Samstag, März 27, 2021

Vor allem junge Männer erleben Rassismus – News vom 27. März 2021

1. "Die Welt" berichtet:

Nach Ansicht der Thüringer Beauftragten für Migration, Mirjam Kruppa, ist eine Migrantengruppe wegen ihrer Herkunft oder Abstammung besonders von Abwertung betroffen: "Gerade zugewanderte junge Männer haben mit Rassismus und Ablehnung zu kämpfen, die ihnen das Einleben unnötig schwer machen", sagte Kruppa laut Mitteilung von Samstag mit Blick auf den Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März.

Grundsätzlich vergifteten Ausgrenzung und Diskriminierung aufgrund von Herkunft und Äußerlichkeiten das Zusammenleben und verhinderten Integration, sagte Kruppa. (…) Die Opferberatung ezra zählte 2019 nach eigenen Angaben 108 rechte, rassistische und antisemitische Angriffe im Freistaat. Die Berater erklärten bei der Veröffentlichung der Daten im März vergangenen Jahres aber auch, dass etwa viele Alltagserfahrungen von Betroffenen - etwa rassistische Beleidigungen auf der Straße - in keiner Statistik erfasst werden würden.


Weil in der Tat Rassismus und Männerfeindlichkeit häufig zusammenwirken und ineinander übergehen, enthält zum Beispiel mein Buch "Plädoyer für eine linke Männerpolitik" ein eigenes Kapitel zu diesem Thema.



2. In der Neuen Zürcher Zeitung berichtet Anna Schneider:

"Heute ist ein guter Tag für die Gleichstellung." Das erklärte die sozialdemokratische Familienministerin Franziska Giffey an diesem Freitag im Bundestag. Sie strahlte dabei, weil es stimmt. Der an diesem Freitag erstmals im Bundestag debattierte Gesetzesentwurf "zur Errichtung einer Bundesstiftung Gleichstellung" kam schliesslich auch aus Giffeys Haus, er trägt die Handschrift der SPD. Ein Beschluss noch im kommenden Monat gilt als sicher. Dabei erodiert der qualitative Unterschied, der zwischen den Begriffen "Gleichberechtigung" und "Gleichstellung" besteht. Bleibt die Frage: Wieso macht die Union da mit?


Hier geht es weiter.

Ein zweiter Artikel zu diesem Thema ist in der heutigen Leserpost verlinkt.



3. Der Genderstern wird nicht in das Regelwerk der deutschen Rechtschreibung aufgenommen.



4. Der Väterrechtler Markus Witt sammelt auf Twitter Antworten auf die Frage "Welche Sätze wollt ihr vom Jugendamt, Familiengericht, Beratungsstelle usw. nicht mehr hören, weil ihr sie als unfair, unpassend, demütigend oder diskriminierend empfindet?"



5. Die Edition Outbird sendete mir folgenden Pressetext zu:

Viele Jahre erlitt Tami Weissenberg Demütigungen, psychische und zunehmend massive physische Gewalt seitens seiner ehemaligen Partnerin. Eine fatale Abhängigkeit, aus der er sich erst spät befreien konnte. Jahre später, er hatte nach einem Suizidversuch bereits eine stationäre Therapie absolviert und mithilfe weiterer wöchentlicher Sitzungen seinem Leben neuen Sinn verleihen können, arbeitete er am Aufbau eines Gewaltschutzangebotes für das sächsische Plauen sowie seinem ersten Buch "Darjeeling Pur", in dem er nüchtern die Entstehung der Gewaltspirale und sein Leid schilderte. Das Gewaltschutzangebot wurde neben Dresden und Leipzig in die Förderung des sächsischen Sozialministeriums aufgenommen, sein Fall ging exemplarisch für die Vielzahl betroffener Männer durch zahlreiche Leitmedien: RTL, Sat 1, WDR, MDR Kultur, Spiegel, Focus, SuperIllu, Freie Presse und viele mehr. Er nahm an vielen Lesungen in Deutschland und der Schweiz teil, wurde zur Podiumsdiskussion auf den Dortmunder Kirchentag eingeladen.

Ende März nun erscheint ebenfalls in der Edition Outbird sein zweites Buch "Weg ins Leben", der Abschluss seines Erfahrungsberichtes, in dem er schildert, wie lange er brauchte, um sich tatsächlich von seiner gewalttätigen Ex-Partnerin zu lösen: Er betrog und unterschlug, um sie in ihrer unersättlichen Fixiertheit auf Geld und Luxus "ruhig zu stellen", die selbst nach seinem Fortgang noch emotional manipulierte – beispielsweise bei einem Anruf der Polizei, in der sie ihn als "hilflos und verwirrt" darstellte, nur um eine Fahndung auszulösen. In "Weg ins Leben" setzt er sich mit seiner Schuld auseinander, beleuchtet die Mechanismen einer zutiefst toxischen Beziehung und kommt auch auf seine Anteile daran zu sprechen, der er sich schon beim ersten Buch oft die Frage anhören musste, wieso er so eine Situation solange mitmachte statt zu gehen. Abschließend zeichnet er seinen Weg ins soziale Engagement, den Aufbau eines professionellen Gewaltschutzangebotes für Männer, die zahlreichen Hilfen dafür wie auch die Medienresonanz auf seinen Fall nach.

