Montag, Januar 14, 2019

Super-Giga-Phallo-O-Gott-ist-der-groß!-Jahresanfangs-Blogbeitrag: Alle wichtigen News, die ihr vielleicht verpasst habt

Ein frohes neues Jahr euch allen – und erst einmal ganz herzlichen Dank allen Spendern, die dieses Blog in den letzten Wochen unterstützt haben! Einige von euch waren ausgesprochen geoßzügig, so dass der über das vergangene Jahr feststellbare Rückgang an Spenden komplett wieder aufgefangen wurde. Es wird also nicht nötig sein, dass ich hier unter meine Beiträge regelmäßig einen Spendenbutton einbaue.

Mit eurer Unterstützung habt ihr drei Dinge erreicht: Ihr habt mir das finanzielle Backing gegeben, dieses Blog überhaupt fortführen zu können. Ihr habt ein klares Vorum dafür abgegeben, dass ihr an dieser Fortführung sehr interessiert seid. Und ihr habt mich mit der Motivation versorgt, das mindestens ein Jahr lang weiterhin täglich zu tun. (Auch an Tagen, an denen kein Blogbeitrag erscheint, recherchiere ich zu interessanten News, aber ich blogge halt nichts, wenn ich nur auf Dinge stoße, die mich selber langweilen.) Generell habe ich für das kommende Jahr so einiges geplant.

Einer meiner Leser hat mir ein supersupersüßes Neujahrsgeschenk gemacht, indem er mich auf diesen putzigen Kalender mit Social-Justice-Warrior-Kätzchen aufmerksam machte. Katzenfreunde könnten sich zum Beispiel jeden Monat eine dieser Aufnahmen als Bildschirmhintergrund einrichten. Auch dafür – so wie für jeden Linktipp – ganz herzlichen Dank!

Damit kommen wir sofort zu den aktuellen News der letzten Wochen. Wer viel in der "Mannosphäre" des Internets unterwegs war, hat einiges davon sicher längst selbst entdeckt, aber das trifft ja nicht auf jeden Genderama-Leser zu.



1. Das unter anderem von Anne Wizorek betriebene feministische Blog "kleinerdrei" hört auf, meldet die "Süddeutsche Zeitung"..Dem von zehn Leuten verfassten Abschiedsbeitrag zufolge verteile sich die Arbeit an diesem Blog schlicht "auf zu wenig Schultern". Im letzten Jahr etwa waren es 40 Blogbeiträge, also vier pro Mitarbeiterin. Zugegeben, das artet in die für unser Patriarchat leider typische Ausbeutung von Frauen aus. Nur weil eine Frau bekanntlich so viel leistet wie zig Männer, war es wohl überhaupt möglich, diese Schufterei zu stemmen.

Vermutlich sehe ich nur zu schwarz, aber irgendetwas sagt mir: Wenn Genderama jemals eingestellt wird, wird darüber kein eigener Artikel in der "Süddeutschen Zeitung" erscheinen.



2. Auch ein weiteres feministisch geprägtes Projekt stirbt: die deutsche Ausgabe der Huffington Post.



3. Eine Meldung, die in der ersten Januarwoche in mehreren englischsprachigen Zeitungen verbreitet und daraufhin auch von dem Blog "Alles Evolution" aufgegriffen wurde, blieb von fast allen deutschen Leitmedien zwar ignoriert – überraschenderweise berichtete immerhin die Süddeutsche Zeitung: Genderforscher hatten endlich auch das gemerkt, worauf Maskulisten seit mehreren Jahrzehnten aufmerksam machen, nämlich dass man beim Thema Diskriminierung nur dann eine "patriarchale" Benachteiligung von Frauen feststellen kann, wenn man sämtliche Benachteiligungen, die Männer erleiden, von Anfang an ausblendet. Tut man das nicht, sind Männer in sämtlichen europäischen Nationen außer Italien sogar ein wenig im Nachteil. Nicht neu für uns, aber ein Unding für den Filz aus Leitmedien, Politik und den feministischen "Genderstudien", weshalb man dort wohl auch weiterhin so tun wird, als ob es diese Erkenntnisse nicht gäbe.



4. Gerne mache ich auf Nachrichten aufmerksam, die bisher auf Genderama Gemeldetes korrigieren oder zumindest in Frage stellen. Kommt nicht oft vor, aber diesmal schon: So hatte ich einen Artikel der "Ostsee-Zeitung" verlinkt und zitiert, dem zufolge in Rostock 80 Prozent der Vergewaltigungen vorgetäuscht seien, es sich also um Falschbeschuldigungen handele. Im Rest des Landes sehe es ähnlich aus. Dazu meldet die Tagesschau:

Auf Anfrage dementierte ein Sprecher der Polizei Rostock die Zahl von 80 Prozent. "Dass acht von zehn Vergewaltigungen vorgetäuscht sind, wurde seitens der Polizei nicht gesagt." Allerdings bestätigte der Sprecher die Darstellung, wonach die Zahl der vorgetäuschten Sexualdelikte seit etwa fünf Jahren steige.


Die "Ostsee-Zeitung" hat ihren Artikel weder zurückgezogen, noch ergänzt oder korrigiert. Hier auf Genderama möchte ich aber auf das Dementi der Rostocker Polizei hinweisen, denn mit unsauberen Daten kann man politisch nicht sinnvoll arbeiten.



