Samstag, September 19, 2020

Frauen-Netzwerk in der FDP greift an – News vom 19. September 2020

1.
Die FDP-Frauen greifen an. Pünktlich zum Bundesparteitag der Freien Demokraten, der an diesem Sonnabend in Berlin stattfindet, gründet sich ein neues Frauennetzwerk der Freien Demokratinnen, das vor allem den weiblichen FDP-Abgeordneten und den hochrangigen Funktionsträgerinnen mehr Sichtbarkeit verschaffen soll. Der Auftakt findet an diesem Freitag statt. Eingeladen haben Nicole Bauer, frauenpolitische Sprecherin der FDP im Bundestag, und Maren Jasper-Winter, die diese Rolle im Berliner Abgeordnetenhaus übernimmt.


Dabei lehnen die liberalen Damen eine Frauenquote ab:

"Ich denke, eine Quote löst das Problem nicht", sagt Nicole Bauer. Das liege viel tiefer. "Unsere Gesellschaft ist in vielen Bereichen – ob Politik oder Wirtschaft – noch sehr männlich geprägt. Hier muss sich etwas ändern: bei den Rahmenbedingungen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und bei der Kultur, wann wie und wo Entscheidungen gefällt werden." Das aber gehe nicht mit der Brechstange, sondern nur gemeinsam. "Ich plädiere für ein gutes Talentmanagement, für eine nachhaltige Chancenverwirklichung."

Gerade jüngere FDP-Politikerinnen stehen einer Frauenbeteiligung per Verordnung kritisch gegenüber. "Das halte ich nicht für ein gutes Instrument", sagt auch die 28 Jahre alte Ria Schröder. "Wir wollen andere Wege finden, damit mehr Frauen Lust haben, sich zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen."


Hier findet man den vollständigen Artikel.



2. Wenn eine Autorin, es muss keine Deutsche sein, in ihrem Buch Hass auf Männer bekundet, erhält sie in der "taz" natürlich jederzeit eine Werbeplattform. Ein Auszug aus dem Artikel:

Erst das völlige Ignorieren von Männern, deren Ansprache auch immer etwas Belehrendes (Stichwort: Mansplaining) habe, deren Versuche, charmant zu sein, herablassend wirken, könnte die Gesellschaft endlich verändern, sagt Harmange der taz am Telefon.


Der oberste Leserkommentar unter dem Artikel ist eine treffende Antwort auf diese Menschenfeindlichkeit:

Die Taz bringt mich in letzter Zeit wirklich in eine Zwickmühle. Einerseits gibt es viele gute Artikel, differenziert und, wenn es um Rechtsextremismus geht, meistens auch früher als andere Zeitungen.

Andererseits diese ganzen Artikel für die identitäre Filterblase. Negative Eigenschaften werden über die Hautfarbe zugeschrieben? Geht klar! Übers Geschlecht? Warum nicht? Sexuelle Vorlieben geraten auch schon ins Schussfeld, wenn man sich nicht strikt mit Menschen gleicher Hautfarbe paaren möchte. Rassentrennung in der Taz - aber woke! Nicht mit Menschen eines anderen Geschlechts reden hat noch gefehlt, bisher war so eine Haltung ja meist religiösen Extremisten vorbehalten. Aber hey wenn man das "feministisch" macht, ist es cool!

Dazu noch eine populitische "Diskussionskultur", die nicht mehr auf Argumente setzt, sondern an Hautfarben, Geschlecht etc. schon vorher bestimmen kann, wer wieviel Recht haben darf.

Diese Mischung aus Ignoranz und Opfergetue erinnert mich nur allzu sehr an Pegida und Co. Außerdem habe ich nicht das Gefühl, dass damit eine Diskussion angestoßen werden soll. Differenzierte Positionen sucht man vergebens. Wie auf Twitter wird irgendeine möglichst extreme Behauptung in den Raum geschmissen, um dann alle anzugehen, die nicht reflexartig zustimmen.

