Montag, September 14, 2009

FOCUS: "Im Zweifel gegen den Mann"

Faktisch ist die Emanzipation beendet, Frauen haben sogar auf vielen Gebieten die Männer überholt. Dennoch reißt die Klage über Frauenunterdrückung nicht ab – ein sicheres Mittel der Machtausübung.


Mit diesem Teaser eröffnet heute die Titelgeschichte des Leitmediums FOCUS – eine Titelgeschichte, die zeigt, dass unsere langjährige Recherche und das Zusammenstellen der gewonnenen Informationen allmählich Früchte trägt. "Weiblichkeit wird prämiert, Männlichkeit diskriminiert" findet sich im Kopf dieses Beitrags auch ein Zitat des Professors für Medienphilosophie Norbert Bolz.

"Fakten, Fakten, Fakten" ist bekanntlich das Motto des FOCUS, und auch dieser insgesamt 13 Seiten umfassende Beitrag ist in erster Linie ein Faktenbombardement. Stellenweise liest er sich wie ein Konzentrat der letzten Jahre Genderama. Zu den behandelten Aspekten gehören beispielsweise:

- männerfeindliche Reklame, etwa von ARD-Chef Volker Herres und der Versicherungsgruppe Cosmos Direkt
- die Bildungsbenachteiligung der Jungen (schlechtere Noten für gleiche Leistungen)
- einseitige Förderung nur der Migrantinnen
- die schlechtere Position von Männern auf dem Arbeitsmarkt (mehr Arbeitslose, die schlechteren Jobs, immer häufiger auch weniger Gehalt als Frauen)
- die einseitige Frauenbevorzugung in der Wirtschaft und an Hochschulen (etwa wenn Professorenstellen bevorzugt an Frauen vergeben werden)
- die Benachteiligung von Männern im Gesundheitswesen
- die männerfeindliche Rechtsprechung insbesondere bei Sorgerechtsprozessen
- das sexistische Gender Mainstreaming und vergleichbare Maßnahmen bis hinein ins Weiße Haus
- die staatliche Frauenförderlobby als hochlukrative, milliardenschwere Industrie
- darunter die Förderung von Gruppen wie BIG mit 250.000 Euro pro Jahr (!) für evidenzfreie Parolen aus der Steinzeit des Feminismus ("häusliche Gewalt wird fast ausschließlich von Männern ausgeübt")
- die fehlende finanzielle Unterstützung von seriöser Forschung wie der des Sozialwissenschaftlers Hans-Joachim Lenz, der unter anderem herausfand, dass 26,8 Prozent aller befragten Männer bereits Gewalt von ihrer Partnerin erlebt hatten
- das Ergebnis einer Umfrage auf "Welt"-Online, bei dem 67 Prozent befanden, dass heute viel eher Männer als Frauen benachteiligt würden
- die politische Arbeit von Männerrechtlern wie MANNdat, des Väteraufbruchs für Kinder und der Autoren von "Befreiungsbewegung für Männer"
- wie das Bundesfamilienministerium die irreführende Behauptung, Frauen erhielten für gleiche Arbeit weniger Lohn, nach dem Protest von Männerrechtlern klammheimlich von seiner Website entfernte.

In einem mehrseitigen Interview versucht Frauenministerin Ursula von der Leyen zwar einige Vorwürfe zurückzuweisen und zu relativieren, zeigt aber immerhin verbale Aufgeschlossenheit für den Unmut der wachsenden Männerbewegung. (Dass ich dieser Person inzwischen kein Wort mehr glaube, zwei Wochen vor der Wahl schon gar nicht, brauche ich wohl nicht eigens zu erwähnen.)

Alles in allem müssten diese Artikel viele Leute aufrütteln, für die "Männerdiskriminierung" ein völlig neues Thema ist und die zugunsten der erwähnten milliardenschweren Frauenindustrie ja auch gezielt dumm gehalten werden.

Die Autoren dieser FOCUS-Titelgeschichte sind Michael Klonovsky, Alexander Wendt und Ulrike Plewnia. Die Redaktion freut sich bestimmt über Leserbriefe an leserbriefe@focus-magazin.de. Auch hier gilt: Protestierende Feministinnen melden sich bestimmt – und wir wollen doch weitere Artikel dieser Art. :-)

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Montag, September 07, 2009

Indiens Oberster Gerichthof urteilt zugunsten von Vätern, die um Sorgerecht kämpfen

Two fathers fighting for child custody rights got the thumbs up from the Supreme Court last week. On Friday, a mother had to withdraw a petition trying to thwart a father’s legal quest for more time with his daughter. The apex court had weighed in on his side, directing the divorced couple to settle it out of court.

On the same day, in another case, where a father has been estranged from his son for two years, the Supreme Court directed the Central Bureau of Investigation (CBI) to step in. The CBI has been given six weeks to find the mother who has gone absconding with her son. The apex court felt compelled to take this step since its repeated directions to state police departments on the matter had come to naught.

These two cases are quite extraordinary. For, the fathers involved have not allowed the frustration of repeated court visits to weaken their will. Instead, they have built up campaigns that have now found support beyond their home cities of Bangalore and Hyderabad.


Hier geht es weiter.

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Samstag, August 22, 2009

EMMA stänkert gegen Väterbewegung

Auf der Website der EMMA ätzt Chantal Louis gegen Douglas Wolfspergers Film "Der entsorgte Vater", diverse Väterrechtsgruppen, Professor Gerhard Amendt und wer sonst noch so alles in der Geschlechterdebatte nicht brav feministisch ist. Wieder mal so ein Artikel, bei dem ich mich frage, ob er die Verlinkung überhaupt lohnt.

