Donnerstag, November 06, 2025

"Moment – die Männerrechtsbewegung FUNKTIONIERT??"

1. "Moment – die Männerrechtsbewegung FUNKTIONIERT??" lautet der Titel eines aktuellen Youtube-Videos, in dem Simone und Malcolm Collins sich damit beschäftigen, dass die Männerrechtsbewegung in den USA unerwartete und signifikante Fortschritte erzielt.

Der erste große Erfolg betrifft die Reform der Scheidungsgesetze, insbesondere in Bezug auf das Sorgerecht. Der Bundesstaat Kentucky verabschiedete 2018 als erster Bundesstaat ein Gesetz, das gleichberechtigte geteilte elterliche Sorge zum Standard bei Scheidungen macht. Dieses Modell wurde seitdem in mindestens vier weiteren Bundesstaaten (Arkansas, West Virginia, Florida und Missouri) übernommen, und rund 20 weitere Staaten ziehen ähnliche Gesetze in Betracht. In Kentucky sank die Scheidungsrate zwischen 2016 und 2023 um 25 %. Die Gastgeber vermuten, dass dieser Rückgang darauf zurückzuführen ist, dass die 50/50-Regelung Scheidungen für Frauen, die das volle Sorgerecht und die damit verbundenen finanziellen Zahlungen (Unterhalt) anstreben, weniger attraktiv macht. Neuere Gesetze in Kentucky sehen auch vor, dass Eltern, die mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen, weniger Unterhalt zahlen müssen.

Das Video beleuchtet danach die Rolle von Männern im Zusammenhang mit dem Texas Heartbeat Act (SB8), der Abtreibungen nach Feststellung von Herzaktivität des Fötus stark einschränkt: Das Gesetz erlaubt jedem Privatbürger (einschließlich der Väter), eine Zivilklage gegen Personen einzureichen, die eine solche Abtreibung durchführen oder dabei helfen. Dies wird als eine Form der "kulturellen Souveränität" interpretiert, die es Einzelpersonen ermöglicht, ihre kulturellen Normen durchzusetzen. Männer nutzen das Gesetz, um rechtliche Schritte gegen Freunde oder Ärzte ihrer Ex-Partnerin einzuleiten, die Abtreibungen unterstützten, ohne dass der Vater davon wusste oder zustimmte. Prominente Beispiele sind Klagen gegen Personen, die Abtreibungspillen versendeten oder bei Abtreibungen in andere Bundesstaaten halfen.

Das Video führt weitere, breitere Erfolge der Männerrechts-Bemühungen an: So stellte ein Urteil des Supreme Courts von 2025 fest, dass Männer in Klagen wegen Diskriminierung am Arbeitsplatz keinen höheren Beweisstandard erfüllen müssen als andere Gruppen. Mehrere Klagen von weißen Männern gegen Unternehmen wegen Benachteiligung im Rahmen von Diversitätsinitiativen wurden mit hohen Schadensersatzzahlungen beigelegt.

Einige Staaten bewegen sich zudem hin zu geschlechtsneutraleren Leitlinien für Alimente (Ehegattenunterhalt) und Kindesunterhalt, was die finanzielle Lücke nach einer Scheidung verringert.

Handlungsbedarf sehen Simone und Malcolm Collins noch beim Thema Vaterschaftsbetrug. Schätzungen basierend auf DNA-Analysen deuten ihnen zufolge darauf hin, dass bis zu 5 % der Bevölkerung eine unerwartete biologische Elternschaft aufweisen. In gerichtlich angeordneten Vaterschaftstests liegt der Ausschluss eines vermuteten Vaters bei hohen 12 % bis 30 %. In den meisten Gerichtsbarkeiten wird Vaterschaftsbetrug nur als Zivilsache und nicht als Verbrechen behandelt. Selbst im strengeren Nevada wird es als grobes Vergehen mit einer Höchststrafe von 364 Tagen Haft und nur 2.000 US-Dollar Geldstrafe eingestuft. Kuckucksväter müssen Vaterschaft innerhalb eines kurzen Zeitfensters anfechten. Oft müssen sie auch nach Aufdeckung des Betrugs weiterhin Unterhalt zahlen, wenn dies im besten Interesse des Kindes liegt oder eine starke Eltern-Kind-Beziehung besteht. Simone und Malcolm Collins argumentieren, dass die Bekämpfung des Vaterschaftsbetrugs der nächste wichtige Bereich sein sollte, auf den sich die Männerrechtsbewegung konzentrieren sollte.



2. Das FBI kappt seine Verbindungen zu Gruppen, die sich unter anderem gegen die Männerrechtsbewegung positioniert haben, etwa das Southern Poverty Law Center. "Das Southern Poverty Law Center hat schon vor langer Zeit die Bürgerrechtsarbeit aufgegeben und sich zu einer parteiischen Verleumdungsmaschine gewandelt", schrieb FBI-Direktor Kash Patel auf X (Twitter). "Ihre sogenannte ‚Hasskarte‘ wurde dazu benutzt, um Mainstream-Amerikaner zu diffamieren und hat sogar zu Gewalt geführt. Diese schändliche Bilanz macht sie für eine Partnerschaft mit dem FBI ungeeignet."



3. " Ukraine-Treffer gegen Russlands Wirtschaft zwingen Putin zu neuem Gesetz – und neuer Wehrpflicht" titelt die Frankfurter Rundschau. Der arme Putin … dass man ihn zu solchen Sachen zwingen kann. Es muss schlimm sein, wenn man so komplett machtlos ist. Hätte er sich mal besser in eine Situation gebracht, in der er irgendeinen Einfluss ausüben kann.



4. Die Wochenzeitung (WOZ) berichtet über den Androzid im Sudan.



5. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Der Spiegel hat am Mittwoch einen Leitartikel zur Frauengesundheit und dem mangelndem Engagement der Bundesregierung gebracht. Spoileralert: Es ist wirklich gemein gegenüber den Frauen!

Am heutigen Donnerstag hat der Spiegel den Artikel gelöscht. Was jetzt im einzelnen falsch war verrät uns der Spiegel nicht. Vermutlich will man jetzt doch erst mal recherchieren, bevor man dann was veröffentlicht. Aber was weiß ich schon.

Was mir auffällt ist, dass laut dem Spiegel in einem Land in dem es ein Frauenministerium gibt und Frauenärzte und mehr Frauen Medizin studieren als Männer, es auf jeden Fall unfair ist, dass die Bundesregierung nur einen "mickrigen Anteil" aller Forschungsgelder der Frauengesundheit widmet.

Nein, natürlich verrät uns der Spiegel nicht wieviel für Männergesundheit vorgesehen ist. Warum fragen Sie so dumm?




Mittwoch, November 05, 2025

Gender-Expertin: "Auch Männer werden in der Medizin vernachlässigt"

1. Auf der Website Watson rückt eine Überschrift die Benachteiligung von Männern in den Fokus. In einem Interview mit der US-amerikanischen Professorin Londa Schiebinger geht es zwar wie gewohnt fast durchgehend allein darum, wie man die Situation des weiblichen Geschlechts verbessern kann. An einer Stelle aber erklärt die Wissenschaftlerin:

Wenn wir über Gender-Medizin sprechen, geht es nicht nur um Frauen. Auch Männer werden vernachlässigt – zum Beispiel beim Thema Osteoporose. (…) Osteoporose gilt als "Frauenkrankheit", weil Frauen früher und häufiger daran erkranken – etwa ab 65. Männer sind meist erst ab 75 betroffen und werden oft nicht diagnostiziert oder richtig behandelt. Auch sie brauchen gezielte Therapien. Geschlechtergerechte Medizin betrifft alle.


Ich würde mich ja schon über geschlechtergerechte Medien freuen, die den Anliegen von Männern ebenso viel Platz einräumen we den Anliegen von Frauen.



2. Die Frankfurter Allgemeine verrät, wie sich Narzissmus bei Frauen zeigt. Ein Auszug:

Weibliche Narzissten manipulieren die Menschen in ihrer Umgebung. Doch dabei verhalten sie sich anders als Männer mit grandiosem Narzissmus, die oft dominant auftreten. "Wenn man so eine Person kennenlernt, merkt man erst mal gar nicht, dass sie eine Narzisstin ist", sagt Ava Green. Sie ist forensische Psychologin an der City St George’s University of London und forscht zu weiblichem Narzissmus. "Doch Frauen mit starkem vulnerablen Narzissmus haben das gleiche Bedürfnis, bewundert zu werden." Sie sehen sich häufig als Opfer und fühlen sich schnell angegriffen. Vulnerable Narzisstinnen denken sich oft Entschuldigungen aus, aber übernehmen keine Verantwortung für die Folgen ihres Handelns. In großen Gruppen ziehen sie nicht gerne Aufmerksamkeit auf sich, haben aber ein starkes Bedürfnis, dazugehören zu wollen, zeigen Studien. Ava Green gibt ein Beispiel: Wenn etwa eine Frau mit starkem vulnerablen Narzissmus auf einer Party von einer Bekannten nicht gegrüßt wird, kommt ihr nicht in den Sinn, dass diese sie womöglich nicht gesehen haben könnte. Sie ist beleidigt und wütend. Ihr Groll kann lange währen, und aus Rache wird sie die Bekannte vielleicht wochenlang nicht beachten. Narzisstinnen können schwer ertragen, wenn andere sich nicht so verhalten, wie sie es wünschen. Dann können sie extrem zornig und aggressiv werden. Green hat in einer kleinen Studie zu häuslicher Gewalt herausgefunden, dass Frauen mit vulnerablem Narzissmus häufiger ihren Partner angreifen, körperlich wie psychisch. "Die Opfer sind sich oft nicht bewusst, dass ihre Partnerinnen narzisstisch sind", sagt sie.




