Sonntag, März 21, 2021

"Das Professory" & Co.: neuer Vorstoß zur Gendersprache – News vom 21. März 2021

1. Auf Spiegel-Online berichtet Alexander Neubacher über einen neuen Vorschlag zur Gendersprache:

Sie möchten gendergerecht sprechen, hadern aber noch mit Sternchen, Doppelpunkt und Binnen-I? Dann will ich Sie auf eine bislang wenig beachtete Alternative aufmerksam machen, auf eine Art barrierefreies Gendern in leichter Sprache. Die Methode stammt von Thomas Kronschläger, Germanist und Sprachdidaktiker an der Technischen Universität Braunschweig; sie funktioniert kurz gefasst so: Hängen Sie bei Personenbezeichnungen ein »y« an den Wortstamm, und setzen Sie ein neutrales "das" davor, schon fühlen sich alle (m/w/d) mitgemeint. Gendern, bis das Arzty kommt!

Kronschläger ist in der Pädagogenausbildung tätig, in seinen Aufsätzen und YouTube-Videos nennt er Beispiele aus dem Schulalltag. Aus "der/die Schüler*in" wird "das Schüly", aus "der/die Lehrer:in" "das Lehry", aus "der/die ProfessorIn" "das Professory". Um den Plural zu bilden, kommt einfach noch ein »s« hinzu: "die Schülys", "die Lehrys", "die Professorys".


Hier geht es weiter.Noch mag der Vorschlag gewöhnungsbedürftig klingen, aber sobald die Duden-Redaktion darauf stößt, kann er schnell zur offiziellen Regel werden. Vergessen Sie nicht: Sprache ist immer im Wandel, und nur rechtsradikale Dumpfbacken versuchen, sich diesem Wandel entgegen zu stemmen.



2. Der NDR behandelt das Problem der häuslichen Gewalt gegen Männer: "Wer glaubt mir denn?"



3. Die Zeitschrift "Men's Health" erklärt, wie Männer einen väterfreundlichen Arbeitgeber finden.



4. Tamara Wernli verrät, wie Frauen bekommen, was sie wollen. Der Beitrag könnte Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.



5. Eine Reihe von Studien gelangt zu dem Ergebnis: Die angeblich neutrale Wikipedia hat einen erheblichen Linksdrall. Da die Männerrechtsbewegung von Teilen der Linken als "rechts" phantasiert wird, wirkt sich das auch auf die lexikalische Darstellung von Bürger- und Menschenrechtlern wie uns aus.



6. Die Grafschaft Yorkshire hat die erste britische Klinik eröffnet, wo ausschließlich Frauen gegen Corona geimpft werden:

Naz Kazmi, die Geschäftsführerin von KAWACC, die jedes Jahr bis zu 500 Frauen in Keighley unterstützt, war die erste Frau, die heute den Impfstoff erhielt und bei der Einführung half.

Sie sagte: "Es ist ein besonderer Moment. Es ist etwas, das gefeiert werden muss, vor allem, weil ich meinen Impfstoff bei der Eröffnung der ersten Impfklinik nur für Frauen in Großbritannien erhalten konnte."

Ziel der Klinik ist es, die Durchimpfungsrate in Keighley zu verbessern und einen Raum zu schaffen, der Frauen ermutigt, ihrer Einladung zur Impfung zu folgen, wenn diese angeboten wird.




7. Die irische Männerhilfe kann den Anstieg von häuslicher Gewalt gegen Männer kaum noch bewältigen:

Eine Helpline für männliche Opfer häuslicher Gewalt kämpft damit, die Menge der Anrufe zu bewältigen, weil die Zahl der Hilfesuchenden während der Pandemie um 35 Prozent angestiegen ist.

Men's Aid Irland sagt, dass es mit etwa 5.500 Kontakten im Jahr 2020 zu schaffen hat, eine Zahl, die in diesem Jahr auf der Grundlage einer weiteren Anstieg im Januar und Februar auf 9.000 wachsen wird.

Kathrina Bentley, Leiterin der Organisation, berichtet, die Anrufe seien immer "beunruhigender und besorgniserregender" und ihre "ernsthaft überlasteten" drei Teilzeit-Mitarbeiter kämpfen, um die Nachfrage zu bewältigen.

"In der letzten Januarwoche und der ersten Februarwoche hatten wir innerhalb von zehn Tagen fünf sehr ernste Selbstmordsituationen am Telefon", sagte sie. "Wir mussten für zwei von ihnen Unterstützung holen, für einen dritten ein Krankenhaus anrufen und die anderen beiden Männer haben wir von ihrem Vorhaben abbringen können."