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Dienstag, August 11, 2009

TV-Tipp: "Nicht ohne mein Kind - Vom Leid der Trennungsväter"

Ein schwerer Schlag, wenn eine Partnerschaft auseinandergeht. Noch schwerer wiegt, wenn Väter ihre Kinder anschließend nicht mehr sehen dürfen. Hunderte solcher Schicksale könnte Nikolai Webel erzählen, denn auf Radio Chorax betreut er die Sendung "Väteraufbruch". Einmal monatlich interviewt der Hallenser Trennungsväter, gibt seit sieben Jahren Rat und Hilfe.


Morgen um 21:15 Uhr im MDR.

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Mittwoch, Juli 29, 2009

"Väteraufbruch gegen Filmkritik – 42 Leser schlagen zurück"

Vor etwa zwei Monaten, am 24. Mai, brachte der "Weltexpress" einen ätzenden Verriss von Douglas Wolfspergers Film "Der entsorgte Vater". (Genderama erwähnte diesen Verriss beiläufig.)

Die Leserreaktionen scheinen deutlich gewesen zu sein. So deutlich, dass der "Weltexpress" sich über eine "entrüstete Brieflawine" reichlich entnervt zeigt:

Liebe Leute. Tieferhängen. So sehr es eine Zeitung freut, wie zahlreich die Leserbriefe eintrudelten zu unserer Filmkritik (…) – denn, daß Leserbriefe kommen, ist wichtiger, als ob sie zustimmend oder widersprechend sind - , so fehlt es uns doch an Glauben, daß alle diese Schreiber von alleine diesen Artikel im Weltexpress aufgefunden und jeder für sich ganz alleine und unheimlich spontan und in der Regel wütend geantwortet hat.


Tja, wie man in den Wald hineinruft … Aber natürlich kann hinter so starker Reaktion in einer feministischen Gesellschaft keineswegs der Ärger einzelner Leser stecken; dafür muss eine gesteuerte Aktion verantwortlich sein. Und überhaupt muss frau den blöden Lesern erst mal beibringen, was eine Zeitung überhaupt von ihnen erwarten darf, wenn sie schon großmütig deren Geld für schrottige Beiträge annimmt:

Wir erwarten also vom Leser gleich Zweierlei: Daß er sich vergegenwärtigt, daß es um die Besprechung eines Films, um die Wertung seiner künstlerischen Mittel in Blick auf Wahrheit und das Leben geht und nicht eine gesellschaftliche oder moralische Wertung des allgemeinen Problems darstellt, die in der Rezension ausgedrückt wird. Zweitens – und auch so ist das Leben – haben Menschen zu Filmen und anderen Dingen unterschiedliche Meinungen und mit der muß man nicht übereinstimmen, kann sie kritisieren, auch verdammen, müßte aber immer die Distanz zum Geschehen aufbringen, um mit der von der eigenen Meinung abweichenden Perspektive umzugehen.


Von einer "Distanz zum Geschehen, um mit der von der eigenen Meinung abweichenden Perspektive umzugehen" kündete aber genau die so vielfach kritisierte Filmbesprechung nicht. Und auch die Redakteurin, die ihren Lesern so offen mitteilt, was diese tun müssen und was nicht, berichtet erfrischend offen über ihre eigene Ideologie:

Aber als für die Kulturrubriken verantwortliche Redakteurin, die sehr sehr viele Artikel und das schon lange schreibt, würde ich mich persönlich immer als Feministin bezeichnen, was aber noch nie ein Briefschreiber als Vorwurf mir gegenüber geäußert hätte, denn Feminismus ist ja nur die derzeitige Antwort auf eine gesellschaftliche Situation, in der gerade in Deutschland bei Pressekonferenzen von Banken, Schwer-, Groß- und Autoindustrie sowie Wirtschaftsverbänden nur Männer auf dem Podium sitzen, weil auch nur Männer an den Hebeln der wirtschaftlichen Macht sitzen. Feminismus ist also soziologisch eine Antwort auf bestehende Verhältnisse, hat also eine gesellschaftliche Orientierung, aber bedeutet keine Bevorzugung oder Verdammung eines Geschlechts.


Woraufhin sie im folgenden Ihre Leser wegen "niedrigsten Kommentarniveaus" abkanzelt und versucht, sie zu psychoanalysieren.

Alles in allem lässt einen dieser Auftritt einer Lehrerin, die ihren Zöglingen mit erhobenem Zeigefinger erklärt, was statthaft ist und was nicht, etwas fassungslos zurück. Ist unseren JournalistInnen inzwischen völlig der Blick dafür verlorengegangen, dass sie sich nach ihren Lesern ausrichten müssen und nicht umgekehrt?

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Freitag, Juni 12, 2009

Kontroverse Presse für "Der entsorgte Vater" (5)

Die Reihe der Filmkritiken von Douglas Wolfspergers Dokumentation reißt nicht ab.

Beginnen wir mit der "taz" und machen wir daraus ein kleines Ratespiel. Wie wird diese Zeitung den Film wohl besprechen: wohlwollend, differenziert und ausgewogen oder mit einem kompletten Verriss? Nehmen Sie sich einen Keks, weil Sie richtig geraten haben, und klicken Sie hier.