3. Das Ansehen des berühmten Physikers Erwin Schrödinger wurde zuletzt durch Missbrauchsvorwürfe schwer beschädigt. Der Standard berichtet darüber:

Der Skandal begann vor knapp vier Jahren in Irland. Der Journalist Joe Humphreys veröffentlichte am 11. Dezember 2021 in der Tageszeitung Irish Times einen Artikel über einen angeblichen "Lolita-Komplex" des österreichischen Physikers Erwin Schrödinger. Der habe sich während seiner mehr als 16 Jahre im Exil in Irland unter anderem in eine 12-Jährige verliebt. Überhaupt sei er ein Serientäter gewesen, dessen Verhalten dem Profil eines Pädophilen entsprochen habe.

Die "Beweise", die Humphreys für seine gewunden formulierten Anschuldigungen nannte, gingen im Kern auf eine bereits 1989 erschienene Schrödinger-Biografie zurück. Dessen Autor Walter Moore, ein US-Chemiker mit Schreibtalent, widmete in Schrödinger. Life and Thought dem unkonventionellen Liebesleben des Physikers ausnehmend viel Beachtung und verwendete mehrfach den Begriff Lolita-Komplex.

Mehr als 30 Jahre später nahm Humphreys diesen Faden auf und spann ihn weiter, indem er das Alter einiger Liebschaften Schrödingers verjüngte, um die Lolita-These plausibler zu machen. Was auf diesen schlecht recherchierten Zeitungsartikel folgte, war eine sich überschlagende Welle der Entrüstung – aber nicht über die faktischen Fehler des Texts, sondern über Schrödingers angebliche Pädophilie.

In deutschen Zeitungsberichten, die kurze Zeit später erschienen, wurde der Physiker zum "ungenierten Missbrauchstäter" erklärt. Und im Empörungsfuror kritisierte man sogar den Biografen Moore, der Schrödingers Untaten als Lolita-Komplex "verharmlost" habe. (Zur Erinnerung: In Nabokovs begriffsbildendem Roman Lolita wird eine 12-Jährige von einem älteren Mann mehrfach sexuell genötigt.)

War Schrödingers Ruf erst einmal ruiniert, skandalisierte es sich weiter ungeniert. Das US-Medium Futurism erklärte den Physiker einen Monat nach dem Artikel in der Irish Times gleich einmal zum "Monster". Den Text dazu wiederum vertwitterte der prominente Physiker Sean Carroll für seine 300.000 Follower zustimmend mit der Bemerkung: "…turns out Erwin Schrödinger sexually abused underage girls. Ugh."

Im Trinity College in Dublin, einer der besten Universitäten Europas, beließ man es nicht bei starken Worten, sondern setzte kurzerhand Taten: Im Februar 2022 benannte die Fakultät für Physik das Schrödinger Lecture Theatre um und ließ ein Bild des Physikers entfernen. Zudem fanden die jährlichen Schrödinger-Lectures, die prominente österreichische Forschende bis 2021 ebendort jährlich halten durften, 2022 ihr abruptes Ende.


Jetzt, berichtet der Standard weiter, hat sich ein Forscherehepaar die Vorwürfe genauer angesehen und auf ihre Berechtigung abgeklopft:

Die laufen auf eine Entlastung des Physikers hinaus. "Schrödinger hat sicherlich ein Beziehungsleben jenseits gängiger Moralvorstellungen geführt. Wir haben aber keine Anhaltspunkte dafür gefunden, dass Schrödinger ein pädophiler Täter gewesen sei oder pädophile Neigungen gehabt hätte", versichern sie auf Nachfrage – nachdem sie alle bei Moore beschriebenen Verdachtsfälle auf ihre Quellen abgeklopft haben und dabei auf die Perspektive und die Aussagen der involvierten Frauen besonderes Augenmerk legten.

Sehr viel kritischer fällt hingegen ihre Beurteilung des Biografen Moore aus: Der sei von der psychoanalytisch inspirierten Idee besessen gewesen, dass besondere sexuelle Abenteuer die Kreativität Schrödingers beflügelt hätten. Um diese verkaufsträchtige, aber unhaltbare These zu stützen, habe Moore – oft wider besseres Wissen – die ihm vorliegenden Fakten zurechtgebogen.

(…) So geht es mit vielen angeblichen Fakten, die Moore und alle späteren Rufschädiger präsentieren. Das trifft insbesondere auf Schrödingers meistskandalisierte Beziehung zu, nämlich der mit Ithi Junger. Laut Humphreys sei sie 14 gewesen, als der 39-jährige Schrödinger seine Rolle als Nachhilfelehrer dazu nützte, um sie sexuell zu missbrauchen. Mit 17 sei sie schwanger geworden und hatte eine desaströse Abtreibung, durch die sie unfruchtbar wurde.

Das ist schon im Vergleich mit Moores Biografie schlicht gelogen, denn da heißt es, dass die beiden nicht lange nach Ithi 17. Geburtstag "lovers" wurden. Doch auch schon Moore verjüngte unstatthaft: "Moores Notizen zufolge hatte der Biograf von Ithi Junger und ihrer Zwillingsschwester erfahren, dass sie 18 oder 19 Jahre alt gewesen war, als die sexuelle Beziehung mit Schrödinger begann", sagt Magdalena Gronau.

Vor allem aber deuten Quellen wie neu ausgewertete Briefa Ithis darauf hin, dass diese vermutlich erste außereheliche Affäre Schrödingers trotz des Altersunterschieds einvernehmlich war, resümiert das Forscherpaar. Darüber hinaus scheint Ithi Junger selbst wie die Schrödingers ein libertäres Beziehungsmodell praktiziert zu haben und neben Schrödinger noch eine weitere Partnerschaft geführt zu haben. Und nach allem, was die beiden in Erfahrung bringen konnten, galt das auch für viele weitere Liebschaften des diskreditierten Physikers.




4. Ein früherer Bundestagsabgeordneter und eine Lehrerin sind unter anderem wegen Missbrauchs der sieben und neun Jahre alten Söhne der Frau angeklagt. Die Taten sollen vor vier Jahren in Goslar passiert sein.



Dienstag, November 04, 2025

"Wenn Engagement für Männer funktioniert"

Vor einigen Tagen bin ich auf einen Debattenbeitrag gestoßen, der sich damit beschäftigt, wie eine politische Bewegung für Männer vorgehen sollte, um erfolgreich zu sein. Er ist kontrovers genug, um eine Übersetzung ins Deutsche zu rechtfertigen. Jeder kann sich seine eigenen Gedanken darüber machen, ob der Autor Recht hat oder nicht – vielleicht auch vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen mit der Fürsprache für Männer.

(Vorab meine Erfahrungen, die ich bei der Übersetzung dieses Textes mit verschiedenen KIs gemacht habe: ChatGPT und Copilot haben eine Übersetzung schlicht verweigert. Die Übersetzung von Grok war mir zu holprig. Die Übersetzung von Perplexity war sprachlich exzellent, hat den Text aber auch eingedampft, also gekürzt. Für die Übersetzung von Gemini habe ich mich entschieden.)



Teil 1: Einführung in die Männerrechtsarbeit

Das Eintreten für Männeranliegen ist in der Regel unpopulär und wenig erfolgreich. Selbst wenn es zu einer gewissen Bekanntheit gelangt, ist diese meist negativ behaftet.

Dennoch gibt es seltene Fälle, in denen sich männlicher Aktivismus tatsächlich durchsetzt – Momente, in denen Frauen (und ihre männlichen Unterstützer) es nicht schaffen, Männer zum Schweigen zu bringen und ihren Fortschritt zu verhindern. Bei all diesen erfolgreichen Kampagnen lässt sich ein konstanter Erfolgsfaktor beobachten: das "Ignorieren von Frauen".

Wenn eine soziopolitische Gruppe Erfolg hat, liegt das üblicherweise an ihren Verbündeten. Man könnte zwar meinen, man brauche die gegnerische Bevölkerungsgruppe nicht, doch oft sind es gerade die Verbündeten aus dieser entgegengesetzten Gruppe, die der eigenen Sache zum Durchbruch verhelfen. Aktivisten versuchen typischerweise, an die Vernunft und Moral der anderen Seite zu appellieren. Sie klären Missverständnisse auf, schaffen ein willkommenes Umfeld, lehnen "radikale" Ideen ab zugunsten von mehr "Einigkeit". Das ermutigt Gleichgesinnte, sich zu äußern, zieht Neutrale auf die eigene Seite und führt im besten Fall sogar dazu, dass Gegner ihre Meinung ändern.

Leider trifft für die Förderung von Männeranliegen das Gegenteil zu: Männer sind erfolgreicher, wenn sie sich unabhängig von weiblichem Einfluss organisieren. Das liegt daran, dass Frauen kaum die Rolle des "Verbündeten" oder der "neutralen Partei" einnehmen – sie fungieren stattdessen oft als "Bremsklötze". Sie verwässern das eigentliche Thema, machen Männer, die sich dazu äußern, zu Feinden und lenken die Aufmerksamkeit zurück auf sich selbst. All dies trägt nicht zur Lösung der Probleme bei.