5. "Die Welt" wirft einen Blick zurück auf die Entwicklung der Löhne im letzten Jahrzehnt: "Männlich, Facharbeiter, Vollzeitjob – das sind die Verlierer". Dabei heißt "verlieren" allerdings "weniger stark gewinnen": Unter dem Strich sind die Gehälter von Männern zwischen 2007 und 2017 um real 10,9 Prozent gestiegen. Frauen kamen hingegen auf 14,4 Prozent Zuwachs.



6. Der bekannte Staatsrechtler Udo di Fabio hält ein Gesetz für mehr Frauen im Parlament für verfassungswidrig. Dieses Gesetz wird vor allem von Justizministerin Katarina Barley (SPD) vorangetrieben, findet aber etwa auch bei Kramp-Karrenbauer (CDU) Anklang.



7. In der Frankfurter Allgemeinen analysiert Frank Pergande, wie das Bundesfrauenministerium zum sozialdemokratischen Basislager wurde.



8. Der "enttäuschte und missachtete ostdeutsche Mann" dürfte im Wahljahr 2019 eine große Rolle spielen.



9. Jörg Kachelmann hat Grund, sich freuen. Er kehrte nicht nur unter großem Applaus und Rekord-Zuschauerzahlen auf den Bildschirm zurück, sondern triumphierte auch ein weiteres Mal juristisch gegen die Springer-Presse: diesmal vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg. (Ausführlicher berichtet die Legal Tribune.)



10. Im Zusammenhang mit Kachelmanns Rückkehr beschäftigt sich Don Alphonso unter anderem mit der Feministin Juliane Leopold:

Früher war sie Teil des Blogs "kleiner_3", das von Anne Wizorek betrieben wurde, eine andere Feministin, die durch die sogenannte Oktoberfestlüge bekannt sein könnte: Da ging es um krass überhöhte Vergewaltigungszahlen, um die Silvesternacht von Köln zu relativieren. Wie auch immer, Frau Leopold arbeitet bei der ARD, genauer beim NDR, und sie leitet Tagesschau.de, das Digitalangebot der vermutlich wichtigsten Nachrichtensendung in jenem Rundfunk, den man landläufig "öffentlich-rechtlich" nennt. Und sie zitiert gerade jetzt, da Jörg Kachelmann auch von diesen Sendern ein klein wenig rehabilitiert wird, indem er eine Sendung des MDR moderieren kann, das Urteil der ersten Instanz im Prozess gegen ihn. Dieses von Misstrauen gegen Kachelmann durchtränkte Urteil gilt heute zusammen mit dem ganzen Prozess gemeinhin als Justizskandal, denn im weiteren Verlauf bewies Kachelmann nicht nur seine Unschuld: Die Frau, die ihn belastet hatte, wurde rechtskräftig wegen der Falschaussagen verurteilt. Und daneben zahlten auch noch einige Medienhäuser, die falsche Behauptungen verbreitet hatten. Natürlich kann man das vollkommen ignorieren, nur das Skandalurteil zitieren und auf den letzten Satz verweisen. Aber das macht nicht irgendwer. Das macht die Leiterin der Abteilung, die für den Online-Bereich der "Tagesschau" zuständig ist. Sie ist da noch nicht mal allein, eine Journalistin der "taz" hat das auch vor Kurzem getan.

Man kann also unschuldig im Gefängnis sitzen, man kann sich vor der ganzen Republik durch parteiische Medien fertigmachen lassen, sich wehren, seine Ehre vor Gericht verteidigen und ein Urteil gegen die Falschbeschuldigerin erwirken. Man kann absolut sauber aus der Sache herauskommen, aber da draußen ist dann immer noch eine, die denkt, sie könnte, wenn sie es nur richtig formuliert, einem noch was mitgeben. So, dass doch noch etwas haften bleibt, und so, dass gegen sie keine Anzeige möglich ist. Das, liebe Leser, macht die im NDR tätige Leiterin von Tagesschau.de, und Sie können sich nun überlegen, ob dafür die Zwangsabgaben, von denen Frau Leopold sicher nicht schlecht lebt, angemessen sind. Vor allem aber müssen Sie bedenken: Mit solchen Methoden arbeitet die Leiterin. Was sagt das über die anderen Nachrichten, die durch ihre Hände gehen, und wie sicher muss man in diesem Sender sein, dass man einen Mann mit solchen Methoden kompromittieren kann? Wer schützt diese Person, und was sagt das über den gesamten Betrieb, in dem sie arbeitet? Vor allem, weil das nicht der erste Fall ist, schon 2010 schrieb Frau Leopold zum Thema Kachelmann Unsägliches.

(...) Das Beispiel zeigt doch recht deutlich, was man sich mit der ARD als Arbeitgeber und mit einer radikal-feministischen Einstellung heutzutage alles so leisten kann – gegenüber einem, der sich nichts vorzuwerfen hat, wohlgemerkt. In der Folge versuchten viele, mit Frau Leopold zu argumentieren, aber ich denke, zwei Aspekte sind klar erkennbar: Eine gewisse Gruppe der Aktivisten wird es Kachelmann nie verzeihen, dass er überlebt und danach auch noch gewonnen hat – sie wollten ihn im Staub sehen, und nicht als Held erleben, der gezeigt hat, dass man gegen Staatsanwalt, Intrige, Gericht und weite Teile der Medien bestehen kann. Und: Sie werden weiter versuchen, ihren Spin durchzusetzen. Weil sie genau wissen, dass ihnen dabei nichts passiert, solange sie nur vorsichtig genug angreifen. Der "Spiegel" beispielsweise hat Margarete Stokowski von der "taz" übernommen, obwohl sie in einem Stück Kachelmann offen unterstellt hat, er sei durch den Prozess "heftig traumatisiert" und "paranoid": So etwas ist kein Karrierehindernis beim Relotius-Haltungsjournalismus-Magazin. Man kann das so über ein Opfer der Justiz und einer Straftäterin schreiben und wird dann trotzdem zu 100 Jahre Frauenwahlrecht von Frau Barley ins Justizministerium eingeladen – selbst wenn man kurz davor in einer Kolumne darüber nachdachte, politisch unpassende Männer mit Falschbehauptungen zu ruinieren. Das alles geht ohne Probleme, zumindest in Hamburg bei NDR und "Spiegel".