Das Gegenstück der "taz" auf der anderen Seite des politischen Spektrums ist die "Junge Freiheit". Dort schreibt Ellen Kositza über den Kindesentzug, der das Thema des Filmes ist:

Das geht so weit, daß Kinder gegen den Vater aufgehetzt werden – daß, um gegen den verhaßten „Ex“ punkten zu können, Mißbrauchsvorwürfe erhoben werden. Zuletzt hatte sogar die renommierte Rechtspsychologin Elisabeth Müller-Luckmann in der Zeitschrift EMMA berichtet, daß falsche Mißbrauchsanschuldigungen gegenüber Scheidungsvätern ein beliebtes Manipulationsmittel seien. Wie, fragt man sich, wie kann man nur solche Mütter begreifen, die ihrem Kind den Vater vorenthalten? (…)

Wolfsberger läßt auch eine Frau zu Wort kommen, die mutwillig zwei Kinder ohne Kontakt zu deren Vätern großzieht. Welche Abgründe! (…) Man hört und sieht diese Frau erzählen, man kennt diesen Jargon aus angelernter „Selbstbestimmtheit“, Empörung und „Wut im Bauch“ und ahnt ihr – nun ja, ihr furioses Potential. Da wird schon klar: Ihr Bauch, ihr Kind gehören ihr und niemanden sonst! Mehr als einen Erzeuger, sagt sie, habe sie in einem Vater nie gesehen.


Die "Berliner Morgenpost" recycelt den Artikel Barbara Schweizerhofs aus der "Welt" - mit kleinen Veränderungen. So wird aus der "Welt"-Überschrift "Kämpfen um das eigene Kind" bei der "Morgenpost" die Schlag-Zeile "Männerlarmoyanz, die kaum zu ertragen ist", und der Artikel erhält folgenden Vorspann:

Ein Film, der das neue, frauenfeindliche Scheidungsrecht zu illustrieren scheint. Geschiedene Frauen sind hier böse, rachsüchtig und egoman, denn sie nehmen den armen Vätern das Recht aufs Kind. Was aber diese weinenden Männer den Frauen angetan haben, ehe sie so wurden, wird verschwiegen. Was andere Frauen von ihren Ex-Männern erdulden, ohne die Kinder in den Konflikt hineinzuziehen, auch nicht.


Das Böse kommt in der Lesart der "Morgenpost" immer vom Mann, und wenn Männer trauern, wird ihnen Larmoyanz, also Weinerlichkeit, vorgeworfen. Natürlich sind das stockreaktionäre Geschlechterklischees aus der Eiszeit des Feminismus. "'Jungs dürfen auch weinen', hatte ich an der Fachhochschule gelernt", berichtet in meinem Buch "Rettet unsere Söhne" der Sozialpädagoge Wolfgang Wenger. "Die Gesellschaft ist an den Tränen der Männer nicht interessiert, das lernte ich später. Warum sollte ich Jungs etwas beibringen, wofür sie später nur verspottet werden?" An den Versprechungen des Feminismus, auch die Zwänge der männlichen Geschlechterrolle aufzusprengen, war leider wenig dran.

Nach der Gülle aus der "Morgenpost" gibt es eine faire, ausführliche und informative Besprechung des Films von Johannes Gernert im "Stern". Hier bietet sich ein etwas längerer Auszug an:

Väterverbände wie "Väteraufbruch" kämpfen dafür, nicht als Goldesel ohne Rechte missbraucht zu werden. Auf der Internetseite papa-lauf.de präsentieren sich abgeschobene Erzeuger, die als Marathonläufer für Väterrechte demonstrieren. Aus Protest hat sich Fernsehschauspieler Mathieu Carrière vor drei Jahren ans Kreuz nageln lassen. Er forderte die Gleichstellung beim Sorgerecht. Kollege Sky du Mont hat sich jahrelang, teils öffentlich, um seinen Sohn bemüht. Douglas Wolfsperger kämpft jetzt mit seinem Film. (…)

Eine Umfrage des Vereins "Väteraufbruch" hat 2008 herausgefunden: Mehr als 50 Prozent der Väter sagen, sie hätten sich um das gemeinsame Sorgerecht bemüht. Die wenigsten bekommen es. 73 Prozent vermuten, die Mutter wolle allein entscheiden, falls ein Konflikt auftritt. Psychologen sprechen vom "Maternal Gatekeeping", wenn Frauen den Vater vom Kinde fernhalten. Eine "merkwürdige Mutterideologie", sagt Väterforscherin Inge Seiffge-Krenke im Gespräch mit stern.de. Manche hätten Angst, sie würden das Kind und damit ihren Selbstwert verlieren. (…)

Der Soziologe Gerhard Amendt hat 2005 in einer Studie festgestellt, dass fast die Hälfte der befragten Scheidungsväter ihre Kinder selten oder gar nicht sehen. Er macht dafür auch "spätfeministische Vorurteile" verantwortlich. In Familiengerichten und auch Jugendämtern würden häufig Gutachterinnen und Sozialpädagoginnen auftreten, die den Mann vor allem als Täter sehen. Nach der Scheidung werde die Ernährerrolle von ihnen weiter akzeptiert, jede andere Form von "Väterlichkeit" aber nicht.

Wolfspergers Film ist eine einseitige Anklage, aber er benennt auch seine Schuld an der Trennung, wenn man ihn danach fragt: Er arbeitete an einem schwierigen Filmprojekt, war nie zu Hause - auch nicht, als Eva auszog. Es hat eine Weile gedauert, bis er sich nach dem Auszug der Freundin um das Kind bemüht hat. Er sagt, dass er Eva verletzt hat. Alles, was danach kam, wertet er als ihren persönlichen Rachefeldzug. Dass der von den Gerichten meist toleriert wurde, betrachtet er als den eigentlichen Skandal. Es sind die Fragen, die der Film aufwirft, die ihn über das persönliche Schicksal des Machers hinaus so spannend machen: Wieso gäbe es keine Sanktionen, wenn die Mutter das Kind dem Vater entziehe, obwohl Richter anders entschieden haben?