Wenn Männer auf die "Moral der Frauen" setzen, kommt die gesamte Diskussion und Problemlösung zum Erliegen, da sie ihre Zeit damit verbringen, sich in endlosen, fruchtlosen Argumentationskreisen mit Frauen zu verstricken. Sobald Männer akzeptieren, dass sie nicht mit sinnvoller Unterstützung vonseiten der Frauen rechnen können, ignorieren sie diese und konzentrieren sich auf die Mobilisierung, um das Problem selbst zu lösen. Die Frauen, die Männer wirklich unterstützen, werden sich der Sache ohnehin anschließen, weil sie verstehen, dass Gerechtigkeit wichtiger ist als ihr Ego. Infolgedessen wird die Kampagne für männlichen Fortschritt erfolgreich.

Teil 2: Die drei Stufen des Gaslightings

Wenn Männer versuchen, auf ein männliches Problem aufmerksam zu machen, versuchen Frauen (oft zusammen mit männlichen Befürwortern) routinemäßig, sie per Gaslighting mundtot zu machen. Sie nutzen jede erdenkliche Plattform, um dieses Ziel zu erreichen. Die Aufgabe der Männer ist es, sich auf dieses Gaslighting nicht einzulassen und das Thema stattdessen konsequent voranzutreiben. Männer sollten stets daran denken, dass sie menschlich behandelt werden wollen und diesen Respekt von der Gesellschaft einfordern. Was Frauen dabei empfinden, ist irrelevant.

1. Herunterspielen

Die erste Stufe des Gaslightings besteht darin, das Thema abzutun. Es wird so dargestellt, als würden ein paar "Versager" die Gesellschaft mit ihrem "Gejammer" stören. Frauen werden sich öffentlich äußern, um zu betonen, dass ihnen das Thema völlig egal sei. Obwohl niemand sie nach ihrer Meinung fragt, empfinden sie es als ihre weibliche Pflicht, "Klarheit" in dieser nicht existierenden Angelegenheit zu schaffen.

Dieses Gaslighting tritt in zwei Formen auf:

* Unwissenheit vortäuschen: Es wird versichert, dass das, worüber sich Männer beschweren, völlig übertrieben sei.

* Irrelevanz unterstellen: Es wird versucht, die Männer psychologisch zu manipulieren, indem ihnen das Gefühl der Isolation vermittelt wird. Man will sie davon überzeugen, dass nur eine Handvoll Menschen ihre Ansichten teilt, während der Rest der Welt sie auslacht.

Das Ziel dieser Taktik ist es, Männer davon abzuhalten, das Thema weiterzuverfolgen. Wer will schon einen Kampf führen, der bereits verloren scheint und niemanden interessiert?

Es ist wichtig, sich vor Augen zu führen, dass das Problem relevant ist. Das ist der Grund, warum Frauen die Fassade der Gleichgültigkeit aufrechterhalten müssen. Sie versuchen, Männer per Gaslighting davon zu überzeugen, dass es sich um ein Nicht-Problem handelt, in der Hoffnung, dass diese aufgeben. Die Hartnäckigkeit, mit der sie diese Fassade verteidigen, sollte als Motivation dienen, die Sache weiterzuverfolgen.

2. Verleumdung

Die zweite Stufe des Gaslightings ist das Spiel der "Damsel in Distress". Wenn Frauen sehen, dass ihre Abweisung die Bewegung nicht aufhält (sondern sie sogar wachsen lässt), ändert sich ihre gesamte Haltung von "gleichgültig" zu "ängstlich". Sie verspotten die Männer, die das Thema aufbringen, nicht länger – sie tun nun so, als hätten sie Angst vor ihnen. Sie inszenieren, als stünde die Welt vor dem Untergang, wenn Männer nicht aufhören, auf das Problem aufmerksam zu machen.

Dies sind die Kernstrategien in dieser Phase:

* Verleumdungsartikel: Negative oder kontroverse Äußerungen von Männern werden als "Beweis" dafür verwendet, dass die gesamte Bewegung "hasserfüllt" sei. Diese Verleumdung dient dann als Rechtfertigung für jede zukünftige Toxizität oder Respektlosigkeit ihnen gegenüber.

* Angststrategie: Frauen behaupten, die Gruppe sei "gefährlich" und sie selbst hätten "Angst um ihr Leben". Diese Taktik der verängstigten, verletzlichen Frau wird eingesetzt, um andere Männer zum Eingreifen zu bewegen (verbal oder physisch), damit sie die Wortführer wieder "zur Räson" bringen.

* Gleichsetzung mit Hassgruppen: Es wird versucht, die Anliegen der Männer mit extremistischen Hassgruppen in Verbindung zu bringen, um die Öffentlichkeit in die Irre zu führen. Dies erschwert es Menschen, die Menschenrechte unterstützen, sich mit der Sache zu identifizieren, da niemand mit Fanatikern in Verbindung gebracht werden möchte. Gleichzeitig glauben dadurch tatsächliche Fanatiker, dass sie in der Gruppe willkommen sind und versuchen, sich einzuschleusen.

Es ist die Aufgabe der Männer, so weit wie möglich zu verhindern, dass Extremisten die Bewegung infiltrieren. Sie müssen die Öffentlichkeit daran erinnern, dass ihre Ziele "Menschenrechte" und "bürgerliche Freiheiten" betreffen – und nicht "Vorurteile" oder "Fanatismus". Es muss eine klare Abgrenzung von diesen hasserfüllten Infiltratoren erfolgen, während das eigentliche Anliegen weiter vorangetrieben wird.

3. Letzte Abwehr (Failsafe)

Wer diese Stufe erreicht hat, war mit seinem Aktivismus weitgehend erfolgreich. Es ist gelungen, das Gaslighting zu überwinden und gesellschaftliche, politische und rechtliche Erfolge zu erzielen. Es bedeutet aber auch, dass nun die letzte Stufe des weiblichen Gaslightings bevorsteht.

In dieser finalen Phase geben sich Frauen als falsche Fürsprecherinnen für Männeranliegen aus, obwohl sie historisch gesehen deren lautstärkste Gegnerinnen waren. Nach dem berühmten Motto: "Wenn du sie nicht schlagen kannst, schließe dich ihnen an." Oder (im Falle der Frauen): "Wenn du sie nicht schlagen kannst, nimm ihre Erfolge für dich in Anspruch."

Wie bei den meisten Bewegungen springen die Kritiker auf den Zug auf, sobald sich der Erfolg einstellt. Das weibliche Ego lässt es jedoch nicht zu, den Fehler vollständig einzugestehen. Wenn Frauen das Aufkommen des Themas nicht verhindern können, versuchen sie zumindest, die Art und Weise zu kontrollieren, wie darüber gesprochen wird.

* Sie etikettieren den Erfolg als "feministischen Sieg" und behaupten, dies sei von Anfang an ihr Plan gewesen. Sie gehen davon aus, dass all jene, die sie zu Recht für ihre ablehnende Haltung kritisieren, lediglich "schlecht informiert" seien.

* Sie setzen ihre Angriffe und die Dämonisierung gegen die Männer fort, die tatsächlich für den Erfolg verantwortlich waren. Sie behaupten, diese Männer hätten das Problem zwar richtig erkannt, seien aber trotzdem "schreckliche Menschen", die es verdienten, angegriffen zu werden.

* Sie geben Männern die Schuld an den Problemen der Männer ("toxische Männlichkeit" und "das Patriarchat schadet auch Männern"). Sie deuten den Nachteil der Männer als einen Nachteil der Frauen um, um den sich äußernden Männern jegliches Mitgefühl zu entziehen.

* Letztlich kommen sie zu dem Schluss, dass die Lösung des Problems mehr "weibliche Ermächtigung" und eine stärkere Unterstützung von Frauenprojekten beinhalte.

Es sei klargestellt: Frauen handeln nicht unbewusst.

* Ihnen ist vollkommen bewusst, dass sie die treibende Kraft gegen das Männerthema waren. Sie wissen genau, dass die Aussage "alle Probleme der Männer sind Schuld der Männer" keinen hilfreichen Beitrag zur Debatte leistet. Und sie wissen, dass die Forderung nach mehr weiblicher Ermächtigung die Männeranliegen in keiner Weise voranbringen wird.

* Sie tun dies nicht, um zu helfen. Sie tun es, um die Debatte zu verwässern. Sie wollen sich als Helden inszenieren, während sie sich wie Gegenspieler verhalten. Sie sehen den Erfolg dieser Männergruppe und den Statusgewinn und wollen, dass die Geschichte sie als eine der führenden Stimmen dieses Erfolgs betrachtet.

Es ist zu empfehlen, alle Reaktionen und Gegenreaktionen von Frauengruppen und weiblichen öffentlichen Personen zu dokumentieren. Sämtliche Beweise ihres gesellschaftlichen und institutionellen Fehlverhaltens sollten aufbewahrt werden. Männer sollten darauf vorbereitet sein, der Öffentlichkeit alle Beweise zu präsentieren, wann immer das Thema aufkommt. Die Wahrheit ist auf ihrer Seite, und sie sollten daran arbeiten, Männer auf ihre Seite zu ziehen, statt auf die ihrer Opposition.

Teil 3: Fazit

Ob auf institutioneller oder in den sozialen Medien – Frauen haben unmissverständlich klargestellt, dass sie keine Verbündeten für Männeranliegen sind. Ihre Stimmen werden wenig dazu beitragen, die Probleme der Männer voranzubringen, da die meiste Zeit damit verbracht wird, den Fortschritt zu blockieren. Wenn es um Männeranliegen geht, werden Frauen die Rolle des Bremsers, des Zaungasts, des gleichgültigen Zuschauers oder des Manipulators übernehmen. Aber sie werden keine kollektiv nützliche Verbündete sein.