11. Mehrfach in den sozialen Medien empfohlen wurde Lucas Schoppes aktueller Beitrag Sascha Lobo und die Freude am Blocken. Ein Auszug:

Wenn Akteure wie Lobo aus einer weit überlegenen Position im Diskurs Tausende anderer blocken oder gar, wie Böhmermann, Blocklisten veröffentlichen, dann maßen sie sich an, andere Menschen nach eigenem Gutdünken aus wichtigen Aspekten des allgemeinen Diskurses auszuschließen. Blocken ist dann, anders als Lobo behauptet, nicht Freiheit, sondern Ausdruck von Macht und Willkür.

Das gilt mehr noch für Politiker und öffentliche Institutionen – und auch das streift der Netzexperte Lobo gelangweilt nur ganz nebenbei. Der Blogger "Lotosritter" beispielsweise veröffentlicht in seinem Blog, unter anderem, beeindruckende Texte über Erfahrungen als männlicher Überlebender sexuellen Missbrauchs, auch des Missbrauchs durch die eigene Mutter. Er wirft dabei politischen Institutionen vor, den Einsatz für die Überlebenden des Missbrauchs insbesondere dann zu vernachlässigen, wenn sie dem etablierten Schema des männlichen Täters und des weiblichen Opfers nicht entsprechen.

Politisch wäre eigentlich, neben dem Justizministerium, vor allem das Jugend- und Familienministerium für die Diskussion zuständig, die der Lotosritter anzustoßen versucht. Das Ministerium ist für ihn jedoch nicht über soziale Medien erreichbar – dort ist er geblockt.

(...) Ich selbst habe ebenfalls, wenn auch in deutlich kleinerem Maßstab als der Lotosritter, Erfahrungen mit dem politischen Blocken gemacht. Ich bin zum Beispiel von der Fraktionsvorsitzenden der bayerischen Grünen, Katharina Schulze, geblockt.

Ich hatte sie natürlich niemals gestalkt, sie vor dem Blocken lediglich in einem Artikel erwähnt und sie per Twitter in einem einzigen Tweet unaggressiv (wenn auch womöglich etwas ironisch) auf eine Geschichte von mir hingewiesen. Dass ich geblockt bin, habe ich einfach nur daran gemerkt, dass ich Zitate von ihr nicht mehr lesen konnte – ich hatte nie wieder versucht, sie zu kontaktieren, habe weder gewütet noch geschimpft noch gedroht, und sie musste gewiss nicht das Gefühl haben, sich vor mir schützen zu müssen. Ich vertrete wohl einfach nur Positionen, von denen sie prinzipiell nichts mitbekommen möchte.




12. Ein Teil des von Gunnar Kunz in seinem Blog veröffentlichten, mehrteiligen Rückblicks auf das "feministische Jahr 2018" ist heute ebenfalls bei Lucas Schoppe erschienen. Er trägt den Titel Medien, Zensur und Manipulation. Eine Leserin kommentierte den Text bereits auf Twitter mit dem Hinweis darauf, dass er nicht nur für eingefleischte Männerrechtler von Interesse ist:

Diese nüchterne und gründliche Auflistung von Angriffen auf die Meinungsfreiheit und Manipulation der Bevölkerung lässt bei mir ein extrem beunruhigtes Gefühl aufkommen. Das sollte eigentlich allen Demokraten so gehen. Man braucht ein bisschen Lesezeit, aber es lohnt sich.




13. Die wichtigste Sexismus-Debatte des zurückliegenden Wochen: Eine Rechtsanwältin fordert einen Zugang für Mädchen bei Knabenchören.



14. Die kirchliche Missbrauchsaufarbeitung ist laut dem Münchner Sozialpsychologen Heiner Keupp noch äußerst defizitär. Ein Grund: Frauen – etwa Nonnen und Diakonissen – seien als Täterinnen bislang kaum im Blick.



15. Mit Frauen an wichtigen Schaltpositionen wird die Welt viel friedlicher, glauben viele. Und das weibliche Geschlecht macht ja auch wirklich große Schritte voran. Inzwischen werden zum Beispiel die größten US-Rüstungskonzerne mehrheitlich von Frauen geführt.



16. Der NDR berichtet in einem hörenswerten, knapp fünfminütigen Podcast über eine neue Studie zum Leiden vieler Väter nach Scheidungen. Aus der Untersuchung ergibt sich ein Plädoyer für das gemeinsame Sorgerecht.