"Weg ins Leben" erscheint Ende März und ist für 11,90€ im gut sortierten Buchhandel oder direkt im Verlagsshop erhältlich.


Den Vorgängerband "Darjeeling Pur" hatte ich auf Genderama folgendermaßen vorgestellt:

Die authentische, sofort zur Sache kommende Erzählweise des Autors zieht einen von der ersten Seite an in seinen aufwühlenden Bericht. Indem Weissenberg den Verlauf seiner Partnerschaft von Anfang an eindringlich schildert, werden nicht nur die psychologischen Faktoren sichtbar, die zu den Misshandlungen führten. Es dürften sich auch viele Leser fragen: Könnte mir ähnliches passieren? Wie hätte man diese Katastrophe rechtzeitig verhindern können? Dadurch dürfte dieses Buch eine stärkere aufklärende Wirkung als viele Sachtexte haben. Auch deshalb erhält es von mir eine klare Leseempfehlung.


Dr. Bruno Köhler hatte das Buch für MANNdat ausführlicher rezensiert.



6. Das kanadische Calgary Journal widmet sich einem Problem, das trotz solcher Bücher auch in Deutschland immer noch besteht:

"Statistics Canada" berichtet weiterhin, dass etwa 80 Prozent der Opfer von Gewalt in Paarbeziehungen (IVP) bei polizeilich gemeldeten Vorfällen Frauen sind.

Laut ihrem eigenen Bericht "Family Violence in Canada: Ein statistisches Profil" gaben Männer selbst an, in höherem Maße als Frauen von ihren Partnern misshandelt worden zu sein - mit 4,2 Prozent der Männer und 3,5 Prozent der Frauen als Opfer. Diese beiden Berichte werfen interessante Fragen darüber auf, wie und wann man sie verwenden sollte.

Experten erklären, dass diese selbstberichteten Statistiken oft übersehen werden, was dazu führen kann, dass männliche Opfer aus dem Gespräch herausgelassen werden und keine angemessene Unterstützung erhalten. Sie erklären auch, dass die von der Polizei gemeldeten Statistiken sowohl von Wissenschaftlern als auch von den Medien zu oft verwendet werden. Dies hat dazu geführt, dass männlichen Opfern von der Polizei nicht geglaubt wurde und sie in einigen Fällen sogar beschuldigt wurden, der Täter zu sein.

Der Bericht über Gewalt in der Familie, der alle fünf Jahre veröffentlicht wird und zuletzt im Januar 2016 erschien, befragte eine Zufallsstichprobe von 33.127 Kanadiern im Alter von 15 Jahren oder älter. In der Umfrage wurden die Befragten gefragt, ob sie in den vergangenen fünf Jahren Opfer von Gewalt in der Partnerschaft (Intimate Partner Violence, IVP) geworden waren, einschließlich der Frage, ob sie in ihrer aktuellen Beziehung misshandelt wurden.

Der Unterschied zwischen der polizeilichen Berichterstattung und dem Bericht über Gewalt in der Familie ist für Alexandra Lysova, die 2019 eine Studie über die Diskrepanzen zwischen den beiden Berichten leitete, nicht überraschend.

"Der Großteil der Verbrechen innerhalb der Familie wird der Polizei nie bekannt. Das erklärt die fehlende Konsistenz zwischen den Zahlen. Die Polizeidaten sind insofern sehr begrenzt, als sie nur die Verbrechen zeigen, die der Polizei bekannt werden", sagt Lysova, Professorin für Kriminologie an der Simon Fraser University.

"Die Kanadier in der Viktimisierungsstudie wurden gefragt, ob ihre Viktimisierung jemals der Polizei gemeldet wurde, und 70 Prozent von ihnen sagten nein. Das ist der Grund, warum es sehr unterschiedliche Statistiken gibt."

Die Umfrage ist ein besserer Indikator dafür, was tatsächlich in Beziehungen passiert, in denen Gewalt durch Intimpartner (IVP) vorkommt, erklärt Lysova.

"In Viktimisierungserhebungen werden die Personen nicht nur nach 'haben Sie Gewalt erlebt' gefragt, weil jeder seine eigene Definition angeben würde, jeder würde Gewalt anders verstehen", sagt Lysova.

Lysova erklärt, dass die Umfrage zur Viktimisierung von Gewalt in der Familie versucht, diese Barrieren zu überwinden, indem sie den Befragten spezifischere Fragen stellt. Das kann sehr aufschlussreich sein, selbst wenn die Befragten nicht glauben, misshandelt worden zu sein.

"Es werden also Fragen zu den spezifischen Verhaltensweisen gestellt, die im Strafgesetzbuch als gewalttätig angesehen werden. Wenn Sie ihnen eine direkte Frage stellen. 'Waren Sie schon einmal Opfer von Gewalt?', werden sie wahrscheinlich nein sagen", sagt sie.