Die Aufgabe der Männer ist es, dies zu akzeptieren. Sobald dies geschieht, kann das Problem tatsächlich effektiver angegangen werden. Man sollte weniger Zeit damit verbringen, an die Moral der Frauen zu appellieren. Die gesamte Zeit kann stattdessen darauf verwendet werden, Gleichgesinnte zu rekrutieren und die nächsten Schritte zu strategisieren.

Dies ist die größte mentale Blockade, die Männer ständig zu überwinden haben. Wie jede andere aktivistische Gruppe auch, wünschen sie sich, dass die entgegengesetzte Bevölkerungsgruppe eine helfende Hand reicht, um eine gemeinsame Front aufzubauen. Doch Frauen haben sich bewusst dazu entschieden, ein Hindernis anstelle eines Weges in eine bessere Zukunft zu sein. Es ist an der Zeit, dass Männer dies akzeptieren und ihren eigenen Weg in eine bessere Zukunft schaffen.




Was der Autor hier formuliert, ist sicherlich provokativ (für ChatGPT und Copilot war es zu provokativ): In unserer Gesellschaft gilt es als akzeptabel, dass Frauen Männer negativ bewerten, aber nicht umgekehrt. Allerdings kann jeder selbst ausprobieren, ob der Autor Recht hat oder nicht, indem er Frauen aus seinem Umfeld für Männeranliegen zu gewinnen versucht. Die Reaktionen dürften aufschlussreich sein.

Ich selbst kann sagen, dass ich immer wieder auf Frauen gestoßen bin, die mir/uns zustimmen – das letzte Mal vor zwei Wochen. Insgesamt sind diese Frauen aber klar in der Minderzahl. Wenn Frauen zustimmen, bleiben sie zumeist trotzdem in der Rolle des Zaungastes; echte Unterstützung findet nur in Ausnahmefällen statt. Die Regel sind tatsächlich die in dem Artikel aufgeführten Abwehr-Strategien.



Montag, November 03, 2025

Androzid im Sudan: Männer zu Hunderten erschossen

1. Der Standard berichtet aus dem Sudan:

Auf Kamelen trieben Kämpfer der sudanesischen Miliz Rapid Support Forces (RSF) am vergangenen Woche mehrere Hundert Männer in der Nähe der Stadt El-Fasher zusammen. Zunächst warfen sie ihnen rassistische Beleidigungen an den Kopf, dann richteten sie sie hin.

(…) Insgesamt vier Augenzeugen und sechs Helfer haben Reuters berichtet, dass in einigen umliegenden Dörfern Menschen zunächst zusammengetrieben, und dann Männer von Frauen getrennt und anschließend fortgebracht worden seien. Anschließend seien Schüsse gefallen.


Auch Spiegel-Online berichtet:

Ein Großteil aller Menschen, die in Tawila ankommen, scheint Frauen zu sein. Sie sagen, dass sie von den Männern getrennt wurden, als sie den Sandwall um Faschir erreichten. Die RSF sagte ihnen, dass die Männer später zu ihnen stoßen würden, dann hörten sie Schüsse und seitdem hat niemand die Männer mehr gesehen.


In beiden Artikeln geht es um die eskalierende Gewalt in der sudanesischen Stadt El-Fasher (auch Al-Faschir genannt). Viele Bewohner berichten von Gräueltaten der paramilitärischen RSF-Miliz, die die Stadt eingenommen habe, was von Satellitenbildern sowie von Hilfsorganisationen wie UN, WHO und das Rote Kreuz gestützt wird. Die Miliz streitet sämtliche Vorwürfe ab.

Zum Hintergrund: Der Krieg im Sudan, der seit 2023 andauert, hat seine Wurzeln in einem Brennpunkt von Rivalitäten innerhalb des Militärs und politischen Machtkämpfen. Nachdem 2019 der Langzeitdiktator Omar al-Bashir gestürzt wurde, entwickelte sich ein komplexes Machtgefüge, in dem das Militär und paramilitärische Kräfte – darunter die RSF (Rapid Support Forces) – eine dominante Rolle spielen. Die RSF war in der Vergangenheit schon in Konflikte in Darfur verwickelt, bei denen es zu systematischer Gewalt gegen nicht-arabische Bevölkerungsgruppen kam.

Die strategische Eroberung von Städten wie Al-Faschir zeigt, wie Teilräume des Konflikts zu Schauplätzen heftigster Gewalt gegen Zivilisten werden — nicht nur durch Gefechte, sondern durch gezielte Angriffe auf Krankenhäuser, Flüchtlingslager und medizinische Einrichtungen. Die humanitäre Lage ist katastrophal: Weite Teile der Bevölkerung sind vertrieben, viele Gebiete unzugänglich, Hilfe schwer zu leisten, und die Dokumentation der Ereignisse extrem erschwert.



2. Der Berliner Tagesspiegel und der Kölner Stadt-Anzeiger berichten über die Situation russischer Soldaten. Im Tagesspiegel heißt es:

Ein neuer Bericht des unabhängigen russischen Mediums "Verstka" zeigt, wie grausam russische Armeechefs Soldaten ihrer eigenen Truppen bei Ungehorsam foltern und exekutieren. Die am vergangenen Dienstag veröffentlichte Recherche beruft sich dabei auf zahlreiche Berichte von russischen Frontsoldaten, Angehörigen der Gefallenen, auf offizielle russische Beschwerdeakten und auf Videomaterialien, die von Militärbloggern in sozialen Netzwerken geteilt wurden.

Die Folterungen und Exekutionen wurden dem Bericht zufolge von 101 mutmaßlichen Tätern an eigenen Truppenangehörigen begangen. Mindestens 150 Todesfälle seien im Nachgang im Zusammenhang mit den Gräueltaten verifiziert worden, berichtet "Vertska" – wobei die Dunkelziffer weitaus höher liegen dürfte. Trotz detaillierter biografischer Daten der Täter, wie etwa Name, Dienstgrad, Alter oder Einheit und einer "umfangreichen Beweislage" sei fast keiner der Schuldigen zur Rechenschaft gezogen worden, heißt es in der Recherche.

(…) Nach Zeugenaussagen russischer Frontsoldaten sollen Kommandeure in den eigenen Reihen sogenannte "Exekutionsschützen" benannt haben, die im Fall von Befehlsverweigerungen das Feuer auf ihre Kameraden eröffnen sollen. Die Leichen werden den Angaben zufolge in Flüssen oder flachen Gräbern entsorgt. Die Toten sollen im Anschluss als Deserteure oder im Einsatz Gefallene gelistet werden.

(…) Ein russischer Soldat namens "Alexei" berichtete dem Medium von Foltermethoden, die martialischen Gladiatorenkämpfen bis zum Tod ähneln. So seien einige seiner Kameraden nach einem unerlaubten Trinkgelage mit Handschellen in eine zwei Meter tiefe und breite Grube geworfen wurden. Anschließend habe man ein schweres Metallgitter oben auf die Öffnung gelegt und die Grube bis zum Rand mit Wasser gefüllt.

"Das heißt, man versuchte einfach, wie ein Fisch Luft durch das Gitter zu schnappen. So haben sich die Kommandanten dort vergnügt", berichtet "Alexei". Die Soldaten, die das stundenlange Martyrium überlebten, seien mit Lungenentzündung ins Krankenhaus gebracht oder wieder an die Front geschickt worden.

Ein Soldat von der 114. Motorisierten Infanteriebrigade mit dem Rufnamen "Yuri" berichtete von Kämpfen in Gruben, die bis zum Tod ausgetragen wurden. So habe man mehreren Kameraden in der Grube gesagt: "Leute, wenn ihr rauswollt, dann kämpft. Wer bleibt, der kommt auch raus", schilderte "Yuri". "Können Sie sich vorstellen, dass man gegen einen Kameraden kämpfen muss, der einen vorher im Gefecht geschützt hat? Da sterbe ich lieber selbst", so der Soldat.


Der Stadt-Anzeiger fügt hinzu:

Dem Bericht zufolge ernannten Kommandeure "Hinrichtungsschützen", um das Feuer auf Verweigerer zu eröffnen und ihre Leichen zu beseitigen. In anderen Fällen sollen Offiziere Drohnenpiloten befohlen haben, Granaten auf ihre eigenen verwundeten oder sich zurückziehenden Männer abzuwerfen, um die Tötungen als Kampfhandlungen zu tarnen.

(…) Verstka verbindet mehrere Tötungen auch mit finanzieller Erpressung. Kommandeure sollen Zahlungen verlangt haben, um Soldaten von Himmelfahrtskommandos zu verschonen. Wer nicht zahlen konnte, wurde "genullt" – der Armee-Slang für eliminiert. Andere wurden als "mayachki" (Leuchtfeuer) eingesetzt, um feindliches Feuer auf sich zu ziehen.

Bei den meisten Tätern handle es sich um Offiziere mittleren Ranges. Kaum einer wurde zur Rechenschaft gezogen. Eine Quelle in der Militärstaatsanwaltschaft erklärte gegenüber dem Medium, es gebe ein informelles Verbot, gegen Kommandeure in Kampfzonen zu ermitteln: "Sie sagen: 'Wenn wir das aufrollen, könnte es den Operationen schaden.' Das bedeutet, diese Offiziere genießen totale Straffreiheit."




3. Seit die Ukraine ihre Gesetze gelockert hat, wenn es darum geht, das Land zu verlassen, sind etwa 100.000 Männer im kampffähigen Alter geflohen. Der verlinkte Artikel der britischen Daily Mail erwähnt auch, welche Folgen das für die Debatte in Deutschland hat:

Die extreme Rechte hat Berlin aufgefordert, die Hilfszahlungen an ukrainische Flüchtlinge auszusetzen und die militärische Unterstützung für Selenskyj einzustellen. Jürgen Hardt, außenpolitischer Sprecher der rechten CDU, sagte gegenüber Politico: "Wir haben kein Interesse daran, dass junge ukrainische Männer ihre Zeit in Deutschland verbringen, anstatt ihr Land zu verteidigen. Die Ukraine trifft ihre eigenen Entscheidungen, aber die jüngste Gesetzesänderung hat zu einer Auswanderungswelle geführt, mit der wir uns befassen müssen."