17. Bei einer Beschneidung in Bayern ist das Baby fast verblutet. Die Ermittlungen gegen den Arzt wurden jetzt eingestellt. Erstens gebe es keine bleibenden Schäden, zweitens darf man nach dem vor einigen Jahren von allen Bundestagsparteien beschlossenen Beschneidungsgesetz bei Jungen solche Risiken in Kauf nehmen. Wie der Bayrische Rundfunk in dem verlinkten Artikel berichtet, müssen einer Studie der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie zufolge jedes Jahr mindestens 400 Kinder nach einer Beschneidung stationär in einem Krankenhaus in Deutschland behandelt werden. Der Sender zitiert hierzu den Menschenrechtler Victor Schiering:

"Dieser Fall zeigt wieder, dass Jungen mit ihrem Körper, mit ihren Schmerzen, mit ihrem lebenslang reduzierten Sexualempfinden, mit all den Konsequenzen, die das haben kann, allein den Preis dafür zahlen, dass Erwachsene sich einer dringend notwendigen Menschenrechtsdebatte entziehen."




18. Einen besonders gravierenden Fall toxischer Weiblichkeit gibt es in Österreich: Dort drehte eine Sonderschul-Lehrerin Pornos mit ihrer 13jährigen Tochter.



19. Der Schweizer Verband Männer.ch hat unter Markus Theunert ein neues soziales Anliegen entdeckt: die Ehe Light für Unverheiratete. Schön, dass in der Schweiz sämtliche männerspezifischen Probleme gelöst sind, so dass man sich jetzt auch anderen Themen zuwenden kann.



20. Das Medienprojekt Wuppertal sucht für einen Dokumentarfilm Frauen und Männer, die in ihrer Familie oder Partnerschaft Gewalt erfahren haben. Während in der öffentlichen Debatte häusliche Gewalt durch den Druck der feministischen Lobby häufig auf "Mann prügelt seine Partnerin" reduziert wird, nimmt dieses Projekt die tatsächliche Gesamtheit dieser Problematik in den Blick, also auch Gewalt gegen Kinder, Gewalt von Kindern gegenüber ihren Eltern, Gewalt zwischen Geschwistern und Gewalt gegen im Haushalt lebende ältere Menschen.



21. Ein netter Gastartikel im FOCUS: "Mein Leben als Vollzeitpapa: Was mich am meisten nervt, sind andere Mütter".



22. Der politisch enorm einflussreiche US-Psychologenverband APA (117.500 Mitglieder, 115 Millionen Dollar Jahresbudget) hat verkündet, dass traditionelle Männlichkeit psychologisch schädlich" sei:

Männer hätten allgemein wegen ihres Geschlechts Vorteile und größere Macht, aber es gebe auch viele negative Folgen. Sie würden unverhältnismäßig harter Disziplin unterworfen, scheitern häufiger an der Universitätsausbildung, haben mehr psychische Probleme (vollendeter Suizid), mehr körperliche Probleme (Herz-Kreislauf) oder andere Probleme wie Gewalt, Gefängnis, Drogen, früher Tod oder Beziehungsprobleme. Aus psychologischer Sicht kommt dazu auch noch, dass Männer oft nicht Hilfe suchen, wenn sie das brauchen, und es viele Hürden gibt, geschlechtsspezifische Behandlung anzunehmen.


Toby Young erklärt im britischen Spectator welches Gewicht solche Formulierungen wegen des immensen Einflusses von APA haben:

Dieses Edikt wird von den Universitätsverwaltungen bei der Überwachung sexueller Interaktionen auf dem Campus herangezogen werden, von den Gerichten bei der Entscheidung, wem das Sorgerecht zuerkannt wird, und von den Personalabteilungen bei der Beurteilung von Beschwerden über männliche Mitarbeiter. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass diese neue Anleitung das Leben von Millionen von Männern und Jungen für die kommenden Jahre beeinflussen wird.


Insofern besteht bei diesem Edikt das erhebliche Problem, dass tatsächlich selbstschädigendes Verhalten (Schmerzen und Probleme ignorieren, weil man den harten Kerl spielen möchte) und gesellschaftlich bedingte Probleme (etwa Diskriminierung im Erziehungswesen) wild zusammengewürfelt werden. Vorhersehbar war auch, dass sich feministische Plattformen sofort mit obskuren Therapieaufforderungen für Männer auf diese Botschaft stürzten, um sie für die eigene Ideologie auszuschlachten. Ist etwa "Erkennt eure Privilegien an" wirklich ein therapeutischer Ratschlag an beispielsweise depressive Männer oder nicht doch eine kaum verhüllte ideologische Parole?

Wegen dieser Gefahr des Missbrauchs ist beispielsweise der linke schwule Journalist Andrew Sullivan sehr skeptisch, was die aktuelle Erklärung des Psychologenverbandes angeht:

"Wenn wir Männer verändern können", gibt einer dieser Psychologen zu, "können wir die Welt verändern." Wenn das für Sie eher nach einem politischen Projekt als nach einem Therapieleitfaden klingt, liegen Sie nicht falsch. (...) Wenn Sie die Richtlinien lesen, erkennen Sie, dass die APA glaubt, dass Psychologen Männer darüber informieren sollten, dass das, was sie für ihre Natur halten könnten, eigentlich nur eine Reihe von sozialen Konstrukten ist, die sie verletzen, Tausende ermorden und die Gesellschaft als Ganzes tief verwunden.