Zu Wolfspergers Kritik an den Richtern dringen die Journalistinnen gar nicht erst vor, die den Film mit viel Schaum vorm Mund in die Tonne treten, weil er Frauen nicht als engelshafte Lichtwesen zeigt. Die Erbostheit darüber, dass statt immer nur Männer plötzlich auch Frauen sehr negativ gezeigt werden, verstellt den Blick dazu, dass Wolfsperger auch und vor allem auf das Versagen der deutschen Rechtsprechung klar und nachvollziehbar hinweist. Auch die vielen zum Verständnis wichtigen Informationen, die Johannes Gernert in seinem Beitrag liefert, bleiben in den Verrissen des Films bezeichnenderweise außen vor. Insofern halte ich den Beitrag im "Stern" für einen Glanzpunkt der Filmrezensionen zu dieser Dokumentationen, die ich von diesem Magazinen nach einigen wirklich unterirdischen Artikeln in den letzten Jahren (insbesondere zu Eva Herman) kaum noch erwartet hätte.

Mit diesem Höhepunkt möchte ich meine vergleichende Presseschau der so unterschiedlichen Filmkritiken zu Wolfspergers Dokumentation gerne schließen. Um sich einen eigenen Eindruck von diesem Werk zu verschaffen, sollte man vielleicht mal wieder ins Kino gehen.

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Samstag, Juni 06, 2009

Berliner "tageszeitung" spricht über "Väter ohne Rechte"

Die "taz" widmet Douglas Wolfsperger ein ausführliches Interview und stellt seinen Film in einem eigenen Artikel vor - beides natürlich kritisch. (Forderungen von Frauen sind für die "taz" immer politisch dringend notwendig, Männer, die endlich mal auch auf ihr Schicksal aufmerksam machen, "ein weiterer Beitrag im Krieg der Geschlechter".)

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Donnerstag, Juni 04, 2009

"Mama will nicht, dass ich Papa lieb hab"

Wir sind immer schnell dabei, Männer zu kritisieren, die sich nach einer Scheidung nicht um ihre Kinder kümmern. Aber offen gesagt machen manchmal auch Mütter gar keine gute Figur beim Streit ums Sorgerecht und Kind.


Kaum zu glauben: Ausgerechnet in der BRIGITTE findet sich plötzlich ein Artikel, der sich statt dem ständigen Frauen-sind-bessere-Menschen-Getöse der traurigen Realität zuwendet.

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Mittwoch, Mai 27, 2009

TV-Tipp für heute: "Du wirst dein Kind nie wieder sehen!"

Stern-TV behandelt heute Abend ab 22:15 Uhr das Drama der Scheidungsväter. Dabei wird unter anderem Douglas Wolfsperger vorgestellt, der über seine eigene Geschichte und über die traurigen Erlebnisse anderer Scheidungsväter den Film "Der entsorgte Vater" drehte, der die Frauen-sind-bessere-Menschen-Fraktion bereits die Zähne fletschen lässt. (Dem Film angemessenere Besprechungen gibt es etwa hier, hier und hier.)

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Dienstag, Mai 05, 2009

Väter fordern ein Referat im Ministerium

Vom 1. bis zum 3. Mai 2009 fand der Väterkongress in Karlsruhe statt. In ihrer Ausgabe vom 4. Mai berichtet darüber die Zeitung "Badische Neueste Nachrichten" auf Seite 4 (der Artikel steht leider nicht online) folgendes:

"Wir wollen die Institutionalisierung eines männerpolitischen Grundsatzreferates", forderte beim "Väterkongreß" in Karlsruhe Rainer Sonnenberger vom Bundesvorstand des Vereins "Väteraufbruch für Kinder". Das Referat soll im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend angesiedelt werden.Also in dem Ministerium, in dem, so jedenfalls die Kritik von Väteraufbruch, Männer alleine schon von der Namensgebung her keine Rolle zu spielen scheinen. Männerpolitik verbinden der bundesweit tätige Verein und seine rund 3.000, in 100 Ortsvereinen organisierten Mitglieder (darunter auch Frauen) insbesondere mit "Väterpolitik". Es ginge vor allem darum, Väter und Mütter gleichzusetzen, befand der Landesvorsitzende von "Väteraufbruch", Hansjörg Krieg.


("Hansjörg" heißt natürlich in Wirklichkeit Franzjörg Krieg.)

Den "Badischen Neueste Nachrichten" zufolge fordert der Väteraufbruch darüber hinaus ein gleichberechtigtes Sorgerecht von Geburt an, auch bei unehelichen Kindern.

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Mittwoch, Januar 28, 2009

Schweiz: Gemeinsames Sorgerecht soll Regel werden

Die Eidgenossen gehen mit gutem Beispiel voran:

Die geltende Rechtslage stuft der Bundesrat als problematisch ein: Mit der Scheidung verliere ein Elternteil, meistens der Vater, seine Rolle als Erzieher und Vertreter des Kindes. Häufig sei er nur noch ein mit einem Besuchsrecht ausgestatteter Zahlvater.

Diese Ausgangslage wird seit Jahren von Politikern, Wissenschaftlern und Vätervereinigungen kritisiert. Das geltende Recht berücksichtige zu wenig das Wohl des Kindes, das für seine gedeihliche Entwicklung auf beide Elternteile angewiesen sei, lautet die Kritik. Auch würden Väter ungleich behandelt.

Zwar kann auch heute das Sorgerecht nach der Scheidung nicht nur alleine der Mutter oder dem Vater, sondern auch beiden Elternteilen übertragen werden. Letzteres muss jedoch von Mutter und Vater gemeinsam beantragt werden. Oft werde dies jedoch von einem Elternteil missbraucht, um anderweitige Vorteile zu erlangen, kritisiert der Bundesrat.


Hier geht es weiter.