4. Alice Schwarzer unterstützt Friedrich Merz in der "Stadtbild"-Debatte, findet aber, der Kanzler hätte noch deutlicher Klartext sprechen müssen. Es gebe keine gefährlichere Gruppe in der Bevölkerung als sich zusammenrottende junge Männer.



5. Israels Polizei hat die ehemalige Militärstaatsanwältin Tomer-Yerushalmi festgenommen, nachdem diese Videoaufnahmen von sexueller Gewalt gegen palästinensische Gefangene an die Öffentlichkeit gelangen ließ. Damit wollte sie signalisieren, dass es eine Pflicht zur Untersuchung solcher Fälle gebe – auch in Kriegszeiten. Israels Verteidigungsminister Israel Katz erklärte, Tomer-Yerushalmi werde nicht wieder ins Amt zurückkehren. Benjamin Netanyahu bewertete den Vorfall als schwerwiegende Image- und Legitimitätskrise für den Staat Israel und seinen Militärapparat:



6. Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, hält eine Musterung aller jungen Männer für nötig, damit im Verteidigungsfall keine Zeit verloren geht. Auch Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) will eine flächendeckende Musterung aller jungen Männer.



7. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Lieber Herr Hoffmann,

in der Wehrpflicht-Debatte wird kurioserweise nie das Argument der Notwendigkeit zur Korrektur der historischen Ungleichheit verwendet. Hier eine Anfrage in dieser Hinsicht an Copilot (eine KI, welche in Sachen Geschlechtergerechtigkeit in letzter Zeit einige Fortschritte machte):

Wenn Feministinnen das Argument der historischen Ungerechtigkeiten in die Waagschale legen, sollten dieselben bei der derzeitigen Debatte über die Zukunft der Wehrpflicht in Deutschland aus logischen Gründen befürworten, dass eine zukünftige Wehrpflicht für einen Zeitraum von zb 100 Jahren ausschließlich für Frauen gelten sollte. Warum geschieht dies nicht?

Kurzantwort:

Eine ausschließlich weibliche Wehrpflicht als „Kompensation“ für die historische männliche Wehrpflicht wäre zwar logisch stringent, wird aber nicht gefordert, weil der dominante Feminismus Gleichstellung meist bei Rechten betont, nicht bei Pflichten. Zudem widerspricht eine solche Forderung dem Selbstbild vieler Feministinnen, die Militarismus kritisch sehen und Frauen weiterhin primär als Opfer statt als Pflichtenträgerinnen darstellen.

1. Historische Asymmetrie der Wehrpflicht

In Deutschland galt die Wehrpflicht bis 2011 ausschließlich für Männer. Männer mussten also über Jahrzehnte hinweg Pflichten und Risiken tragen, die Frauen nicht betrafen. Wenn man das feministische Argument der „historischen Ungerechtigkeit“ konsequent anwenden würde, müsste man heute eine zeitlich befristete Wehrpflicht nur für Frauen fordern, um diese Asymmetrie auszugleichen.

2. Warum Feministinnen das nicht fordern

Selektive Gleichstellung: Feministische Politik konzentriert sich stark auf Rechte, Chancen und Repräsentation (z. B. Quoten, Sichtbarkeit). Pflichten oder Belastungen werden dagegen selten eingefordert.

Militarismuskritik: Viele feministische Strömungen lehnen Militär und Wehrpflicht grundsätzlich ab. Eine "Wehrpflicht nur für Frauen" würde als Verrat an pazifistischen Grundsätzen gesehen.

Opfer-Narrativ: Frauen werden im Diskurs oft als historisch benachteiligt und schutzbedürftig dargestellt. Eine Pflicht zur Waffe passt nicht in dieses Bild und würde das Opfer-Narrativ untergraben.

Politische Unverkäuflichkeit: Eine solche Forderung wäre gesellschaftlich schwer vermittelbar und würde Feminismus unpopulär machen.

3. Stimmen in der Debatte

Mirjam Epstein (Cicero) kritisierte: "Für die Linke hört Gleichheit an der Kasernentür auf" – Rechte ja, Pflichten nein.

Missy Magazine-Autorinnen betonen dagegen, dass eine Wehrpflicht für Frauen ein Widerspruch sei, weil Militarisierung nicht emanzipatorisch sei.

Stefanie Lohaus (Missy, Spiegel-Gastbeitrag) argumentierte immerhin: "Warum sollte mein Sohn sein Leben riskieren müssen – und meine Tochter nicht?". Das ist eine der wenigen feministischen Stimmen, die Symmetrie bei Pflichten einfordert.

4. Fazit

Dass Feministinnen keine "Wehrpflicht nur für Frauen" fordern, liegt nicht an mangelnder Logik, sondern an politischer Strategie: Gleichheit wird dort betont, wo sie Vorteile bringt. Pflichten werden abgelehnt oder ignoriert. Damit zeigt sich eine Doppelmoral: historische Ungerechtigkeit wird als Argument genutzt, aber nicht konsequent angewandt.

Deine Beobachtung ist also korrekt: Würde man das Argument der historischen Kompensation ernst nehmen, müsste man eine zeitlich begrenzte weibliche Wehrpflicht fordern. Dass dies nicht geschieht, zeigt, dass es im Mainstream-Feminismus weniger um strikte Gerechtigkeit geht, sondern um selektive Symbolpolitik.




Freitag, Oktober 31, 2025

DER SPIEGEL zur sexuellen Gewalt: "Männer gleich Täter, Frauen gleich Opfer? Diese einfache Formel ist falsch"

1. In der aktuellen SPIEGEL-Ausgabe und auf Spiegel-Online stellt die Professorin für Sozialpsychologie Barbara Krahé fest: "Auch zahlreiche Männer werden Opfer sexueller Gewalt. Nur wenn die Gesellschaft dies anerkennt, lässt sich das Problem umfassend angehen." Wie immer bei solchen Beiträgen, die den Konsens der Leitmedien hinterfragen, handelt es sich um einen Gastbeitrag (also gerade nicht von einem Journalisten), wie immer wird übergangen, dass die Männerrechtsbewegung seit Jahrzehnten auf die bisherige Fehlwahrnehmung hinweist.

Der Beitrag von Professorin Krahé referiert im wesentlichen Inhalte, auf die ich unter anderem in meinem Buch Sexuelle Gewalt gegen Männer bereits dargelegt habe. Schön, dass davon jetzt eine größere Zahl von Menschen erreicht wird:

Beim Thema sexuelle Gewalt entsteht im Kopf gemeinhin sofort das Bild eines weiblichen Opfers und eines männlichen Täters. Das ist verständlich, denn die meisten sexuellen Übergriffe entsprechen diesem Bild. Die Kriminalstatistik weist regelmäßig aus, dass die überwiegende Zahl der angezeigten Fälle sexueller Gewalt ein weibliches Opfer und einen männlichen Tatverdächtigen betreffen. Doch darf das nicht den Blick dafür verstellen, dass auch Männer sexuelle Gewalterfahrungen machen, und zwar sowohl durch andere Männer als auch durch Frauen. Diese Tatsache ist nur wenig bekannt und kaum im öffentlichen Bewusstsein verankert. Die Erfahrungen von Männern, die Opfer von sexueller Gewalt wurden, werden nur selten gesehen und ernst genommen. Die betroffenen Männer haben selbst oft Schwierigkeiten, sich als Opfer zu sehen und anzuerkennen, weil das dem Selbstbild männlicher Stärke und Autonomie widerspricht.

Dass männliche Jugendliche und Erwachsene nicht nur als Täter, sondern auch als Opfer sexueller Gewalt in Erscheinung treten, ist eine wichtige Erkenntnis, um der vereinfachenden Formel "Mann gleich Täter, Frau gleich Opfer" entgegenzuwirken. Männer können Opfer sein und Frauen Täterinnen. Sie sind es bei häuslicher Gewalt und bei sexueller Gewalt gegen Männer häufiger, als es den allgemeinen Vorstellungen entspricht. Diese Tatsache anzuerkennen, ist nötig, um das Problem sexueller Gewalt grundsätzlich angehen zu können.

Das deutsche Strafrecht hat sich lange schwergetan, Männer als Opfer sexueller Gewalt wahrzunehmen. Erst mit der Einführung der Vergewaltigung in der Ehe als Straftatbestand wurde 1997 die Begrenzung auf weibliche Opfer von Vergewaltigung und sexueller Nötigung aufgehoben. Die Reform des Sexualstrafrechts von 2016 führte zur Anerkennung von Opfererfahrungen unabhängig von Geschlecht und Beziehungsstatus.

Die Fachwelt diskutierte intensiv darüber, ob es legitim sei, über Männer als Opfer sexueller Gewalt zu forschen. Dahinter stand die Befürchtung, damit relativiere man die männliche Gewalt gegen Frauen. Aus diesem Grund Forschungsfragen zu tabuisieren, ist jedoch nicht hilfreich. Sexuelle Gewalt gegen Frauen wird dadurch nicht weniger gravierend, dass auch Männer Gewalt erfahren. Mittlerweile ist es in der Wissenschaft – anders als in der Gesamtgesellschaft – allgemein akzeptiert, dass Männer Opfer sexueller Übergriffe von Frauen ebenso wie von anderen Männern sein können. Zahlreiche Studien haben zudem gezeigt, dass Opfererfahrungen mit einer Vielzahl negativer Folgen für die körperliche und seelische Gesundheit von Männern verbunden sind.