(...) Die Rolle der Psychologie? Soweit ich sagen kann, ist es die Indoktrination der kritischen Gendertheorie: "Psychologen können Klienten helfen, ein Bewusstsein für Systeme zu entwickeln, die davon ausgehen, dass der Ausdruck von cisgender Männlichkeit die erwartete Norm ist, und zu identifizieren, wie sie durch die Diskriminierung von Menschen, die geschlechtsunkonform sind, geschädigt wurden. Angesichts der Zusammenhänge zwischen Sexismus und anderen Formen von Vorurteilen können Psychologen es nützlich finden, Unterdrückungen als pädagogische Strategie zu verbinden, insbesondere bei der Arbeit mit Jungen und Männern in Gruppen." Viel Glück dabei.

Und ja, die ideologische Männerfeindlichkeit ist unverkennbar. Informieren Sie sich über die gleichwertigen Richtlinien für Frauen und Mädchen, die 2007 veröffentlicht wurden. Wo Stoizismus eine schlechte Sache für Männer ist, besonders für schwarze Männer, funktioniert er bei Frauen: "In Therapie, Lehre, Forschung und Supervision werden Psychologen ermutigt, sich nicht nur der Herausforderungen bewusst zu werden, mit denen Frauen und Mädchen konfrontiert sind, sondern auch der Belastbarkeit und Stärke, die Frauen und Mädchen als Reaktion darauf gezeigt haben." Bei Männer ist "Durchsetzungsvermögen" Teil einer Krankheit, bei Frauen ist es eine Tugend.

(...) So viele der Geisteswissenschaften haben sich der kritischen Race- und Gendertheorie ergeben, das Individuum ausgelöscht und natürliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern geleugnet, dass es töricht erscheinen mag, von Psychologen zu erwarten, dass sie es besser machen. Aber für diejenigen von uns, die fest an die Bedeutung der Psychotherapie glauben und die denken, dass viele Männer viel zu zögerlich dabei sind, Hilfe und Unterstützung zu suchen, ist die Entscheidung der APA, die Hälfte der Menschheit zu pathologisieren, eine schreckliche Nachricht. Es gibt in der Tat Probleme, bei denen Männer heute Hilfe brauchen, und die Unterdrückung von Gefühlen ist definitiv ein Teil davon. Männlichkeitsaspekte - Aggression ohne Tugend, Gewaltverherrlichung, Kommunikations- und Kooperationsschwierigkeiten - sind es wert, besser verstanden zu werden, wenn sich Männer mit einem wirtschaftlichen und sozialen Umfeld auseinandersetzen sollen, in dem sie zunehmend zurückgelassen werden.

Aber das hier? Es fühlt sich erniedrigend an, das zu lesen. Um ehrlich zu sein, erinnerte es mich an die Art und Weise, wie Psychologen schwule Männer behandelten: als pathologisch, gefährlich und auf der Suche nach einer Reparatur- und Konversionstherapie. Als Homosexuelle haben wir lange Zeit gelernt, sehr vorsichtig mit Psychologen und Psychiatern umzugehen, weil sie uns routinemäßig als Individuen sahen, deren Wesen und Verhalten grundlegend verändert werden mussten - um unser selbst und um der anderen willen. Was einst gegen schwule Männer verwendet wurde, wird heute gegen alle Männer verwendet.

Wenn dieses Dokument dazu gedacht wäre, Männer zu ermutigen, eine Psychotherapie zu besuchen, dann ist es eine Katastrophe.


Ähnlich bewertet es der bereits erwähnte britische "Spectator":

Wenn Sie Zweifel an der Übernahme des amerikanischen Psychologenberufs durch Professoren der Jammerstudien haben, suchen Sie nicht weiter als bis zu diesen Richtlinien. Es gibt kaum einen Satz, der nicht mit der Ideologie der Social-Justice-Bewegung belastet ist. Das Geschlecht ist sozial konstruiert und nicht binär; das Geschlecht wird bei der Geburt zugewiesen und nicht ermittelt und aufgezeichnet; die dominante Männlichkeit ist historisch bedingt durch die Ausgrenzung von Männern, die nicht weiß, heterosexuell, cisgender, körperlich gesund und privilegiert sind; Psychologen sollten sich über die Auswirkungen von Rassismus und Homophobie auf das Verhalten und die psychische Gesundheit von Jungen und Männern informieren und den schädlichen Auswirkungen von Mikroaggressionen begegnen; weiter geht es mit Rassismus, Homophobie, Biphobie, Transphobie, Altersdiskriminierung, Ablehnung ... blah, blah, blah, blah. Das Wort "Transgender" kommt häufiger vor (56) als "männlich" (53). Das ist kein unparteiischer, evidenzbasierter Ratschlag. Es ist ein politisches Manifest.

(...) Was wirklich psychologisch schädlich erscheint, ist dieser unendliche Krieg gegen die Männlichkeit. Der Effekt, Männern zu sagen, dass ihr Wunsch, zu schützen und zu versorgen, "sexistisch" ist, und Frauen davon zu überzeugen, dass sie ohne uns besser dran sind, hat eine Epidemie des Zusammenbruchs von Familien ausgelöst. Atemberaubende 25 Prozent der amerikanischen Kinder werden von alleinerziehenden Müttern erzogen. Zweifellos denkt die APA, dass Jungen, die ohne Väter aufwachsen, besser dran sind. Schließlich wurde ihnen der Kontakt mit schädlichen männlichen Vorbildern erspart. Aber die düstere Realität sieht so aus, dass dise Jungen eher die Schule abbrechen, Alkohol- und Drogenabhängige werden und im Strafrechtssystem landen.

