Dienstag, März 16, 2021

Armin Laschet (CDU) will Minister nach Geschlechtsorganen auswählen – News zum 17. März 2021

1. Falls CDU-Parteichef Armin Laschet Bundeskanzler werden sollte, werde er die Hälfte seiner Ministerposten mit Frauen besetzen. "Parität im nächsten Bundeskabinett – das ist mein Ziel", bekundete Laschet. Er halte es für wichtig, dass auch Männer den Feminismus zum Thema machten und für "die Gleichstellung von Männern und Frauen, für Parität und für Frauen in machtvollen Positionen" kämpften.

Das ist doch mal eine klare Botschaft: Leute, es ist vollkommen egal, wen ihr im Herbst wählen werdet – die Politik, mit der man euch regieren wird, ist bei den verschiedenen Parteien identisch und steht jetzt schon fest. Es lebe die große Einheitspartei.



2. Julia Ruhs, Volontärin beim Bayerischen Rundfunk, hat sich in einem Beitrag für das "Mittagsmagazin" gegen das Gendern ausgesprochen. Dieser Beitrag löste sehr viele, auch scharfe Reaktionen aus. Jetzt spricht Ruhs darüber in einem Interview mit Meedia. Ein Auszug:

Meedia: Hat man Sie vorgeschickt, weil sich die älteren Kollegen nicht trauen gegen das Gendern zu sein?

Julia Ruhs: Ich glaube, dieses Thema verlangt schon danach, von einer jungen Journalistin kommentiert zu werden. Jedem älteren, vor allem männlichen Kollegen wäre im aktuellen Diskursklima sofort abgesprochen worden, sich über das Thema äußern zu dürfen – weil er zu alt ist oder als Mann von dieser angeblich diskriminierenden Sprache eh nicht betroffen ist. Aber ich bin mir sicher, ich spreche schon dem ein oder anderen Kollegen aus der Seele.

Meedia: Was war denn Ihre persönliche Motivation, mit einem solchen Kommentar auf Sendung zu gehen? Sie haben ja sicherlich geahnt, dass es dafür nicht nur Applaus geben wird.

Julia Ruhs: Klar habe ich das geahnt, schließlich ist das Gendern ein sehr polarisierendes Thema. Aber ich kenne sehr viele junge Frauen, die genau so denken wie ich. Deren Stimme wird zu selten gehört. Manchmal scheint es fast, als wären per se alle junge Frauen fürs Gendern, aber das stimmt so einfach nicht – deswegen finde ich es schon wichtig, mal den Mund aufzumachen.




3. Das Bundesland Sachsen hat beim Schutz für männliche Gewaltopfer in den vergangenen Jahren eine Vorreiterrolle übernommen. Jetzt werden die Hilfen überprüft:

Für Männer, die Opfer häuslicher Gewalt werden, gibt es in Sachsen bisher drei Anlaufstellen. Nun kommen sie auf den Prüfstand. Bis Ende Juni soll eine Untersuchung klären, wie die Projekte mit Männerschutzwohnungen künftig weitergeführt werden, teilte das Sächsische Gleichstellungsministerium als Auftraggeber der aktuellen Evaluation auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

(…) Die Vereine betreiben Schutzwohnungen für Männer mit jeweils drei Plätzen. Der Freistaat Sachsen hat nach Ministeriumsangaben bisher knapp 650.000 Euro bereitgestellt. Die Hilfen laufen 2021 aus. Um männliche Opfer im Freistaat künftig besser unterstützen zu können, seien die drei Modellprojekte bisher zu wenig, erklärte Frank Scheinert als Leiter der Bundesfach- und Koordinierungsstelle Männergewaltschutz in Dresden. Mindestens zwei weitere Schutzwohnungen und weitere Beratungsangebote wären notwendig. Bundesweit gebe es Scheinert zufolge aktuell neun Männerschutzwohnungen. "Sachsen hat mit diesen Hilfen begonnen, andere Bundesländer ziehen inzwischen nach."

(…) Zwei Beratungsstellen im Vogtland und Schutzwohnungen für drei Erwachsene und bis zu sechs Kindern hat der Weissenberg e.V. in den letzten Jahren verwirklicht. "In den Monaten des Lockdowns sind die Anfragen bei uns zurückgegangen. Meiner Meinung nach hat sich das Problem ins Dunkelfeld zurückgezogen. Viele Männer schaffen es bei der aktuellen Unsicherheit nicht, sich zu lösen und halten die Gewalt weiter aus", so Schäder.


Bei Interesse am Thema ist der Artikel in Gänze lesenswert.



4. Das Magazin "Spektrum der Wissenschaft" berichtet:

An deutschen Gymnasien bekommen normalgewichtige Kinder häufiger gute Noten als übergewichtige, auch wenn sie in Tests gleich gut abschneiden. Besonders ein Geschlecht ist betroffen.


Ratet mal, welches.



5.
Eigentlich halte ich mich nicht für begriffsstutzig. Zumindest nicht für besonders. Dennoch musste ich mir mehrere Passagen mit Robert Habeck am Sonntagabend bei "Anne Will" in der ARD gleich mehrfach ansehen. Die wohl bizarrste Szene: Als der Grünen-Chef erklärte, er würde auf eine Kanzlerkandidatur verzichten, wenn seine Co-Vorsitzende Annalena Baerbock als Frau antreten werde. Aber eben nur, wenn sie in dieser Eigenschaft antrete. Nein, Sie haben sich nicht verlesen. Und ja – es ist schwer zu verstehen. Eigentlich gar nicht. Aber es zeigt, in welch verschrobener Ideologie-Welt sich manche unserer Politiker bewegen.


Weiter geht es bei Boris Reitschuster, während die Süddeutsche Zeitung nicht weiß, wo hier ein Problem sein soll:

Tatsächlich aber hat Habeck nur vorgetragen, was Usus bei den Grünen ist. Frauen haben in der Regel den ersten Zugriff auf Führungsposten, ihnen steht der jeweils erste Listenplatz zu, und wenn sich in einer Debatte keine Frau mehr zur Wort meldet, haben auch die Männer zu schweigen. Das kürzt manches längliche Palaver ab.


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