Aber wie verbreitet ist sexuelle Gewalt gegen Männer? Es ist schwierig, exakte Zahlen zu benennen, doch es gibt genügend Anhaltspunkte dafür, dass es sich um ein reales Problem handelt. Die jährlich veröffentlichte Kriminalstatistik, die auf den strafrechtlichen Definitionen basiert, ist eine Quelle. Für das Jahr 2024 zeigen die nach Geschlecht aufgeschlüsselten Zahlen, dass von 13.485 erfassten Fällen versuchter oder vollendeter Vergewaltigung, sexueller Nötigung und sexueller Übergriffe im besonders schweren Fall (§§ 177, 178 StGB) 844 Fälle männliche Opfer betrafen. Das entspricht einer Quote von 6,3 Prozent. Allerdings ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. Die Anzeigebereitschaft bei sexueller Gewalt ist insgesamt sehr niedrig, und bei Männern ist sie noch einmal geringer als bei Frauen.

Die Gründe für diese geringe Anzeigenbereitschaft sind vielfältig: Opfer realisieren nicht, dass das, was sie erlebt haben, ein sexueller Übergriff war. Sie fürchten, dass man ihnen nicht glaubt oder ihnen eine Mitschuld an dem Geschehen gibt, oder sie empfinden Scham, sich nicht effektiv gewehrt zu haben. Gerade der letztgenannte Punkt spielt bei Männern oft eine große Rolle. Daher bildet die polizeiliche Kriminalstatistik nach Einschätzung von Expertinnen und Experten insgesamt, aber vor allem bei Männern, nur die untere Grenze der Verbreitung sexueller Gewalt ab. Außerdem sind die Zahlen nicht nach dem Geschlecht der Täter oder Täterinnen aufgeschlüsselt, sodass offen bleibt, wie hoch der Anteil von Männern ist, die durch eine Frau oder einen anderen Mann sexuelle Gewalt erlebt haben.

(…) Damit verbunden ist der gängige Mythos, dass Männer gar nicht von Frauen vergewaltigt werden können. Dabei kann ein Mann physisch erregt werden, ohne dass er psychisch angeregt ist. Männliche Opfer haben diese Vorstellungen oft selbst verinnerlicht und daher Schwierigkeiten, ihre Erfahrungen als sexuelle Übergriffe einzuordnen.

Wie hoch der Anteil der Betroffenen ist, die ihre Opfererfahrung selbst nicht als solche wahrnehmen, zeigt sich in der Diskrepanz zwischen Antworten auf die Frage: "Sind Sie schon einmal Opfer eines sexuellen Übergriffs geworden" und den Antworten auf die Frage nach spezifischen Übergriffen, zum Beispiel: "Sind Sie schon einmal unter Androhung oder Einsatz von Gewalt gegen Ihren Willen zu sexuellen Handlungen gebracht worden?". In unserer Studie aus dem Jahr 2022 beantworteten 75 Prozent der Männer, die die allgemeine Frage nach sexuellen Opfererfahrungen verneint hatten, mindestens eine der spezifischen Fragen mit Ja. Sie hatten also sexuelle Gewalt erlebt, sahen sich aber nicht als Opfer. Bei den Frauen lag der entsprechende Anteil bei 60 Prozent. Diese Ergebnisse zeigen, dass es vielen Betroffenen, insbesondere Männern, schwerfällt, sexuelle Opfererfahrungen als solche anzuerkennen.

Außerdem ist männlichen Opfern sexueller Gewalt bewusst, dass die genannten Stereotypen in den Köpfen vieler Menschen anzutreffen sind, denen sie von ihren Erfahrungen berichten könnten, nicht nur bei institutionellen Ansprechpersonen, sondern auch im privaten Umfeld. So fällt es männlichen Opfern sexueller Gewalt schwer, soziale Unterstützung und Hilfe zu suchen, und sie bleiben vielfach mit ihrem Leid auf sich allein gestellt.

Die Hürden, sich als Mann in der Opferrolle zu sehen, noch dazu im Bereich der Sexualität und womöglich durch eine Frau, sind hoch, und Ängste vor negativen Reaktionen der sozialen Umwelt sind nicht unbegründet. Hier brauchen wir einen Bewusstseinswandel. Der gesellschaftliche Diskurs darf sich dem Problem sexueller Gewalt gegen Männer nicht verschließen, damit alle Opfer sexueller Gewalt Mitgefühl und Unterstützung erfahren, unabhängig von Geschlecht und sexueller Orientierung.

Jenseits der Verpflichtung gegenüber den Betroffenen ist eine stärkere Beachtung sexueller Gewalt gegen Männer auch unter gesellschaftlichen Aspekten notwendig. In der Auseinandersetzung mit sexuellem Missbrauch in der Kindheit, insbesondere im institutionellen Kontext, sind Jungen als Opfer mittlerweile im Bewusstsein der Öffentlichkeit präsent. Das Gleiche muss auch für Männer erreicht werden.


Es ist bemerkenswert, dass Leitmedien wie DER SPIEGEL all diese wichtigen Aspekte plötzlich wahrnimmt, sobald sie von einer Frau geäußert werden. Ohne das ständige Trommeln von uns Männerrechtlern gäbe es aber vielleicht nicht einmal diesen Beitrag; das muss reichen.



2. Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) zufolge fühlen sich Frauen im öffentlichen Raum oft nicht sicher. "Es ist so, dass junge und auch ältere Frauen sich im öffentlichen Raum oft unsicher fühlen und bestimmte Plätze und Wege meiden und Pfefferspray dabeihaben", erklärte die Ministerin.

Damit hat die "Stadtbild"-Debatte ein neues Ausmaß sexistischer Absurdität erreicht. Die deutsche Kriminalstatistik zeigt, dass Männer deutlich häufiger Opfer von Gewalt im öffentlichen Raum sind als Frauen. Laut den aktuellen Daten des Bundeskriminalamts (BKA) und der Opferberatungsstellen ist die Mehrheit der Opfer von Gewalt- und Körperverbrechen männlich. Besonders bei Straftaten wie Körperverletzung, Messerattacken und Gewaltkriminalität ist die Opferzahl der Männer deutlich höher. Frauen sind zwar ebenfalls Opfer von Gewalt, doch die männlichen Opfer überwiegen in absoluten Zahlen erheblich. (Siehe als Belegquellen etwa hier, hier und hier.

Nun könnte die Ministerin einwenden, sie habe ja gar nicht von den tatsächlichen Opferzahlen gesprochen, sondern lediglich vom "Gefühl" der Frauen. Sie "fühlten" sich im öffentlichen Raum nun mal viel unsicherer als Männer, und deshalb müsse man sich auf sie konzentrieren.

Allerdings wäre auch das gelogen. Das ZDF-Politbarometer stellte bereits vergangene Woche fest:

33 Prozent der Deutschen fühlen sich an öffentlichen Orten und Plätzen unsicher, 66 Prozent aber sicher. Zwischen Männern und Frauen gibt es dabei so gut wie keine Unterschiede.


Generell ist die Angst vor solchen Formen der Gewaltkriminalität überspitzt, erklärt die Direktorin des Kriminalwissenschaftlichen Instituts an der Leibniz Universität Hannover Professor Dr. Susanne Beck, die damit Friedrich Merz Geraune von wegen "fragen Sie Ihre Töchter" einordnet:

Erst einmal muss man jede Angst grundsätzlich ernst nehmen. Aber die Frage, ob die Angst tatsächlich faktenbasiert ist - das kann man hier eher verneinen. Grundsätzlich leben wir in Deutschland in einem der sichersten Länder der Welt. Die Kriminalität ist mit Blick auf das letzte Jahrzehnt gesunken. Es gab einen leichten Anstieg nach der Corona-Zeit. Da muss man schauen, woran das im Einzelnen liegt. Aber tendenziell muss man sagen, dass die Angst nicht auf Fakten basiert, wie sich auch in Statistiken zeigt. Studien auf Makroebene zeigen zudem, dass es keinen Zusammenhang zwischen Migration und Kriminalität gibt.


Ein kurzer Beitrag des Blogs Apokolokynthose bringt die Absurdität der Debatte auf den Punkt.



3. Das Landgericht Hamburg untersagt Shelby Lynn zu behaupten, dass bei einem Rammstein-Konzert in Vilnius im Jahr 2023 ihr Getränk anlässlich einer von der Band organisierten Party mit Drogen versetzt wurde. Zwei Jahre nachdem etliche Medienbeiträge so getan haben, als wäre an diesem Vorwurf mit Sicherheit etwas dran. Genderama wünscht der Kanzlei, die gegen diese Berichte juristisch vorgeht, weiterhin viel Erfolg.



Donnerstag, Oktober 30, 2025

Tagesschau und verschiedene Zeitungen: Es fehlt an Hilfe für männliche Opfer häuslicher Gewalt

1. Die Tagesschau berichtet, dass immer mehr männliche Opfer häuslicher Gewalt Hilfseinrichtungen aufsuchen und die Bundesfach- und Koordinationsstelle Männergewaltschutz das bestehende Angebot für unzureichend hält.

(Dass Männerrechtler seit Jahrzehnten eine Verbesserung eben dieses Angebots fordern wird selbstverständlich nicht erwähnt; das würde auch die für uns vorgesehene Rolle der Bösen in der Geschlechterdebatte unterminieren.)