Der rote Faden bei den Anrufen ist eine missbräuchliche Beziehung, in 95 Prozent der Fälle geht es um eine Ehefrau oder Partnerin.

"Sie schlug mich, trat mich, spuckte mich an, sagte mir, ich sei ein nutzloser Vater, sagte mir, ich sei Dreck, sagte mir, ich bringe nicht genug Einkommen", berichtet sie von den Anrufen. "Ein Mann sagte, er schlafe im Gästezimmer und seine Frau tränke seine Matratze tagsüber mit kaltem Wasser und lasse die Fenster offen, bevor er von der Arbeit nach Hause kommt. Also schläft er auf dem Boden. Es sind reine emotionale und psychologische Spiele, Männer, die keinen Zugang zu Geldmitteln haben, ihre Partnerinnen kontrollieren ihre Finanzen."

Frau Bentley sagte, dass die Organisation eine Finanzierung für eine 24/7-Helpline von der staatlichen Kinder- und Familienbehörde Tusla ersuchte, was abgelehnt wurde. Bentley kritisiert Tulsa dafür, dass sie nur ein Prozent ihrer Mittel zur Bekämpfung häuslicher, sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt für den Dienst bereitstellt.

Zusammen mit dem Men's Development Network ist dies einer von nur zwei von Tusla finanzierten Diensten, die sich an männliche Opfer wenden.

Men's Aid Ireland hat für seinen aus sechs Mitarbeitern bestehenden Betrieb in diesem Jahr eine Finanzierung von 244.000 € erhalten, eine Erhöhung von 5.000 € gegenüber dem letzten Jahr.

Im Januar kontaktierten etwa 600 Männer den Dienst. Mindestens 80 Anrufe wurden verpasst, weil die Helpline - die von 9.00 bis 17.00 Uhr an Wochentagen läuft – sich nur um zwei Anrufer gleichzeitig kümmern kann.

"Es ist wirklich besorgniserregend", sagte Frau Bentley. "Jeder Anruf kann ein Leben retten oder verändern, das ist die tägliche Realität an der Front. Unsere kleine Organisation hat es mit dem Krieg aufgenommen, der die Pandemie von Covid ist, und dem Krieg, der die Pandemie der Gewalt ist, aber wir sind in den Schützengräben ohne Munition."

Frau Bentley sagte, zu den Anrufern gehören Buchhalter, Politiker, Ärzte, Gärtner, Postboten, Militärs, Handwerker und Arbeitslose. Einige leben vom Mindestlohn, während andere "in Häusern von mehreren Millionen Euro leben und hinter der Haustür häusliche Gewalt herrscht".

Viele sind Opfer von Zwangskontrolle - "ein stilles, unsichtbares Muster von missbräuchlichem Verhalten über einen längeren Zeitraum" -, das, wie sie sagt, "katastrophal für Familien, Kinder sowie das Leben der Männer und ihre Karrieren" ist.

Die Altersspanne reicht von 19 bis 83 Jahren, vor allem aber zwischen 40 und 55 Jahren.

"Es ist unglaublich, dass ein Mann überhaupt den Mut hat, den Hörer abzunehmen", sagte sie. "Wie enttäuschend und herzzerreißend ist es, wenn niemand den Anruf entgegennimmt."

Unter Berufung auf einen Bericht von Cosc - dem Nationalen Büro für die Prävention von häuslicher, sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt - der zeigt, dass einer von sieben Männern in seinem Leben häusliche Gewalt erlebt und 95 Prozent sich nicht an die Helfer wenden, deutete Frau Bentley an, dass die Zahl derer, die keine Hilfe suchen, bei "ein paar Hunderttausend" liegen könnte.

Frau Bentley sagte, dass die Anrufer sich oft nicht als Opfer häuslicher Gewalt sehen und hoffen, dass es sich um eine "schlechte Phase" handelt, die vorübergeht, weil sie nicht wollen, dass die Familie auseinanderbricht. "Wenn man sie fragt, wie lange es schon geht, und sie sagen drei bis sechs Jahre, nun, das ist kein schlechter Fleck in einer Beziehung, das ist eine missbräuchliche Partnerschaft."


Herzlichen Dank an Tom Todd, dem Initiator von Genderwelten und Science Censored.