Naja, wenn´s dem Ego hilft. Letztens kam noch Wissenschaftsfeindlichkeit hinzu, indem die Behauptung aufgestellt wurde, dass man das Geschlecht nicht anhand der Gene nachweisen kann - was natürlich Blödsinn ist. Aber warum sollte man Jahrzehnte an Forschungsarbeit respektieren, wenn man sich etwas Intellektuelles zusammenschwurbeln kann?

Wie links sind Leute, die ihre Argumente anscheinend bei Pegida, esoterischen Impfgegnern und religiösen Extremisten klauen?




3. Gestern hatte ich hier die Empfehlung einer Episode der Netflix-Serie "Criminals" zitiert. In dieser Folge spielte Kit Harrington einen Mann, der wegen einer angeblichen Vergewaltigung verhört wurde, die er nicht begangen hatte. [Spoiler] Das fanden die Ermittlungsbeamten dann auch heraus, aber das Leben des beschuldigten Mannes war trotzdem runiert.

Wie ich jetzt erfahre, hätte Genderama diese Episode nie bewerben dürfen. Das war nämlich mal wieder total frauenfeindlich.

Die britische Tageszeitung "Sun" berichtet:

Die Netflix-Serie "Criminal" wurde beschuldigt, eine "verkorkste Botschaft" und "Frauenfeindlichkeit" zu verbreiten, da Kit Haringtons Figur fälschlicherweise der Vergewaltigung beschuldigt wird.

Viele Zuschauer machten die Episode nieder, die von Männern geschrieben wurde und bei der Männer Regie führten, und nannten sie "sehr gefährlich".

(...) Jede Episode von Netflix' Criminal konzentriert sich auf ein Verbrechen mit intensiven Verhörszenen, die ausschließlich innerhalb der Grenzen eines polizeilichen Befragungsraums stattfinden.

Die Serie geniesst es, den advocatus diaboli zu spielen, und ermutigt die Zuschauer, zu debattieren und ihre eigenen Schlussfolgerungen und Meinungen zu bilden.

Viele haben jedoch auf Twitter bekundet, dies mit dem Thema Vergewaltigung zu tun, sei moralisch fragwürdig, und die Auswirkungen auf die reale Welt seien verheerend.

Viele Zuschauer der Episode tauschten auf Twitter ihre Gedanken aus, wobei einige den Umgang mit der sehr heiklen Angelegenheit missbilligten.

Einer schrieb: "Criminal UK Season 2 auf Netflix die ersten 3 Episoden zeigen lügnende/moralisch instabile Frauen, die das Leben unschuldiger Männer ruinieren. Man kann eure Frauenfeindlichkeit erkennen."

"Kit Harringtons Episode von Criminal auf Netflix ist heftig, aber sehr SEHR gefährlich", fügte ein anderer hinzu.

Während ein Dritter erklärte: "Die Kit-Harington-Episode von Criminal, in der ein Mann fälschlicherweise der Vergewaltigung durch eine Untergebene beschuldigt wird, die versucht, aus der Situation Profit zu schlagen, von Männern geschrieben und inszeniert, macht keinen guten Eindruck, besonders wenn falsche Anschuldigungen die weitaus geringere Minderheit darstellen."

"Gedanken zu #criminaluk: Habe gerade Staffel 2 Episode 2 gesehen und bin froh, dass die am Ende der Episode aufgeworfenen Fragen angesprochen wurden. ABER sie hätten den gleichen Punkt auch mit einem anderen Straftatbestand machen können, wodurch der Rückgriff auf die schädliche 'Sie-hat-es-sich-ausgedacht'-Vergewaltigungsgeschichte vermieden worden wäre."


Bemerkenswert, wie eifrig immer noch versucht wird, ein Gespräch über Falschbeschuldigungen zu tabuisieren.



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