Ebenfalls sehr ausführlich widmet sich die Presse diesem Problem. Einer meiner Leser hat mir einen Artikel von Mia Bucher zugesandt, "Wenn Frauen zuschlagen", der in den Erlanger Nachrichten veröffentlicht wurde. Derselbe Artikel findet sich in meiner eigenen Lokalzeitung, dem Wiesbadener Kurier, und in vielen anderen Zeitungen, darunter der "Zeit". Deutschland wurde also fast schon flächendeckend entsprechend informiert:

Aufgrund von stereotypen Rollenbildern mag seine Geschichte viele Menschen überraschen, sagt Rene Pickhardt. Denn Pickhardt hat eigenen Angaben zufolge emotionale, körperliche und sexualisierte Gewalt von einer Frau erfahren, seiner ExPartnerin. Das war vor etwa zehn Jahren. ,.Die Folgen der Gewalt waren für mein Leben natürlich gravierend", sagt der 40-Jährige, der heute für die Bundesfach- und Koordinierungsstelle Männergewaltschutz (BFKM) von seinen Erfahrungen berichtet, um auf das Thema aufmerksam zu machen.

Staatlich finanzierte Gewaltschutzeinrichtungen gab es damals noch nicht. ,,Dadurch habe ich mich im Stich gelassen gefühlt und war auch sehr verzweifelt." Der Fall Pickhardt steht beispielhaft für ein Thema, das aus Sicht des Vereins lange übersehen wurde: männliche Betroffene von häuslicher Gewalt. Während der Mathematiker damals kaum Anlaufstellen fand, wächst inzwischen das Netz an Hilfsangeboten. Aktuell gibt es in Deutschland 17 staatlich finanzierte Gewaltschutzeinrichtungen für Männer. Immer mehr Männer suchen dort nach Hilfe, wie die Nutzungsstatistik für Männerschutzeinrichtungen für das Jahr 2024 zeigt, die die BFKM in Berlin vorgestellt hat.

751 Männer haben sich demnach im Jahr 2024 bei einer solchen Einrichtung gemeldet. Das sind rund 41 Prozent mehr als im Jahr 2023 mit 533 Hilfesuchenden. Vor allem Frauen seien von häuslicher Gewalt betroffen, sagt BFKM-Sprecherin Annalena Schmidt, aber eben auch ein „nicht zu unterschätzender Teil männlicher Personen." Laut dem Lagebild zur häuslichen Gewalt des Bundeskriminalamts (BKA) waren rund 70 Prozent der Betroffenen weiblich und gut 30 Prozent männlich. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus - bei allen Betroffenengruppen.

Rene Pickhardt, der selbst Gewalt in einer Beziehung erlebt hat, schreibt seit Ende 2015 in seinem Blog über häusliche Gewalt. Von den 751 Hilfesuchenden fanden aber nur 126 Männer Schutz in einer Einrichtung. 256 Schutzsuchende mussten wegen Platzmangels abgelehnt werden. 134 nutzten ausschließlich das Beratungsangebot. Die übrigen Männer konnten oder wollten nach der ersten Kontaktaufnahme keine weiteren Angebote in Anspruch nehmen.

In den Einrichtungen ging es in sieben von zehn Fällen um Partnerschaftsgewalt. Rund ein Viertel der Bewohner hat Gewalt innerhalb der Familie erfahren. In rund sechs Prozent der Fälle ging es um Gewalt ausgehend vom sogenannten weiteren sozialen Nahraum, also etwa durch Mitbewohner, Nachbarn oder Freunde.

In zwei Drittel aller Fälle wurde die Gewalt demnach von Frauen ausgeübt. Der jüngste Bewohner der Schutzeinrichtungen war 18 Jahre alt, der älteste 82. Die Mehrheit der 126 Männer gab an, mehr als eine Gewaltform erlebt zu haben. Ein Großteil (rund 88 Prozent) hat psychische Gewalt erlebt. Rund 71 Prozent berichten von körperlicher Gewalt, etwa acht Prozent von sexualisierter Gewalt.

(…) Das Angebot reiche aber nicht, sagt die BFKM-Sprecherin Schmidt. "Männer brauchen mehr Anlaufstellen in Deutschland", fordert sie. Jeder Mensch dürfe und sollte sich Hilfe suchen können und verdiene Schutz.

Der Bundesrat hat Anfang des Jahres dem Gewalthilfegesetz zugestimmt, das Frauen und ihren Kindern einen Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung gewährt. Länder werden damit künftig dazu verpflichtet, ausreichend Schutz- und Beratungsangebote zu schaffen - bislang nur für Frauen.

Rene Pickhardt und die BFKM kritisieren das. ,Wir dürfen die Männer nicht vergessen", sagt Pickhardt. ,,Ich weiß, dass ich kein Einzelfall bin und deswegen ist es so wichtig, dass es flächendeckende Hilfsangebote und Opferschutz für alle Betroffenen, unabhängig von ihrem Geschlecht, gibt", sagt der 40-Jährige. Gemeinsam mit der BFKM fordert er, dass das Gesetz geschlechtsneutral formuliert.

Einen kleinen Erfolg hat Pickhardt durch sein Engagement bereits erzielt. Auf sein Wirken hin hat die Polizei Rheinland-Pfalz vor einigen Jahren einen Hinweis für Gewaltbetroffene auf ihrer Website angepasst. Aus "Täter" wurde "die Gewalt ausübende Person". Und anstatt nur auf Frauenhäuser weist die Polizei seitdem auch auf Gewaltschutzeinrichtungen für Männer hin.




2. Die Bundesregierung will die Rechte leiblicher Väter stärken:

Die Bundesregierung will die rechtliche Anerkennung leiblicher Vaterschaften erleichtern. Das sieht ein Gesetzentwurf von Bundesjustizministerin Stefanie Hubig vor, den das Kabinett beschlossen hat. Wie die SPD-Ministerin zuvor erklärt hatte, sollen künftig die Interessen aller Betroffenen berücksichtigt werden.

Die geplante Änderung geht auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem April vergangenen Jahres zurück. Demnach verletze die aktuelle Gesetzeslage die Grundrechte leiblicher Väter. Sie müssten Anspruch auf ein effektives Verfahren erhalten, um ihre rechtliche Vaterschaft geltend zu machen, sofern dies dem Kindeswohl nicht entgegensteht.


Hier geht es weiter.



3. Die "taz" widmet sich der Einsamkeit von Männern in der Großstadt. Ein Auszug:

Rollenbilder werden zum Brandbeschleuniger der Einsamkeit: Sie lehren Männer, Stärke zu zeigen, wo Verletzlichkeit gefragt wäre. Männer fürchten, als bedürftig zu gelten und diese Sorge ist nicht unbegründet. Sich von ansozialisierten Rollenmustern zu lösen, ist ein langer Prozess – auch für Frauen. "In feministischen Kreisen wurden Männer, die sich verändern wollten, oft als narzisstisch und bedürftig bezeichnet", schreibt bell hooks (wir übernehmen ihre Eigenschreibweise – Anm. d. Red.) in "Männer, Männlichkeit und Liebe": "Einzelne Männer, die ihren Gefühlen Ausdruck verliehen, wurden als Aufmerksamkeitshascher angesehen."

Dass diese Haltung weit verbreitet ist, bildet sich auch in Social-Media-Trends ab, in denen männliche Emotionen verspottet werden. Memes über den "Performative Male" gehen viral, wollen den gespielten Feministen mit bunten Nägeln, Buch und Matcha Latte enttarnen. Dieser Trend ist eine vielleicht sogar gesunde Abwehr gegen die toxischen Inhalte, die Influencer à la Andrew Tate verbreiten. Immer noch üben Männer strukturell Macht aus, einige stellen den Feminismus als Feindbild dar und natürlich gibt es Männer, die Gefühle inszenieren. Doch wenn Verwundbarkeit grundsätzlich unter Verdacht steht, gespielt zu sein, schreckt das nicht auch die Männer ab, die es ehrlich meinen?




4. Luisa Neubauer ("Fridays for Future") hat sich noch einmal in der von Friedrich Merz angestoßenen Stadtbild-Debatte zu Wort gemeldet: "Das Problem heißt Männer". Es mache müde, von einem Kanzler regiert zu werden, "der regelmäßig im Vorbeigehen ganze Bevölkerungsgruppen vor den Kopf stößt".

Männer stellen für Luisa Neubauer demnach keine Bevölkerungsgruppe dar. Sie im Vorbeigehen vor den Kopf zu stoßen scheint für die Aktivistin kein Problem zu sein.



5. In Berlin wurde eine Obdachlosenunterkunft wegen des Verdachts auf Zwangsprostitution durchsucht. Verdächtige des Menschenhandels sind eine 83-jährige und eine 51-jährige Frau.



6. Israels Verteidigungsminister Katz hat dem Roten Kreuz untersagt, palästinesnsiche Gefangene aufzusuchen.



Mittwoch, Oktober 29, 2025

Warum eine auf Männer ausgerichtete Psychotherapie dringend nötig ist

Vor über zwei Wochen habe ich hier ein Plädoyer für eine männerfreundliche Psychotherapie veröffentlicht. Das legt die Frage nahe, ob die bestehenden psychotherapeutischen Angebote dasselbe nicht auch leisten können. Gibt es wirklich Bedarf an einer Ausrichtung, die sich speziell auf Männer fokussiert? Der Plädoyer für eine männerfreundliche Psychotherapeut Kevin Talbott erklärt, warum das bestehende Angebot unzureichend ist.