8. Die Post. Einer meiner Leser mit dem Absendernamen "Marco Hübner" schreibt mir heute:

Sehr geehrter Herr Hoffmann,

endlich komme ich einmal dazu, Ihnen für ihren unermüdlichen Einsatz zu danken. Ich halte Ihre Arbeit für sehr wichtig. Sicher können Sie damit viele Männer und Frauen sensibilisieren. Mir ging es ja auch nicht anders.

Was allerdings die Zukunft betrifft, sehe ich inzwischen rabenschwarz. Das einseitige und kollektive Opfernarrativ und das dazugehörende Täterschema sind inzwischen und auch flankiert von den Medien, institutionell so tief verankert, dass sich an der Sache nichts ändern wird. Ganz im Gegenteil. Was man heute noch unter den Schlagworten Cancel Culture und Shitstorm erstaunt zur Kenntnis nimmt, wird in Zukunft immer mehr in Gesetze gegossen werden.

Aus aktuellem Anlass habe ich mir die sogenannte Istanbul-Konvention durchgelesen.

Im ganzen Dokument zentral ist der Begriff: "geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen", der folgendermassen definiert ist: "… .bezeichnet eine Form von Gewalt, die gegen eine Frau gerichtet ist, weil sie eine Frau ist, oder die Frauen unverhältnismäßig stark betrifft". Um es noch etwas genauer auszudrücken, heisst dann es in den Erläuterungen weiter: "Mit anderen Worten bezieht sich der Begriff geschlechtsspezifische Gewalt auf jeden einer Frau widerfahrenen Schaden" (Erläuterung 44).

Unter geschlechtsspezifischer Gewalt fällt auch sexuelle Belästigung, die "Gegenstand einer strafrechtlichen oder sonstigen rechtlichen Sanktion sein muss" (Erläuterungen 207.). Als sexuelle Belästigung gelten auch "Mimik, Gesten" und "Scherze" (Erläuterungen 208.).

Die Türkei ist bekanntlich soeben aus dem Abkommen ausgetreten. Unter dem Protest von Aktivistinnen, Medien und Politik. 45 Staaten haben bisher den völkerrechtlich verbindlichen Vertrag unterzeichnet und sind deshalb verpflichtet Ihre Gesetze anzupassen.

Männer können sich also darauf einstellen, dass in Zukunft praktisch jede Interaktion mit einer Frau nach deren Gutdünken als geschlechtsspezifische Gewalt ausgelegt werden kann. Bereits ein missglückter Witz oder ein unerwünschtes Ansprechen einer Frau stellt einen Straftatbestand dar. Im Sinne einer geschlechtsspezifischen Rechtssetzung und Rechtsprechung gilt dies aber ausdrücklich nur einseitig, wenn eine Frau betroffen ist. Zur Sicherheit wird gleich auch noch erklärt, dass dies keine Diskriminierung von Männern darstellt.

Außer den rechtlichen Verpflichtungen, müssen die Staaten ein ganzes Bündel an weitreichenden und praktisch alle Lebensbereiche berührende Massnahmen umsetzen. Im 122seitigen Dokument finden sich deshalb noch viele Perlen. Sie könnten vermutlich ein Buch darüber schreiben.

Eine Expertengruppe überwacht, ob das Abkommen von den Vertragsstaaten eingehalten wird und hat hierfür weitreichende Kompetenzen. In Artikel 66 heisst es dazu: "bei der Zusammensetzung ist auf eine Ausgewogenheit bei der Vertretung der Geschlechter … zu achten". In den Erläuterungen wird die Wichtigkeit einer paritätischen Besetzung noch einmal betont. Anhand der Fotos und Vornamen beurteilt, liegt das Geschlechterverhältnis des Gremiums aber tatsächlich bei 12:3. Es ist sicher nicht schwierig zu erraten, zu wessen Gunsten.

Zum Schluss überrasche ich Sie sicher nicht, wenn ich sage, dass ich in Wirklichkeit gar nicht "Marco Hübner" heiße. Ich erspare mir eine Begründung, da Sie sich damit besser auskennen.

In diesem Zusammenhang muss ich meinen Respekt dafür ausdrücken, dass Sie täglich mit Ihrem Namen auf die zunehmende Asymmetrie und den grassierenden Irrsinn hinweisen. Dass ich es als erforderlich erachte, in einem demokratischen Rechtsstaat eine Maskerade zu verwenden, stimmt mich sehr nachdenklich.




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