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Montag, Januar 05, 2009

"Der Beitrag von Herrn Gesterkamp ist kontraproduktiv"

Vor einigen Monaten berichtete ich hier über einen taz-Artikel, mit dem Thomas Gesterkamp versucht hatte, die Männerrechtsbewegung in eine rechte Ecke zu schreiben. Offenbar erschien ein Gesterkamp-Artikel mit derselben Ausrichtung in der politischen Männerzeitschrift Switchboard (siehe auch hier - mit dem üblichen Caveat gegen die Wikipedia als Quelle).

Jetzt erklärt ein Leserbrief, den "Switchboard" ebenfalls veröffentlichte, warum Unterstellungen wie die von Thomas Gesterkamp nicht nur Ergebnis schlampiger Recherche sind, sondern darüber hinaus dem Kampf gegen echten Rechtsradikalismus schaden.

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Montag, Dezember 15, 2008

taz: "Grüne streiten für Väterrechte"

Ich möchte gerne noch den Hinweis auf einen taz-Artikel aus der Zeit nachtragen, in der ich offline war. Er stammt vom 6. Dezember und beginnt so:

"Der Originalton der Mutter war: Warum sollte ich meine Macht aus der Hand geben?", beschreibt ein Vater, warum seine Ex-Partnerin kein gemeinsames Sorgerecht für ihr Kind wollte. Andere Väter erzählen, das Jugendamt habe der Freundin abgeraten, eine gemeinsame Sorgeerklärung zu unterschreiben. So steht es in einer aktuellen Umfrage des Vereins "Väteraufbruch für Kinder". Die Argumentation der Väterlobby mag oft polemisch sein, sie spricht aber ein reales Problem an: Bei unverheirateten Paaren hat im Fall einer Trennung der Vater keinen Anspruch auf das Sorgerecht für sein Kind.

Auch Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) bezeichnete diese Woche auf einer Konferenz in ihrem Ministerium das Sorgerecht bei Nichtverheirateten als "Baustelle" des Kindschaftsrechts, das vor zehn Jahren zum letzten Mal grundlegend reformiert wurde. Trotzdem scheuen SPD, Union und FDP vor neuen Veränderungen zurück. Nur die Grünen haben im Bundestag einen Antrag eingebracht. "Im Einzelfall muss es möglich sein, ein 'Nein' der Mutter zum gemeinsamen Sorgerecht gerichtlich prüfen zu lassen", sagte Jerzy Montag, rechtspolitischer Sprecher der Grünenfraktion im Bundestag. Auch die Frauenpolitikerinnen der Grünen, etwa die parlamentarische Geschäftsführerin Irmingard Schewe-Gerigk, unterschrieben den Antrag.


Hier geht es weiter. Es gibt bereits zahlreiche Leserkommentare – beispielsweise diesen von "Radex":

Hat sich denn schon mal jemand das Papier der GRÜNEN durchgelesen? Da steht drin, daß sorgerechtswillige Väter erst einmal eine 1-jährige Probezeit zu absolvieren haben. In dieser Zeit müssen sie auch Unterhalt gezahlt haben. Ansonsten soll es auch kein Sorgerecht geben. Natürlich fehlen auch Hinweise auf Gewalt nicht. Und das, obwohl sogar Frau v.d. Leyen vor 2 Wochen offiziell bekanntgab, daß 2/3 aller Kindesmißhandlungen von den leiblichen Müttern verübt werden. Auch Unterhalt für die beim Vater lebenden Kinder zahlen Mütter so gut wie nie. Dies läßt das Papier der GRÜNEN völlig unberücksichtigt. Stattdessen werden falsche Klischees vom gewalttätigen und unterhaltsverweigernden Vater verbreitet, obwohl die Realität ganz anders aussieht.

Ein Blick über die Grenzen zeigt, daß mit Ausnahme von Österreich und der Schweiz überall der Vater das Sorgerecht bekommen kann. Immer mehr Staaten haben erkannt, daß diese Möglichkeit die am meisten kindgerechte Lösung ist. Leider sind wir in Deutschland hier noch gute 30 Jahre zurück.


Und Michael Stiefel schreibt:

Eine gemeinsame Sorge ab Geburt, unabhängig von Status, Geschlecht, sexueller Orientierung und Familienstand ist europäischer Standard. So werden beide Eltern in die Pflicht genommen und es gibt eine gleiche Elternverantwortung von Anfang an. Für manches Kind wäre das überdies ein lebensrettender Vorteil, verfolgt man die Berichterstattung über grausame Mütter (meist mit alleinigem Sorgerecht).

Außerdem ist der deutsche Sonderweg des §1626a auch vor dem Hintergrund der europäischen Familienrechtsentwicklung und der Menschenrechtskonvention unhaltbar. Während nahezu alle europäischen Länder ihren Kindern von Anfang an zwei gleichermaßen verantwortliche und sorgende Eltern einräumen, bilden bald nur noch Deutschland und Österreich eine Allianz der Rückständigkeit.

Der GRÜNEN-Vorschlag ist leider nur halbherzig. Ein bisschen Gleichberechtigung geht genausowenig wie ein bisschen schwanger.

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Montag, November 03, 2008

FOCUS: Väterrechtler fordern Gleichberechtigung beim Sorgerecht

Jetzt, da ich dazu komme, auch den restlichen FOCUS zu lesen, entdecke ich, dass die heutige Ausgabe ein weiteres Anliegen der Männerbewegung zum Thema macht: dass viele unverheiratete Väter kein Sorgerecht für ihre Kinder haben. In diesem Zusammenhang zitiert das Magazin eine Umfrage des "Väteraufbruchs". Der von Katrin Sachse verfasste FOCUS-Artikel steht leider noch nicht online, wohl aber seine Zusammenfassung von der Berliner Morgenpost.

Nachtrag vom späten Abend: Wie mir gerade ein Leser mailt, gibt es von dem Artikel inzwischen eine Kurzfassung online.

