Mittwoch, Januar 23, 2019

Genderdeutsch: Hannover schafft den Lehrer und den Wähler ab – News vom 23. Januar 2019

1.
Niedersachsens Landeshauptstadt setzt sich an die Spitze der Gender-Bewegung. Verwaltungssprache soll künftig geschlechtsneutral formuliert werden. Auch die Anreden Herr und Frau sind zu vermeiden.


Die Welt berichtet, die Deutsche Sprachwelt kommentiert.



2. Wie das feministische US-Magazin Slate entsetzt berichtet, hat die Regierung Trump eine weniger ausufernde Definition des Begriffes "häusliche Gewalt" durchgesetzt, als sie unter Obama galt:

Die vorherige Definition umfasste kritische Komponenten des Phänomens, die Experten als häusliche Gewalt erkennen - ein Muster von vorsätzlichem Verhalten, der Dynamik von Macht und Kontrolle und Verhaltensweisen, die physische oder sexuelle Gewalt sowie Formen von emotionalem, wirtschaftlichem oder psychologischem Missbrauch umfassen. Aber in Trumps Justizministerium können nur Schäden, die ein Verbrechen oder Vergehen darstellen, als häusliche Gewalt bezeichnet werden. So ist zum Beispiel eine Frau, deren Partner sie von ihrer Familie und ihren Freunden isoliert, jeden ihrer Schritte überwacht, sie herabsetzt und beschimpft oder ihr den Zugang zu Geld verweigert, um für sich und ihre Kinder zu sorgen, kein Opfer häuslicher Gewalt in den Augen des Justizministeriums Trump.


Warum das problematisch ist, ist klar: Die Opferzahlen gehen dadurch stark zurück. Alarmistische Formulierungen wie "Jede vierte Frau ist ein Opfer häuslicher Gewalt, wurde also schon einmal von ihrem Partner zusammengeschlagen, vergewaltigt oder herabgesetzt" funktionieren weniger gut. Das hätte erhebliche Auswirkungen auf die Frauen-sind-Opfer-Rhetorik, die der zitierte Artikel dankenswerterweise m nächsten Absatz veranschaulicht:

Die Wiederherstellung nicht-physischer Gewalt bei der Definition von häuslicher Gewalt ist von entscheidender Bedeutung. Wie die Centers for Disease Control and Prevention berichten, haben mehr als ein Drittel der US-Frauen (43,5 Millionen) "psychologische Aggressionen" durch einen engen Partner erlebt.


Ich bin sehr verwundert darüber, dass nicht hundert Prozent aller Frauen und Männer schon einmal "psychologische Aggression" durch einen engen Partner erlebt haben. Was sind das für Partnerschaften, bei denen im Laufe der Jahre nicht irgendwann jemand dem anderen gegenüber aggressiv reagiert?

Ich könnte jetzt näher ausführen, was ich von derart manipulativen Texten und Statistiken halte, aber das könnte als "psychologische Aggression" und damit "Gewalt" verstanden werden. Immerhin könnten Sie sich nach der Lektüre aber stolz als "survivor" dieser Gewalt bezeichnen.



3. "Durch die idiotische Gillette-Reklame könnte sich das Blatt beim Thema 'toxische Männlichkeit' wenden" heißt es in einem Artikel von Karol Markowicz in der New York Post. Ein Auszug:

Die Gillette-Werbung von letzter Woche, die an die #MeToo-Bewegung anknüpft, wurde der neueste Fall, bei dem ein Unternehmen Männer beschimpfte und niedermachte. (....) Viele Amerikaner waren wütend, nicht zuletzt Männer, die der Werbespot durchgängig als Aggressoren und Vergewaltiger darstellte.

Die Fans behaupteten, dass diejenigen, die von der Gillette-Werbung verärgert waren, sich fragen sollten, warum. Die Implikation war, dass, wenn Sie nicht von einer Firma, die versucht, Ihnen Rasiermesser zu verkaufen, belehrt werden möchten, das bedeuten muss, dass Sie wahrscheinlich der Tyrann und Triebtäter sind, den die Werber im Sinn hatten, als sie die Werbung machten.