"Aber wenn Sie ihnen ganz andere Fragen stellen: 'Wurden Sie jemals zu Hause geschlagen oder hat Ihr Partner jemals Ihre Finanzen kontrolliert?' Dann erkennen wir sie, auch wenn sie nicht glauben, dass sie ein Opfer waren, weil das in ihrer Beziehung die Norm ist, als Opfer von Gewalt in der Partnerschaft. [Deshalb] sehen wir so viele Männer, die in den Polizeistatistiken unsichtbar sind", erklärt sie.

Ein weiterer Faktor ist laut Lysova, dass Männern, die nach einer Misshandlung Hilfe suchen, oft nicht geglaubt wird, auch nicht von den Strafverfolgungsbehörden.

"Männer wissen aus Erfahrungen anderer Männern und vielleicht aus einem früheren Kontakt mit dem Strafrechtssystem oder irgendwelchen Hilfsorganisationen, dass man ihnen nicht vertrauen wird. Man wird ihnen nicht glauben. Man wird sie auslachen", sagt sie.

(…) Eine Studie von Denise Hines von der Clark University und Emily Douglas von der Bridgewater State University untersuchte die Erfahrungen amerikanischer Männer, die von ihren Partnerinnen misshandelt worden waren. Die Studie befragte 389 Männer darüber, was passierte, als sie versuchten, sich im Justizsystem zurechtzufinden.

Die Mehrheit der Männer in der Studie berichtete, dass ihnen die Polizei nicht glaubte. Ein Mann sagte: "Als meine Ex-Frau versuchte, mich umzubringen, ging ich zur Polizei. Anstatt zu helfen, sagten sie, dass ich etwas getan haben muss, um sie zu provozieren."

Abgesehen davon, dass die Strafverfolgungsbehörden ihnen nicht glaubten, wurden mehrere dieser Männer in Gewahrsam genommen, auch wenn sie Beweise dafür haben, dass sie das Opfer waren.

"Ich wurde in meinem Haus brutal angegriffen, ausgeknockt, mit Gehirnerschütterung, durch das vordere Fenster meines Wohnhauses geworfen. Mir wurde in den Arsch getreten und die Polizei hat mich wegen Körperverletzung zweiten Grades verhaftet, obwohl ich nicht der Angreifer war", sagte ein Mann.

Lysova sagt, dass solche Fälle häufig vorkommen und dazu geführt haben, dass Männer Angst haben, die Polizei zu kontaktieren.

"Was den Kontakt mit der Polizei angeht, haben Männer sogar Angst, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen, weil wir von den Fällen wissen, in denen männliche Opfer verhaftet werden. Sie werden also dafür bestraft, dass sie um Hilfe rufen, weil sie sofort als Täter und nicht als Opfer gesehen werden", sagt sie.

Obwohl diese Studie die Erfahrungen von Männern in den Vereinigten Staaten untersuchte, erklärt Lysova, dass diese Erfahrungen dem ähneln, was Männer in anderen Ländern durchmachen.

"Dieses Wissen ... stammt hauptsächlich aus qualitativen Studien in verschiedenen Ländern, zum Beispiel in Kanada, Großbritannien, den USA, Australien und Norwegen. Dies ist eine sehr konsistente Botschaft, die wir erhalten".


Auch in Deutschland haben wir das Problem, dass diejenigen Journalisten und Politiker, die ÜBERHAUPT über männliche Opfer häuslicher Gewalt berichten, sich vor allem auf die irreführenden Polizeistatistiken beziehen und die Falschbehauptung verbreiten, lediglich 20 Prozent der Opfer häuslicher Gewalt seien Männer. Der feste Glaube an Frauen als bessere Menschen ist auch hier schwer zu erschüttern.



7. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir zur Top-Meldung von vorgestern:

Lieber Arne,

dein Faible für die FDP wird mir immer unheimlicher (aber ich verurteile dies ausdrücklich nicht). Aber wenn aktuell die CDU via Giffey einen Fron-Dienst für SPD, Grüne und Linke mitmacht und eine "Gleichstellungsstiftung" für 33 Mitarbeiter und fünf Millionen Euro jährlich auf den Web bringt, dann irritieren mich die "Freien Demokraten" mehr als nur ein bisschen, wenn Nicole Bauer, frauenpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, dazu sagt, ihre Partei habe "ganz viele tolle Ideen zur Gleichstellung" und setze "auf einen chancenpolitischen Innovationsinkubator für Perspektivenwechsel".

Die FDP ist und bleibt für mich eine "Umfallerpartei" vor dem Herrn. Opportunistisch bis in die Knochen und solche Sachen wie unter anderem zum 750 Mrd.-"Eurofond" sagend: "Wir sind zwar dagegen, werden aber dafür stimmen, weil wir nicht als europafeindlich gelten wollen!" Wie armselig ist das denn bitte und wie kindisch die oben zitierte Frau Bauer?

Ist nicht bös gemeint und sollte dir eigentlich nur ein Kommentar zur aktuellen Lage sein. Dieses Land geht den Bach runter, davon bin ich mittlerweile überzeugt. Man wird mittlerweile zu den Blauen oder Freien Wählern getrieben; vor allem als Mann.




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