 51% der Bevölkerung (und 32% des Unterhauses) zusammen, weist ihnen passive, kooperative Merkmale zu und kennzeichnet damit Männer als konfrontativ und rüpelhaft, womit sie sich genau den Geschlechterstereotypen hingibt, gegen die sie im Lauf ihrer Karriere häufig angekämpft hat. Ironischerweise gehört ihre Wortmeldung zu genau der Art von Kommentaren, die bestimmte Feministinnen so wütend machen, wenn sie von Typen wie Jordan Peterson kommen. (...) Indem sie ein Fantasy-Kabinett fordert, in dem die Mädels sich an den Tisch setzen und bei einer netten Tasse Kamillentee alles klären, unterstützt sie genau jene Klischees, die sie angeblich ablehnt.

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