In der Zwischenzeit verbringen die Männer, denen gesagt wurde, dass sie nicht mehr gebraucht werden, ihr Leben mit Videospielen, werden süchtig nach Opioiden und begehen in zunehmender Zahl Selbstmord. Die durchschnittliche Lebenserwartung der amerikanischen Männer lag im vergangenen Jahr bei 76 Jahren und damit zum zweiten Mal in Folge niedriger. Wenn die APA nach Toxizität sucht, sollte sie als erstes sich selbst in den Blick nehmen.


Auch im politisch links stehenden, britischen Independent kommt Patricia Casey in einem ausführlichen Artikel aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus. Das Fazit ihres Artikels lautet:

Wenn Männer, die psychologische Hilfe benötigen, eingeschüchtert und untergraben werden, als wären sie politische Marionetten oder weibliche Klone, dann werden sie dagegen reagieren. Der Versuch, den männlichen Geist zu unterdrücken, kann die Probleme, die den Autoren zufolge so schädlich für Männer sind, nur verschlimmern. Eine Verbesserung kann man nicht dadurch erreichen, dass man einfach so tut, als ob Männer und Frauen dasselbe wären.


Ja dann mach's doch besser! könnten Sie nach all dieser vernichtenden Kritik zu Recht einwenden. Erfreulicherweise gibt es konkrete, vernünftige Verbesserungsvorschläge von Dr. John Barry, Mitbegründer des Netzwerks für männliche Psychologie der British Psychological Society. Ein Auszug:

Leitlinie 3 [der APA] besagt, dass "Männer insgesamt ein höheres Maß an sozialer und wirtschaftlicher Macht haben als Mädchen und Frauen in einer patriarchalen Gesellschaft". Diese Aussage ist ein Beispiel für das, was wir als Gamma-Bias in der Psychologie identifiziert haben, eine Art kognitive Verzerrung, bei der Beispiele männlicher Privilegien vergrößert werden und weibliche Privilegien ignoriert oder wegerklärt werden. Beispiele für männliche Benachteiligungen sind der Bildungsabschluss der Jungen und die hohe Selbstmordrate der Männer, Beispiele für weibliche Vorteile leichtere Haftstrafen und Geschlechterquoten in wissenschaftlichen Berufen. Tatsächlich haben jüngste Erkenntnisse ergeben, dass Männer in vielen Ländern weltweit benachteiligt sind, insbesondere in Ländern mit mittlerem bis hohem Entwicklungsstand.

Therapeuten, die glauben, dass die Leitlinie 3 für ihre männlichen Klienten zutrifft, könnten verständlicherweise damit zu kämpfen haben, viel Mitgefühl für sie zu empfinden, und ein männlicher Klient könnte es schwer haben zu glauben, dass er bei solchen Therapeuten auf viel Mitgefühl stoßen wird.

Als Alternative (...) schlage ich vor anzuerkennen, dass Männlichkeit in gewissem Maße angeboren und potenziell positiv für die psychische Gesundheit ist, und die Verletzlichkeiten männlicher Klienten für uns als Therapeuten wichtiger ist als jede hypothetische patriarchale Macht. Wir sollten nicht davon ausgehen, dass das schlechte Verhalten der Minderheit der Männer für einen grundlegenden Aspekt der Männer im Allgemeinen repräsentativ ist, und wir sollten erkennen, dass ein negatives Männerbild ein Hindernis für ein angemessenes Maß an therapeutischem Mitgefühl darstellt.

Ich möchte die [APA] ermutigen, ihre Leitlinien zu überarbeiten, um sie mit den Forschungsergebnissen und dem gesunden Menschenverstand in Einklang zu bringen. Ich möchte auch die Autoren anderer Leitlinien zur psychischen Gesundheit von Männern auffordern, ähnliche Änderungen vorzunehmen. Schließlich suchen Männer weniger Therapie als Frauen, auch wenn sie selbstmordgefährdet sind, weshalb wir alles in unserer Macht Stehende tun müssen, um die Therapie männerfreundlicher zu gestalten.


Auch das populärwissenschaftliche Magazin Psychology Today kritisiert die Richtlinien des APA und gelangt schließlich zu dem Fazit:

Psychologie entwickelt sich zunehmend zu einem Beruf und einer Branche mit mehr Frauen, und Richtlinien wie diese wären eine wichtige Möglichkeit für Klinikerinnen, besser zu verstehen, wie man Patienten mit unterschiedlichen Geschlechtererfahrungen behandelt. Diese besonderen Richtlinien stellen einen schlechten Präzedenzfall dar, was darauf hindeutet, dass Psychologen ganz locker mit Fakten umgehen können und Forschungen ignorieren, wenn ideologische Werte für wichtiger gehalten werden. So wurde ich nicht ausgebildet, weder in der Psychologie noch als Mann.


Die neuen Richtlinien der APA waren gestern auch Diskussionsthema bei Christian Schmidt.



23. Das Europaparlament hat Wörtern wie "mankind", "manpower" und "layman" den Kampf angesagt.



24. Gegen einen der Forscher, die letztes Jahr auch für eine größere Öffentlichkeit den pseudowissenschaftlichen Charakter der "Genderstudien" aufdeckten, werden jetzt disziplinarische Maßnahmen ergriffen. Dem Chronicle of Higher Education zufolge wird der Betreffende bereits von weltbekannten Wissenschaftlern wie Stephen Pinker, Richard Dawkins und Alan Sokal verteidigt.