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Montag, Oktober 06, 2008

FOCUS stellt Männerbewegung einer breiten Öffentlichkeit vor

Das Medientabu, dem die Existenz einer immer stärkeren Männerbewegung unterlegen war, bröckelt immer mehr. Noch vor kurzem hatte der SPIEGEL einen Artikel auf der umfangreichen Vorarbeit von MANNdat gegründet – allerdings ohne diesen Verein klar als Quelle zu benennen. Dem unbenommen schienen in der taz die ersten Alarmglocken zu klingeln, und Thomas Gesterkamp schien es für nötig zu befinden, Männerrechtler in einem Beitrag als halbe Rechtsradikale zu phantasieren. Heute nun erscheint im aktuellen FOCUS ein faires und auf wenigen Seiten doch umfassendes Porträt unserer noch jungen Bewegung.

Der FOCUS-Artikel, von dem es hier einen kurzen Anreißer im Internet gibt, spricht genau jene Punkte an, die auch ich in der Debatte für am Wesentlichsten halte. Er eröffnet mit der skandalösen Äußerung des Berliner Richters Ulrich Vultejus, der vor einiger Zeit frohgemut
verkündet hatte, Frauen grundsätzlich weniger schwer zu bestrafen als Männer (Genderama berichtete aber keiner der zahlreichen von MANNdat informierten Journalisten der alten Medien). Daraufhin erfährt der FOCUS-Leser von eben jener geschlechterpolitischen Initiative MANNdat sowie dem "Väteraufbruch für Kinder" und den diversen Anlaufstellen im Internet (das Diskussionsforum der Gesellschafter, der Maskulist und natürlich Genderama selbst). Unsere zentralen Anliegen (der Zwangsdienst in der Bundeswehr, die Vernachlässigung von Jungen in der Bildungspolitik, die schlechtere Gesundheitspolitik für Männer, die einseitige Darstellung von häuslicher Gewalt zu Lasten von Männern, die rechtliche Schlechterstellung von Vätern, die Männerfeindlichkeit in unseren Medien, die weit überwiegende Zahl von Männern unter Selbstmördern und Obdachlosen etc. etc.) werden klar benannt; feministische Legenden wie die von ungleichem Lohn für die gleiche Arbeit werden als solche enttarnt. ("Das Bundesfamilienministerium, das auf seiner Homepage verbreitet hatte, Frauen verdienten 'noch immer nur 77 Prozent' des männlichen Einkommens, 'wohlgemerkt für die gleiche Arbeit', nahm dieses Märchen nach Protesten von MANNdat mit Entschuldigung aus dem Netz.") Der Beitrag endet mit einem Beispiel dafür, wie despotisch die feministische Ideologie inzwischen geworden ist. ("Ein Mainzer Soziologieprofessor, der Gender-Mainstreaming in einem noch im Internet kursierenden Aufsatz als 'totalitäre Steigerung der Frauenpolitik' bezeichnet hatte, schweigt heute eisern zu diesem Thema – aus Angst um Job, Nachtruhe und Autoreifen. Er hatte offenbar zu sehr Recht.")

Auf diesen Artikel folgt ein ein dreiseitiges Interview mit Professor Walter Hollstein, Gutachter des Europarats für Männer- und Geschlechterfragen, der auf gute Fragen kluge Antworten gibt und dabei beispielsweise den Sexismus von Alice Schwarzer und Co. herausstreicht sowie darlegt, wie positive Formen von Männlichkeit jernseits alles Negativ-Klischees aussehen können. Wer wissen möchte, wie die Leute eigentlich aussehen, über die er immer wieder liest, findet auch einige gelungene Fotos von Walter Hollstein, Eugen Maus und mir (letzeres mit Heiligenschein und vor meinem heimischen Apfelbäumchen).

Da ich ein wenig bei der Recherche für diesen Artikel mithelfen durfte, konnte ich mir ein sehr positives Bild darüber machen, wie gründlich der FOCUS darauf achtet, nur solche Dinge zu veröffentlichen, die wirklich einwandfrei belegt sind. Dem unbenommen war es ein mutiger Schritt von FOCUS-Redakteur Michael Klonovsky, als einer der ersten deutschen Journalisten dem Thema "Männerbewegung" eine Lanze zu brechen. Wer den FOCUS-Machern danken oder ihnen zu ihrer Courage gratulieren möchte, kann dies über die Mailadresse leserbriefe@focus-r.de tun (oder über das Kontaktformular von Michael Klonovsky). Empörte Feministinnen werden sich ganz bestimmt melden.

Auf Seite 196 derselben FOCUS-Ausgabe findet man übrigens einen Artikel über den "Zickenkrieg" den Alice Schwarzer und taz-Chefin Bascha Mika ausfechten, nachdem beide als lesbisch geoutet wurden. Auch das ist nicht uninteressant für alle, die sich für Themen wie Feminismus, Sexualität und Medien interessieren.

Die Berichterstattung im FOCUS ist ein erster Höhepunkt im Schaffen öffentlicher Aufmerksamkeit für unsere Anliegen. Ich weiß aber, dass jetzt schon einiges mehr in der Pipeline steckt. Die Debatte hat gerade erst begonnen.

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Dienstag, September 09, 2008

TV-Warnung für heute: ARTE droht mit Themenabend "Männer"

So bewirbt der Sender ARTE den heutigen Themenabend "Männer" auf seiner Website:

Der Macho und der Softie sind nicht mehr die einzigen Männer-Rollen in unserer Gesellschaft. Dennoch müssen sich Männer weiterhin zwischen diesen Extremen positionieren. ARTE gibt ihnen das Wort.