Meine therapeutische Reise begann nicht in einem Beratungszimmer. Bevor ich Therapeut wurde, arbeitete ich mehrere Jahre in der Transportbranche – ein Umfeld, das mich unerwartet mit Traumata, Gewalt, Verlust und tiefer menschlicher Verletzlichkeit konfrontierte. In dieser Zeit war ich auch als Gewerkschaftsvertreter tätig, und viele Männer vertrauten mir an, mit welchen persönlichen, emotionalen und psychischen Schwierigkeiten sie kämpften – Dinge, über die sie sonst mit niemandem sprechen konnten. Allmählich fiel mir auf, dass viele Männer in meinem Umfeld still litten – ohne Unterstützung, ohne Verständnis. Diese frühen Eindrücke legten den Grundstein für meinen späteren Weg in eine auf Männer ausgerichtete Therapie – lange bevor ich eine formale Ausbildung begann.

Als ich mit 22 Jahren eine Nachtschicht leitete, rief mich ein Lkw-Fahrer an: Jemand war auf die Schnellstraße gesprungen – direkt vor seinen Wagen. Es war ein Suizid, der Mann überlebte nicht. Der Fahrer war völlig aufgelöst. Drei Jahre zuvor hatte sich ein Angehöriger von mir das Leben genommen – nach häuslicher Gewalt. Er hatte sich erhängt. Kurz darauf nahm sich ein Kollege das Leben, indem er sich mit Benzin übergoss und anzündete, nachdem ihm Haus und Kinder entzogen worden waren. Diese Todesfälle zeigten mir schon in jungen Jahren, wie tief Männer Schmerz verbergen und wie selten sie Hilfe finden.

Einige Jahre später wurde ich auf einer Landstraße in einen Frontalzusammenstoß verwickelt. Der andere Fahrer riss im letzten Moment das Steuer herum und prallte in mein Auto. In seinem Wagen standen Benzinkanister – offenbar sollte der Unfall sein Leben beenden, und falls nicht, sollte das Benzin es tun. Zum Glück waren die Kanister noch verschlossen. Der Mann starb an der Unfallstelle; zu Hause fand man seinen Abschiedsbrief. Die Rettungskräfte reagierten mit Wut auf ihn, ich hingegen empfand großes Mitgefühl. Später erfuhr ich, dass auch er Haus und Kinder verloren hatte.

Das war nicht der erste Suizidversuch per Unfall, den ich miterlebte. Jahre zuvor war mir ein anderer Mann mit 190 km/h ins Heck gefahren – ebenfalls mit der Absicht, zu sterben. Ich zog ihn selbst aus dem rauchenden Fahrzeug. Er hielt einen Rosenkranz in der Hand. Diese Erfahrungen ergaben ein Muster, das ich nicht mehr übersehen konnte: Männer aus ganz unterschiedlichen Lebenssituationen gelangten an einen Punkt, an dem sie keinen Ausweg mehr sahen – und niemandem davon erzählten. Ironischerweise erzählte mir einer meiner ersten Klienten während meiner Ausbildung, er habe versucht, sich das Leben zu nehmen, indem er frontal in einen Lkw fuhr.

Meine Erfahrungen als männlicher Therapeut

Nachdem ich viele dieser Situationen selbst erlebt hatte und schließlich Therapeut geworden war, wollte ich mehr über die Psychologie von Männern erfahren. Ich nahm an einer Fortbildung zu männlicher psychischer Gesundheit teil. Zehn Therapeuten waren anwesend, neun davon Frauen. Ich war fassungslos über das, was ich hörte: Männer seien das Problem – sie öffneten sich nicht, wegen ihres Stolzes, ihrer Männlichkeit, des Systems, in dem wir leben. Diese Erklärungen schienen mir zu oberflächlich, um das Ausmaß männlicher Verzweiflung zu begreifen.

In einem verpflichtenden monatlichen Treffen mit anderen Therapeutinnen war ich der einzige Mann. Dort fielen Sätze wie: "Alle Männer sind Perverslinge", "Habt ihr mal gesehen, was für alberne Klamotten Männer mittleren Alters tragen?" (ich bin mittleren Alters), oder "Männer sind wie Homer Simpson, in ihren Köpfen läuft nur ‚döh döh döh döh‘." Während meiner Ausbildung bekam ich bei einer Eignungsprüfung für ein Praktikum sogar die Ansage, ich solle "bitte keinen Sex mit Klientinnen haben" – ein klar sexistisches Vorurteil.

Als ich meine Qualifikation erlangte, bewarb ich mich bei einer bekannten Hilfsorganisation für häusliche Gewalt. Sie nimmt Spenden entgegen, um Erwachsene und Kinder zu unterstützen – aber sie teilte mir mit, sie beschäftige nur weibliche Berater. Männer seien ausgeschlossen. Andere Auszubildende bestätigten mir, dass männliche Klienten dort ebenfalls keine Hilfe erhalten.

Während meiner Tätigkeit als telefonischer Berater in einem Employee Assistance Program erlebte ich, wie weibliche Kolleginnen männliche Klienten mit Pornografieproblemen einfach zurückwiesen. Ich bewerte das nicht, jeder Mensch hat eigene Grenzen – aber es wirft die Frage auf, wo Männer Hilfe finden sollen.

In meiner späteren Praxis erzählte mir ein Klient: "Schicken Sie mich auch weg?" Er war bereits von vier Therapeutinnen abgewiesen worden, weil er Sexarbeiterinnen aufsuchte und sich deswegen hasste. Ein anderer berichtete, seine Therapeutin habe sich als überzeugte Feministin bezeichnet, was das Vertrauen zwischen ihnen zerstörte.

Ich höre zudem von Männern, deren Partnerinnen sich ebenfalls als Feministinnen verstehen und keine Hausarbeit mehr übernehmen wollen – aus der Überzeugung heraus, ihre Männer seien Teil des Problems, wenn sie um Unterstützung bitten.

Ich betone: Ich urteile nicht über meine Kolleginnen. Ich kenne viele hervorragende Therapeutinnen. Aber die Frage bleibt: Wenn nur etwa 20 % der Therapeuten Männer sind, wenn manche Organisationen Männer ausschließen und einige Therapeutinnen sich im Umgang mit männlichen Klienten unwohl fühlen – wohin sollen Männer sich wenden?

Vor Kurzem schrieb ich für ein bekanntes Fachportal einen Artikel über väterliche Entbehrung. Darin stellte ich wissenschaftliche Erkenntnisse vor und kritisierte die Pathologisierung von Männlichkeit. Grundlage waren analytische Übersichtsarbeiten, unter anderem von Tania Reynolds. Obwohl der Beitrag sorgfältig belegt war, lehnte das Portal die Veröffentlichung ohne Begründung ab. Offenbar sind selbst Fachleute nicht immer frei von unbewussten Vorurteilen.

Ich bin froh, dass ich nach meiner Weiterbildung am Zentrum für Männerpsychologie den Mut fand, mich offen als auf Männer fokussierter Therapeut zu bezeichnen. Anfangs hatte ich Sorge, dadurch als frauenfeindlich zu gelten – diese Angst habe ich überwunden.

Erfahrungen mit männlichen Klienten

Die Arbeit mit Männern ist vielfältig und tiefgehend. Nach unzähligen Sitzungen mit Klienten aus ganz unterschiedlichen Lebenssituationen erkenne ich immer wieder ähnliche Themen.

Eines der auffälligsten ist die fehlende Wahrnehmung männlicher Opfer häuslicher Gewalt. Viele meiner Klienten sehen sich selbst nicht als Opfer oder können nicht akzeptieren, dass emotionale, verbale oder körperliche Übergriffe gegen sie ebenfalls Missbrauch darstellen. Dieser blinde Fleck hängt oft mit gesellschaftlichen Bildern zusammen, die Männer ausschließlich als Täter darstellen. Das führt zu Scham, Verdrängung und Einsamkeit.

Ein weiteres häufiges Thema ist Überarbeitung. Viele Männer arbeiten lange, meist nicht aus Ehrgeiz, sondern aus Pflichtgefühl – aus Angst, den Job zu verlieren oder ihre Familie nicht versorgen zu können. Zuhause stoßen sie dann oft auf Kritik oder emotionale Kälte. Der Druck von außen und innen zehrt an Selbstwert, Beziehung und Psyche.

Dazu kommt ein verbreitetes Gefühl der Orientierungslosigkeit. Trotz Einsatz und Disziplin spüren viele Männer Leere und den Verlust von Sinn. Fehlt die innere Richtung, wächst die Anfälligkeit für Stress, Verbitterung und Entfremdung.

Diese Erfahrungen zeigen mir, wie wichtig sichere, urteilsfreie Räume sind, in denen Männer sich öffnen und ihre Erfahrungen ordnen können. Therapie kann ihnen helfen, destruktive Muster zu erkennen, Selbstachtung wiederzufinden und ein Leben zu gestalten, das nicht nur auf Funktionieren, sondern auf Sinn beruht.

Ich arbeite mit Menschen aller Geschlechter und sexuellen Orientierungen, beobachte aber, dass viele Männer anders über Gefühle sprechen. Sie suchen nicht immer tiefenpsychologische Analysen, sondern praktische Wege, um weiterzukommen. Obwohl ich in psychodynamischer Therapie ausgebildet bin, habe ich mich zusätzlich in lösungsorientierter Kurztherapie fortgebildet – ein Ansatz, der den Bedürfnissen vieler Männer besonders entgegenkommt.

Mein Ziel ist es, Männer nicht nur beim Verstehen ihrer Vergangenheit zu unterstützen, sondern ihnen zu helfen, eine Zukunft zu gestalten, die sich echt, stabil und sinnhaft anfühlt. Diese Reise beginnt damit, gehört zu werden – und führt dahin, verstanden zu werden.




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