Mittwoch, März 10, 2021

Zeichentrick-Stinktier wegen Förderung sexueller Gewalt gecancelt – News vom 10. März 2021

1. Aus dem Zeichentrickfilm "Space Jam 2" wird die Figur des Stinktiers Pepé Le Pew gestrichen. Der Grund: Ein Kolumnist der New York Times wirft dem Stinktier vor, die "Rape Culture" zu normalisieren:

Die Figur "Pepé Le Pew" stammt aus dem "Looney Tunes"-Universum von Warner Bros, deren bekannteste Charaktere wohl der Hase Bugs Bunny und die Ente Daffy Duck sind. Das Stinktier Pepé, das stets mit französischem Akzent spricht, versucht in den Cartoons immer wieder, eine Katzendame zu küssen. Er hält die Katze Penelope fälschlicherweise für ein Stinktier, zur Verwechslung trägt oft ein weißer Farbstreifen auf dem Rücken bei. Doch die Katze will sich definitiv nicht von Pepé küssen lassen, versucht zu fliehen.


Damit Kinder durch derartige Szenen nicht zu künftigen Vergewaltigern erzogen werden, wird das Stinktier jetzt gecancelt:

Wie mehrere US-Medien berichten, wurde eine bereits gedrehte Szene mit "Pepé Le Pew" aus "Space Jam 2" herausgeschnitten. Die Produktionsfirma Warner Bros. plant demnach auch in weiteren Projekten mit den "Looney Tunes"-Cartoonfiguren keine weiteren Auftritte von Pepé.


Eine der launigsten Wortmeldungen in dieser bizarren Debatte spielt auf die bekannten Roadrunner-Trickfilme an:

Cartoons haben auch mein Leben ruiniert. Ich habe zehn Jahre lang einen schwarzen Kreis auf die Seite eines Berges gemalt. Diese arme Familie dachte, es sei ein Tunnel, und fuhr direkt hinein. Ich gebe immer noch diesem Kojoten die Schuld.


Einige fordern jetzt, wenn Pepé Le Pew gecancelt wurde, müsse konsequenterweise Miss Piggy die nächste sein:

basierend auf ihrer Geschichte von "sexueller Belästigung" und "häuslicher Gewalt" gegenüber Kermit dem Frosch und anderen Mitwirkenden der Muppet Show.


Ähnlich kritisch wird unter anderem Donald Duck gesehen: Er sei mittlerweile 87 Jahre alt und weigere sich immer noch, eine Hose zu tragen.



2. Der Mediendienst turi2 gibt bekannt:

Die Chefredaktion und der Gründer von turi2 haben beschlossen, das Gendersternchen nach gut 15 Monaten bei turi2 wieder abzuschaffen. "Viele empfinden das Sternchen in den Texten auch nach mehr als einem Jahr als störend", sagt Gründer Peter Turi. turi2 wird jetzt mindestens ein Jahr lang das generische Femininum nutzen: Sofern Männer und Frauen gemeint sind, nutzt turi2 die weibliche Form – Männer und alle anderen sind mitgemeint.




3. In Bremen musste am Sonntag eine feministische Demo aufgelöst werden:

Ein Versammlungsleiter gab sich gegenüber der Polizei nicht zu erkennen, die Teilnehmer flüchteten sofort vor den Einsatzkräften in alle Richtungen. Die Polizei konnte insgesamt zwölf Frauen stellen und kontrollieren. Bei ihnen wurden weitere Plakate, wie "Patriachat abbrennen - aggressiv, radikal, feministisch, kämpfen" aufgefunden und sichergestellt. Bei einer 24-Jährigen stellten die Polizisten frische, lila Farbanhaftungen an der Kleidung fest, dazu führte sie eine Schablone "Männer ermorden" und Sprühkreide bei sich. An einer Hauswand in der Hemelinger Straße wurden die Einsatzkräfte schnell fündig. Dort war die Aufschrift mit der entsprechenden Schablone frisch angebracht worden, daneben in lila Farbe gesprühte Geschlechtssymbole.


Wenn sich Männerrechtler ao aufführen würden, wären die Zeitungen voll davon.



4. In der neuen Folge des NDR Info Podcasts Coronavirus-Update spricht die Virologin Sandra Ciesek darüber, warum Männer ein größeres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben.



5. Schon einige Wochen vor den kürzlich vom SPIEGEL im Verbund mit der SPD-Justizministerin Lambrecht geführten Vorstößen, gegen Online-Belästigungen und -Beleidigungen schärfer vorzugehen, wenn Frauen deren Opfer sind, hat das US-amerikanische Pew Research Center die neuesten Zahlen dazu vorgelegt – und zeichnet ein weit differenzierteres Bild als etwa der rein propagandistische SPIEGEL:

Insgesamt geben Männer etwas häufiger als Frauen an, irgendeine Form von Belästigung im Internet erlebt zu haben (43 % vs. 38 %), aber der Anteil der Männer und Frauen, die mit schwereren Formen dieser Art von Missbrauch konfrontiert waren, ist ähnlich hoch. Es gibt auch Unterschiede zwischen den einzelnen Arten von Online-Belästigung bei den Arten von negativen Vorfällen, denen sie persönlich online begegnet sind. Etwa 35 % der Männer geben an, dass sie beleidigend beschimpft wurden, gegenüber 26 % der Frauen, und körperliche Bedrohung im Internet trifft Männer häufiger als Frauen (16 % gegenüber 11 %). Frauen hingegen berichten häufiger als Männer, dass sie online sexuell belästigt (16 % gegenüber 5 %) oder gestalkt (13 % gegenüber 9 %) wurden.

(...) Während es bei Männern etwas wahrscheinlicher ist als bei Frauen, dass sie online belästigt werden, sind Frauen eher darüber verärgert und halten es für ein großes Problem. Etwa 61 % der Frauen sagen, dass Online-Belästigung ein großes Problem ist, während 48 % der Männer dieser Meinung sind. Darüber hinaus geben Frauen, die online belästigt wurden, mehr als doppelt so häufig wie Männer an, dass sie über ihre letzte Begegnung extrem oder sehr verärgert waren (34 % gegenüber 14 %). Umgekehrt geben 61 % der Männer, die online belästigt wurden, an, dass ihr letzter Vorfall sie überhaupt nicht oder nur ein wenig verärgert hat, während 36 % der Frauen dasselbe sagten. Insgesamt sagen 24 % derjenigen, die online belästigt wurden, dass ihr letzter Vorfall extrem (10 %) oder sehr (14 %) beunruhigend war.


Warum der SPIEGEL die männlichen Opfer solcher Vorfälle aus seiner Berichterstattung herausfiltert – darüber darf sich jeder seine eigenen Gedanken machen.

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