25. Eine Rechtsanwältin konnte durchsetzen, dass die Tulane-Universität im US-Bundesstaat Louisiana bei der Vergabe von Stipendien Männer nicht mehr finanziell diskriminiert.



26. Einen ähnlichen Sieg für die Gleichberechtigung von Männern gibt es an der britischen Universität Oxford.



27. Mitte Dezember wurde auch in deutschen Medien wie "Zeit" und "Stern" ausführlich über die sexistische Kaderschmiede "The Wing" berichtet, die Männer aus ihren Netzwerken ausschloss und eine weltweite Expansion plant. Inzwischen lässt The Wing stillschweigend auch Männer zu – nach einer zwölf Millionen Dollar schweren Diskriminierungsklage.

Kein Wunder, dass Feministinnen wegen dem Maskulismus in Aufruhr sind: Wer erklärt diesen Drecks-Männerrechtlern endlich, dass Antidiskriminierungsgesetze zum Schutz von FRAUEN gemacht worden sind, von FRAUEN?

Es gibt allerdings auch Stimmen, die behaupten, die Entscheidung von The Wing, sich auch Männern zu öffnen, sei eigentlich der Transgender-Lobby zu verdanken. Bezeichnenderweise heißt es in einer am Freitag von The Wing herausgebenen Erklärung, das Netzwerk werde zukünftig "keine Vermutungen über die Geschlechtsidentität von Bewerbern mehr anstellen oder diese Bewerber danach fragen, welchem Geschlecht sie sich zugehörig betrachten". Ich zum Beispiel hätte demnach auch gute Chancen auf Mitgliedschaft, denn wer weiß, vielleicht bin ich ja insgeheim eine Frau.



28. Vorbildlich: Der Frauenmarsch im kalifornischen Eureka wurde wegen einer unverhältnismäßig großen Zahl weißer Frauen abgesagt.



29. "Mobs von Frauen protestieren gegen die großen Holzfirmen und fordern gleiche Arbeit" lautet eine Schlagzeile der Satire-Website The Babylon Bee. In dem Artikel heißt es:

USA - Verschiedenen Quellen zufolge protestierten heute im ganzen Land Tausende von Frauen gegen die geschlechtsspezifische Diskriminierung bei den Holzfirmen des Landes.

"Überwältigende 99,1% der Arbeiter, die gefährliche Holzarbeiten ausführen, sind Männer! Das ist unerhört", schrie eine Frau durch ein Megaphon, als Streikposten vor den Timber Mainline Contractors im Norden Michigans aufmarschierten. "Wir fordern gleiche Einstellung in allen Berufen, sei es bei Holzfällerarbeiten, der Wartung von Starkstromkabeln oder tödlichem Hochseefischen!"

"Wir wollen auch unglaublich gefährliche Jobs machen! Wir wollen auch unglaublich gefährliche Jobs machen!" skandierten sie.

Eine Frau in Oregon kettete sich an eine Forstmaschine und erklärte, dass sie nicht herunterkommen werde, bis Beaver Lumber Mill einer zu 50 Prozent weiblichen Arbeiterschaft zustimme. "Es ist 2019, und Frauen sind immer noch nicht in gleicher Weise in den körperlich anspruchsvollsten und potenziell tödlichsten Berufen vertreten. Wie können wir sagen, dass dies ein freies Land ist, wenn Frauen nicht in dieser brutalen Art von Arbeit vertreten sind?"

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels hatten die Sägewerke des Landes zugestimmt, die Demonstrantinnen einzustellen, aber diese erklärten dann, sie wollten, dass ANDERE Frauen in dieser unglaublich gefährlichen Branche das weibliche Geschlecht vertreten sollen, nicht sie selbst.




30. Da wir gerade beim Thema sind:

Eine Wissenschaftlerin hat ein dramatisches Diversitätsdefizit bei der Feuerwehr festgestellt. Heterosexuelle Männer aus der Arbeiterschicht seien hier unter sich. Brauchen wir eine Löschdebatte?


Und das ist KEINE Satire, sondern ein Artikel in der Frankfurter Allgemeinen.



31. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir zum neuen Jahr:

Lieber Herr Hoffmann,

schon länger hatte ich mir vorgenommen, Ihnen zu schreiben, und jetzt zum neuen Jahr und angesichts Ihrer Weihnachtsgrüße auf Genderama fand ich es passend. Zunächst möchte ich Ihnen herzlich für Ihre Aufklärungsarbeit danken. Ich lese Genderama nun schon seit mehreren Jahren, und ich muss sagen, dass wenige (oder vielleicht gar keine) Menschen so sehr dazu beigetragen haben, meinen Blick auf die Welt im Hinblick auf Geschlechterpolitik zu ändern, wie Sie!

Früher war ich selbst stolz darauf, ein "moderner Mann" zu sein, Frauen überall als benachteiligt und förderungsbedürftig wahrzunehmen, mich selbst von allzu viel Männlichkeit abzugrenzen und Quoten für eine gute Idee zu halten. Das hat sich vollständig geändert. Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass eine Politik, die gefühlte und behauptete Ungleichheiten zu struktureller Diskriminierung umdeutet, den Mann als das Übel der Welt sieht und Frauen "empowern" will, indem er sie in einem kollektiven Opfernarrativ gefangen hält, kontraproduktiv und letztendlich gesellschaftsschädigend ist. Ich freue mich, dass Sie so viel Wert legen auf eine faktenbasierte Berichterstattung, die sich trotz der ein oder anderen berechtigten Spitze nicht in Polemik ergeht und immer konstruktiv auf eine positive Entwicklung für Männer UND Frauen hinarbeitet.

