Britische Regierung kündigt nationalen Gipfel zur Situation von Männern und Jungen an
1. Neues aus Großbritannien:
Premierminister Sir Keir Starmer hat angekündigt, dass die Regierung im nächsten Jahr einen nationalen Gipfel zu den Herausforderungen für Männer und Jungen veranstalten wird. Während eines Empfangs in der Downing Street zum Internationalen Männertag sagte Starmer, dass Themen wie die psychische Gesundheit von Männern und Frauenfeindlichkeit im Internet "eine nationale Antwort erfordern".
Vizepremierminister David Lammy und Opferminister Alex Davies-Jones wurden damit beauftragt, die Bemühungen der Regierung zur Bewältigung der Probleme von Männern zu leiten. "Es muss eine gesamtgesellschaftliche Anstrengung sein. Damit wir diese Probleme besser verstehen können, werden wir nächstes Jahr Menschen zu einem nationalen Gipfeltreffen zum Thema Männer und Jungen zusammenbringen", sagte Starmer.
(…) Der Premierminister betonte, dass die Unterstützung von Männern und Jungen kein "Nullsummenspiel" sei, und erklärte am Mittwoch bei dem Empfang: "Wir müssen die Geschlechter nicht gegeneinander ausspielen. Es ist nicht entweder das eine oder das andere; wir können beides haben. Eine positive Agenda für Männer und Jungen geht nicht zu Lasten von Frauen und Mädchen."
An der Veranstaltung, die laut Starmer der erste Empfang zum Internationalen Männertag in der Downing Street Nr. 10 war, nahmen Vertreter von Wohltätigkeitsorganisationen und Unternehmen sowie Prominente teil, die sich für die geistige und körperliche Gesundheit von Männern einsetzen.
Schräg ist natürlich, dass "Frauenfeindlichkeit im Internet" als Thema genannt wird. Ich kann mich an keinen Frauengipfel erinnern (der letzte war vor wenigen Tagen), bei dem auch feministischer Männerhass auf der Tagesordnung stand.
Das britische Gesundheitsministerium hat dieser Tage auch ein ausführliches Dossier zur Männergesundheit vorgelegt.
2. Neue Hürden erschweren die Kriegsdienstverweigerung. So wird inzwischen offenbar auch das Vorlegen einer Geburtsurkunde verlangt.
3. "Wer jeden Beschuldigten zum Täter erklärt, schadet am Ende den wirklichen Opfern" argumentiert Antje Jelinek im politischen Magazin CICERO. Ein Auszug:
Bei den Grünen, aber auch in der linken Szene allgemein, wurde die Beweislastumkehr mittlerweile assimiliert und zum probaten Mittel im Kampf gegen das Patriarchat erklärt. Die Unschuldsvermutung ist demnach lediglich ein lästiges Beiwerk, das nur vor Gericht gilt. In linksradikalen Kreisen ist diese Auffassung von Gerechtigkeit und Opferschutz schon seit Jahren gängige Praxis. In sogenannten Outcalls werden Anschuldigungen gegen unliebsame Männer veröffentlicht, damit sie einer sozialen Ächtung ausgesetzt werden. Verkauft wird das als Feminismus und als progressiv.
(…) Nicht nur Prominente haben unter dieser absurden Vorstellung moralischer Verklärtheit zu leiden. Auch in der Punkszene gibt es Fälle, wo falsch beschuldigte Normalos von massiver sozialer Zerstörung betroffen sind. Eine in der Szene bekannte Plattform, die hier ordentlich mitmischt, ist PunkToo. Sie gibt jeder Frau bzw. FLINTA-Person die Möglichkeit, ganz unkompliziert einen Rachefeldzug anzustoßen. Der Beschuldigte darf sich weder zu den Anschuldigungen äußern, bevor sie ins Netz gelangen, noch im Nachhinein adäquat verteidigen. Das ist schlicht nicht gewollt.
Die soziale Ächtung, die daraus folgt, äußert sich dadurch, dass Personen, Veranstalter, Veranstaltungsorte, Bands – mitunter das komplette soziale Umfeld – massiv unter Druck gesetzt werden, den Beschuldigten zu canceln und sich von diesem zu distanzieren. Wer das als Freund oder Angehöriger nicht möchte, wird ebenfalls gecancelt. Davon sind dann auch Frauen betroffen, denn es gilt die Kontaktschuld.
PunkToo existiert daher nicht für die Aufklärung sexueller Übergriffe, die Lösung von Konflikten oder für irgendeine Form von Gerechtigkeit, sondern als feministisches Projekt, das Männer generell an den Pranger stellt – begründet oder nicht. Die Schäden einer falschen Beschuldigung wirken sich in der Punkszene dann nicht nur auf die sozialen Kontakte aus, sondern oft auch finanziell. Gerade dort, wo mit Musik auch Geld verdient wird, kommt es durch Kündigung von Plattenverträgen oder Blockade von Konzertveranstaltungen und Plattenlabels aufgrund der falschen Anschuldigungen zu finanziellen Einbußen.
Auf der linksradikalen Plattform Indymedia, auf die PunkToo auch gern verweist, und auf anonymen Accounts auf Instagram ist es gängige Praxis, Männer zu beschuldigen und deren soziale Ächtung zu befeuern. Besonders Instagram bietet der perfiden Praxis solcher Outcalls gute Möglichkeiten. So wird (…) in einer Instagram-Story, die nach 24 Stunden wieder verschwindet, die angeblich sexuell übergriffige Person mit detaillierter "Täterbeschreibung", Fotos und ausführlichen Schilderungen seiner angeblichen Vergehen angeklagt. Es wird ausdrücklich darum gebeten, die Inhalte zu teilen. Nach Verschwinden der Story soll man per DM ("direct message") nachfragen, um das Material für das Teilen des Outcalls zu bekommen.
Die Anschuldigungen bei solcher Art Outcalls reichen von emotionaler Gewalt, harmlosen sexuellen Übergriffen über sexuelle Nötigung bis hin zur Vergewaltigung. Werden die in den Outcalls geschilderten Vorwürfe vor Gericht eindeutig geklärt, sorgt das aber keineswegs für eine Rehabilitierung der falsch Beschuldigten. Das zeigt das Beispiel einer der Autorin bekannten Person aus Gotha, die vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen wurde. Die soziale Zerstörung wird dennoch weiter vorangetrieben. Und auch das Canceln der Räume, in denen die Tat, die nie stattgefunden hat, angeblich geschah, wird auch nach fünf Jahren in der Szene weiter thematisiert – und Bewohner und Betreiber der Location verurteilt.
Jelineks Auffassung zufolge schade derartige Lynchjustiz dem Rechtsstaat sowie der Glaubwürdigkeit tatsächlicher Opfer.
4. Kanada legt die "feministische Außenpolitik" zu den Akten. Man wolle sich aber weiter für die Rechte sexueller Minderheiten und die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen engagieren. Man werde an den feministischen Grundwerten als Teil der Regierungspolitik festhalten, erklärte die kanadische Außenministerin Anita Anand.