Warum zur Abwechslung nicht mal auf die Männer hören? Nach den Vagina-Monologen die Penis-Monologe? Die Männer sind desorientiert, zornig, aufgebracht, entrüstet, frustriert, ironisch, kastriert und wer weiß was noch alles. In diesem Themenabend kommen sie zu Wort, die sich an einem Kreuzweg ihrer Geschichte befinden: Sie müssen sich neu definieren, ein neues Modell für sich erfinden. Sie mögen schmollen, aber damit verfolgen sie nur ein Ziel: sich den Frauen anzunähern und für Frauen wieder attraktiv zu sein.


Dieser unsägliche Schmonz über "schmollende Männer in der Krise" statt über konkrete und politisch gewollte Benachteiligungen stimmt einen nicht gerade zuversichtlich. Vor allem, wenn man weiß, dass ARTE in einem früheren auf Männer fokussiertenen Themenabend die Väterbewegung als Ku-Klux-Klan darstellte, wofür der Sender die "Lila Kröte" für den männerfeindlichsten Unfug des Jahres verliehen bekam (Genderama berichtete). Selbst die feministische "taz" schrieb damals von einem "gefühligen Rückgriff auf ein Opfer-Täter-Stereotyp: Der ewig böse Mann, die qua Natur gute Frau. Das aber hilft nicht den Müttern und schon gar nicht den Kindern. Sondern höchstens der Einschaltquote."

Einer der von ARTE in dem damaligen Beitrag Verunglimpften war der Väterrechtler und SPIEGEL-Redakteur Matthias Matussek. Er schildert im Vorwort der Neuauflage 2006 seines Klassikers "Die vaterlose Gesellschaft", wie manipulativ und verantwortungslos die ARTE-Journalistinnen vorgingen:

"Im letzten Jahr erhielt ich in London, wo ich mit meiner Familie lebte, Besuch von einer Redakteurin des 'arte'-Kanals, die einen Film über Väter-Initiativen und Aktivisten drehen wollte, und mich als den 'Missionar der deutschen Männerbewegung', als der ich von 'Stuttgarter Zeitung' einst tituliert wurde, befragen wollte.
Sie wollte, wie sie sagte, auch den Männern und ihren Anliegen einmal Gehör verschaffen, ganz fair. Mir gefiel das.
Meine Frau bewirtete sie und ihr Team mit Kaffee und Kuchen, und mein Sohn stellte einige aufgeregte Fragen, die die Redakteurin allerdings eher unwirsch beantwortete. Sie konnte nicht so mit Kindern. Und sie legte Wert darauf, daß er bei der anschließenden Filmerei nicht zu sehen war, nicht er, nicht meine Frau.
Sie wollte mich allein. Sie wollte mich grimmig, vor meinem Computer. Dann fragte sie nach den militanten Väter-Aktivisten in London, nach der Wirkung meines Buches in Deutschland, nach meinen Lesereisen, nach den Männern, die meine Lesungen besuchten, nach wütenden Männern in der Situation kompletter Ohnmacht - ich hatte auf meinen Lesereisen mit Hunderten von ihnen Kontakt.
Ich antwortete ihr, ich erklärte, ich plädierte leidenschaftlich für mehr Gerechtigkeit, und ihr Nicken sah aus, als nicke sie aus Mitgefühl.
Drei Monate später lief der Film. Er lief unter dem Titel: 'Wenn Väter sich rächen'. Er zeigte ein Sammelsurium von Männern, die als vereinsamt, neurotisch oder als schlechte Verlierer charakterisiert wurden, und ich war ihr Einpeitscher. Die Interviews wechselten immer wieder mit düsteren Szenen ab, in denen ein Mann ein Mädchen verführt und anschließend vergewaltigt. Die Botschaft war klar: Die in dem Film gezeigten Männer wurden als Gewalttäter vorgeführt, besonders die, die in Scheidung und im Streit mit ihren Ex-Frauen lebten.
Man muss sich das vorstellen: Für dieses plumpe, verhetzte Machwerk war der öffentlich rechtliche Sender 'arte' bereit, ein Produktionsteam nicht nur nach London, sondern nach Paris, ja sogar nach Kanada reisen zu lassen, wo es sich Interviews von Väter-Aktivisten erschlich, die in dem Beitrag dann verleumdet wurden.
Ich schrieb an die Intendanten und schilderte den Fall. Sie hatten den Film nicht gesehen und machten mir klar, daß sie auch nicht gedächten, das zu tun. Sie hätten meinen Brief an die Chefredaktion weitergeleitet. Die Redakteurin, fügten sie noch zu, sei Mitglied dieser Chefredaktion.
Die Chefredaktion meldete sich nie.
Stattdessen erhielt ich in jenen Tagen einen anonymen Brief, der in Berlin aufgegeben worden war. In diesem Brief wurde ich als Gewalttäter beschimpft. Er schließt mit den Worten: 'Auch wenn Du dich in London versteckst - wir werden dich finden.'
Meine Frau hatte Angst um mich. Auch mir wurde mulmig. Ich gab den Brief an die Polizei weiter und schrieb noch einmal an die 'arte'-Intendanz. Ich gab eine Kopie des Drohbriefes bei, um zu dokumentieren, dass derartige Filme nicht folgenlos bleiben.
Bis heute habe ich keine Antwort darauf erhalten."


So kündigt ARTE den ersten Filmbeitrag des heutigen Themenabends ("Sag mir, wo die Frauen sind") an:

Der rote Faden des Films ist der Regisseur selbst: Cyril de Turckheim, 57 Jahre alt, er ist witzig und gutmütig, glücklich verheiratet und Vater zweier Kinder. Er beklagt sich nicht, ist weder verbittert noch Opfer. Seine männliche Identität hat sich mit dem Feminismus entwickelt, und das möchte er um keinen Preis missen. Aber um sich herum lassen sich die Paare reihenweise scheiden oder sie trennen sich, die Missverständnisse sind unüberwindbar.