Nach und nach habe ich mich immer mehr mit dem Thema beschäftigt und bin auf weitere wichtige Stimmen wie etwa Christina Hoff Sommers, Janice Fiamengo, Jordan Peterson, Steven Pinker, Don Alphonso, Science-Files, Hadmut Danisch etc. gestoßen. Als Stabsoffizier der Bundeswehr bin ich natürlich auch persönlich betroffen von den Bemühungen der Leitungsebene, Frauen zu "fördern", "Gleichstellung" zu institutionalisieren und Diversity und Inklusion medienwirksam zu huldigen. (Dass die Bundeswehr durchaus andere, wohl drängendere Probleme hat, lässt sich regelmäßig den Medien entnehmen.) Ich habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass sich der gemeinsame Dienst mit Frauen in der Regel völlig unproblematisch gestaltet, die meisten mit der "von oben" vorgegebenen Gleichstellungspolitik auch nicht wirklich zufrieden sind und keine Extrabehandlung wollen. Ab und zu trifft man jedoch immer wieder mal auf eine Dame, die sämtliche Klischees in Bezug auf den "Kampf gegen das Patriarchat" und die "Unterdrückung der Frau" erfüllt.

Auch dort habe ich jedoch schon häufig "double standards" wahrgenommen und mich in der ein oder anderen Situation auch schon selbst hinterfragt, ob ich einem männlichen Untergebenen mit ebensoviel Nachsicht begegnet wäre, wie der Frau im konkreten Fall. Letztendlich gehe ich mittlerweile bewusster mit solchen Situationen um, und trotz all der berechtigten Kritik an einer Männerbewegung, die vor allem viele Texte schreibt, aber praktisch wenig sichtbar ist, glaube ich, dass schon viel gewonnen ist, wenn viele Ihrer Leser (Männer und Frauen) ihr tägliches Handeln diesbezüglich reflektieren und gegebenenfalls auch ändern. Ich persönlich würde mich mit einer analog zum vorherrschenden Feminismus lauten und aktivistischen Männerbewegung auch eher unwohl fühlen, auch wenn es weiter herausfordernd bleibt, politisch Einfluss geltend zu machen. Trotzdem glaube ich, dass sich die Dinge langsam ändern – und die zunehmend überdreht wirkenden Äußerungen von Feministinnen und Vertretern der Gender-Studies werte ich da als Bestätigung.

Ich habe Ihren Blog auch schon Freunden empfohlen, immer dann, wenn sich Diskussionen über Geschlechterthemen ergaben und sie von meiner Sichtweise überrascht waren. Ich habe diese Empfehlungen immer als Hinweis, nie laut oder rechthaberisch ausgesprochen und konnte feststellen, dass der Effekt bei denen, die sich darauf einließen, immer zu merken war. Deshalb möchte ich Sie herzlich bitten, mit Ihrer Arbeit weiterzumachen, die ich für sehr wertvoll und unbedingt notwendig halte, um insbesondere Männer auf die Einseitigkeit der deutschen wie auch der internationalen Geschlechterpolitik aufmerksam zu machen. Ich habe mich dementsprechend auch entschlossen, dieser Bitte mit einer bescheidenen monatlichen Spende für Ihre Arbeit mehr Nachdruck zu verleihen.

Zu guter Letzt noch ein Hinweis auf einen Artikel in der WELT: Gisela Friedrichsen schreibt über die Geschichte hinter der "ZEIT"-Berichterstattung zum Fall Dieter Wedel. Neben den merkwürdigen journalistischen Praktiken fiel mir eine Tatsache besonders ins Auge: Die Protagonistin der Geschichte, die ehemalige Schauspielerin Jany Tempel, war ausdrücklich nur zu einer Äußerung bereit, wenn sichergestellt sei, dass der behauptete Übergriff verjährt sei. Das ist nicht gelungen, und Friedrichsen schildert die Konsequenzen: "Sie musste auch bereits jene von ihr erwähnten Frauen namhaft machen, die anonym bleiben wollten. Denn auch diese sind nun potenzielle Zeuginnen in der Causa Wedel. Sollte es zu einem Strafprozess kommen, stünden sie alle wider Willen im Licht der Öffentlichkeit. Wie es heißt, ermittle die Münchner Staatsanwaltschaft in dem heiklen Fall überaus gründlich."

Nun darf man hoffen, dass die Münchner Staatsanwaltschaft hier gründlich ermittelt, denn es geht immerhin um einen behaupteten schweren sexuellen Übergriff! Viel erstaunlicher finde ich hingegen, dass es ausdrücklich nicht zum Prozess kommen sollte. Es geht also nicht um Aufklärung und Bestrafung, sondern um die mediale Verarbeitung von Behauptungen schwerster Straftaten, ohne dass diese jemals gerichtlich überprüft worden wären. Welch eine perfide Vorgehensweise! Dementsprechend bin ich froh, dass es dann doch ganz anders kam. Man darf auf die Ermittlungsergebnisse gespannt sein.

Wie immer können Sie diese Zuschrift gerne veröffentlichen, jedoch (Sie denken es sich) bitte ohne Namensnennung.

Ich wünsche Ihnen ein frohes neues Jahr, viel Energie für die weitere Recherchearbeit und Genderama noch ein langes Bestehen!

kostenloser Counter