Nun, ich bin eine Frau, und ich hasste die Werbung, weil ich es satt habe, das Jungen-Bashing mit anzusehen, das auf unseren Bildschirmen und in unserer Welt allzu verbreitet ist.

"Es ist nur eine Anzeige!" zieht nicht. Würden Frauen von "nur einer Anzeige" sprechen, die Weiblichkeit als etwas von Natur aus Schlechtes und Modifizierbares behandelte? Das würden sie nicht. Frauen akzeptieren weitaus weniger Kritik in der Werbung als Männer.

Im Jahr 2015 veröffentlichte ein Unternehmen namens Protein World eine Anzeige für ein Nahrungsergänzungsmittel, das ein Fitness-Modell in einem Bikini und die Worte enthielt: "Bist du bereit für den Strand?" Der Backlash kam sofort. Die Anzeige wurde immer wieder in den New Yorker U-Bahnen verunstaltet, und die Stadt London ging so weit, "Body-Shaming"-Anzeigen in der U-Bahn zu verbieten.

Wenn es einen Moment gab, als Frauen gemeinsam entschieden, dass sie sich ihre Beschämung nicht mehr gefallen ließen, dann war es dieser.

Auch die Reaktion auf die Gillette-Werbung fühlt sich an wie ein Dammbruch. Das könnte der Moment sein, wenn die Männer endlich genug haben.

Männer werden ständig mit Kritik überschüttet. "Männer sind das Schlimmste" ist längst überholt. Dem Wort Männlichkeit geht heutzutage nur noch das Wort "giftig" voraus.

Unterdessen befinden sich die Männer seit einiger Zeit auf einer Abwärtsbewegung. Weniger Männer gehen aufs College, mehr Männer begehen Selbstmord, mehr Männer leben zu Hause bei ihren Eltern bis ins Erwachsenenalter.

Männer nehmen die gefährlichsten Jobs an, sie kämpfen und sterben in unseren Kriegen, aber ihnen wird ununterbrochen gesagt, dass sie schrecklich sind, und die Zukunft nicht für sie bestimmt sei. Von ihnen wird erwartet, dass sie all das abschütteln, weil sie, nun ja, Männer sind.

Wenn Männer traditionell stoisch und unempfindlich gegenüber Kritik sind, und wir sie so mögen, dann steht die Vorstellung, dass Männer das Sperrfeuer auf sie ertragen können, weil sie stark und männlich sind, im Widerspruch zu der Werbung - die den männlichen Stoizismus niedermacht.

Gillette fleht Männer an, besser zu sein, weil Kinder zusehen. Ja, Kinder sehen Männer, die in so vielen Anzeigen als taumelnde Idioten und in dieser Reklame als gewalttätige Frauenfeinde dargestellt werden.

Der schlimmste Teil des Werbespots ist die Gruppe von Männern, die in einer Reihe an ihren Grills stehen und robotierhaft "Jungs sind nun mal Jungs" wiederholen. Die Botschaft lautet, dass alle Männer gleich sind. Sie denken nicht für sich selbst, und sie entschuldigen schlechtes Verhalten voreinander. Sie grillen genau wie dein Mann, Vater, Bruder - und tun das mit genuss, während sie gleichzeitig böse Männer aus ihren Söhnen machen.

(...) "Ist es nicht an der Zeit, dass wir aufhören, schlechtes Verhalten zu entschuldigen?" fragte Gillette in einem Tweet und stellte den Werbespot vor. Ja, das ist es. Und das schließt das schlechte Verhalten von Firmen ein, die die Hälfte der Bevölkerung als Monster behandeln, um ein Produkt zu verkaufen, das genau auf dieses Segment der Bevölkerung ausgerichtet ist.

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