Es lässt sich nicht leugnen: Die Frauen haben an Selbstbewusstsein, Macht und gesellschaftlichem Einfluss gewonnen, und das hat die Männer aus dem Gleichgewicht gebracht. Das erkennt auch der Regisseur an, aber er will sich nicht die Freiheit nehmen lassen, weiblichen Machtmissbrauch anzuprangern - und das tut er mit ebenso viel Humor wie Zuneigung.

Es geht nicht an, dass Männer oft alle Schuld auf sich laden. Es ist unerträglich, dass Frauen oft Ungleichheit mit Verschiedenheit verwechseln. Es kann nicht sein, dass Männer alles hinnehmen, nur weil sie Angst haben verlassen zu werden oder in Misskredit zu geraten. Es ist nicht zulässig, die Gerichte immer wieder sagen zu hören, die Männer seien schlechte Männer. Ganz zu schweigen von den Frauen, die behaupten, sie kämen ohne die Männer aus.
Alle Frauen wollen einen umsorgenden Vater, einen Mann, der präsent ist und das Geld verdient, und zugleich träumen sie alle nur vom echt virilen Macho-Supermann, der sie verführt und anmacht. Recht haben sie! Aber die Männer sind nicht auf der Höhe der Erwartungen.


Das klingt wirr. Präsentiert wird der Protagonist als der aus ARTE-Sicht offenbar ideale Mann: kein Opfer und voll auf der feministischen Linie. Die Männer insgesamt sind nach ARTE-Lesart nicht von politischen Benachteiligungen betroffen, sondern lediglich aus dem Gleichgewicht gebracht, weil die Frauen an Selbstbewusstsein gewonnen hätten. Im Fazit haben selbstverständlich die Frauen Recht und die Männer Schuld. Könnte exakt so auch in der EMMA stehen. Trotzdem scheint auch diesem linientreuen Mann zu dämmern, dass hier einiges im Geschlechterverhältnis aus den Fugen geraten ist. Der Beginn einer Entwicklung zur Einsicht? Macht ARTE jetzt alle drei Jahre einen kleinen Schritt nach vorne? Sorry, aber mir fehlt die Geduld für sowas. Ich glaube, ich habe heute Abend schon etwas anderes vor.

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Freitag, August 15, 2008

Britischer Väterrechtler verursacht Verkehrsstau von 15 Meilen

... und erzielt so mal wieder Berichterstattung in der britischen Presse. Ein Auszug:

Tailbacks stretched for 15 miles after computer engineer Geoffrey Hibbert scaled a gantry on the London orbital motorway at 7am and unfurled a banner with pictures of his eight-year-old daughter. The 48-year-old says he has been barred from seeing her since his former partner left last August, despite lodging several court appeals. He claimed to have received support from passing drivers for what was the first Fathers 4 Justice protest on a major road for four years. (…)

'I've got lots of support from motorists passing on the other side. I have had both men and women shouting their support out the windows to me. Even children have given me a cheer.'

Mr Hibbert has three other children from a previous relationship who he has access to. His friend, Ron Reed, said: 'He's been driven to desperation, he's been through all the courts to get access to his daughter and it's cost him 27,000. He last saw her in August last year and he's only spoken to her once. The courts are so geared to the mother, the father gets no justice and that means the kids don't get justice.'

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Donnerstag, Juli 03, 2008

Fathers 4 Justice veranstalten "Gerechtigkeitsmarsch" durch Washington D.C.

Fathers-4-Justice announced today that they are leading organizations and family members in a “Justice March” through Washington DC on August 16, 2008. The origination point of the Justice March is scheduled to launch from the DC FESTIVAL 2008 Civil Rights Event at Upper Senate Park and continue to the United States White House.

Children’s and Parent’s Rights organizations from across the nation are scheduled to congregate on Washington DC this August 15 & 16 at the Upper Senate Park. Why? Because government policies do not reflect what is truly best for children and good parents. The event is bringing the major issues facing parents to the legislators’ doorsteps, their backyards, and their offices.


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Dienstag, Juni 10, 2008

Großbritannien: Väterrechtler steigen Labour-Führerin aufs Dach

Wie groß das Leid, die Wut und die Gemeinheit im Leben dieser Väter sein muss, lässt sich immer wieder auch an Forumsbeiträgen ablesen, die sich mit besonderer Schärfe zu Wort melden, wenn es um modische Vätermodelle geht. Sie weisen auf ein heuchlerisches Moment der Diskussion um die neuen Rollenmodelle hin: Dass manche Väter von ihren Kindern wegbleiben, nicht weil sie etwa bequem seien oder traditionell, sondern weil das Gesetz, das "Sorgerecht" und seine richterliche Auslegung, es so will.

In Großbritannien kennt man dieses bittere Problem auch und ähnlich wie in Deutschland (z.B. "Väter für Kinder") gibt es Organisationen, die diese Väter öffentlichkeitswirksam vertreten – manchmal in einer spektakulären Form: So sind am Sonntagmorgen zwei Männer der britischen Aktionsgruppe "Fathers 4 Justice" ("Väter für Gerechtigkeit") der stellvertretenden Labour-Parteivorsitzenden und Geschäftsführerin der Regierung im Unterhaus Harriet Harman aufs Doppelhausdach gestiegen.


Den kompletten Artikel mit vielen Links findet man bei Telepolis.

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Donnerstag, Mai 15, 2008

Schweiz: Breites Bündnis fordert gemeinsames Sorgerecht

Eltern sollen auch nach einer Scheidung oder Trennung das gemeinsame Sorgerecht für ihre Kinder in der Regel behalten: Das fordert ein neu gegründeter Dachverband von 13 Väter- und Kinderrechtsorganisationen.


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