Zeitschrift muss gendern, sonst streicht Minister (Grüne) die Förderung
1.
81 % der Österreicher lehnen das Gendern laut einer aktuellen Umfrage ab. Auch einen Leser des Magazins “Konsument” vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) störte die dort verwendete genderneutrale Sprache. Er beschwerte sich in einem Leserbrief – die Antwort darauf bringt nun Sozialminister Johannes Rauch in Erklärungsnot.
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2. In Baden-Württemberg unterstützt die CDU das Volksbegehren gegen eine Gender-Pflicht an Schulen und Behörden.
Applaus kommt - wenngleich wenig überraschend - von der FDP: Die Fraktion unterstütze die Forderung "vollumfänglich", sagte deren Vorsitzender Hans-Ulrich Rülke. Die SPD sieht das anders - und ist deutlich: "Die Initiative gegen die sogenannte Gendersprache ist transfeindliche Stimmungsmache", kritisiert der Abgeordnete Florian Wahl. Nichtbinäre und Transmenschen sollten damit unsichtbar gemacht werden. Der CDU warf der queerpolitische Sprecher vor, Wahlkampf auf Kosten von marginalisierten Menschen zu machen.
3. Bei der Bremen-Wahl haben die "Bürger in Wut", die sich zwischen der CDU und der AfD verortet, aus dem Stand zehn Prozent der Wählerstimmen abgeräumt. Am 4. März dieses Jahres haben die "Bürger in Wut" auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung die Fusion mit der Partei "Bündnis Deutschland" nach der Wahl beschlossen. Boris von Morgenstern hat zwei Mitglieder von "Bündnis Deutschland" zum Thema Gendern interviewt. Im Programm von "Bündnis Deutschland" heißt es zur Sprachpolitik:
Wir lehnen politisch motivierte Sprachvorgaben ab.
Die deutsche Sprache ist eine organisch gewachsene und weltweit geachtete Kultursprache der Dichter und Denker und ein elementarer Bestandteil unserer Identität. Sie ist zu schützen, insbesondere vor staatlicher Beeinflussung durch Verbote oder ideologische Vorgaben.
Das Gendern und die Verwendung beschönigender Wortneuschöpfungen als Haltungskennzeichen dienen dazu, in undemokratischer Weise die politischen Überzeugungen der Bevölkerung mit sprachlichen Mitteln zu manipulieren.
In staatlichen Einrichtungen – insbesondere im Bildungswesen – ist die deutsche Sprache in ihrer natürlich gewachsenen Form zu verwenden. Im privaten Bereich darf niemand benachteiligt werden, der auf die deutsche Sprache in ihrer natürlich gewachsenen Form zurückgreift.
4. Immer mehr Viertklässler in Deutschland können laut einer aktuellen Studie nicht richtig lesen. Jedem vierten Kind fehlt demnach das Mindestniveau beim Textverständnis, das für die Anforderungen im weiteren Verlauf der Schulzeit nötig wäre. Dass Jungen stärker von diesem Problem betroffen sind, wird in vielen Artikeln verschwiegen – allerdings ist dieser Studie zufolge der Unterschied nicht gerade gewaltig:
Mädchen schneiden bei der Lesekompetenz in den meisten Teilnehmerstaaten besser ab als Jungen. In Deutschland haben die Mädchen gegenüber den Jungen einen Vorsprung von 15 Punkten. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland damit im Mittelfeld.
Die Schülerinnen und Schüler der vierten Jahrgangsstufe in Deutschland liegen mit durchschnittlich 524 erreichten Punkten in der Lesekompetenz im Mittelfeld der Teilnehmerstaaten und -regionen.
5. Das Magazin Variety berichtet:
Eine neue Social-Media-Kampagne mit dem Hashtag #CannesYouNot ruft das Filmfestival von Cannes dazu auf, "Missbrauchstäter seit 76 Jahren zu feiern".
Die Kampagne wurde wenige Tage vor dem Festival von Unterstützern von Amber Heard ins Netz gestellt.
Der neue Film ihres Ex-Mannes Johnny Depp, "Jeanne du Barry", wird das prestigeträchtige Festival am Dienstagabend eröffnen, wenn Cannes in Südfrankreich eröffnet wird.
Eve Barlow - eine Journalistin, Aktivistin und enge Freundin von Amber Heard - postete den Hashtag auf ihren sozialen Plattformen. "Cannes scheint stolz darauf zu sein, Vergewaltiger und Missbrauchstäter zu unterstützen", postete Barlow auf Social Media mit dem französischen Ausdruck "Plus ça change", was in etwa bedeutet: "Je mehr sich die Dinge ändern, desto mehr bleiben sie gleich."
Zusammen mit ihrer Bildunterschrift postete Barlow eine Reihe von Fotos, die beschuldigte Männer zeigen, die im Laufe der Jahre in Cannes prominent vertreten waren, darunter Depp, Roman Polanski, Harvey Weinstein, Woody Allen, Gerard Depardieu und Luc Besson. "Wenn Sie Cannes unterstützen, unterstützen Sie Raubtiere", heißt es in Barlows Beitrag.
Barlow prangert also ausschließlich Männer an und macht zwischen verurteilten und bloß beschuldigten, also möglicherweise verleumdeten Personen keinen Unterschied. Bei Amber Heards Anhang scheint es sich somit um eine ebenso widerwärtige Brut zu handeln wie bei Amber Heard selbst.
Der Hashtag #CannesYouNot wird über Pro-Heard-Konten in den sozialen Medien verbreitet. Eine Unterstützerin namens Rebecca, die das Twitter-Konto @LeaveHeardAlone betreibt, ist eine der Personen, die bei der Organisation der Kampagne geholfen haben. Rebecca (die Variety gebeten hat, sie nur mit ihrem Vornamen zu nennen, um ihre Anonymität zu wahren und Online-Belästigungen zu vermeiden) sagt, dass die meisten Personen, die an der Organisation der Kampagne beteiligt sind, einschließlich sie selbst, Überlebende von sexuellem Missbrauch sind. Sie empfanden den Prozess Depp gegen Heard als "herzzerreißend und erschreckend".
"Der Prozess Depp gegen Heard wurde zum Vehikel, durch das die Gegenreaktion gegen die #MeToo-Bewegung viral ging. Die Hollywood-Industrie scheint diese Gegenreaktion auszunutzen, um zum Status quo zurückzukehren", sagt Rebecca. "Ihr Festival mit Johnny Depp zu eröffnen? Um ehrlich zu sein, fühlt sich das an wie ein Schlag ins Gesicht."
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